DE10126936A1 - Verfahren zur Beurteilung von Straßenbelägen - Google Patents
Verfahren zur Beurteilung von StraßenbelägenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beurteilung von Straßenbelägen anhand eines Prediktors (P1; P2) sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren bereitzustellen, mit dem zuverlässig eine Beurteilung der Straßenoberflächen, insbesondere bezüglich des Naßbremsverhaltens, vorgenommen werden kann. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mit einem Oberflächenmeßsystem (10) zur Ermittlung des Oberflächenprofils und einer Auswerteeinheit (20) zur Ermittlung einer ersten Kenngröße (Pt) und der Erfassung einer zweiten Kenngröße (Mr1) oder der maximalen Höhendifferenz (hmax) sowie einer Recheneinheit (30) ein Prediktor (P1; P2) ermittelt wird, insbesondere unmittelbar nach Benutzungsfreigabe des Straßenbelages, und daß bei Unterschreiten eines vorgebbaren Wertes des Prediktors (P1; P2) eine Warnmeldung erzeugt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beurteilung von Straßenbelägen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere für die Charakterisierung von Stra
ßenoberflächen beim Bau neuer Fahrbahnen geeignet. Günstig ist dieses Verfahren
und die Vorrichtung auch bei der Auslegung von Straßenbelegen bezüglich des Nass
bremsverhaltens von Automobilreifen.
Aus dem Stand der Technik sind Messmethoden zur Erfassung der Griffigkeit einer
Fahrbahnoberfläche mittels stationärer oder fahrender Meßgeräte bekannt. Der Reib
koeffizient µ wird beispielsweise mit dem Stuttgarter Reibungsmesser SRM oder ei
nem SCRIM-Rad (Sideway-force Coefficient Routine Investigation Machine) ermittelt,
jedoch liefern diese Verfahren keine Auskunft über die Rauhigkeitstopographie der
Fahrbahnoberfläche und stellen keinen reifenunabhängigen Fahrbahnoberflächenpre
diktor dar.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung das Problem zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, mit dem zuverlässig eine Beurtei
lung der Straßenoberflächen insbesondere bezüglich des Naßbremsverhaltens vorge
nommen werden kann.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmale der Ansprüche 12 bzw. 14 ge
löst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Durch die Ermittlung eines aussagekräftigen Prediktors und der Ausgabe einer Warn
meldung bei Unterschreiten eines vorgebbaren Wertes des Prediktors wird dem An
wender des Verfahrens, beispielsweise Straßenbaubetriebe oder Straßenmeistereien,
ein Wert an die Hand gegeben, anhand dessen sehr zuverlässig die Griffigkeit des
Straßenbelages beurteilt werden kann. Der ermittelte Prediktor ist insbesondere für
das Nassbremsverhalten von Automobilreifen aussagekräftig, was bezüglich der si
cherheitstechnischen Aspekte größte Relevanz hat. Bei Unterschreiten eines vorgeb
baren bzw. vorgegebenen Wertes des Prediktors wird eine Warnmeldung bzw. ein Si
gnal ausgegeben, anhand dessen der Anwender erkennen kann, dass beispielsweise
eine gesetzliche Norm oder ein sicherheitskritischer Wert unterschritten wurde. Dieses
Unterschreiten kann bereits bei der Herstellung bzw. Bereitstellung des Fahrbahnbela
ges unterschritten werden, beispielsweise durch eine fehlerhafte Mischung des Stra
ßenbelages. Eine andere Möglichkeit des Unterschreitens eines solchen Wertes be
steht in dem normalen Verschleiß eines Straßenbelages, der mit der Zeit an Griffigkeit
verliert. Eine solche Verschleißmessung, gerade im kritischen Bereich bei den
Bremspunkten vor Kurven, kann regelmäßig durchgeführt werden, wodurch sich präzi
se beurteilen lässt, ob und im welchem Umfange Fahrbahnbeläge erneuert oder ob
bestimmte Geschwindigkeitsbegrenzungen vor Unfallschwerpunkten errichtet werden
müssen.
Zur Beurteilung des Verschleisses des Straßenbelages ist vorgesehen, dass der ent
sprechende Prediktor zu einem ersten Zeitpunkt und im Rahmen einer Vergleichsmes
sung zu einem späteren zweiten Zeitpunkt ermittelt wird und dass je nach erreichtem
Wert des Prediktors eine entsprechende Verschleißmeldung ausgegeben wird. Die
Verschleißmeldung kann entweder bezüglich eines absoluten Wertes erfolgen, bei
dessen Unterschreitung die Verschleißmeldung erzeugt wird, oder über eine Abnut
zung der Fahrbahnoberfläche, indem die Differenz des ersten Wertes und des zweiten
Wertes gebildet und der Betrag dieser Differenz einen vorgegebenen Wert nicht über
schreiten darf.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass als eine erste Kenngröße die gemit
telte Peakhöhe des ungefilterten Primärprofils in einem ersten Schritt erfasst wird,
dass in einem zweiten Schritt die Kenngröße des Materialanteils an der unteren Gren
ze des Rauhigkeitskernprofils erfasst wird und dass der Prediktor durch die Bildung
des Produktes der erfassten Kenngrößen ermittelt wird. Die Einordnung der Oberfläche
hinsichtlich deren Griffigkeit erfolgt anhand des Prediktors, wobei hohe Werte des
Prediktors entsprechend große Werte des Reibkoeffizienten µ ergeben, was wiederum
zu einem sehr guten Bremsverhalten insbesondere bei nasser Fahrbahnoberfläche
führt. Anhand eines hohen Wertes für den Prediktor kann also auf ein gutes Nass
bremsverhalten des Reifens auf dieser Oberfläche geschlossen werden.
Die Ermittlung der Kenngrößen mittels eines optischen Messsensors gewährleistet ei
ne schnelle und verschleißfreie Messung, wobei durch den Einsatz eines Lasers eine
sehr hohe Genauigkeit bei der Ermittlung der Kenngrößen erreicht wird.
In einer alternativen Ausgestaltung des Verfahrens ist es vorgesehen, dass der Predik
tor über die Höhendifferenzkorrelationsfunktion der maximalen Höhendifferenz an ei
nem festgelegten Arbeitspunkt bestimmt wird. Auch bei der Ermittlung des Prediktors
über die Höhendifferenzkorrelationsfunktion ist ein direkter Rückschluss auf die Grif
figkeit des Fahrbahnbelages anhand des Wertes des Prediktors möglich. Es hat sich
als vorteilhaft erwiesen, dass der Arbeitspunkt bei Δx = 0,01 mm festgelegt ist und
bei diesem Arbeitspunkt eine Höhendifferenzkorrelationsfunktion erstellt wird. Die ma
ximale Höhendifferenz wird dabei vorteilhafterweise über eine mechanisches Tast
schnittsystem bzw. einem Nadelmesser, das über die Fahrbahnoberfläche geführt
wird, ermittelt.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kenngrößen in einem
stationären Messverfahren ermittelt werden. Durch die Anwendung eines stationären
Messverfahrens werden die Kenngrößen für die Ermittlung des Prediktors mit einer
hohen Genauigkeit ermittelt, durch die präzise Aussagen über die Fahrbahnbeschaf
fenheit bzw. den Verschleißgrad ermöglicht werden. Alternativ zu einem stationären
Messverfahren können die Kenngrößen auch über ein dynamisches Messverfahren
ermittelt werden, was den Vorteil einer schnellen Durchführung und Erfassung einer
größeren Strecke des Fahrbahnbelages hat. Ebenfalls ist eine Kombination aus statio
närem und dynamischem Messverfahren möglich, beispielsweise indem in einem er
sten Schritt in dem dynamischen Messverfahren ein Prediktor in erster Näherung er
mittelt wird, während in einem nachfolgenden, stationären Messverfahren an kriti
schen Stellen präzise nachgemessen wird. Es ist auch möglich, bereits existierende
Verfahren, beispielsweise das SCRIM-Verfahren, zunächst einzusetzen und eine Präzi
sierung durch ein stationäres Verfahren durchzuführen.
Zur Erlangung eines genauen Bildes über die Beschaffenheit des Straßenbelages ist es
vorgesehen, dass über deren Breite und Länge an mehreren Messorten der Prediktor
errechnet wird. In einem dynamischen Messverfahren ist es beispielsweise möglich,
dass in den Fahrspuren entlang des Bremsbereiches vor Kurven gemessen wird, indem
die Messeinrichtung hinter einem Wagen hergezogen wird. Zusätzlich kann in kriti
schen Bereichen über die gesamte Breite der Fahrbahn an mehreren Stellen über einer
festgelegte Strecke der Prediktor ermittelt werden, um so ein Bild der Beschaffenheit
der Fahrbahn zu erhalten. Zweckmäßigerweise beträgt die Länge einer Messung zu
mindest die Länge einer Reifenaufstandsfläche, um eine Aussage über das Nass
bremsverhalten eines Autoreifens überhaupt zu ermöglichen.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sieht ein Oberflächenmesssystem
zur Ermittlung des Oberflächenprofiles vor sowie eine Auswerteeinheit, mit der ent
weder eine erste und eine zweite Kenngröße des Oberflächenprofiles bzw. mit der die
maximale Höhendifferenz des Oberflächenprofils ermittelt werden kann, mit einer Re
cheneinheit zur Berechnung des Produktes der ersten beiden Kenngrößen bzw. zur
Errechnung einer Höhendifferenzkorrelationsfunktion sowie einer Ausgabeeinrichtung,
die den errechneten Prediktor ausgibt, wobei in einer Ausgestaltung der Erfindung der
errechnete Prediktor an einem bestimmten Arbeitspunkt ausgegeben wird. Das Ober
flächenmesssystem ist entweder als mechanisches Tastschnittsystem oder als ein
optischer Messsensor ausgebildet, wobei der optische Messsensor insbesondere als
ein Laser ausgebildet ist. Weiterhin ist vorgesehen, dass das Oberflächenmesssystem
entweder als stationäres oder aber dynamisches System ausgebildet ist.
Eine Ausgestaltung der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der Vorrichtung;
Fig. 2 verschiedene Profile einer Oberfläche im Senkrechtschnitt;
Fig. 3 Kenngrößen einer Materialanteilkurve;
Fig. 4 eine Prinzipdarstellung einer Oberflächenprofilerfassung mittels eines op
tischen Sensors;
Fig. 5 eine Darstellung des Verhältnisses eines Prediktors zu dem Reibkoeffizi
enten µ;
Fig. 6 eine Prinzipdarstellung einer Oberflächenprofilerfassung mittels eines
mechanischen Tastsystems;
Fig. 7 eine Darsteüung der Höhendifferenzkorrelationsfunktion; sowie
Fig. 8 eine Darstellung der Höhendifferenzkorrelation bei einem bestimmten
Arbeitspunkt.
Die Fig. 1 zeigt einen prinzipiellen Aufbau einer Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Beurteilung von Straßenbelägen anhand eines Pre
diktors. Der Straßenbelag 1 wird dabei durch ein Oberflächenmesssystem 10 abgeta
stet, optisch vermessen oder auf eine andere Art und Weise erfasst, so dass die
Struktur und Topographie der Oberfläche möglichst präzise ermittelt wird. An das
Oberflächenmesssystem 10, das beispielsweise als ein Lasermesssystem oder als ein
mechanisches Tastschnittsystem mit einem Nadeltaster ausgebildet ist, ist eine Aus
werteeinheit 20 angeschlossen, in der aus den in dem Oberflächenmesssystem 10
ermittelten Oberflächenprofil die entsprechenden Kenngrößen festgestellt werden.
Welcher Art diese Kenngröße bzw. die Kenngrößen sind, wird weiter unter detailliert
erläutert.
An die Auswerteeinheit 20 ist eine Recheneinheit 30 angeschlossen, in der anhand
der Kenngröße bzw. Kenngrößen der Prediktor errechnet wird, der seinerseits über
eine Ausgabeeinrichtung 40, beispielsweise einen Drucker, ein Display oder einen
Akustikmelder an den Anwender ausgegeben wird. Neben der Ausgabe des errechne
ten Prediktorwertes ist es möglich, statt diesem ein Warnsignal oder eine Kombination
aus Anzeige des Wertes und einem Warnsignal auszugeben, wobei das Warnsignal
dann ausgegeben wird, wenn der ermittelte Wert des Prediktors unter einem vorgege
benen Wert liegt. Dieses Unterschreiten eines vorgegebenen Wertes kann aufgrund
des normalen Verschleißes der Straßenbelages 1 oder aufgrund einer fehlerhaften oder
nicht ausreichend griffigen Fahrbahnbelagsmischung entstehen.
Die Ermittlung eines aussagekräftigen Prediktors wird nachfolgend anhand zweier
Ausführungsbeispiele beschrieben. Die Griffigkeit der Straße bzw. des Fahrbahnbela
ges trägt im besonderen Maße zur Verkehrssicherheit bei; das Unfallrisiko auf nasser
Fahrbahn ist deutlich höher als auf trockener. Neben anderen Faktoren ist insbesonde
re auf die verminderte Griffigkeit und damit einhergehend einem verminderten Kraft
schluss zwischen dem Reifen und der Fahrbahn aufgrund der Nässe zurückzuführen.
Das Unfallrisiko sinkt jedoch, wenn die Fahrbahn trotz Nässe entsprechend griffig
bleibt; die Griffigkeit einer Fahrbahn charakterisiert das Potential einer Fahrbahnober
fläche zur Realisierung eines Kraftschlusses zwischen einem Reifen und der Fahrbahn
und ist abhängig von der Fahrbahnrauhigkeit.
Die nach der DIN charakterisierte Fahrbahnrauhigkeit auf Basis einzelner Rauhigkeit
sparameter, ermittelt aus Messdaten kommerzieller Nadelabtastgeräte oder Laser-
Texturmessgeräte, zeigt keine Korrelation zwischen diesen Parametern und Reifentrak
tionseigenschaften, insbesondere auf nassen Fahrbahnen unter ABS-Bedingungen.
Dies konnte anhand von Untersuchungen gezeigt werden.
In einem ersten Ausführungsbeispiel des Verfahrens wird zunächst das in der Fig. 2
abgebildete P-Profil mittels eines optischen Messsensors, zum Beispiel einem Lasertri
angulationssensor ermittelt. Dieses P-Profil ist das ungefilterte Primärprofil, und aus
diesem Primärprofil wird über eine bestimmte Messstrecke der Wert Pt ermittelt. Die
ser Wert gibt den Abstand zwischen der tiefsten Einkerbung und der höchsten Erhe
bung des Primärprofiles wieder. Neben dem Primärprofil kann auch das Welligkeitspro
fil (W-Profil) und das Rauheitsprofil (R-Profil) ermittelt werden. Die Definitionen hin
sichtlich dieser Profile sind in der DIN EN ISO 11562 gegeben.
Neben der Ermittlung des Pt wird der Wert Mr1 als Kenngröße des Materialanteils an
der unteren Grenze des Rauhigkeitskernprofils ermittelt. Diese Kenngrößen sind in der
DIN EN ISO 13565 aufgeführt.
Die Erfassung des Oberflächenprofils der Fahrbahn ist in der Fig. 4 schematisch dar
gestellt, bei der über eine Messstrecke von 200 mm ein optischer Messsensor auf ei
ner Führung entlangbewegt wird. Über das Triangulationsverfahren kann dann die To
pographie der Fahrbahnoberfläche ermittelt werden. Die maximale vertikale Mess
strecke beträgt dabei 60 mm. Die Oberflächenbeschaffenheit bzw. die Fahrbahnrau
higkeit wird an mehreren Stellen der Fahrbahn erfasst. Die Messpunkte liegen hinter
dem Bremspunkt vor einer Kurve oder Gefahrenstelle und zwar in verschiedenen Ab
ständen, beispielsweise 10, 20 und 30 Meter hinter dem Bremspunkt in jeder der bei
den Fahrzeugspuren. Mit einem Lasermessgerät ist es möglich, eine relativ hohe An
zahl an Messspuren pro Messstelle abzufragen, wobei die Auflösung in der Höhe
0,004 mm und in der Länge 0,025 mm beträgt. Insbesondere ist ein Lasermessgerät
für die Erfassung von Makrorauhigkeiten der Fahrbahnoberfläche geeignet.
Nach der Ermittlung der beiden Werte Pt und Mr1 werden diese miteinander multipli
ziert und ergeben den Prediktor P1. In der Fig. 5 ist dargestellt, dass große Werte
von P1 entsprechend große Werte des Reibkoeffizienten µ zwischen nasser Fahrbahn
und Reifen liefern. Große µ-Werte bedeuten kurze Bremswege und eine erhöhte Si
cherheit. Die drei Korrelationsgeraden entsprechen der Durchführung des Verfahrens
bei Fahrbahntemperaturen bei 5°C, 15°C und 25°C.
In der Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Verfahrens beschrieben, bei
dem über ein mechanisches Tastschnittsystem, beispielsweise ein Nadelabtastgerät,
die Oberflächenbeschaffenheit ermittelt wird. Aufgrund der messtechnischen und
konstruktiven Gegebenheiten des mechanischen Messsensors, ist dieser insbesondere
für die Erfassung der Mikrorauhigkeit geeignet. Wegen der begrenzten Maximalampli
tude des Nadelgerätes, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel maximal 0,36 mm,
ist nur die Erfassung einer Auswahl an Steinkuppen bzw. Rauhigkeiten einer Fahrbahn
möglich.
Nach Erfassung des Oberflächenprofils wird die Höhendifferenzkorrelationsfunktion
HDC berechnet, die die mittlere Differenz der Höhe im Quadrat zwischen zwei Punk
ten des Profiles in einem horizontalen Abstand von Δx angibt. Es hat sich gezeigt,
dass bei einem Arbeitspunkt von Δx = 0,01 mm sich aussagekräftige Werte bezüglich
des Reibkoeffizienten µ ermitteln lassen. Diese Relation ist in der Fig. 8 ebenfalls für
drei verschiedene Temperaturen dargestellt. Für hohe HDC-Werte an dem Ar
beitspunkt 0,01 mm werden hohe Reibkoeffizienten µ erreicht.
Mit dem Nadelgerät ist es zweckmäßig, aufgrund der hohen Präzision der Messung
und des damit verbundenen Aufwandes, eine geringere Anzahl an Messungen pro zu
messender Stelle vorzunehmen, beispielsweise nur fünf Messungen pro Messstelle.
Das Nadelmessgerät ist insbesondere als Ergänzung des Lasermessgerätes einzuset
zen.
Die Auflösung beträgt dabei in der Höhe 0,001 mm und in der Länge 0,005 mm, wo
bei der maximale Hub der Tastnadel lediglich 0,36 mm beträgt. Die durchschnittliche
vorteilhafte Messlänge beträgt 0,8 mm.
Neben der Messung des Verschleißes von Fahrbahnbelägen ist es möglich, über eine
rekursive Vorgehensweise einen maximalen Wert des entsprechenden Prediktors
durch eine entsprechende Mischungsauslegung der Fahrbahnbeläge (Asphalt, Beton)
zu erreichen. Zum Beispiel kann durch konkrete Vorgaben ein Lastenheft erstellt wer
den, und in einem Mischungslabor wird bezüglich der zu erfüllenden Werte die ent
sprechende bzw. optimale Mischung zusammengestellt.
Neben der Anwendung auf Straßen ist es auch möglich und vorgesehen, dass Lande
pisten auf Flugplätzen ebenfalls derartig untersucht bzw. der Fahrbahnbelag auf die
sen Pisten entsprechend ausgelegt und zusammengestellt wird.
Zusatzlich zu den dargestellten stationären Verfahren ist es möglich, die Verfahren zur
Ermittlung des Oberflächenprofils auch dynamisch durchzuführen, das heißt mittels
eines Messwagens, der über die Straßen- bzw. Fahrbahnoberfläche bewegt wird.
Claims (16)
1. Verfahren zur Beurteilung von Straßenbelägen anhand eines Prediktors, dadurch
gekennzeichnet dass der Prediktor (P1; P2) ermittelt wird, insbesondere unmit
telbar nach Benutzungsfreigabe des Straßenbelages, und dass bei Unterschrei
ten eines vorgebbaren Wertes des Prediktors (P1; P2) eine Warnmeldung er
zeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Prediktor (P1;
P2) zu einem ersten Zeitpunkt und durch eine Vergleichsmessung zu einem spä
teren Zeitpunkt ermittelt wird und dass bei Unterschreiten eines vorgebbaren
Wertes des Prediktors (P1; P2) eine Verschleißmeldung erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Erfassung einer
ersten Kenngröße (Pt) für die gemittelte Peakhöhe des ungefilterten Primärpro
fils einer Straßenbelagsoberfläche, der Erfassung einer zweiten Kenngröße (Mr1)
des Materialanteiles an der unteren Grenze des Rauhigkeitskernprofiles der Sta
ßenbelagsoberfläche, Ermittlung des Prediktors (P1) durch die Bildung des Pro
duktes der erfaßten Kenngrößen und der Einordnung der Straßenbelagsoberflä
che hinsichtlich deren Griffigkeit anhand des Prediktors (P1).
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kenngrößen (Pt,
Mr1) über einen optischen Messsensor ermittelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Prediktor
(P2) über die Höhendifferenzkorrelationsfunktion (HDC(Δx)) der maximalen Hö
hendifferenz (hmax) zwischen der höchsten Erhebung und dem tiefsten Ein
schnitt eines Oberflächenprofils an einem festgelegten Arbeitspunkt Δx be
stimmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitspunkt bei
Δx = 0,01 mm festgelegt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale
Höhendifferenz (hmax) über ein mechanisches Tastschnittsystem ermittelt wer
den.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Wert des Prediktors (P1; P2) direkt proportional zu der Griffigkeit der
Oberfläche ist.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kenngrößen (Pt, Mr1, hmax) in einem stationären oder dynamischen
Meßverfahren ermittelt werden.
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Prediktor (P1, P2) eines Straßenbelages über der Breite und Länge ei
nes Straßenabschnittes an mehreren Meßorten ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge einer
Messung zumindest der Länge einer Aufstandsfläche eines PKW- oder LKW-
Reifens entspricht.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach zumindest einem der An
sprüche 1 bis 4 und 8 bis 11, mit einem Oberflächenmesssystem (10) zur Er
mittlung des Oberflächenprofiles, einer Auswerteeinheit (20) zur Ermittlung ei
ner ersten Kenngröße (Pt) und der Erfassung einer zweiten Kenngröße (Mr1), ei
ner Recheneinheit (30) zum Berechnen des Produktes der beiden Kenngrößen
(Pt, Mr1) sowie einer Ausgabeeinrichtung (40) zur Ausgabe des errechneten
Prediktors (P).
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberflä
chenmesssystem (10) einen optischen Messsensor aufweist.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach zumindest einem der An
sprüche 1, 2 und 5 bis 11, mit einem Oberflächenmesssystem (10) zur Ermitt
lung des Oberflächenprofiles, einer Auswerteeinheit (20) zur Ermittlung der ma
ximalen Höhendifferenz (hmax), einer Recheneinheit (30) zum Berechnen einer
Höhendifferenzkorrelationsfunktion (HDC) sowie einer Ausgabeeinrichtung (40)
zur Ausgabe des errechneten Prediktors (P2) an einem bestimmten Arbeitspunkt
(Δx).
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberflä
chenmesssystem ein mechanisches Tastschnittsystem aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass das Oberflächenmesssystem (10) als stationäres oder dynamisches System
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001126936 DE10126936A1 (de) | 2001-06-01 | 2001-06-01 | Verfahren zur Beurteilung von Straßenbelägen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001126936 DE10126936A1 (de) | 2001-06-01 | 2001-06-01 | Verfahren zur Beurteilung von Straßenbelägen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10126936A1 true DE10126936A1 (de) | 2002-12-05 |
Family
ID=7687031
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001126936 Withdrawn DE10126936A1 (de) | 2001-06-01 | 2001-06-01 | Verfahren zur Beurteilung von Straßenbelägen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10126936A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202010006422U1 (de) | 2010-05-04 | 2010-11-04 | Possehl Spezialbau Gmbh | Mobile Vorrichtung zum Erfassen der Rautiefe einer Oberfläche |
DE102010019388A1 (de) | 2010-05-04 | 2011-11-10 | Possehl Spezialbau Gmbh | Mobile Vorrichtung zum Erfassen der Rautiefe einer Oberfläche |
DE102019104725B4 (de) * | 2019-02-25 | 2021-06-10 | Mtu Friedrichshafen Gmbh | Verfahren und Messeinrichtung zur Bestimmung des Verschleißes einer Oberfläche |
DE102021000475A1 (de) | 2021-02-01 | 2022-08-04 | Thomas Behrend | Verfahren und Vorrichtung zur Messung und Kontrolle von Höhendifferenzen im Straßen-, Brücken- und Hochbau |
-
2001
- 2001-06-01 DE DE2001126936 patent/DE10126936A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202010006422U1 (de) | 2010-05-04 | 2010-11-04 | Possehl Spezialbau Gmbh | Mobile Vorrichtung zum Erfassen der Rautiefe einer Oberfläche |
DE102010019388A1 (de) | 2010-05-04 | 2011-11-10 | Possehl Spezialbau Gmbh | Mobile Vorrichtung zum Erfassen der Rautiefe einer Oberfläche |
DE102019104725B4 (de) * | 2019-02-25 | 2021-06-10 | Mtu Friedrichshafen Gmbh | Verfahren und Messeinrichtung zur Bestimmung des Verschleißes einer Oberfläche |
DE102021000475A1 (de) | 2021-02-01 | 2022-08-04 | Thomas Behrend | Verfahren und Vorrichtung zur Messung und Kontrolle von Höhendifferenzen im Straßen-, Brücken- und Hochbau |
WO2022161731A1 (de) | 2021-02-01 | 2022-08-04 | BEHREND, Thomas | Vorrichtung zur messung und kontrolle von höhendifferenzen im strassen- brücken- und hochbau |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |