DE10144878A1 - Insassenerkennungssystem - Google Patents
InsassenerkennungssystemInfo
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Abstract
Es wird ein Insassenerkennungssystem vorgeschlagen, bei dem sowohl Sensorsignale eines Fußraumsensors, eines Sitzmattensensors als auch eines Rückenlehnensensors miteinander verknüpft werden, um zu erkennen, um welche Person es sich handelt und ob es sich ggf. um einen Gegenstand handelt. Der Rückenlehnensensor kann vorzugsweise in wenigstens zwei Sensorfelder aufgeteilt werden. Die Ansteuerung von Rückhaltemitteln erfolgt dann in Abhängigkeit von den Sensorsignalen, wobei die Sensorsignale auch anderen Fahrzeugsystemen zur Verfügung gestellt werden.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Insassenerkennungssystem
nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs.
Aus der Offenlegungsschrift WO 01/60662 A1 ist bereits ein
Insassenerkennungssystem bekannt, das einen Videosensor mit
einem Fußraumsensor kombiniert.
Das erfindungsgemäße Insassenerkennungssystem mit den
Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs hat demgegenüber
den Vorteil, dass ein Insasse anhand einer logischen
Kombination eines Fußraumsensors, eines Sitzmattensensors
und eines Rücklehnensensors erkannt wird. Dies ist eine
einfache und robuste Art, um Aussagen über eine Person oder
einen Gegenstand, der sich auf einem Fahrzeugsitz befindet,
zu treffen. Die Robustheit ist insbesondere gegenüber
Änderungen des Sitzverhaltens einer Person zu sehen, da das
System indirekt die Größe einer Person erfasst und dies als
Klassifizierungsmerkmal verwendet. Erwachsene Personen
unterscheiden sich von Kindern bzw. Kindersitzen nicht nur
im Gewicht, sondern auch bezüglich der Körpergröße. Während
kleine Kinder oder Kindersitze keine Aktivierung im oberen
Rückenlehnenbereich und Fußraum erreichen, ist dies für
Erwachsene meist gegeben. Ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäßen Insassenerkennung ist die Robustheit
gegenüber Sitzunterlagen, Sitzpositionen,
Rückenlehnenneigung, Sitztiefenverstellung und einer
Sitzkissenneigung. Da das System im wesentlichen auf der
eigentlichen Sensorinformation und deren auftretenden
Kombinationen basiert, ist es unabhängig von Eigenschaften
des Sitzes, Kleidern oder Sitzpositionen.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte
Verbesserungen des im unabhängigen Patentanspruch angegeben
Insassenerkennungssystems möglich.
Besonders vorteilhaft ist, dass die Sensoren jeweils ein
Feld von Sensierungselementen aufweisen. Damit können
größere Bereiche der Rückenlehne, der Sitzmatte und des
Fußraumes durch Sensierungselemente abgedeckt werden, so
dass eine genauere Aussage über die Sitzposition einer
Person möglich ist. Weiterhin ermöglicht dies eine bessere
Unterscheidung zwischen Personen und Gegenständen.
Darüberhinaus ist es von Vorteil, dass diese
Sensierungselemente insbesondere in Abhängigkeit von einem
aufgebrachten Druck Sensorsignale erzeugen. Der aufgebrachte
Druck entspricht direkt dem Gewicht der Person und indirekt
seiner Größe. Damit ist es möglich, über diesen wichtigen
Parameter Aussagen über die betreffende Person zu treffen.
Dies ist im Hinblick darauf wichtig, wie ein Airbag in einem
Crashfall ggf. anzusteuern ist.
Dabei kann es von Vorteil sein, wenn wenigstens einer der
Sensoren passiv ausgebildet ist. Eine solche passive
Ausführung, wie sie bspw. durch eine Oberflächenwellensensor
erreicht werden kann, ermöglicht den Verzicht auf
elektrische Leitungen und verringert damit den Kabelaufwand.
Eine weitere Alternative besteht darin, einen Video-,
Ultraschall und/oder Frequenzsensor zu verwenden bzw.
Kombinationen daraus mit einem Drucksensor. Dies ermöglicht
eine größere Redundanz und ggf. bessere
Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen Personen im Hinblick
auf deren Klassifizierung für die Ansteuerung eines Airbags
und zwischen Personen und Gegenständen.
Schließlich ist es auch von Vorteil, dass die Steuereinheit
des Insassenerkennungssystems mit Rückhaltemitteln bzw.
Steuergeräten davon verbindbar ist, wobei dann eine Zündung
der Rückhaltemittel in Abhängigkeit von den hier erkannten
Sensorsignalen erfolgt. D. h. die Auslösung der
Rückhaltemittel erfolgt individuell angepasst.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Insassenerkennungssystems.
Zukünftige Airbaggenerationen sollen laut der amerikanischen
Gesetzgebung FMVSS208 in Abhängigkeit von einer Person bzw.
bei der Präsenz eines Kindersitzes einen Airbag gezielt
abschalten oder zünden.
Erfindungsgemäß wird nun ein Insassenerkennungssystem
vorgeschlagen, das sich durch eine Kombination von
Sensorsignalen aus einem Rückenlehnensensor, einem
Sitzmattensensor und einem Fußraumsensor auszeichnet. Damit
ist es möglich, eine auf einem Fahrzeugsitz sitzende Person
bezüglich ihrer Größe, ihres Gewichts und ihrer Sitzposition
zu klassifizieren. Der Klassifizierungseinsatz ermöglicht
die gezielte Ansteuerung von Airbags und anderen
Rückhaltemitteln für eine Person. Bspw. sollen kleine und
leichte Personen, wie bspw. Kinder, bei einem Aufprall nicht
notwendigerweise mit einem Airbag geschützt werden, da die
Verletzungsgefahr durch den aufgeblasenen Gassack des
Airbags zum Teil größer sein kann, als die durch den Crash
verursachten Folgen.
Das erfindungsgemäße Insassenerkennungssystem weist dabei
Sensierungselemente auf, die im einfachsten Fall nur
zwischen aktiv und unbelegt unterscheiden. Dadurch kann eine
Beschreibung für den Ansteuerung eines Airbags aus einer
Matrix heraus erfolgen:
Ist kein Sensor aktiv, also weder der Fußraumsensor noch der Sitzmattensensor noch der Rückenlehnensensor, ist der Fahrzeugsitz unbelegt, es ist also weder eine Person noch ein Objekt vorhanden, und der Airbag wird in einem Auslösefall nicht aktiviert. Ist jedoch der Sitzmattensensor und der Rückenlehnensensor aktiv, aber der Fußraumsensor nicht, ist ein Kind oder ein Kindersitz auf dem Fahrzeugsitz und der Airbag wird nicht angesteuert. Ist der Rückenlehnensensor, der Sitzmattensensor und der Fußraumsensor aktiv, ist der Fahrzeugsitz durch einen Erwachsenen belegt, wobei dann durch eine Aufteilung des Rückenlehnensensors in wenigstens zwei Felder von Sensierungselementen vorgesehen wird, so dass dann erkennbar ist, ob der untere und zusätzlich auch der obere Bereich der Rückenlehne eine Druckbelastung erfährt.
Ist kein Sensor aktiv, also weder der Fußraumsensor noch der Sitzmattensensor noch der Rückenlehnensensor, ist der Fahrzeugsitz unbelegt, es ist also weder eine Person noch ein Objekt vorhanden, und der Airbag wird in einem Auslösefall nicht aktiviert. Ist jedoch der Sitzmattensensor und der Rückenlehnensensor aktiv, aber der Fußraumsensor nicht, ist ein Kind oder ein Kindersitz auf dem Fahrzeugsitz und der Airbag wird nicht angesteuert. Ist der Rückenlehnensensor, der Sitzmattensensor und der Fußraumsensor aktiv, ist der Fahrzeugsitz durch einen Erwachsenen belegt, wobei dann durch eine Aufteilung des Rückenlehnensensors in wenigstens zwei Felder von Sensierungselementen vorgesehen wird, so dass dann erkennbar ist, ob der untere und zusätzlich auch der obere Bereich der Rückenlehne eine Druckbelastung erfährt.
Ist nur der untere Bereich belegt, kann von einem kleinen
Erwachsenen, bspw. einer 50 kg schweren Frau mit einer
Körpergröße von 1,55 m, ausgegangen werden, die bei einem
zweistufigen Airbag nur mit der ersten Stufe geschützt wird,
um ihr persönliches Verletzungsrisiko zu minimieren. Sind
jedoch alle Sensoren belegt, also das obere und/oder untere
Feld des Rücklehnensensors, der Sitzmattensensor und der
Fußraumsensor, ist von einem Erwachsenen durchschnittlicher
Größe auszugehen, der bei einem zweistufigen Airbag auch mit
der zweiten Stufe geschützt wird. Natürlich sind hier auch
noch mehr Stufen für den Airbag möglich, selbst ein
stufenloser. Auch andere Rückhaltemittel wie Gurtstraffer
sind hier ansteuerbar.
Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung das
erfindungsgemäße Insassenerkennungssystem. Ein Fahrzeugsitz
weist eine Rückenlehne 1 und ein Sitzkissen 2 auf. In dem
Sitzkissen 2 ist ein Sitzmattensensor 3 angeordnet, der auf
einen auf den Sitz aufgebrachten Druck, bspw. durch eine
Widerstandsänderung, reagiert. Die Rückenlehne 1 weist hier
zwei Felder von Sensierungselementen als Bestandteile des
Rückenlehnensensors auf, 4 und 5, die auch auf einen
Anpressdruck reagieren.
Wie leicht zu sehen ist, wird bei einer kleinen Person oder
einem Gegenstand nur der untere Rückenlehnensensor 4 aktiv
werden. Zusätzlich ist ein Fußraumsensor 6 angeordnet, der
erkennt, ob der Fußraum belegt ist. Die Rückenlehnensensoren
4 und 5, der Sitzmattensensor 3 und der Fußraumsensor 6 sind
alle jeweils an Eingänge eines Steuergerätes für die
Insassenklassifizierung angeschlossen. Dabei senden die
einzelnen Sensoren bereits digitalisierte Werte an das
Steuergerät 7. Das Steuergerät 7 übernimmt neben der
Datenerfassung auch die Klassifizierung, also ob es sich um
eine Person, einen Kindersitz oder ein Kind handelt, und
wenn es sich um eine Person handelt, wie schwer und groß die
Person ist, um einen optimalen Schutz zu ermöglichen. Wie
hier nicht dargestellt, ist die Steuereinheit 7 auch mit
einem Temperatursensor verbunden, um ggf. eine Korrektur der
Sensorsignale vornehmen zu können.
Über einen Datenein-/ausgang ist die Steuereinheit 7 mit
einem Zünd- bzw. Zünd- und Sensorbus verbunden. Dieser
Zündbus 8 verbindet die Steuereinheit 7 mit einem
Steuergerät 9 für Rückhaltemittel und einem weiteren
Steuergerät 11 zur Einstellung von Komfortfunktionen. Diese
beinhalten beispielsweise eine Klimaregelung, eine
Bereitstellung des Sicherheitgurtes bei Präsenz des
Beifahrers, eine automatische Anpassung des Sitzes bzgl.
Höhe/Lage an die Person. Sowohl das Steuergerät 9 als auch
das Steuergerät 11 sind über Datenein-/ausgänge mit dem Bus
8 verbunden. Vom Steuergerät 9 führt ein Ausgang zu
Rückhaltemitteln 11, die vom Steuergerät 9 angesteuert
werden. Anstatt des Busses 8 können auch jeweils zwei
Drahtleitungen verwendet werden.
Es werden hier drucksensitive Sensierungselemente in den
Sensoren 3, 4, 5 und 6 verwendet. Dabei können auch Felder
von Sensierungselementen eingesetzt werden, um genauere
Aussagen über betreffende Personen und Gegenstände zu
machen. Anstatt von ja/nein-Entscheidungen bezüglich der
Sensoren ist es weiterhin möglich, genaue Meßwerte der
einzelnen Sensierungselemente auszuwerten. Dies ermöglicht
beispielsweise, ein genaues Druckprofil anzugeben. Anstatt
solcher drucksensitiver Elemente können auch einer oder
mehrere der Sensoren durch Video-, Frequenz- und/oder
Ultraschallsensoren und/oder kapazitive Sensoren ergänzt
bzw. ersetzt werden, um so genauere Aussagen über die
betreffende Person zu machen. Bspw. ist es möglich, wenn die
Sensoren 4, 5 und 3, aber nicht 6, belegt sind, dass dann
eine Person vorhanden ist, die die Füße nicht im Fußraum
abgestellt hat, sondern sie gegen das Armaturenbrett drückt.
Auch die Historie von solchen Sensorsignalverläufen ist
dabei zu beachten. D. h. wenn während einer Fahrt alle
Sensoren gleichzeitig belegt werden und dann während der
Fahrt einzelne Sensoren, wie der Fußraumsensor 6 oder der
Rückenlehnensensor 5, einmal nicht belegt sind, dass dann
immer noch davon ausgegangen wird, dass eine zu schützende
Person vorliegt.
Ausgehend von den Sensoren, die dann nicht belegt sind, wird
auf die aktuelle Sitzposition geschlossen. Sind jedoch nur
die Sensoren 3 und 4 während einer Fahrt belegt kann davon
ausgegangen werden, dass ein Kind oder ein Kindersitz sich
auf dem Fahrzeugsitz befindet, so dass dann eine Sperrung
des Airbags erfolgt.
Anstatt zweier Rückenlehnensensierungsfelder 4 und 5 können
auch noch mehr Felder verwendet werden, um zu einer
genaueren Beurteilung der entsprechenden Person oder des
Gegenstandes zu gelangen.
Claims (7)
1. Insassenerkennungssystem, wobei das
Insassenerkennungssystem unterschiedliche Sensoren (3,
4, 5 und 6) zur Insassenerkennung in einem Fahrzeug
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das
Insassenerkennungssystem für einen Fahrzeugsitz einen
Fußraumsensor (6), einen Sitzmattensensor (3) und einen
Rückenlehnensensor (4, 5) aufweist, wobei eine
Steuereinheit (7) vorhanden ist, die die Sensorsignale
des Fußraumsensors (6), des Sitzmattensensors (7) und
des Rückenlehnensensors (4, 5) miteinander verknüpft.
2. Insassenerkennungssystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Sensoren (3 bis 6) jeweils
wenigstens ein Feld von Sensierungselementen aufweisen.
3. Insassenerkennungssystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Rückenlehnensensor wenigstens
zwei Sensierungsfelder (4, 5) aufweist.
4. Insassenerkennungssystem nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Sensor (3
bis 6) in Abhängigkeit von einem aufgebrachten Druck
Sensorsignale erzeugt.
5. Insassenerkennungssystem nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sensor (3 bis
6) passiv ausgebildet ist.
6. Insassenerkennungssystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sensor als
Video- und/oder Hochfrequenz- und/oder Ultraschallsensor
und/oder kapazitiver Sensor ausgebildet ist.
7. Insassenerkennungssystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (7) mit
Rückhaltemitteln (9, 10) verbindbar ist, wobei eine
Zündung der Rückhaltemittel (10) in Abhängigkeit von den
Sensorsignalen erfolgt.
Priority Applications (1)
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DE2001144878 DE10144878A1 (de) | 2001-09-12 | 2001-09-12 | Insassenerkennungssystem |
Publications (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |