DE10123479A1 - Aufpralldämpfende Fronthaube für ein Fahrzeug - Google Patents
Aufpralldämpfende Fronthaube für ein FahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine aufpralldämpfende Fronthaube für ein Fahrzeug, die ein Oberblech und ein eine Versteifungsstruktur ausbildendes Innenblech sowie eine Deformationsstruktur aufweist, die mit geringem Spalt über fahrzeugfesten Stützflächen ausgebildet ist. Sie löst die Aufgabe, eine derartige Fronthaube so zu gestalten, daß deren Struktur wenig aufwendig ist. Dazu ist die Deformationsstruktur aus im Innenblech (2) auf der dem Oberblech (1) abgewandten Seite im Abstand voneinander angeordneten Deformationstöpfen (3) gebildet, die im wesentlichen senkrecht zum Oberblech (1) energieaufnehmend deformierbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine aufpralldämpfende Fronthaube für ein Fahrzeug zur Aufnahme
von Aufprallenergie, die durch einen Fußgänger oder einen anderen Aufprallbeteiligten,
insbesondere auch durch einen den aufprallenden Kopf eines Fußgängers simulierenden
Impaktor eingebracht wird.
Um die Schwere von Verletzungen, insbesondere Kopfverletzungen, bei Fußgängern
oder anderen Aufprallbeteiligten zu reduzieren, deren Kopf im Falle einer Kollision auf die
Fronthaube aufschlägt, sind Fronthaubenkonstruktionen bekanntgeworden, die in
vorbestimmten Bereichen besonders Aufprallenergie aufnehmen und abbauen können.
Die Bereiche werden mit Aufprallvorrichtungen mit den Kopf eines Fußgängers
simulierenden Impaktoren durch Aufprallversuche ermittelt, bei denen die Impaktoren mit
bestimmter Geschwindigkeit auf die vorbestimmten Bereiche geschossen und die
relevanten geometrischen und Materialparameter der Fronthaube anhand eines
optimalen Verzögerungsverlaufs bewertet werden. Zur Verringerung des sog.
Kopfverletzungskriteriums HIC (Head Injury Criterion) muß die beim Zusammenstoß mit
dem Impaktor eingebrachte Aufprallenergie in bekannter Weise entsprechend einer
idealen Kurve der Beschleunigung über der Zeit (a-t-Kurve) weitestgehend abgebaut
werden, wobei die Kurve auf einer Berechnung auf der Grundlage des Betrages an
Aufprallenergie, der beim Zusammenstoß aufgenommen werden muß, beruht. Die
wesentlichen Zusammenhänge sind in der DE 195 14 324 A1 dargestellt. In dieser
Schrift ist eine Motorhaube beschrieben, die eine obere Außentafel (Oberblech), ein
Innenblech und eine sog. Stoßaufnahmevorrichtung oder Aufprallaufnahmevorrichtung
(Deformationsstruktur) zur Aufnahme des Stoßes, der auf das Oberblech durch den
Impaktor ausgeübt und durch den dieses verformt wird, aufweist und die mit einem sog.
Aufprallstörkörper (Motor, Strebenstützen) korrespondiert, der diese bei einem Aufprall
aufhält. Dabei sind die Energieaufnahmerate der Deformationsstruktur und ein
Gesamthohlspalt, der zwischen dem Oberblech und dem Aufprallstörkörper ausgebildet
ist, so festgelegt, daß die beim Aufprall eingebrachte Aufprallenergie entsprechend der
idealen Beschleunigungs (a) - Zeit (t) - Kurve aufgenommen werden kann, um das
Kopfverletzungskriterium HIC bei dem kürzestmöglichen Hub (kleinstmöglichem
Deformationsweg) des Oberblechs zu verringern, so daß auch der Abstand des
Oberblechs zum Aufprallstörkörper klein gehalten werden kann. In der Schrift sind dazu
zahlreiche Ausführungen von Fronthauben beschrieben, wobei die Deformationsstruktur
auch durch mehrere Aufprallaufnahmekörper und auch durch ein aus Längs- und
Querspriegeln gebildetes Innenblech gebildet sein kann. Der Aufbau der Fronthauben ist
dabei aufwendig.
Des weiteren ist es aus der DE-A-20 61 623 bekannt, insbesondere im Bereich der
Fahrzeugtüren plastisch verformbare Deformationsglieder anzuordnen, die vorzugsweise
aus Blech bestehen und stufenförmig abgesetzt sein können und die durch eine
Polsterung abgedeckt sind.
Ferner ist es aus der EP 0 683 072 B1 bekannt, zwischen dem Außenblech einer
Fahrzeugkarosserie und einer Innenverkleidung sog. Stoßabsorber aus formstabil
verpreßtem Faserwerkstoff in Form einer Stufenpyramide (Terrassenanordnung) zur
Prallminderung einzusetzen, die sich bei einem Seitenaufprall infolge einer bei diesem
auftretenden Querkraft verformt. Die Stufen bilden dabei einzelne Scherkraftzonen aus,
zwischen denen energieverzehrende Biege- oder Faltvorgänge und schließlich
Schervorgänge ablaufen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine aufpralldämpfende Fronthaube für ein Fahrzeug nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu gestalten, daß deren Struktur weniger aufwendig
ist.
Diese Aufgabe wird bei einer aufpralldämpfenden Fronthaube nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 durch deren kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Die Erfindung besteht darin, daß bei einer aufpralldämpfenden Fronthaube, die aus
einem Oberblech und einem eine Versteifungsstruktur ausbildenden Innenblech sowie
einer Deformationsstruktur gebildet ist, wobei letztere mit einem nur geringen Spalt über
an fahrzeugfesten Stützflächen, insbesondere am Antriebsaggregat und an
Fahrzeugaufbau- und -karosserieteilen gegebenen Stützflächen, ausgebildet ist, die
Deformationsstruktur aus am Innenblech auf der dem Oberblech abgewandten Seite im
Abstand angeordneten Deformationstöpfen gebildet ist, die im wesentlichen senkrecht
zum Oberblech energieaufnehmend deformierbar sind. Dabei entspricht die Dicke des
Spaltes im wesentlichen nur den üblichen Einbautoleranzen, die beim Antriebsaggregat
durch dessen Bewegung während des Betriebes bestimmt sind. Die Dicke des zwischen
dem Oberblech und den Stützflächen gegebene Hohlspaltes kann dabei so weit reduziert
werden, daß die durch einen Impaktor oder den Kopf eines Fußgängers oder anderen
Aufprallbeteiligten in die Fronthaube eingebrachte Aufprallenergie mit einem optimiertem
Verzögerungsverlauf (a-t-Kurve) umgewandelt wird, wobei das Oberblech und die
lokal am Innenblech angeordneten Deformationstöpfe die Aufprallenergie weitestgehend
aufnehmen. Das Kopfverletzungskriterium HIC wird reduziert.
In einer bevorzugten Ausführung sind das Innenblech und die Deformationstöpfe
einstückig ausgebildet. Die Einstückigkeit ist technologisch und montagetechnisch von
Vorteil. Diese Ausführung gestattet die Herstellung des die Versteifungsstruktur
bildenden Innenbleches mit der Deformationsstruktur in nur einem Arbeitsschritt
(Tiefziehen). Überdies kann der Materialeinsatz reduziert werden.
In Abhängigkeit von der Anordnung des Aggregates und der Stützflächen im Motorraum
sowie der Gestalt der Versteifungsstruktur sind die Deformationstöpfe an den Eck- und
Kreuzungspunkten derselben angeordnet. Durch die Anordnung und Verteilung der
Deformationstöpfe in Verbindung mit der Gestaltung der Versteifungsstruktur, auch im
Hinblick auf deren Blechdicke, können in verschiedenen Flächenbereichen der
Fronthaube, insbesondere in einem in bekannter Weise definiertem sog.
Kinderkopfaufschlagbereich und einem sog. Erwachsenenkopfaufschlagbereich,
unterschiedliche HIC-Werte realisiert werden.
Vorzugsweise haben die Deformationstöpfe die Form rotationssymmetrischer Hohlkörper
oder von Hohlkörpern mit einem quadratischen oder polygonen Querschnitt, deren
Querschnittsfläche sich mit zunehmendem Abstand vom Oberblech verringert.
Insbesondere sind diese jedoch als terrassenförmig abgestufte Pyramiden oder
Kegelstümpfe ausgebildet. Sie können jedoch auch die Form eines eingeschnürten
Zylinders bzw. eine negative Tonnenform haben. Sie können auch aus Kunststoff,
bevorzugt PUR oder PP, bestehen und nachgerüstet werden.
In den oder in vorbestimmten Deformationstöpfen können des weiteren
Schaumstoffelemente oder Deformationskörper, beispielsweise auch mit einer
Wabenstruktur aus Kunststoff, angeordnet sein, die bei einem Aufprall zusätzlich zu den
Deformationselementen Aufprallenergie aufnehmen. Als energieaufnehmende
Schaumstoffe eignen sich feste, geschlossenporige oder offenporige PUR- oder PP-
Schäume. Mit einem derartigen Schaumstoff können die Deformationselemente auch
ausgeschäumt sein. Auf diese Weise lassen sich an der Fronthaube in verschiedenen
Bereichen unterschiedliche HIC-Werte einstellen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. In den
zugehörigen Zeichnungen zeigen schematisch:
Fig. 1 eine Unteransicht von einer aufpralldämpfenden Fronthaube,
Fig. 2 einen Schnitt II-II durch diese,
Fig. 3a bis c verschiedene Formen von Deformationstöpfen und
Fig. 4a bis f Varianten von Innenblech- bzw. Fronthaubengestaltungen.
Die in Fig. 1 dargestellte Fronthaube ist aus einem Oberblech 1 und einem mit diesem
verbundenen und eine Versteifungsstruktur ausbildenden Innenblech 2 mit
Deformationstöpfen 3.1 gebildet. Das Innenblech 2 weist die Versteifungsstruktur
bildende Quer- und Längsspriegel 4 und 5 wannenförmigen Querschnitts auf, die einen
Rahmen ausbilden, der an seinen Außenkanten mit dem Oberblech 1 in bekannter
Weise verbunden ist und der in der Mitte zwischen den beiden Längsspriegeln 5 durch
einen dritten Querspriegel 4 verstärkt ist. Die Deformationstöpfe 3 sind im Bereich der
vier Rahmenecken und in der Mitte des mittleren Querspriegels 4 einstückig am
Innenblech 2 bzw. den dieses bildenden Spriegeln 4, 5 als oberblechseitig offene
Hohlkörper angeformt. Diese haben jeweils die Form eines terrassenförmig
ausgebildeten Pyramidenstumpfes quadratischen Querschnitts, bei dem die am
verjüngten Ende ausgebildete Stirnfläche 6 bei einem Aufprall eines Aufprallbeteiligten
als Prallfläche 7 für eine unter dieser gegebene fahrzeugfeste Stützfläche (11, Fig. 2)
dient. Das Innenblech 2 ist im Bereich der inneren Spriegelkanten und am mittleren
Deformationstopf 3.1 mit dem Oberblech 1 durch eine Kleberschicht 8 (Fig. 2)
verbunden. Anstelle der pyramidenstumpfartigen Deformationstöpfe 3.1, die vergrößert
in Fig. 3a gezeigt sind, können auch die in den Fig. 3b und 3c gezeigten
Deformationstöpfe 3.2 und 3.3 angeformt sein, von denen der in Fig. 3.2 gezeigte die
Form eines rotationssymmetrischen Kegelstumpfes und der in Fig. 3.3 gezeigte die Form
eines rotationssymmetrischen, eingeschnürten Hohlzylinders aufweist.
In Fig. 2 ist die Fronthaube im Schnitt II-II zwischen den mit den oberen Längsträgern 9
verbundenen Kotflügeln 10 dargestellt. In diesem Schnitt ist die Anordnung der
Deformationstöpfe 3.1 über im Motorraum angeordneten fahrzeugfesten Stützflächen 11
zu sehen, wobei die Aufprallflächen 7 in nur geringem Abstand über den Stützflächen 11
angeordnet sind. Die mittlere Stützfläche 11 ist durch das Antriebsaggregat 12 gegeben
und die beiden äußeren Stützflächen 11 durch die Federbeinaufnahmen 13.
In den Fig. 4a bis 4f sind weitere Ausführungen eine Fronthaube gezeigt, wobei die
gestrichelten Linien jeweils den Verlauf der das Innenblech 2 bildenden Spriegel
wannenförmigen Querschnitts zeigen. Bei jeder Ausführung sind die Eckpunkte der
durch das Innenblech 2 gebildeten Versteifungsstruktur und die Schnittpunkte bzw.
Ansatzpunkte der Spriegel innerhalb des durch die Längs- und Querspriegel 5 bzw. 4
gebildeten Rahmens mit einem ebenfalls gestrichelt dargestellten Deformationstopf 3
versehen.
1
Oberblech
2
Innenblech
3.1
Deformationstopf
3.2
Deformationstopf
3.2
Deformationstopf
4
Querspriegel
5
Längsspriegel
6
Stirnfläche
7
Prallfläche
8
Kleberschicht
9
Längsträger
10
Kotflügel
11
Stützfläche
12
Antriebsaggregat
13
Federbeinaufnahme
Claims (7)
1. Aufpralldämpfende Fronthaube für ein Fahrzeug mit einem Oberblech und einem
eine Versteifungsstruktur ausbildenden Innenblech sowie einer
Deformationsstruktur, die mit geringem Spalt über fahrzeugfesten Stützflächen
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Deformationsstruktur aus am
Innenblech (2) auf der dem Oberblech (1) abgewandten Seite im Abstand
voneinander angeordneten Deformationstöpfen (3.1, 3.2, 3.3) gebildet ist, die im
wesentlichen senkrecht zum Oberblech (1) energieaufnehmend deformierbar sind.
2. Fronthaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Deformationstöpfe (3.1, 3.2, 3.3) einstückiger Bestandteil des Innenblechs (2) sind.
3. Fronthaube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Deformationstöpfe (3.1, 3.2, 3.3) an Eck- und Kreuzungspunkten der
Versteifungsstruktur angeordnet sind.
4. Fronthaube nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch .
gekennzeichnet, daß die Deformationstöpfe (3.2, 3.3) rotationssymmetrische
Hohlkörper oder Hohlkörper mit einem quadratischen (3.1) oder polygonen
Querschnitt sind, deren Querschnittsfläche sich mit zunehmendem Abstand vom
Oberblech (1) verringert und die an ihrem verjüngten Ende eine Prallfläche (7)
aufweisen.
5. Fronthaube nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deformationstöpfe (3.1) die Form eines terrassenförmig
ausgebildeten Pyramidenstumpfes aufweisen.
6. Fronthaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Deformationstöpfe (3.1, 3.2, 3.3) aus Kunststoff, vorzugsweise PUR oder PP,
bestehen.
7. Fronthaube nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die oder vorbestimmte Deformationstöpfe (3.1, 3.2, 3.3) mit
einem festen, deformierbaren offen- oder geschlossenporige Schaum,
insbesondere aus PUR oder PP, gefüllt sind, oder, daß in den oder vorbestimmten
Deformationstöpfen (3.1, 3.2, 3.3) Deformationskörper angeordnet sind.
Priority Applications (1)
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DE2001123479 DE10123479A1 (de) | 2001-05-15 | 2001-05-15 | Aufpralldämpfende Fronthaube für ein Fahrzeug |
Publications (1)
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---|---|
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Family Applications (1)
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