Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für das Aktivieren eines opti
schen Verstärkers in einer optischen Übertragungsstrecke sowie auf einen hierzu geeig
neten optischen Verstärker.
Optische Verstärker, die meist als Faserverstärker ausgebildet sind, ermöglichen eine
Signalübertragung über große Entfernungen, ohne dass auf der Übertragungsstrecke
eine optisch-elektrische und anschließende elektrisch-optische Wandlung des zu über
tragenden Signals erforderlich wäre. Faserverstärker nutzen nicht-lineare optische Ef
fekte, wobei ein mit einem oder mehreren Elementen der seltenen Erden dotierter
Lichtwellenleiter, z. B. eine Erbium dotierte Glasfaser, mit dem Licht eines Pumpele
ments, z. B. eines Pumplasers bei 850 nm Wellenlänge, gepumpt wird. Infolge der hohen
Pumpleistung entsteht im gepumpten Lichtwellenleiter ein relativ breites optisches
Spektrum, welches bei Überschreiten einer bestimmten spektralen Leistungsdichte eine
Verstärkung des optischen Eingangssignals durch stimulierte Emission ermöglicht.
Optische Verstärker können dabei nicht nur das Licht einer einzigen Wellenlänge bzw.
eines einzigen schmalbandigen Spektrums verstärken, sondern auch zur Verstärkung
eines optischen Wellenlängenmultiplex-Signals, beispielsweise eines Dense Wave
length Division Multiplex (DWDM) Signals eingesetzt werden.
Die optische Datenübertragung erfolgt üblicherweise über Lichtwellenleiter bei Wel
lenlängen um 1550 nm. Dabei werden Übertragungsraten von 2,5 GBit pro Kanal und
mehr erreicht. Bei einer bidirektionalen Übertragungsstrecke werden gesendete und
empfangene Daten dabei in der Regel auf getrennten Lichtwellenleitern für jede Rich
tung übertragen.
Der Einsatz von optischen Verstärkern in Wellenlängenmultiplex-Systemen bietet ge
genüber einer herkömmlichen elektrischen Signalverstärkung und -aufbereitung den
Vorteil eines wesentlich geringeren technischen Aufwands, da das Trennen der opti
schen Kanäle, das getrennte optisch-elektrische Wandeln, die ebenfalls getrennte Sig
nalaufbereitung und das erneute elektrisch-optische Wandeln entfällt.
In der Praxis besteht für derartige optische Übertragungsstrecken die Forderung nach
geeigneten Verfahren zur Überprüfung deren Funktionsfähigkeit bevor ein dauernder
Sendebetrieb eines Senders aktiviert wird. Diese Prüfverfahren werden bei Inbetrieb
nahme von Datenübertragungsgeräten durchgeführt oder auch nach einer Unterbrechung
der Datenübertragung, um sicherzustellen, dass die ordnungsgemäße Kommunikation
zwischen zwei oder mehr Sende- bzw. Empfangsstationen aufgenommen werden kann.
Für die optische Datenübertragung werden insbesondere bei Weitverkehrsstrecken
Laser mit hohen Sendeleistungen eingesetzt. Die dabei ausgesandten Lichtsignale, die
üblicherweise über einen oder mehrere Lichtwellenleiter von einer Station zur anderen
übertragen werden, können für das menschliche Auge gefährlich werden, wenn das
Auge für eine bestimmte Dauer solcher Strahlung ausgesetzt wird. Dies kann beispiels
weise dann passieren, wenn ein genutzter Lichtwellenleiter bei Straßen- oder Tiefbauar
beiten durchtrennt wird und eine Person das schadhafte Kabel untersucht. Ebenso kann
durch eine beabsichtigte Trennung der Verbindung, wie etwa beim Lösen einer Steck
verbindung eines Lichtwellenleiters, diese Strahlung austreten und in das menschliche
Auge einfallen. Um der Gefahr einer Augenschädigung zu begegnen ist es nach be
kannten Verfahren üblich, bei einem Leitungsbruch oder einer sonstigen unbeabsich
tigten Trennung der Verbindung sofort nach Detektieren dieser Störung den Sendebe
trieb einzustellen.
Für die Wiederaufnahme des Sendebetriebs nach einer solchen Unterbrechung oder zur
Inbetriebnahme muss zunächst die Funktionsfähigkeit der Übertragungsstrecke geprüft
werden. Dies geschieht in der Praxis dadurch, dass Testsignale (beispielsweise Impuls
folgen) gesendet werden, deren Art und Dauer (bspw. Impulsdauer kürzer als 5 ms)
durch genormte Laser-Schutzklassen so festgelegt ist, dass eine Gefährdung von Perso
nen ausgeschlossen ist. Ein Testsignal wird dazu im Sinne einer Anfrage von einer
ersten Sende- und Empfangsstation in die Übertragungsstrecke eingeleitet, um bei in
taktem Übertragungsweg zumindest in dieser Richtung von einer zweiten solchen Stati
on empfangen zu werden.
Bei Empfang und Auswertung eines solchen Testsignals sendet die zweite Station die
ses gleiche Signal als Antwortsignal in der anderen Richtung der Übertragungsstrecke
an die erste Station zurück. Erst nach einem als entsprechende Antwort interpretierten
eingehenden Signal nimmt die erste Station den Sendebetrieb auf, da das ausgesandte
Testsignal und ein anschließend eintreffendes Antwortsignal als Hinweis für eine ord
nungsgemäß bestehende Übertragungsstrecke gewertet werden.
Im Stand der Technik werden solche Testsignale in vorgegebenen zeitlichen Abständen
und mit einer festgelegten zeitlichen Dauer von beispielsweise 2 ms ausgesandt. Inner
halb einer bestimmten Zeitspanne (Zeitfenster) nach Absenden eines Testsignals muss
ein Signal von der Gegenstation als Antwort eintreffen, um die Funktionsfähigkeit der
Übertragungsstrecke anzuzeigen. Test- und Antwortsignal unterscheiden sich dabei
nicht, es kommt lediglich darauf an, dass die anfragende Station innerhalb der gegebe
nen Zeitspanne nach Absenden des Testsignals ein Antwortsignal erhält.
Der Nachteil besteht jedoch hier in der Gefahr, dass ein als Antwort verstandenes Signal
einer ersten Station in Wirklichkeit nur ein Testsignal war, welches von einer zweiten
Station ausgesandt wurde, um ihrerseits die Übertragungsstrecke auf Funktionsfähigkeit
abzufragen. In diesem Fall würde die erste Station nach der scheinbaren Bestätigung der
Funktionsfähigkeit durch die Gegenstation den Sendebetrieb aufnehmen, obwohl möglicherweise
das von ihr ausgesandte Testsignal - etwa auf Grund eines bestehenden
Leitungsbruchs eines Lichtwellenleiters - die zweite Station nie erreicht hat. Dann wür
de energiereiche und möglicherweise gefährliche Strahlung an der Bruchstelle austreten.
Dieses Problem soll in der Praxis dadurch minimiert werden, dass die Zeitpunkte, zu
denen eine Station ein Testsignal aussendet und innerhalb der damit ablaufenden Zeit
spanne ein Antwortsignal erwartet, zufällig bestimmt werden. Dies soll verhindern, dass
einzelne Stationen in möglicherweise gleichen Zyklen und im ungünstigsten Fall zu
ähnlichen Zeitpunkten Testsignale aussenden, die fälschlicherweise als Antwortsignal
verstanden werden könnten. Eine vollkommene Sicherheit gegen derartige "Missver
ständnisse" bietet diese Lösung jedoch nicht, da auch per Zufall ausgewählte Sendezeit
punkte so nahe beieinander liegen können, dass eingehende Signale als Antwortsignale
interpretiert werden.
Nachteiligerweise muss hierbei zudem mit einem Zeitfenster nach Absenden eines
Testsignals gearbeitet werden, innerhalb dessen ein Erkennen eines Signals als Ant
wortsignal möglich ist. Diese erhöht den technischen Aufwand und die Fehleranfällig
keit des Systems. Zudem wird durch dieses Zeitfenster und die Signallaufzeit bzw. die
Signalverarbeitungszeit die maximale Länge der Übertragungsstrecke limitiert.
Von der Anmelderin wurde daher das in der nicht vorveröffentlichten DE 100 58 776 C1
beschriebene Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit einer optischen
Übertragungsstrecke entwickelt, mit dem diese Nachteile beseitigt werden.
Weist die optische Übertragungsstrecke optische Verstärker auf, so müssen nicht nur
die eigentlichen optischen Sendeeinheiten, sondern auch die optischen Verstärker so
betrieben werden, dass im Fall einer Unterbrechung der Übertragungsstrecke oder einer
Teilübertragungsstrecke eine Gefährdung von Personen ausgeschlossen werden kann.
Hierzu ist es bekannt, die optischen Verstärker über eine zusätzliche Kommunikations
verbindung so anzusteuern, dass das Pumpelement nur dann dauerhaft aktiviert werden,
wenn die optische Übertragungsstrecke funktionsfähig ist. Nachteilig hierbei ist selbst
verständlich der für diese zusätzliche Kommunikationsverbindung erforderlich Auf
wand.
Aus der US 5 355 250 ist eine Faseroptische Übertragungsstrecke mit einer automati
schen Abschaltkontrolle bekannt, bei der optische Verstärker zwischen zwei Sende-
/Empfangseinrichtungen an den Enden der Übertragungsstrecke aus einem in aktiven
Zustand mit inaktivem Pumpelement nur dann in einen dauernden aktiven Zustand mit
aktiven Pumpelement gesteuert werden, wenn die Funktionsfähigkeit der Übertragungs
strecke festgestellt wurde. Die Funktionsfähigkeit der optischen Übertragungsstrecke
wird angenommen, wenn am Eingang der optischen Verstärker die optische Empfangs
leistung eine vorgegebene Schwelle überschreitet bzw. wieder in einem normalen Be
reich liegt. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass bei einem Versuch, die Übertragungsstre
cke hochzufahren, obwohl noch ein Faserbruch vorliegt, nicht sicher gestellt werden
kann, dass die optische Leistung, die an der Bruchstelle abgegeben wird, unterhalb eines
vorgegebenen Grenzwertes bleibt.
Aus der DE 42 39 187 A1 ist ein System zur optischen Nachrichtenübertragung mit
faseroptischen Verstärkern und eine Einrichtung zum Überprüfen der Übertragungswe
ge bekannt, bei dem durch ein gesteuertes, kurzzeitiges Einschalten der Pumplichtquelle
eines optischen Verstärkers Testimpulse erzeugt werden. Durch dieses Verwenden der
optischen Verstärker als Testlicht-Quellen ist es möglich, eine Störung zu lokalisieren
bzw. die Übertragungsstrecke vor einer Inbetriebnahme zu überprüfen. Dieses System
erfordert wiederum das Vorsehen einer zusätzlichen Datenleitung, um eine entspre
chende Ansteuerung der Pumpquellen der optischen Verstärker zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren für das Aktivieren eines opti
schen Verstärkers in einer optischen Übertragungsstrecke anzubieten, welches auf einfache
Weise, insbesondere ohne eine zusätzliche Kommunikationsverbindung, zu reali
sieren ist und welches eine Gefährdung von Personen bei unterbrochenem Lichtwellen
leiter infolge der hohen abgestrahlten optischen Leistung sicher ausschließt. Des Weite
ren ist es Aufgabe der Erfindung, einen optischen Verstärker zur Durchführung des
Verfahrens zu schaffen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 bzw. 9.
Die Erfindung baut auf dem in der DE 100 58 776 C1 beschriebene Verfahren zur Ü
berprüfung der Funktionsfähigkeit einer optischen Übertragungsstrecke auf und ermög
licht die Anwendung dieses Verfahrens auf Übertragungsstrecken mit optischen Ver
stärkern, wobei die optischen Verstärker die im Überprüfungsmodus von den Sende-
/Empfangseinheiten erzeugten impulsartigen Testsignale dazu ausnutzen, um das opti
sche Pumpelement, beispielsweise einen Pumplaser, möglichst nur dann einzuschalten,
wenn diese tatsächlich zur Verstärkung eines Signals benötigt werden. Für das Fest
stellen der Funktionsfähigkeit der optischen Übertragungsstrecke senden die Sende-
/Empfangseinheiten auf jeder Sendewellenlänge eine periodische Folge von Impulsen,
wobei die Periodendauer der einzelnen Impulsfolgen identisch und konstant ist. Die
einzelnen Impulsfolgen bei jeder Sendewellenlänge (d. h. Jedes Kanals) werden als
Wellenlängenmultiplex-Signal auf die Übertragungsstrecke gegeben. Die einzelnen
periodischen Impulsfolgen müssen dabei nicht zueinander synchronisiert sein. Jeder
einzelne Impuls kann dabei aus einer Vielzahl von Einzelimpulsen bestehen, die zu
übertragende Daten oder ein Idle-Signal repräsentieren. Im optischen Verstärker wird
das diesem zugeführte optische Wellenlängenmultiplex-Testsignal ohne Rücksicht
darauf, dass dieses ggf. zu unterschiedlichen Zeiten ein unterschiedliches Spektrum
aufwest, hinsichtlich steigender Flanken und der zeitlichen Dauer der einzelnen Impulse
des Multiplexsignals ausgewertet. Dabei kann jeder Impuls des Multiplexsignals in
Folge der fehlenden Synchronität der einzelnen Impulsfolgen pro Kanal auch aus zeit
lich überlagerten Impulsen mehrerer Kanäle zusammen gesetzt sein. Ein Trennen der
einzelnen Impulse der unterschiedlichen Kanäle erfolgt erst wieder beim Demultiplexen
des Wellenlängenmultiplex-Signals in der betreffenden Empfangseinheit.
Durch das Detektieren der steigenden Flanken und der Zeitdauer der Impulse des
Wellenlängenmultiplex-Signals und das Vorhandensein der konstanten und identischen
Periodendauer der Impulsfolgen jedes Kanals können im optischen Verstärker für die
jeweils nächste Periode die Einschaltzeitzeitpunkte für den Strom des Pumpelements so
festgelegt werden, dass unter Berücksichtigung der Einschaltzeit des Pumpelements
während der Impulse des Wellenlängenmultiplex-Signals eine ausreichende
Pumpleistung für das Verstärken des Wellenlängenmultiplex-Signals vorliegt.
Bei Beginn eines neuen zeitlichen Abschnitts des Wellenlängenmultiplex-Testsignals
mit konstanter Periodendauer, wie er insbesondere dann auftritt, wenn eine Sendeeinheit
in einem oder mehreren Kanälen einen Frage-Impuls durch einen Antwort-Impuls mit
einer geänderten Impulsdauer ersetzt, ist im optischen Verstärker diese Tatsache noch
nicht bekannt. In Folge dessen wird das geänderte Wellenlängenmultiplex-Testsignal
erst während der nächsten Periode korrekt verstärkt und an den nächsten optischen
Verstärker bzw. die betreffende Empfangseinheit weiter übertragen.
Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird im optischen Verstärker
festgestellt, ob eine erfasste steigende Flanke eines Impulses des Testssignals innerhalb
vorbestimmter zulässiger Abweichungen im Abstand einer Periodendauer zu einer
zuvor erfassten steigenden Flanke eines Impulses des Eingangssignals liegt. Ist dies
nicht der Fall, so wird der betreffende Impuls als ein erster Impuls eines neuen
periodischen Abschnitts des Testsignals gehörig interpretiert. Diese Verhältnisse liegen
in jedem Fall beim Start des erfindungsgemäßen Verfahrens vor. Denn in diesem
Zustand hat der optische Verstärker bzw. dessen Auswerte- und Steuereinheit noch kein
sich periodisches Muster eines Testsignals gelernt. Wird ein solcher Fall detektiert, so
wird das Pumpelement abhängig von der betreffenden steigenden Flanke eines Impulses
des Testsignals vorzugsweise nicht angesteuert, so dass der betreffende Impuls
unverstärkt durch den Verstärker durchläuft. Ein entsprechendes Ansteuern hätte
ohnehin nur zur Folge, dass das Pumpen in Folge der Einschaltzeit des Pumpelements
erst zu einem Zeitpunkt beginnt, nach dem der Impuls den optischen Verstärker bereits
passiert hat. Denn die Einschaltzeit eines als Pumplaser ausgebildeten Pumpelements
beträgt typischer Weise 3 bis 30 ms und die Impulse des Testsignals liegen in der selben
Größenordnung.
Dieses Blockieren des jeweils ersten Impulses außerhalb der festen Periode hat den
Vorteil, dass die Übertragungsstrecke nicht unnötig mit einer optischen Leistung
beaufschlagt wird. Dies soll durch das erfindungsgemäße Verfahren ja gerade
vermieden werden.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird die Einschaltzeit des Pumpelements
während der Durchführung des Verfahrens durch das Erfassen des zeitlichen Abstands
zwischen der erfassten steigenden Flanke eines Impulses des Testsignals, welcher als
ein erster Impuls eines neuen periodischen Abschnitts des Testsignals interpretiert wird,
und der steigenden Flanke des optischen Ausgangssignals des Pumpelements ermittelt.
Diese Art und Weise der Ermittlung der Einschaltzeit hat den Vorteil, dass sämtliche
Impulslaufzeiten berücksichtigt werden und dem zu Folge die Pumpimpulse sehr exakt
an die tatsächlichen Impulse des Testsignals angepasst werden können.
Vorzugsweise wird dabei das Pumpelement sofort nach der Ermittlung der Einschaltzeit
wieder deaktiviert, so dass keine unnötige optische Leistung auf die
Übertragungsstrecke gegeben wird.
Nach einer anderen Ausführungsform wird die Einschaltzeit des Pumpelements in
einem Initialisiervorgang des optischen Verstärkers oder während der Durchführung des
Verfahrens dadurch ermittelt, dass hierzu die Zeit zwischen der steigenden Flanke eines
elektrischen Ansteuersignals für das Pumpelement, vorzugsweise des Stroms durch
einen als Halbleiterlaser ausgebildeten Pumpelements, und der steigenden Flanke des
optischen Ausgangssignals des Pumpelements ermittelt wird.
Diese Vorgehensweise bietet den Vorteil, dass die Einschaltzeit bei jedem Aktivieren
des Pumpelements ermittelt werden kann.
Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das
Pumpelement dauerhaft aktiviert, wenn am Eingang des optischen Verstärkers länger
als eine vorbestimmte Zeitspanne ein Eingangssignal anliegt. Hierzu ist im optischen
Verstärker eine Einheit vorgesehen, die ein Aktivierungssignal für das Pumpelement
erzeugt, wenn ein Impuls des Eingangssignals länger als die vorbestimmte Zeitspanne
ist. Diese Zeitspanne wird vorzugsweise kleiner gewählt als die maximal zulässige
Einschaltzeit der optischen Sendeelemente nach dem Detektieren einer Unterbrechung
der Übertragungsstrecke dividiert durch die Anzahl der optischen Verstärker in beiden
Richtungen der bidirektional ausgebildeten Übertragungsstrecke, jedoch vorzugsweise
deutlich größer als die Impulsdauer eines Frage- oder Antwortimpulses eines Kanals.
Die Zeitspanne wird dabei so gewählt, dass nach deren Ablauf das Pumpelement bereits
tatsächlich die nötige Pumpleistung erzeugt. Hierdurch ist sichergestellt, dass nach dem
Start eines dauernden Sendebetrieb durch eine Sende-/Empfangseinheit diese nach einer
Zeit, die etwa gleich ist der vorbestimmten Zeitspanne multipliziert mit der Anzahl der
optischen Verstärker im Hin- und Rückkanal, ebenfalls ein dauerndes Sendesignal der
Sende-/Empfangseinheit am anderen Ende der Übertragungsstrecke erhält und nach
einem Erkennen dieses Signals die Übertragung aufrecht erhält. Andernfalls würde die
Sende-/Empfangseinheit annehmen, dass unmittelbar nach dem Aktivieren des
dauernden Sendebetriebs eine (erneute) Unterbrechung der Übertragungsstrecke erfolgt
wäre und als Reaktion hierauf den dauernden Sendebetrieb wieder einstellen und erneut
mit dem vorbeschriebenen Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit der
Übertragungsstrecke beginnen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild einer optischen Übertragungseinrichtung
mit jeweils drei optischen Verstärkern in jeder Übertragungsrichtung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines optischen Faserverstärkers mit seinen für
die Erfindung wesentlichen Komponenten.
Die in Fig. 1 dargestellte Übertragungseinrichtung 1 umfasst an beiden Enden der
Übertragungsstrecke 3 eine Sende-/Empfangseinheit 5, die für das Senden und
Empfangen eines optischen Wellenlängenmultiplex-Signal Smux ausgebildet ist. Jede
Sende-/Empfangseinheit 5 weist hierzu jeweils eine Multiplexeinrichtung 7 und eine
Demultiplexeinrichtung 9 auf. Jede Multiplexeinrichtung 7 ist in der Lage, vier
elektrische Signale S1 bis S4 jeweils elektrisch-optisch zu wandeln und zum
Wellenlängenmultiplex-Signal Smux zu kombinieren. In umgekehrter Weise erzeugt jede
Demultiplexeinrichtung 9 aus dem empfangenen optischen Multiplexsignal Smux wieder
die entsprechenden elektrischen Signale S1 bis S4.
Die Übertragungsstrecke 3 umfasst in jeder Übertragungsrichtung drei optische
Verstärker 11, die als Faserverstärker ausgebildet sein können. Die optischen Verstärker
sind jeweils über einen Lichtwellenleiter verbunden.
Für das erstmalige Aufnehmen einer Kommunikationsverbindung zwischen den beiden
Sende-/Empfangseinrichtungen bzw. nach dem erneuten Aufnehmen einer
Kommunikationsverbindung nach einer Unterbrechung führen die Sende-
/Empfangseinheiten folgendes Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit der
optischen Übertragungsstrecke 3 durch:
Zunächst werden von jeder Sende-/Empfangseinheit auf jedem Kanal Frage-Impulse
von z. B. 1 ms Dauer in einem vorbestimmten, zeitlich konstanten Abstand, z. B. 10,24 s
gesandt. Die Frage-Impulse jedes Kanals weisen die selbe konstante Periode von
10,24 ms auf. Die Signale der einzelnen Kanäle sind jedoch nicht zueinander
synchronisiert. Damit ergibt sich ein optisches Wellenlängenmultiplex-Signal mit einem
bestimmten, jedoch zufälligen Impulsmuster mit der Periode der einzelnen Signale eines
jeden Kanals, wenn man die Überlagerung der einzelnen optischen Impulse eines
optischen Kanals unabhängig von der jeweiligen Wellenlänge betrachtet (ein solches
Signal würde beispielsweise eine breitbandige Empfangsdiode sehen).
Detektiert die jeweils gegenüber liegende Sende-/Empfangseinheit nach dem
Demultiplexen des empfangenen optischen Wellenlängenmultiplex-Signals auf einem
Kanal einen Frage-Impuls, so antwortet sie mit dem Senden einer periodischen Folge
von entsprechenden Antwort-Impulsen auf vorzugsweise dem selben Kanal (d. h. mit
einem Antwort-Impuls der selben optischen Wellenlänge). Die Periodendauer der
Antwort-Impulse ist mit der Periodendauer der Frage-Impulse identisch. Ein Antwort-
Impuls kann sich, wie in der deutschen Patentanmeldung 100 58 776.3 beschrieben, in
einer Eigenschaft von einem empfangenen Frageimpuls unterscheiden. Beispielsweise
kann der Antwort-Impuls eine größere zeitliche Dauer, z. B. 3 ms, als der Frage-Impuls
aufweisen.
Die betreffende Sende-/Empfangseinheit 5 kann die Folgen von Antwort-Impulsen
zusätzlich zu einer bereits gesendeten Folge von Frage-Impulsen auf dem betreffenden
Kanal senden (die unterschiedlichen Impulse dürfen sich hierbei nicht zeitlich
überlagern) oder auf einem oder mehreren Kanälen die Frage-Impulse durch Antwort-
Impulse ersetzen.
Die zeitliche Dauer, die Leistung und die Anzahl der Impulse, die zu dem
Wellenlängenmultiplex-Signal zusammen gesetzt werden, ist so gewählt, dass sich für
eine Person, die in das Ende eines mit diesem Signal beaufschlagten Lichtwellenleiters
sieht, keine Gefahr von Verletzungen, insbesondere des Auges, ergibt. Hierzu wurden
bestimmte Laserschutzklassen definiert, deren Anforderungen von einem optischen
Übertragungssystem erfüllt werden müssen.
Erhält eine Sende-/Empfangseinheit auf einem Kanal einen Antwort-Impuls, so wird
dies als Zeichen für eine intakte Übertragungsstrecke gewertet und die betreffende
Sende-Empfangseinheit beginnt mit einer kontinuierlichen Übertragung. Die
gegenüberliegende Sende-/Empfangseinheit detektiert entweder das Empfangen einer
kontinuierlichen Signals oder erhält ebenfalls einen Antwort-Impuls und reagiert in
beiden Fällen ebenfalls mit dem dauernden Senden eines Signals.
Als weiterer Schutzmechanismus kann eine Sende-/Empfangseinheit prüfen, ob
innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne nach dem Beginn des kontinuierlichen
Sendens eines Signals auch ein von der Gegenseite gesendetes kontinuierliches Signal
empfangen wird. Ist dies nicht der Fall, so wird das Senden eines kontinuierlichen
Signals abgebrochen und erneut das vorstehend erläuterte Verfahren zur Überprüfung
der Funktionsfähigkeit der Übertragungsstrecke aufgenommen, da die Sende-
/Empfangseinheit in diesem Fall annimmt, dass unmittelbar nach dem Start des
kontinuierlichen Sendens ein Fehler auf der Übertragungsstrecke aufgetreten ist.
Diese Zeitspanne, innerhalb derer nach dem Start des kontinuierlichen Sendens auf das
Empfangen eines kontinuierlichen Signals erwartet wird, muss unter Berücksichtigung
der Signalleistung ebenfalls so gewählt werden, dass die Gefährdung von Personen
ausgeschlossen ist, die dieser optischen Leistung ausgesetzt werden.
Da die Übertragungsstrecke 3 bei der Übertragungseinrichtung nach Fig. 1 optische
Verstärker 11 umfasst, muss selbstverständlich auch für jedes am Ausgang eines jeden
der optischen Verstärker in den betreffenden Lichtwellenleiter eingekoppelte Signal
sichergestellt werden, dass bei einer Unterbrechung des Lichtwellenleiters in diesem
allenfalls eine solche optische Leistung geführt wird, dass eine Gefährdung von
Personen ausgeschlossen werden kann. Dies gilt insbesondere auch für die
Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens zur Überprüfung der
Funktionsfähigkeit der Übertragungsstrecke. Dabei muss insbesondere berücksichtigt
werden, dass ein wesentlicher Teil der optischen Leistung am Ausgang eines optischen
Verstärkers von diesem selbst, insbesondere dem optischen Pumpelement, das meist als
Halbleiterlaser ausgebildet ist, erzeugt wird. Demzufolge darf der Pumplaser eines
optischen Verstärkers nicht kontinuierlich eingeschaltet sein. Er muss jedoch zur
Gewährleistung der Funktionsfähigkeit des vorbeschriebenen Verfahrens zumindest
dann eine ausreichende Pumpleistung erzeugen, wenn ein zu verstärkendes optisches
Signal (das Wellenlängenmultiplex-Signal, bestehend aus den Frage- und/oder Antwort-
Impulsen) am Eingang des Verstärkers ankommt.
Zur Erläuterung des Verfahrens nach der Erfindung, wie das Einschalten der Pumplaser
der optischen Verstärker abhängig vom optischen Eingangssignal erfolgt, wird zunächst
anhand von Fig. 2 der grundsätzliche Aufbau eines optischen Faserverstärkers
beschrieben:
Der Faserverstärker 11 weist einen optischen Eingang 13 und einen optischen Ausgang
15 auf, welche jeweils mit einem Lichtwellenleiter verbindbar sind. Dies kann mittels
einer optischen Steckverbindung erfolgen. Der Eingang 13 ist mit einem
Lichtwellenleiter 17 verbunden, der auf einen 1 × 2-Koppler 19 führt. Ein Arm des
Kopplers 19 führt zu einem breitbandigen Empfangselement 21, beispielsweise eine
Photodiode, die in der Lage ist, zumindest das Spektrum des optischen Nutzsignals,
welches im Wellenlängenmultiplex-Signal beinhaltet ist, zu detektieren. Das elektrische
Ausgangssignal des Empfangselements 21 ist einer Auswerte- und Steuereinheit
zugeführt. Diese kann als Mikroprozessorschaltung ausgebildet sein.
Der zweite Arm des Kopplers 19 ist über einen Arm eines 2 × 1-Kopplers mit einem
Pumplichtwellenleiter 25 verspleißt oder anderweitig verbunden. Der
Pumplichtwellenleiter kann beispielsweise als Erbium dotierte Glasfaser ausgebildet
sein. Das Ende des Pumplichtwellenleiters 25 ist mit dem optischen Ausgang 15 des
Verstärkers 11 verbunden.
Der zweite Arm des 2 × 1-Kopplers 27 ist mit dem optischen Ausgang eines
Pumpelements 29, beispielsweise eines Halbleiterlasers, verbunden. Der Pumplaser 29
wird von der Auswerte- und Steuereinheit 23 mit einem elektrischen Steuersignal
angesteuert. Hierbei kann es sich z. B. um den Strom durch den Laser 29 handeln. Der
Pumplaser 29 weist eine Einschaltzeit ton zwischen einer steigenden Flanke des
elektrischen Ansteuersignals bzw. des Pumpstroms und der steigenden Flanke der
optischen Ausgangsleistung (Pumpleistung) auf. Für einen Halbleiter-Pumplaser beträgt
dies Einschaltzeit ton typischerweise ca. 3 bis 5 ms.
Der Pumplaser 29 weist einen Monitordiode 31 auf, deren Ausgangssignal der
Auswerte- und Steuereinheit 23 zugeführt ist. Damit kann die Auswerte- und
Steuereinheit die Einschaltzeit ton aus dem Ansteuersignal für den Pumplaser 29 und
dem Signal der Monitordiode 31 bestimmen. Dies kann bereits in einem
Initialisierungsvorgang für den Verstärker 11 unmittelbar nach dessen Einschalten oder
während des Betriebs erfolgen, wenn der Pumplaser aktiviert wird.
Da während des vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Überprüfung der
Funktionsfähigkeit der Übertragungsstrecke 3 das einem Verstärker 11 zugeführte
Wellenlängenmultiplex-Signal zumindest abschnittsweise periodisch ist (die Abschnitte
ergeben sich, wenn ein oder mehrere Frage-Impuls durch einen Antwort-Impuls ersetzt
werden bzw. zusätzlich Antwort-Impulse auf einen Kanal gegeben werden), kann die
Auswerte- und Steuereinheit 23 bei ihr bekannter (gespeicherter) Periodendauer den
Pumplaser 29 so ansteuern, dass bei Eintreffen eines Impulses des Signals Smux eine zur
optischen Verstärkung des Signals ausreichende Pumpleistung im Pumplichtwellenleiter
25 vorliegt. Hierzu wird der Pumplaser bereits um die Einschaltzeit ton vor dem Beginn
der nächsten (bekannten) Periode für den betreffenden Impuls angesteuert. Aus
Sicherheitsgründen kann das Ansteuern um eine Sicherheitsmarge δt vor dem zwingend
notwendigen Ansteuern des Pumplasers 29 erfolgen.
Das Verfahren für das Aktivieren eines optischen Verstärkers läuft wie folgt ab:
Während der ersten Periode erfasst die Auswerte- und Steuereinheit mittels des Signals
des Empfangselements 21 die Zeitpunkte der steigenden Flanken eintreffender Impulse
und die jeweilige Impulsdauer und speichert diese ggf. ab. Da die Auswerte- und
Steuereinheit 23 die Periodendauer, z. B. 10,24 s, des (abschnittsweise) periodischen
Signals Smux kennt, kann sie für jeden, nach Ablauf der bekannten Periodendauer
erwarteten nächsten Impuls den Pumplaser rechtzeitig einschalten, um dessen
Verstärkung zu gewährleisten.
Diejenigen "ersten" Impulse, die bei Beginn eines neuen periodischen Abschnitts
gegenüber der vorhergehenden Periode geändert sind, werden vorzugsweise nicht
verstärkt. Hierzu blockiert die Auswerte- und Steuereinheit 23 das normalerweise
erfolgende verzögerte Einschalten des Pumplasers 29 bei Detektieren einer steigenden
Flanke eines Impulses, welche nicht in ein der Auswerte- und Steuereinheit 23
bekanntes, zuvor festgestelltes Muster passt. Da die Signale S1 bis S4, welche die
einzelnen Kanäle des optischen Wellenlängenmultiplex-Signals Smux festlegen, nicht
synchronisiert werden, kann es passieren, dass ein "erster" Impuls zufällig eine
steigende Flanke aufweist, die in ein zuvor ermitteltes Muster passt, jedoch eine andere
Impulsdauer. In diesem Fall erfolgt eine Verstärkung des Impulses innerhalb des zuvor
von der Auswerte- und Steuereinheit festgelegten Fensters. Da die Auswerte- und
Steuereinheit während der nächsten der aktuellen Periode jedoch das neue Muster
erfasst bzw. lernt, erfolgt während der nächsten Periode ein korrektes Vertärken.
Unter Berücksichtigung dieser Funktionsweise der Verstärker 11 läuft somit das
vorstehend erläuterte Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit der
Übertragungsstrecke 3 wie folgt ab:
Während der ersten Periode lernt jeder erste der Verstärker in jeder
Übertragungsrichtung das Impuls-Muster des ihm zugeführten Signals Smux. Die
Auswerte- und Steuereinheiten blockieren ein (verzögertes) Einschalten der Pumplaser
29, so dass der jeweils nächste Verstärker 11 bei entsprechender Streckenlänge
zwischen den Verstärkern kein Empfangssignal mehr detektiert. Während der nächsten
Periode verstärkt jeder erste Verstärker 11 die Impulse korrekt und erzeugt somit ein
Eingangssignal für jeden zweiten Verstärker in den beiden Ketten. Dieser reagiert, wie
zuvor die ersten Verstärker in der Ketten während dieser Periode nur mit einem
Lernvorgang für das Impuls-Muster. Jeder dritte Verstärker 11 erhält somit erst mit
Beginn der dritten Periode ein Eingangssignal und lernt in dieser Periode das
betreffende Muster. Erst in der vierten Periode erhält die jeweils gegenüber liegende
Sende-/Empfangseinheit ein Empfangssignal und reagiert bei Erhalt eines oder mehrerer
Impulse auf den einzelnen Kanälen des Wellenlängenmultiplex-Signals, welche als
Frage-Impulse identifiziert werden, mit dem Senden entsprechender Antwort-Impulse
auf den jeweiligen Kanälen in der gegenläufigen Übertragungrichtung.
In der Kette von Verstärkern der gegenläufigen Richtung, in der zuvor ebenfalls nur
Frage-Impulse gesendet wurden, wird dadurch ein neuer Abschnitt des abschnittsweise
periodischen Signals Smux eingeleitet. Der oder die neu gesendeten Antwort-Impulse
gelangen wiederum erst in der vierten Periode zur ursprünglichen Sende-
/Empfangseinheit zurück und werden von dieser als solche identifiziert. Diese Sende-
/Empfangseinheit reagiert nunmehr mit dem Start eines kontinuierlichen Sendens. Dies
kann sofort auf allen Kanälen erfolgen, da meist davon ausgegangen werden kann, dass
auch die anderen Kanäle funktionieren, wenn ein Kanal als funktionierend festgestellt
wurde. Selbstverständlich kann das Verfahren jedoch auch für jeden einzelnen Kanal
bis zu Ende geführt werden, d. h. bis jede Sende-/Empfangseinheit für jeden Kanal einen
Antwort-Impuls erhalten hat, oder Auf dem betreffenden Kanal ein Dauersignal
feststellt.
Da jeder Verstärker 11 zunächst nur dann den Pumplaser 29 aktiviert, wenn in der
vorherigen Periode ein entsprechender Impuls hinsichtlich der steigenden Flanke und
der zugehörigen Impulsdauer "gelernt" wurde, muss sichergestellt werden, dass ein
dauerndes Signal als solches erkannt und verstärkt wird.
Hierzu umfasst die Auswerte- und Steuereinheit 23 eine Einheit 33, welche feststellt, ob
das Signal Smux länger als eine vorbestimmte Zeitspanne aktiv, z. B. logisch HIGH ist.
Ist dies der Fall, so wird angenommen, dass am Eingang 13 des betreffenden
Verstärkers ein kontinuierliches Signal anliegt und der Pumplaser 29 dauerhaft
eingeschaltet.
Selbstverständlich wird diese vorbestimmte Zeitspanne vorzugsweise so gewählt, dass
diese deutlich größer ist als die Länge eines Frage- oder Anwort-Impulses (eines
Kanals), vorzugweise auch größer als das n-fache eines Frage-Impulses, wenn n die
Anzahl der Kanäle ist. Denn es könnte der Fall auftreten, dass sich die Frage-Impulse
der Kanäle zu einem Multiplex-Signal zusammensetzen, das genau die n-fache Länge
eines Frage-Impulses aufweist.
Die selbe Bedingung kann auch für die Antwort-Impulse erfüllt werden, wobei hier
berücksichtigt werden kann, dass eher selten mehr als zwei Antwort-Impulse
gleichzeitig übertragen werden.
Die Einheit 33 weist somit einen inaktiven Ausgang auf, solange das Signal an deren
Eingang nicht länger als die vorbestimmte Zeit einen aktiven Zustand aufweist. Liegt
am Eingang ein Impuls mit einer Länge an, die kürzer ist als die vorbestimmte Zeit, so
bleibt der Ausgang der Einheit 33 inaktiv.
Der Ausgang der Einheit 33 ist einem ODER-Glied 35 zusammen mit vier weiteren
Signalen I1 bis I4 zugeführt. Jedes der vier weiteren Signale I1 bis I4 steht für einen
Frage- oder Antwort-Impuls des Multiplex-Signals. Denn die jeweils auf den vier
Kanälen übertragenen Impulse können im Multiplex-Signal maximal als vier einzelne
Impulse auftreten (oder zu weniger Impulsen überlagert sein). Der Ausgang des ODER-
Glieds 35 bildet das Ansteuersignal für den Pumplaser 29. Dieser wird daher aktiviert,
wenn eines der Signale I1 bis I4 einen aktiven Zustand aufweist oder wenn der Ausgang
der Einheit 33 bei Anliegen eines kontinuierlichen Signals aktiv wird. Die Signale I1 bis
I4 werden dabei, wie vorstehend beschrieben, von der Auswerte- und Steuerheit 23
gebildet und spiegeln das in einer vorhergehenden Periode "gelernte" Impulsmuster
wider. Wie bereits erläutert könnten auch mehr als vier Signale In erzeugt werden, wenn
auf einem oder mehreren Kanälen gleichzeitig Frage- und Antwort-Impulse übertragen
werden sollen.
Selbstverständlich können die in Fig. 2 dargestellte Einheit 33 und das ODER-Glied 35
auch rein softwaremäßig in einer als Prozessorschaltung ausgebildeten Auswerte- und
Steuereinheit 23 realisiert sein. Bei den Signalen In handelt es sich dann um software
interne Prozesse.
Erfindungsgemäß kann somit im Wesentlichen das Einschalten des Pumplasers eines
optischen Verstärkers bei der Durchführung des beschriebenen Verfahrens zur
Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Übertragungsstrecke nur dann gewährleistet
werden, wenn dies tatsächlich erforderlich ist. Im Verstärker ist hierzu kein optisches
Demultiplexen des zu verstärkenden Signals erforderlich. Dies ermöglicht einen
einfachen und kostengünstigen Aufbau des Verstärkers.