Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Wiedergabe
von Multimediadateien in einem Endgerät nach der Gattung des
unabhängigen Patentanspruchs.
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Aus der Offenlegungsschrift DE 38 42 417 A1 ist bereits eine
Einrichtung zur Information des Fahrers eines Kraftfahrzeugs
bekannt, bei der ein digitaler Sprachspeicher zur
Information des Fahrers eines Kraftfahrzeugs offenbart wird,
an dem Geräte wie ein Autoradio, Mobiltelefon,
Freisprechanlage, CD-Player, Ortungs- und Navigationssystem
und/oder eine Alarmanlage anschließbar sind. Der digitale
Sprachspeicher ist in mehrere Speicherbereiche aufgeteilt,
in die Informationen der angeschlossenen Geräte
abspeicherbar sind. Ein Teil des Speichers ist zur optimalen
Ausnutzung variabel ausgebildet und in Abhängigkeit von den
zu speichernden Informationen erweiterbar. Die Ausgabe
erfolgt akustisch über die Autoradiolautsprecher oder
visuell auf einem zentralen Monitor. Zwei spezielle
Dateneingabeeinrichtungen ermöglichen in Verbindung mit dem
Monitor eine einfache und übersichtliche Steuerung der
Einrichtung.
Vorteile der Erfindung
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Das erfindungsgemässe Verfahren zur Wiedergabe von
Multimediadateien in einem Endgeräten mit den Merkmalen des
unabhängigen Patentanspruchs hat demgegenüber den Vorteil,
dass bei der Verwaltung von Multimediadateien
situationsbedingt Audiodateien abgespielt werden, um einen
Benutzer eine blinde Navigation in den Multimediadateien zu
ermöglichen. Dies ist insbesondere für einen Benutzer in
einem Kraftfahrzeug interessant, so dass er sich nicht
visuell auf ein Endgerät konzentrieren muss. Damit wird der
Komfort des Benutzers gesteigert, er ist unabhängig von
einer benutzten Sprache und ein Display ist nicht unbedingt
notwendig.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte
Verbesserungen des Verfahrens zur Wiedergabe von
Multimediadateien in einem Endgerät möglich.
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Weiterhin ist es von Vorteil, das die Multimediadaten
und/oder die Audiodaten mittels Funksignalen empfangen
werden und dann lokal in dem Endgerät gespeichert werden.
Damit werden einem Benutzer von einem Rundfunkanbieter oder
einem Funknetzbetreiber die Audiodaten zur Verwaltung der
Multimediadateien automatisch geliefert. Vorteilhafter Weise
kann dann der Rundfunkanbieter oder der Erzeuger der
Audiodateien diese mit Werbung versehen. Dann ist es nicht
mehr notwendig, dass der Benutzer selbst diese Audiodateien
erzeugt oder sich besorgt.
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Weiterhin ist es von Vorteil, dass die Multimediadaten
klassifiziert abgespeichert werden, nachdem sie empfangen
wurden. Das heißt, anhand einer zusätzlichen Information zu
der Multimediadatei wird erkannt, zu welcher Klasse diese
Multimediadatei gehört. Solche Klassen sind beispielsweise
Sport, Nachrichten, Wetter oder Börse. Dabei kann dann auch
noch durch Unterklassifizierungen, beispielsweise
Nachrichten international, lokal oder unterschiedliche
Sportarten Fußball, Leichtathletik eine feinere
Klassifizierung erreicht werden. Dies wird dann automatisch
von dem Prozessor des Endgeräts durchgeführt und erkannt.
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Darüber hinaus ist es von Vorteil, dass diese Audiodateien
und/oder Multimediadateien mit einer Priorität versehen
werden und nach dieser Priorität abgespeichert bzw. gelöscht
werden. Bei Speicherknappheit werden so Audiodateien
und/oder Multimediadateien mit einer niedrigen Priorität
früher gelöscht und halten so den Betrieb des Endgeräts
aufrecht.
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Es ist auch von Vorteil, dass zumindest ein Teil der
Audiodateien durch einen Benutzer erzeugt wird. Dies kann
beispielsweise textuell über eine manuelle Eingabe
geschehen, durch Eingeben von Texten, die dann mittels eines
Synthesizers in Sprache umgewandelt werden oder durch die
Verwendung eines Mikrofons, indem der Benutzer selbst den
Text angibt. Zusätzlich muss er auch die Situation angeben,
in der diese Audiodatei abgespielt werden soll. Durch eine
einfache Menüführung können diese einem Benutzer solche
Eingaben und damit die Erzeugung einer solchen Audiodatei
wesentlich erleichtert werden.
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Es ist insbesondere von Vorteil, dass als Funksignale
digitale Rundfunksignale wie DAB (Digital Audio
Broadcasting), DRM (Digital Regio Mondial) oder DVB (Digital
Video Broadcasting) eingesetzt werden. Mit diesen digitalen
Rundfunksignalen ist insbesondere die Übertragung von
Multimediadateien äußerst einfach, da mittels der
verwendeten Rahmenstruktur fast beliebige Multimediaobjekte
übertragen werden können.
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Darüber hinaus ist es von Vorteil, dass ein Endgerät zur
Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens vorliegt, das
einen Speicher zur Abspeicherung der Multimediadateien und
der Audiodateien, eine Eingabevorrichtung zur Verwaltung der
Multimediadateien, einen Lautsprecher zur Wiedergabe det
Multimediadateien und der Audiodateien und einen Prozessor
zur Decodierung der Multimediadateien und der Audiodateien
unter situationsbedingten Wiedergabe der Audiodateien bei
der Verwaltung der Multimediadateien aufweist. Dabei kann
das Endgerät eine Funkstation zum Empfang der
Multimediadateien und Audiodateien aufweisen, bzw. dann auch
als digitaler Rundfunkempfänger ausgebildet sein.
Zeichnung
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 ein Blockschaltbild des
erfindungsgemässen Endgeräts, Fig. 2 ein erstes
Flußdiagramm des erfindungsgemässen Verfahrens und Fig. 3
ein zweites Flußdiagramm des erfindungsgemässen Verfahrens.
Beschreibung
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DAB (Digital Audio Broadcasting) ist ein
Rundfunkübertragungsverfahren, das dem Hörer fertig
zusammengestellte Radioprogramme bietet. Eine Erweiterung
sind personalisierte Varianten. Hierbei werden
Multimediaobjekte, vorzugsweise Audiodateien ausgestrahlt,
lokal im Rundfunkempfänger gespeichert und offline nach
Benutzerwünschen abgespielt. Eine Navigation innerhalb
dieser Multimediaobjekte erfolgt beispielsweise über eine
Fernbedienung, wie sie schon von Navigations- und
Autoradiogeräten bekannt ist oder durch Bedientasten direkt
am Gerät. In bestimmten Situationen, beispielsweise bei
einer Benutzereingabe sollen nun erfindungsgemäss
vordefinierte Audiodateien abgespielt werden, dadurch erhält
der Benutzer ein direktes Audiofeedback seiner Handlungen.
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Fig. 1 zeigt als Blockschaltbild ein erfindungsgemässes
Endgerät, das hier als Rundfunkempfänger ausgebildet ist.
Alternativ ist es möglich, dass das Endgerät ohne einen
Funkempfänger ausgebildet ist oder auch ein Mobilfunkgerät
vorhanden ist, wie es von UMTS (Universal Mobile
Telecommunications System) bekannt ist. Insbesondere solche
Mobilfunkgeräte sind für den mobilen Empfang von
Multimediaobjekten ausgelegt. Das erfindungsgemässe
Verfahren ist insbesondere auch für solche Mobilfunkgeräte
geeignet.
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Eine Antenne 1 ist an einen Eingang eines
Hochfrequenzempfängers 2 angeschlossen. Ein Ausgang des
Hochfrequenzempfängers 2 ist an einen ersten Dateneingang
eines Prozessors 3 angeschlossen, der über einen Datenein-/-
ausgang mit einem Speicher 4 verbunden ist. Über einen
Ausgang ist der Prozessor 3 mit einem Audioverstärker 5
verbunden, der einen Lautsprecher 6 treibt. An einen zweiten
Dateneingang des Prozessors 3 ist eine Signalverarbeitung 7
angeschlossen, die Eingabesignale von einer
Eingabevorrichtung 8 verarbeitet. An einen dritten
Dateneingang ist eine Signalverarbeitung 9 angeschlossen,
die Signale von einem Mikrofon 10 verarbeitet. Über einen
Datenausgang ist der Prozessor 3 an eine Signalverarbeitung
30 angeschlossen, die einen Monitor 31 ansteuert. Der
Monitor 31 kann als LCD- oder als Plasma-Bildschirm oder in
einer anderen bekannten Anzeigetechnik ausgebildet sein.
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Alternativ ist es möglich, dass anstatt eines
Hochfrequenzempfängers 2 eine Sende/Empfangsstation vorliegt
oder auf einen Funkempfang völlig verzichtet wird und nur
mit stationär vorhandenen Daten gearbeitet wird.
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Die Multimediadateien werden mittels der Antenne 1 und des
Hochfrequenzempfängers 2 als Rundfunksignale empfangen,
verstärkt und in eine Zwischenfrequenz umgesetzt sowie
digitalisiert. Der Prozessor 3 erkennt die empfangenen
Multimediadateien und speichert sie entsprechend einer
Klassifizierung im Speicher 4 ab. Der Speicher 4 kann eine
Festplatte, eine Chipkarte oder ein anderer
wiederbeschreibbarer Speicher, wie ein Halbleiterspeicher
sein. Diese lokale Speicherung kann hier in einer Directory-
Struktur erfolgen, die in der Hauptebene Ordner für Sport,
Nachrichten, Wetter und Börse hat. Weitere Unterordner
splitten die genannten Thematiken noch weiter auf. Eine
Navigation innerhalb der Klassifizierungen erfolgt z. B. mit
der Eingabevorrichtung 8, die hier als Pfeiltasten
ausgebildet sind. Der Monitor 31 kann dabei dem Benutzer
eine visuelle Rückmeldung über die gerade aktuelle Klasse
geben, also beispielsweise Nachrichten oder Nachrichten
lokal anzeigen. In diesem Fall ist der Monitor 31 als ein
einzeiliges Display ausgebildet. Andere Klassifizierung sind
hier fast beliebig durch entsprechende Vorgaben einsetzbar.
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Beim Navigieren durch die Ordner werden nun dem Benutzer
Audiorückmeldungen gegeben, die an bestimmte Situationen
gebunden sind. Solche Situationen sind beispielsweise das
Anwählen eines Ordners wie Nachrichten. Die entsprechend mit
diesem Ordner verknüpften Audiodateien, die dem Benutzer die
Verwaltung erleichtern sollen, geben dann an, in welchem
Ordner (beispielsweise Nachrichten) er sich befindet, ob
Elemente vorhanden sind, ob keine Elemente vorhanden, ob
neue Elemente vorhanden sind, ob noch nicht gehörte Elemente
in diesem Ordner vorhanden sind oder wie viele Elemente in
diesem Ordner abgespeichert sind. Weitere Möglichkeiten sind
hier denkbar. Diese Audiorückmeldungen können alternativ
zusätzlich zu der textuellen Ausgabe erfolgen.
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Bei einer Anordnung der Multimediadateien in einer
Directory-Struktur kann dies durch ein Index.mp3-Objekt in
den jeweiligen Ordner erfolgen. Dies wird automatisch bei
der Auswahl des Ordners abgespielt. Eine andere Möglichkeit
ist, die Audiodatei nach der Klassifizierung selber zu
benennen, also Nachrichten lokal.mp3 und sie bei Bedarf
aufzurufen. Dieser Bedarf wird von dem Prozessor 3 erkannt
und hängt von der manuellen Auswahl mittels der
Eingabevorrichtung 8 ab. Dieses Index-Objekt kann im mp3-
Format oder einem anderen Audiocodierformat codiert sein,
also beispielsweise MPEG 1, 2, 4 dabei layer 1 bis 3, ACC
oder Text-to-Speech.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglicht nun, dass eine
blinde Bedienung erlaubt wird, da durch die Audiodateien dem
Benutzer jeweils angegeben wird, in welchem Ordner er sich
befindet. Dies kann dahingehend erweitert werden, dass in
den Audiodateien angegeben wird, welche Audiofiles oder
Multimediafiles hier abgelegt sind, dass also letztlich eine
Liste in der jeweiligen Audiodatei angelegt wird. Dies kann
durch den Prozessor 3 automatisch erfolgen.
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Dieses System ist dann unabhängig von der benutzten Sprache
und dynamisch erweiterbar, da der Inhalt der Audiodateien
alleine von den Sendeanstalten produziert oder ausgesendet
wird, bzw. vom Benutzer erzeugt wird. Der allgemeine
Höreindruck kann dahingehend verbessert werden, dass diese
Texte von einem menschlichen Sprecher kommen, also nicht
durch künstliche Sprache erzeugt werden. Solche Texte können
ggf. mit Werbebotschaften verknüpft werden, beispielsweise
"Nachrichten gesponsert von Bosch". Durch die Verwendung von
Prioritäten für diese Audiodateien, ist es möglich bei einem
knappen Speichervolumen, sich von Audiodateien mit niedriger
Priorität zu trennen. Werden alle Dateien, also auch die
Multimediadateien, mit Prioritäten versehen, ist es auch
möglich, dass Multimediadateien ggf. gelöscht werden.
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Fig. 2 zeigt als Blockschaltbild das erfindungsgemässe
Verfahren zur Wiedergabe von Multimediadateien in einem
Endgerät. In Verfahrensschritt 11 werden im Speicher 4
Multimediadateien abgespeichert. Diese Multimediadateien
werden entweder über Funksignale empfangen oder mittels
eines Speichers von einem Benutzer überspielt. Sie können
auch durch Mikrofone und Videokameras erzeugt werden. Im
Verfahrensschritt 12 werden anhand von Marken in den
Multimediadateien Klassifizierungen der Multimediadateien
vorgenommen, sie werden also einzelnen Ordnern zugeordnet.
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In Verfahrensschritt 13 werden den einzelnen Ordnern die
Audiodateien zugeordnet, die bei der Auswahl der Ordner
situationsbedingt abgespielt werden, um dem Benutzer eine
blinde Benutzung der Vorrichtung zu ermöglichen.
Verfahrensschritt 14 erfolgt nun die Verwaltung der
Multimediadateien durch einen Benutzer. Durch den Prozessor
3 werden dann Situationen in Verfahrensschritt 15 erkannt,
wie die Auswahl eines bestimmten Ordners. Liegt dann eine
entsprechende Audiodatei vor, dann wird in Verfahrensschritt
16 diese Audiodatei abgespielt, um dem Benutzer ein
Audiofeedback über seine Handlung zu geben. Damit wird die
blinde Benutzung für den Benutzer ermöglicht. Wird eine
vorgegebene Situation in Verfahrensschritt 15 nicht erkannt,
dann wird keine Audiodatei abgespielt, und es wird zurück zu
Verfahrensschritt 14 gesprungen, um die
Multimediadateienverwaltung fortzusetzen.
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Fig. 3 zeigt ein zweites Blockschaltbild des
erfindungsgemässen Verfahrens. Hier wird in
Verfahrensschritt 17 explizit der Empfang von
Multimediadateien und Audiodateien mittels digitaler
Rundfunksignale erreicht. In Verfahrensschritt 18 werden
dann diese empfangenen Dateien anhand ihrer Marken
klassifiziert und entsprechend abgespeichert. Im
Verfahrensschritt 13 erfolgt, wie oben dargestellt, die
Zuordnung der Audiodateien zu den einzelnen
Klassifizierungen. In Verfahrensschritt 14 führt der
Benutzer die Verwaltung der Multimediadateien durch. In
Verfahrensschritt 15 wird überprüft, ob eine Situation
erkannt wird. Ist das der Fall, dann wird in
Verfahrensschritt 16 die entsprechende Audiodatei
abgespielt, um dann zur Verwaltung der Multimediadateien
zurückzukehren. Wurde in Verfahrensschritt 15 eine solche
Situation bei der Verwaltung der Multimediadateien nicht
erkannt, dann wird direkt zum Verfahrensschritt 14
zurückgesprungen, um die Verwaltung der Multimediadateien
fortzusetzen.