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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Themengebiet der (exzentrischen)
Photorefraktion. Bezugnehmend auf das deutsche Patent DE 197 19 694 wird hier
das Verfahren der Refraktionsmessung entscheidend erweitert und verbessert. Die
vorgestellten Verbesserungsmaßnahmen zielen insbesondere auf die Möglichkeit
einer genaueren Messung und verbesserten Automatisierung des Messvorganges
ab. Zu dem wird das Problem der Darbietung eines Anreizes zur
Blickrichtungskoordination gelöst.
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Die exzentrische Photorefraktion ist ein Verfahren, mit dessen Hilfe man die
Refraktion eines Auges aus einer Distanz messen kann. Daher ist diese
Messmethode insbesondere geeignet für nicht kooperative Patienten wie z. B.
Kleinkinder. Der prinzipielle Aufbau eines Photorefraktionssystems bzw.
Videorefraktionssystems ist aus dem Patent DE 197 19 694 und anderen bekannt
und wird hier noch einmal stichwortartig zusammengestellt.
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Das Messsystem besteht aus einem bildaufnehmendem System (wie z. B.
Videokamera) sowie einem speziellen Beleuchtungssystem, das im wesentlichen
durch eine spezielle Anordnung von Leuchtdioden (Infrarot) um ein Objektiv herum
gekennzeichnet ist. In Korrespondenz zu den Leuchtdiodenfeldern ist am Objektiv
eine Abdeckblende angebracht, die einen Teil des ausgesendeten, vom Auge
rückreflektierten Lichtes, abblockt. Dadurch entsteht in der Pupille des Auges ein
Helligkeitsprofil, das nach Analyse (z. B. Regression) mit einem Refraktionswert
korreliert werden kann. Durch die Kombination mehrerer Blenden und LED-Felder
lässt sich die Refraktion des Auges in verschiedenen Achsen bestimmen und somit
die volle Refraktion bestehend aus Sphäre, Zylinder und Achslage messen. In dem
eingangs genannten Patent wird eine Vorrichtung vorgestellt, die bestehend aus
einem Kamerasystem, einer Blende, einem Beleuchtungssystem und einem
Monitorsystem ein derartiges Refraktionsgerät darstellt. Die Messung der Refraktion
ist mit diesem Gerät in Echtzeit (Videosystem) möglich.
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Problem der bisher bekannten Verfahren ist die unterschiedliche Reflektivität der
Lichtquelle an der Netzhaut und dadurch ein unterschiedlicher Helligkeitsverlauf in
der Pupille. Weiterhin ist das in das Auge einfallende Licht abhängig von der
Pupillengrösse. Die genannten Verfahren sehen hierfür keine
Anpassungsmöglichkeiten vor. Ebenso sind die genannten Verfahren empfindlich
gegenüber der nicht - Einhaltung der vorgegebenen Distanz. Weiterhin ist das
Problem der Darbietung eines Targets zur Definition der Blickrichtung für ein
Distanzmessverfahren nicht gelöst. Hierbei ist insbesondere nicht gelöst, in wiefern
man ein Target für verschiedene "virtuelle Distanzen" darbieten kann. In diesem
Zusammenhang sind auch keine Verfahren bekannt um ein Auge aus der Distanz zu
"vernebeln". Weiterhin ist es Gegenstand der Erfindung, das Videorefraktionssystem,
das insbesondere störanfällig für externe Infrarotstrahler ist, gegenüber diesen
unempfindlicher zu machen.
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Im folgenden wird die Erfindung näher beschrieben.
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Es wird eine Vorrichtung und ein Verfahren beschrieben zur automatisierten
Anpassung des Messvorganges an das Auge. Insbesondere das Problem der
unterschiedlichen Beleuchtungsanforderung bei unterschiedlich weiter Pupille, sowie
bei unterschiedlicher Reflektivität der Netzhaut, das zu einer uneinheitlichen
Reflektion des Pupillenprofils führt, wird ein Helligkeitssteuerungsverfahren
vorgestellt. Dies beruht auf der Steuerung der Beleuchtungsintensität in
Abhängigkeit von der Reflektion der Netzhaut unter de unterschiedlichen genannten
Bedienungen. Hierfür ist sowohl ein Regelkreis, als auch eine Steuerung notwendig.
Ebenso wird das Problem der Darstellung eines Targets (Blickzielobjekt)
beschrieben. Das Target kann "virtuell" auf verschiedene "Distanzen" des Auges
eingestellt werden. Dies macht es möglich den Akkommodationszustand
entsprechend den Targeteinstellungen zu beeinflussen und somit
Akkommodationsmessungen durchführen zu können.
Beschreibung der Abbildungen
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Abb. 1 stellt schematisch ein Refraktionssystem der vorbeschriebenen Art dar.
Das System besteht aus einer Rechnereinheit (PC) sowie einem Anzeigeschirm (1).
Diese Einheit ist auf einem Sockel (9) montiert, der z. B. mit einem Kugelgelenk zur
Verkippung und Drehung der Einheit verbunden ist. An der Einheit befindet sich die
zur Messung notwendige Kamera (5) mit Objektiv und Beleuchtungseinheit und
Blende (näheres siehe Abb. 2). Die Kamera mit der dazugehörigen Elektronik und
Beleuchtung kann sowohl in digitaler Ausführung, als auch bekannter analoger
Ausführung angebracht sein. Eine digitale Ausführung wäre beispielsweise über
einen Schnittstellenstandard wie IEEE 1394 oders USB realisierbar. Eine analoge
Ausführung beinhaltet einen Analog-Digital-Wandler, der die Videodaten für den PC
zugänglich macht (Framegrabber). Ebenso findet sich in einer analogen Anwendung
ein Digital-Analog-Wandler, der die Steuersignale des PCs in analoge Signale
umsetzt um beispielsweise die Helligkeit der LEDs zu steuern. Am Gehäuse bzw. an
der Kamera (5) befindet sich eine Messeinheit zur Bestimmung des Abstandes
zwischen Gerät und Patient. Diese Messeinheit kann sich sowohl frontal am Gerät,
als auch rückseitig am Gerät befinden. Dies ist abhängig von der Ausrichtung der
Kamera (die Kamera kann nach vorne oder hinten ausgerichtet sein). Die
Abstandsmessung kann optisch oder akustisch erfolgen. Eine akustische Messung
wäre vorzugsweise mit einem Ultraschallsender und einem Ultraschallempfänger
(11) realisierbar. Dabei kann der Empfänger und Sender sowohl am PC-Gehäuse als
auch an der Kamera selbst montiert sein. Ein optischer Distanzmesser (7) kann z. B.
in der Form eines sichtbaren oder unsichtbaren (Infrarot) Sensors oder Anzeigers
realisiert sein. Im Falle des Sensors würde eine Sende- und Empfangseinheit
automatisch (mittels Reflektion) die Distanz gegenüber dem Patienten messen. Im
Falle einer Projektionseinheit, kann z. B. ein Muster auf den Probanden projiziert
werden (z. B. Stirn) und dieses Muster dann bei einer sichtbaren Lichtquelle direkt
beurteilt oder im Falle einer unsichtbaren Lichtquelle durch die bildaufnehmende
Kamera und der nachgeschalteten Software weiterverarbeitet werden. Mit Hilfe der
zwei Projektionssysteme (7) kann durch Triangulation sowohl der Abstand eines
Patienten vor dem Gerät berechnet, als auch eingestellt werden. Die durch die
Distanzmessung gewonnenen Messdaten können auf zweierlei Art und Weise
verarbeitet werden. Zum einen können die Daten in eine Anweisung umgesetzt
werden, den Patienten ordnungsgemäss vor dem Gerät zu positionieren, zum
anderen können die Distanzinformationen aktiv in das Messprogramm
aufgenommen werden, um z. B. die Refraktionsmessung an die gewonnenen
Abstandsdaten anzupassen. Dieses System ist insofern optimierbar, als dass die
Blende der Kamera mit in das Regelkreissystem eingebracht werden kann. Wird an
der Kamera eine grosse Blende eingestellt (kleiner physikalischer Durchmesser) so
kann mit dem Kamerasystem eine grosse Schärfentiefe erreicht werden. Das Bild ist
somit über einen grösseren Distanzbereich scharf und kann damit berechnet und
weiterverarbeitet werden. Durch die Distanzmesssysteme gewonnenen
Entfernungsdaten des Patienten vom Gerät können in Korrelation zum Bild
Messdaten (bei scharfen Bild) über einen grösseren Distanzbereich gewonnen
werden und entsprechend der gemessenen Distanz berechnet werden. Somit ist aus
der Kombination Kamera, relativ grosse Blende und Distanzmesssystem eine Art
"Autofokus" zur Refraktionsmessung mittels exzentrischer Photorefraktion realisiert.
Umgekehrt lässt sich das Distanzmesssystem bei kleiner Blende (grosser
physikalischer Blendendurchmesser) als Hilfsinstrument zur geeigneten
Positionierung des Patienten bei korrekter Distanz vor dem Messsystem nutzen.
Weiterhin ist am Messsystem die Kamera in drei Achsen bewegbar bzw. verkippbar
und drehbar. Ebenso kann die Kamera abgenommen werden und ist dann mittels
eines Kabels oder einer Sende-/Empfangseinheit (2) mit dem System verbunden.
Weiterhin kann das System mit einem Blitz (4) ausgestattet werden um die Grösse
der Pupillen des zu vermessenden Probanden zu beeinflussen. Weiterhin kann das
System mit einem Raumsensor zur Helligkeitsmessung des Raumes bzw. zur
Aufdeckung Infrarotstörstrahlern ausgestattet werden (3). Das System kann
weiterhin mit einem sichtbaren oder unsichtbaren Zielstrahl (12) und der
dazugehörigen Beleuchtung und Optik zur Einstellung des Patienten vor dem
System ausgestattet sein. Weiterhin beinhaltet das System ein Target (13), das in
Abb. 3 noch näher beschrieben wird. Ebenso ist es denkbar vor der Kamera
einen Spiegel anzubringen, der dem Patient sein eigenes Spiegelbild darstellt. Der
Spiegel muss für sichtbares Licht reflektiv und für Infrarotlicht penetrierbar sein.
Befindet sich der Spiegel direkt vor der Kamera so wird dem Probanden bei
Betrachtung die doppelte Distanz zum Messgerät mit entsprechender Beeinflussung
der Akkommodation vorgetäuscht. Weiterhin sind am Gerät Steuerknöpfe zur
Bedienung (10) angebracht. Dies kann auch in Form eines sogenannten
Touchscreen Schirmes realisiert sein.
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Abb. 2 stellt in der Übersicht schematisch verschiedene Funktionen und
Module der Kamera dar. Die Kamera kann sowohl in das Gesamtsystem integriert
sein, als auch einen "mobilen Messkopf" darstellen. Der Messkopf kann im Falle der
Ablösung vom Gesamtsystem mittels einer Funk- oder Kabelverbindung mit dem PC-
System verbunden sein. Es ist auch denkbar die Funktionalität des PC-Systems in
eine entsprechende vereinfachte Prozessortechnik zu integrieren und die in die
Kamera zu implementieren. Der Messkopf ist grundsätzlich aus dem sogenannten
Retinoskop (16), dem Objektiv (22) und der Kamera selbst (5) aufgebaut. Dabei
kann das Objektiv der Kamera als auch die LEDs mit Filtern (z. B. Interferenzfilter,
Polfilter, Lambda/4 Blättchen) ausgestattet sein. Das Retinoskop beinhaltet
Beleuchtungsfelder (25), die in der Regel mit Infrarot LEDs ausgestattet sind. In der
Abbildung mit sechs Feldern, mit den zugehörigen Kanten bzw. Blenden (26)
dargestellt. Die Einheit aus Beleuchtungsfeld und Blende wird als Retinoskop
definiert. Das Gesamtsystem wird als Messkopf definiert. Der Messkopf kann mit
verschiedenen Features ausgestattet sein, die bereits in Abb. 1 dargestellt
wurden. Über ein Drehgelenk (27) kann der Messkopf mit der PC-Einheit aus
Abb. 1 verbunden sein. Das Objektiv (22) beinhaltet eine manuelle oder
automatisch (softwaregesteuert) justierbare Blendeneinstellung. Mit dem Messkopf
verbunden ist ein Targetsystem (13). Alternativ dazu kann das Retinoskop von einem
Spiegel überdeckt sein, der sichtbares Licht reflektiert und unsichtbares Licht
(Infrarot) durchlässt. Zum verbesserten Auffinden des Patienten mit der Kamera
kann sowohl ein optischer Sucher (21), als auch ein Zielstrahl mit entsprechender
Optik (12), als auch ein Display (17), das das aktuelle Kamerabild darstellt dienen.
Ebenso ist am Kamerakopf ein Abstandsmesser (7/11), wie beschrieben,
angebracht. Ein Sender (18) kann dabei bei einer kabellosen Version sowohl Bild,
als auch Steuersignale zum PC schicken. Der Messkopf ist ebenso mit einem Taster
(19) zur Bedienung des Messkopfs ausgestattet. Ein Griff (20) dient zur besseren
Handhabung.
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Abb. 3 stellt die Einheiten zur Realisierung eines Targets bzw. zur Realisierung
einer Vernebelungsoptik dar. Die Einheiten sind in einem Gehäuse untergebracht.
Abb. 3a stellt eine Linsenoptik dar, Abb. 3b stellt eine Spiegeloptik dar.
In Abb. 3a sind entlang der optischen Achse (30) verschiedene Objekte zur
Realisierung angebracht. Durch die Frontscheibe (31) wird der Einblick auf ein
refraktives Element (z. B. Linse) (32) ermöglicht. Im weiteren Verlauf der optischen
Achse kann sich ein zweites refraktives Element (37) befinden. Durch die refraktiven
Elemente wird der Blick auf das Fixaktionsobjekt (35) ermöglicht. Alle Einheiten
entlang der optischen Achse können mechanisch bewegt werden. Die refraktiven
Elemente können z. B. durch eine Spindelmechanik (39) jeweils einzeln bewegt
werden. Ebenso kann das Objekt (36) mittels einer Mechanik bewegt werden. Die
Bewegung von Objekt oder Mechanik ist nötig, um das Objekt virtuell in
verschiedenen Entfernungen darzubieten bzw. die Akkommodation des Auges
entsprechend zu beeinflussen. Mit Hilfe der beweglichen Komponenten ist auch eine
"Vernebelung" möglich. Um chromatische Abberationen weitgehend zu eliminieren
kann innerhalb des Gehäuses eine monochromatische Beleuchtungsquelle (38)
verwendet werden. Alternativ dazu kann auch das Objekt selbst (35)
monochromatisch beleuchtet werden. Alternativ zur Bewegung der refraktiven
Elemente bzw. des Objektes ist es möglich ein Objekt zu implementieren, das in
seiner räumlichen Ausdehnung aus verschiedenen Beleuchtungseinheiten besteht.
So kann beispielsweise dies in einer LED-Reihe oder in LED-Ringen realisiert
werden, die sich entlang der optischen Achse ausdehnen. Eine Pseudo-
Verschiebung wäre somit durch das Anschalten bzw. Beleuchten der Einzelobjekte
entlang der optischen Achse möglich. Abb. 3b stellt eine alternative
Lösungsmöglichkeit dar. Das refraktive Element besteht hier nicht in Form von
Linsen, sondern in Form eines Spiegels (Konkavspiegel). Auch hier ist der Spiegel
über eine Mechanik (39) entlang der optischen Achse (30) verschiebbar. Der
Strahlenteiler (40) ist derart ausgebildet, dass beim Einblick das Fixaktionsobjekt
(35) über den Spiegel (32b) eingesehen werden kann. Auch dieses Objekt ist mit
einer Mechanik beweglich (36). Ebenso wie in Abb. 3a ist anstatt eines
mechanisch bewegbaren Objektes eine LED-Reihe etc. denkbar. Ebenso wie in
Abb. 3a gelten auch hier monochromatische Lichtverhältnisse (38). Alternativ
zur Bewegung des Spiegels ist auch ein adaptiver Spiegel denkbar, der in seiner
Brechkraft justierbar ist. Derartige Spiegel werden derzeit in sogenannte adaptive
Optiken implementiert
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Alternativ kann auch in den Strahlengang auch ein Target aus IR Transparentem
Material eingebracht werden. Wird das Target mit einem Handgriff versehen, so
kann es frei gehalten werden. Eine automatische Positionsbestimmung kann
dadurch erfolgen, dass das Target ebenso mit IR reflektivem oder IR
absorbierendem Material versehen wird. Bei Aufbringung von mindestens 2
derartigen Objekten ist mittels softwareunterstützten Objekterkennung und
Triangulation die Position des Targets im Raum automatisch bestimmbar.
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Allgemein kann in einem Autorefraktor die Akkommodationsbreite bestimmt werden,
indem das Auge mittels einer Optik (auch virtuell) mit einem Objekt aus nächster
Nähe bis ins unendliche und darüber hinaus ("Nebel) konfrontiert wird. Dabei wird
der Brechzustand in kurzen Intervallen gemessen. Dies führt zu einer
Refraktionszustandsverteilung, die in der Nähe und der Ferne gemäß den
individuellen Gegebenheiten in eine Plateauphase führt. Die Differenz der
Plateauphasen (Dioptrien) entspricht der Akkommodationsbreite, die mit diesem
Verfahren automatisch gemessen werden kann.
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Während in Abb. 3 eine Einblickstraget Lösung vorgestellt wurde, wird in
Abb. 4 eine Target Lösung vorgestellt, die mittels einer Head-up-Display-
Technik ein Blickzielobjekt anbietet. Bei der Head-up-Display-Technik kann zwar ein
primitives Zielobjekt als Target benutzt werden, ist aber eher zur Nutzung des
Displays als Targeteinheit gedacht. Vorteil dieses Verfahren ist es, dass die
Echtzeitmessung, die auf dem Display dargestellt wird, direkt vom Patienten
eingesehen werden kann und gleichzeitig als Target zur Erzeugung in verschiedenen
virtuellen Distanzen benutzt werden kann. Abb. 4 zeigt den prinzipiellen Aufbau
eines solchen Systems. Ein entsprechender Spiegel (41), der transparent für
Infrarotlicht ist wird in die optische Achse (44) eingebracht. Die in der optischen
Achse befindliche Frontscheibe (46) ist um einen Winkel (47) in Relation zu
optischen Achse der Kamera mit Retinoskop (48/5) verkippt um Reflektionen aus der
vom Messkopf kommenden Beleuchtung zu vermeiden. Entlang der Spiegelachse
(45) befindet sich ein refraktives Element (42) mit einer mechanischen Verstellung
(48) entlang der Spiegelachse (45). In die Spiegelachse ist ein Targetsystem (43)
eingebracht, das sowohl ein Objekttargetsystem, als auch ein Display (1) darstellen
kann. Auch dieses System ist entlang der optischen Achse (45) mit Hilfe einer
Mechanik (49) bewegbar. Ebenso ist das refraktive Element (48) entlang der
optischen Achse (45) bewegbar. In dieser Anordnung ist der Spiegel (41) für
sichtbares Licht nicht transparent, lediglich ist er transparent für IR Licht.
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In einer Modifikation von Abb. 4a ist es denkbar einen Spiegel (41) zu
verwenden, der für sichtbares Licht transparent ist. Dies könnte z. B. eine Art
Autoglasscheibe für Head-up-Displays sein. Bringt man die Elemente entlang der
Achse (45) in die Achse (44) ein, so blickt der Proband direkt auf die
Projektionseinheit bzw. das refraktive Element (42) und/oder das Targetsystem bzw.
Display (43). Hierbei ist es möglich das Messkopfsystem (48) entlang der optischen
Achse (44) in Exzentrizität zu belassen, oder alternativ in die optische Achse (45)
einzubringen. In diesem Falle würde man einen Kaltlichtspiegel verwenden. Bringt
man alle Elemente (42, 43, 48) entlang der optischen Achse (44) ein, so könnte
entlang der Achse (45) ein weiteres Target zusätzlich z. B. entsprechend der
Abb. 3 eingebracht werden.
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Eine weiter Target-Lösung stellt Abb. 4b dar. Eine Öffnung in einem Hohlspiegel (57)
dient als Einblicköffnung für den Patienten. Das beweglich Objekt (59) wird durch ein
optischen System, das zum Beispiel aus verschiebbaren Hohlspiegeln besteht, auf
die Netzhaut abgebildet. Das Objekt kann wahlweise von jeder Seite Durch die
Beleuchtungseinheit (60,61) beleuchtet werden, so dass mit einer Objektposition
zwei Targetpositionen visualisiert werden. Durch den IR transparenten Hohlspiegel
erfolge die Refraktionsmessung mit dem Refraktor(62).
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Eine weiter Target-Lösung stellen Hologramme dar, auf denen Objekte
aufgenommen werden, die für den Betrachter im verschieden Abständen virtuelle
Objekte darbietet. Solche Objekte können neben alltäglichen Gegenstände auch
optische Systeme wie ein Fernrohr enthalten. Durch den Blick durch ein holografisch
aufgenommenes optisches System können dann zum Beispiel Objekte in beliebiger
Entfernung (z. B. Nahbereich und unendlich) sowie Verneblung realisiert werden
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Abb. 5 stellt ein Regelkreis für die dynamische Beleuchtungseinstellung dar.
Die dynamische Beleuchtungseinstellung durch die Einstellbarkeit der Intensität als
auch die Einstellbarkeit der Beleuchtungsdauer der Retinoskop - Beleuchtung kann
auf eine manuelle Einstellung der Blendenöffnung an der Kamera weitgehend
verzichtet werden. Der im folgenden beschriebene Regelkreis ist abhängig von der
Fokussierung des Gesamtsystems und ist somit nur kontinuierlich aktiv wenn die
Fokussierung des Gesamtsystems gewährleistet ist. Diese Gewährleistung der
Fokussierung kann durch das Abstandmesssystem (56/11/7) gemessen werden. Der
Regelkreis beinhaltet eine Standardeinstellung für die LED-Intensität, die den
Startwert oder Rückstellwert definiert. Die Kamera (51/5) aktiviert ein Bild, das in
den Bildspeicher des PCs (54) weitergegeben wird. Eine Auswertung des Bildes
bezüglich der Helligkeitsqualität erfolgt durch die CPU (55). Entsprechend der
ermittelten Helligkeit wird ein Steuersignal für die LED-Helligkeitssteuerung (53)
erzeugt. Das Steuersignal kann sowohl eine hoch- oder niederfrequente Pulslänge
als auch deren Periodizität oder Amplitude (Stromintensität) bestimmen. Die
Steuerung setzt dieses Signal in ein Signal für Beleuchtungsdauer und/oder
Beleuchtungsintensität der LED um. Das erneut durch die Kamera (51/5)
aufgenommene Bild, wird erneut im Bildspeicher (54) ausgewertet usw.. Ebenso ist
es möglich die Belichtungszeit der Kamera bei in diesem Regelkreis zu steuern. Um
diesen Regelkreis nicht ins "Schwingen" geraten zu lassen wird zusätzlich ein Signal
von der Abstandsmesseinrichtung integriert. Lässt sich aus diesem Signal ableiten,
dass das Objekt im Fokus der Kamera liegt, so wird die LED-Helligkeit weiterhin bis
an ein vorgegebene Optimum angepasst. Ist aus dem Abstandsmesssignal ableitbar,
dass das Objekt außerhalb des Fokus der Kamera befindet, wird der Regelkreis
unterbrochen und auf einen Standardwert zurückgesetzt. Steht ein System zur
Verfügung, das über kein Abstandsmesssignal verfügt, so wird der Regelkreis in
bestimmten Intervallen aktiviert und deaktiviert um einer Schwingung vorzubeugen.
Die LED-Felder können in ihrer Intensität und Ansteuerungszeit als ganzes Feld,
aber ebenso auch einzeln nach verschiedenen Mustern angesteuert werden.
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Dies kann in Abhängigkeit zur gemessenen Pupillengröße oder zum Reflektionsprofil
(z. B. mittlere Helligkeit) erfolgen. Dabei können die LEDs bzw. die Beleuchtung mit
gleicher oder unterschiedlicher Leistung betrieben werden. Im Falle einer linearen
radialen Anordnung würde beispielsweise die Intensität der Helligkeit mit
zunehmender Exzentrizität zunehmen. Ebenso ist ein weiteres LED-Feld ausserhalb
der LED-Felder des Retinoskopes am Gehäuse oder an der Kamera anbringbar.
Dieses LED-Feld wird zur Vergleichsmessung eines Referenz-LED-Feldes innerhalb
des Retinoskopes dahingehend genutzt, dass die Linearität des Reflexionsprofils in
der Pupille zwischen einem LED-Feld "innerhalb" des Retinoskops sowie einem
zusätzlichen LED-Feld "außerhalb" des Retinoskops verglichen wird. Dieser
Vergleich dient zur Feststellung (anhand der Profile), ob sich der Proband innerhalb
des Messbereichs des Retinoskops befindet.
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Abb. 6 zeigt die beschriebene Vorrichtung zur Refraktionsmessung innerhalb
eines kompakten Gehäuses (69). Dabei wurde die Messstrecke beispielhaft durch
zwei Spiegel (68/66) innerhalb des Gehäuses realisiert. Denkbar ist auch die
Realisierung der Messstrecke oder der Targetstrecke durch mehr oder weniger als
zwei Spiegel. Die Spiegel können Dabei über unterschiedliche reflektive
Eigenschaften bezüglich der Wellenlänge des Lichtes verfügen. Zumindest
reflektieren die Spiegel der Messstrecke IR Licht. Das Einblicksfenster (47/64) ist
besteht aus einem Planglas und ist wahlweise nicht reflektiv für IR Licht oder ist
gegenüber der optischen Achse um einen Winkel (47/64) verkippt.. Ebenso ist es
denkbar, das hier wahlweise ein refraktives Element anbringbar ist. Das Gerät
beinhaltet ein Targetsystem (67/67 Abb 3a, b) zum "fogging" bzw. zur Provokation der
Akkommodation, das sowohl eingespiegelt oder auch eingebracht werden kann. Im
Falle der Einspiegelung sind die Spiegel für IR Licht nicht reflektiv. Für den Fall der
Präsentation des Objektes in der Position (67) ist der Spiegel 66 für IR reflektiv und
für sichtbares Licht nicht reflektiv. Das Gehäuse ist innenseitig beleuchtbar zur
Beeinflussung der Pupillengröße. Ebenso ist es denkbar, die Helligkeit des Targets
zur Beeinflussung der Pupillengröße zu steuern. Da die Kamera (5) bzw. der
Messkopf die Pupillengröße erfasst und das System in Echtzeit die Pupillengröße
berechnet, ist es möglich die Pupillengröße dynamisch während des Messvorganges
durch Änderung der Beleuchtungsintensität zu steuern.
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Weiterhin ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass der Messkopf mit
Kamera (5) und Retinoskop(6) aus dem Gehäuse mechanisch entnehmbar ist.
Damit kann mit dem Messkopf allein ebenso im freien Raum gemessen werden.
Eine weitere Variante besteht darin, dass sich im Gehäuse eine zusätzliche
Beleuchtung (65)des Retinoskops befindet. Durch die Einbringung des Messkopfs in
das Gehäuse wird damit das Beleuchtungsfeld des Retinoskops radial ausgedehnt,
was zu einer Messbereichserweiterung führt.. Eine entsprechende Sensorik für die
Aufnahme des Messkopfs meldet dies an das System.
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Ebenso ist es möglich die Messtrecke mit Hilfe einer "Fernrohroptik" im innern eines
Gehäuses abzubilden. Mit Hilfe von Pluslinsen kann der Öffnungswinkel des
Objektivs der Kamera kondensiert werden sowie mit einem Zerstreuungsglas wieder
geöffnet werden. Es sind auch Kombinationen aus Spiegel und (Fernrohr-)Optik
denkbar. Ebenso ist es möglich die Beleuchtung des Messkopfes azuschalten und
eine entsprechende Beleuchtung mit Blende im Bereich des Einblicksfensters (47)
anzubringen oder einzuspiegeln.