DE1013036B - Anordnung zur kontinuierlichen Anzeige sowie gegebenenfalls zur fortlaufenden Registrierung des Blutdrucks ohne Eroeffnung von Blutgefaessen - Google Patents

Anordnung zur kontinuierlichen Anzeige sowie gegebenenfalls zur fortlaufenden Registrierung des Blutdrucks ohne Eroeffnung von Blutgefaessen

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DE1013036B
DE1013036B DEB22375A DEB0022375A DE1013036B DE 1013036 B DE1013036 B DE 1013036B DE B22375 A DEB22375 A DE B22375A DE B0022375 A DEB0022375 A DE B0022375A DE 1013036 B DE1013036 B DE 1013036B
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Heinz Boucke
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KARL BRECHT DR MED
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BRUNHILD BOUCKE GEB NOWOTTNY
KARL BRECHT DR MED
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    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
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    • A61B5/02Detecting, measuring or recording pulse, heart rate, blood pressure or blood flow; Combined pulse/heart-rate/blood pressure determination; Evaluating a cardiovascular condition not otherwise provided for, e.g. using combinations of techniques provided for in this group with electrocardiography or electroauscultation; Heart catheters for measuring blood pressure
    • A61B5/021Measuring pressure in heart or blood vessels
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Description

  • Anordnung zur kontinuierlichen Anzeige sowie gegebenenfalls zur fortlaufenden Registrierung des Blutdrucks ohne Eröffnung von Blutgefäßen Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur gleichzeitigen kontinuierlichen Anzeige sowie gegebenenfalls zur fortlaufenden Registrierung des Blutdrucks auf unblutige Weise, also ohne Eröffnung von Gefäßen, an den verschiedensten Stellen der Extremitäten von Mensch und Tier.
  • Es ist bereits bekannt, den systolischen Blutdruck in der Weise fortlaufend anzuzeigen bzw. zu registrieren, daß man mit Hilfe einer distal von dem Anlageort einer Blutdruckmanschette aus abgenommenen Pulsamplitude selbsttätig den Druck in der Manschette so steuert, daß die Pulsationen fast nicht mehr durchkommen. Dabei entspricht der einer Registriervorrichtung zugeleitete Manschettendruck annähernd dem systolischen Druck. Die Methode hat bei Anwendung der Blutdruckmanschette für Dauerregistrierung den Nachteil einer völligen venösen Abschnürung. Man kann diese in an sich ebenfalls schon bekannter Weise beheben, indem man die arterielle Drosselung nicht durch Abschnürung der gesamten Extremität, sondern mittels einer gezielt anliegenden Pelotte hauptsächlich nur an der Arterie selbst vornimmt. Dadurch sind auch stundenlange kontinuierliche Registrierungen möglich.
  • Es ist auch bekannt, den Manschettendruck durch die Korotkofttöne zu steuern. In diesem Fall wird der Manschettendruck von dem diastolischen Blutdruck abhängig gemacht, indem die bei Steigerung des Manschettendrucks von einem unterhalb des diastolischen Drucks liegenden Anfangswert auf den diastolischen Druck einsetzenden Korotkofftöne nach entsprechender Verstärkung über ein elektromagnetisches Ventil die weitere Luftzufuhr zur Manschette unterbinden und somit den Druck in der Manschette auf den diastolischen Wert begrenzen. Theoretisch wäre es also möglich, auf unblutige Weise durch Verwendung zweier automatisch gesteuerter, die arterielle Blutströmung beeinflussender Druckmanschetten bzw, Druckpelotten sowohl den systolischen wie den diastolischen Blutdruck zu verschiedenen Extremitäten stetig anzuzeigen. Praktisch aber erscheint es als äußerst unvorteilhaft, zwei derartige automatische Druckvorrichtungen am Körper des Patienten anbringen zu müssen. Dieser Umstand steht der Verbreitung dieser Methode insbesondere auch im Dperationssaal sehr im Wege, so daß - obwohl beide Möglichkeiten seit vielen Jahren bekannt sind - derartige Geräte bisher nicht zur Anwendung kamen.
  • Die vorliegende Erfindung besteht demgegenüber darin, daß mit einer einzigen automatisch geregelten Druckmanschette oder -pelotte sowohl der systolische wie auch der diastolische Blutdruck kontinuierlich als anzeige- und gegebenenfalls registrierfähige Größen erhalten werden, wobei je nach Konstruktion der Gesamtanordnung entweder der systolische oder der diastolische Blutdruckwert direkt durch die bekannte Automatik sich einstellt, während der zugehörige diastolische bzw. systolische Blutdruckwert dadurch angezeigt sowie gegebenenfalls aufgezeichnet wird, daß eine zusätzliche Anzeige- oder Aufzeichnungsvorrichtung im ersten Fall von der Differenz zwischen systolischem Blutdruck und dem Amplitudenwert eines von der arteriellen Drosselung nicht beeinflußten arteriellen Pulses oder im zweiten Fall von der Summe des diastolischen Blutdrucks und diesem Amplitudenwert gesteuert wird und wobei die Absoluteichung dieser zusätzlichen diastolischen bzw. systolischen Elutdruckanzeige erfolgt durch Einstellung des Übertragungsmaßes der erwähnten Pulsamplitude auf die zusätzliche Anzeige- oder Schreibvorrichtung gemäß dem Wert, den eine vor Beginn der Daueranzeige oder Registrierung in an sich bekannter Weise durchgeführte Blutdruckmessung ergibt.
  • Die Erfindung macht also Gebrauch von dem Umstand, daß die Pulsamplitude sich definieren läßt als Differenz zwischen dem systolischen Druck, nämlich dem größten Druckwert innerhalb einer Pulsperiode und dem diastolischen Druck, also dem kleinsten Druckwert in der Periode. Die Pulsamplitude kann man daher auch in mm/Hg ausdrücken, so daß z. B. bei einem systolischen Druck von 140 mm/Hg und einem diastolischen Druck von 90 mm/Hg die Pulsamplitude 140-90 = 50 mm/Hg ergibt. Zeichnet man nun - um bei diesem Beispiel zu bleiben - den systolischen Druck kontinuierlich durch eine an sich bekannte Anordnung auf und schreibt dazu mit einem zusätzlichen, zwangsweise gekoppelten zweiten Registriersystem einen um 50 mm/Hg verminderten Druck in entsprechendem-Abstand auf, so stellt diese zweite Aufzeichnung das Bild des diastolischen Druckverlaufes dar. Steigt nun etwa die Kurve des systolischen Drucks an, vielleicht auf 170 mm/Hg, so würde, wenn die Pulsamplitude, also die Differenz des systolischen und des diastolischen Druckes, konstant bleibt, die zweite Kurve ganz richtig in gleicher Weise auf 120 mmjHg ansteigen. Aber auch dann, wenn der systolische Druck konstant bleibt, jedoch die Puls amplitude infolge Absinkens des diastolischen Wertes größer wird, ergibt sich eine richtige Aufzeichnung des diastolischen Druckverlaufes. Grundsätzlich gleich liegen die Dinge, wenn man den diastolischen Druckverlauf original aufzeichnet und den systolischen Druck durch eine parallele Registrierung gewinnt, deren Ausschlag um den Betrag der Pulsamplitude größer ist als der - AusschIag des den diastolischen Druck aufzeichnenden Systems.
  • Entscheidend für die richtige Arbeitsweise der erflnduugsgemäßen Anordnung ist, daß das Ubertragungsmaß des Pulses am Pulsverstärker auf Grund einer Vergleichsmessung richtig eingeeicht wird und daß gegebenenfalls diese Eichung bei langanhaltenden Registrierungen in gewissen Zeitabständen kontrolliert wird. Ebenso ist eine Nacheichung zweckmäßig, wenn sich die Registrierung in ganz andere Blutdruckgebiete verschiebt, etwa bei extremer künstlischer Senkung des Blutdrucks von Werten über 200 mm/Hg unter 100 mm/Hg. Es ist nämlich zu bedenken, daß die Wandspannung der Arterie mit zunehmendem Druck zunimmt und die Pulse nicht den Druckschwankungen in der Arterie streng proportional auf den Pulsabnehmer treffen, sondern bei hohen Blutdrucken mit relativ geringerer Intensität.
  • Wie weiter unten gezeigt werden wird, läßt sich die Nacheichung in einfacher Weise ohne besonderen Zeitverlust durchführen.
  • Gemäß der weiteren Erfindung sollen dabei die beiden Anzeige- oder Registriervorrichtungen räumlich so eng beieinander angeordnet sein, daß ihre in Druckwerten (mm/Hg) geeichten Skalen unmittelbar nebeneinander verlaufen oder miteinander identisch sind.
  • An Hand der Zeichnung sei der Erfindungsgedanke näher erläutert. Die bildliche Darstellung erfolgt in zum Teil schematischer Vereinfachung. Die Abb. 1 bezieht sich auf eine Anordnung, bei der der systolische Blutdruck in an sich bekannter Weise zur Registrierung gelangt, während der diastolische Blutdruck in erfindungsgemäßer Weise zusätzlich mit aufgezeichnet wird.
  • Den Pulsabnehmer l denke man sich z. B. am Daumen der linken Hand anliegend, während die Vorrichtung 2 (in Abb. 2 im Schnitt gezeichnet) zur Abdrosselung der arteriellen Blutzufuhr etwa an der Art. radialis angebracht ist. Diese Vorrichtung besteht aus einem breiten Metallring 3, der innen einesteils mit der Leder- oder Weichgummiauflage 4 versehen ist, zum anderen einen elastisch in seiner Größe veränderlichen Hohlkörper 5 trägt. Dieser zweckmäßig aus Gummi bestehende Hohlkörper wird über das Druckrohr 6 jeweils so stark aufgeblasen, daß die Pelotte 7 gegen die an der betreffenden Stelle oberflächlich liegende Arterie 8 des Armes 9 gedrückt wird und diese nach Belieben eindrücken kann. Die Druckluft wird an dem Ventil 10 vorbei aus der drucklufterzeugenden Vorrichtung 13 (Preßluftflasche, Luftpumpe) entnommen. Der Druck wird gesteuert durch die von dem elektrischen Pulsabnehmer 1 an den Leistungsverstärker 11 abgegebenen Pulsamplituden, welche vom Verstärkerausgang das Ventil z. B. auf elektromagnetischem Wege betätigen. Nehmen die Pulsamplituden im Pulsabnehmer 1 zu. weil der systolische Blutdruck ansteigt, dann öffnet sich das Ventil 10 weiter, und der Luftdruck nimmt um so viel zu, daß er fast wieder dem systolischen Blutdruck entspricht. Die I)ifferenz zwischen dem Luftdruck im Druckkanal 6 bzw. Hohlkörper 5 und dem systolischen Blutdruck ist um so geringer, je höher die Ansprechempfindlichkeit des Ventils 10 ist und kann notwendigenfalls eingeeicht werden.
  • Damit die Vorrichtung auch auf abfallende Blutdruckwerte anspricht, ist an der Druckleitung 6 die ins Freie führende Düse 12 angeschlossen, aus welcher dauernd Luft entweicht. Verringert sich der systolische Blutdruck, so verschwinden die Pulsamplituden im Abnehmer 1, und das Ventil 10 bleibt so lange geschlossen, bis aus der Düse 12 so viel Luft ausgetreten ist, daß eine Druckverminderung bis auf annähernd den systolischen Blutdruck wieder erreicht ist. Die Zeitkonstanten des gesamten Regelvorgangs sind zweckmäßig so zu wählen, daß die durch die Atmung bewirkten Blutdruckschwankungen noch mitregistriert werden.
  • Der Druckkanal 6 steht über die Druckleitung 14 mit der Druckkapsel 15 einer Druckluftregistriervorrichtung in Verbindung, die den Schreibhebel 16 proportional dem Luftdruck und damit praktisch proportional dem systolischen Blutdruck über das mit »mm/Hg«-Einteilung versehene Registrierpapier 17 führt. Dabei bewegt sich das Registrierpapier in Richtung des Pfeiles 18.
  • Im folgenden seien die für die erfindungsgernäße Mitregistrierung auch des diastolischen Blutdrucks benötigten Teilc der Anordnung beschrieben: Zunächst ist der elektromechanische Wandler 19 zu erwähnen, welcher über die Druckleitung 14a angeschlossen ist, somit also auch mit der Druckleitung 6 in Verbindung steht. Dieser Wandler ist so beschaffen, daß er den Luftdruck in der angeschlossenen Druckleitung in proportionale elektrische Stromwerte überführt. Dieser Wandler kann nach einem beliebigen in der Elektrotechnik gebräuchlichen Prinzip aufgebaut sein, beispielsweise unter Verwendung eines in einem Ouecksilberluftdruckmesser eingebauten, von der Quecksilbersäule je nach Druckhöhe mehr oder weniger überbrückten Widerstandsdrahtes. Der Wandler 19 gibt über die Leitung 20 an die nach dem Drehspulprinzip aufgebaute Schreibvorrichtung 21 mit dem Schreibhebel 22 einen Strom, der so in Größe und Polarität bemessen ist, daß bei ausschließlicher Steuerung der Schreibvorrichtung 21 durch den Wandler 19 der Schreibhebel 22 in allen Stellungen des systolischen Blutdrucks praktisch dieselbe Stelle einnehmen würde wie der Hebel 16. Die Schreibvorrichtung 21 ist indessen so beschaffen, daß sie die Differenz zweier Stromwerte anzeigt. Zu diesem Zweck kann die Drehspule aus zwei Wicklungen bestehen, die so geschaltet sind, daß die Wirkungen zweier ihnen zugeführter Ströme sich mehr oder weniger aufheben. Der Strom für die zweite Wicklungshälfte wird aus den vermittels des Pulsabnehmers 23 nach entsprechender Verstärkung und Gleichrich; tung im Verstärker 24 gewonnenem Mittelwert der Pulsamplituden erzeugt. Dieser Pulsabnehmer soll so anliegen, daß er von der arteriellen Drosselung nicht betroffen ist, also etwa an der Art. cubitalis desselben Armes. Dies hat den Vorteil, daß die arterielle Drosselung nicht zu weit peripher erfolgt und trotzdem alle Vorrichtungen an derselben Extremität anliegen. Somit ist der andere Arm frei für andere Vorgänge, z. B. Bluttransfusion oder Zuführung von Medikamenten während einer Operation. Da die vom Abnehmer 23 aufgenommenen Pulsationen gleichzeitig noch zur Steuerung eines Pulsfrequenzmessers verwendet werden können, entsteht auch dadurch kein vermehrter Aufwand an Zuleitungen und Anordnungen am Patienten.
  • Damit nun die zusätzliche Schreibvorrichtung 21 nicht nur relative Änderungen des diastolischen Blutdrucks, sondern diesen in absoluten Werten anzeigt, ist des erforderlich, zu Beginn der Daueranzeige oder -registrierung das Übertragungsmaß der Pulsamplitude vom Abnehmer 23 auf die zusätzliche Vorrichtung 21 so einzustellen, daß der Zeiger oder Schreibstift 22 auf den Blutdruckwert der Skala zeigt, welchem der diastolische Wert im Augenblick entspricht. Die Ermittlung dieses Wertes kann durch eine in an sich bekannter Weise vorgenommene Blutdruckmessung nach Riva Rocci oder Recklinghausen geschehen. Man stellt damit den diastolischen Blutdruckwert fest und regelt demzufolge den Verstärkungsgrad des Verstärkers 24 so, daß das bereits arbeitende Blutdruckanzeigegerät denselben diastolischen Wert anzeigt bzw. registriert. Das Anzeigegerät wird dann auch, wie eingehende Überlegungen zeigen, danach eintretende Änderungen des Diastolenwertes mit praktisch hinreichender Genauigkeit anzeigen und registrieren. Dazu ist natürlich Voraussetzung, daß an der Lage der betreffenden Extremität nichts geändert wird und auch die Pulsabnehmer ihre Lage nicht verändern. Von großem praktischem Vorteil ist es dabei, daß ein etwaiger durch Ungenauigkeiten der Eineichung oder durch gewisse Lageveränderungen der Abnehmer vorhandener Meßfehler um so kleiner wird, je mehr im Fall des drohenden Kreislaufkollapses die beiden Blutdruckwerte entsprechend der Verringerung der peripheren Pulsamplitude aneinanderrücken. Damit weist die erfindungsgemäße Methode einen großen Vorteil auf gegenüber etwa der Methode der diastolischen Blutdruckanzeige vermittels einer von den Korotkofftönen gesteuerten Blutdruckmanschette; denn bei nur geringem Unterschied zwischen dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck kann dort die automaische Regelvorrichtung, die auf den unteren Einsatzpunkt der Korotkoffgeräusche eingestellt ist, auf den oberen Einsatzpunkt, welcher den Systolenwert kennzeichnet, überspringen und dort eine gegenläufige Regelung auslösen.
  • Um den Diastolenwert zwecks Eineichung der Anzeige zu ermitteln, ist es lästig, dazu eine besondere Blutdruckmanschette, ein Stethoskop od. dgl. benutzen zu müssen. Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann man sich dazu ebenfalls der neuartigen Anzeige- oder Registriervorrichtung bedienen, ohne daß an der Lage der Abnehmer etwas geändert werden müßte. Man schaltet dazu die vom Pulsabnehmer 1 bzw. vom Verstärker 11 gelieferte Spannung von dem Regelventil 10 ab und führt die Amplitudenspannung statt dessen einem Amplitudenanzeiger zu. Als Amplitudenanzeiger kann man ein zusätzliches Anzeigeinstrument oder auch die Anzeigevorrichtung 21 verwenden, welche ja während dessen sonst nicht benutzt wird. Die Luftzufuhr in der Druckmanschette wird jetzt von Hand gesteuert, und zwar in der \Nteise, daß der Druck wie bei einer Blutdruckmessung nach R i v a R o c c i rasch von kleinen V\Terten auf einen mit Sicherheit über dem systolischen Wert liegenden Druck gebracht wird, worauf man für eine gleichmäßige kontinuierliche Druckabuahme bis auf Null herab im Zeitraum von etwa 30 Sekunden sorgt. Die gleichzeitig erfolgende Beobachtung der Pulsamplitude läßt eine anfänglich kleine Pulsamplitude, beginnend beim systolischen Druck, in der Manschette erkennen. Mit abnehmendein Druck in der Manschette nimmt die Pulsamplitude kontinuierlich zu bis zur Erreichung des diastolischen Druckwertes in der Manschette. Von dort ab bleibt bei weiterer Druckentlastung die Pulsamplitude gleich groß. Wie man so an dem Aufhören einer weiteren Zunahme der Pulsamplitude den diastolischen Druckwert in einfacher Weise ermitteln kann, so besteht auch die Möglichkeit, den Manschettendruck, von kleinen Werten beginnend, kontinuierlich langsam so weit zu vergrößern, bis vom Erreichen des diastolischen Drucks ab die Pulsamplitude sich verringert.
  • Wenn man, wie gemäß der Erfindung vorgesehen, einen Umschalter in die Anzeige- bzw. Registrierapparatur mit einbaut, der - wie beschrieben -den sonst die Druckautomatik steuernden Pulsabnehmer 1 von dem Kanal zur Steuerung des Manschettendrucks abschaltet, ihn an einen Pulsamplitudenanzeiger legt und die Druckluftsteuerung in der Manschette nunmehr von Hand zu betätigen erlaubt, dann ist es sogar möglich, während längerer Dauerregistrierungen mehrmals eine Überprüfung der Anzeige- oder Registriergenauigkeit vorzunehmen. Hierfür wird die Anzeige nur für jeweils etwa 1 bis 1112 Minuten unterbrochen.
  • Die zweite grundsätzlich mögliche Ausführung des Erfindungsgedankens besteht darin, den diastolischen Blutdruck mit Hilfe einer automatisch geregelten Blutdruckmanschette oder Druckpelotte direkt anzuzeigen bzw. zu registrieren, während nun der Anzeigewert für den systolischen Blutdruck auf indirektem Wege, nämlich aus dem diastolischen Blutdruckwert und der Amplitude eines unabhängig von der Druckmanschette erhaltenen Pulses, und zwar als Summe dieser beiden Werte erhalten wird.
  • Dies sei an Hand derselben Abbildung näher erläutert: Der Pulsahnehmer 1 befindet sich nun dicht neben der Druckmanschette oder Druckpelotte 2 und vermag so die bei Erreichung des diastolischen Wertes dort auftretenden Arteriengeräusche wahrzunehmen. Diese Geräuschspannungen werden verstärkt und durch Gleichrichtung in einen Regelstrom übergeführt und schließen mit zunehmender Amplitude das Ventil 10, so daß sich der Manschettendruck bald auf den diastolischen Blutdruckwert einspielt.
  • Die Vorrichtung 15 zeigt oder schreibt infolgedessen den diastolischen Blutdruck. Der diastolische Druck wird ferner wie zuvor der systolische Druck in dem elektromechanischen Wandler 19 in einen Regelstrom übergeführt, der der zweiten Schreibvorrichtung 21 zugeleitet wird. Gleichzeitig wird dieser Schreibvorrichtung aber auch ein Strom zugeleitet, der den Amplituden des Pulsabnehmers 23 bzw. einem aus dessen Amplituden gebildeten Mittelwert proportional ist. Beide der Vorrichtung 21 zugeleiteten Ströme sind so gepolt und das tibertragungsmaß des pulsamplitudenabhängigen Stromes ist so bemessen, daß sich die Wirkungen addieren und der systolische Wert angezeigt, gegebenenfalls geschrieben wird.
  • Als Pulsabnehmer eignen sich für die erfindungsgemäße Anordnung vorzugsweise die gemäß einem älteren Vorschlag aus elastischen Kondensatorwickeln bestehenden Anordnungen. Diese sind - abgesehen von ihrer großen Empfindlichkeit - sehr robust und lassen sich so klein ausführen, daß sie sich auch am Daumen oder an Fingern leicht anlegen lassen. Für den vorliegenden Zweck ist der elektrostatische Abnehmer auch schon aus dem Grunde besonders gut geeignet, weil man den Anlagedruck und damit den Sitz der Pulsabnehmer durch eine Messung der Kapazität der Pulsabnehmer auch ohne Anfassen der Abnehmer durchführen kann.
  • Was ferner die Bildung des Summenwertes oder des Differenzwertes zweier verschiedener elektrischer Ströme betrifft, was bei dem Erfindungsgegenstand eine wichtige Rolle spielt, so kann hierzu auch eine normale Verstärkerröhre herangezogen werden, an deren Steuergitter beide miteinander zu vereinigende Spannungen über hochohmige Entkopplungswiderstände geschaltet sind und in deren Anodenstromkreis das Anzeige- oder Registriergerät liegt.
  • Die durch die Elemente 1, 2, 6, 10 und 11 gekennzeichnete automatische Druckregelvorrichtung arbeitet nicht verzögerungsfrei, sondern folgt den Änderungen des Blutdrucks mit einer gewissen Zeitkonstante. Je kleiner diese gewählt ist, desto mehr treten in den Druckaufzeichnungen die einzelnen Pulse mit hervor und machen die Blutdruckanzeige bzw. -registrierung unruhig und unklar. Zweckmäßig stattet man die Apparatur mit Einstellvorrichtungen aus, die erlauben, die Zeitkonstante in gewissen Grenzen zu variieren. Dies kann z. B. durch eine pneumatische Dämpfung des Ventils 10 sowie durch Verändern der Düse 12 geschehen.
  • Auch im Hinblick auf den aus Verstärker 24 mit nachfolgender Gleichrichtung entnommenen und an die Vorrichtung 21 weitergeleiteten Anzeige- und Registrierstrom ist eine Variierung der Zeitkonstante denkbar. Durch den sich an den Verstärker anschließenden Gleichrichter werden die Pulsspannungen - die ursprünglich Wechselsp annungscharakter haben in in einen pulsierenden Gleichstrom übergeführt. Um in diesem Gleichstrom die Pulsationen nach Möglichkeit zu unterdrücken und einen gleichmäßigen Stromverlauf in der Anzeige zu erhalten, kann man Glättungskondensatoren einstellbarer Größe verwenden. Die Zeitkonstante wird hierbei zweckmäßig so groß eingestellt wie bei der Druckregelvorrichtung.
  • PATENTANSPRCH: 1. Anordnung zur kontinuierlichen Anzeige sowie gegebenenfalls zur fortlaufenden Registrierung des Blutdrucks ohne Eröffnung von Blutgefäßen (auf unblutige Weise) mittels einer von Puls- oder Arteriengeräuschamplituden automatisch auf den systolischen bzw. diastolischen Blutdruckwert eingestellten Druckmanschette oder Druckpelotte, die zur Drosselung der arteriellen Blutzufuhr an die Abnahmestelle besagter Puls- oder Arteriengeräuschamplituden dient, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer einzigen automatisch geregelten Druckmanschette oder -pelotte sowohl der systo- lische wie auch der diastolische Blutdruck kontinuierlich als anzeige- und gegebenenfalls registrierfähige Größen erhalten werden, wobei je nach Konstruktion der Gesamtordnung entweder der systolische oder der diastolische Blutdruckwert direkt durch die bekannte Automatik sich einstellt, während der zugehörige diastolische bzw. systolische Blutdruckwert dadurch angezeigt so wie gegebenenfalls aufgezeichnet wird, daß eine zusätzliche Anzeige- oder Aufzeichnungsvorrichx tung (21) im ersten Fall von der Differenz zwischen systolischem Blutdruck und dem Amplitudenwert eines von der arteriellen Drosselung nicht beeinflußten arteriellen Pulses gesteuert wird, während im zweiten Fall diese Steuerung von der Summe des systolischen Blutdrucks und besagtem Pulsamplitudenwert erfolgt, und wobei ferner die Absoluteichung dieser zusätzlichen diastolischen bzw. systolischen Blutdruckanzeige erfolgt durch Einstellung des Übertragungsmaßes besagter Pulsamplitude auf die zusätzliche Anzeige- oder Schreibvorrichtung gemäß dem Wert, den eine in an sich bekannter Weise einmalig durchgeführte Messung des Blutdrucks ergibt.

Claims (1)

  1. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Anzeige- oder Registriervorrichtungen räumlich so eng bei einander angeordnet sind, daß ihre in Druckwerten (mm/Hg) geeichten Skalen oder Anzeigeflächen unmittelbar nebeneinander verlaufen oder miteinander identisch sind.
    3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schalter vorhanden ist, durch den der sonst die Druckautomatik steuernde Puls abnehmer von dem Kanal zur Steuerung des Manschettendrucks abgeschaltet und zur Anzeige seiner Pulsamplitude auf eine Anzeigevorrichtung umgeschaltet wird, während gleichzeitig die Luftdrucksteuerung in der Manschette der willkürlichen Steuerung durch Handbetätigung unter liegt, um auf Grund des Zusammenhangs zwischen der Pulsamplitude und dem Manschettendruck einen zur Eineichung der Apparatur nutzbaren Wert für den diastolischen bzw. systolischen Blutdruckwert zu erhalten.
    4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß als Pulsahnehmer ein aus einem elastischen Kondensatorwickel bestehender elektroakustischer Wandler Verwendung findet.
    5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstanten der aus den Elementen (1, 2, 6, 10 und 11) bestehenden automatischen Druckregelvorrichtung, z. B. durch pneumatische Dämpfung des Ventils (10) und Veränderung der Düse (12), veränderbar ist und daß auch die Zeitkonstante der aus den Elementen (23, 24 und 21) gebildeten Registriereinrichtung regelbar ausgebildet ist und daß diese beiden Zeitkonstanten vorzugsweise gleich groß gewählt sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 411 592, 626 467, 723402, 900259; Zeitschrift »Funktechnik«, Bd. 6, 1951, Heft 3, S. 77 und 78.
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