DE10134573C2 - Verfahren zur Verringerung eines Verschleißes an einem Werkzeug bei einer spanabhebenden Metallbearbeitung - Google Patents
Verfahren zur Verringerung eines Verschleißes an einem Werkzeug bei einer spanabhebenden MetallbearbeitungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verringerung eines
Verschleißes an einem Werkzeug bei einer spanabhebenden Metallbearbeitung
bzw. generell bei einer Schneidoperation an metallischen Werkstücken.
Es ist allgemein bekannt, dass in der metallverarbeitenden Industrie eine große
Vielzahl von spanabhebenden Bearbeitungen durchgeführt werden, wie bsp. ein
Drehen, Bohren, Gewindeschneiden usw., wobei die zu bearbeitenden Werkstücke
aus Aluminium, Gußeisen, Stahl usw. bestehen. Die Bearbeitung wird an vorgefer
tigten Teilen vorgenommen, so bsp. in der Automobilindustrie an Zylinderköpfen,
Maschinenblöcken, Nockenwellen usw.. In der Regel werden dabei Werkzeuge
verwendet, die aus teuren Werkzeugstählen oder auch aus Keramikstoffen, wie
bsp. Wolframcarbid usw., bestehen. Diese Werkzeuge müssen zur Sicherstellung
einer präzisen Bearbeitung mit einer Vorgabe von meistens sehr engen Fertigungs
toleranzen in bestimmten Zeitabschnitten ersetzt oder für eine Beseitigung des bei
der Bearbeitung aufgetretenen Verschleißes überholt werden. Durch den Ver
schleiß erfahren die Werkzeuge häufig ein nachteiliges Vibrationsverhalten, sodass
die Bearbeitung der Werkstücke entsprechend ungenau wird.
Ein häufiger Ersatz der Werkzeuge bei der Metallbearbeitung verteuert die Werk
zeugkosten und führt bei den Werkzeugmaschinen zu unerwünschten Auszeiten,
die für ein Umrüsten benötigt werden und im Einzelfall oft länger dauern können, bis
mit einem neuen Werkzeug weitergearbeitet werden kann. Zur Vermeidung solcher
Nachteile wurden daher in den fetzten Jahren hauptsächlich Verbesserungen für die
verwendeten Werkstoffe angestrebt, wobei insbesondere die etwas verschleißfeste
ren Keramikstoffe oder auch durch Dampf abgeschiedene Hartbeschichtungen für
die Werkzeuge eingesetzt wurden. Auch diese Ansätze zur Beherrschung des Ver
schleißproblems an Werkzeugen, die bei der Metallbearbeitung eingesetzt werden,
sind jedoch mit höheren Kosten verbunden.
Aus der Literatur ist der Vorschlag bekannt, dass das Verschleißproblem bei
Schneidoperationen an dabei ungeschmierten Werkstücken bei Anwesenheit von
elektrischen Strömen durch eine Unterstützung mit thermisch induzierten elektro
motorischen Kräften beeinflußt werden kann. Die Autoren eines Artikels, der er
schienen ist in "Annals of Cirp, Vol. XVII Seite 39, 1969" konnten jedoch nicht bes
tätigen, dass mit dieser Maßnahme ein Verschleiß der Werkzeuge nennenswert
verringert wurde. Aus der US-PS 4 714 529 ist der Vorschlag bekannt, durch einen
elektrischen Strom die Reibung bei einer geschmierten Lagerberührung bsp. zwi
schen einem Kolben und einem Zylinder dadurch zu verringern, dass aus dem vor
handenen Schmiermittel ein Eisenphosphatfilm an der Berührungsfläche abge
schieden wird. Aus der US-PS 5 666 839 ist für ein Drahtziehen der Vorschlag be
kannt, einen Gleichstrom zwischen einer geschmierten Ablauftrommel und einem
Kupferdraht noch vor dem Einzug in eine Ziehdüse anzulegen. Es ist hier noch dar
auf hingewiesen, dass bei dieser Operation das in dem Schmiermittel enthaltene
Wasser zu einem Wasserstoffgas zerlegt wird, welches die Bildung eines Oxidfil
mes unterbricht und dazu beiträgt, die plastische Verformung von reinem Kupfer zu
erleichtern und die Reibung in der Ziehdüse zu erniedrigen.
Aus der DD-PS 114 284 ist ein Verfahren zur Verfestigung von Metalloberflächen
für eine Verschleißminderung bsp. von Spiralbohrern bekannt, die aus normalen
Werkzeugstahl oder aus einem Cr-Ni-Stahl bestehen können. Die Verfestigung wird
dabei durch eine stromlose Metallabscheidung erhalten, indem bestimmte
elektropositivere (unedlere) Metalle, wie bsp. Chrom oder Mangan, durch eine so
genannte tribogalvanische Metallabscheidung aus einer wässrigen oder nichtwäss
rigen Lösung bei Raumtemperatur in das zu verfestigende und dabei elektronegati
vere Metall des Werkzeuges entweder einmalig vor seiner Verwendung oder konti
nuierlich während der Verwendung eingebaut werden.
Aus der US-PS 5 045 161 ist ein Verfahren zur Metallbearbeitung bekannt, bei dem
die mechanische Formgebung elektrolytisch unterstützt wird. Das Werkzeug für die
Metallbearbeitung ist dabei als Kathode und die zu bearbeitende Fläche als Anode
geschaltet. Zwischen die zu bearbeitende Fläche und das Werkzeug wird ein Elekt
rolyt, bsp. Natriumchlorid, eingebracht, um bei Stromstärken zwischen etwa 100
und 1.000 A eine Materialentfernung von dem Werkstück zu unterstützen. Aus der
EP 0 192 773 A1 ist daneben noch ein Schneid- und Schleifverfahren bekannt, bei
dem auf eine anodisch gepolte Schleifscheibe und zwischen Schleifscheibe und zu
bearbeitendem Werkstück ein Elektrolyt aufgebracht wird zur Erzielung eines ver
besserten Wirkungsgrades während der Bearbeitung eines Werkstückes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der Eingangs genannten
Art bereitzustellen, welches mit geringeren Kosten den bei einer Metallbearbeitung
an einem Werkzeug auftretenden Verschleiß in engeren Grenzen hält, verbunden
mit der Zielsetzung ein Vibrationsverhalten des Werkzeuges während einer
Schneidoperation zu unterbinden und damit die Bearbeitung von metallischen
Werkstücken mit einer hohen Präzision über längere Zeiträume sicher zu steilen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der durch den Patentanspruch 1 angege
benen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass für die Dauer der Bearbeitung
das Werkzeug mit der Anode und das Werkstück mit der Kathode einer Gleich
stromquelle verbunden werden, und dass die an dem Bearbeitungsort des Werk
zeuges in Bezug auf das Werkstück vorhandene Grenzfläche ständig mit einem als
Elektrolyt wirkenden Schmiermittel überflutet wird, wobei als Schmiermittel eine
Emulsion aus Wasser und Öl verwendet wird, die elektrolytisch abscheidbare Ele
mente enthält, weiche während der Bearbeitung des Werkstückes durch Regelung
des an der Grenzfläche fließenden Stromes in einem Bereich von 25 bis 500 mA an
dem Werkzeug zur Abscheidung gebracht werden.
Durch die Erfindung wird somit für die spanabhebende Metallbearbeitung oder ge
nerell für eine Schneidoperation an metallischen Werkstücken eine anodische Ab
scheidung von Elementen an dem Werkzeug vorgesehen. Die Elemente werden
dem Schmiermittel dadurch während der Bearbeitung entzogen, dass das an der
Grenzfläche zwischen Werkzeug und Werkstück im Überfluß vorhandene Schmier
mittel durch das Anlegen eines elektrischen Stromes als Elektrolyt wirksam ist. Ver
suche haben insoweit gezeigt, dass die anodische Stoffabscheidung an dem Werk
zeug eine wesentlich verlängerte Standzeit der Werkzeuge ergibt und auch deren
Vibrationsverhalten erheblich reduziert. Bei Vergleichen mit einer kathodischen
Stoffabscheidung an dem Werkzeug wurden jedoch keine ebenso positiven Ergeb
nisse erhalten.
Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Ausbildungen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens sind mit den Merkmalen der einzelnen Ansprüche angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachfolgend an
hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Schemadarstellung einer Bearbeitungsstation für eine spanabhebende
Metallbarbeitung bzw. eine Schneidoperation, für welche Vorkehrungen zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens getroffen sind,
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht zur Darstellung der Verhältnisse, die bei einer An
wendung des Verfahrens an einer Grenzfläche zwischen Werkzeug und
Werkstück vorliegen,
Fig. 3 eine grafische Darstellung zur Veranschaulichung des Verschleißes an der
Schneidfläche eines Werkzeuges in Abhängigkeit von der Schneidlänge,
wenn die Schneidoperation bei Abwesenheit oder bei Anwesenheit eines
elektrolytisch wirkenden Schmiermittels durchgeführt wird,
Fig. 4 eine Schemaansicht einer Vorrichtung, die zum Nachweis des verringerten
Verschleißes bei Anwesenheit eines elektrolytisch wirkenden Schmiermit
tels benutzt wurde,
Fig. 5 eine grafische Darstellung zur Veranschaulichung des mit der Vorrichtung
gemäß Fig. 4 gemessenen Verschleißes in Abhängigkeit von unterschiedli
chen Stromstärken des durch das Schmiermittel fließenden Stromes und
Fig. 6 eine grafische Darstellung der Profilhöhen, die bei der Untersuchung mit
der Vorrichtung gemäß Fig. 4 mit verschieden hohen Stromstärken gemes
sen wurden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verringerung eines Verschleißes an einem
Werkzeug bei einer spanabhebenden Metallbearbeitung oder Schneidoperation an
metallischen Werkstücken kann mit der Anbringung einer geschmierten elektro
chemischen Zelle 10 an einer Bearbeitungsmaschine 11 verglichen werden. Die
Bearbeitungsmaschine kann eine herkömmliche Ausbildung haben und es handelt
sich dabei bsp. um eine Drehbank, eine Bohrmaschine usw., bei welcher jedenfalls
eine relative Bewegung zwischen dem Werkzeug und dem zu bearbeitenden Werk
stück stattfindet. Der eigentliche Bearbeitungsort stellt sich dabei dar als eine ge
schmierte Grenzfläche 12 wenigstens zwischen einem Teilbereich des Werkzeuges
13 und dem zu bearbeitenden Werkstück 14, die beide aus einem leitfähigen Mate
rial bestehen sollen. Das Werkstück kann bsp. auf einem Drehtisch eines Maschi
nenständers 25 angeordnet sein, an welchem der Drehtisch durch einen Wellen
zapfen 26 drehbar abgestützt ist. Bei einer solchen Anordnung muß gewährleistet
sein, dass sowohl der oberhalb des Werkstücks 14 angeordnete Werkzeughalter 15
für das Schneidwerkzeug 13 wie auch das Werkstück 14 gegenüber den umgeben
den Teilen der Bearbeitungsmaschine 11 elektrisch isoliert sind, was bsp. mit der
Anbringung von elektrisch isolierenden Schichtmaterialien 16, wie bsp. Gummi, an
den passenden Orten erreicht werden kann. In dieser Hinsicht kann bsp. auch ein
Drehlager für den Drehzapfen 26 des Drehtisches für eine solche elektrische Isolie
rung bereits als ausreichend angesehen werden, weil das Drehlager, wie bsp. das
für die Vorrichtung nach Fig. 4 vorgesehene Drehlager 42, eine so kleine Kontakt
fläche mit dem Drehzapfen ergibt, dass an dieser Stelle praktisch kein Stromverlust
für die elektrochemische Zelle 10 vorhanden ist.
Die elektrochemische Zelle 10 ist mit einer Gleichstromquelle gebildet, für welche
bsp. eine separate Batterie 17 zur Verfügung stehen kann, abgesehen von einer
Stromquelle, die in die Maschine eingebaut ist. Die Batterie 17 ist über Anschlußlei
tungen 18 und 19 mit dem Werkzeug 13 und mit dem Werkstück 14 verbunden, die
daher als Anode und als Kathode geschaltet sind, sodass zwischen beiden ein
Strom fließen kann, der dabei durch ein Schmiermittel 20 hindurchgeht, mit wel
chem die zwischen dem Werkzeug und dem Werkstück vorhandene Grenzfläche
ständig überflutet wird. Das Schmiermittel 20 bildet einen Elektrolyten, bei welchem
es sich um eine Emulsion aus etwa 90% Wasser und etwa 10% Öl handeln kann.
Das Öl enthält verschiedene elektrisch abscheidbare Elemente, die somit bei einem
Stromfluss durch das Schmiermittel 20 mit einer mittels eines Spannungsreglers 21
geregelten Stromstärke in dem Bereich von etwa 25 bis 500 mA eine elektrolytische
Abscheidung an dem Werkzeug erfahren. Als Beschichtungselemente kommen
insbesondere Zink, Calcium, Natrium, Schwefel und Phosphor in Betracht.
Wenn mit der Bearbeitung des Werkstückes 14 durch das Werkzeug 13 begonnen
wird, dann wird dabei als Folge einer relativen Bewegung eine Schneidoberfläche
22 geschaffen, die abhängig ist von dem Vorschub in der Schneidrichtung, der
Schneidtiefe und auch den Materialien, die an der Grenzfläche zwischen dem
Werkzeug und dem Werkstück zusammenwirken. Durch das Vorhandensein der
elektrochemischen Zelle 10 wird nun ein verringerter Verschleiß sowohl für die
Schneidbrust 23 wie auch für die Flankenfläche 24 des Werkzeuges 13 erhalten,
verbunden mit einem so lange verzögerten Vibrationsverhalten der Grenzfläche, bis
der Verschleiß an dem Werkzeug eine bestimmte Grenze übersteigt.
Für die Wirksamkeit der elektrochemischen Zelle 10 kann vorausgesetzt werden,
dass solange der Stromfluß durch das Schmiermittel in dem angegebenen Bereich
der Stromstärke zwischen etwa 25 bis 500 mA geregelt wird, kontinuierlich dünne
Filme, an dem Werkzeug
abgeschieden werden. Diese abgeschiedenen Filme 27 enthalten eines oder
mehrere der vorerwähnten in dem Öl des Schmiermittels enthaltenen Elemente.
Dabei kann es sich sehr wohl auch um Oxide des in dem Schmiermittel enthaltenen
Schwefels oder Phosphors handeln, aber auch um Oxide des Metalls, aus welchem
das Werkstück 14 besteht. Obwohl für diese elektrolytische Abscheidung der in
dem Schmiermittel enthaltenen Elemente auch das als Kathode geschaltete Werk
stück 14 in Betracht kommt, ist jedoch feststellbar, dass die Abscheidung ungleich
stärker ausfällt an dem als Anode geschalteten Werkstück 13. Die enthaltenen
Elemente werden für diese Abscheidung während der Bearbeitung mehr oder weni
ger präzise an dem Bearbeitungsort aufgebraucht, wo sich ein Span 28 von der
Oberfläche 22 des Werkstückes 14 ablöst. Die anodische Abscheidung der Elemen
te kann eine Filmdicke von etwa 50 bis 150 Nanometer annehmen.
Fig. 3 zeigt eine Grafik, bei welcher für Messungen des Verschleißes an der Flanke
24 des Werkzeuges 13 verschiedene elektrochemische Zellen 10 untersucht wur
den. Für das Abdrehen eines kalt gewalzten Stahles bei 1200 U/min mit einer
Schneidtiefe von 0.15 mm und einem Vorschub von 0.125 mm pro Umdrehung
wurde ein Werkzeug mit einem Carbideinsatz verwendet und wurde dafür die Kenn
linie 30 aufgenommen, die somit bei zunehmender Schnittlänge einen zunehmen
den Materialverschleiß ausweist, solange kein Stromfluß durch das an der Grenz
fläche anwesende Schmiermittel geregelt wurde. Die Kurve 30 weist dabei einen
höheren Verschleiß auf als eine Vergleichskurve 31, die einen etwa parallelen Ver
lauf zeigt und für einen kathodischen Anschluß des Werkzeuges mit einer auf
500 mA geregelten Stromstärke aufgenommen wurde. Die beiden Kurven 30 und
31 zeigen somit, dass an der Flanke 24 des Werkzeuges 13 ein mit der Zeit rasch
ansteigender Verschleiß auftritt, wobei der Verschleiß eine lineare Erhöhung erhält
und daher bei noch größeren Schneidlängen eine weitere Erhöhung erfährt. Im Ge
gensatz dazu ist mit den Kennlinien 32 und 33 ein Verschleiß aufgenommen, der
mit einer anodischen Schaltung des Werkzeuges unter sonst gleichen Schneidbe
dingungen erhalten wird. Die Kurve 32 wurde für eine geregelte Stromstärke von
500 mA und die Kurve 33 für eine geregelte Stromstärke von 200 mA erhalten. Im
Vergleich zu den Meßkurven 30 und 31 wird damit ein um etwa 22% niedriger Ver
schleiß an der Flanke 24 des Werkzeuges 13 ausgewiesen, wobei der niedrigste
Verschleiß beiden kürzeren Schneidlängen von etwa 60 bis 125 m vorhanden ist.
In diesem Zusammenhang ist noch festzuhalten, dass ähnliche Ergebnisse wie hier
für ein Hobeln auch für ein Drehen und für ein Bohren von Werkstücken erhalten
werden konnten.
Um die mit einer elektrochemischen Zelle erreichbaren Vorteile einer Verringerung
des Verschleißes an einem Werkzeug noch weiter zu manifestieren, wurde zum
Vergleich eine Vorrichtung der Ausbildung gemäß Fig. 4 konzipiert. Eine Scheibe
41 aus gehärtetem Stahl 4340 wurde auf einem Drehtisch 51 angeordnet, der mit
einem Lager 42 drehbar gelagert war. Auf die drehende Scheibe 41 wurde mit einer
Stahlkugel 43 aus gehärtetem Stahl 52.100 eingewirkt. Die Kugel hatte einen
Durchmesser von 6.35 mm und wurde von einem Kugelhalter 44 zur Simulierung
eines Schneidwerkzeuges gehalten. Die Kugel wurde gegen die mit einer Drehzahl
von etwa 72 U/min gedrehte Scheibe 41 angedrückt bei einem anfänglichen Kon
taktdruck von etwa 0.7 GPa, der mit Totgewichten 45 erhalten wurde, die von dem
Ende eines Haltearmes 46 für den Kugelhalter 44 herabhingen. Die Totgewichte
hatten ein Gewicht von etwa 4.4 N. Zur Bereitstellung einer elektrochemischen Zelle
wurde eine Stromquelle 52 installiert, durch welche die Kugel 43 entweder einen
anodischen oder einen kathodischen Anschluß erhielt. Die Kugel war gegen die
umgebenden Bereiche der Vorrichtung durch eine Plexiglasplatte 47 isoliert. Es
wurde weiterhin ein Behälter 48 bereitgestellt, welcher mit einem Schmiermittel 49
bis zu einer Höhe oberhalb der Grenzfläche 50 zwischen der Kugel 43 und der
Scheibe 41 gefüllt wurde. Bei dem Schmiermittel handelte es sich um ein herkömm
liches Motoröl, das bei Raumtemperatur oder bei 100°C gehalten wurde. Für die so
bereitgestellte elektrochemische Zelle wurde der Strom zwischen 5 und 2950 mA
geregelt. Der Verschleiß an der Kugel wurde durch Messung der Eindrücktiefe der
Kugel 43 in die Scheibe 41 längs der Spur berechnet, die bis zum Ende des Tests
erhalten wurde. Die Fig. 5 zeigt den Einfluß der Stromstärke auf den für die Kugel
gemessenen Verschleiß und zeigt auch die unterschiedliche Wirkung bei einem
anodischen und bei einem kathodischen Anschluß der Kugel. Der Verschleiß wird
im Vergleich zu der Abwesenheit eines Stromes um etwa 80% verringert, wenn die
Stromstärke auf 100 mA bei einer anodischen Schaltung der Kugel geregelt wurde.
Der Verschleiß hat etwa eine gleiche Größenordnung bei einer Stromstärke von 25 mA,
jedoch ist er geringer bei einer Stromstärke von 10 mA, und er ist gleich oder
größer als der Verschleiß bei Abwesenheit eines Stromes, wenn die Kugel einen
kathodischen Anschluß erhält.
Zur Messung der Eindringtiefe der Kugel wurde ein Profilmeßgerät benutzt, mit wel
chem die Materialentfernung von dem Werkstück gemessen wurde, wenn mit der
vorbeschriebenen Vorrichtung die Kugel entweder anodisch oder kathodisch ge
schaltet war und wenn die Stromstärken mit 25 und 100 mA geregelt waren. Aus
dem Schaubild der Fig. 6 ist klar ersichtlich, dass bei einer anodischen Schaltung
der Kugel eine bedeutsame Materialentfernung bei einer geregelten Stromstärke
von 100 mA erhalten wird, wie ausgewiesen mit der Kurve 60, und dass bei einer
Stromstärke von 25 mA etwas weniger Material entfernt wird, wie ausgewiesen
durch die Kurve 61. In beiden Fällen wird dabei wesentlich mehr Material entfernt,
als dann, wenn kein Strom vorhanden ist, wie ausgewiesen durch die Kurve 62. Bei
einer kathodischen Schaltung der Kurve wird ebenfalls wesentlich weniger Material
entfernt, und zwar sowohl bei einer Stromstärke von 100 mA, wie ausgewiesen
durch die Kurve 63, als auch bei einer Stromstärke von 25 mA, wie ausgewiesen
durch die Kurve 64.
Claims (6)
1. Verfahren zur Verringerung eines Verschleißes an einem Werkzeug bei einer
spanabhebenden Metallbearbeitung oder Schneidoperation an metallischen
Werkstücken,
dadurch gekennzeichnet, dass für die Dauer der Bearbeitung das Werkzeug
(13) mit der Anode und das Werkstück (14) mit der Kathode einer Gleich
stromquelle (17) verbunden werden, und dass die an dem Bearbeitungsort (22,
24) des Werkzeuges (13) in Bezug auf das Werkstück (14) vorhandene Grenz
fläche ständig mit einem als Elektrolyt wirkenden Schmiermittel (20) überflutet
wird, wobei als Schmiermittel (20) eine Emulsion aus Wasser und Öl verwen
det wird, die elektrolytisch abscheidbare Elemente enthält, welche während der
Bearbeitung des Werkstückes (14) durch Regelung des an der Grenzfläche
fließenden Stromes in einem Bereich von 25 bis 500 mA an dem Werkzeug
(13) zur Abscheidung gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein
Element, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Zink, Calcium, Natrium,
Phosphor und Schwefel, als elektrisch abscheidbares Element in dem
Schmiermittel (20) enthalten ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
Schmiermittel aus bis zu 90 Vol.-% Wasser und bis zu 10 Vol.-% Öl besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das wenigstens eine Element mit bis zu 15 Gew.-% in dem Öl und mit bis zu 1
bis 2 Gew.-% in dem Schmiermittel (20) enthalten ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass
wenn das Werkzeug (13) entweder aus einem Hochleistung-Werkzeugstahl
oder aus Wolframcarbid und das Werkstück (14) aus Aluminium oder einem
eisenhaltigen Material besteht, der Strom in einem Bereich von 25 bis 100 mA
geregelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die für das Werkzeug (13) mit wenigstens einem der Elemente des
Schmiermittels (20) erhaltene Beschichtung eine Schichtdicke von 50 bis 150
Nanometer aufweist.
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