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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Veränderung der Bahnlage in einer
Rotationsdruckmaschine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Die
DE 197 42 560 A1 zeigt
eine Vorrichtung zur Veränderung
der Bahnlage, wobei die den Zugang zu oberen Druckwerkzylindern
ermöglichende Lageveränderung
der Bedruckstoffbahn in Form einer Bahnschlaufe erfolgt, wobei die
Erzeugung dieser Bahnschlaufe über
eine zusätzlich
geförderte Bahnlänge – beispielsweise
eine von der Abwickelvorrichtung zusätzlich geförderte Bahnlänge – bewerkstelligt
ist.
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Aus
der
DE 30 34 670 A1 ist
ein Druckwerk, bestehend aus übereinander
angeordneten Druckwerkzylindern, für eine Rollen-Rotationsdruckmaschine
bekannt, in das eine zu bedruckende Bahn von einem aufsteigenden
Bahnführungsabschnitt kommend über eine
die Bahn umlenkende Leitwalze seitlich zwischen zwei Druckwerkzylindern
einführbar ist,
wobei die aufsteigende Bahn über
die absenkbar ausgestaltete Leitwalze einen Zugang zu oberen Druckwerkzylindern
ermöglicht.
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Des
Weiteren ist es aus der Gattungsbildenden
DE 27 41 596 C2 bekannt,
eine Bahn in einer Druckmaschine auf der die Bedienungsperson behindernden
Strecke quer zur Laufrichtung mittels einer Schlaufe durch Verlagern
von Leitwalzen zu vertikal in eine andere Lage zu bewegen. Dabei
sind die Leitwalzen an einer verfahrbaren Hebebühne angeordnet auf der die
Bedienungsperson stehen kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Veränderung
der Bahnlage einer Bedruckstoffbahn gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 zu schaffen, die in Betriebsstellung mit einfachen, wenig Platz
benötigenden
technischen Mitteln genau fixierbar ist.
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Die
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 realisiert.
Die Unteransprüche
enthalten weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Von
Vorteil ist, dass bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Bahnzuführung es
lediglich erforderlich ist, eine Papierleitwalze, die in einer Transportvorrichtung
beidseitig gelagert ist, abzusenken. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist, dass die Papierleitwalze in Betriebsstellung, d.h. im Druckbetrieb,
von einer Vorrichtung lagegerecht fixiert ist. Die Vorrichtung zum
lagegerechten Fixieren der Papierleitwalze besteht aus druckmittelbetriebenen
Arbeitszylindern und mechanischen Anschlägen, wobei mittels der Arbeitszylinder
die Papierleitwalze gegen die Anschläge zur lagegerechten Fixierung
positionierbar ist.
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Darüber hinaus
ist es von Vorteil, dass die als Kette oder Zahnriemen ausgeführten Transportmittel
der Transportvorrichtung zum Absenken bzw. Hochfahren der Bedruckstoffbahn
in der Lage sind Spiel aufzunehmen. Mittels dieses derartig spielbehafteten
Transportmittels kann die Endlage der die Bedruckstoffbahn führenden
Papierleitwalze immer ganz erreicht werden. Dies ist sogar möglich, selbst wenn
die Endlage der die Bedruckstoffbahn führenden Papierleitwalze mittels
der Transportvorrichtung nicht ganz erreicht wird, da aufgrund der
Spielbehaftetheit des Transportmittels und dem Einwirken der Vorrichtung
zum lagegerechten Fixieren der Papierleitwalze die lagegerecht fixierte
Endlage immer erreicht wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In
der zugehörigen
Zeichnung zeigen:
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1:
eine aus zwei übereinander
angeordneten Doppeldruckwerken mit waagerechter Zylinderanordnung
bestehende H-Druckeinheit mit Vorrichtungen zur Veränderung
der Bahnlage und
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2:
eine Seitenansicht der Vorrichtung zur Veränderung der Bahnlage nach 1.
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1 zeigt
eine mit zwei übereinander
angeordneten Doppeldruckwerken 1; 2 in waagerechter Zylinderanordnung
ausgestattete H-Druckeinheit 3. Jedes Doppeldruckwerk 1; 2 besteht
aus zwei Druckwerken 4; 5 bzw. 6; 7 mit
jeweils einem außen
liegenden Formzylinder 8 bis 11 und einem innen
liegenden Übertragungszylinder 12 bis 15.
Zwischen den Übertragungszylindern 12; 13 bzw. 14; 15 eines
Doppeldruckwerkes 1; 2 wird im indirekten Druck
jeweils eine Bedruckstoffbahn 16; 17 in einer
Druckstelle gleichzeitig beiderseitig mit je einer Farbe belegt.
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Die
Bedruckstoffbahn 16 ist über eine Papierleitwalze 23 und
eine Papierleitwalze 18 geführt. Die Papierleitwalze 18 ist
stirnseitig mit Schlittenelementen 19 verschraubt und zwischen
Transportmitteln 20 befestigt. Die Schlittenelemente 19 weisen eine
Ausnehmung 22 auf, wobei die Ausnehmung 22 die
Form eines Prismas hat.
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Die
Schlittenelemente 19 und/oder die Transportmittel 20 sind
in Schienenelemente 21 geführt, wobei die Schienenelemente 21 an
einem Maschinengestell 44 angeordnet sind.
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Die
Papierleitwalze 18 ist mit Hilfe zweier als Spannelemente
ausgeführte
druckmittelbetriebene Arbeitszylinder 26 in Betriebsstellung 46 lagegerecht fixiert,
wobei die Arbeitszylinder 26 die mit der Ausnehmung 22 versehenen
Schlittenelemente 19 gegen einen mechanischen Anschlag 24 drücken, ziehen
oder positionieren und somit die Papierleitwalze 18 lagegerecht
fixieren. Der Anschlag 24 ist in Form eines Prismas zur
positionsgerechten Aufnahme der Schlittenelemente 19 bzw.
der Ausnehmung 22 ausgestaltet.
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Der
druckmittelbetriebene Arbeitszylinder 26 und der Anschlag 24 bilden
eine Spannvorrichtung 51 zum genauen und lagegerechten
Fixieren der Papierleitwalze 18 in Betriebsstellung 46.
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Das
Transportmittel 20 ist mit einem Antrieb 25 verbunden,
der das als Kette, Zahnriemen oder anderweitig als flexibles Übertragungsmittel
ausgestaltete Transportmittel 20 direkt oder indirekt über Zahnräder oder
Getriebe antreibt. Der Antrieb 25 und das in Schienenelementen 19 geführte Transportmittel 20 bilden
eine Transportvorrichtung 49.
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Das
Transportmittel 20 ist nicht zwingend geradlinig im Schienenelement 19 geführt. Das
Schienenelement 19 kann geradlinig, bogenförmig oder
als Kurvenverlauf ausgestaltet sein, wobei das Transportmittel 20 sich
bedingt durch seine Flexibilität
und seine spielbehaftete Ausgestaltung an den Verlauf des Schienenelementes 19 anpaßt.
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Die
Bedruckstoffbahn 17 ist über eine Papierleitwalze 27 und
Papierleitwalze 32 geführt.
Die Papierleitwalze 27 ist stirnseitig mit Schlittenelementen 28 verschraubt
und zwischen Transportmitteln 29 befestigt. Die Schlittenelemente 28 weisen
eine Ausnehmung 45 auf, wobei die Ausnehmung 45 die
Form eines Prismas hat.
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Die
Schlittenelemente 28 und/oder die Transportmittel 29 sind
in Schienenelemente 30 geführt, wobei die Schienenelemente 30 am
Maschinengestell 44 angeordnet sind.
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Die
Papierleitwalze 27 ist mit Hilfe zweier als Spannelemente
ausgeführte
druckmittelbetriebene Arbeitszylinder 35 in Betriebsstellung 47 lagegerecht fixiert,
wobei die Arbeitszylinder 35 die mit der Ausnehmung 45 versehenen
Schlittenelemente 28 gegen einen mechanischen Anschlag 33 drücken oder ziehen
bzw. positionieren und somit die Papierleitwalze 27 lagegerecht
fixieren. Der Anschlag 33 ist in Form eines Prismas zur
positionsgerechten Aufnahme der Schlittenelemente 28 bzw.
der Ausnehmung 45 ausgestaltet.
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Der
druckmittelbetriebene Arbeitszylinder 35 und der Anschlag 33 bilden
eine Spannvorrichtung 52 zum genauen und lagegerechten
Fixieren der Papierleitwalze 27 in Betriebsstellung 47.
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Die
druckmittelbetriebenen Arbeitszylinder 26; 35 können als
Pneumatik oder Hydraulikzylinder ausgestaltet sein.
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Das
Transportmittel 29 ist mit einem Antrieb 31 verbunden,
der das als Kette, Zahnriemen oder anderweitig als flexibles Übertragungsmittel
ausgestaltete Transportmittel 29 direkt oder indirekt über Zahnräder oder
Getriebe antreibt. Der Antrieb 31 und das in Schienenelementen 30 geführte Transportmittel 29 bilden
eine Transportvorrichtung 50.
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Das
Transportmittel 29 ist nicht zwingend geradlinig im Schienenelement 30 geführt. Das
Schienenelement 30 kann geradlinig, bogenförmig oder
als Kurvenverlauf ausgestaltet sein, wobei das Transportmittel 29 sich
bedingt durch seine Flexibilität
und seine spielbehaftete Ausgestaltung an den Verlauf des Schienenelementes 30 anpaßt.
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Werden
die als Spannelemente ausgestalteten Arbeitszylinder 26; 35 gelöst, kann
die jeweilige Papierleitwalze 18; 27 mit Hilfe
eines an den Transportmitteln 20; 29 angeordneten
und die Transportmittel 20; 29 antreibenden elektrischen
Antriebes 25; 31 nach unten transportiert werden.
Dies erfolgt bei Stillstand der Maschine.
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Um
ein Verkanten zu vermeiden, sind die Transportmittel 20 mit
einer Synchronwelle 43 verbunden oder jedes Transportmittel 20 besitzt
jeweils seinen eigenen synchronisierten Antrieb 25. Die Transportmittel 29 sind
auch entweder mit einer Synchronwelle 48 verbunden, oder
jedes Transportmittel 29 besitzt jeweils seinen eigenen
synchronisierten Antrieb 31.
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Während jeweils
das untere Druckwerk 4 bzw. 5 für einen
Bedienenden von einem Hallenboden 36 oder von einem gestellfesten
Laufsteg 37 – beispielsweise
für den
Wechsel einer Druckform – frei
zugänglich
ist, wird das obere Druckwerk 6 durch die sich in ihrer
als Vollinie dargestellten Betriebslage befindende Bedruckstoffbahn 16 verdeckt.
Das obere Druckwerk 7 wird durch die in Betriebslage als
gestrichelte Linie dargestellte Bedruckstoffbahn 17 verdeckt.
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Um
bezüglich
der Bedruckstoffbahn 17 den Zugang zu dem oberen Druckwerk 7 zu
ermöglichen, fährt bei
stillstehendem oberen Doppeldruckwerk 2 und/oder stillstehendem
unteren Doppeldruckwerk 1 die Transportvorrichtung 50 die
Papierleitwalze 27 nach unten, so dass die Bedruckstoffbahn 17 eine vor
dem unteren Druckwerk 5 frei durchhängende, gestrichelt dargestellte
Bahnschlaufe 38 bildet, die lediglich auf einem weiterhin
die doppelseitige Farbbelegung der Bedruckstoffbahn 17 in
dem unteren Doppeldruckwerk 1 ermöglichenden Stützelement 39 aufliegt.
Als Stützelement 39 kann
beispielsweise eine im Maschinengestell 44 anordbare Traverse
fungieren. Ist die Bahnschlaufe 38 voll ausgebildet, wird ein
von der Bedruckstoffbahn 17 seitlich am Maschinengestell 44 angelenkter
Auftritt 42 über
die Bahnschlaufe 38 geschwenkt, so daß von dem Auftritt 42 die
Bedienung des oberen Druckwerkes 7 erfolgen kann.
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Nach
Abschluß der
Bedienung am Druckwerk 7 wird der Auftritt 42 -beispielsweise
durch einen druckmittelbetriebenen Arbeitszylinder- zurückgeschwenkt
und nachfolgend die Bahnschlaufe 38 mittels Anheben der
Papierleitwalze 27 über
die Transportvorrichtung 50 zurückgebildet.
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Das
Schlittenelement 28 fährt
oben gegen den mechanischen Anschlag 33 und ggf. gegen
einen elektrischen Anschlag 34, der beispielsweise als Endschalter
ausgestaltet ist.
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Damit
werden die als Spannelemente ausgestalteten Arbeitszylinder 35 aktiviert
und die Papierleitwalze 27 sitzt wieder an ihrer genauen
Position und ist somit in Betriebsstellung 47 lagegerecht
fixiert.
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Nicht
näher dargestellt
kann noch ein zweiter Klapptritt in mittlerer Höhe zum Einsatz kommen, der beispielsweise
zum Erreichen eines oberen Farbkastens dient.
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Die
Erfindung soll sich nicht nur auf die Verwendung von druckmittelbetriebenen
Arbeitszylindern 26; 35 beschränken. Es ist auch möglich die Spannvorrichtungen 51; 52 mit
elektrischen Antrieben oder mechanischen Antriebsvorrichtungen,
beispielsweise ein mittels Zugfedern oder Druckfedern ausgestalteter
Antriebsmechanismus, anstelle der Arbeitszylinder 26; 35 auszugestalten.
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- 1
- Doppeldruckwerk
- 2
- Doppeldruckwerk
- 3
- H-Druckeinheit
- 4
- Druckwerk
- 5
- Druckwerk
- 6
- Druckwerk
- 7
- Druckwerk
- 8
- Formzylinder
- 9
- Formzylinder
- 10
- Formzylinder
- 11
- Formzylinder
- 12
- Übertragungszylinder
- 13
- Übertragungszylinder
- 14
- Übertragungszylinder
- 15
- Übertragungszylinder
- 16
- Bedruckstoffbahn
- 17
- Bedruckstoffbahn
- 18
- Papierleitwalze
- 19
- Schlittenelement
- 20
- Transportmittel
- 21
- Schienenelement
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Papierleitwalze
- 24
- mechanischer
Anschlag
- 25
- Antrieb
- 26
- Arbeitszylinder
- 27
- Papierleitwalze
- 28
- Schlittenelement
- 29
- Transportmittel
- 30
- Schienenelement
- 31
- Antrieb
- 32
- Papierleitwalze
- 33
- mechanischer
Anschlag
- 34
- elektrischer
Anschlag
- 35
- Arbeitszylinder
- 36
- Hallenboden
- 37
- Laufsteg
- 38
- Bahnschlaufe
- 39
- Stützelement
- 40
- Auftritt
- 41
- Stützelement
- 42
- Auftritt
- 43
- Synchronwelle
- 44
- Maschinengestell
- 45
- Ausnehmung
- 46
- Betriebsstellung
- 47
- Betriebsstellung
- 48
- Synchronwelle
- 49
- Transportvorrichtung
- 50
- Transportvorrichtung
- 51
- Spannvorrichtung
- 52
- Spannvorrichtung