DE10145179C1

DE10145179C1 - Pressfitting aus Metall

Info

Publication number: DE10145179C1
Application number: DE10145179A
Authority: DE
Inventors: Herbert Foering
Original assignee: Mapress GmbH and Co KG
Current assignee: Mapress GmbH and Co KG
Priority date: 2001-09-07
Filing date: 2001-09-07
Publication date: 2003-01-16
Anticipated expiration: 2021-09-08

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Pressfitting aus Metall insbesondere zum Verbinden glattendiger Rohre. Dieser ist als ein einstückiges Sinterteil ausgebildet, wobei mindestens eine Komponente eine pulverförmige metallische Komponente ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Pressfitting aus Metall, insbesondere zum Verbinden glattendiger Rohre, gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

Pressfittings der vorstehenden Art gehören seit langem zum Stand der Technik und sind beispielsweise im Firmenprospekt von MAPRESS "Lieferprogramm Sanitär Heizung, September 1998" sowie "MAPRESS Kupfer, März 1999" abgebildet. Die Pressfittings werden zum Verbinden von glattendigen Rohren in Rohrleitungssystemen verwendet. Die Rohrleitungssysteme dienen beispielsweise der Versorgung von Wohn- oder Bürogebäuden mit Warmwasser und/oder Trinkwasser. In jüngerer Zeit werden die bekannten Pressfittings auch bei Rohrleitungssystemen im Industrie- und Chemierohrleitungsbau für Energie- und Versorgungsleitungen eingesetzt. Im jeweiligen Rohrleitungssystem dienen die Pressfittings zum Verbinden von glattendigen Rohren des Rohrleitungssystems miteinander und/oder dem Anschluss von Armaturen bzw. von Rohren eines anderen Rohrleitungssystems.

Die bekannte Ausführungsform des Pressfittings aus Metall besteht aus aus einem metallischen Rohrabschnitt hergestellten Pessfittingelement, das vorzugsweise als Muffe, Bogen, T-Stück oder Reduzierstück ausgebildet ist. Darüber hinaus gibt es neben den genannten Standardtypen auch Pressfittings mit Gewinde, wie z. B. Übergangsbogen, Ansatzbogen, Deckenwinkel sowie Übergangswinkel, bei denen das zuvor geschilderte Herstellverfahren nicht anwendbar ist. Diese sogenannten Übergangsteile müssen entweder aus einem Vollstab durch mechanische Zerspanung oder in anderer Art und Weise aufwendig hergestellt werden.

Zur Lösung dieses Problems ist bereits vorgeschlagen worden (DE 39 19 496 C1), dass der den Typ des Fittings charakterisierende Bereich als ein aus einem metallischen Werkstoff hergestellter gegossener Grundkörper ausgebildet ist, der mit einem aus Blech hergestellten standardisierten Anschlussstück fest verbunden ist. Die Verbindung kann wahlweise über Schweißen, Löten oder Kleben erfolgen. Nachteilig bei diesem Verfahren ist der Aufwand für die separate Herstellung des Anschlussstutzens, der Aufwand für die Verbindungstechnik selbst und die Kontrolle der Verbindungsnaht.

Bei einer weiteren Lösung gemäß der EP 0343395 B1 wird eine Pressverbindungsanordnung vorgeschlagen, bei der ein Anschlussstutzen einer Armatur oder eines Fittings aus Metallguss auf ein im Bereich der Pressverbindung keine herausgearbeiteten wesentlichen Wanddickenänderungen aufweisendes, unbewehrtes Rohr aufgepresst wird. Die Quetschgrenze des Anschlussstutzens ist dabei höchstens gleich groß wie diejenige des Rohres. Die Wanddicke des Anschlussstutzens ist so dimensioniert, dass diese der Rückbildung des Rohres aufgrund dessen Elastizität nach der Entlastung standhält. Als Metallguss wird eine Rotgusslegierung verwendet, die vorzugsweise annähernd 2% Sn, 8% Zn, 5% Pb, 2,2-3,0% Ni und Rest Kupfer enthält. Rotguss ist an sich ein spröder Werkstoff, der sich ohne Rissbildung plastisch nicht verformen lässt. Deshalb muss zum einen die Wanddicke im Bereich des Anschlussstutzens dünn bemessen sein, zum anderen muss die Wanddicke aber noch groß genug sein, damit der Anschlussstutzen der elastischen Rückfederung des Rohres widerstehen kann. Weiterhin muss der Ni- Gehalt in der Rotgusslegierung hoch genug sein, damit durch den erhöhten Nickelgehalt die Bruchdehnung verbessert wird.

In der DE 295 04 502 U1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines verpressbaren Fittings aus dem Werkstoff Temperguss bekannt. Diese Fittings weisen alle Merkmale der bekannten, aus Blech hergestellten Pressfittings auf. Nachteilig dabei ist, dass alle Rohlinge einer Glühbehandlung unterzogen werden müssen, um ein gebrauchsfähiges Gefüge zu erhalten. Anschließend müssen die Rohlinge spanend bearbeitet werden, um die Gusshaut zu entfernen und Abmessungsungenauigkeiten zu beseitigen. Für Innendrücke < 25 bar sind Pressfittings aus Temperguss nicht zugelassen.

Aufgabe dar Erfindung ist es daher, einen Pressfitting aus Metall anzugeben, der insbesondere für Übergangsteile unter Beibehaltung des Vorteils der Einstückigkeit universell einsetzbar ist.

Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen.

Nach der Lehre der Erfindung ist der Pressfitting ein einstückiges Sinterteil aus mindestens einer pulverförmigen metallischen Komponente, wobei dies vorzugsweise Eisenpulver ist. Dabei macht man sich die Vorteile der Pulvermetallurgie zunutze, die es erlaubt, unter schiedliche Metallpulver miteinander zu mischen und zu verpressen und anschließend zu sintern. Auf diese Weise kann man in sehr einfacher Weise die teilweise komplizierten Elemente der Übergangsteile, z. B. T-Stück mit Gewindeabgang herstellen, und die Eigen schaften der Ausgangskomponenten im Hinblick auf Festigkeit und Korrosion nutzen. Für höchste Anforderungen wird ein Sinterteil aus einem Gemisch aus Metallpulver und Kera mikpulver vorgeschlagen.

Zur Verbesserung bestimmter Eigenschaften der Sinterteile werden diese entweder infil triert oder imprägniert. Beim Infiltrieren werden die porösen Sinterkörper vorzugsweise mit Buntmetall (Kupfer, Messing) getränkt, wodurch die Sinterteile wasser, öl- und sogar luft dicht werden. Beim Imprägnieren füllt man die Poren mit Öl, Paraffin, Kunstharzlösung, Lacken usw. Hierdurch wird vorzugsweise der Korrosionsschutz erhöht.

Der vorgeschlagene Pressfitting ist geeignet für eine Verpressung mit und ohne Dichtele ment. Je nach Anforderung kann es unter Umständen erforderlich sein, die Innenseite des Verpressbereiches mechanisch zu bearbeiten.

Im Falle der Anordnung eines Dichtelementes weist der Pressfitting in bekannter Weise einen im Querschnitt wulstartig ausgebildeten, das Dichtelement aufnehmenden und einen daran anschließenden der Einschubseite des zu verbindenden glattendigen Rohres zuge wandten und/oder der Einschubseite abgewandten zylindrisch ausgebildeten Abschnitt auf. Üblicherweise ist am Ende der Erstreckung des der Einschubrichtung abgewandten zylin drisch ausgebildeten Abschnittes ein Absatz angeordnet, an dem das eingeschobene Rohr zur Anlage kommt. Mittels eines den Pressfitting umfassenden, mindestens zwei Press backen aufweisenden Presswerkzeuges wird eine unlösbare dichte Rohrverbindung gebil det, wobei während des Verpressens die Pressbacken sowohl auf die Ringwulst ein schließlich des darin eingelegten Dichtelementes sowie auch auf den der Einschubseite zugewandten und/oder abgewandten zylindrisch ausgebildeten Abschnitt einwirken.

Als Vorteile des vorgeschlagenen Pressfittings sind zu nennen:

- dass die vorteilhafte Einstückigkeit auch für Übergangsteile beibehalten wird, so dass die Herstellung vereinfacht und kostengünstiger wird;
- dass die Verpressbarkeit beibehalten wird, so dass die im Markt sich befin denden Presswerkzeuge unverändert eingesetzt werden können;
- dass der Anwendungsbereich nahezu unbegrenzt ist, da durch Kombination verschiedener Metallpulver und Nichtmetallpulver die geforderten Eigen schaften eingestellt werden können.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher er läutert.

Es zeigen:

Fig. 1-9 Ansichten von Übergangsteilen

In Fig. 1 ist ein Übergangsstück 1 mit Außengewinde dargestellt. Dieser erfindungsgemäß einstückig als Sinterteil hergestellte und aus einem Pressfittingelement bestehende Press fitting weist eine nach außen sich erstreckende Ringwulst 2 und einen daran anschließen den zylindrisch ausgebildeten Abschnitt 3 auf. Dieser Abschnitt 3 geht über mit einem Ab satz 4 in einen zweiten zylindrisch ausgebildeten Abschnitt 5. Daran schließt sich ein Ge windeteil 6 an. Dieses besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus einem Sechskant zum Ansetzen eines Schlüssels und einem Gewindeabschnitt 7 mit Außengewinde 8. Einge schoben in das Pressfittingelement ist ein glattendiges Rohr 9, das am Absatz 4 zur Anlage kommt. Mittels eines hier nicht dargestellten Presswerkzeuges mit mindestens zwei Pressbacken wird sowohl die Ringwulst 2 einschließlich des darin eingelegten Dichtele mentes 10 sowie der daran anschließende zylindrisch ausgebildete Abschnitt 3 verformt und damit eine unlösbare dichte Rohrverbindung gebildet.

In den nachfolgenden Fig. 2-9 sind weitere Beispiele der Anwendung des erfindungs gemäß hergestellten Sinterteiles dargestellt. Fig. 2 zeigt in Abwandlung zu Fig. 1 eine Übergangsmuffe 11 mit Innengewinde. In Fig. 3 ist eine Absatzmuffe 12 mit Innengewinde dargestellt. Fig. 4 zeigt ein T-Stück 13 mit einem Abgang 14 mit Innengewinde. In Fig. 5 ist ein 90°-Übergangsbogen 15 mit Gewindeteil 16 mit Innengewinde dargestellt, wohinge gen Fig. 6 einen 90°-Übergangsbogen 17 mit Gewindeteil 18 mit Außengewinde zeigt. In Fig. 7 ist ein 90°-Ansatzbogen 19 mit einem Gewindeteil 20 mit Innengewinde, während in Fig. 8 ein 90°-Übergangswinkel 21 mit Innengewinde dargestellt ist. In den Teilbildern 9a, 9b ist als Seiten- und Vorderansicht ein Deckenwinkel 22 mit Innengewinde dargestellt.

Bezugszeichenliste

1

Übergangsstück

2

Ringwulst

3

Zylindrisch ausgebildeter Abschnitt

4

Absatz

5

Zweiter zylindrisch ausgebildeter Abschnitt

6

Gewindeteil

7

Gewindeabschnitt

8

Außengewinde

9

Rohr

10

Dichtelement

11

Übergangsmuffe

12

Absatzmuffe

13

T-Stück

14

Abgang

15

90°-Übergangsbogen mit Innengewinde

16

Gewindeteil

17

90°-Übergangsbogen mit Außengewinde

18

Gewindeteil

19

90°-Ansatzbogen

20

Gewindeteil

21

90°-Übergangswinkel

22

Deckenwinkel

Claims

1. Pressfitting aus Metall insbesondere zum Verbinden glattendiger Rohre, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressfitting ein einstückiges Sinterteil aus mindestens einer pulverförmigen metallischen Komponente ist.

2. Pressfitting nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressfitting ein einstückiges Sinterteil aus einem Gemisch mindestens zweier pulverförmiger metallischer Komponenten ist.

3. Pressfitting nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressfitting ein einstückiges Sinterteil aus einem Gemisch mindestens einer pulverförmigen, metallischen und mindestens einer pulverförmigen kerami schen Komponente ist.

4. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Komponente ein Eisenpulver ist.

5. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Komponente ein Pulver aus Nichteisenmetall ist.

6. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sinterkörper infiltriert ist.

7. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sinterkörper imprägniert ist.

8. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sinterkörper im Verpressbereich mindestens auf der Innenseite mecha nisch bearbeitet ist.

9. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sinterkörper einen angesinterten Gewindeabschnitt aufweist.

10. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sinterkörper ein T-Stück ist.

11. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sinterkörper ein Deckenwinkel ist.

12. Pressfitting nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens einen im Querschnitt wulstartig ausgebildeten, ein Dichtelement (10) aufnehmenden und einen daran anschließenden der Einschubseite des zu verbindenden glattendigen Rohres (9) zugewandten und/oder der Einschubseite ab gewandten zylindrisch ausgebildeten Abschnittes (3) aufweist, wobei der der Ein schubseite abgewandte Abschnitt (3) einen nach innen sich erstreckenden Absatz (4) aufweisend in einen daran anschließenden zylindrisch ausgebildeten Abschnitt (5) übergeht, wobei der glatt ausgebildete Endbereich des zu verbindenden Rohres (9) nach dem Einschub am Absatz (4) zur Anlage kommt und mittels eines den Pressfitting umfassenden mindestens zwei Pressbacken aufweisenden Presswerk zeuges eine unlösbare dichte Rohrverbindung gebildet wird, wobei während des Verpressens die Pressbacken sowohl auf die Ringwulst (2) einschließlich des darin eingelegten Dichtelements (10) als auch auf den der Einschubseite zugewandten und/oder abgewandten zylindrisch ausgebildeten Abschnitt (3) des Pressfittings einwirken.