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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Übertragung einer Kraftwirkung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Seit
langem ist bekannt, Daten zwischen zwei räumlich getrennten Computern
auszutauschen. Die vom Sender versandten Daten können vom Empfänger sofort
oder später
verarbeitet werden. Dabei entsteht zwischen Sender und Empfänger eine
Interaktion, bei der optische und/oder akustische Informationen übertragen
werden.
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Einen
Schritt weiter gehen Vorrichtungen, bei denen mittels Fernbedienung
von einem Gegenstand Kräfte
auf einen anderen Gegenstand übertragen
werden. Damit können
z.B. Roboter für
Arbeiten an Orten eingesetzt werden, die für Menschen zu gefährlich wären. Solche
Roboter arbeiten unilateral, d.h. sie dienen der Manipulation eines
Objektes, wobei das Objekt keine Rückkopplung (Feedback) einer Kraft
an den Manipulator gibt.
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Für viele
Einsatzzwecke, z.B. für
Spiele oder Präsentationen
mit räumlich
getrennten Teilnehmern, reicht die reine Datenübertragung oder eine unilaterale
Kraftübertragung
nicht mehr aus.
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Brave
und Dahley (Brave, S.; Dahley, A.: inTouch: A Medium for Haptic
Interpersonal Communication. In: Extended Abstracts of CHI '97, Conference on
Human Factors in Computing Systems, Atlanta, Georgia, USA, March
22–27,
1997) beschreiben eine Vorrichtung, bei der drei Rollen beweglich
in einem Gehäuse
gelagert sind. Das Gehäuse
ist mechanisch oder elektronisch mit einem zweiten baugleichen Gehäuse verbunden.
Die Bewegungen der Rollen des einen Gehäuses werden dabei in Bewegungen
der Rollen des anderen Gehäuses
umgesetzt. Diese Umsetzung erfolgt, ohne eine Unwucht in den Rollen des
zweiten Gehäuses
zu erzeugen.
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Die
EP 0 646 398 A1 beschreibt
eine Fernsteuerung für
Spielzeugautos, -schiffe oder -flugzeuge, die Steuersignale für eine Steuerung
nach rechts oder nach links übermittelt.
Dabei kann nur eine Signalübermittlung
von der Fernsteuerung auf das fernzusteuernde Gerät erfolgen.
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Die
WO 99/39273 A1 beschreibt eine Methode zur Kraftrückkopplung
zwischen einer Website oder einer Software und einem Benutzer. Die
Kraftrückkopplung
erfolgt durch die Interaktion mit einem grafischen Interface, wobei
eine Software das Verhalten eines Cursors auf dem Bildschirm registriert, darauf
reagiert und gleichzeitig Motoren in einer Computermaus das Verhalten
der Maus beeinflussen.
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In
der
DE 198 50 205
C1 wird eine Massagematte beschrieben, die durch eine Software
angesteuert wird. Dadurch sollen visuell wahrnehmbare Sinneseindrücke auch
haptisch erlebbar werden. Eine Bewegung der Massagematte führt dabei
nicht zur Erzeugung einer Kraftwirkung in der Software.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zu schaffen, bei der eine Kraftwirkung von einem ersten auf einen
zweiten Gegenstand erzeugt wird, wobei die Gegenstände als solche
im wesentlichen frei im Raum bewegt werden können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein
erster Gegenstand weist mindestens eine erste bewegliche Stellmasse
und ein Mittel zur Erfassung der räumlichen Lage der beweglichen Stellmasse
auf, wobei das Mittel zur Erfassung der räumlichen Lage einen Datensatz
erzeugt, der an einen zweiten Gegenstand übertragbar ist und dort sofort
oder später
ein Mittel zur gezielten Bewegung mindestens einer Masse des zweiten
Gegenstandes zur Erzeugung der Kraftwirkung, insbesondere einer Trägheitskraft,
steuert, wobei der erste Gegenstand und der zweite Gegenstand so
miteinander gekoppelt sind, dass eine Bewegung des einen Gegenstandes
sofort oder später
zur Erzeugung einer Kraftwirkung am anderen Gegenstand führt.
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Erfindungsgemäß wird die
Kraftwirkung als Unwucht durch die Bewegung der mindestens einen Masse
erzeugt und die Stellmasse ist so mit dem ersten Gegenstand gekoppelt,
dass eine Bewegung des ersten Gegenstandes zu einer Bewegung der
Stellmasse führt,
wobei eine Änderung
der räumlichen Lage
der beweglichen Stellmasse durch ein Verkippen oder jede andere Bewegung
des ersten Gegenstandes, bei der die Stellmasse eine Beschleunigung erfährt, erfolgt.
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Damit
kann eine Kraftwirkung von einem ersten Gegenstand auf einen zweiten
Gegenstand übertragen
werden.
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Eine
besonders einfache Bauform liegt vor, wenn vorteilhafterweise der
erste Gegenstand und der zweite Gegenstand, insbesondere die Gehäuse der
Gegenstände
im Wesentlichen baugleich sind.
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Für viele
Anwendungen ist es praktisch, wenn der erste Gegenstand und/oder
der zweite Gegenstand ein von einem Menschen handhabbares Gehäuse aufweisen.
Damit lassen sich z.B. Spiele mit Kraftwirkungen leicht verwirklichen.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind mindestens eine Masse des ersten Gegenstandes und eine Masse des
zweiten Gegenstandes sowie das Trägheitsmoment der Massen gleich.
Damit können
symmetrische Krafteindrücke
durch den ersten und den zweiten Gegenstand erzeugt werden.
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Zur
Erzeugung einer asymmetrischen Kraftwirkung sind die eine Masse
des ersten Gegenstandes und die eine Masse des zweiten Gegenstandes ungleich
und/oder weisen ein ungleiches Trägheitsmoment auf. Damit können z.B.
Kraftverstärkungen oder
Kraftabschwächungen übertragen
werden.
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Mit
Vorteil sind die Massen der Gegenstände in Gehäusen jeweils rotierbar um eine
Achse des Gehäuses
angeordnet.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die
Massen durch ein Antriebsmittel in Abhängigkeit vom übertragenen
Datensatz gezielt antreibbar bzw. bremsbar.
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Damit
kann die Kraftwirkung in genau bestimmbarer Weise übertragen
werden.
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Eine
leichtere Handhabbarkeit ergibt sich vorteilhafterweise, wenn mindestens
ein Gehäuse geschlossen
und rotationssymmetrisch, insbesondere rotationssymmetrisch zu einer
Rotationsachse für die
Masse ausgebildet ist.
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Dabei
ist es vorteilhaft, wenn mindestens ein Gehäuse einen kreisförmigen Querschnitt
aufweist, wobei die bewegliche Masse entlang einer vorgebbaren Bahn,
insbesondere einer Kreisbahn, im Gehäuse beweglich ist.
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Eine
einfache Bauform ergibt sich vorteilhafterweise, wenn das Mittel
zur Erfassung der räumlichen
Lage der Stellmasse einen Aufnehmer für Rotationsbewegungen, insbesondere
eine Taktscheibe aufweist.
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Auch
ist es vorteilhaft, wenn eine Datenverarbeitungsvorrichtung die
Bewegungen der Stellmasse eines Gegenstandes erfasst und die Masse
in einer funktionellen Abhängigkeit
von der Bewegung der Stellmasse steuert.
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Für eine zeitversetzte
Wiedergabe der Kraftwirkung ist es vorteilhaft, wenn eine Speichervorrichtung
für den
Datensatz vorgesehen ist.
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Wenn
vorteilhafter Weise der Datensatz über eine drahtlose Datenübertragung
oder das Internet erfolgt, lassen sich Kraftwirkungen in besonders
einfacher Weise von einem Ort zum anderen übertragen.
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Eine
vorteilhafte Verwendung liegt vor, wenn der erste Gegenstand und
der zweite Gegenstand als ein Spielzeug mit einer Sitzgelegenheit
ausgebildet sind, so dass diese Gegenstände z.B. auf einem Spielplatz
verwendbar sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der
Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Explosionszeichnung einer Ausführungsform
eines Gegenstandes zur Übertragung einer
Kraftwirkung;
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2a,
b eine Prinzipskizze einer Kraftübertragung
von einem ersten Gegenstand auf einen zweiten Gegenstand;
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3a,
b eine Prinzipskizze ein Kraftübertragung
vom zweiten Gegenstand auf einen ersten Gegenstand;
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4a,
b eine Prinzipskizze einer Interaktion zwischen dem ersten und zweiten
Gegenstand.
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In 1 ist
in einer Explosionszeichnung ein erster Gegenstand 1 zur Übertragung
einer Kraftwirkung auf einen zweiten, baugleichen Gegenstand 2 dargestellt.
Die Funktion der Übertragung
der Kraftwirkung wird in den 2 bis 4 näher
erläutert.
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Auch
wenn im Folgenden davon ausgegangen wird, dass der erste Gegenstand 1 und
der zweite Gegenstand 2 im Wesentlichen baugleich sind (und
somit nur der erste Gegenstand beschrieben wird), so ist dies nicht
zwingend erforderlich.
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Der
erste Gegenstand 1 weist ein rotationssymmetrisches, flaches
Gehäuse 11 auf,
das aus einem oberen Teil 11a und einem unteren Teil 11b besteht.
Das Gehäuse 11 weist
im wesentlichen die Form eines flachen Kreiszylinders mit einem
Durchmesser von ca. 30 cm auf, so dass der erste Gegenstand 1 bequem
von einer Person gehandhabt werden kann.
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Grundsätzlich sind
auch andere Gehäuseformen,
wie z.B. Kugeln oder Würfel
denkbar. Aber auch unregelmäßig geformte
Gehäuse 11 sind
möglich,
da die Funktion der Übertragung
einer Kraftwirkung von der Form des Gehäuses 11 unabhängig ist.
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Das
Gehäuse 11 ist
hier ganz aus Metall ausgebildet, wobei das Gehäuse 11 alternativ
auch ganz oder teilweise transparent ausgebildet sein kann.
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Im
Inneren des Gehäuses 11 sind
um eine Rotationsachse 31 eine erste Drehscheibe 41 und eine
zweite Drehscheibe 42 drehbar gelagert. Eine Stellschraube 37 und
ein Lager 38 dienen der leichten Drehbarkeit der ersten
Drehscheibe 41 um die Rotationsachse 31.
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Am
Umfang der ersten Drehscheibe 41 ist eine erste Taktscheibe 43,
am Umfang der zweiten Drehscheibe 42 ist eine zweite Taktscheibe 44 angeordnet.
Die Taktscheiben 43, 44 dienen der Erfassung einer
Rotationsbewegung der Drehscheiben 41, 42. Solche
Taktscheiben 43, 44 sind grundsätzlich z.B.
aus Computermäusen
bekannt und dienen auch dort der quantitativen Erfassung einer Drehbewegung.
Die Erfassung und Auswertung der Drehbewegung bei der vorliegenden
Ausführungsform
wird weiter unten erläutert.
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Hier
dient ein erster Sensor 32 der Erfassung der Drehbewegung
der ersten Taktscheibe 43 (d.h. der Bewegung der ersten
Drehscheibe 41), ein zweiter Sensor 33 dient der
Erfassung der Drehbewegung der zweiten Taktscheibe 44 (d.h.
der Bewegung der zweiten Drehscheibe 42).
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Auf
der ersten Drehscheibe 41 ist eine relativ leichte Stellmasse 20 aus
Blei angeordnet. Wird das Gehäuse 11 des
ersten Gegenstandes 1 geneigt, so bewegt die Stellmasse 20 die
erste Drehscheibe 41 der Schwerkraft folgend in eine Richtung.
Sobald die Stellmasse 20 den tiefsten Punkt erreicht hat,
kommt sie, und damit auch die erste Drehscheibe 41, zur Ruhe.
Hier wird als beispielhafte Bewegung des ersten Gegenstandes 1 ein
Verkippen verwendet. Grundsätzlich
ist aber auch jede andere Bewegung möglich, bei der die Stellmasse 20 eine
Beschleunigung erfährt.
Dies kann insbesondere auch eine Drehbewegung sein.
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Der
erste Sensor 32 erfasst mittels der ersten Taktscheibe 43 die
durch die Stellmasse 20 verursachte Bewegung der oberen
Drehscheibe 41.
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Die
gemessene Bewegung, d.h. Weg, Zeit, Geschwindigkeit und Beschleunigung,
wird in Form eines Datensatzes erfasst und an den zweiten Gegenstand 2 übertragen.
Diese Datenübertragung kann
sofort vorgenommen werden oder erst nach einer Zwischenspeicherung.
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Der
Datensatz wird vom zweiten Gegenstand 2 empfangen, wobei
die Bewegungsinformation in eine Drehbewegung der zweiten Drehscheibe 42 umgesetzt
wird. Zum Antrieb und ggf. zum Bremsen der zweiten Drehscheibe 42 dient
ein Motor 35, der über
einen Zahnkranz 40 mit der zweiten Drehscheibe 42 verbunden
ist.
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Der
Motor 35 setzt dabei die Bewegungsinformation des Datensatzes
so um, dass für
einen Benutzer des zweiten Gegenstandes 2 durch die Beschleunigung/Abbremsung
einer Masse 10 eine Kraftwirkung entsteht. Die Masse 10 ist
dabei um einiges größer als
die der Stellmasse 20; hier ca. 200 g. Dabei entspricht
die erzeugte Kraftwirkung beim zweiten Gegenstand 2 der
Bewegung des ersten Gegenstandes 1, z.B. ein Verkippen
oder eine Rotation des Gegenstandes 1.
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Die
Masse 10 ist am Umfang der zweiten Drehscheibe 42 angeordnet.
Die zweite Taktscheibe 44 an der zweiten Drehscheibe 42 dient
dabei der Steuerung bzw. Regelung des Motors 35, d.h. zur
Bestimmung des Drehwinkels bzw. der Drehbeschleunigung. Durch die
zweite Drehscheibe 42 wird der Motor 35 auch geregelt,
denn der Motor 35 wird von der ersten Drehscheibe des „sendenden" Gegenstandes angesteuert.
An die Datenverarbeitungsvorrichtung wird dann die Bewegung des
Motors 35 durch die zweite Drehscheibe 42 zurückgegeben.
Durch dieses Feedback kann dann die Richtung, Beschleunigung/Bremsung
oder Geschwindigkeit bestimmt werden.
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Somit
dient die erste Drehscheibe 41 mit der Stellmasse 20 dem „Senden" einer Kraftwirkung,
die zweite Drehscheibe 42 mit der Masse 10 dem „Empfangen" einer Kraftwirkung.
Die beiden Gegenstände 1, 2 sind
hier zwar über
den Datensatz gekoppelt, räumlich
aber getrennt. Alternativ können
die Gegenstände 1, 2 aber
auch über
ein Kabel miteinander verbunden sein.
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Dabei
ist die Masse 10 in dem Ausführungsbeispiel fest mit der
zweiten Drehscheibe 42 verbunden, so dass sich die Masse 10 ausschließlich auf
einer Kreisbahn um die Rotationsachse 31 bewegen kann.
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Die
Bewegung der Masse 10 erzeugt eine Unwucht, die von einer
Person, die das Gehäuse 11 hält, als
Kraftwirkung wahrgenommen wird. Die Art der Unwucht kann z.B. auch
dadurch beeinflusst werden, dass die Masse 10 in radialer
Richtung auf der zweiten Drehscheibe 42 bewegbar ist. Damit
können auch
komplexere Kraftwirkungen erzeugt werden. Grundsätzlich sind auch andere Bewegungsformen auf
zwei- bzw. dreidimensionalen Bahnen der Masse 10 im Gehäuse 11 denkbar.
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Im
vorliegenden Beispiel wird davon ausgegangen, dass die Gegenstände 1, 2 identisch
aufgebaut sind, so dass eine „sendende" erste Drehscheibe 41 und
eine „empfangende" zweite Drehscheibe 42 in
einem Gehäuse
angeordnet sind.
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Das „Senden" und „Empfangen" einer Kraftwirkung
wird in den 2 bis 4 näher erläutert.
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In 2a ist
ein erster Gegenstand 1 der in 1 beschriebenen
Bauweise dargestellt, der hier zunächst als Sender dienen soll.
In 2b ist räumlich
getrennt davon ein zweiter Gegenstand 2 dargestellt, der
zunächst
als „Empfänger" dienen soll.
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Oben
in 2a ist dargestellt, dass das Gehäuse 11 des
ersten Gegenstandes 1 waagerecht gehalten wird. Links daneben
wird schematisch angedeutet, dass die Stellmasse 20 in
Ruhe eine beliebige Position am Umfang der hier nicht dargestellten ersten
Drehscheibe 41 einnimmt.
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Wird
nun der erste Gegenstand 1, wie in 2a darunter
dargestellt, gekippt, so wandert die Stellmasse 20 der
Schwerkraft folgend entsprechend. Dies ist durch die Lageänderung
des schwarzen Punktes in 2a dargestellt.
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Das
Mittel zur Erfassung der Lage der Stellmasse 20 misst den
Winkel und die Winkelbeschleunigung und erzeugt einen Datensatz,
der über
eine Datenübertragungsverbindung 50,
hier das Internet, an den zweiten Gegenstand 2 übertragen
wird. Hier wird die Information des Datensatzes umgewandelt, so
dass der hier nicht dargestellte Motor 35 die Masse 10 des
zweiten Gegenstandes 2 von einer Ruhelage aus so bewegt,
dass eine Kraftwirkung für
jemanden entsteht, der den zweiten Gegenstand 2 hält. Diese
Kraftwirkung entspricht der Bewegung des ersten Gegenstandes 1.
Dies wird in den kleinen Kreisen rechts durch eine Lageänderung
des schwarzen Punktes angedeutet. Die Masse 10 (schwarzer
Punkt) des zweiten Gegenstandes 2 folgt demnach der Stellmasse 20 des
ersten Gegenstandes 1.
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Der
zweite Gegenstand 2 hat demnach eine Kraftwirkung vom ersten
Gegenstand 1 empfangen.
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Die
beiden Gegenstände 1, 2 sind
hier baugleich, so dass der zweite Gegenstand 2 in analoger Weise
als Sender dienen kann; dies ist in 3 dargestellt.
Wird der zweite Gegenstand 2 von der schrägen Lage
in eine horizontale Lage gebracht, so verlagert sich die Stellmasse 20 des
zweiten Gegenstandes 2 entsprechend.
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Analog
zu 2 wird jetzt ein Datensatz über die
Datenübertragungsvorrichtung 50 zum
ersten Gegenstand 1 übertragen.
Der Motor 35 sorgt dafür,
dass die Masse 10 des ersten Gegenstandes 1 so
verlagert wird, dass ein Mensch den Eindruck hat, der Gegenstand 1 wird
von der schrägen
Lage in eine horizontale Lage gebracht.
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In 4 ist dargestellt, wie beide Gegenstände 1, 2 gleichzeitig
bewegt werden können,
wobei Datensätze
bidirektional über
die Datenübertragungsvorrichtung 50 übertragen
werden. Somit ist es möglich,
dass Benutzer des ersten Gegenstandes 1 und des zweiten
Gegenstandes 2 sich gleichzeitig Kraftwirkungen senden
und übermitteln,
was insbesondere für
interaktive Spiele, als unterstützendes Mittel
bei Videokonferenzen, oder für
das räumlich getrennte,
aber gemeinschaftliche Spielen von Musikinstrumenten von Interesse
ist. Dabei können
z.B. unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Masse 10 unterschiedliche
Harmonien zugeordnet werden.
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Es
ist durchaus möglich,
eine starke Kraftwirkung zu empfangen und nur eine geringe Kraftwirkung
zurückzusenden
(oder umgekehrt). Bei einer geeigneten Zuordnung von Harmonien und
Geschwindigkeit könnte
damit gemeinsam musiziert werden.
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Die
Gegenstände
können
auch zum koordinierten Spielen von Gedulds- und Geschicklichkeitsspielen
verwendet werden, wobei beide Interaktionspartner sich über das
Objekt mit der integrierten zeitgleichen "Force-Feedback" Wirkung austauschen müssen, um
gemeinsam das Computerspiel zu steuern.
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Wenn
die Datensätze
zwischen mehr als zwei Gegenständen 1, 2 übertragen
werden, lassen sich auch komplexe Interaktionen mit einer Kraftübertragungswirkung
durchführen.
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Im
folgenden wird dargestellt, wie in einer Ausführungsform die Erfassung der
Bewegung der Stellmasse 20 und die Steuerung der Masse 10 mittels
eines Computerprogramms erfolgen kann.
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Wie
oben beschrieben, greifen die Sensoren 32, 33 die
Winkelpositionen der Drehscheiben 41, 42 mittels
der Taktscheiben 43, 44 ab. Die Gegenstände 1, 2 sind
mit einer hier nicht dargestellten Datenverarbeitungsvorrichtung
(per Draht oder drahtlos) verbunden, die aus dem Wert für den Winkel
eine Position in einem kartesischen Koordinatensystem ermittelt.
Dabei ist der momentanen Position jeweils ein Punkt in dem Koordinatensystem
zugeordnet. Dafür sind
bei zwei Gegenständen,
die Kraftwirkungen miteinander austauschen (siehe 4),
vier Punkte erforderlich: jeweils ein Punkt für die Beschreibung der Drehbewegung
der ersten Drehscheibe 41 (d.h. der zu sendenden Bewegung)
und jeweils ein Punkt für die
Beschreibung der Drehbewegung der zweiten Drehscheibe 42 (d.h.
der empfangenen Kraftwirkung).
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Auch
wird die Geschwindigkeit und die Drehrichtung von den Sensoren 32, 33 erfasst,
wobei die Geschwindigkeit und die Richtung der Bewegung des Punktes
im Koordinatensystem funktionell damit verknüpft sind.
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Dabei
werden die Punkte wie folgt gepaart:
Auf einer horizontalen
Geraden bewegen sich der Punkt („Punkt Blau 1") für die erste
Drehscheibe 41 des ersten Gegenstandes 1 und der
Punkt für
die zweite Drehscheibe 42 („Punkt Rot 2") des zweiten Gegenstandes 2.
Zu Beginn liegen beide Punkte an der selben Stelle im Koordinatensystem.
Wird der erste Gegenstand 1 bewegt, wandert der zugehörige „Punkt
Blau 1" auf der
Geraden aus, was an den zweiten Gegenstand 2 übertragen
wird. Die zweite Drehscheibe 42 mit der Masse 10 wird
durch den Motor 35 zur Erzeugung der Kraftwirkung in Bewegung gesetzt.
Dabei regelt die Datenverarbeitungsvorrichtung die Bewegung der
zweiten Drehscheibe 42 des zweiten Gegenstandes 2 so,
dass der zugeordnete „Punkt
Rot 2" auf der Geraden
möglichst
mit dem „Punkt
Blau 1" zur Deckung
kommt. Dabei wird die Scheibe umso schneller angetrieben, je größer der Abstand
zwischen „Punkt
Rot 2" und „Punkt
Blau 1" ist.
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Auf
einer vertikalen Geraden im Koordinatensystem bewegen sich der Punkt
(„Punkt
Blau 2") für die erste
Drehscheibe 41 des zweiten Gegenstandes 2 und
der Punkt für
die zweite Drehscheibe 42 („Punkt Rot 1") des ersten Gegenstandes 1.
Zu Beginn liegen beide Punkte an derselben Stelle im Koordinatensystem.
Wird der zweite Gegenstand 2 bewegt, wandert der zugehörige „Punkt
Blau 2" auf der vertikalen
Geraden aus, was an den ersten Gegenstand 1 übertragen
wird. Die zweite Drehscheibe 42 mit der Masse 10 wird
durch den Motor 35 zur Erzeugung der Kraftwirkung in Bewegung
gesetzt. Dabei regelt die Datenverarbeitungsvorrichtung die Bewegung
der zweiten Drehscheibe 42 des ersten Gegenstandes 1 so,
dass der zugeordnete „Punkt
Rot 1" auf der Geraden
möglichst
mit dem „Punkt
Blau 2" zur Deckung
kommt. Dabei wir die zweite Drehscheibe 42 umso schneller
angetrieben, je größer der
Abstand zwischen „Punkt
Rot 1" und „Punkt
Blau 2" ist.
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Grundsätzlich kann
die Darstellung der Bewegungen der Drehscheiben auch in anderen
Koordinatensystemen oder mittels nichtlinearer Bewegungen vorgenommen
werden.
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Eine
alternative Möglichkeit
der Folgeregelung von Masse 10 und Stellmasse 20 wird
nachfolgend beschrieben. Dabei werden die vier Punkte nicht in einem
Koordinatensystem, sondern in zwei Koordinatensystemen, die den
Gegenständen
zugeordnet sind, angeordnet. Diese Koordinatensysteme können sogenannte
Filme sein, wie sie z.B. in Multimediaprogrammen verwendet werden.
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Mit
solchen Programmen ist es möglich,
einen interaktiven Film gleichzeitig oder zeitlich versetzt auf
zwei über
Internet oder Ethernet verbundenen Rechnern abzuspielen. Es ist
aber auch möglich, zwei
unterschiedliche Filme auf zwei Rechnern abzuspielen, die dann über ein
Netz Daten austauschen.
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Im
Folgenden empfängt
der „Punkt
Blau" in Film 1
vertikale Datenwerte vom Gegenstand 2, der „Punkt
Blau" wird vom Gegenstand 1 jedoch
horizontal bewegt.
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So
empfängt
der "Punkt Blau" in Film 2 horizontale
Datenwerte vom Gegenstand 1, vom Gegenstand 2 wird
er vertikal bewegt.
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Für den roten
Punkt gilt:
Der "Punkt
Rot" in Film 1 erhält vertikale
Datenwerte vom Motor des Gegenstandes 1.
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Der "Punkt Rot" in Film 2 erhält horizontale Datenwerte
vom Motor des Gegenstandes 2.
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Ort
1, Gegenstand 1, Rechner 1, Film 1:
Auf einer vertikalen
Geraden im Koordinatensystem bewegen sich der Punkt ("Punkt Blau") für die erste Drehscheibe 41 des
zweiten Gegentandes 2 und der Punkt für die zweite Drehscheibe 42 ("Punkt Rot") des ersten Gegenstandes 1.
Zu Beginn liegen beide Punkte an derselben Stelle im Koordinatensystem.
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Wird
der zweite Gegenstand 2 bewegt, wandert der zugehörige "Punkt Blau" in Film 2 vertikal
geradeaus. Der Wert wird an Film 1 geschickt und dort wandert der "Punkt Blau" ebenfalls vertikal
geradeaus. Der Abstand beider Punkte auf der vertikalen Geraden
wird somit in Film 1 vergrößert. Das
Programm wertet nun den Abstand beider Punkte aus und sendet einen
Befehl an eine Relaisplatine, die am Druckerausgang eines ersten
Rechners angeschlossen ist. Eine entsprechend berechnete Geschwindigkeit
wird nun an den Motor 35 weitergeleitet. Die zweite Drehscheibe 42 mit
der Masse 10 wird durch den Motor 35 zur Erzeugung
der Kraftwirkung in Bewegung gesetzt.
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Dabei
regelt die Datenverarbeitungsvorrichtung die Bewegung der zweiten
Drehscheibe 42 des ersten Gegenstandes 1 so, dass
der zugeordnete "Punkt
Rot" auf der Geraden
möglichst
mit dem "Punkt Blau" zur Deckung kommt.
Dabei wird die zweite Drehscheibe 42 umso schneller angetrieben, je
größer der
Abstand zwischen "Punkt
Rot" und "Punkt Blau" ist. Da der rote
Punkt stets dem blauen Punkt folgt, wird der Abstand beider Punkte
immer kleiner, sofern der Gegenstand 2 nicht mehr bewegt wird.
Je geringer der Abstand beider Punkte, desto kleiner die Geschwindigkeit.
Sind die Punkte dann wieder auf deckungsgleicher Höhe, wird
der Motor 35 gebremst. Ein Richtungswechsel des Motors 35 erfolgt,
wenn sich die Punkte überkreuzen.
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Ort
2, Gegenstand 2, Rechner 2, Film 2:
Auf einer horizontalen
Geraden im Koordinatensystem bewegen sich der Punkt ("Punkt Blau") für die erste
Drehscheibe 41 des ersten Gegestandes 1 und der
Punkt für
die zweite Drehscheibe 42 ("Punkt Rot") des zweiten Gegenstandes 2.
Zu Beginn liegen beide Punkte an derselben Stelle im Koordinatensystem. Wird
der erste Gegenstand 1 bewegt, wandert der zugehörige
"Punkt Blau" in Film 1 horizontal
geradeaus. Der Wert wird an Film 2 geschickt und dort wandert der "Punkt Blau" ebenfalls horizontal
geradeaus.
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Der
Abstand beider Punkte auf der horizontalen Geraden wird somit in
Film 2 vergrößert. Das Programm
wertet nun den Abstand beider Punkte aus und sendet einen Befehl
an die Relaisplatine, die am Druckerausgang eines zweiten Rechners
angeschlossen ist. Eine Geschwindigkeit wird nun an den Motor 35 weitergeleitet.
Die zweite Drehscheibe 42 mit der Masse 10 wird
durch den Motor 35 zur Erzeugung der Kraftwirkung in Bewegung
gesetzt.
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Dabei
regelt die Datenverarbeitungsvorrichtung die Bewegung der zweiten
Drehscheibe 42 des zweiten Gegenstandes 2 so,
dass der zugeordnete "Punkt
Rot" auf der Geraden
möglichst
mit dem "Punkt Blau" zur Deckung kommt.
Dabei wird die zweite Drehscheibe 42 umso schneller angetrieben, je
größer der
Abstand zwischen "Punkt
Rot" und "Punkt Blau" ist. Da der rote
Punkt stets dem blauen Punkt folgt, wird der Abstand beider Punkte
immer kleiner, sofern der Gegenstand 1 nicht mehr bewegt wird.
Je geringer der Abstand beider Punkte, desto kleiner die Geschwindigkeit.
Sind die Punkte dann wieder auf deckungsgleicher Höhe, wird
der Motor 35 gebremst. Ein Richtungswechsel des Motors 35 erfolgt,
wenn sich die Punkte überkreuzen.
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Die
Erfindung beschränkt
sich in ihrer Ausführung
nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, die von der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch bei grundsätzlich anders
gearteten Ausführungen
Gebrauch machen.
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- 1
- erster
Gegenstand
- 2
- zweiter
Gegenstand
- 10
- Masse
- 11
- Gehäuse für ersten
Gegenstand
- 20
- Stellmasse
- 21
- zweites
Gehäuse
- 31
- Rotationsachse
- 32
- erster
Sensor als Teil eines Mittels der räumlichen Lageerfassung
- 33
- zweiter
Sensor als Teil eines Mittels der räumlichen Lageerfassung
- 35
- Elektromotor
als Mittel zur gezielten Bewegung einer zweiten Masse
- 36
- Lager
- 37
- Stellring
- 38
- Lager
- 40
- Zahnkranz
- 41
- erste
Drehscheibe
- 42
- zweite
Drehscheibe
- 43
- erste
Taktscheibe
- 44
- zweite
Taktscheibe
- 50
- Datenübertragung