DE10130768A1 - Kanalzugriffsverfahren für Adhoc-Funknetze zur Interfahrzeug-Kommunikation - Google Patents
Kanalzugriffsverfahren für Adhoc-Funknetze zur Interfahrzeug-KommunikationInfo
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Abstract
Die Erfindung beschreibt die Anwendung des Kanalzugriffsverfahrens "Multiple Transmission - Non Preemptive Multiple Access (MT-NPMA)" für die Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation. Durch die Eigenschaften dieses Zugriffsverfahrens, das sowohl kollisionsfreien als auch kollisionsbehafteten Kanalzugriff für Adhoc-Netze ermöglicht, werden die speziellen Anforderungen von Interfahrzeug-Funkkommunikationssystemen erfüllt.
Description
- Die Erfindung betrifft Kommunikationssysteme für den Austausch von Daten zwischen Fahrzeugen untereinander.
- Insbesondere betrifft die Erfindung Kommunikationssysteme, bei denen Daten unterschiedlicher Kategorien zwischen Fahrzeugen ausgetauscht werden sollen.
- Interfahrzeug-Kommunikationssysteme zur direkten Kommunikation zwischen Fahrzeugen werden eine Kommunikationsplattform für ein breites Spektrum von Internet-Diensten und Verkehrstelematik-Anwendungen bilden.
- Solche Interfahrzeug-Kommunikationssysteme werden in der Regel als Ad-hoc-Netz konzipiert. Sie sind somit von keiner vorinstallierten Netzinfrastruktur abhängig und es wird kein Netzbetreiber benötigt. Da zudem unlizensierte Funkbänder verwendet werden, ist die Datenübertragung selbst kostenfrei. Interfahrzeug-Kommunikationssysteme ermöglichen insbesondere den Austausch von Daten im lokalen Umfeld eines Fahrzeugs. Sie unterscheiden sich grundsätzlich von den Mobilfunknetzen, deren Haupteinsatzgebiet die Sprachkommunikation bzw. in zunehmendem Maße der allgemeine Internet- Zugang ist und die somit auf ortsunabhängige Anwendungen ausgerichtet sind.
- Neben typischen Internet- und Telematik-Anwendungen werden diese Funknetze verkehrsbezogene Anwendungen unterstützen, wie z. B. Gefahrenwarnung und kooperative Fahrerassistenzsysteme. Hierdurch werden besondere Maßnahmen zur Sicherung und schnellen Übermittlung von Daten notwendig. Durch die Kommunikation über mehrere Fahrzeuge hinweg wird eine neue Dimension für die Bereitstellung von Telematik-Anwendungen erschlossen, indem z. B. Daten von Systemen vorausfahrender Fahrzeuge (Sensor-, Kamera-, Radarsysteme) dem Fahrer zugänglich gemacht werden. Sensoren und Systeme verschiedener Fahrzeuge können miteinander kooperieren.
- Ad-hoc-Funknetze weisen die Eigenschaft auf, dass sie zu ihrem Betrieb keine vorinstallierte Infrastruktur zwingend erfordern. Befinden sich z. B. mindestens zwei Funkknoten sich in Funkreichweite, so können diese miteinander kommunizieren und zwar ohne auf irgendeine Netzinfrastruktur angewiesen zu sein. Neben der Kommunikation zwischen Fahrzeugen ist auch die Datenübertragung zwischen Fahrzeugen und sogenannten Feststationen möglich. Feststationen können z. B. am Straßenrand installiert sein. Sie können - müssen aber nicht - eine Verbindung zu Festnetzen (Internet) bereitstellen.
- Feststehende Stationen sind in diesem Zusammenhang keine Basisstationen in dem Sinne, dass sie die Kommunikationsabläufe von anderen Funkknoten steuern. Feststationen werden hier vielmehr aus protokolltechnischer Sicht wie Mobilstationen behandelt.
- Allgemein bestimmen Kanalzugriffprotokolle den Sendezeitpunkt und die weiteren Randbedingungen von Datenübertragungen. Dabei wird das Kanalzugriffsverfahren sowohl für die Übertragung von Nutzdaten, als auch für die Übertragung von Signalisierinformationen zur Funknetz-Organisation verwendet. Da insbesondere für Interfahrzeug-Kommunikation neben der Übertragung von zeitunkritischen Daten auch zeitkritische Datenübertragungen, z. B. zur Steuerung des Kommunikationsnetzes oder für zeitkritische Anwendungen (z. B. Übertragung von Bremsdaten), unterstützt werden müssen, muss dies ein leistungsfähiges Kanalzugriffsverfahren ebenfalls ermöglichen.
- Die Erfindung geht von derartigen Systemen der Interfahrzeug-Kommunikation aus. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, die Leistungsfähigkeit solcher Systeme durch Einsatz eines speziellen Kanalzugriffsverfahrens zu verbessern.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren nach Anspruch 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
- Die hier beschriebene Erfindung betrifft den Einsatz bzw. die Anpassung des Kanalzugriffprotokolls "Multiple Transmission Non-Preemptive Multiple Access" (MT-NPMA) an die Belange von Interfahrzeug-Funkkommunikationssystemen (einschließlich der Kommunikation mit Feststationen).
- Dieses Verfahren wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen und den darin verwendeten Abkürzungen näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1 ein Schichtenmodell für Interfahrzeug-Kommunikation;
- Fig. 2 eine schematische Darstellung des "Elimination Yield Non-Preemptive Multiple Access" (EY-NPMA)- Verfahrens;
- Fig. 3 eine schematische Darstellung des "Multiple Transmission Non-Preemptive Multiple Access" (MT- NPMA)-Verfahrens.
- Im Schichtenmodell in Fig. 1 ist der übliche Aufbau der Kommunikationsprotokolle für die Interfahrzeug-Kommunikation dargestellt. Über der physikalischen Schicht (Funkmodem) wird die Koordination des Kanalzugriffs und die Sicherung auf Link-Ebene in der MAC/LLC-Schicht durchgeführt. Auf der dritten Ebene wird zwischen Nutz- (z. B. hier IP- Daten) und Funktionen zur Organisation des Funknetzes unterschieden. Letztere beinhalten unter anderem das Routing, das die Wegewahl in Ad-hoc-Funknetzen ermöglicht, wenn zwei Fahrzeuge nicht direkt miteinander kommunizieren können.
- Das MT-NPMA-Verfahren für den Kanalzugriff für Ad-hoc- Funknetze wurde zuerst in [1] beschrieben. Es stellt eine Modifikation des "Elimination Yield Non-Preemptive Multiple Access" (EY-NPMA)-Verfahrens dar, welches in dem HIPERLAN Typ 1-Standard [2] spezifiziert ist. Zur Beschreibung des MT-NPMA-Verfahrens wird daher zuerst das EY-NPMA-Verfahren erläutert. Danach wird das MT-NPMA-Verfahren beschrieben.
- Der HIPERLAN Typ1 - Standard der ETSI (European Telecommunikations Standards Institute) beschreibt ein lokales Adhoc-Funknetz (Funk-LAN). Dieser Standard spezifiziert unter anderem das Kanalzugriffsverfahren EY-NPMA. Zielumgebung für Systeme nach diesem Standard ist insbesondere die Büroumgebung.
- In diesem Abschnitt wird auf das Kanalzugriffsverfahren für HIPERLAN eingegangen. Dieses wird als "Elimination Yield Non-Preemptive Multiple Access" (EY-NPMA) bezeichnet. Das Verfahren wurde speziell für HIPERLAN Typ1 konzipiert und wurde auf die Anforderungen, die an HIPERLAN-Typ1-Systeme gestellt werden, ausgerichtet. Diese umfassen insbesondere:
- - Dezentralität. Dezentrale Systemarchitektur mit der Konsequenz, daß ein HIPERLAN-Knoten auf der Ebene der MAC- Schicht (Media Access Control, = Kanalzugriff) keine Informationen über die Anzahl, Zustände und Adressen der Knoten in seiner Konuuunikations- und Detektionsreichweite besitzt.
- - Zeitkritische Dienste. Unterstützung von zeitkritischen Diensten mittels eines Prioritätsmechanismus zur Behandlung von Datenpaketen anhand deren Restlebenszeiten.
- - Zeitinvariante Topologie. Topologieänderungen aufgrund der maximalen Geschwindigkeit der HIPERLAN-Knoten von 10 m/s und der Funkreichweite von rund 50 Meter.
- Aufgrund der zu erwartenden häufigen Topologieänderungen und aufgrund des dezentralen Ansatzes von HIPERLAN wurde ein nichtkonfliktfreies Zugriffsverfahren ausgewählt, welches auf dem "Carrier Sense"-Prinzip aufbaut. Dies bedeutet, daß sendewillige Stationen zuerst den Funkkanal abhören und nur dann senden, wenn kein anderer Sendevorgang detektiert werden kann.
- Detektiert eine sendewillige Station einen anderen Sendevorgang, so wartet sie ab, bis dieser vorüber ist. Danach tritt sie in eine sogenannte Wettbewerbsphase ein, d. h. sie durchläuft einen Mechanismus, indem sie entweder den Kanal weiter abhört, oder aber Nutz- bzw. Signalisierdaten sendet. Hierbei wird einkalkuliert, dass unter Umständen mehrere Stationen gleichzeitig senden. Man spricht in diesem Falle von einer Kollision. Die Wettbewerbsphase dient dazu, die Wahrscheinlichkeit einer Kollision zu minimieren. Das EY-NPMA-Verfahren definiert folgende drei Teilphasen für die Wettbewerbsphase:
- - Priorisierungsphase. Bestimmung derjenigen Stationen, die die höchste Priorität besitzen.
- - Eliminations-Phase. Erste Ausscheidungsphase.
- - Yield-Phase. Zweite Ausscheidungsphase.
- Da sendende Funkknoten während des Sendevorgangs nicht erkennen können, ob die Kommunikation erfolgreich war - hierfür sind die Verhältnisse an der Antenne des Empfängers maßgeblich - ist ein Quittierungsmechanismus Bestandteil des EY-NPMA-Verfahrens. Direkt nach dem erfolgreichen Empfang eines Datenpaketes quittiert dies der Empfänger durch Senden eines Bitmusters. Diese Quittierung wird nur für Unicast-Übertragungen durchgeführt. Multi- und Broadcastpakete werden nicht quittiert.
- In Fig. 2 ist der Ablauf des EY-NPMA-Verfahrens an einem Beispiel mit 5 Stationen (sog. "Knoten") dargestellt. In x- Richtung ist die Zeit aufgetragen. Nehmen wir an, Station 1 überträgt zu Beginn ein Datenpaket an Station 2. Nach einer Schutzzeit (Acknowledge Interframe Space, iAK) bestätigt Station 2 den korrekten Empfang des Datenpakets, indem sie eine entsprechende Quittung unter Verwendung der niedrigen Datenrate an Station 1 sendet. Nach einer weiteren Schutzzeit (Interframe Space, iCS) beginnt der eigentliche neue Kanalzugriffszyklus. Dabei wird die Zeit zwischen Beginn des Kanalzugriffs und Sendebeginn in Intervalle, sog. "Zeitschlitze" eingeteilt. Es wird zwischen Prioritäts-, Elimination- und den sogenannten Yield-Zeitschlitzen unterschieden.
- Im Beispiel in Fig. 2 konkurrieren nun die drei Stationen 3, 4 und 5 um den Kanal. Zuerst werden die Stationen eliminiert, die in diesem Zugriffszyklus nicht die höchste Priorität besitzen. Dazu detektieren alle Stationen einer ihrer Priorität entsprechende Anzahl von Prioritäts-Zeitschlitzen den Kanal. Empfangen sie während dieser Zeit kein Signal, so senden sie den sogenannten Prioritätspuls. Im darstellten Beispiel haben alle drei Stationen die Priorität 2 (= 3. Prioritätsrang der Prioritätsfolge 0, 1, 2, . . .) und senden demzufolge im dritten Prioritätszeitschlitz. Stationen mit niedrigerer Priorität erkennen dies, indem sie den Kanal ständig mitdetektieren, und scheiden, sobald sie das Signal erkennen, aus diesem Kanalzugriffszyklus aus.
- Nach dem Signalisieren der Priorität treten die verbleibenden Stationen in eine erste Ausscheidungsphase, die sogenannte Elimination-Phase, ein. Dazu wird der Prioritätspuls um eine zufällig gewählte Zahl von Elimination-Zeitschlitze verlängert. In Folge setzen sich diejenigen Stationen, die den Prioritätspuls am längsten senden, gegenüber anderen Stationen durch (im Beispiel in Fig. 2 die Stationen 3 und 5). Alle anderen (Station 4) erkennen nämlich die länger andauernden Prioritätspulse, indem sie nach dem Senden ihres eigenen (kürzeren) Prioritätspulses schnellstmöglich den Kanal detektieren und die noch immer Prioritätspulse sendenden Stationen empfangen. Damit scheiden Stationen mit kürzeren Prioritätspulsen in der Eliminationsphase aus (hier also Station 4).
- Verbleibende Stationen (hier die Stationen 3 und 5) überwachen nun nach einer Schutzzeit iESV eine individuell zufällig gewählte Anzahl von Yield-Zeitschlitzen, ob der Kanal weiterhin frei bleibt. Diese Zeit wird als Yield-Phase bezeichnet. Bleibt der Kanal frei, so sendet die Station mit der (zufällig) kürzesten Yield-Phase ihr Datenpaket. Dies detektieren dann andere, wegen ihrer (zufällig) länger festgelegten Yield-Phase noch wartende Stationen und scheiden aus. Im dargestellten Beispiel nach Fig. 2 hat Station 5 eine Anzahl von 4 Yield-Zeitschlitzen Wartezeit festgelegt, die konkurrierende Station 3 eine größere Zahl. Somit sendet also die Station 5 nach dem 4. Yield-Zeitschlitz ihr Datenpaket, Station 3 scheidet aus. Senden mehr als eine Station (wegen zufällig identisch gewählter Anzahl von Yield-Zeitschlitzen), so tritt eine Kollision auf.
- Ein oben beschriebener Kanalzugriffszyklus beginnend mit der Prioritätsausscheidung und nachfolgender Elimination- und Yield-Phase wird als synchronisierter Kanalzugriff bezeichnet, da alle Stationen sich auf das zuletzt empfangene Signal synchronisiert haben. Daneben gibt es noch einen freien Kanalzugriff, bei dem die Wettbewerbsphase nicht durchlaufen wird, sondern direkt gesendet werden kann. Dies ist der Fall, wenn eine genügend lange Zeit seit dem letzten Signal auf dem Funkkanal verstrichen ist.
- In der Dissertationsschrift [1] wird ein neues Kanalzugriffsverfahren für dezentral organisierten Kanalzugriff in lokalen Funknetzen - das "Multiple Transmission Non-Preemptive Multiple Access-Verfahren - vorgeschlagen. Das MT- NPMA-Verfahren wird folgenden näher beschrieben.
- Das MT-NPMA-Verfahren wird als Alternative für den Einsatz in HIPERLAN-Systemen angesehen. Es unterliegt daher den gleichen Anforderungen, wie das EY-NPMA-Verfahren des HIPERLAN Typ 1-Standards. Daneben bietet es eine Reihe neuer Funktionalitäten, die vorteilhaft für Interfahrzeug- Kommunikationssysteme eingesetzt werden können. Die Nutzung der Möglichkeiten und Funktionalitäten des MT-NPMA-Verfahrens für diese Anwendungsszenarien ist Gegenstand dieser Erfindung.
- Das MT-NPMA ist eine Weiterentwicklung des EY-NPMA-Verfahrens. So werden die Priorisierungs- und die Eliminations- Phase wie beim EY-NPMA-Verfahren durchlaufen (siehe Fig. 3). Neu am MT-NPMA-Verfahren ist, daß nun in der zweiten Wettbewerbsphase (Yield-Phase) nicht nur ein Paket, sondern mehrere Pakete von verschiedenen Stationen übertragen werden können. Die zweite Wettbewerbsphase wird daher bei diesem Verfahren im folgenden als Multiple Transmission"- oder MT-Phase bezeichnet. Die MT-Phase besteht aus einer festen Anzahl von "Multiple Transmission"-Zeitschlitzen, die entweder leer sind oder in denen eine Übertragung ggf. mit anschließender Quittierung stattfindet. Ein Kanalzugriffszyklus ist erst dann beendet, wenn alle MT-Zeitschlitze durchlaufen sind. Dabei wird, wenn in einem MT- Zeitschlitz ein Paket gesendet wird, die Paketübertragung einschließlich Quittierung als ein MT-Zeitschlitz gezählt. Jede Station, die die Eliminations-Phase gewinnt, wählt zufällig und z. B. gleichverteilt einen MT-Zeitschlitz aus. In diesem sendet sie ihr Datenpaket. Die anderen Stationen detektieren dies und zählen entsprechend die MT-Zeitschlitze mit. Der Zugriffszyklus endet erst dann, wenn alle MT-Zeitschlitze durchlaufen sind. Ein vollständiger Durchgang - beginnend mit der Priorisierungs-Phase und endend mit dem Ablauf des letzten MT-Zeitschlitzes - wird als MT-Zugriffszyklus bezeichnet.
- Die Priorisierungs- und die Eliminations-Phase werden pro Kanalzugriffszyklus (und somit ggf. für mehrere Übertragungen von Datenpaketen innerhalb einer MT-Phase) nur einmal durchlaufen, was eine wesentliche Verringerung des Overheads (= für Datenübertragung nicht verfügbare Sendezeit der Priorisierungs- u. Eliminierungs-Phase) bedeutet. Andererseits müssen in jedem Zugriffszyklus alle MT-Zeitschlitze abgewartet werden. Im Vergleich zum EY-NPMA-Verfahren, bei dem der Kanalzugriffszyklus nach Senden des Paketes beendet ist, bedeutet dies für den Fall, das z. B. während der gesamten MT-Phase nur ein einziges Datenpaket übertragen wird, einen erhöhten Overhead. In [1] wird jedoch nachgewiesen, dass das MT-NPMA-Verfahren im Vergleich zum EY-NPMA bei richtiger Parametrisierung ein wesentlich besseres Leistungsverhalten ermöglicht.
- Fig. 3 zeigt einen Zugriffszyklus am Beispiel von drei konkurrierenden Stationen nach dem Multiple Transmission- NPMA Verfahren. Der Zugriffszyklus endet erst dann, wenn alle MT-Zeitschlitze durchlaufen sind, wobei ein Zeitschlitz, in dem ein Datenpaket (Data) übertragen und quittiert wird (Ack), wie ein leerer Zeitschlitz gezählt wird.
- Die in den vorigen Abschnitten beschriebenen Zugriffsverfahren EY-NPMA und MT-NPMA besitzen selbst keine Mechanismen, um die zeitgerechte Übertragung von zeitkritischen Datenpaketen zu garantieren. Der HIPERLAN-Standard sieht allenfalls vor, dass falls eine Station zeitkritische Pakete übertragen muss, sie diese vorzieht und gemäß der Restlebenszeit der Pakete den Paketen Prioritäten zuweist. Dabei gilt: Je kürzer die Restlebenszeit, desto höher die Priorität. Kann ein Paket nicht während seiner Lebenszeit übertragen werden, so wird es verworfen.
- Dieses Verhalten ist insbesondere bei einer gleichzeitigen Übertragung zeitkritischer Datenpakete und asynchronem Dateitransfer kritisch. Da letztere Daten häufig in größeren Blöcken auftreten und somit kurzzeitig viel Übertragungskapazität beanspruchen können, kann das Funknetz bei parallelem Datentransfer mehrerer Stationen für einige Zeit in hohe Auslastungen getrieben werden und somit z. B. Sprachverbindungen durch Verwerfen eines hohen Anteils von Sprachpaketen unterbrechen.
- In [1] wird eine Erweiterung des MT-NPMA-Verfahrens vorgeschlagen, die einen konfliktfreien Vielfachzugriff für verbindungsorienterte, periodische Datenübertragungen ermöglicht.
- Das MT-NPMA-Verfahren erlaubt aufgrund seiner Eigenschaften mit wenigen Erweiterungen auch den kollisionsfreien Zugriff für zeitkritische Dienste, die regelmäßig Daten übertragen. Dabei kann den Stationen, die zeitkritische Datenpakete übertragen, nach einer Verbindungsaufbauphase der kollisionsfreie Kanalzugriff zumindest in genügend stark vermaschten bzw. vollvermaschten Funknetzen garantiert werden. In [1] werden Maßnahmen beschrieben, die das MT-NPMA-Verfahren auch im Falle teilvermaschter Funknetze anwendbar machen.
- Die Zugriffszyklen werden unterschieden in solche, in denen kollisionsfrei zugegriffen wird, und in solche, in denen asynchrone Datenübertragungen stattfinden. Im folgenden werden erstere als periodische Zugriffszyklen und letztere als asynchrone Zugriffszyklen bezeichnet. Periodische Zugriffszyklen treten mit der für die verbindungsorientierte Kommunikation typischen Periode auf. Eine Folge zusammengehöriger periodischer Zugriffszyklen wird als (periodische) Zugriffszyklenfolge bezeichnet.
- Die Erweiterungen des MT-NPMA-Verfahrens zur Unterstützung konfliktfreier Zugriffe umfassen:
- a) Unterscheidungskriterien zwischen periodischen und asynchronen Zugriffszyklen.
- b) Regeln für die konfliktfreie Übertragung innerhalb der periodischen Zugriffszyklen.
- c) Regeln für Verbindungsauf- und -abbau.
- d) Regeln zur Unterstützung verschiedener verbindungsorientierter, zeitkritischer Kommunikationsdienste mit z. B. unterschiedlichen Periodendauern.
- Im folgenden werden diese Erweiterungen zum MT-NPMA-Verfahren beschrieben.
- Die Unterscheidung der beiden Typen von Zugriffszyklen erfolgt durch die Kanalzugriffspriorität (Priorisierungs-Phase). Periodische Zugriffszyklen besitzen gegenüber den asynchronen vorzugsweise eine höhere Zugriffspriorität, z. B. können den periodischen Zugriffszyklen die höheren Zugriffsprioritäten, z. B. 0 und 1 zugeordnet werden.
- Die Übertragung innerhalb eines periodischen Zugriffszyklus geschieht wie folgt: Jeder aufgebauten Verbindung ist genau ein MT-Zeitschlitz zugeordnet. Dieser MT-Zeitschlitz bleibt der Verbindung in jedem der Zugriffszyklen einer Zugriffszyklenfolge zur exklusiven Nutzung überlassen. Innerhalb dieser MT-Zeitschlitze überträgt der Sender jeweils ein Datenpaket und erwartet vom Empfänger die entsprechende Quittung. Ist ein MT-Zeitschlitz nicht belegt, so bleibt der Zeitschlitz leer.
- Für einen Verbindungsaufbau empfängt eine Station die Signale auf dem Funkkanal und überprüft, ob eine Zugriffszyklenfolge mit passender Periodendauer bereits gesendet wird. Wenn ja, so wählt die Station in einem Zyklus der gefundenen Folge einen freien MT-Zeitschlitz und sendet ein erstes Datenpaket. Ein solcher Verbindungsaufbau ist nicht konfliktfrei. Senden beispielsweise mehrere Stationen zum ersten Mal in einem periodischen Zyklus, so können sie kollidieren, da die Auswahl unter den freien MT-Zeitschlitzen zufällig erfolgt. - Geeignete Kollisionsauflösungsverfahren sind jedoch bekannt und in der Fachliteratur beschrieben. Tritt keine Kollision auf und wird der korrekte Empfang vom Empfänger quittiert, so ist der ausgewählte MT- Zeitschlitz dieser Verbindung zugeordnet.
- Konnte die Station keine passenden periodischen Zugriffszyklenfolgen detektieren, so initiiert sie selbst eine neue periodische Zugriffszyklenfolge, indem sie mit entsprechender Priorität (s. o.) auf den Funkkanal in einem der - bisher asynchronen - Zugriffszyklen zugreift. Die Station verwendet dann zur Datenübertragung z. B. den ersten MT-Zeitschlitz dieses Zugriffszyklus'.
- Mit dem vorgestellten Verfahren ist es möglich, verschiedene zeitkritische Kommunikationsdienste mit verschiedener Periodizität parallel zu unterstützen. Dies geschieht, indem für jeden Verbindungstyp eine eigene Zugriffszyklenfolge aufgebaut wird. Die Folgen müssen allerdings geeignet voneinander unterschieden werden können. Hierzu wird die Priorisierungs- bzw. Eliminations-Phase verwendet. Jede Zugriffszyklenfolge verwendet eine eindeutige Länge der Eliminations-Phase. Diese wird bei der Initiierung derart ausgewählt, daß keine zwei gleichen Eliminationslängen bei verschiedenen Folgen auftreten. Hierzu detektiert die initiierende Station vorab den Übertragungskanal ausreichend lange.
- Eine Zugriffszyklenfolge ist daher durch die Zugriffspriorität, durch die Länge der Eliminations-Phase und durch die zeitliche Lage gekennzeichnet. Dabei können unterschiedliche Zugriffszyklenfolgen sowohl gleiche als auch verschiedene Periodendauern besitzen.
- Die in diesem Abschnitt vorgeschlagene Erweiterung des MT- NPMA-Verfahrens zur konfliktfreien Übertragung von periodischen Daten besitzt eine Reihe von Eigenschaften und Vorteilen. So werden verbindungsorientierte Dienste ohne zentrale Steuerung unterstützt. Es werden keine festen Rahmenstrukturen vordefiniert. Die Zugriffszyklenstruktur ergibt sich vielmehr aus dem Verhalten aller dezentral organisierten Stationen. Die Anzahl der aufgebauten Verbindungen pro Folge begrenzt sich auf die Anzahl der MT-Zeitschlitze, die bei der Auslegung des Kommunikationsnetzes festgelegt wird. Nach Aufbau einer Verbindung erfolgt die Übertragung kollisionsfrei. Die Zugriffszyklenfolge bleibt solange bestehen, solange nicht alle Verbindungen abgebaut sind.
- Das MT-NPMA-Kanalzugriffsverfahren ist für die Inter-Fahrzeugkommunikation in Ad-hoc-Funknetzen besonders geeignet. Hierbei wird ausgenutzt, daß sowohl spontane asynchrone Kommunikationsvorgänge, wie z. B. die Übertragung der Daten eines Bremsvorgangs unterstützt werden, als auch Kommunikationsvorgänge, die eine Vielzahl von Übertragungen (z. B. Übertragung von großen Dateien oder Übertragungen innerhalb von TCP-Flows) erfordern, bzw. regelmäßig auftreten (z. B. Signalisierung für die Routing-Mechanismen der Ad-hoc- Netze).
- Dadurch, dass das MT-NPMA-Verfahren mehrere Prioritäten unterstützt, kann es verschiedene Kommunikationvorgänge innerhalb verschiedener Prioritätsstufen durchführen. Solche Kommunikationsvorgänge umfassen insbesondere:
- - Signalisierdaten für die Organisation des Ad-hoc-Funknetzes: z. B. Übertragung von Daten für das Routing, zur Erfassung der erreichbaren Fahrzeuge, Austausch von Positionsdaten zwischen den Fahrzeugen.
- - Datenübermittlung innerhalb sicherheitssteigernder Anwendungen: z. B. Übertragung von Bremsdaten, von detektierten Hindernissen bzw. Straßenverhältnissen, Beschleunigungswerte vorherfahrender Fahrzeuge oder allgemein die Übertragung von Sensordaten zwischen Fahrzeugen.
- - Nichtzeitkritische Daten, z. B. im Rahmen von IP-basierten Anwendungen (Email, Kurznachrichten, WWW, Chat).
- Die Erfindung sieht dabei vor, dass die auf Restlebenszeiten basierende Priorisierung, die in [2] definiert ist und dem MT-NPMA-Verfahren zugrunde liegt, aufgegeben wird und eine Priorisierung vorzugsweise anhand von Anwendungen bzw. Anwendungsfeldern durchgeführt wird. Eine vorteilhafte Ausprägung im Rahmen dieser Erfindung sieht z. B. vor, dass Datenübertragungen von sicherheitssteigernden Anwendungen die höchste Priorität zugewiesen wird. Neben der Zuweisung von Prioritäten mit Hilfe der Priorisierungsphase des MT- NPMA-Verfahrens, gibt es zudem die Möglichkeit, die Eliminationsphase zur Priorisierung zu nutzen, indem feste, statt zufällige Längen dieser Phase verwendet werden. Dies wird insbesondere bei periodischen Zugriffszyklen eingesetzt.
- Für eine Anwendung für ein Inter-Fahrzeug-Kommunikationssystem kann das MT-NPMA-Verfahren derart genutzt werden, daß eine Fahrzeuggruppe, die sich z. B. auf einer Autobahn bewegt, eine eigene MT-NPMA-Zyklusfolge für die Kommunikation innerhalb der Fahrzeuggruppe verwendet. Dies bedeutet, daß die Fahrzeuggruppe einen periodischen Zyklus für sich reserviert und innerhalb der MT-Phase dieses Zyklus' Daten sendet. Dabei kann jedem Fahrzeug entweder ein fester Zeitschlitz, eine Gruppe von Zeitschlitzen oder kein fester Zeitschlitz zugeordnet sein. Hat ein Fahrzeug keinen Zeitschlitz, so kann es sich einen reservieren, indem es wie in oben beschrieben in einem freien MT-Zeitschlitz zu senden beginnt, oder es kann, falls es eine spontane Kommunikation durchführen will, einen asynchronen Zyklus abwarten. Ist ein periodischer Zyklus kleiner als die maximale hierfür zur Verfügung stehende Zeit, so können asynchrone Zyklen eingefügt werden.
- Im Folgenden werden weitere vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten des MT-NPMA-Verfahrens für Interfahrzeug-Kommunikationssysteme ausgeführt.
- Ein Interfahrzeug-Funkkommunikationssystem muss in den verschiedensten Anwendungsszenarien verwendbar sein. Konträre Anforderungen stellen dabei die Stadtumgebung und Autobahnen dar. Während in der Stadtumgebung sehr viele Fahrzeuge bzw. Feststationen auf engen Raum mit geringeren Geschwindigkeiten zu erwarten sind, ist auf Landstraße bzw. auf Autobahnen mit Fahrzeuggruppen zu rechnen, die sich in gleicher Richtung bzw. in gegensätzlicher Richtung bewegen. Für die verschiedenen Anwendungsszenarien läßt sich das MT- NPMA-Verfahren derart einsetzen, daß z. B. in Umgebungen mit vielen Teilnehmern vorzugsweise asynchrone Zugriffszyklen eingesetzt werden. Für ausgewählten Anwendungen, wie zum Beispiel zur Koordination des Verkehrs an Kreuzungen, kann eine Feststation, die so angebracht ist, dass sie die Kreuzung funktechnisch "ausleuchtet", zur Koordination des Kanalzugriffs mittels einer periodischen Zugriffsfolge herangezogen werden. Dabei kann die Zuteilung der Zeitschlitze der MT-Phase nicht zufällig durch die Fahrzeuge, sondern fest oder durch Vergabe durch die Feststation z. B. anhand des Straßenverlaufs erfolgen.
- Bewegt sich eine Anzahl von Fahrzeugen entlang einer Überlandstraße, wie z. B. einer Autobahn, so können diese Fahrzeuge innerhalb einer periodischen Zugriffszyklenfolge miteinander kommunizieren. Diese Zugriffszyklenfolge kann vorteilhaft verwendet werden, um neben Nutzdaten auch Steuerdaten z. B. für das Routingprotokoll kontinuierlich auszutauschen. Spontane Kommunikation, z. B. die Übermittlung von Bremsdaten kann über asynchrone MT-NPMA-Zyklen vorzugsweise mit höherer Priorität erfolgen. Für die Weiterverbreitung der Information an nachfolgende Fahrzeuge kann wiederum, falls die geforderten Übermittlungszeiten dies zulassen, periodische Zugriffszyklusfolgen genutzt werden.
- Sicherheitssteigernde Anwendungen basieren beispielsweise auf der Übertragung von Sensordaten zwischen Fahrzeugen. Dies kann spontan erfolgen, etwa dann, wenn ein Fahrzeug plötzlich bremst oder in einen Unfall verwickelt wird. In diesem Falle wird ein asynchroner MT-Zyklus mit höchster Priorität gestartet. Im Sinne der Erfindung wird dabei die Möglichkeit der Priorisierung von Datenpakete des MT-NPMA- Verfahrens mittels der Priorisierungsphase verwendet.
- Werden Anwendungen realisiert, die einen kontinuierlichen Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen erfordern, z. B. zum Zwecke der Abstandserfassung oder von kooperativen Fahrmanövern (z. B. Platooning), so wird vorzugsweise eine periodische Zyklusfolge hierfür eingesetzt. Auch dieser Zugriffsfolge wird eine feste Priorität - vorzugsweise eine hohe - zugeordnet.
- Bei der Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Feststation sind beide im allgemeinen nur kurze Zeit in Funkkontakt.
- Hier ermöglicht das MT-NPMA-Verfahren vorteilhaft folgende Vorgehensweisen:
- 1. Für die Kommunikation von Feststationen zu fahrenden Fahrzeugen kann die Feststation einen asynchronen MT- NPMA-Zyklus initiieren. Durch die Verwendung und Reservierung einer vorzugsweisen hohen Priorität, wird die Kommunikation von der Feststation zu den Fahrzeugen sichergestellt.
- 2. Eine Feststation kann auch eine periodische Zugriffszyklenfolge initiieren und sich somit einen festen Anteil an der Funkkapazität sichern. Hierbei kann z. B. eine bestimmte Priorität der Prioritätsausscheidungsphase vorgesehen werden. Befinden sich mehrere Feststationen gegenseitig in Funkreichweite, so können die MT-NPMA-Zyklen der Feststation durch die Länge der Eliminations- Phase unterschieden werden. Diese Längen können den Feststationen fest oder dynamisch zugeordnet sein.
- 3. Für die Kommunikation von den Fahrzeugen zu den Feststationen können auch Zeitschlitze in den MT-NPMA-Zugriffszyklen von vorbeifahrenden Fahrzeuggruppen genutzt werden.
- 4. Für die Kommunikation von einer Feststation zu den Fahrzeugen kann ein oder können mehrere Zeitschlitze innerhalb periodischer MT-NPMA-Zyklen reserviert werden.
- Für den Betrieb von Ad-hoc-Funknetzen müssen im allgemeinen Signalisierdaten zur Netzorganisation kontinuierlich übertragen werden (Schicht 3, Fig. 1). Solche Daten umfassen u. a. Anfragen zur Detektion der Stationen in Funkreichweite, Signalisierdaten zum Aufbau von Routing-Tabellen und Signalisierdaten für die Steuerung von Sendevorgängen (Sendeleistung). Für diese Kommunikation können periodische MT-NPMA-Zyklen eingesetzt werden. Dabei kann jedem Fahrzeug einer Fahrzeuggruppe ein spezieller Zeitschlitz zugeordnet werden. Die periodischen Zyklen mehrerer Fahrzeuggruppen können z. B. durch die Länge der Eliminationsphase unterschieden werden. Das Eliminationssignal kann auch mit höherer Leistung gesendet werden oder auch mit einer anderen, günstigeren Frequenz (höhere Reichweite) gesendet werden, um den Effekt der "Hidden Stations" (Fahrzeuge außerhalb der Funkreichweite) zu unterdrücken.
- In naher Zukunft kann davon ausgegangen werden, dass Fahrzeuge mit Positionsbestimmungssystemen ausgestattet sind, so daß die Fahrzeuge ihre Position im Bereich weniger Meter und zudem ihre Fahrtrichtung bestimmen können.
- Mit dem MT-NPMA-Verfahren kann dies ausgenutzt werden, um die MT-Zeitschlitze periodischer Zugriffsfolgen nicht mehr durch zufälligen Zugriff, sondern anhand der Position eines Fahrzeugen in einer Gruppe von Fahrzeugen zuzuteilen.
- Fahrzeuggruppen können vorteilhaft eine periodische Zugriffsfolge für die Kommunikation innerhalb der Gruppe verwenden. Die Unterscheidung der verschiedenen Zugriffsfolgen erfolgt vorzugsweise anhand der Anzahl der Eliminationszeitschlitze. Neben der Länge der Eliminations-Phase sind die periodischen Zugriffszyklen durch ihre Periode und den Zeitpunkt des Auftretens gekennzeichnet. Dadurch daß vorherfahrende Fahrzeuggruppen die Kenndaten der periodischen Zugriffsfolgen nachfolgender Fahrzeuggruppen an Fahrzeuggruppen, die in Gegenrichtung fahren signalisieren, kann eine Kommunikation zwischen Fahrzeuggruppen, die in gegensätzlichen Richtungen fahren, koordiniert werden.
- Zudem können Kollisionen von periodischen Zugriffszyklen vermieden werden.
- In einer vorteilhaften Ausprägung der Erfindung kann die Wahl der Anzahl von Eliminationszeitschlitzen in Zugriffszyklenfolgen von der Richtung der Straße abhängig gemacht werden.
- Das MT-NPMA-Verfahren lässt sich vorteilhaft für die Organisation des Verkehrs in Bereichen mit höherem Gefahrenpotenzial - z. B. an Kreuzungen - verwenden. Hierbei kann beispielsweise im Bereich einer Kreuzung eine periodische Zugriffszyklenfolge eingesetzt werden, die nur im Bereich der Kreuzung gilt und die ausschließlich zur Organisation des Verkehrs an der Kreuzung verwendet wird.
- Diese periodische Zyklenfolge kann von einem Fahrzeug, das sich der Kreuzung nähert und noch keine Zyklenfolge detektiert, initiiert werden. Es ist auch möglich - und die Erfindung schließt diesen Anwendungsfall mit ein -, daß für die Steuerung des Verkehrsflusses eine Feststation eingesetzt wird. In diesem Fall kommuniziert die Feststation mit den Fahrzeugen innerhalb dieser Zugriffsfolge. Besonders vorteilhaft ist es, wenn den einzelnen sich kreuzenden Straßen MT-NPMA-Zeitschlitze fest zugewiesen sind. Hierzu müssen die Fahrzeuge allerdings anhand des Positioniersystems eine Zuordnung zu den Straßen bzw. zur Fahrtrichtung durchführen können.
- Für die Koordination an Kreuzungen kann eine bestimmte Priorität bzw. eine bestimmte Priorität und vordefinierte Längen der Eliminationsphasen definiert werden. Literaturangahen [1] Walter Franz: "Untersuchungen zu dezentral organisierten, nichtkonfliktfreien ICanalzugriffsverfahren in drahtlosen lokalen Netzen" (Dissertation eingereicht an der Universität Stuttgart, Fachbereich Elektrotechnik im April 1998)
[2] ETSI Standard: "High Performance Radio Local Area Network" (HIPERLAN Type 1), Functional Specification, prETS 300-652, 1995
Claims (16)
1. Verfahren für die Kanalzugriffssteuerung in dezentralen
Adhoc-Funknetzen zur Interfahrzeug-Kommunikation, wobei
Signalisierdaten und Nutzdaten unterschiedlicher Kategorien
übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, dass der
Kanalzugriff in Zugriffszyklen nach dem "Multiple Transmission
Non-Preemptive Multiple Access" (MT-NPMA)-Verfahren
erfolgt, in denen zunächst eine Auswertung der von
verschiedenen Stationen übertragenen Signalisierdaten in einer
Priorisierungs- und nachfolgenden Eliminationsphase
durchgeführt wird und anschließend die Übertragung eines oder
mehrerer Nutzdaten-Pakete in einer "Multiple-Transmission"
(MT)-Phase erfolgt, die eine vorgegebene Anzahl von
Übertragungsintervallen aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
verschiedenen Kategorien von Nutzdaten durch Zuordnung
entsprechender Signalisierdaten unterschiedliche Prioritäten
zugewiesen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die zugewiesenen Signalisierdaten bezüglich der
Eliminationsphase unterschiedlich ausgelegt sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
gleichen Kategorien von Nutzdaten jeweils bezüglich der
Eliminationsphase gleiche Signalisierdaten zugewiesen
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass neben spontan generierten, asynchronen
Zugriffszyklen auch periodische Zugriffszyklen bzw.
periodische Zugriffszyklenfolgen verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
periodischen Zugriffszyklen zur Unterscheidung von
asynchronen Zugriffszyklen spezielle Signalisierdaten
zugewiesen sind, die bezüglich der Priorisierungphase
unterschiedlich ausgelegt sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
Zugriffszyklenfolgen mit unterschiedlicher Periode durch
Signalisierdaten gekennzeichnet sind, die bezüglich der
Eliminationsphase unterschiedlich ausgelegt sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, dass periodische Zugriffszyklenfolgen zur
Nutzdaten- bzw. zur Signalisierdatenübermittlung zwischen
Fahrzeugen eingesetzt werden, die z. B. aufgrund ihrer
Position, Fahrtrichtung und Geschwindigkeit einer
Fahrzeuggruppe zugeordnet werden können.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
verschiedenen Fahrzeugen einer Fahrzeuggruppe
unterschiedliche Übertragungsintervalle der MT-Phase der periodischen
Zugriffzyklenfolge zugeordnet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass zur Übertragung von Nutzdaten
sicherheitsbezogener Kategorien (z. B. Daten über Bremsvorgänge an
nachfolgende Fahrzeuge) asynchrone Zugriffszyklen mit hoher
Priorität verwendet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass für die Kommunikation zwischen Feststationen und
Fahrzeugen periodische Zugriffszyklenfolgen verwendet
werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Feststation mehrere Übertragungsintervalle der
MT-Phasen der periodischen Zugriffszyklen für die
Datenübertragung zu den Fahrzeugen reserviert.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass für die Kommunikation zwischen
Feststationen und Fahrzeugen eine bestimmte Priorität
festgelegt ist.
14. Verfahren für die Kanalzugriffssteuerung in dezentralen
Adhoc-Funknetzen zur Interfahrzeug-Kommunikation, wobei
Signalisierdaten und Nutzdaten unterschiedlicher Kategorien
übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, dass der
Kanalzugriff in Zugriffszyklen nach dem "Elimination Yield Non-
Preemptive Multiple Access" (EY-NPMA)-Verfahren erfolgt, in
denen zunächst eine Auswertung der von verschiedenen
Stationen übertragenen Signalisierdaten in einer
Priorisierungs- und nachfolgenden Eliminationsphase durchgeführt
wird und anschließend die Übertragung der Nutzdaten in
einer Yield-Phase erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
dass verschiedenen Kategorien von Nutzdaten durch Zuordnung
entsprechender Signalisierdaten unterschiedliche
Prioritäten zugewiesen werden.
16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Signalisierdatenübertragung
während der Elimininationsphase mit höherer Intensität
durchgeführt wird.
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