DE10147781A1 - Siebwechseleinrichtung für Strangpressen- und Spritzgiessmaschinen - Google Patents
Siebwechseleinrichtung für Strangpressen- und SpritzgiessmaschinenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebwechseleinrichtung für Strangpreß- und Spritzgießmaschinen mit wenigstens einem quer zur Fließrichtung des Massestroms - verflüssigter Kunststoff - verschiebbaren Siebträger, in dem in Siebräumen auswechselbar wenigstens zwei Siebplatten angeordnet sind, die jeweils in eine Siebstellung und eine Siebwechselstellung durch Verschieben des Siebträgers einstellbar sind, wobei der Siebträger einen Abführkanal aufweist, durch den in einer Anfahrstellung verflüssigter und verunreinigter Kunststoff abführbar ist, wobei weiterhin der Abführkanal von außen in einen der vorhandenen Siebräume führt und ein Auslasseinsatz in den mit dem Abführkanal versehenen Siebraum einsetzbar ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebwechseleinrichtung für Strangpreß- und Spritzgießmaschinen gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
- Ein gattungsbildende Einrichtung ist z. B. in der WO 92/18220 beschrieben. In dieser Literaturstelle wird eine Siebwechselkasseile erläutert, die ein sogenanntes Anfahrventil aufweist, dass dazu dient, den plastifizierten Kunststoff während der Startphase aus dem Extruder heraus umzulenken, bevor er in einen Siebwechsler oder in einen Düsenkopf eintritt. Aufgabe derartiger sogenannter Anfahrventife ist das Reinhalten der Gesamtanlage während des Arbeitsbeginns des Extruders. Weiterhin können solche Anfahrventile auch zur Abfuhr von überflüssigem Material zur Vermeidung einer Verstopfung des Düsenkopfes eingesetzt werden und sie können zur Vermeidung unnötiger Verschmutzungen der Siebe besonders verschmutztes Material vor dem Siebwechsler umlenken.
- Bei der aus der gattungsbildenden Literaturstelle bekannt gewordenen Anordnung befindet sich das Anfahrventil in einem Siebbolzen neben dem eigentlichen auswechselbaren Sieb, so dass der Siebbolzen um das Maß, dass für den Bereich des Anfahrventils erforderlich ist, verlängert werden muss.
- Im Stand der Technik ist es auch bekannt, in einem Siebträger wenigstens zwei Siebe nebeneinander anzuordnen, wodurch der Siebträger länger als üblich ausgebildet werden muss und wird das Anfahrventil in einem solchen Siebträger zusätzlich vorgesehen, verlängert sich der Siebträger noch einmal um den Bereich, der für die Anordnung des Anfahrventils erforderlich ist.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Siebträger vorzuschlagen, der wenigstens zwei Siebe aufweist, so dass damit eine kontinuierliche Arbeit auch beim Wechseln eines Siebes möglich ist, der aber gleichzeitig auch mit einem Anfahrventil ausgerüstet ist, ohne dass durch die Anordnung des Anfahrventils der Siebträger zusätzlich verlängert werden muss.
- Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
- Mit anderen Worten ausgedrückt, wird vorgeschlagen, dass der Siebraum im Siebträger, der zum freien Ende des Siebträgers hin angeordnet ist, einen Verbindungskanal nach außen hin aufweist, so das Material aus diesem Siebraum nach außen hin abgeführt werden kann. Wird nunmehr anstelle eines Siebes in diesen Siebraum ein Auslasseinsatz eingesetzt, d. h. also der Durchfluss für den verflüssigten Kunststoff verhindert und wird nunmehr dieser so ausgerüstete Siebraum vor die Auslassöffnung des Extruders gefahren, wird der aus dem Extruder austretende verflüssigte Kunststoff der erhebliche Verunreinigungen aufweisen kann, über den Auslasseinsatz und den Abführkanal im Siebträger nach außen hin abgeführt. Durch Verschieben des Siebträgers kann dann ein mit einem Sieb ausgerüsteter Siebraum vor die Mündung des Extruders gefahren werden, so dass dann der Produktionsprozess beginnt. Während der Zeit, in der nunmehr der übliche Produktionsprozess läuft, kann der Auslasseinsatz aus dem nunmehr frei zugänglichen Siebraum entfernt und gegen ein normales Sieb ausgewechselt werden, wobei dann der Abführkanal verschlossen wird und dann kann durch Verschieben des Siebträgers dieses eingesetzte Sieb in die Produktionsstellung gebracht werden.
- Der den Abführkanal verschließende Verschlussstopfen liegt vorzugsweise mit seinem siebseitigen Ende an der Wandung der Siebplatte an, so dass während der Produktion und des Einsatzes des Siebes der eigentliche Abführkanal von verflüssigtem Kunststoffmaterial freigehalten wird. Hierbei kann so vorgegangen werden, dass der Verschlussstopfen in den Abführkanal eingeschraubt wird. In gleicher Weise kann hier aber auch ein Bajonettverschluss oder eine sonstige Halterung für den eigentlichen Verschlussstopfen vorgesehen sein.
- Gemäß einem weiteren wesentlichen Merkmal der Erfindung wird weiterhin vorgesehen, dass in den Abführkanal ein Auslassrohr einsetzbar ist, das vorzugsweise mit seinem auslasseinsatzseitigen Ende bis in den Auslasseinsatz reicht, so dass hiermit eine korrekte Ausrichtung des Auslasseinsatzes im Siebraum möglich ist und gewährleistet ist und ungewollte Verdrehbewegungen des Auslasseinsatzes verhindert werden.
- Auch das Auslassrohr kann mit einem Schraubgewinde im Siebträger gehaltert werden.
- Der Auslasseinsatz ist vorzugsweise so ausgebildet, dass er eine trichterförmige Aufnahme aufweist, die einseitig eine Abführbohrung besitzt, die fluchtend mit dem Abführkanal ausgerichtet werden kann.
- Weitere Vorteile und Merkmale der erfindungsgemäßen Einrichtung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen dabei in
- Fig. 1 eine Siebwechseleinrichtung mit zwei Siebplatten, von denen eine im Einsatz ist und die andere ausgewechselt werden kann, in
- Fig. 2 eine Siebwechseleinrichtung mit einer in Funktion befindlichen Siebplatte und in einer anderen Stellung mit in Funktion befindlichem Anfahrventil, in
- Fig. 3 in größerem Maßstab die Anordnung der Siebplatte in einem Siebraum in Ansicht und mit herausgestelltem Verschlussstopfen, in
- Fig. 4 die Anordnung gemäß Fig. 3 mit eingesetztem Verschlussstopfen im Schnitt, in
- Fig. 5 einen Siebträger mit Auslasseinsatz in Ansicht und herausgestelltem Auslassrohr und in
- Fig. 6 die Anordnung gemäß Fig. 5 mit eingesetztem Auslassrohr im Schnitt.
- In den Zeichnungen ist mit 1 ein Siebträger bezeichnet, bei welchem gemäß Fig. 1 in zwei Siebräumen 4 (siehe Fig. 4) zwei Siebplatten 2, 3 eingesetzt sind. Hierbei befindet sich die Siebplatte 3 in Funktionsstellung, während die Siebplatte 2 in Reservestellung steht und durch Verschieben des Siebträgers 1 in Funktionsstellung gebracht werden kann, so dass dann die sich nicht in Funktionsstellung befindende Siebplatte 3 ausgewechselt werden kann.
- Bei der Anordnung gemäß Fig. 2 ist in den Siebraum, der gemäß Fig. 1 noch eine Siebplatte 2 aufnimmt, ein Auslasseinsatz 6 eingesetzt, der über einen Abführkanal 5 mit der Außenatmosphäre in Verbindung steht. Die Siebplatte 3 befindet sich in ihrer Funktionsstellung. Wird nunmehr zu Beginn eines Arbeitsverfahrens der Auslasseinsatz 6 vor die Mündung des Extruders verschoben, so wie dies in der rechten Darstellung in Fig. 2 gezeigt ist, erfolgt eine Abfuhr des verunreinigten Kunststoffes in Richtung des Pfeiles F1, und sobald diese verunreinigte Kunststoffmenge entfernt ist, kann durch Verschieben des Siebträgers nunmehr das Sieb 3 in die Funktionsstellung gebracht werden. In dieser dann arbeitsfähigen Stellung kann der Auslasseinsatz 6 ausgewechselt und gegen die Siebplatte 2 ausgetauscht werden, so dass nunmehr wieder eine Siebplatte als Reserve zur Verfügung steht, so dass ein kontinuierliches Arbeiten mit der erfindungsgemäßen Anordnung möglich ist.
- Die Ausbildung dieser Anordnung wird deutlicher in den Fig. 3 bis 6 dargestellt und nachfolgend erläutert.
- In Fig. 3 ist der Teil eines Siebträgers 1 dargestellt, der als Schieber oder Siebbolzen ausgebildet sein kann. Weiterhin ist in Verbindung mit Fig. 4 ein Siebraum erkennbar, in den eine Siebplatte 2 eingesetzt ist. Zum freien Ende des Siebträgers 1 hin ist ein nachfolgend noch zu erläuternder Abführkanal 5 erkennbar, der durch einen Verschlussstopfen 7 verschlossen werden kann, wobei der Verschlussstopfen 7 mit seinem siebseitigen Ende 8 am äußeren Rand der Siebplatte 2 anliegt und dadurch verhindert, dass Kunststoff in den Abführkanal 5 eintreten kann. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Verschlussstopfen 7 mit einem Schraubgewinde 10 ausgerüstet, das mit einem entsprechenden Innengewinde 11 im Bereich des Siebträgers 1 und des Abführkanals 15 kämmen kann, so dass dadurch der Verschlussstopfen 7 innerhalb des Abführkanals 5 festgelegt werden kann.
- Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 3.
- Bei der Anordnung gemäß Fig. 5 ist die Siebplatte 2 entfernt und durch einen Auslasseinsatz 6 ersetzt, der - wie dies besonders deutlich Fig. 6 zeigt - eine trichterförmige Aufnahme 14 aufweist, die in Verbindung mit einer Abführbohrung 15 steht, die wiederum fluchtend mit dem Abführkanal 5 ausgerichtet werden kann.
- Anstelle des Verschlussstopfens 7 ist ein Auslassrohr 12 vorgesehen, das ebenfalls einen Gewindebereich 10a aufweist, der mit dem Gewindebereich 11 innerhalb des Siebträgers 1 kämmen kann und dass bei abgenommenen Verschlussstopfen 7 eingesetzt werden kann. Hierbei reicht das Auslassrohr 12 mit seinem auslasseinsatzseitigem Ende 16 bis in den Auslasseinsatz 6, so dass dadurch der Auslasseinsatz 6 verdrehsicher in dem Siebraum 4 festgelegt ist.
- In der Anfahrstellung kann nunmehr der verunreinigte Kunststoff, der in die trichterförmige Aufnahme 14 eintritt, durch die Abführbohrung 15 und das Aulaßrohr 12 nach außen hin abgeführt werden.
- Noch einmal unter Bezugnahme auf Fig. 2 ist erkennbar, dass wenn sich der Siebträger 1 mit Auslasseinsatz 6 in der in Fig. 2 rechts dargestellten Stellung befindet, ein Abführen des stark verunreinigten Kunststoffes durch das Auslassrohr 12 verfolgen kann und dann wenn diese ersten groben Verunreinigungen entfernt sind, der Siebträger so verschoben werden kann, dass er in die in Fig. 2 links dargestellte Stellung gelangt. In dieser Stellung kann dann der Auslasseinsatz 6 entfernt und durch die Siebplatte 2 ersetzt werden, so dass nunmehr ein kontinuierliches Arbeiten mit dem Siebträger möglich ist, auch wenn die in Fig. 1 dargestellte Siebplatte 3 ausgewechselt werden soll. Dies ist durch ein schnelles Verfahren des Siebträgers in die Stellung möglich, in der dann die Siebplatte 2 die Siebfunktion übernimmt.
Claims (8)
1. Siebwechseleinrichtung für Strangpreß- und
Spritzgießmaschinen mit wenigstens einem quer zum Fließweg des
Massestroms - verflüssigter Kunststoff - verschiebbaren
Siebträger (1), in dem in Siebräumen (4) auswechselbar
wenigstens zwei Siebplatten (2, 3) angeordnet sind, die
jeweils in eine Siebstellung und eine Siebwechselstellung
durch Verschiebebewegung des Siebträgers (1) einstellbar
sind, wobei der Siebträger (1) einen Abführkanal (5)
aufweist, durch den in einer Anfahrstellung verflüssigter und
verunreinigter Kunststoff abführbar ist, dadurch
gekennzeichnet,
a) dass der Abführkanal (5) von außen in einen der
vorhandenen Siebräume (4) führt,
b) dass ein Auslasseinsatz (6) in den mit dem Abführkanal
(5) versehene Siebraum (4) einsetzbar ist.
2. Siebwechseleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Abführkanal (5) bei in den
Siebraum (4) eingesetzter Siebplatte (2) durch einen
Verschlussstopfen (7) verschließbar ist.
3. Siebwechseleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der Verschlussstopfen (7) mit seinem
siebseitigen Ende (8) an der äußeren Wandung (9) der
Siebplatte (2) anliegt.
4. Siebwechseleinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Verschlussstopfen (7) mit einem Schraubgewinde (10) versehen ist,
dass mit einem Gewindebereich (11) im Siebträger (1)
kämmt.
5. Siebwechseleinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den
Abführkanal (5) ein Auslassrohr (12) einsetzbar ist.
6. Siebwechseleinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Auslasseinsatz (5) eine trichterförmige Aufnahme (14) aufweist, die
einseitig eine Abführbohrung (15) besitzt.
7. Siebwechseleinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslassrohr
(12) mit seinem auslasseinsatzseitigen Ende (16) bis in den
Auslasseinsatz (5) reicht.
8. Siebwechseleinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aulaßrohr
(12) mit einem Schraubgewinde (10a) versehen ist, dass
mit einem Gewindebereich (11) im Siebträgerbolzen (1)
kämmt.
Priority Applications (2)
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