DE1013349B - Starkstromschaltgeraet fuer Gleich- und Wechselstrom - Google Patents
Starkstromschaltgeraet fuer Gleich- und WechselstromInfo
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- Driving Mechanisms And Operating Circuits Of Arc-Extinguishing High-Tension Switches (AREA)
Description
Es ist bereits bekannt, parallel zu einer veränderlichen Impedanz, z. B. einer Hochleistungssicherung
oder einem Widerstand mit hohem positivem Temperaturkoeffizienten, einen für den Nennstrom des
Schaltgerätes bemessenen Überbrückungsschalter anzuordnen, der sich bei Auftreten eines Überstromes in
Bruchteilen einer Millisekunde öffnet, wobei der Strom auf die parallel liegende Impedanz kommutiert
wird. Sofern es sich hierbei um Spannungen bis zu einigen 1000 V und Trennströme bis zu etwa 2000 A
handelt, macht die sichere Kommutation im allgemeinen keine allzu großen Schwierigkeiten. Bei höheren
Spannungen muß aber die Impedanz, sofern sie überhaupt wirksam sein soll, schon einen verhältnismäßig
großen Anfangs wert aufweisen, während bei großen Strömen infolge der nie vermeidbaren Induktivität
der Schleife, bestehend aus Impedanz und Schalter, die Kommutationszeit zu lang wird.
Die Erfindung befaßt sich mit einem Starkstromschaltgerät für Gleich- und Wechselstrom mit einer
veränderbaren Impedanz und einem diese überbrückenden Schalter, bei dem diese Nachteile vermieden
sind, indem erfindungsgemäß im Schaltgerät Mittel vorgesehen sind, die in der Schleife, bestehend
aus der Parallelschaltung von veränderbarer Impedanz und Schalter, beim Abschalten eine Kommutierungsspannung erzeugen. Hierdurch wird die natürliche
Kommutation, erzeugt durch den Spannungsabfall an den Kontakten des Schalters und unter Umständen
auftretende kleine Lichtbögen, durch eine zusätzliche Spannung, die den Strom im Schalter schwächt und
in der veränderbaren Impedanz vergrößert, unterstützt, so daß das Schaltprinzip auch auf hohe Spannungen
und große Ströme anwendbar wird. Eine erste Maßnahme zur Verbesserung der Kommutation besteht
darin, den Spannungsabfall am Schalter künstlich zu erhöhen. Andere Möglichkeiten sind, mit
Hilfe eines geeigneten Wandlers eine zusätzliche Spannung in der Kommutierungsschleife zu induzieren.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen drei beispielsweise Ausführungsformen
erfindungsgemäßer Starkstromschaltgeräte in schematischer Darstellung. In Fig. 1 bedeutet
1 die veränderbare Impedanz in Form einer Hochleistungssicherung üblicher Bauart, 2 den Überbrückungsschalter
mit den Hauptkontakten 3, 4 und den Vorkontakten 5, 6, die über Widerstände 8, 9
möglichst induktionsarm mit den Hauptkontakten 3, 4 verbunden sind. 10 ist das bewegliche Schaltstück, das
bei der Einschaltung zunächst die Vorkontakte 5, 6 berührt und sich nachher auf die Hauptkontakte 3, 4
aufsetzt. Der Ausschaltvorgang vollzieht sich nun folgendermaßen: Zunächst tritt eine galvanische
Trennung zwischen dem beweglichen Schaltstück 10 Starkstromschaltgerät
für Gleich- und Wechselstrom
für Gleich- und Wechselstrom
Anmelder:
Siemens-Schuckertwerke
ίο Aktiengesellschaft,
ίο Aktiengesellschaft,
Berlin und Erlangen,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Dr. Fritz Kesseliing, Küsnacht, Zürich (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
und den Hauptkontakten 3, 4 auf, während die Vorkontakte 5, 6 noch in gut leitender Verbindung mit
dem beweglichen Schaltstück 10 stehen. Der Strom fließt nun über den Widerstand 8, den Vorkontakt 5,
das bewegliche Schaltstück 10, den Vorkontakt 6 und den Widerstand 9. Die Widerstände 8, 9 sind nun so
bemessen, daß die Trennung von den Hauptkontakten praktisch Hchtbogenfrei vor sich geht. Es entsteht nun
aber an den Widerständen 8, 9 ein Spannungsabfall, der bewirkt, daß der Strom von dem Schalter 2 auf
die Sicherung 1 kommutiert wird. Bei der Trennung zwischen den Vorkontakten 5, 6 und dem beweglichen
Schaltstück 10 treten noch'zwei Lichtbögen auf, die eine zusätzliche Kommutierungsspannung erzeugen.
Die Erfahrung zeigt, daß mit Hilfe der Anordnung nach Fig. 1 derartige Starkstromschaltgeräte für
wesentlich größere Spannungen und Stromstärken als bisher gebaut werden können. Im allgemeinen ist es
zweckmäßig, die Vorkontakte 5, 6 und die entsprechenden damit in Berührung kommenden Stellen
des beweglichen Schaltstückes aus gegenüber Lichtbögen abbrandfestem Material herzustellen, wie
Wolfram oder Wolframsinterkörper, dessen Poren mit Kupfer oder Silber im Vakuum gefüllt werden.
Andererseits wird man insbesondere bei Hochstromschaltern für die Hauptkontakte möglichst gut
leitende Werkstoffe, z. B. Silber oder Kupfer, verwenden. Die Widerstände 8, 9 werden mit Vorteil aus
einem Material mit hohem positivem Temperaturkoeffizienten hergestellt, z. B. Eisen.
Fig. 2 zeigt eine Anordnung eines erfindungsgemäßen Starkstromschaltgerätes für Gleichstrom,
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das sich besonders zum Abschalten von ansteigendem Überstrom eignet. Mit 21 ist ein veränderbarer :
Widerstand bezeichnet, dessen Gehäuse 22 aus einem Widerstandsmaterial mit hohem spezifischem Widerstand
besteht und das in seinem Inneren eine aufgedampfte Metallschicht 23 aufweist, die bei Stromdurchgang
mindestens teilweise verdampft und hierbei ihren Widerstand erhöht. Nach Abkühlung schlägt
sich· das verdampfte Metall wieder im Innern des Widerstandskörpers 22 als dünne Schicht nieder.
24 ist der Überbrückungsschalter mit den feststehenden Schaltstücken 25, 26 und der beweglichen Strombrücke
27. 28 ist ein Wandler mit der Primärwicklung 29, der Sekundärwicklung 30 und dem Eisenkern 31,
der einen Luftspalt 32 aufweist. Im normalen Zustand fließt der Strom über die Primärwicklung 29 und den
Schalter 24, ohne daß dabei in der Sekundärwicklung 30 eine nennenswerte Spannung induziert wird. Tritt
jedoch ein Überstrom mit großer Anstiegsgeschwindigkeit auf, so wird in der Wicklung 30 eine Spannung
induziert, die einen Strom in der durch den Umlaufpfeil gekennzeichneten Richtung erzeugt.
Gleichzeitig erhält der Schalter 24 beispielsweise mit Hilfe einer Einrichtung, wie sie an Hand von Fig. 3
erläutert wird, einen Ausschaltimpuls. Der über den Schalter 24 und "die zwischen seinen Kontakten auftretenden
kleinen Lichtbogen fließende Strom verringert sich, während andererseits der Strom im
Widerstand 21 sich entsprechend erhöht; mit anderen Worten, es wird der Strom durch die zusätzlich eingeprägte
Spannung vom Schalter 24 auf den Widerstand 21 kommutiert und anschließend durch den
Widerstand 21 weitgehend herabgesetzt oder auch vollständig unterbrochen. Die Lichtbogenlöschung am
Schalter 24 kommt entweder dadurch zustande, daß die Spannung an den Lichtbogen unter den für ihre
Existenz notwendigen Mindestwert abgesenkt wird oder daß ein Stromnulldurchgang entsteht, währenddem
die Restsäulen zwischen den feststehenden Schaltstücken 25, 26 und der Schaltbrücke 27 gekühlt und
entionisiert werden.
Fig. 3 zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung, bei der die zusätzliche Spannung durch
eine fremde Energiequelle erzeugt wird. Im einzelnen
bedeutet 41 einen veränderlichen Widerstand, bestehend aus Teilwiderständen 42 mit Stromabnehmern
43/ die über ein Isolierstück 44, das mit dem Überbrückungsschalter
45 gekuppelt ist, betätigt werden. 46 ist ein dynamischer Auslöser mit der Primärwicklung
47 und der Sekundärwicklung-48, die über
ein Isolierstück 49 mit dem Schalter 45 verbunden ist.
50 bedeutet einen elektrischen Energiespeicher in Form eines aufgeladenen Kondensators, 51 eine
Funkenstrecke und 52 ein Wandler mit der Primärwicklung
53 und der Sekundärwicklung 54. Soll abgeschaltet werden, so wird als erstes die Funkenstrecke
51 gezündet. Der Kondensator 50 entlädt sich über die Primärwicklung 53 des Wandlers 52 und die
Primärwicklung 47 des dynamischen Auslösers 46. Hierdurch wird sowohl in der Sekundärwicklung 54
des Wandlers als auch in der Sekundärwicklung 48 des dynamischen Auslösers eine Spannung und dementsprechend
ein Strom erzeugt. Der Sekundärstrom des Wandlers 52 hat die Richtung des Pfeiles 55 und
bewirkt somit die Kommutierung vom Schalter 45 auf den veränderbaren Widerstand 41. Der Strom in der
Sekundärwicklung 48 des dynamischen Auslösers 46 erzeugt eine hohe abstoßende Kraft, durch die
zunächst der Schalter 45 geöffnet wird, wobei allfällige Lichtbogen beim Stromnulldurchgang des
resultierenden, über den Schalter fließenden Stromes gelöscht werden, so daß der Strom nun über den
Widerstand 41 fließt, dessen Ohmwert bei Weiterbewegung des mit dem Schalter 45 gekuppelten Isolierstückes
44 sich laufend erhöht. Die Stromabnehmer 43 können -entweder in der obersten Stellung stehenbleiben,
wobei der Strom auf einen ungefährlichen Reststrom verringert ist. Sie können aber auch
darüber hinaus bewegt werden, wobei dann unter geringer Lichtbogenbildung und Vielfachunterbrechung
auch noch der Reststrom abgeschaltet wird. Es ist selbstverständlich auch möglich, den Wandler 52 über
die Leitung 56 unmittelbar vom Kondensator 50 aus zu speisen, was den Vorteil hat, daß die Induktivität
im Kommutierungskreis kleiner ist. Die Anordnung nach Fig. 3 ist im Prinzip für Gleich- und Wechselstrom
brauchbar. Ändert jedoch der Hauptstrom seine Richtung, so muß entweder auch der Entladestrom
des Kondensators 50 umgepolt werden, was mit Hilfe einer Vierfachfunkenstrecke in an sich bekannter
Weise leicht durchführbar ist, oder es ist die Anordnung so zu treffen, daß ein nur schwach gedämpfter
Impulskreis zur Anwendung gelangt, wobei dann unter Umständen die erste Stromhalbwelle in entgegengesetzter
Richtung des Pfeiles 55 wirkt und erst die zweite Halbwelle die Kommuitation herbeiführt.
Im allgemeinen ist es zweckmäßig, wenn der Sekundärstrom des Wandlers 52 eine gewisse Phasennacheilung
gegenüber dem Primärstrom aufweist, damit das Maximum des Sekundär stromes zeitlich
etwas später liegt als das Maximum des Sekundärstromes in der Wicklung 48. Dies ist notwendig,
damit der Impulsstrom nach Erlöschen der Lichtbogen im Schalter 45 nicht vorzeitig geschwächt wird.
Claims (12)
1. Starkstromschaltgerät für Gleich- und Wechselstrom mit einer veränderbaren Impedanz
und einem diese überbrückenden Schalter, gekennzeichnet durch Mittel, die in der Schleife, be^
stehend aus der Parallelschaltung von Impedanz und Schalter, beim Abschalten eine zusätzliche
Kommutierungsspannung erzeugen.
2. Starkstromschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommutierungsspannung
von dem abzuschaltenden Strom abgeleitet wird.
3. Starkstromschaltgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter mit Haupt-
und Vorkontakten ausgerüstet ist, wobei zwischen je einem Haupt- und einem Vorkontakt ein Widerstand
eingeschaltet ist, dessen Spannungsabfall beim öffnen der Hauptkontakte als Kommutierungsspannung
wirksam ist (Fig. 1).
4. Starkstromschaltgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptkontakte aus
elektrisch sehr gut leitendem, die Vorkontakte aus abbrandfestem Material bestehen.
5. Starkstromschaltgerät nach Anspruch 3·, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstände zwischen
Haupt- und Vorkontakten aus einem Material mit hohem positivem Temperaturkoeffizienten
bestehen.
6. Starkstromschaltgerät nach Anspruch 2 für Gleichstrom zum Abschalten von ansteigendem
Überstrom, gekennzeichnet durch einen Wandler, dessen Primärwicklung vom abzuschaltenden
Strom gespeist und dessen in der Sekundärwicklung induzierte Spannung als Kommutierungsspannung wirksam ist (Fig. 2).
7. Starkstromschaltgerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Wandler, dessen Primärwicklung
aus einem elektrischen Energiespeicher mit einem veränderlichen Strom gespeist wird und
dessen in der Sekundärwicklung induzierte Spannung als Kommutierungsspannung wirksam ist
(Fig. 3).
8. Starkstromschaltgerät nach Anspruch 7 mit einem Auslösesystem für den Schalter, dadurch
gekennzeichnet, daß der die Primärwicklung des Wandlers durchfließende Strom zugleich das Auslösesystem
des Schalters speist.
9. Starkstromschaltgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Energiespeicher
ein geladener Kondensator ist und daß der Entladestrom des Kondensators außer der
Primärwicklung des Wandlers auch noch das als elektrodynamisches Betätigungsorgan ausgebildete
Auslösesystem des Schalters speist.
10. Starkstromschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die veränderliche Impedanz
eine Hochleistungssicherung ist.
1. Starkstromschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als veränderliche Impedanz
ein Widerstand verwendet ist, der eine elektrisch leitende Schicht aufweist, die unter Einwirkung
der Stromwärme mindestens teilweise verdampft.
12. Starkstromschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die veränderliche Impedanz
aus einer Mehrzahl von Gleitwiderständen besteht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 709S»259i7.57
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES47432A DE1013349B (de) | 1956-02-10 | 1956-02-10 | Starkstromschaltgeraet fuer Gleich- und Wechselstrom |
CH352022D CH352022A (de) | 1956-02-10 | 1957-01-23 | Starkstromschaltgerät für Gleich- und Wechselstrom |
FR1165331D FR1165331A (fr) | 1956-02-10 | 1957-01-26 | Interrupteur pour courants de forte intensité, continus ou alternatifs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES47432A DE1013349B (de) | 1956-02-10 | 1956-02-10 | Starkstromschaltgeraet fuer Gleich- und Wechselstrom |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1013349B true DE1013349B (de) | 1957-08-08 |
Family
ID=7486414
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES47432A Pending DE1013349B (de) | 1956-02-10 | 1956-02-10 | Starkstromschaltgeraet fuer Gleich- und Wechselstrom |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH352022A (de) |
DE (1) | DE1013349B (de) |
FR (1) | FR1165331A (de) |
-
1956
- 1956-02-10 DE DES47432A patent/DE1013349B/de active Pending
-
1957
- 1957-01-23 CH CH352022D patent/CH352022A/de unknown
- 1957-01-26 FR FR1165331D patent/FR1165331A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1165331A (fr) | 1958-10-21 |
CH352022A (de) | 1961-02-15 |
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