DE10124641C2 - Isotopenmarkiertes Oxalylfluorid und Verfahren zur Herstellung von Oxalylfluorid - Google Patents
Isotopenmarkiertes Oxalylfluorid und Verfahren zur Herstellung von OxalylfluoridInfo
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Description
Oxalylfluorid ist ein wertvoller Ausgangsstoff, der zunehmend zur industriellen
Herstellung fluororganischer Verbindungen, wie z. B. perfluorierter Ether (US-A-3 250 807),
benötigt wird.
Bekannt ist z. B. die Herstellung von Oxalylfluorid aus Oxalylchlorid unter
Verwendung verschiedener Fluorierungsmittel, z. B. Alkalimetallfluoride, insbesondere NaF,
(J. Org. Chem. 25 (1960) Seiten 2016-2019; US-A-3 088 975), die in einem geeigneten
aprotischen Medium suspendiert werden können.
Weiterhin ist bekannt, Oxalylfluorid aus Oxalylchlorid herzustellen unter Verwendung von
Fluorwasserstoff in Gegenwart von Acetonitril (EP-B1-0 005 803; US 4 260 561).
Generell wird dabei von einem C2 Baustein ausgegangen, dessen Synthese gewöhnlich über
die Chlorierung der Oxalsäure erfolgt. Oxalsäure kann entweder in der Natur gefunden
werden oder aus Natriumformiat, einem aus NaOH und CO herstellbarem C1 Baustein, mit
anschließender saurer Aufarbeitung synthetisiert werden.
Die Synthese von Oxalylfluorid ausgehend von Kohlenmonoxid erfolgt nach dem
Stand der Technik nachteiliger Weise über eine mehrstufige und zeitraubende
Synthesesequenz, die die gezielte Synthese von z. B. zweifach 18O markiertem Oxalylfluorid
nicht zuläßt.
Es war daher wünschenswert, und es bestand die Aufgabe, ein besseres oder überhaupt
ein geeignetes Verfahren zur Herstellung von isotopenmarkiertem Oxalylfluorid zu finden,
das ein Anwendungspotential als Baustein für Tracermaterialien in der analytischen, der
organischen Chemie, der Polymerchemie als auch in der Medizin aufweist.
Diese Aufgabe konnte erfindungsgemäß durch die Bereitstellung von Oxalylfluorid in
neuer Isotopenzusammensetzung und weiterhin erfindungsgemäß durch Fluorierung von
Kohlenmonoxid oder isotopenmarkiertem Kohlenmonoxid in einer Eintopfreaktion zu
Fluoroformylradikalen und deren Kombination zu Oxalylfluorid bzw. isotopenmarkiertem
Oxalylfluorid unter Verwendung eines Dioxygenylsalzes mit fluoriertem Anion,
vorzugsweise unter Verwendung von O2BF4, O2PF6, O2AsF6, O2SbF6 oder O2Sb2F11 gelöst
werden.
Erfindungsgegenstand ist somit, isotopenmarkiertes Oxalylfluorid, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eines der stabilen oder instabilen Isotope 11C, 13C, 14C, 15O,
17O oder 18O im isotopenmarkierten Oxalylfluorid angereichert oder abgereichert ist.
Erfindungsgegenstand ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von isotopenmarkiertem
sowie gewöhnlichem Oxalylfluorid durch Fluorierung von entsprechendem Kohlenmonoxid,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Fluorierung mit einem Dioxygenylsalz mit fluoriertem
Anion, z. B. O2BF4, O2PF6, O2AsF6, O2SbF6, oder O2Sb2F11 durchführt.
Die Reaktion kann in Apparaturen aus Borosilikatglas durchgeführt werden, und die
einzusetzende Dioxygenylsalzmenge soll mindestens gleich der theoretischen Menge
(mindestens 1 Mol pro Mol Kohlenmonoxid) sein.
Die heterogene Gas-Feststoffreaktion läuft wahrscheinlich über die bereits im
Dioxygenylsalz vorgebildeten O2F Radikale ab, die mit den auf der Oberfläche auftreffenden
Kohlenmonoxidmolekülen FCO Radikale bilden, die in der Folge zu Oxalylfluorid
rekombinieren.
Als günstiger Temperaturbereich für die erfindungsgemäße Fluorierung kommt ein
solcher zwischen -120 und +120°C infrage, vorzugsweise -90 bis 0°C für O2BF4 und O2PF6,
-80 bis +30°C für O2AsF6 und 0 bis +50°C für O2SbF6 und O2Sb2F11.
Nach beendeter Reaktion wird das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur gebracht.
Das Reaktionsgemisch besteht aus Oxalylfluorid, Sauerstoff und aus BF3, PF5, AsF5 oder
SbF5 als Hauptkomponenten, sowie aus Fluor, Fluorphosgen und Bisfluoroformylperoxid.
Das Reaktionsprodukt wird zweckmäßig destillativ oder durch wiederholte fraktionierende
Kondensation aufgearbeitet.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man isotopenmarkiertes Oxalylfluorid
in sehr guten Ausbeuten, mindestens in Ausbeuten über 50%. d. Th. Das Verfahren hat
gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, daß in einer Eintopfreaktion ausgehend von
Kohlenmonoxid Oxalylfluorid, das weder durch Oxalylchloridfluorid noch durch
Oxalylchlorid verunreinigt ist, in kurzer Zeit dargestellt werden kann und daß ausgehend von
isotopenmarkiertem Kohlenmonoxid gezielt isotopenmarkiertes Oxalylfluorid in einfacher
Weise dargestellt werden kann.
Die folgenden Beispiele sollen der weiteren Erläuterung der Erfindung dienen.
In einem 250 mL Rundkolben aus Borosilikatglas mit einem Glasventil mit
Teflonspindel wurden 2,8 mmol BF3, 2,4 mmol F2 und 3,2 mmol O2 vorgelegt und bei -78°C
mit einer 1000 W Quecksilberhochdrucklampe eine Stunde lang bestrahlt. Der Überschuß an
Sauerstoff und Fluor wurde bei -196°C abgepumpt. Die Massezunahme des Kolbens betrug
320 mg (2,69 mmol) an thermisch instabilem O2BF4. Nach Zugabe von 1,63 mmol 13C
markiertem Kohlenmonoxid bei -196°C wurde der Kolben 3,5 Stunden lang auf -60°C
erwärmt. Nach erneutem Abkühlen auf -196°C konnte kein 13C markiertes Kohlenmonoxid
mehr festgestellt werden und der nicht kondensierbare Inhalt des Kolbens (Sauerstoff und
Fluor) wurde abgepumpt. Während der Kolben auf 0°C erwärmt wurde, wurden die
gasförmigen Reaktionsprodukte im dynamischen Vakuum in zwei auf -120°C und -196°C
gekühlten U-Rohrfallen aufgefangen.
Bei -120°C wurde der überwiegende Teil des zweifach 13C markierten Oxalylfluorids
verunreinigt durch zweifach 13C markiertes Bisfluoroformylperoxid gefunden. In der auf
-196°C gekühlten Falle fanden sich BF3 und 13C markiertes Fluorphosgen. Nach wiederholter
fraktionierender Sublimation konnten 44 mg (0,46 mmol) entsprechend 56% d. Th. reines
doppelt 13C markiertes Oxalylfluorid isoliert werden.
In einem 250 mL Rundkolben aus Borosilikatglas mit einem Glasventil mit
Teflonspindel wurden 190 mg (0,86 mmol) O2AsF6 vorgelegt. Nach Zugabe von 0,86 mmol
Kohlenmonoxid bei -78°C wurde der Kolben 5 Stunden lang auf -60°C erwärmt. Nach
Abkühlen auf -196°C konnte kein Kohlenmonoxid mehr festgestellt werden. Der nicht
kondensierbare Inhalt des Kolbens (Sauerstoff und Fluor) wurde abgepumpt. Während der
Kolben auf 25°C erwärmt wurde, wurden die gasförmigen Reaktionsprodukte im
dynamischen Vakuum in einer auf -196°C gekühlten U-Rohrfalle aufgefangen. Nach IR-
spektroskopischer Analyse des Produktgemisches hatten sich 0,23 mmol entsprechend 53% d. Th.
Oxalylfluorid gebildet.
Claims (7)
1. Isotopenmarkiertes Oxalylfluorid der Formel
F-(kClO)-(mCnO)-F
worin k, m = 11, 12, 13 oder 14 und l, n = 15, 16, 17 oder 18 sind, wobei die Kombination von natürlichem Kohlenstoff (k, m = 12) und natürlichem Sauerstoff (l, n = 16) nicht Gegenstand des Anspruchs ist.
F-(kClO)-(mCnO)-F
worin k, m = 11, 12, 13 oder 14 und l, n = 15, 16, 17 oder 18 sind, wobei die Kombination von natürlichem Kohlenstoff (k, m = 12) und natürlichem Sauerstoff (l, n = 16) nicht Gegenstand des Anspruchs ist.
2. Verfahren zur Herstellung von Oxalylfluorid der Formel
F-(kClO)-(mCnO)-F
worin k, m = 11, 12, 13 oder 14 und l, n = 15, 16, 17 oder 18 sind, durch Fluorierung von entsprechend markiertem oder unmarkiertem Kohlenmonoxid, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fluorierung mit einem Dioxygenylsalz mit fluoriertem Anion bei Temperaturen von -120 bis +120°C durchführt.
F-(kClO)-(mCnO)-F
worin k, m = 11, 12, 13 oder 14 und l, n = 15, 16, 17 oder 18 sind, durch Fluorierung von entsprechend markiertem oder unmarkiertem Kohlenmonoxid, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fluorierung mit einem Dioxygenylsalz mit fluoriertem Anion bei Temperaturen von -120 bis +120°C durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Fluorierung
verwendete Dioxygenylsalz O2BF4 ist und daß die Fluorierung bei Temperaturen von
-120 bis +120°C, vorzugsweise von -90 bis 0°C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Fluorierung
verwendete Dioxygenylsalz O2PF6 ist und daß die Fluorierung bei Temperaturen von
-120 bis +120°C, vorzugsweise von -90 bis 0°C durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Fluorierung
verwendete Dioxygenylsalz O2AsF6 ist und daß die Fluorierung bei Temperaturen von
-120 bis +120°C, vorzugsweise von -80 bis +30°C durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Fluorierung
verwendete Dioxygenylsalz O2SbF6 ist und daß die Fluorierung bei Temperaturen von
-120 bis +120°C, vorzugsweise von 0 bis +50°C durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Fluorierung
verwendete Dioxygenylsalz O2Sb2F11 ist und daß die Fluorierung bei Temperaturen von
-120 bis +120°C, vorzugsweise von 0 bis +50°C durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
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DE2001124641 DE10124641C2 (de) | 2001-05-18 | 2001-05-18 | Isotopenmarkiertes Oxalylfluorid und Verfahren zur Herstellung von Oxalylfluorid |
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3088975A (en) * | 1959-04-09 | 1963-05-07 | Du Pont | Preparation of carbonyl fluoride |
EP0005803A1 (de) * | 1978-06-01 | 1979-12-12 | Hoechst Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Carbonyl-Difluoriden |
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2001
- 2001-05-18 DE DE2001124641 patent/DE10124641C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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US3088975A (en) * | 1959-04-09 | 1963-05-07 | Du Pont | Preparation of carbonyl fluoride |
EP0005803A1 (de) * | 1978-06-01 | 1979-12-12 | Hoechst Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Carbonyl-Difluoriden |
Non-Patent Citations (1)
Title |
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J. Am. Chem. Soc. 1991, 113, S.3203-3205 * |
Also Published As
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