DE10138415A1 - Verfahren zur Mobilisierung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase und zum Mobilisattransfer in die Floatings im Grundwasserspiegelbereich - Google Patents

Verfahren zur Mobilisierung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase und zum Mobilisattransfer in die Floatings im Grundwasserspiegelbereich

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Mobilisierung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase und zum Mobilisattransfer in die Floatings im Grundwasserspiegelbereich. DOLLAR A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren derart weiterzubilden, dass der Einsatz von Waschmittellösungen verringert und die Waschzeiten verkürzt werden. Ebenso sollen die unerwünschte Schadstoffverschleppung und die Verdünnung vermindert werden. DOLLAR A Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Mobilisierung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase und zum Mobilisattransfer in die Floatings im Grundwasserspiegelbereich gelöst, bei dem ein Waschmittel verwendet wird, welches nach der Aufnahme von anstehendem Boden- und Grundwasser und LNAPL in zwei Neuflüssigphasen, eine wässrige und eine nicht-wässrige Flüssigphase, die nicht miteinander mischbar sind, zerfällt. DOLLAR A Es ergeben sich folgende Vorteile: relativ kurze Waschzeiten, geringer Einsatz von Waschmittellösung, keine unerwünschte Schadstoffverschleppung in tiefere Bereiche des Grundwasserleiters, keine unerwünschte Verdünnung der Schadstoffe und damit geringerer Aufwand bei der Rückgewinnung oder Entsorgung des Waschmittels.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Mobilisierung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase und zum Mobilisattransfer in die Floatings im Grundwasserspiegelbereich.
  • Verfahren der vorstehend beschriebenen Gattung dienen zur in situ-Wäsche eines durch eine leichte, nicht aquatische Flüssigphase (Light Non Aqueous Phase Liquid - LNAPL) kontaminierten Untergrundes, wobei durch den Einsatz eines Waschmittels die LNAPL vom Feststoff abgewaschen werden bzw. durch den Übertritt des Waschmittels in die nicht zusammenhängenden LNAPL- Residuals diese als Phase mobilisiert werden und sich zumindest teilweise im Waschmittel lösen.
  • Bei den LNAPL handelt es sich um nicht mit Wasser mischbare, meistenteils ölige Flüssigkeiten, deren Dichte kleiner als die des Wassers ist. Insbesondere sind dies verschiedene, nicht chlorierte flüssige Kohlenwasserstoffe und deren Gemische, die durch Versickerung unerwünscht in den Untergrund gelangen und diesen kontaminieren.
  • Derartige Verfahren zur Beseitigung dieser Stoffe werden bei der Untergrunddekontamination, z. B. für die Altlastensanierung, Havariebekämpfung und Reinigung von Grundwasserleitern und der Aerationszone eingesetzt.
  • Als Floatings werden LNAPL bezeichnet, die als mobile Phase auf dem Wasser aufschwimmen bzw. sich im Wasserspiegelbereich des Grundwassers infolge ihres Auftriebs anreichern.
  • Zur in situ-Wäsche eines durch LNAPL kontaminierten Untergrundes ist bekannt, wässrige Waschmittellösungen mit Tensiden als Grenzflächenentspannungsmittel und Alkoholen als Lösungsvermittler einzusetzen.
  • Damit vermögen die wässrigen Waschmittellösungen die immobilen LNAPL, die an die Feststoffmatrix im Bereich des Grundwasserspiegels gebunden sind, molekulardispers zu lösen. Es bildet sich eine wässrige Waschlösung mit den gelösten Schadstoffen. Deren Dichte unterscheidet sich jedoch kaum von der des Wassers. Dadurch gleicht die Waschlösung gewöhnlichem kontaminiertem Grundwasser. Die Untergrundpassage dieses kontaminierten Wassers folgt den geohydraulischen Strömungsgesetzmäßigkeiten des Grundwassers.
  • Anschließend werden durch Haltungsbrunnen die Floatings und das Grundwasser nach oben gefördert. Während die Floatings (Produktöl) thermisch entsorgt werden, werden die kontaminierten Grundwässer gereinigt und nachfolgend der Vorflut zugeführt.
  • Damit ist jedoch keine signifikante Abreicherung der Residuals, in welchen derzeit die Hauptmasse der Kontamination am Standort im Bereich der Primärschadherde fixiert an die Feststoffmatrix des Untergrundes vorliegt, zu erreichen. Aus den Residuals, den immobilen Verunreinigungen im Untergrund, werden praktisch nur die im Wasser leicht löslichen Stoffe, die Solutes, wie z. B. Benzol und die Phenole, herausgelöst, aber auch das nur sehr langsam. Eine wirksame Dekontamination der Primärschadherde als Quelle ständiger Schadstoffnachlieferungen in das strömende Grundwasser ist deshalb in einem überschaubaren Zeitraum von 10 bis 20 Jahren nur durch Mobilisierung der Residuals und durch Abförderung dieses Mobilisats erzielbar.
  • Bei den bekannten Verfahren zur Solubilisierung/Mobilisierung ist der Einsatz einer großen Menge von Waschmitteln, typischerweise das Fünf- bis Zehnfache des Porenraums der in situ zu waschenden Sedimente, erforderlich.
  • Damit sind beispielsweise 1,75 bis 3,0 m3 tensidhaltige Waschmittellösung erforderlich, um einen Kubikmeter Untergrund zu waschen.
  • Für den fünf- bis zehnfachen Durchsatz an Waschmittel durch den zu dekontaminierenden Porenraums des Untergrundes werden lange Behandlungszeiträume benötigt. So werden bei einer Strömungsgeschwindigkeit der wässrigen Phase von 0,15 m/d für die Waschung eines kontaminierten Bereiches von 20 Metern Länge zwei bis vier Jahre benötigt.
  • Weiterhin erfolgt mit den herkömmlichen Verfahren eine unerwünschte Schadstoffverschleppung. Nach dem Einlösen der LNAPL werden die Gelöststoffe längs der sich geohydraulisch ausbildenden Strömungsbahnen mit der wässrigen Waschlösung durch den Untergrund zu den technischen Systemen (zumeist Förderbrunnen) hin transportiert, die das kontaminierte Grundwasser mit den Schadstoffen der gelösten LNAPL und den eingesetzten Waschmitteln (Tenside, Alkohole) aus dem Untergrund wieder abfördern. Diese geohydraulisch bestimmten Transportbahnen tauchen oftmals in größere, weitgehend unkontaminierte Grundwasserbereiche ab. Das ist unerwünscht, weil dadurch diese Bereiche kontaminiert werden, wenn Schadstoffe der wässrigen Waschlösung in diesen Bereichen durch Sorption oder andere Immobilisierungsvorgänge zurückgehalten werden.
  • Auch kommt es bei den herkömmlichen Verfahren zu unerwünschter Verdünnung. Die LNAPL-Menge, die sich pro Liter in die Waschmittellösung einzulösen vermag, ist relativ klein, so dass die aus dem Untergrund abzupumpende und nachfolgend zu reinigende Waschlösungsmenge mit relativ geringen Schadstoffkonzentrationen beaufschlagt ist. Die abzupumpende und zu reinigende Waschlösungsmenge ist deshalb unerwünscht groß.
  • Die bekannten in situ-Waschverfahren LNAPL-kontaminierter Grundwasserleiter sind aus den genannten Gründen kosten- und zeitaufwendig und führen oftmals zur Tiefenverschleppung von Schadstoffen in weniger oder unkontaminierte Bereiche des Grundwasserleiters.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren derart weiterzubilden, dass der Einsatz von Waschmittellösungen verringert und die Waschzeiten verkürzt werden. Ebenso sollen die unerwünschte Schadstoffverschleppung und die Verdünnung vermindert werden.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Mobilisierung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase und zum Mobilisattransfer in die Floatings im Grundwasserspiegelbereich gelöst, bei dem ein Waschmittel verwendet wird, welches nach der Aufnahme von anstehendem Boden- und Grundwasser und LNAPL in zwei Neuflüssigphasen, eine wässrige und eine nicht-wässrige Flüssigphase, die nicht miteinander mischbar sind, zerfällt.
  • Als Waschmittel wird vorzugsweise ein schwellender Alkohol eingesetzt.
  • Der Alkoholeinsatz wird dabei bezüglich Menge, Eintragsort und Eintragsverlauf erfindungsgemäß so bemessen, dass er im Hauptakkumulationsbereich immobiler LNAPL über und unter dem Grundwasserspiegel nach einer Aufnahme bzw. Vermischung mit dem LNAPL- Mobilisat und Solubilisat und dem im Untergrund anstehenden Wasser sicher in zwei Flüssigphasen, eine wässrige und eine nicht-wässrige Phase, zerfällt.
  • Von der nicht-wässrigen Neuflüssigphase wird der überwiegende Teil der durch den schwellenden Alkohol gelösten Schadstoffe und ein großer Teil des schwellenden Alkohols aufgenommen bzw. gebunden. Das wird vor allem durch den gesteuerten Eintrag des Alkohols und ein gegebenenfalls kontrolliertes Nachspülen mit Wasser, beispielsweise mit der abgepumpten und abgereinigten wässrigen Flüssigphase, gesichert. Infolge der geringeren Dichte der nicht-wässrigen Flüssigphase gegenüber der wässrigen geht die nichtwässrige Neuflüssigphase den Floatings zu.
  • Damit gehen die Floatings auf dem kürzesten Wege, dem Gefälle des Grundwasserspiegels folgend, den Fördersystemen zu. Die Floatings müssen somit nicht durch tiefere, unkontaminierte oder geringer kontaminierte Untergrundbereiche transportiert werden.
  • Die abförderbaren Floatings enthalten die mobilisierten und solubilisierten Schadstoffe der LNAPL und das Waschmittel in hoher Konzentration, so dass eine kostengünstige Schadstoffentsorgung und Waschmittel- bzw. Alkoholrückgewinnung durch Abtrennung ermöglicht wird.
  • Die in der wässrigen Flüssigphase gebundenen Alkoholanteile folgen den geohydraulischen Transportbahnen des kontaminierten Grundwassers durch tiefer unter dem Grundwasserspiegel liegende Bereiche des Grundwasserleiters und können dort immobile, insbesondere sorbierte Restschadstoffgehalte abreinigen.
  • Mit der Anwendung des Verfahrens zur LNAPL-Mobilisierung und zum Mobilisattransfer in die Floatings im Grundwasserspiegelbereich sind folgende Vorteile verbunden:
    • - relativ kurze Waschzeiten,
    • - geringer Einsatz von Waschmittellösungen,
    • - keine unerwünschte Schadstoffverschleppung in tiefere Bereiche des Grundwasserleiters,
    • - keine unerwünschte Verdünnung der Schadstoffe und damit geringerer Aufwand bei der Rückgewinnung oder Entsorgung des Waschmittels.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
  • Fig. 1 Darstellung eines kombinierten Grundwasserhaltungs- und Ölabschöpfbrunnens,
  • Fig. 2 Verfahrensablauf zur Bestimmung des Waschmittels und des Zielpunktes und der Behandlung kontaminierten Untergrundes.
  • Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wird das erfindungsgemäße Verfahren zur kontrollierten Mobilisierung einer leichten Produktölphase zur in situ-Sanierung eines Altstandortes der Braunkohleveredelung angewandt.
  • Am beispielhaften Standort besteht eine Untergrundkontamination, die durch Versickerung verschiedener flüssiger, nicht chlorierter Kohlenwasserstoffe gebildet wird. Die Untergrundkontamination setzt sich aus
    • - LNAPL, der mobilen aufschwimmenden Produktölphase (Floatings),
    • - immobiler residualer Produktölphase (Residuals) und
    • - im Grundwasser gelösten Stoffen der Produktölphase (Solutes)
    zusammen.
  • Für die Sanierung des kontaminierten Untergrundes 4 wird ein Haltungsbrunnen bzw. Ölabschöpfbrunnen 1 eingesetzt. Das Waschmittel wird in den Untergrund 4 eingebracht und mobilisiert die LNAPL aus den Residuals 5. Die mobilisierten Schadstoffe bilden Floatings 7 und gehen entlang dem Grundwasserspiegel 8 auf dem kürzesten Wege dem Haltungsbrunnen 1 zu. Eine Verfrachtung der Schadstoffe in tiefere, geringer kontaminierte Bereiche des Grundwasserleiters wird somit vermieden.
  • Als Waschmittel wird nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ein schwellender Alkohol, insbesondere 1-Propanol, verwendet.
  • Die effektive Entfernung der LNAPL-Residuals 5 aus dem Grundwasserschwankungsbereich durch das erfindungsgemäße in situ- Waschverfahren setzt voraus, dass sich der in der Aerationszone zu infiltrierende Alkohol, auf seiner vertikal zur Grundwasseroberfläche ausbildenden Untergrundpassage bis hinunter in die Hauptakkumulationszone der Residuals 5 mit Wasser und LNAPL so weit angereichert hat, dass das Gemisch der drei Flüssigkeiten, Alkohol - Wasser - LNAPL, beim Auftreffen auf den Grundwasserspiegel 8 in zwei sich neu bildende Flüssigphasen zerfällt, nämlich eine wässrige Flüssigphase und eine nicht-wässrige Flüssigphase.
  • Die nicht-wässrige Flüssigphase bildet die mobilen Floatings 7, die wässrige Flüssigphase geht mit dem Grundwasser 6 dem Haltungsbrunnen 1 zu. Im Haltungsbrunnen 1 werden in verschiedenen Bereichen die sich ansammelnden Flüssigkeiten abgefördert. Aus der Floatingzone 10 werden die öligen Floatings 3 abgefördert. Diese enthalten die mobilisierten Schadstoffe und das Waschmittel in hoher Konzentration. Besonders vorteilhaft ist es somit, den schwellenden Alkohol aus den öligen Floatings 3 zurückzugewinnen und dem Waschmittelkreislauf erneut zur Verfügung zu stellen. Die Schadstoffe können kostengünstig konzentriert entsorgt werden. Aus der Grundwasserzone 9 wird das kontaminierte Grundwasser 2 abgefördert und gleichfalls einer Aufbereitung zugeführt.
  • Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird nach erfolgter Untergrundwäsche mit dem Waschmittel kontrolliert mit Wasser nachgespült. Dafür lässt sich vorzugsweise das abgepumpte kontaminierte Grundwasser 2 nach der Abreinigung der hydrophoben lipophilen Schadstoffe verwenden.
  • Nach der Konzeption der Erfindung separiert sich eine ölige aufschwimmende Phase von der wässrigen Mischung. Dieser Effekt wird insbesondere dadurch erreicht, dass als Waschmittel ein schwellender Alkohol verwendet wird. Als schwellenden Alkohol bezeichnet man einen Alkohol, dessen Moleküle in die LNAPL eindringen und dadurch das Volumen der LNAPL vergrößern, die LNAPL schwellen an.
  • Bei der Wahl des Waschmittels muss beachtet werden, dass der Transfer der Schadstoffe und des Waschmittels in die Floatings 7 möglichst gut erreicht wird. Es ist zu berücksichtigen, dass hohe LNAPL-Konzentrationen kaum auftreten und dass bei geringem LNAPL-Anteil die Floatings 7 nur gering ausgebildet werden und die ölige Phase sich teilweise in der wässrigen molekular löst. Der danach gefundene Zielpunkt für das volumenbezogene Mischungsverhältnis liegt bei vorliegendem Ausführungsbeispiel somit bei einem Verhältnis von 0,1 Produktöl : 0,4 1-Propanol : 0,5 Wasser. Das Ziel einer in situ-Alkoholwaschung residualer LNAPL im Grundwasserschwankungsbereich kann jedenfalls am erfolgreichsten verwirklicht werden, wenn sich ein hoher Volumenanteil LNAPL-Mobilisat und 1-Propanol in der Flüssigkeitsmischung von LNAPL, Alkohol und Wasser ausbildet.
  • Die wasserlöslichen Schadstoffe werden erfindungsgemäß nicht überwiegend in die wässrige Flüssigphase transferiert. Das trifft um so mehr zu, je weniger wasserlöslich die organischen Schadstoffe sind. Aber selbst für die sehr gut wasserlöslichen Phenole liegen die Schadstoffanteile in der sich bildenden wässrigen Flüssigphase unter 20 bis 35 Masseprozent, solange der Anteil an 1-Propanol unter 0,5 bleibt. Dieser Effekt existiert nicht beim Einsatz von nichtschwellendem Alkohol.
  • Die Bemessung der erforderlichen Menge an 1-Propanol erfolgt zunächst unter Berücksichtigung des Schadstoffinventars der Floatings und Residuals, die sich primär im Bereich von 1 Meter über bis 1 Meter unter dem Grundwasserspiegel befinden. Die Schätzung des Schadstoffinventars erfolgt teufenintegral und liegt bei ca. 20 mm (20 Liter LNAPL/m2).
  • Weiterhin ist abzuschätzen, wie sich das Alkoholinfiltrat auf seiner Vertikalpassage vom Lanzenaustrittspunkt bis zum Erreichen der Kapillarzone mit Wasser und Schadstoffen anreichert. Wird nun angenommen, dass sich das Einlösen von Produktöl bei dieser Passage vernachlässigen lässt, so ist zu ermitteln, wieviel Wasser das 1-Propanol bei dieser Passage aufnimmt sowie welcher Anteil 1-Propanol bei der Vertikalpassage in der feuchten Aerationszone zurückgehalten (immobilisiert) wird und damit die Schadstoffakkumulationszone nicht erreicht. Im Ausführungsbeispiel werden zügig und punktuell 100 Liter 1-Propanol/m2 (100 mm) in die erdfeuchte Aerationszone infiltriert.
  • Ein Waschmittelverlust ist für die angestrebte Waschung der Hauptakkumulationszone der Residuals verringerbar, wenn nach der Alkoholinfiltration eine Wasserinfiltration erfolgt. Das hat aber zur Folge, dass das Alkohol-Wasser- Gemisch bei Erreichen der Kapillarzone geringere Waschmittelgehalte aufweist.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich durch die Verwendung anderer schwellender Alkohole, wie z. B. 2-Propanol, 1-Butanol und 1-Pentanol als Waschmittel.
  • So wird nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung der schwellende Alkohol 1-Butanol zur Dekontaminierung eines Untergrundes eingesetzt. Dabei wird ein volumetrisches Mischungsverhältnis von 0,7 1-Butanol : 0,1 LNAPL : 0,2 Wasser optimal angewendet.
  • In gleicher Weise erfindungsgemäß ist die Verwendung des schwellenden Alkohols 2-Propanol. Eine optimale in situ Alkoholwaschung eines kontaminierten Untergrundes ergab sich bei einem volumetrischen Mischungsverhältnis von 0,5 2-Propanol : 0,1 LNAPL : 0,4 Wasser als Zielpunkt.
  • In Fig. 2 wird der Verfahrensablauf zur Bestimmung des Waschmittels, des Zielpunktes und der Behandlung des kontaminierten Untergrundes dargestellt.
  • Danach ist zunächst die Mischbarkeit der Phase, des Waschmittels und des Wassers zu testen und anschließend ein ternäres Diagramm zu erstellen. Mit den vorliegenden Daten kann dann das geeignete Waschmittel bestimmt werden. Es schließen sich Untersuchungen zum Transport des Waschmittels zur Kontaminationsquelle, zur Phasentrennung in Mobilisat und Solubilisat unter in situ Bedingungen sowie zum Transport des Mobilisats unter variierten Waschmittelvolumenanteilen an.
  • Aus den vorangegangenen Untersuchungen wird der Zielpunkt, also das optimale Mischungsverhältnis, abgeleitet.
  • Hernach wird die Waschmittellösung infiltriert und anschließend werden die Floatings aus dem Haftungsbrunnen 1 abgefördert und beispielsweise entsorgt oder verwertet. Ebenso wird das kontaminierte Grundwasser aus dem Haltungsbrunnen 1 abgefördert und von den hydrophoben Schadstoffen gereinigt. Das gereinigte Grundwasser wird danach entweder entsorgt oder mit dem enthaltenen Waschmittel reinfiltriert. LISTE DER BEZUGSZEICHEN 1 Haltungsbrunnen, Ölabschöpfbrunnen
    2 kontaminiertes Grundwasser
    3 ölige Floatings
    4 kontaminierter Untergrund
    5 Residuals
    6 Grundwasser
    7 Floatings
    8 Grundwasserspiegel
    9 Grundwasserzone
    10 Floatingzone

Claims (12)

1. Verfahren zur Mobilisierung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase (LNAPL) und zum Mobilisattransfer in die Floatings im Grundwasserspiegelbereich, dadurch gekennzeichnet, dass ein Waschmittel verwendet wird, welches nach der Aufnahme von anstehendem Boden- und Grundwasser und LNAPL in zwei Neuflüssigphasen, eine wässrige und eine nicht-wässrige Flüssigphase, die nicht miteinander mischbar sind, zerfällt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein schwellender Alkohol als Waschmittel eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als schwellender Alkohol 1-Propanol, 2-Propanol oder 1-Butanol eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die sich herausbildende nicht-wässrige Flüssigphase infolge ihrer geringeren Dichte in Bezug auf die wässrige Flüssigphase den Floatings (7) zugeht.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Floatings (7) auf dem kürzesten Wege, dem Gefälle des Grundwasserspiegels (8) folgend, einem Haltungsbrunnen (1) zugehen und dass die Floatings (7) nicht durch tiefere, unkontaminierte oder geringer kontaminierte Untergrundbereiche transportiert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die in der wässrigen Flüssigphase gebundenen Waschmittelanteile den geohydraulischen Transportbahnen des kontaminierten Grundwassers (2) durch tiefer unter dem Grundwasserspiegel (8) liegende Bereiche des Grundwasserleiters folgen und dort immobile, insbesondere sorbierte Restschadstoffgehalte abreinigen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Waschmittel auf seiner vertikal zum Grundwasserspiegel (8) ausbildenden Untergrundpassage bis hinunter in die Hauptakkumulationszone der Residuals (5) mit Wasser und LNAPL so weit angereichert ist, dass das Gemisch der drei Flüssigkeiten, Waschmittel-Wasser-LNAPL, beim Auftreffen auf den Grundwasserspiegel (8) in zwei sich neu bildende Flüssigphasen zerfällt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das volumenbezogene Mischungsverhältnis bei 0,1 LNAPL : 0,4 1-Propanol : 0,5 Wasser liegt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das volumenbezogene Mischungsverhältnis bei 0,1 LNAPL : 0,7 1-Butanol : 0,2 Wasser liegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das volumenbezogene Mischungsverhältnis bei 0,1 LNAPL : 0,5 2Propanol : 0,4 Wasser liegt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Infiltration des Waschmittels in den Untergrund (4) kontrolliert mit Wasser nachgespült wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mit gereinigtem abgepumpten kontaminierten Grundwasser (2) nachgespült wird.
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