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Anordnung zur kontinuierlichen Anzeige sowie gegebenenfalls zur fortlaufenden
Registrierung des Blutdrucks ohne Eröffnung von Blutgefäßen Die Erfindung betrifft
eine Anordnung zur gleichzeitigen kontinuierlichen Anzeige sowie gegebenenfalls
zur fortlaufenden Registrierung des Blutdrucks auf unblutige Weise, also ohne Eröffnung
von Gefäßen, an den verschiedensten Stellen der Extremitäten von Mensch und Tier.
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Es ist bereits bekannt, den systolischen Blutdruck in der Weise fortlaufend
anzuzeigen bzw. zu registrieren, daß man mit Hilfe einer distal von dem Anlageort
einer Blutdruckmanschette aus abgenommenen Pulsamplitude selbsttätig den Druck in
der Manschette so steuert, daß die Pulsationen fast nicht mehr durchkommen. Dabei
entspricht der einer Registriervorrichtung zugeleitete Manschettendruck annähernd
dem systolischen Druck. Die Methode hat bei Anwendung der Blutdruckmanschette für
Dauerregistrierung den Nachteil einer völligen venösen Abschnürung. Man kann diese
in an sich ebenfalls schon bekannter Weise beheben, indem man die arterielle Drosselung
nicht durch Abschnürung der gesamten Extremität, sondern mittels einer gezielt anliegenden
Pelotte hauptsächlich nur an der Arterie selbst vornimmt. Dadurch sind auch stundenlange
kontinuierliche Registrierungen möglich.
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Es ist auch bekannt, den Manschettendruck durch die Korotkofttöne
zu steuern. In diesem Fall wird der Manschettendruck von dem diastolischen Blutdruck
abhängig gemacht, indem die bei Steigerung des Manschettendrucks von einem unterhalb
des diastolischen Drucks liegenden Anfangswert auf den diastolischen Druck einsetzenden
Korotkofftöne nach entsprechender Verstärkung über ein elektromagnetisches Ventil
die weitere Luftzufuhr zur Manschette unterbinden und somit den Druck in der Manschette
auf den diastolischen Wert begrenzen. Theoretisch wäre es also möglich, auf unblutige
Weise durch Verwendung zweier automatisch gesteuerter, die arterielle Blutströmung
beeinflussender Druckmanschetten bzw, Druckpelotten sowohl den systolischen wie
den diastolischen Blutdruck zu verschiedenen Extremitäten stetig anzuzeigen. Praktisch
aber erscheint es als äußerst unvorteilhaft, zwei derartige automatische Druckvorrichtungen
am Körper des Patienten anbringen zu müssen. Dieser Umstand steht der Verbreitung
dieser Methode insbesondere auch im Dperationssaal sehr im Wege, so daß - obwohl
beide Möglichkeiten seit vielen Jahren bekannt sind - derartige Geräte bisher nicht
zur Anwendung kamen.
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Die vorliegende Erfindung besteht demgegenüber darin, daß mit einer
einzigen automatisch geregelten Druckmanschette oder -pelotte sowohl der systolische
wie auch der diastolische Blutdruck kontinuierlich als anzeige- und gegebenenfalls
registrierfähige Größen erhalten werden, wobei je nach Konstruktion
der Gesamtanordnung
entweder der systolische oder der diastolische Blutdruckwert direkt durch die bekannte
Automatik sich einstellt, während der zugehörige diastolische bzw. systolische Blutdruckwert
dadurch angezeigt sowie gegebenenfalls aufgezeichnet wird, daß eine zusätzliche
Anzeige- oder Aufzeichnungsvorrichtung im ersten Fall von der Differenz zwischen
systolischem Blutdruck und dem Amplitudenwert eines von der arteriellen Drosselung
nicht beeinflußten arteriellen Pulses oder im zweiten Fall von der Summe des diastolischen
Blutdrucks und diesem Amplitudenwert gesteuert wird und wobei die Absoluteichung
dieser zusätzlichen diastolischen bzw. systolischen Elutdruckanzeige erfolgt durch
Einstellung des Übertragungsmaßes der erwähnten Pulsamplitude auf die zusätzliche
Anzeige- oder Schreibvorrichtung gemäß dem Wert, den eine vor Beginn der Daueranzeige
oder Registrierung in an sich bekannter Weise durchgeführte Blutdruckmessung ergibt.
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Die Erfindung macht also Gebrauch von dem Umstand, daß die Pulsamplitude
sich definieren läßt als Differenz zwischen dem systolischen Druck, nämlich dem
größten Druckwert innerhalb einer Pulsperiode und dem diastolischen Druck, also
dem kleinsten Druckwert in der Periode. Die Pulsamplitude kann man daher auch in
mm/Hg ausdrücken, so daß z. B. bei einem systolischen Druck von 140 mm/Hg und einem
diastolischen Druck von 90 mm/Hg die Pulsamplitude 140-90 = 50 mm/Hg ergibt. Zeichnet
man
nun - um bei diesem Beispiel zu bleiben - den systolischen Druck
kontinuierlich durch eine an sich bekannte Anordnung auf und schreibt dazu mit einem
zusätzlichen, zwangsweise gekoppelten zweiten Registriersystem einen um 50 mm/Hg
verminderten Druck in entsprechendem-Abstand auf, so stellt diese zweite Aufzeichnung
das Bild des diastolischen Druckverlaufes dar. Steigt nun etwa die Kurve des systolischen
Drucks an, vielleicht auf 170 mm/Hg, so würde, wenn die Pulsamplitude, also die
Differenz des systolischen und des diastolischen Druckes, konstant bleibt, die zweite
Kurve ganz richtig in gleicher Weise auf 120 mmjHg ansteigen. Aber auch dann, wenn
der systolische Druck konstant bleibt, jedoch die Puls amplitude infolge Absinkens
des diastolischen Wertes größer wird, ergibt sich eine richtige Aufzeichnung des
diastolischen Druckverlaufes. Grundsätzlich gleich liegen die Dinge, wenn man den
diastolischen Druckverlauf original aufzeichnet und den systolischen Druck durch
eine parallele Registrierung gewinnt, deren Ausschlag um den Betrag der Pulsamplitude
größer ist als der - AusschIag des den diastolischen Druck aufzeichnenden Systems.
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Entscheidend für die richtige Arbeitsweise der erflnduugsgemäßen
Anordnung ist, daß das Ubertragungsmaß des Pulses am Pulsverstärker auf Grund einer
Vergleichsmessung richtig eingeeicht wird und daß gegebenenfalls diese Eichung bei
langanhaltenden Registrierungen in gewissen Zeitabständen kontrolliert wird. Ebenso
ist eine Nacheichung zweckmäßig, wenn sich die Registrierung in ganz andere Blutdruckgebiete
verschiebt, etwa bei extremer künstlischer Senkung des Blutdrucks von Werten über
200 mm/Hg unter 100 mm/Hg. Es ist nämlich zu bedenken, daß die Wandspannung der
Arterie mit zunehmendem Druck zunimmt und die Pulse nicht den Druckschwankungen
in der Arterie streng proportional auf den Pulsabnehmer treffen, sondern bei hohen
Blutdrucken mit relativ geringerer Intensität.
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Wie weiter unten gezeigt werden wird, läßt sich die Nacheichung in
einfacher Weise ohne besonderen Zeitverlust durchführen.
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Gemäß der weiteren Erfindung sollen dabei die beiden Anzeige- oder
Registriervorrichtungen räumlich so eng beieinander angeordnet sein, daß ihre in
Druckwerten (mm/Hg) geeichten Skalen unmittelbar nebeneinander verlaufen oder miteinander
identisch sind.
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An Hand der Zeichnung sei der Erfindungsgedanke näher erläutert.
Die bildliche Darstellung erfolgt in zum Teil schematischer Vereinfachung. Die Abb.
1 bezieht sich auf eine Anordnung, bei der der systolische Blutdruck in an sich
bekannter Weise zur Registrierung gelangt, während der diastolische Blutdruck in
erfindungsgemäßer Weise zusätzlich mit aufgezeichnet wird.
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Den Pulsabnehmer l denke man sich z. B. am Daumen der linken Hand
anliegend, während die Vorrichtung 2 (in Abb. 2 im Schnitt gezeichnet) zur Abdrosselung
der arteriellen Blutzufuhr etwa an der Art. radialis angebracht ist. Diese Vorrichtung
besteht aus einem breiten Metallring 3, der innen einesteils mit der Leder- oder
Weichgummiauflage 4 versehen ist, zum anderen einen elastisch in seiner Größe veränderlichen
Hohlkörper 5 trägt. Dieser zweckmäßig aus Gummi bestehende Hohlkörper wird über
das Druckrohr 6 jeweils so stark aufgeblasen, daß die Pelotte 7 gegen die an der
betreffenden Stelle oberflächlich liegende Arterie 8 des Armes 9 gedrückt wird und
diese nach Belieben eindrücken kann. Die
Druckluft wird an dem Ventil 10 vorbei aus
der drucklufterzeugenden Vorrichtung 13 (Preßluftflasche, Luftpumpe) entnommen.
Der Druck wird gesteuert durch die von dem elektrischen Pulsabnehmer 1 an den Leistungsverstärker
11 abgegebenen Pulsamplituden, welche vom Verstärkerausgang das Ventil z. B. auf
elektromagnetischem Wege betätigen. Nehmen die Pulsamplituden im Pulsabnehmer 1
zu. weil der systolische Blutdruck ansteigt, dann öffnet sich das Ventil 10 weiter,
und der Luftdruck nimmt um so viel zu, daß er fast wieder dem systolischen Blutdruck
entspricht. Die I)ifferenz zwischen dem Luftdruck im Druckkanal 6 bzw. Hohlkörper
5 und dem systolischen Blutdruck ist um so geringer, je höher die Ansprechempfindlichkeit
des Ventils 10 ist und kann notwendigenfalls eingeeicht werden.
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Damit die Vorrichtung auch auf abfallende Blutdruckwerte anspricht,
ist an der Druckleitung 6 die ins Freie führende Düse 12 angeschlossen, aus welcher
dauernd Luft entweicht. Verringert sich der systolische Blutdruck, so verschwinden
die Pulsamplituden im Abnehmer 1, und das Ventil 10 bleibt so lange geschlossen,
bis aus der Düse 12 so viel Luft ausgetreten ist, daß eine Druckverminderung bis
auf annähernd den systolischen Blutdruck wieder erreicht ist. Die Zeitkonstanten
des gesamten Regelvorgangs sind zweckmäßig so zu wählen, daß die durch die Atmung
bewirkten Blutdruckschwankungen noch mitregistriert werden.
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Der Druckkanal 6 steht über die Druckleitung 14 mit der Druckkapsel
15 einer Druckluftregistriervorrichtung in Verbindung, die den Schreibhebel 16 proportional
dem Luftdruck und damit praktisch proportional dem systolischen Blutdruck über das
mit »mm/Hg«-Einteilung versehene Registrierpapier 17 führt. Dabei bewegt sich das
Registrierpapier in Richtung des Pfeiles 18.
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Im folgenden seien die für die erfindungsgernäße Mitregistrierung
auch des diastolischen Blutdrucks benötigten Teilc der Anordnung beschrieben: Zunächst
ist der elektromechanische Wandler 19 zu erwähnen, welcher über die Druckleitung
14a angeschlossen ist, somit also auch mit der Druckleitung 6 in Verbindung steht.
Dieser Wandler ist so beschaffen, daß er den Luftdruck in der angeschlossenen Druckleitung
in proportionale elektrische Stromwerte überführt. Dieser Wandler kann nach einem
beliebigen in der Elektrotechnik gebräuchlichen Prinzip aufgebaut sein, beispielsweise
unter Verwendung eines in einem Ouecksilberluftdruckmesser eingebauten, von der
Quecksilbersäule je nach Druckhöhe mehr oder weniger überbrückten Widerstandsdrahtes.
Der Wandler 19 gibt über die Leitung 20 an die nach dem Drehspulprinzip aufgebaute
Schreibvorrichtung 21 mit dem Schreibhebel 22 einen Strom, der so in Größe und Polarität
bemessen ist, daß bei ausschließlicher Steuerung der Schreibvorrichtung 21 durch
den Wandler 19 der Schreibhebel 22 in allen Stellungen des systolischen Blutdrucks
praktisch dieselbe Stelle einnehmen würde wie der Hebel 16. Die Schreibvorrichtung
21 ist indessen so beschaffen, daß sie die Differenz zweier Stromwerte anzeigt.
Zu diesem Zweck kann die Drehspule aus zwei Wicklungen bestehen, die so geschaltet
sind, daß die Wirkungen zweier ihnen zugeführter Ströme sich mehr oder weniger aufheben.
Der Strom für die zweite Wicklungshälfte wird aus den vermittels des Pulsabnehmers
23 nach entsprechender Verstärkung und Gleichrich; tung im Verstärker 24 gewonnenem
Mittelwert der Pulsamplituden erzeugt. Dieser Pulsabnehmer soll so
anliegen,
daß er von der arteriellen Drosselung nicht betroffen ist, also etwa an der Art.
cubitalis desselben Armes. Dies hat den Vorteil, daß die arterielle Drosselung nicht
zu weit peripher erfolgt und trotzdem alle Vorrichtungen an derselben Extremität
anliegen. Somit ist der andere Arm frei für andere Vorgänge, z. B. Bluttransfusion
oder Zuführung von Medikamenten während einer Operation. Da die vom Abnehmer 23
aufgenommenen Pulsationen gleichzeitig noch zur Steuerung eines Pulsfrequenzmessers
verwendet werden können, entsteht auch dadurch kein vermehrter Aufwand an Zuleitungen
und Anordnungen am Patienten.
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Damit nun die zusätzliche Schreibvorrichtung 21 nicht nur relative
Änderungen des diastolischen Blutdrucks, sondern diesen in absoluten Werten anzeigt,
ist des erforderlich, zu Beginn der Daueranzeige oder -registrierung das Übertragungsmaß
der Pulsamplitude vom Abnehmer 23 auf die zusätzliche Vorrichtung 21 so einzustellen,
daß der Zeiger oder Schreibstift 22 auf den Blutdruckwert der Skala zeigt, welchem
der diastolische Wert im Augenblick entspricht. Die Ermittlung dieses Wertes kann
durch eine in an sich bekannter Weise vorgenommene Blutdruckmessung nach Riva Rocci
oder Recklinghausen geschehen. Man stellt damit den diastolischen Blutdruckwert
fest und regelt demzufolge den Verstärkungsgrad des Verstärkers 24 so, daß das bereits
arbeitende Blutdruckanzeigegerät denselben diastolischen Wert anzeigt bzw. registriert.
Das Anzeigegerät wird dann auch, wie eingehende Überlegungen zeigen, danach eintretende
Änderungen des Diastolenwertes mit praktisch hinreichender Genauigkeit anzeigen
und registrieren. Dazu ist natürlich Voraussetzung, daß an der Lage der betreffenden
Extremität nichts geändert wird und auch die Pulsabnehmer ihre Lage nicht verändern.
Von großem praktischem Vorteil ist es dabei, daß ein etwaiger durch Ungenauigkeiten
der Eineichung oder durch gewisse Lageveränderungen der Abnehmer vorhandener Meßfehler
um so kleiner wird, je mehr im Fall des drohenden Kreislaufkollapses die beiden
Blutdruckwerte entsprechend der Verringerung der peripheren Pulsamplitude aneinanderrücken.
Damit weist die erfindungsgemäße Methode einen großen Vorteil auf gegenüber etwa
der Methode der diastolischen Blutdruckanzeige vermittels einer von den Korotkofftönen
gesteuerten Blutdruckmanschette; denn bei nur geringem Unterschied zwischen dem
systolischen und dem diastolischen Blutdruck kann dort die automaische Regelvorrichtung,
die auf den unteren Einsatzpunkt der Korotkoffgeräusche eingestellt ist, auf den
oberen Einsatzpunkt, welcher den Systolenwert kennzeichnet, überspringen und dort
eine gegenläufige Regelung auslösen.
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Um den Diastolenwert zwecks Eineichung der Anzeige zu ermitteln,
ist es lästig, dazu eine besondere Blutdruckmanschette, ein Stethoskop od. dgl.
benutzen zu müssen. Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann man sich
dazu ebenfalls der neuartigen Anzeige- oder Registriervorrichtung bedienen, ohne
daß an der Lage der Abnehmer etwas geändert werden müßte. Man schaltet dazu die
vom Pulsabnehmer 1 bzw. vom Verstärker 11 gelieferte Spannung von dem Regelventil
10 ab und führt die Amplitudenspannung statt dessen einem Amplitudenanzeiger zu.
Als Amplitudenanzeiger kann man ein zusätzliches Anzeigeinstrument oder auch die
Anzeigevorrichtung 21 verwenden, welche ja während dessen sonst nicht benutzt wird.
Die Luftzufuhr in
der Druckmanschette wird jetzt von Hand gesteuert, und zwar in
der \Nteise, daß der Druck wie bei einer Blutdruckmessung nach R i v a R o c c i
rasch von kleinen V\Terten auf einen mit Sicherheit über dem systolischen Wert liegenden
Druck gebracht wird, worauf man für eine gleichmäßige kontinuierliche Druckabuahme
bis auf Null herab im Zeitraum von etwa 30 Sekunden sorgt. Die gleichzeitig erfolgende
Beobachtung der Pulsamplitude läßt eine anfänglich kleine Pulsamplitude, beginnend
beim systolischen Druck, in der Manschette erkennen. Mit abnehmendein Druck in der
Manschette nimmt die Pulsamplitude kontinuierlich zu bis zur Erreichung des diastolischen
Druckwertes in der Manschette. Von dort ab bleibt bei weiterer Druckentlastung die
Pulsamplitude gleich groß. Wie man so an dem Aufhören einer weiteren Zunahme der
Pulsamplitude den diastolischen Druckwert in einfacher Weise ermitteln kann, so
besteht auch die Möglichkeit, den Manschettendruck, von kleinen Werten beginnend,
kontinuierlich langsam so weit zu vergrößern, bis vom Erreichen des diastolischen
Drucks ab die Pulsamplitude sich verringert.
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Wenn man, wie gemäß der Erfindung vorgesehen, einen Umschalter in
die Anzeige- bzw. Registrierapparatur mit einbaut, der - wie beschrieben -den sonst
die Druckautomatik steuernden Pulsabnehmer 1 von dem Kanal zur Steuerung des Manschettendrucks
abschaltet, ihn an einen Pulsamplitudenanzeiger legt und die Druckluftsteuerung
in der Manschette nunmehr von Hand zu betätigen erlaubt, dann ist es sogar möglich,
während längerer Dauerregistrierungen mehrmals eine Überprüfung der Anzeige- oder
Registriergenauigkeit vorzunehmen. Hierfür wird die Anzeige nur für jeweils etwa
1 bis 1112 Minuten unterbrochen.
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Die zweite grundsätzlich mögliche Ausführung des Erfindungsgedankens
besteht darin, den diastolischen Blutdruck mit Hilfe einer automatisch geregelten
Blutdruckmanschette oder Druckpelotte direkt anzuzeigen bzw. zu registrieren, während
nun der Anzeigewert für den systolischen Blutdruck auf indirektem Wege, nämlich
aus dem diastolischen Blutdruckwert und der Amplitude eines unabhängig von der Druckmanschette
erhaltenen Pulses, und zwar als Summe dieser beiden Werte erhalten wird.
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Dies sei an Hand derselben Abbildung näher erläutert: Der Pulsahnehmer
1 befindet sich nun dicht neben der Druckmanschette oder Druckpelotte 2 und vermag
so die bei Erreichung des diastolischen Wertes dort auftretenden Arteriengeräusche
wahrzunehmen. Diese Geräuschspannungen werden verstärkt und durch Gleichrichtung
in einen Regelstrom übergeführt und schließen mit zunehmender Amplitude das Ventil
10, so daß sich der Manschettendruck bald auf den diastolischen Blutdruckwert einspielt.
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Die Vorrichtung 15 zeigt oder schreibt infolgedessen den diastolischen
Blutdruck. Der diastolische Druck wird ferner wie zuvor der systolische Druck in
dem elektromechanischen Wandler 19 in einen Regelstrom übergeführt, der der zweiten
Schreibvorrichtung 21 zugeleitet wird. Gleichzeitig wird dieser Schreibvorrichtung
aber auch ein Strom zugeleitet, der den Amplituden des Pulsabnehmers 23 bzw. einem
aus dessen Amplituden gebildeten Mittelwert proportional ist. Beide der Vorrichtung
21 zugeleiteten Ströme sind so gepolt und das tibertragungsmaß des pulsamplitudenabhängigen
Stromes ist so bemessen, daß sich die Wirkungen addieren und der systolische Wert
angezeigt, gegebenenfalls geschrieben wird.
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Als Pulsabnehmer eignen sich für die erfindungsgemäße Anordnung vorzugsweise
die gemäß einem älteren Vorschlag aus elastischen Kondensatorwickeln bestehenden
Anordnungen. Diese sind - abgesehen von ihrer großen Empfindlichkeit - sehr robust
und lassen sich so klein ausführen, daß sie sich auch am Daumen oder an Fingern
leicht anlegen lassen. Für den vorliegenden Zweck ist der elektrostatische Abnehmer
auch schon aus dem Grunde besonders gut geeignet, weil man den Anlagedruck und damit
den Sitz der Pulsabnehmer durch eine Messung der Kapazität der Pulsabnehmer auch
ohne Anfassen der Abnehmer durchführen kann.
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Was ferner die Bildung des Summenwertes oder des Differenzwertes
zweier verschiedener elektrischer Ströme betrifft, was bei dem Erfindungsgegenstand
eine wichtige Rolle spielt, so kann hierzu auch eine normale Verstärkerröhre herangezogen
werden, an deren Steuergitter beide miteinander zu vereinigende Spannungen über
hochohmige Entkopplungswiderstände geschaltet sind und in deren Anodenstromkreis
das Anzeige- oder Registriergerät liegt.
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Die durch die Elemente 1, 2, 6, 10 und 11 gekennzeichnete automatische
Druckregelvorrichtung arbeitet nicht verzögerungsfrei, sondern folgt den Änderungen
des Blutdrucks mit einer gewissen Zeitkonstante. Je kleiner diese gewählt ist, desto
mehr treten in den Druckaufzeichnungen die einzelnen Pulse mit hervor und machen
die Blutdruckanzeige bzw. -registrierung unruhig und unklar. Zweckmäßig stattet
man die Apparatur mit Einstellvorrichtungen aus, die erlauben, die Zeitkonstante
in gewissen Grenzen zu variieren. Dies kann z. B. durch eine pneumatische Dämpfung
des Ventils 10 sowie durch Verändern der Düse 12 geschehen.
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Auch im Hinblick auf den aus Verstärker 24 mit nachfolgender Gleichrichtung
entnommenen und an die Vorrichtung 21 weitergeleiteten Anzeige- und Registrierstrom
ist eine Variierung der Zeitkonstante denkbar. Durch den sich an den Verstärker
anschließenden Gleichrichter werden die Pulsspannungen - die ursprünglich Wechselsp
annungscharakter haben in in einen pulsierenden Gleichstrom übergeführt. Um in diesem
Gleichstrom die Pulsationen nach Möglichkeit zu unterdrücken und einen gleichmäßigen
Stromverlauf in der Anzeige zu erhalten, kann man Glättungskondensatoren einstellbarer
Größe verwenden. Die Zeitkonstante wird hierbei zweckmäßig so groß eingestellt wie
bei der Druckregelvorrichtung.
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PATENTANSPRCH: 1. Anordnung zur kontinuierlichen Anzeige sowie gegebenenfalls
zur fortlaufenden Registrierung des Blutdrucks ohne Eröffnung von Blutgefäßen (auf
unblutige Weise) mittels einer von Puls- oder Arteriengeräuschamplituden automatisch
auf den systolischen bzw. diastolischen Blutdruckwert eingestellten Druckmanschette
oder Druckpelotte, die zur Drosselung der arteriellen Blutzufuhr an die Abnahmestelle
besagter Puls- oder Arteriengeräuschamplituden dient, dadurch gekennzeichnet, daß
mit einer einzigen automatisch geregelten Druckmanschette oder -pelotte sowohl der
systo-
lische wie auch der diastolische Blutdruck kontinuierlich als anzeige- und
gegebenenfalls registrierfähige Größen erhalten werden, wobei je nach Konstruktion
der Gesamtordnung entweder der systolische oder der diastolische Blutdruckwert direkt
durch die bekannte Automatik sich einstellt, während der zugehörige diastolische
bzw. systolische Blutdruckwert dadurch angezeigt so wie gegebenenfalls aufgezeichnet
wird, daß eine zusätzliche Anzeige- oder Aufzeichnungsvorrichx tung (21) im ersten
Fall von der Differenz zwischen systolischem Blutdruck und dem Amplitudenwert eines
von der arteriellen Drosselung nicht beeinflußten arteriellen Pulses gesteuert wird,
während im zweiten Fall diese Steuerung von der Summe des systolischen Blutdrucks
und besagtem Pulsamplitudenwert erfolgt, und wobei ferner die Absoluteichung dieser
zusätzlichen diastolischen bzw. systolischen Blutdruckanzeige erfolgt durch Einstellung
des Übertragungsmaßes besagter Pulsamplitude auf die zusätzliche Anzeige- oder Schreibvorrichtung
gemäß dem Wert, den eine in an sich bekannter Weise einmalig durchgeführte Messung
des Blutdrucks ergibt.