DE19915171A1 - Stimulationswerkzeug für die elektrische Hirnrindenstimulation zur Verwendung während der computerassistierten Neurochirurgie - Google Patents
Stimulationswerkzeug für die elektrische Hirnrindenstimulation zur Verwendung während der computerassistierten NeurochirurgieInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein durch die Neuronavigation in seiner Position kontrollierbares (navigierbares) Werkzeug für die elektrische Hirnrindenstimulation zur Durchführung intraoperativer neurophysiologischer Untersuchungen zu entwickeln. DOLLAR A Die Erfindung besteht aus einer mit gummielastischem Material (2) gefüllten Gehäusehülse (3), welche über eine geometrisch definierte Einkerbung (1) als lösbare Aufsatzhalterung für die Spitze eines handelsüblichen Ortungsinstruments zur Neuronavigation ("Navigations-Pointer", "Stylus") dient, sowie aus einer auf dem Gehäuseboden (4) angebrachten Elektrode (8) zur direkten elektrischen Hirnrindenstimulation. Da sich die Position der Stimulationselektrode (8) zur Position der Spitze (9) des Ortungsinstrumentes in einem definierten Abstand befindet, ist ein wiederholtes Auffinden und Stimulieren eines bereits zuvor definierten Punktes auf der Hirnoberfläche möglich. DOLLAR A Das Stimulationswerkzeug bietet somit den Vorteil, bei Anwendung während der computerassistierten Neurochirurgie (Neuronavigation), auf die dauerhafte Platzierung eines konventionellen Elektrodenstreifens zur elektrischen Stimulation der Hirnoberfläche, im Rahmen einer intraoperativen neurophysiologischen Untersuchung verzichten zu können.
Description
Die Erfindung betrifft ein Stimulationswerkzeug für die elektrische
Hirnrindenstimulation zur Verwendung während der computerassistierten
Neurochirurgie (synonym auch als "Neuronavigation" bezeichnet). Mit Hilfe der
Neuronavigation ist eine Übertragung von Bilddaten aus einer präoperativen
Computer- oder Kernspintomographie auf das Operationsfeld zur Definition von
Tumorgrenzen oder von funktionell wichtigen Hirnarealen und zur
intraoperativen Orientierung der Chirurgen möglich. Bei Navigationsverfahren,
die auf einem optischen System mit einer CCD-Zeilenkamera oder auf einem
elektromagnetischen Prinzip beruhen, erfolgt die Lokalisation eines Punktes im
Raum mit Hilfe eines Instrumentes (handelsüblich als "Navigations-Pointer" oder
"Stylus" benannt), mit dessen Spitze anatomische Strukturen berührt oder
umfahren werden können (Anwendungsbeschreibungen finden sich z. B. in:
"Gumprecht H, Widenka DC, Lumenta CB: BrainLab VectorVision
Neuronavigation System: Technology and Clinical Experience in 131 Cases.
Neurosurgery 44: 97-105, 1999" oder in: "Dorward NL, Alberti O, Velani B et al.:
Postimaging brain distorsion: magnitude, correlates, and impact on
neuronavigation. J Neurosurg 88: 656-662, 1998"). Die Digitalisierung der
Raumkoordinaten der Instrumentenspitze ermöglicht dann eine Darstellung des
korrespondierenden Punktes auf Bilddaten aus den präoperativen
radiologischen Untersuchungen. Eine Beschreibung des momentanen Standes
der Technik findet sich z. B. in: "Wirtz CR, Kunze S. Neuronavigation:
Computerassistierte Neurochirurgie. Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 39,
B-1865-B-1871, 1998". Intraoperative Veränderungen der anatomischen Verhältnisse,
z. B. durch operationstechnisch bedingten Hirnwasserverlust oder "Brain-shift",
mechanische Veränderungen durch Hirnspateltraktion sowie Hirnödem können
jedoch nicht mit den präoperativ erstellten Bilddaten dargestellt werden, so daß
es zu einer mangelhaften Übereinstimmung zwischen dem zu lokalisierenden
Operationsgebiet und dem Bilddatensatz kommen kann. Diese Ungenauigkeit
kann besonders in motorisch funktionellen Hirnarealen zur Verunsicherung oder
sogar zur Fehlleitung des Operateurs führen, aufgrund dessen die kombinierte
Anwendung von Verfahren zur Neuronavigation mit intraoperativen
neurophysiologischen (elektrischen) Lokalisations- und Überwachungs
methoden zur Lagekontrolle der motorischen Hirnrinde sinnvoll erscheint. Zur
intraoperativen Lokalisation motorisch funktioneller Areale sowie zur
kontinuierlichen Funktionsprüfung der motorischen Bahnen, ist u. a. die
elektrische, direkte anodale monopolare Kortexstimulation beschrieben (z. B. in:
"Cedzich C, Taniguchi M, Schäfer S. Schramm J: Somatory evoked potential
phase reversal and direct motor cortex stimulation during surgery in and around
the central region. Neurosurgery 38: 962-970, 1996" oder in: "Taniguchi M,
Cedzich C, Schramm J: Modification of cortical Stimulation for motor evoked
potentials under general anesthesia: technical description. Neurosurgery 32:
219-226, 1993"). Neben der Tatsache, daß die hierfür verwandten
handelsüblichen Streifen- oder Gitterelektroden aufgrund ihrer Größe im
Operationfeld zumeist störend wirken, setzt deren Verwendung jedoch zunächst
eine entsprechend große Schädeleröffnung voraus, was dem Streben nach
einem möglichst minimal invasiven Vorgehen entgegensteht. Ein weiteres
Problem der angesprochenen Streifen- und Gitterelektroden besteht in der
Möglichkeit einer intraoperativen Dislokation der für das Monitoring in einer
definierten Position fixierten Elektroden, was oftmals zum vollständigen
elektrophysiologischen Informationsverlust führt und die Beendigung der
intraoperativen neurophysiologischen Kontrollmessungen zur Funktionsprüfung
bedingt. Auch sogenannte "Einzelelektroden" (d. h. eine einzelne Elektrode in
Kunststoff eingebettet), welche durch ihre kleinen Abmessungen den oben
geforderten Ansprüchen genügen würden, werden mittlerweile industriell
angeboten. Gerade durch die sehr kleine Auflagefläche kommt es bei diesen
jedoch sehr häufig zu intraoperativen Verschiebungen verschiedenen
Ausmaßes, weshalb hier nicht von einer "fixierten Position" oder einer
"definierten Lage" der Elektrode zu sprechen ist. Eine technische Lösung zur
Kombination und örtlichen Korrelation dieser Elektroden mit Techniken zur
Neuronavigation ist hierbei jedoch nicht vorgesehen.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein durch die
Neuronavigation in seiner Position kontrollierbares, möglichst kleines Werkzeug
für die elektrische Stimulation der Hirnrinde zu entwickeln, welches nicht einer
dauerhaften Platzierung im Operationssitus bedarf und welches eine kombinierte
elektrische Stimulation der Hirnrinde und eine gleichzeitige Navigation für das
computerassistierte Operieren erlaubt.
Die vorgestellte Erfindung (im folgenden "Stimulationswerkzeug" genannt)
besteht aus einem Gehäuse aus nicht stromleitenden Material, welches als
Aufsatzhalterung für ein Ortungsinstrument zur Neuronavigation dient, und aus
einer auf dessen Unterseite angebrachten Metallelektrode.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Fig. 1 bis 13
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine Seitansicht, plastisch, ca. 15 Grad zum Betrachter gekippt, so
daß eine teilweise Aufsicht auf die Oberseite ermöglicht wird;
Fig. 2 eine gekippte Seitansicht entsprechend Fig. 1 mit in die
Einkerbung (1) der gummielastischen Halterung (2) eingesetztem Ortungs
instrument (7) für die Neuronavigation;
Fig. 3 eine entsprechend der Fig. 1 um 90 Grad entlang seiner
Längsachse (A) im Uhrzeigersinn gedrehte Seitansicht mit Darstellung der
Schnittebene entlang der Linie II, aus welcher sich Fig. 4 ergibt;
Fig. 4 ein Querschnitt eines erfindungsgemäßen Stimulationswerkzeugs
entlang der Linie II;
Fig. 5 eine Querschnittsansicht entsprechend Fig. 4 mit Darstellung der
Linien IIl bis VIII, aus welchen sich die Schnittebenen und daraus resultierend
die Ansichten der weiteren Fig. 6 bis 11 ergeben, sowie mit Darstellung
eines quadratisch markierten Areals M1, aus welchem sich die Ausschnittsver
größerungen in der Fig. 12 und Fig. 13 ergeben;
Fig. 6 eine Schnittansicht entlang der Linie III;
Fig. 7 eine Schnittansicht entlang der Linie IV;
Fig. 8 eine Schnittansicht entlang der Linie V;
Fig. 9 eine Schnittansicht entlang der Linie VI;
Fig. 10 eine Schnittansicht entlang der Linie VII;
Fig. 11 eine Schnittansicht entlang der Linie VIII;
Fig. 12 eine Seitaufsicht sowie eine Ausschnittsvergrößerung
entsprechend der Fig. 5 mit Darstellung der Modifikation M (lösbarer Ver
bindungsmechanismus zwischen Elektrode und Gehäuse) in verbundenem
Zustand;
Fig. 13 eine Seitaufsicht sowie eine Ausschnittsvergrößerung
entsprechend der Fig. 5 mit Darstellung der Modifikation M (lösbarer Ver
bindungsmechanismus zwischen Elektrode und Gehäuse) in gelöstem Zustand.
In Fig. 1 ist eine plastische Seitansicht des Stimulationswerkzeugs
gezeigt. Das Gehäuse besteht aus zwei nicht stromleitenden Komponenten
(vorzugsweise aus Kunststoff), einer Hülse (3) und einer runden Bodenplatte (4),
welche an der Unterseite der Hülse (3) zentriert und mit dieser fest durch
Verklebung oder Verschweißung verbunden ist, bzw. wahlweise auch aus einem
Stück, z. B. durch Fräsung oder Ätzung, hergestellt werden kann. Hierdurch
entsteht ein Hohlraum in der nach oben offenen Hülse (3), welcher mit einem
gummielastischen Material (2) (vorzugsweise Silicon) gefüllt ist. Über eine
zylindrische Einkerbung (1), vom Zentrum der Oberseite ausgehend und bis zum
geometrischen Zentrum des Bodens (9) der Hülse reichend, erfolgt der Aufsatz
des Stimulationswerkzeugs auf die Spitze eines handelsüblichen Ortungs
instruments (7) zur computerassistierten Neurochirurgie/Neuronavigation
(zumeist als "Navigations-Pointer" oder "Stylus" benannt). Dieser Vorgang ist in
Fig. 2 nochmals schematisch dargestellt. In Fig. 4 wird ein mittiger Querschnitt
entlang der in Fig. 3 dargestellten Linie II gezeigt. Dieser zeigt den mit
gummielastischem Material gefüllten Hohlraum der Hülse (3) mit einer konisch
sich verengenden Einkerbung (1), welche im Durchmesser kleiner ist als der
kleinste Durchmesser der bekannten handelsüblichen Ortungsinstrumente,
jedoch durch seine Elastizität eine Einführung eines solchen Ortungs
instrumentes erlaubt und durch den elastischen Widerstand einen sicheren Halt
während der Benutzung gewährleistet. Ein wiederholtes Auf- und Absetzen des
Stimulationswerkzeugs auf das Ortungsinstrument ist durch diesen
Haltemechanismus problemlos möglich. Dies erlaubt u. a. eine zwischenzeitliche
Lagerung des Stimulationswerkzeugs ausserhalb des Operationsgebietes und
ein jederzeit erneutes Wiederaufsetzen des Stimulationswerkzeugs auf die
Hirnoberfläche. Nach Aufsetzen des Stimulationswerkzeugs auf das
Ortungsinstrument kann dieses nun auf der Hirnoberfläche so plaziert werden,
daß die Elektrode am Boden des Plastikgehäuses direkten Kontakt zum
Hirngewebe erhält. Die Elektrode (8), bestehend aus einem stromleitenden
Metall, ist ortsfest und geometrisch zentriert in ein hirngewebsverträgliches
Material (6) (vorzugsweise Silicon oder Kunststoff) eingebettet, so daß die
Oberseite der Elektrode (8b) mit dem Material überdeckt ist, die Unterseite der
Elektrode (8a) jedoch frei so zu liegen kommt, daß bei Auflage dieser Unterseite
auf die Hirnoberfläche ein direkter Hirngewebs-Metall-Kontakt zustande kommt,
wodurch die direkte Stromabgabe auf die Hirnoberfläche ermöglicht wird. Eine
weitere Erläuterung der Elektrode ist hier nicht erforderlich, da derartige
Stimulationselektroden in verschiedenen Ausführungen bekannt sind und
bereits kommerziell vertrieben werden. In der zuvor beschriebenen und in den
Abbildungen Fig. 1 bis Fig. 11 dargestellten Grundversion ist die eingefaßte
Elektrode (6, 8) fest, z. B. durch Verklebung oder Verschweißung, an der
Kontaktfläche (11) mit der Unterseite der Bodenplatte (4) des Gehäuses
verbunden. Als Modifikation M wird in den Fig. 12 und Fig. 13 ein lösbarer
Halte- und Verbindungsmechanismus aufgezeigt, über den ein repetitives
Aufsetzen und Abnehmen der eingefaßten Elektrode (6, 8) vom Gehäuse (3, 4)
möglich wird. Die in Kunststoff oder Silikon (6) eingefaßte Elektrode (8) wird
hierbei durch einen "druckknopfartigen" Mechanismus bewegungsfest am Boden
des Gehäuses (4) gehalten, ist jedoch bei Bedarf jederzeit abnehmbar. Eine
solche Notwendigkeit ergibt sich z. B. beim Wunsch, die Elektrode zur Stimulation
unter den Rand der Kraniotomie zu plazieren, was mit aufgesetztem Gehäuse
nicht möglich ist. Dieser Mechanismus wird als Ausschnittsdarstellung in der
Fig. 12 (in verbundenem Zustand) und in Fig. 13 (in gelöstem Zustand)
graphisch dargestellt. Er besteht aus einer mittig an der elekrodenzugewandten
Seite der Bodenplatte (4) des Gehäuses angebrachten Einkerbung (10a),
welche als Halterung für eine "druckknopfartige" Steckverbindung (10b) dient
und welche ebenfalls mittig auf der gehäusezugewandten Seite der
Elektrodeneinfassung (6) angebracht ist. Das Stimulationswerkzeug ist mit
einem trennbaren elektrischen Kontakt (5) versehen, über den die
Metallelektrode an einen externen elektrischen Impulsgeber angeschlossen
werden kann. Die Stimulation der Hirnrinde kann nun z. B. mit einem anodalen
monopolaren Rechteckimpuls (Impulsdauer: 0.2-0.4 ms; Impulssequenz: 3-7,
Impulsintensität: 10-25 mA, Frequenz: 400-500 Hz) nach der von Cedzich und
Taniguchi beschriebenen Methode der "monopolaren Kortexstimulation"
erfolgen (Quellen: siehe oben). Da sich die Position der Stimulationselektrode
~ und die Position der zur Navigation verwandten Spitze des Ortungsinstrumentes
lediglich um die definierte Materialdicke, bestehend aus dem Boden des
Plastikgehäuses (4) und der die Elektrode umgebende Isolierungsschicht (6), im
geometrischen Raum unterscheidet, ist eine repetitive Lokalisation der
gewählten Stimulationspunkte jederzeit, auch nach bzw. gerade bei Entfernung
des gesamten Systems von der Hirnoberfläche, möglich.
Die hier vorgestellte Erfindung bietet somit den Vorteil, auf die dauerhafte
Platzierung eines konventionellen Elektrodenstreifens zur elektrischen
Stimulation der Hirnoberfläche im Rahmen einer intraoperativen
neurophysiologischen Untersuchung verzichten zu können, da durch den
vorgestellten Aufsatz- und Haltemechanismus auf ein Ortungsinstrument für die
computerassistierte Operation/Neuronavigation ein wiederholtes Aufbringen und
Abnehmen des Stimulationswerkzeugs von der Hirnoberfläche möglich wird. Da
die für die Navigation verwandten Koordinaten in einem durch die Materialdicke
der Elektrodeneinfassung und des Gehäusebodens definierten Raumpunkt und
damit definierten Abstand über dem geometrischen Zentrum der Elektrode zu
liegen kommen, besteht die Option der exakten Lokalisation eines bereits zuvor
stimulierten Punktes auf der Hirnoberfläche und dessen erneute Ansteuerung
zur repetitiven Stimulation, was dem Verfahren nach der bekannten
kontinuierlichen intraoperativen Funktionsprüfung unter Verwendung einer
ortsfesten (das Problem der "tatsächlichen Ortsfestigkeit" wurde zuvor schon
diskutiert) Streifenelektrode entspricht. Auch eine Kartographie motorischer
Hirnareale, d. h. der Vergleich mehrerer Stimulationspunkte in Bezug auf ihre
räumliche Lage auf dem motorischen Kortex, wird hierdurch möglich. Die zur
Anwendung dieser Untersuchungsmethode notwendige Schädeleröffnung kann,
was die Erfordernisse des intraoperativen neurophysiologischen Monitorings
betrifft, deutlich kleiner als unter Verwendung einer Streifen- oder Gitterelektrode
gehalten werden und entspricht damit den Anforderungen eines minimal
invasiven Eingriffs. Bei Verwendung des modifizierten Stimulationswerkzeugs
mit lösbarer Halteverbindung zwischen Elektrode und Gehäuse wird eine
Positionierung der Elektrode auch unter den Kraniotomierand möglich. Durch
Analyse der Daten aus den neurophysiologischen Messungen können
funktionell wichtige Areale identifiziert und intraoperativ die Traumatisierung in
diesen Bereichen minimiert werden. Der kombinierte Einsatz der
Neuronavigation und des intraoperativen neurophysiologischen Monitorings hilft,
die Operationssicherheit und die Operationsqualität bei Eingriffen in eloquenten
Hirnarealen zu verbessern.
Claims (4)
1. Stimulationswerkzeug für die elektrische Hirnrindenstimulation zur
Verwendung während der computerassistierten Neurochirurgie,
gekennzeichnet dadurch,
daß eine Metallelektrode (8) am Boden eines nicht stromleitenden Gehäuses
(3, 4) angebracht ist, welches in seinem Inneren mit einem gummielastischen
Material (2) gefüllt ist und welches über eine Einkerbung (1) als Halterung für
chirurgische Instrumente, wie z. B. die Spitze eines Instrumentes für die
computerassistierte Neurochirurgie (handelsüblich als "Navigations-Pointer"
oder "Stylus" bekannt und im folgenden "Ortungsinstrument" (7) genannt) dient.
2. Stimulationswerkzeug nach Patentanspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß die beschriebene Einkerbung (1) als Einführhilfe in der gummielastischen
Halterung (2) an der elektrodenabgewandten Seite des Gehäuses so
angebracht ist, daß auch bei wiederholtem Aufsetzen und Abnehmen des
Stimulationswerkzeuges vom Ortungsinstrument (7) die geometrische Mitte der
Stimulationelektrode und die Spitze (9) des Ortungsinstrumentes im Raum
geometrisch definiert übereinander zu liegen kommen.
3. Stimulationswerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet dadurch,
daß zwischen der hirnabgewandten Seite (8a) der Elektrode (8) und der Spitze
(9) der Einkerbung (1) als Halterung für ein Ortungsinstrument zur Navigation
eine elektrische Isolierung besteht, was technisch die gleichzeitige Durchführung
einer Stromabgabe über die Elektrode (8) und eine computerassistierte
Navigation ermöglicht.
4. Stimulationswerkzeug nach Patentanspruch 3,
gekennzeichnet dadurch,
daß im modifizierten Aufbau (M) zwischen dem Boden des Gehäuses (4) und
dem der Elektrodeneinfassung ein lösbarer Verbindungsmechanismus (10)
besteht, welcher ein wiederholtes Aufsetzen und Abnehmen des Gehäuses von
der eingefaßten Elektrode erlaubt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19915171A DE19915171A1 (de) | 1999-04-27 | 1999-04-27 | Stimulationswerkzeug für die elektrische Hirnrindenstimulation zur Verwendung während der computerassistierten Neurochirurgie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19915171A DE19915171A1 (de) | 1999-04-27 | 1999-04-27 | Stimulationswerkzeug für die elektrische Hirnrindenstimulation zur Verwendung während der computerassistierten Neurochirurgie |
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DE19915171A1 true DE19915171A1 (de) | 2000-11-02 |
Family
ID=7903449
Family Applications (1)
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DE19915171A Withdrawn DE19915171A1 (de) | 1999-04-27 | 1999-04-27 | Stimulationswerkzeug für die elektrische Hirnrindenstimulation zur Verwendung während der computerassistierten Neurochirurgie |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19915171A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE10242802A1 (de) * | 2002-09-14 | 2004-04-08 | Universitätsklinikum Lübeck | Navigationsfhilfsvorrichtung für neurochirurgische Eingriffe am menschlichen Gehirn |
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1999
- 1999-04-27 DE DE19915171A patent/DE19915171A1/de not_active Withdrawn
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