DE10154217C1 - Verfahren zum Oberflächenveredeln von aus metallischem Band- oder Blechmaterial gewonnenen Zuschnitten - Google Patents
Verfahren zum Oberflächenveredeln von aus metallischem Band- oder Blechmaterial gewonnenen ZuschnittenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Oberflächenveredeln von aus metallischem Blechmaterial (M) gewonnenen Zuschnitten (Z) und eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung. Erfindungsgemäß umfaßt dieses Verfahren ein der Kontur der Zuschnitte (Z) mindestens abschnittsweise folgendes Ausschneiden der Zuschnitte (Z) aus dem Blechmaterial (M), derart, daß nach dem Ausschneiden zwischen den Zuschnitten (Z) und dem verbleibenden restlichen Blechmaterial (M) eine kraft-, form- und/oder stoffschlüssige Verbindung bestehen bleibt, ein gemeinsames Fördern des restlichen Blechmaterials (M) und der in dem restlichen Blechmaterial (M) gehaltenen Zuschnitte (Z) zu einer Oberflächenveredelungseinrichtung (6), in welcher eine Oberflächenveredelung des Blechmaterials (M) und der Zuschnitte (Z) durchgeführt wird, bei der die Zuschnitte vom restlichen Blechmaterial gehalten werden, sowie ein Trennen der Zuschnitte (Z) vom restlichen Blechmaterial (M). Auf diese Weise lassen sich kostengünstig Blechzuschnitte erzeugen, die auch im Bereich ihrer Schnittkanten mit der auf ihrer Ober- und Unterseite aufgebrachten Oberflächenbeschichtung versehen sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Oberflächenveredeln von aus metallischem Band- oder
Blechmaterial gewonnenen Zuschnitten.
Bauelemente, die aus metallischem Blechmaterial gefertigt
und mit einer Oberflächenveredelung versehen sind, werden
im Bereich des Fahrzeugbaus, insbesondere im
Karosseriebau, vielfältig eingesetzt. So werden
beispielsweise Kraftfahrzeugkarosserien in der Regel aus
Blechen hergestellt, die mit einer Verzinkung versehen
sind.
Wird im Zuge der Veredelung der Oberflächen des jeweils
verarbeiteten Blechmaterials eine Verzinkung aufgebracht,
so kann dies durch Feuerverzinken oder durch
elektrolytisch erfolgendes Zinkbeschichten erfolgen.
Jedes dieser Verfahren bietet spezielle Vorteile.
So lassen sich durch Feuerverzinken große Schichtdicken
auf dem zu veredelnden Substrat aufbauen. Eine solch
große Dicke stellt eine besonders hohe
Korrosionsbeständigkeit des beschichteten Produkts
sicher. Allerdings führt die dicke Zinkschicht zu einer
Verschlechterung der Schweißbarkeit der derart
oberflächenveredelten Bleche.
Durch das elektrolytische Zinkbeschichten läßt sich
dagegen gezielt eine besonders dünne Schicht auf dem
Blechsubstrat erzeugen, die einen einfachen, homogenen
Aufbau besitzt und sich relativ gut verschweißen läßt.
Die Oberflächenveredelung von Bauteilen kann stückweise
durchgeführt werden, indem die Bauteile, nachdem sie aus
einem noch unbeschichteten Blech hergestellt sind, Stück
für Stück in ein Beschichtungsbad gegeben werden. Bei
dieser Vorgehensweise wird eine umfassende und
vollständige Beschichtung des Bauteils erreicht.
Allerdings sind dazu lange Prozeßzeiten erforderlich.
Darüber hinaus kann es bei komplexeren Formgestaltungen
oder bei Verwendung dünner Bleche zu einem Verzug der
Bauteile aufgrund der beim Verzinken auf das Bauteil
einwirkenden Wärme kommen. Daher hat sich die
Stückverzinkung von Bauelementen beispielsweise im
Bereich des Karosseriebaus als unwirtschaftlich und
unpraktisch erwiesen.
Statt dessen werden insbesondere im Bereich des
Karosseriebaus Bleche verwendet, die eine
Oberflächenveredelung durchlaufen haben, bevor sie
zugeschnitten und zu Bauteilen verformt werden. Dies
ermöglicht es, das in Form von größeren Blechplatten oder
Blechbändern vorliegende Blechmaterial in kontinuierlich
arbeitenden Durchlaufbeschichtungsanlagen mit der
Oberflächenveredelung zu versehen. So haben sich
beispielsweise Bandverzinkungsanlagen durchgesetzt, in
denen das jeweilige Blechband kontinuierlich
aufeinanderfolgend die erforderlichen Vorbehandlungs-,
Beschichtungs-, Zwischenbehandlungs- und
Nachbehandlungsschritte durchläuft, bis es als fertig
oberflächenbeschichtetes Band aus der Anlage austritt, zu
einem Coil gehaspelt und der Weiterverarbeitung zugeführt
wird.
Die in dieser Weise kontinuierlich erfolgende
Beschichtung von Metallblechen und -bändern besitzt
gegenüber der konventionellen Stückverzinkung erhebliche
technische und wirtschaftliche Vorteile. Da die für die
Erzeugung des jeweiligen Bauteils benötigten Zuschnitte
jedoch erst nach der Oberflächenveredelung aus dem Blech
ausgeschnitten werden, muß dazu allerdings in Kauf
genommen werden, daß die Schnittkanten des fertigen
Blechzuschnitts nach dem Schneidvorgang offen liegen.
Auch wenn beispielsweise eine Zinkbeschichtung eine
gewisse Fernwirkung in Bezug auf unbeschichtete Stellen
eines verzinkten Bleches hat, bilden die derart
ungeschützten Kanten einen Angriffspunkt für die
Korrosion des Bauteils. In der Praxis sind daher
besondere Maßnahmen zum Schutz der offenliegenden Kanten
erforderlich.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, mit dem sich kostengünstig Blechzuschnitte
erzeugen lassen, die auch im Bereich ihrer Schnittkanten
mit der auf ihrer Ober- und Unterseite aufgebrachten
Oberflächenbeschichtung versehen sind.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum
Oberflächenveredeln von aus metallischem Band- oder
Blechmaterial gewonnen Zuschnitten gelöst, bei dem
folgende Schritte durchlaufen werden:
- - der Kontur der Zuschnitte mindestens abschnittweise folgendes Ausschneiden der Zuschnitte aus dem Blechmaterial derart, daß nach dem Ausschneiden zwischen den Zuschnitten und dem verbleibenden restlichen Blechmaterial eine kraft-, form- und/oder stoffschlüssige Verbindung bestehen bleibt,
- - gemeinsames Fördern des restlichen Blechmaterials und der in dem restlichen Blechmaterial gehaltenen Zuschnitte zu einer Oberflächenveredelungseinrichtung, in welcher eine Oberflächenveredelung des Blechmaterials und der Zuschnitte durchgeführt wird, bei der die Zuschnitte vom restlichen Blechmaterial gehalten werden,
- - Trennen der Zuschnitte vom restlichen Blechmaterial.
Gemäß der Erfindung werden in einem der eigentlichen
Oberflächenveredelung vorgeschalteten Arbeitsschritte in
das als Blechplatten oder -band vorliegende
Ausgangsmaterial den Konturen der Blechzuschnitte
folgende Schnitte eingebracht. Diese Schnitte werden
dabei so geführt, daß nach dem Ausschneiden der
Zuschnitte zwischen dem verbleibenden Blechmaterial und
den Zuschnitten eine Verbindung bestehen bleibt. Diese
Verbindung ist dabei so ausgelegt, daß die Zuschnitte
auch nach dem Ausschneiden vom restlichen Blechmaterial
mitgenommen werden. Auf diese Weise werden sie im
Blechmaterial liegend von der Zuschneide- zu der
Oberflächenveredelungseinrichtung transportiert, in der
dann die Oberflächenbeschichtung vorgenommen wird.
Da die seitlichen Kanten der Blechzuschnitte zu diesem
Zeitpunkt weitestgehend frei liegen, erreicht die
Oberflächenbeschichtung auch den Kantenbereich der
Zuschnitte einwandfrei. Auf diese Weise können die
Zuschnitte mit einer kantenumgreifenden Beschichtung
versehen werden, ohne daß dazu aufwendige zusätzliche
Maßnahmen erforderlich sind. Nach der Herstellung und
Montage des jeweils aus dem Blechzuschnitt erzeugten
Bauteils bildet die Beschichtung auch im Bereich der
Schnittkanten der Zuschnitte einen sicheren Schutz gegen
aggressive Medien, die zu Korrosion oder anderen den
ordnungsgemäßen Zustand des jeweiligen Bauteils
gefährdenden Veränderungen führen könnten. Der bisher
erforderliche Aufwand für den gesonderten Schutz der
Kanten kann dementsprechend vermindert werden.
Das erfindungsgemäße vorgesehene Ausschneiden der
Zuschnitte vor der Oberflächenbeschichtung und die auch
nach dem Ausschneiden zwischen dem restlichen
Blechmaterial und den Zuschnitten vorhandene Verbindung
ermöglichen es, das erfindungsgemäße Verfahren problemlos
im kontinuierlichen Durchlauf durchzuführen. Auf diese
Weise lassen sich besonders wirtschaftlich
Blechzuschnitte herstellen, die trotz der
kontinuierlichen und auf besonders kostengünstige Weise
durchführbaren Verarbeitungsart einen umfassenden Schutz
ihrer Oberflächen aufweisen.
Die nach dem Ausschneiden der Zuschnitte zwischen ihnen
und dem restlichen Blechmaterial verbleibende Verbindung
kann beispielsweise dadurch bewerkstelligt werden, daß
nach dem Ausschneiden zwischen den Zuschnitten und dem
restlichen Blechmaterial bei im übrigen freien
Schnittflächen der Zuschnitte Stege verbleiben, deren
Anzahl, Querschnitt und Verteilung ausreicht, um die
während des gemeinsamen Transports des Blechmaterials und
der Zuschnitte zu der Veredelungseinrichtung auftretenden
Prozeßkräfte aufzunehmen. Die auf diese Weise eine
stoffschlüssige Verbindung aufrechterhaltenden Stege sind
dabei so auszulegen, daß ihre Querschnittsfläche
einerseits ausreichend gering ist, um nach dem in
konventioneller Weise nach der Oberflächenbeschichtung
durchgeführten endgültigen Freischneiden der Zuschnitte
aufgrund der Fernwirkung der Beschichtung auch im Bereich
der dann nicht mehr vorhandenen Stege einen sicheren
Korrosionsschutz zu gewährleisten. Andererseits muß er
ausreichend groß bemessen sein, um eine sichere
Übertragung der Transportkräfte zu gewährleisten.
Alternativ oder ergänzend zur Ausbildung von Stegen
zwischen den Zuschnitten und dem restlichen Blechmaterial
ist es auch möglich, die Schnitte während des ersten
Ausschneidens der Zuschnitte so zu führen, daß die Bleche
mindestens abschnittsweise kraftschlüssig in dem
restlichen Blechmaterial gehalten werden. Dies kann
beispielsweise dadurch erfolgen, daß mechanisch wirkende
Messer- oder Stanzwerkzeuge eingesetzt werden. Da
derartige Werkzeuge während des Schneidvorgangs das im
Schnittbereich liegende Material verdrängen, können sie
so geführt werden, daß der jeweilige Zuschnitt nach
Abschluß des Ausschneidevorgangs aufgrund von
Klemmwirkung im restlichen Blechmaterial gehalten wird.
Ebenso läßt sich das mechanische Schneiden so
durchführen, daß Stege oder andere beispielsweise einen
Formschluß zwischen den Zuschnitten und dem restlichen
Blechmaterial sicherstellende Formelemente bei im übrigen
freien Schnittbereich verbleiben.
Das mechanische Schneiden setzt allerdings voraus, daß
sowohl das eingesetzte Schneidwerkzeug als auch die
Führung des Blechmaterials während des Schneidvorgangs
hochpräzise arbeiten. Daher eignet sich das mechanische
Schneiden speziell für die Massenfertigung, in der über
einen langen Zeitraum bei im wesentlichen konstanten
Bedingungen gearbeitet wird.
Die Flexibilität des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt
sich demgegenüber dadurch erhöhen, daß das Ausschneiden
mittels Strahlenenergie, insbesondere als
Laserstrahlschneiden, durchgeführt wird. Mit der
Verwendung einer Strahlschneideeinrichtung zum
erfindungsgemäß vor dem Oberflächenbeschichten
erfolgenden Ausschneiden kann auf einfache Weise dem
Umstand Rechnung getragen werden, daß von der
verarbeitenden Industrie häufig wechselnde Anforderungen
an die Form der Zuschnitte, die Art des verarbeiteten
Materials und die Stückzahl der Zuschnitte gestellt
werden. So ist es bei Verwendung einer
Strahlschneideeinrichtung beispielsweise problemlos
möglich, aus hochfestem Stahlblechmaterial in
vergleichbar kleinen Stückzahlen Zuschnitte zu erzeugen,
die für die Herstellung von bestimmten, hochbelasteten
Bauelementen im Karosseriebau verwendet werden. Dies gilt
insbesondere dann, wenn das Ausschneiden der Zuschnitte
mittels Laserstrahl erfolgt.
Da es aufgrund schwankender Bearbeitungszeiten zu
Ungleichförmigkeiten der Fördergeschwindigkeit kommen
kann, mit der das Blechmaterial die Schneideinrichtung
und die Oberflächenveredelungseinrichtung durchläuft, ist
es zweckmäßig, das Blechmaterial nach Durchlauf einer für
das Ausschneiden eingesetzten Einrichtung und vor dem
Eintritt in die Veredelungseinrichtung zum Ausgleich von
Ungleichförmigkeiten der Transport- und
Verarbeitungsgeschwindigkeit durch eine Puffereinrichtung
zuleiten, mit der derartige Schwankungen abgefedert
werden können. Eine solche Puffereinrichtung kann
beispielsweise als Schlingenspeicher oder Schlingengrube
ausgebildet sein.
Von besonderer Bedeutung für die Erfindung ist die
Auslegung des Blechmaterials bzw. die Lage der
Blechzuschnitte in dem Blechmaterial. Sie sind jeweils so
zu gestalten, daß die für den Transport des
Blechmaterials und der Zuschnitte benötigten Zugkräfte
sicher übertragen werden. Dies kann dadurch erreicht
werden, daß die gesamte verbleibende Querschnittbreite
Brest des restlichen Blechmaterials in dem Bereich, in
welchem in Breitenrichtung des Blechmaterials betrachtet
die geringste Materialmenge vorhanden ist, folgende
Bedingung erfüllt:
Brest ≧ K/d/R
mit: Brest = Summe der an der jeweils engsten Stelle der
seitlich eines Zuschnitts verbleibenden
Randabschnitte gemessenen Breiten des
Blechmaterials,
K = maximal zu erwartende Prozeßkraft,
d = Dicke des Blechmaterials,
R = Streckgrenze des verarbeiteten Metalls.
K = maximal zu erwartende Prozeßkraft,
d = Dicke des Blechmaterials,
R = Streckgrenze des verarbeiteten Metalls.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Ansprüchen angegeben und werden nachfolgend anhand
einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen schematisch:
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht eine Anlage zum
Herstellen von mit einer Feuerverzinkung
versehenen Zuschnitten aus einem Blechmaterial;
Fig. 2 einen Ausschnitt des Blechmaterials in einer
Ansicht von oben.
Die Anlage 1 umfaßt neben anderen hier nicht
dargestellten Aggregaten in Förderrichtung F
hintereinanderfolgend in Linie aufgestellt eine
Abhaspeleinrichtung 2, eine erste Schlingengrube 3, eine
Einrichtung 4 zum Ausschneiden von Zuschnitten Z, eine
zweite Schlingengrube 5, eine
Oberflächenveredelungseinrichtung 6, eine
Freischneideeinrichtung 7 und eine Haspeleinrichtung 8.
In der Anlage 1 werden die Zuschnitte Z aus einem
Blechmaterial M hergestellt, das beispielsweise aus einem
Stahl mit einer Streckgrenze von 150 N/mm2 erzeugt worden
ist. In gleicher Weise kann in der Anlage 1 ein
Blechmaterial verarbeitet werden, daß aus Aluminium
besteht.
Im Fall der Verwendung eines Stahlwerkstoffs wird
Blechmaterial M mit einer Breite B von 1650 mm in Form
eines kaltgewalzten, zu einem Coil C gehaspelten
Stahlbands in die Abhaspeleinrichtung 2 gegeben. Seine
Dicke beträgt 0,8 mm. Die im Blechmaterial M beim
Transport durch die Anlage 1 maximal wirkenden
Prozeßkräfte belaufen sich auf ca. 93 kN.
Von der Abhaspeleinrichtung 2 gelangt das Blechmaterial M
über die erste Schlingengrube 3 in die Einrichtung 4.
Über die Schlingengrube 3 werden Schwankungen der
Fördergeschwindigkeit abgepuffert, zu denen es im Bereich
der Einrichtung 4 aufgrund der für das Ausschneiden der
Zuschnitte Z benötigten Zeit kommen kann.
In der Einrichtung 4 werden die Zuschnitte Z mittels
einer konventionellen, hier nicht dargestellten
Laserschneideinrichtung aus dem Blechmaterial M
ausgeschnitten. Mit Ausnahme von jeweils vier schmalen
Stegen S, von denen jeweils einer in den Endbereichen der
in Förderrichtung F vorderen und hinteren Seite des
Zuschnitts Z stehen bleibt, durchschneidet der
Laserstrahl dabei das Blechmaterial M der Kontur des zu
erzeugenden Zuschnitts Z folgend. Auf diese Weise sind
die Zuschnitte Z bei Verlassen der Einrichtung 4 aus dem
Blechmaterial M bis auf die Stege S frei ausgeschnitten.
Ihre Schnittkanten K liegen dementsprechend offen, wenn
die Zuschnitte Z über die ebenfalls
Geschwindigkeitsschwankungen des Blechmaterials M
abpuffernde Schlingengrube 5 in die
Oberflächenbeschichtungseinrichtung 6 gelangen.
Die Restquerschnittsbreite Brest, welche durch die Summe
der an der jeweils engsten Stelle der beiden seitlich
eines Zuschnitts Z verbleibenden Randabschnitte Ml, Mr
gemessenen Breiten Bl, Br des Blechmaterials M gebildet
ist, ist wie folgt bemessen:
Brest = K/d/R = 775 mm
mit:
K = maximal zu erwartende Prozeßkraft = 93 kN,
d = Dicke des Blechmaterials = 0,8 mm,
R = Streckgrenze des verarbeiteten Metalls = 150 N/mm2.
K = maximal zu erwartende Prozeßkraft = 93 kN,
d = Dicke des Blechmaterials = 0,8 mm,
R = Streckgrenze des verarbeiteten Metalls = 150 N/mm2.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß das restliche
Blechmaterial M im durch das Ausschneiden der Zuschnitte
Z am stärksten geschwächten Bereich noch eine für die
Übertragung der Prozeßkräfte ausreichende
Querschnittsfläche aufweist. Einem Reißen des
Blechmaterials M infolge der durch die Prozeßkräfte
verursachten Belastungen ist so sicher vorgebeugt.
In vergleichbarer Weise ist die Anordnung und Breite der
Stege S so ausgelegt, daß die Zuschnitte Z jeweils sicher
im Blechmaterial M gehalten und zuverlässig mitgenommen
werden.
In der Oberflächenbeschichtungseinrichtung 6 wird das
Blechmaterial M mit den Zuschnitten Z in konventioneller
Weise feuerverzinkt. Ebenso kann an dieser Stelle eine
Einrichtung vorgesehen sein, welche die Verzinkung
elektrolytisch auf die Oberfläche des Blechmaterials M
aufzubringt. Dabei werden durch das Verzinkungsmaterial
nicht nur die Ober- und Unterseite des Blechmaterials M
und der Zuschnitte Z erfaßt, sondern die Zinkbeschichtung
umgreift auch die freien Schnittkanten der Zuschnitte Z.
Nach der Verzinkung werden in der nach der
Oberflächenveredelungseinrichtung 6 durchlaufenen
Freischneideeinrichtung 7 die Stege S durchtrennt. Die
auf diese Weise aus dem Blechmaterial M gelösten
Zuschnitte Z werden zu Stapeln gestapelt, während das
restliche Blechmaterial M in der Haspeleinrichtung 8 zu
einem Restcoil Cr aufgewickelt wird.
Anstelle der Veredlung der Oberfläche des Bandmaterials M
in Form einer Verzinkung kann auch eine organische
Beschichtung auf das Bandmaterial M aufgebracht werden.
In diesem Fall werden ebenso wie bei der Verzinkung
nicht nur die jeweiligen Oberflächen, sondern auch die
frei liegenden Schnittkanten vom Beschichtungswerkstoff
abgedeckt.
1
Anlage zum Herstellen von oberflächenbeschichteten
Zuschnitten Z
2
Abhaspeleinrichtung
3
Schlingengrube
4
Einrichtung zum Ausschneiden von Zuschnitten Z
5
Schlingengrube
6
Oberflächenveredelungseinrichtung
7
Freischneideeinrichtung
8
Haspeleinrichtung
B Breite des Blechmaterials M
Bl, Br jeweilige Breite der Randabschnitte Ml, Mr
C Coil
Cr Restcoil
F Förderrichtung
K Schnittkanten der Zuschnitte Z
M Blechmaterial
Ml, Mr Randabschnitte des Blechmaterials M
S Stege
Z Zuschnitte
B Breite des Blechmaterials M
Bl, Br jeweilige Breite der Randabschnitte Ml, Mr
C Coil
Cr Restcoil
F Förderrichtung
K Schnittkanten der Zuschnitte Z
M Blechmaterial
Ml, Mr Randabschnitte des Blechmaterials M
S Stege
Z Zuschnitte
Claims (14)
1. Verfahren zum Oberflächenveredeln von aus
metallischem Blechmaterial (M) gewonnenen Zuschnitten
(Z), umfassend folgende Schritte:
- - der Kontur der Zuschnitte (Z) mindestens abschnittweise folgendes Ausschneiden der Zuschnitte (Z) aus dem Blechmaterial (M) derart, daß nach dem Ausschneiden zwischen den Zuschnitten (Z) und dem verbleibenden restlichen Blechmaterial (M) eine kraft-, form- und/oder stoffschlüssige Verbindung bestehen bleibt,
- - gemeinsames Fördern des restlichen Blechmaterials (M) und der in dem restlichen Blechmaterial (M) gehaltenen Zuschnitte (Z) zu einer Oberflächenveredelungseinrichtung (6), in welcher eine Oberflächenveredelung des Blechmaterials (M) und der Zuschnitte (Z) durchgeführt wird, bei der die Zuschnitte vom restlichen Blechmaterial gehalten werden,
- - Trennen der Zuschnitte (Z) vom restlichen Blechmaterial (M).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem
Ausschneiden zwischen den Zuschnitten (Z) und dem
restlichen Blechmaterial (M) bei im übrigen freien
Schnittkanten der Zuschnitte (Z) Stege (S)
verbleiben, deren Anzahl, Querschnitt und Verteilung
ausreicht, um die während des gemeinsamen Transports
des Blechmaterials (B) und der Zuschnitte (Z) zu der
Oberflächenveredelungseinrichtung (6) auftretenden
Prozeßkräfte aufzunehmen.
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die gesamte Restquerschnittsbreite Brest des restlichen
Blechmaterials (M) im Bereich der Zuschnitte (Z)
folgende Bedingung erfüllt:
Brest ≧ K/d/R
mit: Brest = Summe der an der jeweils engsten Stelle der seitlich eines Zuschnitts (Z) verbleibenden Randabschnitte (Ml, Mr) gemessenen Breiten (Bl, Br) des Blechmaterials (M),
K = maximal zu erwartende Prozeßkraft,
d = Dicke des Blechmaterials (M),
R = Streckgrenze des verarbeiteten Metalls.
Brest ≧ K/d/R
mit: Brest = Summe der an der jeweils engsten Stelle der seitlich eines Zuschnitts (Z) verbleibenden Randabschnitte (Ml, Mr) gemessenen Breiten (Bl, Br) des Blechmaterials (M),
K = maximal zu erwartende Prozeßkraft,
d = Dicke des Blechmaterials (M),
R = Streckgrenze des verarbeiteten Metalls.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
es im kontinuierlichen Durchlauf durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausschneiden mittels mechanisch wirkender
Schnittwerkzeuge erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausschneiden mittels Strahlenenergie,
insbesondere als Laserstrahlschneiden, durchgeführt
wird.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Blechmaterial (M) nach Durchlauf einer für das
Ausschneiden eingesetzten Einrichtung (4) und vor dem
Eintritt in die Oberflächenveredelungseinrichtung (6)
zum Ausgleich von Ungleichförmigkeiten der Transport-
und Verarbeitungsgeschwindigkeit durch eine
Puffereinrichtung (5) geleitet wird.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächenveredelung aus einer Verzinkung
besteht.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzinkung
elektrolytisch erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzinkung
als Feuerverzinkung ausgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächenveredelung durch eine organische
Beschichtung gebildet ist.
12. Vorrichtung zur im kontinuierlichen Durchlauf
erfolgenden Durchführung des gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 13 ausgebildeten Verfahrens
mit einer Einrichtung (2) zum Einspeisen des Blechmaterials (M) in die Vorrichtung (1),
mit einer in Förderrichtung (F) nach der Einrichtung (2) zum Einspeisen angeordneten Einrichtung (4) zum mindestens abschnittweisen Ausschneiden von Zuschnitten (Z) aus dem Blechmaterial (M), und
mit einer in Förderrichtung (F) nach der Einrichtung (4) zum Ausschneiden angeordneten Oberflächenveredelungseinrichtung (6).
mit einer Einrichtung (2) zum Einspeisen des Blechmaterials (M) in die Vorrichtung (1),
mit einer in Förderrichtung (F) nach der Einrichtung (2) zum Einspeisen angeordneten Einrichtung (4) zum mindestens abschnittweisen Ausschneiden von Zuschnitten (Z) aus dem Blechmaterial (M), und
mit einer in Förderrichtung (F) nach der Einrichtung (4) zum Ausschneiden angeordneten Oberflächenveredelungseinrichtung (6).
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der
Einrichtung (4) zum Ausschneiden und der
Oberflächenveredelungseinrichtung (6) eine
Puffereinrichtung (5) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Puffereinrichtung durch einen Schlingenspeicher oder
eine Schlingengrube (5) gebildet ist.
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