DE10129627C1 - Extrusionsdüse - Google Patents
ExtrusionsdüseInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Extrusionsdüse mit einem ersten Düsenteil und einem zweiten Düsenteil, die jeweils eine Düsenlippe aufweisen, zwischen denen ein Extrusionsspalt mit einer sich über die Breite der Extrusionsdüse erstreckenden, schlitzförmigen Austrittsöffnung ausgebildet ist, wobei mindestens ein Düsenteil mit einer Verstelleinrichtung ausgebildet ist, mittels derer die Düsenlippe relativ zur Düsenlippe des anderen Düsenteils unter Veränderung der Weite der Austrittsöffnung verstellbar ist und die Verstelleinrichtung einen in einer Aufnahmenut des Düsenteils in Breitenerstreckung desselben verschieblich in einer Verschieberichtung angeordneten Verstellbalken umfaßt, der mindestens einen seitlich über den Verstellbalken hervorkragenden Gleitnocken aufweist und jeder Gleitnocken in einer Steuernut des Düsenteils geführt ist, wobei die Steuernut schräg zur Verschieberichtung des Verstellbalkens verlaufend angeordnet ist, so daß bei einer Verschiebung des Verstellbalkens in Verschieberichtung durch den Eingriff des mindestens einen Gleitnockens in die Steuernut eine hierzu quer verlaufende Verstellung der Düsenlippe bewirkbar ist, wobei der Verstellbalken und/oder der mindestens eine Gleitnocken des Verstellbalkens jeweils unter Zwischenlage einer Rollenkette innerhalb der Aufnahmenut bzw. Steuernut des Düsenteils angeordnet sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Extrusionsdüse mit einem ersten Düsenteil und
einem zweiten Düsenteil, die jeweils eine Düsenlippe aufweisen, zwischen
denen ein Extrusionsspalt mit einer sich über die Breite der Extrusionsdüse
erstreckenden, schlitzförmigen Austrittsöffnung ausgebildet ist, wobei
mindestens ein Düsenteil mit einer Verstelleinrichtung ausgebildet ist, mittels
derer die Düsenlippe relativ zur Düsenlippe des anderen Düsenteils unter
Veränderung der Weite der Austrittsöffnung verstellbar ist und die
Verstelleinrichtung einen in einer Aufnahmenut eines Düsenteils in
Breitenerstreckung desselben verschieblich in einer Verschieberichtung
angeordneten Verstellbalken umfaßt, der mindestens einen seitlich über den
Verstellbalken hervorkragenden Gleitnocken aufweist und jeder Gleitnocken in
einer Steuernut eines beweglichen Teils der Düse geführt ist, wobei die
Steuernut schräg zur Verschieberichtung des Verstellbalkens verlaufend
angeordnet ist, so daß bei einer Verschiebung des Verstellbalkens in
Verschieberichtung durch den Eingriff des mindestens einen Gleitnockens in
die Steuernut eine hierzu quer verlaufende Verstellung der Düsenlippe
bewirkbar ist.
Derartige Extrusionsdüsen werden aufgrund der sich über die Breite der
Extrusionsdüse erstreckenden, schlitzförmigen Austrittsöffnung häufig auch als
Breitschlitzdüsen bezeichnet und zur Extrusion von Flachfolien, -tafeln und
-platten sowie zum Extrusionsbeschichten verwendet.
Während die Breite der aus der Extrusionsdüse extrudierten Folie, Platte, Tafel
oder Beschichtung auf Basis thermoplastischer Kunststoffe durch die Breite
der Austrittsöffnung festgelegt ist, werden Verstelleinrichtungen vorgesehen,
mittels derer die Weite der Austrittsöffnung, d. h. die Dimension senkrecht zur
Breite der Extrusionsdüse verändert werden kann, um die Schichtdicke des aus
der Extrusionsdüse austretenden Kunststoffstranges zu verändern.
Eine gattungsgemäße Verstelleinrichtung mit einem in Breitenerstreckung der
Extrusionsdüse verschiebbar gelagerten Verstellbalken, dessen vorstehende
Gleitnocken in Steuernuten des Düsenteils eingreifen, um eine Verstellung der
Weite der Austrittsöffnung zu bewirken, ist aus der DE 94 22 051 U1 und
EP 0 668 143 B1 bekannt. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte
Flexlippe, bei der die zu verstellende Düsenlippe flexibel biegbar am Düsenteil
befestigt ist und mittels der Verstelleinrichtung zur Einstellung der
Austrittsöffnung mehr oder weniger stark in Richtung der anderen Düsenlippe
abgebogen wird. Bei dieser bekannten Ausführungsform wird der
Verstellbalken unmittelbar verschieblich in einer entsprechenden Aufnahmenut
des Düsenteils geführt, und auch die vorstehenden bzw. hervorkragenden
Gleitnocken sind unmittelbar in entsprechenden Steuernuten geführt. Hierbei
hat es sich jedoch in der Praxis gezeigt, daß durch diese unmittelbare Führung
des Verstellbalkens und der Gleitnocken in der entsprechenden Aufnahmenut
bzw. den Steuernuten hohe Reibungskräfte entstehen, die zur Sicherstellung
einer ordnungsgemäßen Funktion eine gleichmäßige und gute Schmierung der
aneinander abgleitenden Flächen benötigt, was einerseits sehr wartungs
aufwendig ist und andererseits über einen längeren Benutzungszeitraum nicht
immer aufrechterhalten werden kann und zu erhöhtem Verschleiß der
Verstelleinrichtung führt. Dies führt in der Praxis dazu, daß bei längerem
Gebrauch der bekannten Verstelleinrichtung und/oder großen Abmessungen
der Extrusionsdüse die Betätigungskräfte zum Bewirken der gewünschten
Verstellbewegung über sinnvolle und beherrschbare Grenzwerte hinaus
ansteigen.
Die Erfindung hat sich von daher die Aufgabe gestellt, eine Extrusionsdüse mit
einer Verstelleinrichtung der eingangs genannten Art dahingehend
weiterzubilden, daß auch im Dauerbetrieb und/oder bei großen Extrusions
düsenabmessungen bei verringertem Wartungsaufwand eine leichtgängige und
zuverlässige Verstellung der Düsenlippen bewerkstelligt werden kann, wobei
insbesondere auch eine leichte Verstellung während des Betriebs möglich sein
soll.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Auf diese Weise wird das unmittelbare Abgleiten des Verstellbalkens bzw.
seiner hervorragenden Gleitnocken in der Aufnahmenut bzw. den Steuernuten
des Düsenteils vermieden und vielmehr die gewünschte Beweglichkeit durch
die Rollenketten hergestellt. Diese Rollenketten, die bevorzugt sowohl
zwischen Verstellbalken und Aufnahmenut als auch zwischen Gleitnocken und
Steuernuten angeordnet werden, stellen eine leichtgängige Verschiebbarkeit
des Verstellbalkens und eine daraus resultierende, leichtgängige Verstellung der
Weite der Austrittsöffnung der erfindungsgemäßen Extrusionsdüse auch bei
großen Abmessungen derselben und/oder über große Verstellwege sicher.
Die erfindungsgemäß ausgebildete, rollenkettengelagerte Verstelleinrichtung
mit zwischen Verstellbalken und Aufnahmenut und/oder zwischen
hervorkragenden Gleitnocken und Steuernuten angeordneten Rollenketten
kann bei verschiedenen, bekannten Bauformen sogenannter Breitschlitz
extrusionsdüsen angewendet werden.
Gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Extrusionsdüse ist
diese mit einer sogenannten Verstellippe ausgebildet, wobei das die
Verstelleinrichtung aufweisende Düsenteil mehrteilig mit einem Düsenrückteil
und einem vorderseitig an diesem angebrachten und die Düsenlippe
umfassenden, beweglichen Düsenteil ausgebildet ist, welches mittels der
Verstelleinrichtung gegenüber dem Düsenrückteil unter Veränderung der Weite
der Austrittsöffnung des Extrusionsspaltes verschiebbar ist. Eine Verstellung
des Extrusionsspaltes durch eine verschiebbare Werkzeuglippe bietet zudem,
im Gegensatz zur Verstellung mittels flexibel angebundener Werkzeuglippen,
den Vorteil, daß die formgebenden Fließoberflächen des Extrusionsspaltes über
dem gesamten Einstellbereich zueinander parallel bleiben. Mit einer
solchermaßen ausgebildeten Extrusionsdüse mit Verstellippe lassen sich
insbesondere große Verstellbereiche und damit große, einstellbare Bereiche für
die Weite der Austrittsöffnung des Extrusionsspaltes einstellen, wobei die
Verstellkräfte durch die erfindungsgemäßen Rollenketten gleichwohl niedrig
gehalten werden.
Es ist insbesondere möglich, die erfindungsgemäße Extrusionsdüse während
des kontinuierlichen Betriebs derselben den Anforderungen entsprechend zu
verstellen.
Bevorzugt ist hierbei die Aufnahmenut zur Aufnahme des Verstellbalkens im
Düsenrückteil ausgebildet und zum beweglichen Düsenteil hin offen, und die
Steuernuten zur Aufnahme der Gleitnocken des Verstellbalkens sind im
beweglichen Düsenteil auf der am Düsenrückteil anliegenden Seite ausgebildet. Diese
Ausführungsform ist jedoch keineswegs zwingend und kann auch
abgewandelt werden, beispielsweise indem der Verstellbalken in einer
Aufnahmenut im beweglichen Düsenteil angebracht ist, während die die
hervorkragenden Gleitnocken aufnehmenden Steuernuten im Düsenrückteil
angebracht sind. Auch ist es möglich, anstelle von hervorkragenden
Gleitnocken im Verstellbalken diesen mit Steuernuten auszubilden, in die
entsprechend hervorkragende Gleitnocken am beweglichen Düsenteil oder
Düsenrückteil eingreifen.
Eine andere, mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Extrusionsdüse sieht vor, diese in der sogenannten Flexlippenbauweise
auszubilden, bei der das die Verstelleinrichtung aufweisende Düsenteil eine
flexible, biegbar an diesem angeordnete Düsenlippe aufweist und mittels der
Verstelleinrichtung eine Biegung der Düsenlippe unter Veränderung der Größe
der Austrittsöffnung der Extrusionsdüse bewirkbar ist. Solche Flexlippen
extrusionsdüsen sind vielfältig bekannt, wozu lediglich beispielhaft auf
die bereits eingangs erwähnten Druckschriften DE 94 22 051 U1 und
EP 0 668 143 B1 verwiesen wird.
Wesentlich für die Funktion der erfindungsgemäßen Extrusionsdüse ist die
Beschaffenheit der Rollenketten, die zwischen Verstellbalken und
Aufnahmenut und/oder zwischen Gleitnocken und Steuernuten angeordnet
sind.
Bevorzugt sind diese Rollenketten endlos umlaufend ausgebildet, so daß über
den gesamten Verstellbereich der erfindungsgemäßen Extrusionsdüse deren
reibungsvermindernde und funktionsfördernde Eigenschaft zuverlässig zur
Verfügung steht.
Eine im Rahmen der Erfindung vorgeschlagene Ausführungsform der
Rollenketten sieht vor, daß jeweils eine Vielzahl von in den Seitengliedern
drehbar gelagerten Rollen vorgesehen ist, auf welchen der Verstellbalken in
der Aufnahmenut bzw. der mindestens eine Gleitnocken in der zugehörigen
Steuernut relativ zueinander abrollen und diese Vielzahl von in den
Seitengliedern drehbar gelagerten Rollen an ihren jeweiligen Enden mittels
weiterer Seitenglieder in an sich bekannter Weise miteinander verkettet sind.
Um eine ausreichende Stabilität der Rollenketten der erfindungsgemäßen
Extrusionsdüse sicherzustellen, können bereichsweise zwischen benachbarten
Rollen jeweils die Seitenglieder der Rollenkette verbindende
Verbindungsbrücken vorgesehen sein.
Um die zu erwartenden, hohen Verstellkräfte dauerhaft aufnehmen zu können,
werden die Rollenketten bevorzugt aus einem geeigneten, gehärteten Stahl
oder anderen für die Belastung geeigneten Werkstoffen gefertigt.
Mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Extrusionsdüse ist es möglich, die
Weite der Austrittsöffnung bis zu 12 mm zu verstellen.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung auch andere
Kettenformen zum Einsatz kommen.
Weitere Einzelheiten der erfindungsgemäßen Extrusionsdüse werden
nachfolgend anhand der lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematisierter Darstellung die Seitenansicht eines erfindungs
gemäßen Extrusionswerkzeuges,
Fig. 2 die Ansicht gemäß Pfeil T in Fig. 1 auf das Extrusionswerkzeug
in teilweise geschnittener Ansicht,
Fig. 3 eine Aufsicht auf eine Rollenkette der erfindungsgemäßen
Extrusionsdüse,
Fig. 4 in perspektivischer Darstellung Einzelteile der Rollenkette gemäß
Fig. 3,
Fig. 5 die Seitenansicht der Rollenkette gemäß Fig. 3.
In der Fig. 1 ist eine Extrusionsdüse dargestellt, die häufig auch als
Breitschlitzextrusionsdüse bezeichnet wird und die unter anderem zur
Extrusion von Flachfolien, -tafeln, -platten sowie zur Extrusionsbeschichtung
unter Einsatz von in einer Extrusionseinrichtung aufgeschmolzenem, thermo
plastischem Kunststoff eingesetzt wird.
Die Extrusionsdüse umfaßt ein erstes oder oberes Düsenteil 1 sowie ein
zweites oder unteres Düsenteil 2, zwischen denen ein Extrusionsspalt 3
ausgebildet ist, durch welchen die von einer nicht dargestellten
Extrusionseinrichtung zur Verfügung gestellte Schmelze des thermoplastischen
Kunststoffes zu einer Austrittsöffnung A geleitet und von dort gemäß Pfeil P
aus der Extrusionsdüse austritt. Die Austrittsöffnung A ist schlitzförmig
ausgebildet und erstreckt sich über die gesamte Breite des
Extrusionswerkzeuges.
Um die Größe der Austrittsöffnung A verändern zu können, kann die Weite W
derselben verändert werden. Zu diesem Zweck ist eine Verstelleinrichtung
vorgesehen, die nachfolgend noch näher erläutert wird und mittels derer die
die Austrittsöffnung A begrenzenden Düsenlippen 10, 20 des ersten
Düsenteils 1 bzw. zweiten Düsenteils 2 in ihrem Abstand zueinander, der
gleichzeitig die Weite W bildet, verändert werden können.
Zur Ausbildung dieser Verstelleinrichtung ist das zweite und hier untere
Düsenteil 2 mehrteilig ausgebildet und umfaßt ein Düsenrückteil 21, an dessen
Vorderseite ein die Düsenlippe 20 tragendes, bewegliches Düsenteil 22 angeordnet.
Zu diesem Zweck sind eine Vielzahl von Spannbolzen 23 vom Düsenrückteil
21 her durch eine entsprechende Bohrung 210 in diesem in eine
Gewindesacklochbohrung 221 im beweglichen Düsenteil 22 eingeschraubt und
erzeugen eine zur Abdichtung der Fuge zwischen Düsenrückteil 21 und
beweglichem Düsenteil 22 notwendige Flächenpressung.
Unterhalb der Bohrungen 210 für den Durchtritt der Spannbolzen 23 weist das
Düsenrückteil 21 eine zum beweglichen Düsenteil 22 hin offene Aufnahmenut 211
mit rechteckigem Querschnitt auf, in die ein Verstellbalken 4 eingesetzt ist,
der sich ebenso wie die Aufnahmenut 211 in Breitenerstreckung der
Extrusionsdüse erstreckt, siehe hierzu auch Fig. 2. Der Verstellbalken 4 ist
hierbei unter Zwischenlage einer endlos umlaufenden Rollenkette 5 innerhalb
der Aufnahmenut 211 gelagert, so daß er gemäß Pfeilen R in einer
Verschieberichtung, die sich in Breitenerstreckung des Extrusionswerkzeuges
erstreckt, längsverschieblich innerhalb der Aufnahmenut 211 geführt ist. Diese
Längsverschieblichkeit kann beispielsweise durch eine nicht näher dargestellte
und ebenfalls in Breitenerstreckung der Extrusionsdüse verlaufende und am
Verstellbalken 4 angreifende Gewindespindel bewirkt werden.
Aus den Darstellungen gemäß Fig. 1 und Fig. 2 ist ferner ersichtlich, daß
der Verstellbalken 4 an seiner dem beweglichen Düsenteil 22 zugewandten Seite
mehrere parallel zueinander verlaufende und voneinander beabstandete,
hervorkragende Gleitnocken 40 aufweist, die über die Kontur des
Düsenrückteiles 21 hervorstehen. Die Gleitnocken 40 weisen eine
Mittellängsachse S auf, die schräg zur Längsachse L des Verstellbalkens 4 und
der diese aufnehmenden Aufnahmenut 211 verläuft, hier beispielsweise unter
einem Winkel α von 5°.
Die hervorkragenden Gleitnocken 40 des Verstellbalkens 4 sind in
entsprechend ausgebildeten Steuernuten 220 geführt, die im beweglichen Düsenteil
22, ausgehend von der dem Düsenrückteil 21 zugewandten Oberfläche her,
eingebracht sind, wie ebenfalls der Darstellung gemäß Fig. 2 entnehmbar.
Auch diese Steuernuten 220 sind analog zu den Gleitnocken 40 des
Verstellbalkens 4 mit gleichem Winkel α schräg zur Längsachse L des
Verstellbalkens 4 und der Aufnahmenut 211 angeordnet.
Auch die innerhalb der Steuernuten 220 aufgenommenen und geführten
Gleitnocken 40 sind unter Zwischenlage jeweils einer endlos um den
Gleitnocken umlaufenden Rollenkette 6 innerhalb der Steuernut 220 geführt.
Durch diese vorangehend erläuterte Ausgestaltung der Extrusionsdüse ist es
möglich, eine Längsbewegung des Verstellbalkens 4 gemäß Pfeil R in Richtung
der Längsachse L in eine hierzu senkrechte Bewegung in Pfeilrichtung V
gemäß Fig. 1 des beweglichen Düsenteils 22 relativ zum Düsenrückteil 21 zu
transformieren, da die hervorkragenden Gleitnocken 40 kontinuierlich innerhalb
der Steuernuten 220 geführt werden und mittels der Rollenketten 6 an dieser
wälzen. Der Grad der aus der Verschiebung des Verstellbalkens 4 in
Pfeilrichtung R resultierenden, vertikalen Bewegung in Pfeilrichtung V ist hierbei
abhängig vom Winkel α zwischen der Längsachse S der Gleitnocken 40 sowie
der Steuernuten 220 in Bezug auf die Längsachse L des Verstellbalkens 1 und
der Aufnahmenut 211.
In der Folge des vertikalen Verfahrens des beweglichen Düsenteils 22 durch
Bewegung des Verstellbalkens 4 in Pfeilrichtung R kann somit der Abstand der
am beweglichen Düsenteil 22 ausgebildeten Düsenlippe 20 relativ zur Düsenlippe 10
des Düsenteils 1 variiert werden, wodurch die Weite W der Austrittsöffnung A
der Extrusionsdüse auf einfache Weise verändert wird.
Da die gesamte Führung des Verstellbalkens 4 innerhalb der Aufnahmenut 211
sowie der hervorkragenden Gleitnocken 40 innerhalb der Steuernuten 220
mittels der Rollenketten 5, 6 erfolgt, über die sämtliche Kräfte vom
Verstellbalken 4 und den Gleitnocken 40 in das Düsenrückteil 21 bzw.
bewegliche Düsenteil 22 eingeleitet werden, kann diese Verstellbewegung auch bei
großen Abmessungen der Extrusionsdüse und/oder hohen Preßdrücken
zwischen Düsenrückteil 21 und beweglichem Düsenteil 22 aufgrund der Spannbolzen
23 und/oder hohem Druck der thermoplastischen Kunststoffschmelze im
Fließkanal 3 mit einem geringen Kraftaufwand und auch im Dauerbetrieb
nahezu verschleiß- und wartungsfrei durchgeführt werden. Durch eine
entsprechende, großzügige Dimensionierung der Bohrungen 210 für den
Durchtritt der Spannbolzen 23 wird eine ausreichende Bewegungsmöglichkeit
des mittels der Spannbolzen 23 am Düsenrückteil 21 befestigten Vorderteils
ermöglicht.
Die vorangehend erläuterten Rollenketten 5, 6 sind bevorzugt gleichartig
aufgebaut, können jedoch auch unterschiedlich dimensioniert sein. Im
folgenden wird stellvertretend für beide Rollenketten 5, 6 der weitere Aufbau
derselben am Beispiel der in den Fig. 3 bis 5 erläuterten Rollenkette 5
erläutert; die Ausführungen sind analog auch auf die Rollenkette 6
übertragbar. Die im folgenden beschriebene Rollenkette ist lediglich ein
mögliches Ausführungsbeispiel, mit dem eine Rollenlagerung der Bauteile im
Sinne der Erfindung verwirklicht werden kann.
Als Rollenkette im Sinne der Erfindung sind ebenso alternative Ausführungen
möglich, die die gewünschte Funktion einer endlosen Reihung paralleler Rollen,
welche einzeln frei drehbar sind, erfüllen, z. B. flexibler Blechkäfig, gelenkig
verbundener Blechkäfig.
Wie aus der Aufsicht gemäß Fig. 3 ersichtlich, besteht die Rollenkette 5 aus
einer Vielzahl von sich parallel zueinander erstreckenden Rollen 52, auf denen
der Verstellbalken 4 bzw. die Gleitnocken 40 innerhalb der Aufnahmenut 211
bzw. Steuernut 220 abrollen. Jede dieser Rollen 52 besitzt stirnseitige
Lagerzapfen 520, welche in den Seitengliedern 51 und 500 drehbar gelagert
sind. Die Rollen sind abwechselnd mittels Seitengliedern 51 bzw. 500 eines
Kettentraggliedes 50 zu der Rollenkette verkettet, wozu die Seitenglieder 51
bzw. 500 des Traggliedes 50 entsprechende, die freien Enden der Tragachsen
520 aufnehmende und miteinander kommunizierende Bohrungen 510, 502
aufweisen, siehe hierzu Fig. 4. Im Wechsel zwischen aufeinanderfolgenden
Seitengliedern 51 ist hierbei jeweils ein Tragglied 50 vorgesehen, welches in
näheren Einzelheiten auch aus der Fig. 4 ersichtlich ist. Neben den mit den
Seitengliedern 51 zusammenwirkenden Seitengliedern 500 weist jedes dieser
Tragglieder 50 eine Verbindungsbrücke 501 auf, die zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Rollen 52 die beiden beidseits der Rollenkette 5
liegenden Seitenglieder 500 des Traggliedes 50 miteinander verbindet, was
der Rollenkette 5 eine hohe Stabilität verleiht. Die Verbindungsbrücke 501 ist
hierbei in ihrem Durchmesser kleiner als die Rollen 52 ausgeführt, so daß sie
nicht mit dem Verstellbalken 4 und der Aufnahmenut 211 bzw. dem
Gleitnocken 40 und der Steuernut 220 in Berührung kommt, siehe hierzu auch
Fig. 5.
Es versteht sich, daß die Rollenkette 5 ebenso wie die analog aufgebaute
Rollenkette 6 aus einem entsprechend den Anforderungen ausgewählten,
verschleißbeständigen Material, beispielsweise gehärtetem Stahl, hergestellt
ist.
Neben der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform einer
Extrusionsdüse mit Verstellippe, d. h. mit einem an einem Düsenrückteil 21
angebrachten, beweglichen Düsenteil 22, welches die Düsenlippe 20 trägt, ist
selbstverständlich auch die Anwendung eines rollenkettengelagerten
Verstellbalkens 4 mit vorstehenden Gleitnocken und diese aufnehmenden
Steuernuten in einer Extrusionsdüse mit sogenannter Flexlippe, bei dem die
Düsenlippe flexibel biegbar am Düsenteil befestigt ist, möglich.
Claims (9)
1. Extrusionsdüse mit einem ersten Düsenteil und einem zweiten Düsenteil,
die jeweils eine Düsenlippe aufweisen, zwischen denen ein Extrusionsspalt
mit einer sich über die Breite der Extrusionsdüse erstreckenden,
schlitzförmigen Austrittsöffnung ausgebildet ist, wobei mindestens ein
Düsenteil mit einer Verstelleinrichtung ausgebildet ist, mittels derer die
Düsenlippe relativ zur Düsenlippe des anderen Düsenteils unter
Veränderung der Weite der Austrittsöffnung verstellbar ist und die
Verstelleinrichtung einen in einer Aufnahmenut eines Düsenteils in
Breitenerstreckung desselben verschieblich in einer Verschieberichtung
angeordneten Verstellbalken umfaßt, der mindestens einen seitlich über
den Verstellbalken hervorragenden Gleitnocken aufweist und jeder
Gleitnocken in einer Steuernut eines beweglichen Teils der Düse
geführt ist, wobei die Steuernut schräg zur Verschieberichtung des
Verstellbalkens verlaufend angeordnet ist, so daß bei einer Verschiebung
des Verstellbalkens in Verschieberichtung durch den Eingriff des
mindestens einen Gleitnockens in die Steuernut eine hierzu quer
verlaufende Verstellung der Düsenlippe bewirkbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verstellbalken (4) und/oder der mindestens eine
Gleitnocken (40) des Verstellbalkens (4) jeweils unter Zwischenlage einer
Rollenkette (5, 6) innerhalb der Aufnahmenut (211) bzw. Steuernut (220)
eines beweglichen Teils der Düse angeordnet sind.
2. Extrusionsdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die
Verstelleinrichtung aufweisende Düsenteil (2) mehrteilig mit einem
Düsenrückteil (21) und einem vorderseitig an diesem angebrachten und die
Düsenlippe (20) umfassenden, beweglichen Düsenteil (22) ausgebildet ist,
welches mittels der Verstelleinrichtung gegenüber dem Düsenrückteil (21)
unter Veränderung der Weite der Austrittsöffnung des Extrusionsspaltes
verschiebbar ist.
3. Extrusionsdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahmenut (211) zur Aufnahme des Verstellbalkens (4) im
Düsenrückteil (21) ausgebildet und zum beweglichen Düsenteil (22) hin offen ist
und die Steuernuten (220) zur Aufnahme der Gleitnocken (40) des
Verstellbalkens (4) im beweglichen Düsenteil (22) auf der am Düsenrückteil (21)
anliegenden Seite ausgebildet sind.
4. Extrusionsdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die
Verstelleinrichtung aufweisende Düsenteil eine flexibel biegbar an diesem
angeordnete Düsenlippe aufweist und mittels der Verstelleinrichtung eine
Biegung der Düsenlippe unter Veränderung der Weite der Austrittsöffnung
des Extrusionsspaltes bewirkbar ist.
5. Extrusionsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rollenketten (5, 6) endlos umlaufend ausgebildet sind.
6. Extrusionsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rollenketten (5, 6) jeweils eine Vielzahl von mit
Lagerzapfen (520) drehbar gelagerten Rollen (52) umfassen und die Rollen
mittels Seitengliedern (500, 51) verkettet sind.
7. Extrusionsdüse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bereichs
weise zwischen benachbarten Rollen (52) eine die Seitenglieder (500) der
Rollenkette (5, 6) verbindende Verbindungsbrücke (501) vorgesehen ist.
8. Extrusionsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rollenketten (5, 6) aus gehärtetem Stahl gefertigt sind.
9. Extrusionsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Weite der Austrittsöffnung des Extrusionsspaltes bis zu
12 mm verstellbar ist.
Priority Applications (7)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE10129627C1 true DE10129627C1 (de) | 2003-02-06 |
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