DE10151088C1 - Vorrichtung zum Ausblasen und/oder Verschmelzen von Rohrabschnitten - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausblasen und/oder Verschmelzen von Rohrabschnitten, die an beiden Enden offen sind und die quer zu ihrer Längsachse gefördert werden. DOLLAR A Gemäß der Erfindung ist die vorliegende Erfindung mit den folgenden Merkmalen ausgestattet: DOLLAR A - mit einer Hülse; DOLLAR A - mit einer von der Hülse umschlossenen und darin drehbar gelagerten Schnecke; DOLLAR A - der Schnecke ist ein Antrieb zugeordnet; DOLLAR A - die Hülse weist wenigstens eine Öffnung auf, die sich über die Länge der Hülse erstreckt; DOLLAR A - der Innenraum der Hülse ist an eine Druckgasquelle angeschlossen; DOLLAR A - die Hülse ist mit ihrer Längsachse parallel zur Förderrichtung der Rohrabschnitte angeordnet; DOLLAR A - die Hülse ist derart angeordnet, daß die Öffnung gegen die Enden der Rohrabschnitte oder unter einem Winkel hiergegen gerichtet ist.

Description

Die Erfindung betrifft das Gebiet der Glasverarbeitung, genauer gesagt der Herstellung von Glasrohren. Auf DE 199 08 342 C1 wird verwiesen.

Glasrohre der genannten Art dienen beispielsweise als Ausgangsmaterial für Verpackungen der pharmazeutischen Industrie. Die hier in Rede stehenden Rohre liegen in Abschnitten von einer Länge von ca. 1,5 m vor. Die Rohrabschnitte werden zum Zwecke der Endenverschmelzung über feststehende Brennerstrecken geführt. Die Brenner wirken dabei auf die Rohrenden ein, um diese zu verschmelzen, um somit die scharfen Kanten der Rohrenden zu runden.

Weiterhin ist es notwendig, Rohrabschnitte von Glassplittern zu befreien, die beim vorausgegangenen Prozeß entstanden sind und die sich in den Rohrabschnitten befinden. Da es unerläßlich ist, die Rohrabschnitte splitterfrei auszuliefern, werden die Rohrabschnitte mit Blaseinrichtungen ausgeblasen. Hierbei nimmt ein Luftstrom die Glassplitter in den Rohrabschnitten mit.

Das bisher angewandte Verfahren ist umständlich, wenig effizient und erfordert viel Energie.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Verschmelzen der Enden von Rohrabschnitten sowie zum Ausblasen der Rohrabschnitte anzugeben, um beide Vorgänge effizient und mit geringem Energieaufwand durchführen zu können, sowie bei geringem Investitions- und Betriebsaufwand durchzuführen.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt demgemäß als wesentliche Bauteile eine Hülse, ferner eine Wendel oder Schnecke, die koaxial zur Hülse in dieser angeordnet und somit von der Hülse umschlossen ist, und die in Umdrehung versetzbar ist. Die Hülse weist einen Längsschlitz auf, der durch die Schnecke in eine Mehrzahl von Einzelschlitzen unterteilt ist. Die Hülse weist ferner einen Druckgasanschluß - im allgemeinen einen Druckluftanschluß - auf, so daß der Innenraum der Hülse mit Druckgas oder Druckluft während des Betriebes beschickt wird. Durch die einzelnen Gänge der Schnecke treten aus dem genannten Längsschlitz mehrere Teilstrahlen aus. Aufgrund des Umlaufes der Schnecke führen die Teilstrahlen eine Wanderbewegung entlang der Längsachse der Hülse aus. Dabei wird die Drehzahl der Schnecke derart bemessen, daß die Wandergeschwindigkeit eines einzelnen Teilstromes der Fördergeschwindigkeit des einzelnen Rohrabschnittes entspricht, so daß jeweils ein Teilgasstrahl (Teilluftstrahl) über eine bestimmte Wegstrecke mit dem auszublasenden Glasrohrabschnitt mitwandert.

Dabei läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung sowohl zum Verschmelzen des Endes eines Rohrabschnittes nutzen, als auch zum Ausblasen eines Rohrabschnittes.

In beiden Fällen werden die Rohrabschnitte parallel zueinanderliegend eine bestimmte Wegstrecke gefördert, wobei sich ihre Längsachse quer zur Förderrichtung erstreckt. Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verschmelzen der Rohrenden eingesetzt, so wird sie mit einem brennbaren, entzündlichen Gas beschickt. Dieses tritt als Teilgasstrahl aus der Hülse aus und trifft dabei auf ein zu verschmelzendes Ende eines Rohrabschnittes. Aufgrund der Umdrehung der Schnecke wandert der Teilgasstrahl in derselben Richtung und mit derselben Geschwindigkeit, wie das Rohrende, so daß der Teilgasstrahl allein auf das genannte Rohrende einwirkt und dieses verschmilzt. Es wird somit nicht der Zwischenraum zwischen zwei Rohrabschnitten erwärmt, was einen Energieverlust darstellen würde und die Umgebung unnötig aufheizte.

Wird die Vorrichtung zum Ausblasen der Rohrabschnitte verwendet, so ist die Arbeitsweise grundsätzlich dieselbe. Dabei wird die Vorrichtung nicht mit einem brennbaren, entzündlichen Gas beschickt, sondern mit einem anderen Gas, das im allgemeinen Druckluft sein wird.

Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes dargestellt:

Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Anzahl von Rohrabschnitten aus Glas in einer Nachverarbeitungslinie.

Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Draufsicht.

Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung die Glasrohrabschnitte gemäß Fig. 1 sowie die zugeordnete Vorrichtung gemäß Fig. 2.

In den Figuren ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in ihrer Funktion zum Ausblasen von Rohrabschnitten dargestellt. Es versteht sich jedoch, daß sie ebensogut zum Verschmelzen von Rohrenden eingesetzt werden kann. Hierauf soll später noch eingegangen werden. Zunächst wird nur die Funktion des Ausblasens beschrieben.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Fig. 2 ist wie folgt aufgebaut: Sie umfaßt eine Hülse 2. Die Hülse ist zylindrisch und an ihren Enden geschlossen. Die Hülse umschließt eine Schnecke 3, die ihrerseits aus einer Welle 3.1 und einer Wendel 3.2 aufgebaut ist.

Der Außendurchmesser der Wendel 3.2 ist gleich oder annähernd gleich der lichten Weite der Hülse 2, so daß die Wendel 3.2 an der inneren Mantelfläche der Hülse 2 anliegt und somit eine Dichtfunktion ausübt.

Die Hülse 2 weist einen Längsschlitz 2.1 auf, der sich über die gesamte Länge 4 der Hülse hinweg erstreckt. Die, Hülse weist ferner einen Druckluftanschluß 2.2 mit einem Verteilerkästen 2.3 auf. Der Verteilerkasten 2.3 erstreckt sich über die gesamte Länge der Hülse 2. Druckluftanschluß 2.2, Verteilerkasten 2.3 und der Innenraum der Hülse 2 stehen miteinander in leitender Verbindung. Wird in den Druckluftanschluß 2.2 Druckluft eingeleitet, so gelangt diese in den Innenraum der Hülse 2 und damit in die Zwischenräume zwischen den einzelnen Gängen der Wendel 3.2, so daß sie aus dem Längsschlitz 2.1 austritt. Längsschlitz 2.1 kann somit auch als Abgabeschlitz bezeichnet werden. Durch die Schnecke wird der Längsschlitz 2.1 unterteilt. Deshalb treten zwischen jeweils zwei Gängen der Wendel 3.2 Teilstrahlen aus. Wird die Schnecke durch Antrieb ihrer Welle 3.1 in Umlauf versetzt, so wandern die genannten Teilstrahlen in Längsrichtung der gesamten Vorrichtung. Es kann auch ein Antrieb auf der der Welle 3.1 gegenüberliegenden Seite vorgesehen werden - siehe Antriebsscheibe 5 in Fig. 2.

In Fig. 3 sind wiederum die in Fig. 1 gezeigten Rohrabschnitte 1.1, 1.2, 1.3 dargestellt. Sie führen die bereits genannte Wanderbewegung in Richtung des Pfeiles A mit einer bestimmten Geschwindigkeit aus.

Den Rohrabschnitten 1.1, 1.2, 1.3 ist die Vorrichtung gemäß Fig. 2 zugeordnet. Während die Glasrohrabschnitte in Richtung des Pfeiles A wandern, steht die Vorrichtung fest.

Aus der Hülse 2 treten durch den unterteilten Längsschlitz 2.1 Druckluftstrahlen aus. Läuft die Schnecke mit der Teilungsfrequenz der Nachverarbeitung um, so entstehen synchron mit den Glasrohrabschnitten 1.1, 1.2, 1.3 bewegte Teilstrahlen (2.21, 2.22, 2.23). Jeder Strahl begleitet somit über eine gewisse Wegstrecke den zugehörenden Glasrohrabschnitt. Es wandert somit ein Strahl mit Rohrabschnitt 1.1, ein Strahl mit Rohrabschnit 1.2 und ein Strahl mit Rohrabschnitt 1.3. Da die Enden der Glasrohrabschnitte offen sind, tritt der einzelne Strahl am einen Ende in den betreffenden Glasrohrabschnitt ein, und am anderen Ende wieder aus, wobei jegliche Splitter oder sonstige Verunreinigungen aus dem Rohrabschnitt ausgeblasen werden.

Die Einwirkungsdauer des Luftstromes (oder allgemein Gasstromes) läßt sich über die Anzahl der Gänge steuern.

Die Schneckenwelle 3.1 ist beidseits gelagert und mittels temperaturbeständiger Radialwellendichtringe 3.3 abgedichtet.

Der Antrieb der Schneckenwelle 3.1 kann wahlweise von einer oder beiden Seiten her erfolgen. Bei einseitiger Ausführung entfällt an der gegenüberliegenden Seite die Abdichtung durch einen Radialwellendichtring.

Je nach Anwendungsfall wird der Querschnitt des Abgabeschlitzes angepaßt. Dabei lassen sich die Parameter der Schlitzgeometrie und des Schneckenprofiles ausnutzen.

Der Abgabeschlitz 2.1 ist gegenüber dem Verteilerkasten 2.3 um einen Winkel von vorzugsweise 90-180 Grad versetzt - in Draufsicht auf Fig. 2 gesehen. Hier könnte aber auch ein anderer Winkel verwendet werden. So könnte beispielsweie der Druckluftanschluß 2.2 dem Abgabeschlitz 2.1 diametral gegenüber liegen.

Wie oben ausgeführt, wird die gesamte erfindungsgemäße Vorrichtung, so wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, ortsfest sein. Es ist aber auch möglich, eine gewisse Verschiebebewegung zuzulassen, beispielsweise zum Zwecke des grundsätzlichen Justierens.

Wie oben erwähnt, kann die Vorrichtung auch als Brenner zum Verschmelzen der Enden von Rohrabschnitten eingesetzt werden. In diesem Falle wird der Anschluß 2.2 nicht mit Druckluft beschickt, sondern mit einem brennbären, entzündlichen Gas. In diesem Falle treten aus den Längsschlitzen 2.1 Teilstrahlen des genannten Gases aus. Diese können intermittierend durch dort vorgesehene Zünder gezündet werden. Es ist aber auch denkbar, daß das Gas aufgrund der hohen Temperatur nach einmaliger Zündung stets als brennender Strahl den Längsschlitz 2.1 verläßt, um auf dem betreffenden Rohrende aufzuprallen und dieses zu verschmelzen.

Im allgemeinen werden zwei erfindungsgemäße Vorrichtungen in Reihe geschaltet werden; das eine dient zum Ausblasen, und das andere zum Verschmelzen.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Ausblasen von Rohrabschnitten (1.1, 1.2, 1.3), die an beiden Enden offen sind, und die quer zu ihrer Längsachse gefördert werden, und/oder zum Verschmelzen der Enden solcher Rohrabschnitte;

• 1. 1.1 mit einer Hülse (2);
• 2. 1.2 mit einer von der Hülse umschlossenen und darin drehbar gelagerten Schnecke (3);
• 3. 1.3 der Schnecke ist ein Antrieb zugeordnet;
• 4. 1.4 die Hülse weist wenigstens eine Öffnung (2.1) auf, die sich über die Länge der Hülse (2) erstreckt;
• 5. 1.5 der Innenraum der Hülse (2) ist an eine Druckgasquelle angeschlossen;
• 6. 1.6 die Hülse (2) ist mit ihrer Längsachse parallel zur Förderrichtung (A) der Rohrabschnitte (1.1, 1.2, 1.3) angeordnet;
• 7. 1.7 die Hülse (2) ist derart angeordnet, daß die Öffnung (2.1) gegen die Enden der Rohrabschnitte (1.1, 1.2, 1.3) gerichtet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung ein Abgabeschlitz (2.1) ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (2) zum Herstellen einer leitenden Verbindung mit der Druckgasquelle einen weiteren Längsschlitz aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem weiteren Längsschlitz ein Verteilerkasten (2.3) vorgeschaltet ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendel (3.2) der Schnecke (3) dichtend an der inneren Mantelfläche der Hülse (2) anliegt.