DE10146762A1 - Vorrichtung zur Lagebestimmung eines zu behandelnden Zielgebiets im Gehirn - Google Patents

Vorrichtung zur Lagebestimmung eines zu behandelnden Zielgebiets im Gehirn

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagebestimmung und zum Wiederauffinden eines zu behandelnden Zielgebiets (1, 1') im Gehirn (2) mit einer am Kopf (3) eines Patienten anordenbaren Einbringvorrichtung (5), die nach vorgegebenen Raumkoordinaten (x, y, z) sowie einer vorgegebenen Einbringrichtung (phi¶x¶, phi¶y¶) eine Elektrode (6) in den zuvor ermittelten Bereich (7) des Zielgebiets (1, 1') führt, um eine exakte Lagebestimmung desselben durch die Erfassung neuronaler Vorgänge des Zielgebiets (1, 1') vorzunehmen und die Positionsdaten für einen therapeutischen Eingriff verfügbar und reproduzierbar zu machen, wobei mittels einer Positionserfassungseinrichtung (8) die Einbringtiefe (a, a', a'') der Elektrode (6) beim Erfassen eines neuronalen Vorgangs ermittelbar ist. DOLLAR A Durch die Erfindung werden die Voraussetzungen dafür geschaffen,daß ein Eingriff unter größtmöglicher Schonung gesunden Gewebes möglich ist, indem die Elektrode (6) derart ausgebildet ist, daß sie eine Wirkrichtung (9) zur Erfassung neuronaler Vorgänge aufweist, die seitlich von der Elektrode (6) wegweisend in alle Richtungen (360 DEG ) einstellbar ist, und daß die Positionserfassungseinrichtung (8) auch eine Winkelerfassungseinrichtung (10) aufweist, durch die der Winkel (alpha) der Wirkrichtung (9) beim Erfassen eines neuronalen Vorgangs ermittelbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagebestimmung eines zu behandelnden Zielgebiets im Gehirn mit einer am Kopf eines Patienten anordenbaren Einbringvorrichtung, die nach vorgegebenen Raumkoordinaten sowie einer vorgegebenen Einbringrichtung eine Elektrode in den zuvor ermittelten Bereich des Zielgebietes führt, um eine exakte Lagebestimmung desselben durch die Erfassung neuronaler Vorgänge des Zielgebiets vorzunehmen und die Positionsdaten für einen therapeutischen Eingriff verfügbar und reproduzierbar zu machen, wobei mittels einer Positionserfassungseinrichtung die Einbringtiefe der Elektrode beim Erfassen eines neuronalen Vorgangs ermittelbar ist.
  • Im Bereich der Neurochirurgie, insbesondere der funktionellen Neurochirurgie, ist es oftmals notwendig, Eingriffe in genau vorzubestimmenden Zielgebieten des Gehirns vorzunehmen, die mittels bildgebender Verfahren wie Röntgenaufnahmen in dieser Exaktheit nicht ermittelbar sind. Es ist also erforderlich, auf der Grundlage einer Vorermittlung des Eingriffsbereichs, z. B. durch Bildgebung, eine exaktere Bestimmung des Zielgebietes des Eingriffs vorzunehmen.
  • Derartige Eingriffe dienen beispielsweise zur Ausschaltung dysregulierter Zentren bei Parkinson und ähnlichen Krankheiten. Die Eingriffe können darin bestehen, daß Neuronen, beispielsweise durch hochfrequente Signale, beeinflußt werden. Kann auf diese Weise zum Beispiel ein dysreguliertes Zentrum ausgeschaltet werden, so ist es möglich, einen Patienten von den dadurch verursachten Symptomen zu befreien und seine Lebensqualität wieder wesentlich zu erhöhen. Eine weitere Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, ist die Thermokoagulation, welche einen solchen Bereich dauerhaft ausschaltet, jedoch den Nachteil einer unexakten Begrenzung des Behandlungsbereichs hat. Deshalb wird versucht, beispielsweise durch Elektroden eine zielgerichtete Koagulation oder, um bleibende Schäden zu vermeiden, eine Stimulation zu erzeugen. Eine weitere Möglichkeit ist die Abtragung oder Ausschaltung eines solchen Bereichs mittels Laserstrahlen. Selbstverständlich gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Behandlungsmöglichkeiten, wie der Einbringung eines Wirkstoffes oder radioaktiver Implantate.
  • Bei einer vorübergehenden Beeinflussung von Neuronen und noch viel mehr bei einer dauerhaften Ausschaltung derselben ist jedoch eine exakte Lokalisierung der zu behandelnden Neuronen erforderlich, da jede Fehllokalisierung eine Schädigung und bei der Ausschaltung von Neuronen sogar eine bleibende Schädigung bedeuten würde.
  • Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE 199 38 549 A1 bekannt. Diese Schrift lehrt, eine Navigation des Zielgebiets vorzunehmen, indem eine Elektrode mittels eines steuerbaren Vortriebs eingeführt wird bis der Bereich des Zielgebiets erreicht ist, was dadurch registrierbar ist, daß die neuronalen Signale erfaßt werden. Auf der Grundlage dieser Daten wird dann die Behandlung mittels einer Therapieelektrode vorgenommen. Selbst wenn die Vorermittlung des Bereichs, in dem sich das zu behandelnde Zielgebiet befindet, recht genau ist, so kann jedoch das letztere nur dann exakt erfaßt werden, wenn die vorermittelte Einbringrichtung das innerhalb dieses Bereichs liegende Zielgebiet exakt trifft. Wird die Sonde an dem Zielgebiet vorbeigeführt, jedoch die Signale durch eine entsprechende Verstärkung erfaßt, so wird entweder nur die Lage eines Teilbereichs des zuvor ermittelten Bereichs lokalisiert, in dem sich das Zielgebiet befindet, oder die Sonde muß nach einer Korrektur des Einbringwegs erneut eingeführt werden. Im erstgenannten Fall werden mehr Neuronen als die des unmittelbaren Zielgebiets einer Behandlung unterzogen, da sich immer nur ein sich rund um die Elektrode erstreckendes Gebiet lokalisieren läßt, auch dann, wenn das Zielgebiet auf einer Seite der Elektrode liegt. Im zweiten Fall werden durch die weitere Einbringung der Sonde ebenfalls zusätzliche Neuronen geschädigt.
  • Aus der US 6,129,685 ist es zwar auch bekannt, eine Elektrode flexibel auszugestalten und mit einer magnetischen Spitze zu versehen. Dadurch ist es möglich, die Elektrode zunächst mittels einer Röhre in den zu behandelnden Gehirnbereich einzuführen, um dann am Ende der Röhre die Elektrode mittels eines Magnetfeldes auf der Suche nach dem Zielgebiet frei in alle Richtungen führen zu können. Dazu muß jedoch bei der freien Führung der Elektrode auf deren magnetische Spitze eine Kraft ausgeübt werden, die die Elektrode befähigt, Gehirnteile zu durchstoßen. Diese Krafterzeugung mittels des Magnetfeldes erfordert eine bestimmte Größe der Spitze der Elektrode, was wiederum dazu führt, daß eine entsprechend große Nebenwirkung dadurch auftritt, daß die Spitze aufgrund ihrer Größe einen breiten Wege bahnt und dadurch unnötig Neuronen schädigt. Außerdem kann die Elektrode nicht gezielt in die Richtung des Zielgebiets gelenkt werden, da diese Richtung vorher nicht ermittelbar ist. Auch ist die Erfassung der Positionsdaten durch Magnetresonanzbildgebung aufwendig und bezüglich der Exaktheit bei einem eventuell notwendigen Wiederauffinden des Zielgebiets fraglich. Ein Zielgebiet kann auch nur dann exakt ermittelt werden, wenn die Sonde auf ihrem Vordringweg auf dieses stößt, da die Sonde mit der Magnetspitze nicht erfassen kann, auf welcher Seite der Sonde das Zielgebiet liegt. Bei einem seitlich der Sonde liegenden Zielgebiet kann eine Erfassung und damit auch Behandlung ebenfalls nur in der oben bereits erwähnten Art und Weise in einem größeren Bereich mit den genannten Nachteilen erfolgen.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß ein Eingriff unter größtmöglicher Schonung von gesundem Gewebe möglich ist.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Elektrode derart ausgebildet ist, daß sie eine Wirkrichtung zur Erfassung neuronaler Vorgänge aufweist, die seitlich von der Elektrode wegweisend in alle Richtungen einstellbar ist, und daß die Positionserfassungseinrichtung auch eine Winkelerfassungseinrichtung aufweist, durch die der Winkel der Wirkrichtung beim Erfassen eines neuronalen Vorgangs ermittelbar ist.
  • Durch die Erfindung ist es möglich, die Lage des Zielgebiets wesentlich genauer zu erfassen, da nicht nur die Einbringtiefe erfaßt wird, in der sich das Zielgebiet befindet, sondern auch die Richtung, in der sich ein Zielgebiet seitlich von der Elektrode befindet, auf schonende Weise ermittelt werden kann. Es muß nicht mehr das gesamte Gebiet einer bestimmten Einbringtiefe, das sich konzentrisch um einen Meßpunkt erstreckt, in einem solchen Ausmaß einer Behandlung der o. g. Art unterzogen werden, daß das Zielgebiet auf jeden Fall miterfaßt wird. Vielmehr ist es möglich, bei jeder Einbringtiefe nach allen Seiten zu messen, um exakt festzustellen, auf welcher Seite das Zielgebiet liegt. Die Daten werden dann erfaßt, wenn der Detektor anspricht, und ein nachfolgender Eingriff kann sich exakt an diesen Daten orientieren. Ein wesentlicher weiterer Vorteil besteht darin, daß keine erneute Einbringung erforderlich ist, wenn das Zielgebiet ein wenig abseits des Einbringwegs liegt, da ja dessen seitliche Lage ebenfalls ermittelbar ist und als Winkelmaß der nachfolgenden Behandlung zur Verfügung steht. Selbstverständlich kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch registriert werden, wenn sich die Sonde mitten im Zielgebiet befindet, da dann bei einer Drehung der Wirkrichtung ringsum die neuronalen Vorgänge des Zielgebiets ermittelbar sind. Wird dies festgestellt, so ermöglicht es die Erfindung, den Behandlungsbereich in entsprechender Weise zu verkleinern, so daß auch in diesem Fall der Eingriff auf das Zielgebiet beschränkt werden kann.
  • Im Gegensatz zur oben genannten US 6,129,685 ist es nicht erforderlich, auf der Suche nach dem Zielgebiet mit einer dicken Elektrode mit Magnetspitze sozusagen nach allen Seiten seitliche "Versuchsbohrungen" vorzunehmen. Die Richtung, in der das Zielgebiet von der Elektrode aus gesehen liegt, läßt sich bei allen Ausgestaltungen mit Hilfe der seitlichen Wirkrichtung ohne zusätzliches seitliches Eindringen ermitteln, so daß sich der beeinträchtigte Bereich auf den Einbringweg, das Zielgebiet infolge der notwendigen Behandlung und höchstens den Weg vom Einbringweg seitlich zum Zielgebiet beschränkt, letzteres aber erst, wenn die Richtung, in der das Zielgebiet liegt, ermittelt ist. Nur, wenn sich herausstellt, daß der Winkel der Wirkrichtung nicht ganz exakt erfaßt wurde, kann bei einer Ausgestaltung mit einem in Wirkrichtung ausfahrbaren Polträger (wird weiter unten noch beschrieben) ein nochmaliges seitliches Eindringen zur Zielgebietserfassung erfolgen. Dies ist jedoch eine in der Regel einmalige Korrektur, die zur Erzielung einer noch höheren Präzision gerechtfertigt ist.
  • Mit den allseitig erforderlichen "Versuchsbohrungen" der US 6,129,685 ist dies nicht vergleichbar. Die Winkelerfassung der Wirkrichtung erfolgt also ohne jegliche Gewebezerstörung, insbesondere ohne Durchdringung von Gewebe mittels einer Sonde in dieser Richtung. Dies wird noch anhand einer Darstellung in der Zeichnung erläutert. Außerdem ermöglicht es die Erfindung, die einzubringende Elektrode sehr schlank auszubilden und dadurch einen sehr schmalen und daher schonenden Einbringweg beschreiten zu können.
  • Für eine ebenso schonende Behandlung ist es zweckmäßig, wenn die Vorrichtung zur Vornahme des medizinischen Eingriffs mit derselben Einbringrichtung in dieselbe Einbringtiefe eingebracht wird, um nicht zusätzliche Schäden durch einen weiteren Einbringweg zu verursachen. Auch diese Vorrichtung sollte sehr schlank ausgebildet sein.
  • Entsprechende Einbringvorrichtungen sind bekannt, beispielsweise aus dem Prospekt der Firma F. L. Fischer "Riechert's Stereotaxic System" (5/87). Es sind jedoch auch andere Stereotaxiesystem einsetzbar, wie das von der DE 100 32 203 vorgeschlagene.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist zweckmäßigerweise zusätzlich mit einer Vorrichtung zur Vornahme des medizinischen Eingriffs ausgestattet, welche ebenfalls eine seitliche Wirkung entfaltet, da erst durch diese Kombination der Eingriff in schonender Weise vorgenommen werden kann. Eine solche Vorrichtung ist aus der US 5, 785,704 zum Zweck der Tumorbehandlung bekannt, sie kann aber auch für den Zweck dieser Erfindung eingesetzt werden, wobei die Voraussetzung dafür die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erfassung der Lage des Zielgebiets ist. Die Erfindung schlägt jedoch auch noch weitere Behandlungsvorrichtungen mit seitlicher Wirkungsentfaltung vor.
  • Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung optimieren die erfindungsgemäße Wirkung und verfolgen den Zweck, eine noch größerer Schonung gesunden Gewebes und eine Ermittlung des Zielgebiets auf noch exaktere Weise zu erzielen.
  • Zwei Ausgestaltungsmöglichkeiten betreffen das Erfassen eines neuronalen Vorgangs. So kann die Vorrichtung derart ausgebildet sein, daß die Lage des Zielgebiets dadurch ermittelbar ist, daß die Elektrode die Gehirnströme des neuronalen Vorgangs des Zielgebiets empfängt und einem Detektor zuführt, der derart ausgebildet ist, daß er diese erkennt. Dann zeigt die Registrierung der Gehirnströme an, daß die Einbringtiefe und die Wirkrichtung auf das Zielgebiet weisen. Eine alternative Ausgestaltung sieht vor, daß die Vorrichtung derart ausgebildet ist, daß die Elektrode Teile des zuvor ermittelten Bereichs zur Anregung des neuronalen Vorgangs des Zielgebiets mit Stromsignalen beaufschlagt, wodurch die Lage des Zielgebiets durch das Auslösen des neuronalen Vorgangs des Zielgebiets ermittelbar ist. In diesem Fall werden durch die Strombeaufschlagung die Gehirnzellen angeregt und es ist je nach dem, welches Gehirngebiet angeregt wurde, eine entsprechende Reaktion des Patienten zu beobachten. Diese Beobachtung kann durch eine Bedienperson erfolgen, die der Vorrichtung signalisiert, daß gerade das Zielgebiet durch die Stromsignalbeaufschlagung angeregt wurde, was zur Folge hat, daß die Vorrichtung, diese Lage als ermittelte Lage registriert. Selbstverständlich ist es auch möglich, daß die Vorrichtung selbst die entsprechenden Nervenimpulse aufnimmt und dadurch das Auslösen des neuronalen Vorgangs erfaßt.
  • Die Vorrichtung kann für eine manuelle Einführung und ein manuelles Auffinden des Zielgebiets ausgebildet sein. Beispielsweise können Handantriebe mit Übersetzungen der exakten Einbringung und Drehung innerhalb kleinster Bereiche dienen. Eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung sieht vor, daß sie eine Steuerung aufweist, die derart ausgebildet ist, daß die Lage des Zielgebiets in dem zuvor ermittelten Bereich durch Veränderungen des Erfassungsgebiets der Elektrode ermittelbar ist, indem zumindest die Einbringtiefe und der Winkel der Wirkrichtung veränderbar sind. Diese Veränderungen können verschiedene Suchstrategien beinhalten, es kann stufenweise bei verschiedenen Einbringtiefen eine Rotation der Elektrode und 360° erfolgen oder es ist möglich, daß die Pole der Elektrode eine schraubenförmige Bewegung vollziehen, um dabei den gesamten Raum durch eine Vielzahl von Meßpunkten auf diesem Weg zu erfassen. Selbstverständlich sind auch andere Strategien zur Erfassung des die Elektrode umgebenden Raums möglich. Zweckmäßigerweise ist die Vorrichtung dazu mit mindestens einem Antrieb zur Bewirkung der Veränderungen des Erfassungsgebiets ausgestattet, wobei die Steuerung die Veränderungen bewirkt und mittels der Erfassungsgebiete den gesamten Bereich um die Elektrode erfaßt, indem dieser Bereich sozusagen abgescannt wird bis das Erfassungsgebiet auf das Zielgebiet trifft.
  • Der Winkel der Wirkrichtung zur Einbringrichtung kann festgelegt sein, er kann 90° betragen oder es kann ein anderer Winkel vorgesehen sein. Eine Ausgestaltung sieht vor, daß die Vorrichtung derart ausgebildet ist, daß der Winkel β der Wirkrichtung zur Einbringrichtung einstellbar ist. Dann ist es zweckmäßig, wenn dieser Winkel β von der Positionserfassungseinrichtung erfaßbar und zur Lagebestimmung des zu behandelnden Zielgebiets heranziehbar ist. Dies kann beispielsweise dazu dienen, daß bei einem stufenweisen Anfahren bestimmter Einbringtiefen die genaue Lage des Zielgebiets von der jeweiligen angefahrenen Einbringtiefe mittels des Winkels β ermittelt wird.
  • Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Vorrichtung derart ausgebildet ist, daß auch die Entfernung des Zielgebiets von der Achse des Einbringwegs und damit auch der Elektrode von der Positionserfassungseinrichtung erfaßbar und zur Lagebestimmung des zu behandelnden Zielgebiets heranziehbar ist. Dies hat den Vorteil einer wesentlich exakteren Bestimmung des Zielgebiets, auch wenn dieses vom Einbringweg entfernt ist. Diese Entfernung muß natürlich im erfaßbaren Bereich liegen. Durch eine solche exakte Erfassung ist es auch möglich, einen medizinischen Eingriff genauso exakt vorzunehmen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß auch Zielgebiete erfaßbar sind, wenn es zu ihnen keinen geradlinigen Einbringweg gibt, da sich dort Gehirn- oder Nervenbereiche befinden, welche nicht auf einem Einbringweg durchstoßen werden dürfen.
  • Durch die Positionserfassungseinrichtung wird mindestens die Einbringtiefe und der Winkel der Wirkrichtung erfaßt. Der letztere Winkel gibt an, in welchem Winkel von 360° die Wirkrichtung von der Elektrode weggerichtet ist, also in der Regel das Maß der Drehung einer Elektrode, deren Erfassungsbereich seitwärts nach außen gerichtet ist. Die 0° bzw. 360°-Position wird dabei per Definition festgelegt. Weiterhin kann die Positionserfassungseinrichtung jedoch auch die Entfernung des Zielgebietes von der Achse des Einbringwegs erfassen, wie dies das vorgenannten Ausführungsbeispiel vorsieht. Für den Fall, daß der Winkel der Wirkrichtung zur Einbringrichtung nicht festgelegt ist, also beispielsweise nicht senkrecht zur Achse des Einbringwegs ausgerichtet ist, sondern variabel ist, sollte auch dieser Winkel von der Positionserfassungseinrichtung erfaßbar sein, um die genaue Position des Zielgebiets angeben zu können.
  • Die Positionserfassungseinrichtung kann dabei auf unterschiedliche Weise ausgestaltet sein, sie kann beispielsweise eine Mechanik mit Zeigern und Skalen zur Erfassung mindestens einer Entfernung und/oder mindestens eines Winkels aufweisen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß die Positionserfassungseinrichtung eine Elektronik zur Erfassung mindestens einer Entfernung und/oder mindestens eines Winkels aufweist. Dies ist dann vorzuziehen, wenn eine Computererfassung und -steuerung vorgesehen ist. Auch eine elektronische Erfassung kann auf verschiedene Weise ausgestaltet sein, beispielsweise kann die Positionserfassungseinrichtung mindestens einen Potentiometer zur Erfassung mindestens einer Entfernung und/oder mindestens eines Winkels aufweisen oder es ist möglich, daß mindestens ein Lichtschrankensystem zur Erfassung mindestens einer Entfernung und/oder mindestens eines Winkels vorgesehen ist. Dabei kann das Lichtschrankensystem beispielsweise derart ausgestaltet sein, daß es mindestens eine Platte mit Durchbrechungen aufweist, die mit der Elektrode derart verbunden ist, daß sie deren Stellbewegungen mitmacht. An den Durchbrechungen können dann gegenüberliegend eine oder mehrere Dioden und eine oder mehrer Fotozellen angeordnet sein, welche die durch die Elektronik zu verarbeitenden Signale abgeben und aufnehmen. Für die Erfassung einer Strecke handelt es sich dann um eine verschiebbare Platte und zur Erfassung des Winkels der Wirkrichtung um eine runde Scheibe, so daß der Winkel der Drehstellung erfaßbar ist.
  • Die Elektrode muß zumindest einen zur Seite gerichteten Pol aufweisen, wobei es möglich ist, daß der Gegenpol auf der Haut des Patienten aufbringbar ist oder es ist möglich, daß der Gegenpol ebenfalls an der Elektrode angeordnet ist und in dieselbe Richtung wie der vorgenannte Pol gerichtet ist.
  • Verschiedene Einbringtiefen können jedoch nicht nur dadurch erzeugt werden, daß die Elektrode auf dem Einbringweg bewegt wird, sondern auch dadurch, daß untereinander mehrere Pole in dieselbe Richtung gerichtet angeordnet sind und mittels der Stromsignalbeaufschlagung von Paaren von Polen die Einbringtiefe, von der aus die Wirkrichtung zum Zielgebiet führt, ermittelt wird. Auch dabei kann die Wirkrichtung von der Achse des Einbringwegs senkrecht zum Zielgebiet führen oder in einem anderen, gegebenenfalls einstellbaren Winkel. Auch sind verschiedene Winkel der Wirkrichtung zur Einbringrichtung möglich, damit jedes Paar von Polen der Untersuchung eines ihm zugeordneten Bereichs dienen kann und somit durch die Elektrode stufenlos ein größerer Bereich erfaßbar ist. Der Vorteil einer Elektrode mit einer Vielzahl von Polen besteht darin, daß sie den gesamten zu erfassenden Bereich mit einer Drehung erfassen kann.
  • Wird die Lage des Zielgebiets durch das Auslösen eines neuronalen Vorgangs ermittelt und soll die Entfernung des Zielgebiets von der Achse des Einbringweges ermittelt werden, so ist es möglich, daß die Positionserfassungseinrichtung derart ausgebildet ist, daß sie die Entfernung des Zielgebiets von der Achse des Einbringwegs mit Hilfe der Stromstärke bestimmt, die für die Erzeugung eines neuronalen Zustands des Zielgebiets erforderlich ist. Dabei müssen selbstverständlich solche Umstände wie die Stromleitfähigkeit des Gewebes und die Sensibilität der Neuronen des Zielgebiets einbezogen werden.
  • Bezüglich des Winkels der Wirkrichtung zur Einbringrichtung gibt es in Abhängigkeit von der Art und Weise der Erfassung eines neuronalen Vorgangs verschiedene Möglichkeiten: Werden die Gehirnströme erfaßt, so kann die Positionserfassungseinrichtung derart ausgebildet sein, daß der Winkel der Wirkrichtung zur Einbringrichtung aus der unterschiedlichen Stärke der Signale, die an den beiden Polen ankommen, ermittelbar ist. Sind sie beispielsweise gleich stark, so beträgt dieser Winkel der Wirkrichtung 90°, wenn man den Fußpunkt der Mittelsenkrechten zwischen den beiden Elektroden als Bezugspunkt nimmt. Sind die Signale an einer Elektrode stärker, so liegt das Zielgebiet entsprechend dieses Signalunterschieds näher an der Elektrode, an der die stärkeren Signale empfangen werden. Werden die neuronalen Vorgänge dadurch erfaßt, daß sie durch Stromsignalbeaufschlagung ausgelöst werden, so kann vorgesehen sein, daß die Pole mit unterschiedlich starken Signalen beaufschlagbar sind und die Positionserfassungseinrichtung derart ausgebildet ist, daß sie dieser Unterschiedlichkeit der Signale Winkel der Wirkrichtung zur Einbringrichtung zuordnet, wobei der Winkel des am stärksten ausgelösten neuronalen Vorgangs als zutreffend festhaltbar ist. Es werden also unterschiedlich starke Signale so lange durchgespielt, bis aus einer solchen Versuchsreihe erkennbar ist, welchen Signalstärken der am stärksten ausgelöste neuronale Vorgang zuordenbar ist, um dann daraus den vorgenannten Winkel zu bestimmen.
  • Eine Entfernung des Zielgebiets von der Achse des Einbringwegs kann auch dadurch ermittelt werden, daß die Elektrode diese Entfernung zurücklegt. Dazu wird vorgeschlagen, daß die Elektrode einen verschiebbaren biegsamen Polträger mit einer isolierenden Ummantelung aufweist, der an seiner Spitze mindestens einen Pol trägt und in einer Führungsröhre derart um eine Kurve geführt ist, daß die Spitze seitlich aus der Führungsröhre heraustreten kann. Dann ist die Positionserfassungseinrichtung zweckmäßigerweise derart ausgebildet, daß sie die Entfernung des Zielgebiets von der Achse des Einbringwegs aufgrund des Maßes des Heraustretens der Spitze aus der Führungsröhre bestimmt. Es wird in diesem Fall die Sensibilität derart eingestellt, daß Gehirnströme nur an der Spitze der Elektrode, also unmittelbar an den Polen gemessen werden oder die Strombeaufschlagung ist so schwach, daß erst eine im Zielgebiet liegende Elektrode neuronale Vorgänge auszulösen vermag. Auf diese Weise läßt sich nicht nur die Richtung des Zielgebiets von der Achse des Einbringwegs aus erfassen, sondern auch eine exakte Entfernung eines Zielgebiets von dieser Achse, womit eine erheblich exaktere Lagebestimmung möglich ist, auch wenn der Einbringweg zum Zielgebiet ein gewisses Stück entfernt ist. Um nicht unnötig Gewebe zu verletzen, ist jedoch die Vorrichtung derart ausgebildet, daß zuerst der Einbringweg und die Wirkrichtung mit eingefahrenem Polträger und danach erst die Entfernung des Zielgebiets mit ausgefahrenem Polträger ermittelbar ist. Dann muß vorab zur Ermittlung der Einbringtiefe und der Wirkrichtung eine höhere Sensibilität bei der Erfassung von Gehirnströmen eingestellt werden, um den Gehirnstrom des neuronalen Vorgangs des Zielgebiets auch auf eine gewisse Distanz erfassen zu können. Bei der anderen Methode muß eine stärkere Strombeaufschlagung zur Auslösung des neuronalen Vorgangs des in einer gewissen Entfernung liegenden Zielgebiets erfolgen. Erst danach wird die Elektrode aus der Führungsröhre herausgefahren, um eine Feinbestimmung des Zielgebiets durch die Bestimmung der Entfernung von der Achse des Einbringwegs durchzuführen. Dazu ist dann die Vorrichtung derart ausgebildet, daß die Spitze einfahrbar ist und erst zur Ermittlung der Entfernung aus der Führungsröhre heraustritt. Wird das Zielgebiet dabei nicht exakt getroffen, kann auch eine Korrektur durch nochmaliges Ausfahren in einer leicht veränderten Wirkrichtung erfolgen.
  • Damit ein Eingriff unter größt möglicher Schonung von gesundem Gewebe möglich ist, ist es zweckmäßig, wenn die Einbringvorrichtung und die Positionserfassungsvorrichtung derart ausgebildet sind, daß auch eine Behandlungsvorrichtung zur Vornahme des medizinischen Eingriffs an die Einbringvorrichtung anfügbar ist und daß die Positionserfassungsvorrichtung auch für die Positionierung dieser Behandlungsvorrichtung dient. Dann erfolgt die Einbringung der Behandlungsvorrichtung zweckmäßigerweise auf demselben Einbringweg. Dies läßt sich auch dadurch gewährleisten, daß die Vorrichtung eine Einbringröhre aufweist, durch die die Elektrode und nach der Positionsbestimmung des Zielgebiets die Behandlungsvorrichtung ohne zwischenzeitliche Entfernung der Einbringröhre in ihre Arbeitsposition verbringbar sind. Eine solche Einbringröhre kann auch mit der oben genannten Führungsröhre für den Polträger identisch sein, um nach der Lagebestimmung des Zielgebiets einen zweiten Polträger für die Behandlung zum Zielgebiet zu führen.
  • Um das Ziel der Erfindung, nämlich ein Eingriff unter größtmöglicher Schonung von gesundem Gewebe möglich zu machen, sollte die Vorrichtung zusätzlich mit einer Behandlungsvorrichtung zur Vornahme des medizinischen Eingriffs ausgestattet sein, welche eine seitliche Wirkrichtung zur Behandlung des Zielgebiets aufweist. Es kann sich dabei beispielsweise um die oben bereits angesprochene Laserstrahlvorrichtung mit einem seitlich austretenden Laserstrahl handeln. Eine Behandlungsvorrichtung kann separat oder mittels der Einbringröhre eingeführt werden oder es ist möglich, daß die Elektrode und die Behandlungsvorrichtung in ein Bauteil integriert sind. Die Elektrode zur Ermittlung des Zielgebiets kann auch derart beschaffen sein, daß sie als Behandlungsvorrichtung einsetzbar ist. Eine derartige Behandlungsvorrichtung kann eine Behandlungselektrode mit zwei Polen sein, welche bezüglich ihrer Wirkung seitwärts in eine Richtung gerichtet sind und dadurch ihre Wirkung in einer, nach Einbringtiefe und Winkel der Wirkrichtung bestimmten Art und Weise entfaltet. Eine solche Behandlungselektrode kann selbstverständlich auch separat ausgebildet und einführbar sein. Eine Behandlungsvorrichtung läßt sich jedoch auch als Behandlungselektrode mit einem Pol ausbilden, welcher in seiner Wirkung seitwärts in eine Richtung gerichtet ist. Damit kann eine monopolare Koagulation durchgeführt werden. Eine solche Behandlungselektrode kann mit einer bereits beschriebenen Elektrode zur Erfassung des Zielgebiets identisch sein, welche ebenfalls nur einen Pol aufweist. Der Unterschied zwischen Zielgebietserfassung und -behandlung liegt dann darin, daß die Behandlung eine entsprechende Strombeaufschlagung erfordert.
  • Wie bereits erwähnt, kann die Behandlungselektrode auch derart ausgebildet sein, daß mit ihr eine Wirkung in einem Zielgebiet entfaltet werden kann, das in einer Entfernung zum Einbringweg liegt. Als Beispiel für eine solche Behandlungsvorrichtung ist es möglich, daß die Behandlungselektrode als verschiebbarer biegsamer Polträger mit einer isolierenden Ummantelung ausgebildet ist, der im Bereich seiner Spitze mindestens einen Pol aufweist und in einer Führungsröhre derart um eine Kurve geführt ist, daß die Spitze seitlich aus der Führungsröhre heraustreten kann. Diese Behandlungselektrode entspricht also der bereits oben entsprechend ausgebildeten Elektrode zur Lagebestimmung des Zielgebiets. Selbstverständlich ist es auch möglich, daß die letztgenannten Elektrode zur Erfassung des neuronalen Vorgangs des Zielgebiets derart ausgebildet ist, daß mit ihr auch eine medizinische Behandlung durch eine entsprechende Stromsignalbeaufschlagung oder Strombeaufschlagung des Zielgebiets vornehmbar ist.
  • Beispielsweise kann diese Strombeaufschlagung dann derart ausgestaltet sein, daß ein dysreguliertes Zentrum nicht angeregt, sondern beeinflußt oder ausgeschaltet wird.
  • Die vorgenannten Ausgestaltungen der Erfindung sind nur Ausführungsbeispiele, es sind auch andere Ausführungsmöglichkeiten denkbar, bei denen die Lage eines Zielgebiets durch Entfernungen und Winkel ohne jegliche unnötige Gewebebeschädigung erfaßbar ist, welche dann der Positionierung einer Behandlungsvorrichtung dienen oder welche dazu dienen, den Ort der Behandlung für weitere ärztliche Maßnahmen exakt festzuhalten.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen
  • Fig. 1 das Prinzip der Erfindung anhand eines ersten Ausführungsbeispiels,
  • Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer verbesserten Zielgebietserfassung sowie einer Erläuterung des Unterschieds zum Stand der Technik,
  • Fig. 3 eine Darstellung aller erforderlichen und möglichen Positionierungen,
  • Fig. 4 und 4a ein Ausführungsbeispiel einer Einbringvorrichtung mit Steuerung und Antrieben,
  • Fig. 5 und 5a ein Ausführungsbeispiel einer Elektrode mit zwei Polen und ein Erfassungsbeispiel,
  • Fig. 6 ein weiteres Erfassungsbeispiel einer Elektrode mit zwei Polen,
  • Fig. 7 eine Elektrode mit einer Vielzahl von Polen,
  • Fig. 8 eine Elektrode mit verschiebbarem Polträger,
  • Fig. 9 eine Behandlungselektrode mit verschiebbarem Polträger,
  • Fig. 10 eine mechanische Positionserfassungseinrichtung,
  • Fig. 11 ein Lichtschrankensystem zur Wegerfassung und
  • Fig. 12 ein Lichtschrankensystem zur Winkelerfassung.
  • Fig. 1 zeigt das Prinzip der Erfindung anhand eines ersten Ausführungsbeispiels. Um eine Lagebestimmung der eingangs genannten Art vorzunehmen, wird eine Elektrode 6 am Kopf 3 des Patienten in eine definierte Position gebracht und in einer Einbringrichtung φx, φy durch die Schädeldecke 36 in das Gehirn 2 eingeführt, wobei dieser Einbringweg 12 durch eine Voruntersuchung festgelegt ist, bei der der Bereich 7 (sich Fig. 2) des Zielgebiets 1, 1' ermittelt wurde. Die genaue Lage dieses Zielgebiets 1, 1' soll mittels der Elektrode aufgefunden werden.
  • Der oben genannte Stand der Technik sah dazu vor, eine Eindringtiefe a zu ermitteln, in der sich auf dem Einbringweg 12 ein Teilbereich 7' (siehe Fig. 2) des vorermittelten Bereichs 7 mit dem Zielgebiet 1, 1' befindet. Dabei wird die Eindringtiefe a von einem definierten Punkt gemessen, beispielsweise dem Eindringpunkt 4 in den Kopf 3. Da die vorherige Ermittlung des Bereichs 7 des Zielgebiets 1, 1' immer Ungenauigkeiten aufweist und die Elektrode 6 oftmals an dem Zielgebiet 1, 1' vorbeigeht, war diese Lagebestimmung oftmals sehr ungenau. Sie konnte manchmal nur dadurch erfolgen, daß die Sensibilität der Erfassung des Zielgebiets 1, 1' durch die Elektrode erhöht wurde, um auch ein Zielgebiet 1, 1' zu lokalisieren, das neben dem Einbringweg 12 liegt. Dies hatte allerdings zur Folge, daß dann der gesamte Teilbereich 7' der Behandlung unterzogen werden mußte, da nicht feststellbar war, an welcher Seite des Einbringwegs 12 das Zielgebiet 1, 1' liegt.
  • Deshalb sieht die Erfindung vor, daß die Elektrode 6 für die Erfassung des Zielgebiets 1, 1' eine seitliche Wirkrichtung 9 aufweist, deren Winkel α zusätzlich zur o. g. Ermittlung der Eindringtiefe a in die Positionsbestimmung einbezogen werden kann. Eine Wirkrichtung 9 zur Erfassung eines neuronalen Vorgangs kann die Messung der Gehirnströme des neuronalen Vorgangs bedeuten, die vom Zielgebiet 1, 1' ausgehend bei der Elektrode 6 eintreffen. Dazu rotiert die Elektrode 6 mit den Polen 19 und 20 bis zum Empfang der Signale. Es ist auch möglich, daß die Elektrode in verschiedenen Wirkrichtungen 9 Stromsignale aussendet, welche einen neuronalen Vorgang auslösen und dadurch die Bestimmung des Zielgebiets 1, 1' ermöglichen, indem der Winkel α beim Auslösen des neuronalen Vorgangs des Zielgebiets 1, 1' erfaßt wird. Es kann also die Einbringtiefe a und der Winkel α der Wirkrichtung im Moment des Auslösens des neuronalen Vorgangs des Zielgebiets erfaßt werden, letzterer kann durch Beobachtung oder durch die Messung von Nervenimpulsen registriert werden.
  • Um jedoch die Lage des Zielgebiets 1, 1' zu erfassen, muß die Wirkrichtung 9 der Elektrode 6 in alle Richtungen eines Kreises von 360° einstellbar sein. Diese Rundumbewegung der Wirkrichtung 9 findet in verschiedenen Einbringtiefen a, a', a" statt, bis der Erfassungsbereich 32 der Elektrode 6 auf das Zielgebiet 1, 1' trifft, was sich durch das Auslösen des neuronalen Vorgangs oder durch die Messung der Gehirnströme bemerkbar macht. Der Winkel α wird dadurch bestimmt, daß von einer Achse 11 ausgehend die Lage des Zielgebiets 1, 1' ermittelt wird. Dabei wird innerhalb des Kreises die 0-bzw. 360°-Lage per Definition festgelegt und von dort aus der Winkel α gemessen.
  • Um eine Wirkrichtung 9 der Elektrode 6 zu erzielen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine besteht darin, daß die Elektrode 6 einen Pol 19 und einen Gegenpol 20 aufweist, die seitlich in eine Richtung gerichtet sind, um in diese Richtung Stromsignale auszusenden oder um aus dieser Richtung kommende Gehirnströme zu erfassen. Bei diesem Erfassungsvorgang muß nach der Einbringung 35 der Elektrode 6 eine Drehung 34 in verschiedenen Einbringtiefen a erfolgen und eine Ausbringung 35 nach erfolgter Erfassung des Zielgebiets 1, 1'. Es sind dabei verschiedene Suchstrategien möglich, beispielsweise kann die Elektrode 6 auch unter Drehung 34 in Richtung des Pfeils 35 eingeführt werden, um dadurch die Gehirnbereiche, in denen das Zielgebiet 1, 1' liegen kann, durch eine schraubenförmige Bewegung abzuscannen.
  • Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer verbesserten Zielgebietserfassung sowie einer Erläuterung des Unterschieds zum Stand der Technik. Zunächst ist anhand dieser Darstellung der Bereich 7 des Zielgebiets 1, 1' eingezeichnet, wie er zuvor durch ein bildgebendes Verfahren ermittelt wurde. Nach dem Stand der Technik wurde dieser Bereich 7 auf einen Teilbereich 7' eingegrenzt, der das Zielgebiet 1, 1' umfaßte aber noch so groß war, daß er die Elektrode 6 rotationssymmetrisch umgab. Dieser Bereich 7' wurde dann auch behandelt, was dazu führte, daß beispielsweise Neuronen ausgeschaltet wurden, welche gar nicht im zu behandelnden, beispielsweise dysregulierten Zielgebiet 1' liegen. Dies verursacht Schäden, welche insbesondere dann sehr groß sind, wenn innerhalb des behandelten Teilbereichs 7' ein Risikoorgan 33 liegt. Für den letztgenannten Fall war sogar oftmals eine Behandlung unmöglich, da ein Ausfall lebensnotwendiger Funktionen zu befürchten war. Aus diesem Grund ermittelt die erfindungsgemäße Elektrode 6 in der oben dargestellten Art und Weise die seitliche Lage des Zielgebiets 1, 1'.
  • Jedoch auch diese Ermittlung der Lage des Zielgebiets 1, 1' durch den Winkel α ist oftmals nicht exakt genug, wenn das Zielgebiet in seiner exakten Abgrenzung 1' in einer Entfernung b von der Achse 11 des Einbringwegs 12 entfernt liegt. Würde in diesem Fall nur der Winkel α und die Einbringtiefe a ermittelt, so müßte ein Zielgebiet 1 behandelt werden, das von dem Einbringweg 12 ausgehend einen Bereich umfaßt, in welchem das exakt definierte Zielgebiet 1' liegt. Es würde also das größere Zielgebiet 1 ermittelt und es müßte auch dieses behandelt werden, wobei auch hier, wenn auch in weit geringerem Maß Neuronen mitbehandelt würden, welche nicht zu den dysregulierten Neuronen gehören. Auch dies erzeugt Nebenwirkungen, die dadurch vermieden werden können, daß nur das eng begrenzte Zielgebiet 1' erfaßt und behandelt wird. Dies ist dadurch möglich, daß zusätzlich die Entfernung b des Zielgebiets 1' von der Achse 11 ermittelt wird. Auf die Möglichkeiten der Ermittlung einer solchen Entfernung b wird noch anhand der anderen Darstellungen eingegangen.
  • Dabei kann die Wirkrichtung 9 einen Winkel β von 90° zur Achse 11 aufweisen oder es ist auch möglich, eine Wirkrichtung 9 mit einem anderen Winkel β vorzusehen. Auch ist es möglich, diesen Winkel β der Wirkrichtung 9 zur in Einbringrichtung φx, φy verlaufenden Achse 12 variabel zu gestalten und die Einstellung dieses Winkels β ebenfalls zu erfassen. Auch dafür werden noch Ausführungsmöglichkeiten beschrieben.
  • Fig. 3 zeigt eine Darstellung aller erforderlichen und möglichen Positionierungen. Zunächst muß als Ausgangspunkt der Einbringung der Elektrode 6 ein Punkt im Raum definiert werden, beispielsweise der Einbringpunkt 4 nach den Koordinaten x, y und z. Davon ausgehend muß auch der Einbringweg 12, dessen Achse 11 hier eingezeichnet ist, definiert sein, indem vom Punkt 4 ausgehend die Einbringrichtung nach den Koordinaten φx und φy festgelegt wird. Erst danach kann die Elektrode 6 eingebracht werden, wobei auch die ungefähre Tiefe des Bereichs 7 des Zielgebiets 1, 1' vorerfaßt sein sollte, um mittels verschiedener Wirkrichtungen 9 nicht einen allzu großen Bereich abscannen zu müssen. Diese Abscannen erfolgt rund um die Elektrode 6, das heißt in einem Kreis von 360°. Beträgt der Winkel β der Wirkrichtung 9 zur Achse 11 90°, so erfolgt dieses Abscannen auf Kreisscheiben verschiedener Einbringtiefen a, a', a", . . ., wobei zur Schonung von Gewebe vorzugsweise in geringerer Tiefe angefangen wird, um danach größere Tiefen zu erfassen. Ist dieser Winkel β abweichend von 90°, so erfolgt dieses Abscannen in einer entsprechenden Zylindermantelebene. Es wird dabei so lange ein Bereich des Gehirns 2 abgescannt, bis die Lage des Zielgebiets 1 aufgefunden ist und durch die Einbringtiefe a und dem Winkel α in seiner Lage bestimmt ist. Um ein exakt begrenztes Zielgebiet 1', das in einer gewissen Entfernung b vom Einbringweg 12 liegt, auffinden zu können, muß auch noch die Entfernung b des Zielgebiets 1' von der Achse 11 des Einbringwegs 12 festgestellt werden.
  • Fig. 4 und 4a zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Einbringvorrichtung 5 mit einer Steuerung 26 und Antrieben 27, welche der Einstellung des Einbringwegs 12 und schließlich dem Auffinden der oben genannten Positionierungen dienen. Die Einbringvorrichtung 5 dient zweckmäßigerweise nicht nur der Aufnahme der Elektrode 6, sondern auch der Aufnahme und Positionierung einer Behandlungsvorrichtung 28, damit es möglich ist, diese ebenfalls exakt zum Zielgebiet 1 oder 1' zu positionieren und dort die Behandlung vorzunehmen. Selbstverständlich ist die Ausgestaltung dieser Einbringvorrichtung 5 lediglich beispielhaft, wie eingangs erwähnt, können auch andere Einbringvorrichtungen vorgesehen sein.
  • Die dargestellte Einbringvorrichtung 5 weist einen Kopfring 37 auf, der am Kopf 3 des Patienten festgelegt ist. Derartige Festlegungen können durch Stellschrauben an der Schädeldecke 36 erfolgen oder auf andere Weise. An diesem Kopfring 37 ist in schwenkbarer Weise ein Schwenkbügel 38 befestigt, der halbkreisförmig ausgebildet ist und auf dem eine Halterung 39 derart gelagert ist, daß sie auf dem Kreisring des Schwenkbügels 38 verschiebbar ist. Letzteres ist in Fig. 4a veranschaulicht. Auf diese Weise ist es möglich, mittels der Verschiebung der Halterung 39 auf dem Schwenkbügel 38 und mittels der Verschwenkung des Bügels 38 zum Kopfring 37 jeden beliebigen Einbringpunkt 4 am Kopf 3 anzufahren. Die Halterung 39 dient zur Aufnahme der Elektrode 6 beziehungsweise zur Aufnahme eines Antriebs 26 und einer Positionierungseinrichtung 45 sowie einer Positionserfassungseinrichtung 8. Durch diese läßt sich die Einbringrichtung φx und φy einstellen, die Ein- und Ausbringung 36 der Elektrode 6 sowie deren Drehung 34 vornehmen und gleichzeitig alle oben genannten Positionierungen festhalten. Es läßt sich also die Einbringtiefe a, a', a", der Winkel α und gegebenenfalls auch der Winkel β und die Entfernung b des Zielgebiets 1' von der Achse 11 einstellen und erfassen sowie zur Behandlung mittels einer Behandlungsvorrichtung 28 wieder auffinden. Zweckmäßigerweise sind auch Antriebe 27 für die Verschwenkung des Schwenkbügels 38 sowie für die Verstellung der Halterung 39 auf dem Schwenkbügel 38 vorgesehen. Die Verstellungen des Schwenkbügels 38 und der Halterung 39 sind durch Pfeile 46 angedeutet.
  • Vorzugsweise ist eine als Computer ausgebildete Steuerung 26 vorgesehen, die mit sämtlichen Antrieben 27, mit der Positionserfassungseinrichtung 8 und der Positionierungseinrichtung 45 verbunden ist und die alle der vorgenannten Stellmöglichkeiten vornimmt, die Suche des Zielgebietes 1, 1' durch die Elektrode 6 mittels einer festgelegten Strategie durchführt und die Lage des Zielgebiets 1, 1' derart bestimmt, daß sie durch eine Behandlungsvorrichtung 28 zur Vornahme eines medizinischen Eingriffs wiederauffindbar ist.
  • Die Fig. 5 und 5a zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Elektrode 6 mit zwei Polen 19 und 20 und ein Erfassungsbeispiel für die Entfernung b des Zielgebiets 1' von der Achse 11.
  • Fig. 5 zeigt die Elektrode 6 mit den übereinander angeordneten zur Seite gerichteten Polen 19 und 20, die durch ihre seitliche Ausrichtung der Erfassung eines seitlich liegenden Zielgebiets 1, 1' dienen.
  • Fig. 5a zeigt, wie mittels solcher Pole 19 und 20 auch die Entfernung b eines Zielgebiets 1' von der Achse 11 des Einbringwegs 12 und damit auch der Elektrode 6 gemessen werden kann. Dies ist beispielsweise dadurch möglich, daß in verschiedenen Wirkrichtungen 9 eine Stromsignalbeaufschlagung erfolgt und die Lage des Zielgebiets 1' dadurch ermittelt wird, daß eine bestimmte Stromstärke der Signale zur Auslösung des neuronalen Vorgangs des Zielgebiets 1' erforderlich ist. Dabei ist die erforderliche Stromstärke ein Maß für den Weg b und damit für die Entfernung b, die der Strom zurücklegen muß, um das Zielgebiet 1' zu erreichen. Selbstverständlich müssen bei der Umrechnung der erforderlichen Stromstärke in die Entfernung b, die Stromleitfähigkeit des Gewebes und die Sensibilität der anzuregenden Neuronen berücksichtigt werden, dabei können Erfahrungswerte zugrundegelegt werden
  • Die Fig. 5a zeigt noch eine Einbringröhre 29, welche dazu dient, zuerst die Elektrode 6 und danach eine Behandlungsvorrichtung 28 zur Vornahme des medizinischen Eingriffs ohne erneute Beanspruchung der angrenzenden Gewebeteile einzuführen.
  • Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Elektrode 6 mit zwei Polen 19 und 20. Bei diesem Ausführungsbeispiel dient die Signalstärke an den Polen 19 und 20 zur Ermittlung des Winkels β, den die Wirkrichtung 9 zur Achse 11 aufweist. Bei dieser Ausgestaltung ist die Wirkrichtung 9 die Richtung, aus der - von der Elektrode 6 aus gesehen - die Gehirnströme 40, 40' entspringen, also die Neuronen des Zielgebiets 1, 1' diese produzieren. Dabei muß der Ausgangspunkt der Wirkrichtung 9 genau definiert werden. Hier ist als Ausgangspunkt der Punkt der Achse 11 gewählt, welcher genau in der Mitte zwischen den Polen 19 und 20 liegt. Befindet sich das Zielgebiet 1, 1' genau in der Mitte zwischen den Polen 19 und 20, dies ist das Zielgebiet 1, 1', das mit einer geschlossenen Linie gezeichnet ist, so werden die Gehirnströme 40, die von diesem Zielgebiet 1, 1' ausgehen, von den Polen 19 und 20 gleichstark empfangen, da die Wege gleich weit sind. Liegt das Zielgebiet 1, 1' nicht in der Mitte zwischen den zwei Polen 19 und 20, wie dies bei dem gestrichelt gezeichneten Zielgebiet 1, 1' der Fall ist, so müssen die Gehirnströme 40' ungleiche Wege zurücklegen und werden daher an den Polen 19 und 20 verschieden stark empfangen. Im vorliegenden Fall sind die Signale am Gegenpol 20 stärker als am Pol 19 und es läßt sich aus diesem Unterschied der Signalstärke der Winkel β der Wirkrichtung 9 berechnen.
  • Auch bei der anderen Methode der Erfassung des neuronalen Vorgangs ist der Winkel β der Wirkrichtung 9 zur Einbringrichtung φx und φy erfaßbar. In diesem Fall werden von den Polen 19 und 20 verschieden starke Stromsignale ausgesendet, um zu erfassen, bei welcher Stärke dieser Signale ein neuronaler Vorgang im Zielgebiet 1, 1' ausgelöst wird. Beispielsweise wird in dem Zielgebiet 1, 1', das mit der geschlossenen Linie gezeichnet ist, der stärkste neuronale Vorgang dann ausgelöst, wenn beide Signale gleich stark sind. Um einen entsprechend starken neuronalen Vorgang in dem Zielgebiet 1, 1', das gestrichelt gezeichnet ist, auszulösen, müssen die Signale der Pole 19, 20 derart unterschiedlich sein, daß sie in diesem Zielgebiet 1, 1' gleich stark ankommen. Es gilt also auch hierfür die Darstellung der Fig. 6, wenn man sich die Pfeile der die Gehirnströme 40, 40' zeigenden Linien umgekehrt vorstellt und dadurch diese Linien die von den Polen 19, 20 abgegebenen Signale symbolisieren.
  • Fig. 7 zeigt eine Elektrode 6 mit einer Vielzahl von Polen 19, 20. Diese Elektrode 6 kann in Richtung des Pfeils 35 ein- und ausgebracht werden, wobei es nicht erforderlich ist, zum Auffinden der Einbringtiefe a, a' oder a" die Elektrode 6 zu verschieben. Vielmehr ist es möglich, jeweils zwei dieser Pole 19, 20 auszuwählen, um in der bereits beschriebenen Weise festzustellen, in welcher Einbringtiefe a, a', a", . . . das Zielgebiet 1, 1' liegt.
  • Fig. 8 zeigt eine Elektrode 6 mit verschiebbarem Polträger 21. Dieser Polträger 21 ist biegsam, weist eine Ummantelung 22 und Zuleitungen 42 zu den Polen 19, 20 auf, sowie eine Spitze 23. Er ist in einer Führungsröhre 24 gelagert, die eine Längsbohrung, eine Kurve 25 und daran anschließend eine Querbohrung aufweist. Letztere verläuft in einem Winkel β, der die Wirkrichtung 9 zur Achse 11 bestimmt. Der Winkel β kann 90° oder einen anderen Winkel betragen. Durch eine Verschiebbarkeit 41 des Polträgers 21 kann erreicht werden, daß dessen Spitze 23 mit der Außenwand der Elektrode 6 abschließt oder er kann derart verschoben werden, daß ein Maß b von der Achse 11 bis zu den Polen 19, 20 erzielt ist. Das Maß b entspricht der Entfernung b des Zielgebiets 1' von der Achse 11, wenn der neuronale Vorgang optimal empfangen oder optimal ausgelöst wird, je nach dem, welches der beiden aufgeführten Erfassungsmöglichkeiten gewählt wird.
  • Vorzugsweise wird die Erfassung des neuronalen Vorgangs dadurch vorgenommen, daß sich die Spitze 23 zuerst in der Elektrode 6 befindet und eine Verschiebung in Richtung des Pfeils 35 sowie eine Drehung in Richtung des Pfeils 34 so lange vorgenommen wird, bis der an die Elektrode 6 angeschlossene Detektor anspricht, das heißt, daß neuronale Vorgänge angeregt werden oder diesen zugeordnete Gehirnströme empfangen werden. Um den Empfang aus einem Zielgebiet 1' zu ermöglichen, welches von dem Einbringweg 12 entfernt ist, müssen die Signale eine gewisse Stärke aufweisen oder muß der Signalempfang entsprechend verstärkt werden. Ist auf diese Weise die Einbringtiefe a und der Winkel α der Lage des Zielgebiets 1, 1' ermittelt, so kann durch die Verschiebung 41 des Polträgers 21 auch das Maß b ermittelt werden, das die Entfernung des Zielgebiets 1' von der Achse 11 der Elektrode 6 angibt. Vorzugsweise werden bei dieser Verschiebung 41 eine Vielzahl von Meßpunkten erfaßt, wobei zur Schonung vorzugsweise an der Elektrode 6 begonnen wird.
  • Diese Ausgestaltung ermöglicht eine sehr exakte Erfassung der Lage eines Zielgebiets 1', wobei eine Durchdringung von Geweben durch den Polträger 21 nur dort erforderlich ist, wo das Maß b erfaßt werden muß. Ein probeweises Ausfahren durch den Polträger 21 ist nicht erforderlich, um die Einbringtiefe a und den Winkel α zu ermitteln. Nur ausnahmsweise kann ein nochmaliges Ausfahren dazu dienen, eine nicht exakt ermittelte Einbringtiefe a oder einen nicht exakt erfaßten Winkel α zu korrigieren. Der Polträger 21 kann auch sehr dünn ausgestaltet werden, so daß das Ausfahren nur eine geringe Beeinträchtigung darstellt.
  • Alternativ kann der Polträger 21 auch mit einem Pol 19 ausgestattet sein, der beispielsweise an der Spitze 23 angeordnet ist.
  • Fig. 9 zeigt eine als Behandlungselektrode 30 ausgebildete Behandlungsvorrichtung 28, die nach demselben Prinzip wie die vorgenannte Elektrode 6 aufgebaut ist und die mit letzterer auch identisch sein kann, wobei sich die Funktionen nur dadurch unterscheiden, daß die Behandlung eine Strombeaufschlagung erfordert, durch die der Behandlungserfolg erreicht wird. Dabei entsprechen identische Bezugszeichen oder die vorgenannten Bezugszeichen, die hier mit einem Strich gekennzeichnet sind den oben bereits erwähnten Bauteilen. Im Unterschied zum Polträger 21 weist der Polträger 21' Pole 31 und 31' für die Vornahme einer Behandlung auf. Dies sind Pole 31 und 31', die Stromsignale aussenden, die zur Beeinflussung von Neuronen im Zielgebiet 1' dienen, sei es, daß die Neuronen dadurch angeregt werden oder daß diese durch die Strombeaufschlagung oder die dadurch erzeugte Wärme funktionell ausgeschaltet werden, um die Fehlfunktion zu beseitigen.
  • Der Vorteil dieser Behandlungselektrode 30 ist der, daß in einem genau definierten Zielgebiet 1', das von der Achse 11 des Einbringwegs 12 um das Maß b entfernt ist, der Eingriff vorgenommen werden kann, ohne daß Neuronen, die dem Zielgebiet 1' benachbart sind, in relevantem Umfang beeinträchtigt werden. Auch hier kann der Polträger 21' sehr dünn ausgebildet werden, um eine Beeinträchtigung in Folge des Ausfahrens des Polträgers 21' auf ein minimales Maß zu reduzieren.
  • Auch die Behandlungselektrode 30 kann alternativ derart ausgestattet sein, daß der Polträger 21' nur einen Pol 31 aufweist, der sich beispielsweise an der Spitze 23' befindet. Eine derartige einpolige Behandlungselektrode 30 dient dann dazu, in einer Entfernung b von der Achse 11 eine gezielte monopolare Koagulation zu erzeugen.
  • Fig. 10 zeigt eine mechanische Positionserfassungseinrichtung 8. Die Anordnung erfolgt wie in der Fig. 4 und 4a dargestellt, wobei an die Stelle einer Elektronik die mechanische Positionserfassungseinrichtung 8 tritt. Diese besteht aus einer Skala 14 mit einem Zeiger 13, welcher die infolge der Verschiebung der Elektrode 6 momentan erzielten Einbringtiefe a anzeigt.
  • Weiterhin besteht diese mechanische Positionserfassungseinrichtung 8 aus einer Winkelerfassungseinrichtung 10, welche eine kreisförmige Skala 15 für die Winkelerfassung mittels eines Zeigers 13 aufweist. Dabei ist der Zeiger 13 oder die Skala 15 mit der Elektrode 6 derart gekoppelt und das andere Teil fest, daß die Drehung 34 ablesbar ist. Selbstverständlich kann auch eine der vorgenannten Erfassungen mechanisch und die andere elektronisch erfolgen oder es ist möglich, gleichzeitig beide Erfassungssysteme vorzusehen, damit eine unmittelbare Sichtbarmachung an der Einbringvorrichtung 5 möglich ist und gleichzeitig die Steuerung 26 mit elektronischen Signalen beaufschlagt werden kann.
  • Fig. 11 zeigt ein Lichtschrankensystem 16 zur Wegerfassung, bei der an die Stelle der Skala 14 eine Platte 17 mit Durchbrechungen 18 tritt, wobei die Platte 17 in Richtung des Doppelpfeils 35 mit der Elektrode 6 verschiebbar ist. Eine Leuchtdiode 43 sowie eine Fotozelle 44 sind fest angeordnet, damit aus den Lichtempfängen die Stellung der Platte 17 ermittelbar ist. Beispielsweise kann eine Elektronik die Lichtsignale abzählen und dadurch die Stellung der Platte 17 zuordnen. Selbstverständlich könnte auch die Leuchtdiode 43 und die Fotozelle 44 bewegbar sein und die Platte 17 feststehen. Erfassen läßt sich durch diese oder die zuvor dargestellte Wegerfassung sowohl die Einbringtiefe a als auch die Entfernung b. Bei der letzteren muß das Maß der Verschiebung des Polträgers 21 oder 21' zur Führungsröhre 24 oder 24' ermittelt werden.
  • Fig. 12 zeigt ein Lichtschrankensystem 16 zur Winkelerfassung 10. Hier ist eine runde Platte 17' mit Durchbrechungen 18 vorgesehen und ebenfalls eine Leuchtdiode 43 und eine Fotozelle 44, die jedoch nicht dargestellt sind. Das Prinzip ist dasselbe, wobei der Winkel α der Wirkrichtung 9 erfaßbar ist.
  • Die Darstellungen zeigen selbstverständlich nur beispielhafte Ausführungsmöglichkeiten auf. So wäre es zum Beispiel denkbar, daß die Elektrode 6 mit verschiebbarem Polträger 21 der Fig. 8 gleichzeitig als Behandlungselektrode dient, wie sie in Fig. 9 dargestellt ist und dadurch die Lage für die Vornahme des medizinischen Eingriffs beibehalten wird, beziehungsweise natürlich ebenfalls erfaßt wird, um die Behandlung zu protokollieren und das Zielgebiet 1' bezüglich seiner Lage für die weitere medizinische Behandlung zu kennen.
  • Auch gibt es verschiedenste Möglichkeiten der Ausgestaltung von Einbringeinrichtungen 5, es kann beispielsweise auch eine Fixierung mittels eines Gelenkarms vorgesehen sein. Auch die Ausbildung der Elektrode 6 ist noch auf andere Weise möglich, beispielsweise könnte ein Polträger 21 auch noch zur Seite gerichtete Pole 19, 20 aufweisen, um die Lage eines Zielgebiets 1' noch genauer zu erfassen. In entsprechender Weise könnte dies auch bei einer Behandlungselektrode 30 vorgesehen sein. Weitere Variationen und Kombinationen verschiedener Merkmale sind denkbar. Bezugszeichenliste 1, 1' Zielgebiet
    1' exakter lokalisiertes Zielgebiet
    2 Gehirn
    3 Kopf
    4 Eindringpunkt
    5 Einbringvorrichtung
    6 Elektrode
    7 Bereich des Zielgebietes (vorermittelt)
    7' Teilbereich des Zielgebiets durch die Vorrichtung des Standes der Technik ermittelt
    8 Positionserfassungseinrichtung
    9 Pfeil: Wirkrichtung
    10 Winkelerfassungseinrichtung
    11 Achse
    12 Einbringweg
    13 Zeiger
    14 Skala für Wegerfassung
    15 Skala für Winkelerfassung
    16 Lichtschrankensystem
    17, 17' Platte
    17 für die Erfassung der Einbringtiefe
    17' für die Erfassung des Winkels α der Wirkrichtung
    18 Durchbrechungen
    19 Pol
    20 Gegenpol
    21 verschiebbarer biegsamer Polträger
    22 Ummantelung
    23 Spitze
    24 Führungsröhre
    25 Kurve
    21', 22', 23' 24', 25' die vorstehenden Bauteile für eine Behandlungselektrode 30 ausgebildet
    26 Steuerung
    27 Antrieb
    28 Behandlungsvorrichtung zur Vornahme eines medizinischen Eingriffs
    29 Einbringröhre
    30 Behandlungselektrode
    31, 31' Pole der Behandlungselektrode
    32 Erfassungsgebiet
    33 Risikoorgan
    34 Doppelpfeil: Drehung der Elektrode
    35 Doppelpfeil: Ein - und Ausbringung der Elektrode
    36 Schädeldecke
    37 Kopfring
    38 Schwenkbügel
    39 Halterung
    40, 40' Gehirnströme
    40 bei β = 90°
    40' bei β > 90°
    41 Verschiebbarkeit des Polträgers
    42 Zuleitungen zu den Polen
    43 Leuchtdiode
    44 Fotozelle
    45 Positionierungseinrichtung
    46 Pfeile: Verstellung des Schwenkbügels 38 und der Halterung 39
    φx, φy Einbringrichtung
    a, a', a" Einbringtiefe
    a', a" Einbringtiefe bei einer Vorrichtung, die Wirkrichtungen von verschiedenen Tiefen ausgehend ermöglicht
    α Winkel der Wirkrichtung
    β Winkel der Wirkrichtung zur Einbringrichtung
    b Entfernung des Zielgebiets 1' von der Achse 11 des Einbringweges 12 (wobei b unter einem Winkel β = oder ≠ 90° zur Achse gemessen wird)

Claims (41)

1. Vorrichtung zur Lagebestimmung eines zu behandelnden Zielgebiets (1, 1') im Gehirn (2) mit einer am Kopf (3) eines Patienten anordenbaren Einbringvorrichtung (5), die nach vorgegebenen Raumkoordinaten (x, y, z) sowie einer vorgegebenen Einbringrichtung (φx, φy) eine Elektrode (6) in den zuvor ermittelten Bereich (7) des Zielgebietes (1, 1') führt, um eine exakte Lagebestimmung desselben durch die Erfassung neuronaler Vorgänge des Zielgebiets (1, 1') vorzunehmen und die Positionsdaten für einen therapeutischen Eingriff verfügbar und reproduzierbar zu machen, wobei mittels einer Positionserfassungseinrichtung (8) die Einbringtiefe (a, a', a") der Elektrode (6) beim Erfassen eines neuronalen Vorgangs ermittelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (6) derart ausgebildet ist, daß sie eine Wirkrichtung (9) zur Erfassung neuronaler Vorgänge aufweist, die seitlich von der Elektrode (6) wegweisend in alle Richtungen (360°) einstellbar ist, und daß die Positionserfassungseinrichtung (8) auch eine Winkelerfassungseinrichtung (10) aufweist, durch die der Winkel (α) der Wirkrichtung (9) beim Erfassen eines neuronalen Vorgangs ermittelbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie derart ausgebildet ist, daß die Lage des Zielgebiets (1, 1') dadurch ermittelbar ist, daß die Elektrode (6) die Gehirnströme des neuronalen Vorgangs des Zielgebiets (1, 1') empfängt und einem Detektor zuführt, der derart ausgebildet ist, daß er diese erkennt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie derart ausgebildet ist, daß die Elektrode (6) Teile des Bereichs (7) zur Anregung des neuronalen Vorgangs des Zielgebiets (1, 1') mit Stromsignalen beaufschlagt, wodurch die Lage des Zielgebiets (1, 1') durch das Auslösen des neuronalen Vorgangs des Zielgebiets (1, 1') ermittelbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie für eine manuelle Einführung und ein manuelles Auffinden des Zielgebiets (1, 1') ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Handantriebe mit Übersetzungen der exakten Einbringung (35) und Drehung (34) der Elektrode (6) innerhalb kleinster Bereiche dienen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Steuerung (26) aufweist, die derart ausgebildet ist, daß die Lage des Zielgebiets (1, 1') im Bereich (7) durch Veränderungen des Erfassungsgebietes (32) der Elektrode (6) ermittelbar ist, indem zumindest die Einbringtiefe (a, a', a") und der Winkel (α) der Wirkrichtung (9) veränderbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens einen Antrieb (27) zur Bewirkung der Veränderungen des Erfassungsgebietes (32) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (β) der Wirkrichtung (9) zur Einbringrichtung (φx, φy) festgelegt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (β) 90° beträgt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie derart ausgebildet ist, daß der Winkel (β) der Wirkrichtung (9) zur Einbringrichtung (φx, φy) einstellbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Winkel (β) von der Positionserfassungseinrichtung (8, 10) erfaßbar und zur Lagebestimmung des zu behandelnden Zielgebiets (1, 1') heranziehbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie derart ausgebildet ist, daß auch die Entfernung (b) des Zielgebiets (1') von der Achse (11) des Einbringweges (12) von der Positionserfassungseinrichtung (8, 10) erfaßbar und zur Lagebestimmung des zu behandelnden Zielgebiets (1') heranziehbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionserfassungseinrichtung (8, 10) eine Mechanik mit Zeigern (13) und Skalen (14, 15) zur Erfassung mindestens einer Entfernung (a, a', a", b) und/oder mindestens eines Winkel (α, β) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionserfassungseinrichtung (8, 10) eine Elektronik zur Erfassung mindestens einer Entfernung (a, a', a", b) und/oder mindestens eines Winkels (α, β) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionserfassungseinrichtung (8, 10) mindestens einen Potentiometer zur Erfassung mindestens einer Entfernung (a, a', a", b) und/oder mindestens eines Winkels (α, β) aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionserfassungseinrichtung (8, 10) mindestens ein Lichtschrankensystem (16) zur Erfassung mindestens einer Entfernung (a, a', a", b) und/oder mindestens eines Winkels (α, β) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtschrankensystem (16) mindestens eine Platte (17) mit Durchbrechungen (18) aufweist, die mit der Elektrode (6) derart verbunden ist,
daß sie deren Stellbewegungen (a, a', a", α, β, b) mitmacht.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (6) einen zur Seite gerichteten Pol (19) aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenpol (20) auf der Haut des Patienten (4) aufbringbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenpol (20) an der Elektrode (6) in dieselbe Richtung wie der Pol (17) gerichtet angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß untereinander mehrere Pole (17, 20) in dieselbe Richtung gerichtet angeordnet sind und mittels der Strombeaufschlagung von Paaren von Polen (17, 20) die Einbringtiefe (a, a', a"), von der aus die Wirkrichtung (9) zum Zielgebiet (1, 1') führt, ermittelbar ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 12 mit Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionserfassungseinrichtung (8) derart ausgebildet ist, daß sie die Entfernung (b) des Zielgebiets (1') von der Achse (11) des Einbringweges (12) mit Hilfe der Stromstärke bestimmt, die für die Erzeugung des neuronalen Zustandes des Zielgebiets (1') erforderlich ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 2 und einem der Ansprüche 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionserfassungseinrichtung (8) derart ausgebildet ist, daß der Winkel (β) der Wirkrichtung (9) zur Einbringrichtung (φx, φy) aus der unterschiedlichen Stärke der Signale, die an den beiden Polen (17, 20) ankommen, ermittelbar ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 3 und einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Pole (17, 20) mit unterschiedlich starken Signalen beaufschlagbar sind und die Positionserfassungseinrichtung (8) derart ausgebildet ist, daß sie dieser Unterschiedlichkeit der Signale Winkel (β) der Wirkrichtung (9) zur Einbringrichtung (φx, φy) zuordnet, wobei der Winkel (β) des am stärksten ausgelösten neuronalen Vorgangs als zutreffend festhaltbar ist.
25. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (6) einen verschiebbaren biegsamen Polträger (21) mit einer isolierenden Ummantelung (22) aufweist, der im Bereich seiner Spitze (23) mindestens einen Pol (19, 20) trägt und in einer Führungsröhre (24) derart um eine Kurve (25) geführt ist, daß die Spitze (23) seitlich aus der Führungsröhre (24) heraustreten kann.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionserfassungseinrichtung (8) derart ausgebildet ist, daß sie die Entfernung (b) des Zielgebiets (1) von der Achse (11) des Einbringwegs (12) aufgrund des Maßes des Heraustretens der Spitze (23) aus der Führungsröhre (24) bestimmt.
27. Vorrichtung nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Führungsröhren (24) mit derart verschiedenen Kurven (25) ausgebildet sind, daß dadurch verschiedene Winkel (β) der Wirkrichtung (9) zur Einbringrichtung (φx, φy) verfügbar sind.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß sie derart ausgebildet ist, daß zuerst der Einbringweg (a) und der Winkel (α) der Wirkrichtung (9) und danach die Entfernung (b) des Zielgebiets (1') von der Achse (11) ermittelbar ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze (23) erst zur Ermittlung der Entfernung (b) aus der Führungsröhre (24) heraustritt.
30. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbringvorrichtung (5) und die Positionserfassungsvorrichtung (8, 10) derart ausgebildet sind, daß auch eine Behandlungsvorrichtung (28) zur Vornahme des medizinischen Eingriffs an diese anfügbar ist, und daß die Positionserfassungsvorrichtung (8, 10) auch der Positionierung dieser Behandlungsvorrichtung (28) dient.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbringung der Behandlungsvorrichtung (28) auf demselben Einbringweg (12) erfolgt.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Einbringröhre (29) aufweist, durch die die Elektrode (6) und nach der Positionsbestimmung des Zielgebiets (1, 1') die Behandlungsvorrichtung (28) ohne zwischenzeitliche Entfernung der Einbringröhre (29) in ihre Arbeitspositionen verbringbar sind.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 30, 31 oder 32, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich mit einer Behandlungsvorrichtung (28) zur Vornahme des medizinischen Eingriffs ausgestattet ist, welche eine seitliche Wirkrichtung (9) zur Behandlung des Zielgebiets (1, 1') aufweist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsvorrichtung (28) eine Laserstrahleinrichtung mit seitlich austretendem Laserstrahl ist.
35. Vorrichtung nach Anspruch 33 oder 34, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (6) und die Behandlungsvorrichtung (28) in ein Bauteil integriert sind.
36. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (6) zur Ermittlung des Zielgebiets (1, 1') derart beschaffen ist, daß sie auch als Behandlungsvorrichtung (28) einsetzbar ist.
37. Vorrichtung nach Anspruch 33, 35 oder 36, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsvorrichtung (28) eine Behandlungselektrode (30) mit zwei Polen (31, 31') ist, welche bezüglich ihrer Wirkung seitwärts in eine Richtung gerichtet sind.
38. Vorrichtung nach Anspruch 31 bis 33, 35 oder 36, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsvorrichtung (28) eine Behandlungselektrode (3) mit einem Pol (31) ist, welcher in seiner Wirkung seitwärts in eine Richtung gerichtet ist.
39. Vorrichtung nach Anspruch 33 oder 35 bis 38 dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsvorrichtung (28) derart ausgebildet ist, daß mit ihr eine Wirkung in einem Zielgebiet (1') entfaltet werden kann, das in einer Entfernung (b) vom Einbringweg (12) liegt.
40. Vorrichtung nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungselektrode (30) als verschiebbarer biegsamer Polträger (21') mit einer isolierenden Ummantelung (22') ausgebildet ist, der im Bereich seiner Spitze (23') mindestens einen Pol (31, 31') aufweist und in einer Führungsröhre (24') derart um eine Kurve (25') geführt ist, daß die Spitze (23') seitlich aus der Führungsröhre (24') heraustreten kann.
41. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 36 bis 40, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (6) zur Erfassung des neuronalen Vorgangs derart ausgebildet ist, daß mit ihr auch eine medizinische Behandlung durch eine entsprechende Strombeaufschlagung des Zielgebiets (1, 1') vornehmbar ist.
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