DE10123472A1 - Verfahren und Einrichtung zur insassenerkennungsabhängigen Steuerung - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur insassenerkennungsabhängigen SteuerungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur insassenerkennungsabhängigen Steuerung von Aggregaten im Kraftfahrzeug, gemäß Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 6. Um hierbei zu erreichen, dass das fahrzeugeigene Computersystem verzögerungsfrei bei Inbetriebnahme des Fahrzeuges bereitsteht, ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass über eine Insassenerkennung das bordeigene Computersystem automatisch aktiviert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur
insassenerkennungsabhängigen Steuerung von Aggregaten im Kraftfahrzeug, gemäß
Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 6.
Verfahren und Einrichtungen zur Steuerung der Sitzpositionserkennung oder der
Sitzbelegung oder dgl. sind vielfach bekannt. So ist es auch bekannt, die
Sicherheitseinrichtungen, wie Airbag, Gurtstraffer etc. wegen ihrer recht aufwendigen
technischen Ausgestaltung zur Vermeidung unnötiger Kosten dieselben lediglich dann
zu aktivieren, wenn zum einen die Unfallbedingungen gegeben sind, und zum anderen
der entsprechende Sitz auch belegt ist.
So sind außerdem Verfahren und Einrichtungen zur Optimierung der
Sicherheitseinrichtungen auch im Hinblick auf die erreichte Sitzposition eines
Fahrzeuginsassen bekannt.
So ist aus der DE 100 26 383 A1 ein Verfahren sowie eine Einrichtung bekannt, bei der
die Steuerung des Airbags über eine Sitzpositionserkennung des entsprechenden
Fahrzeuginsassen erfolgt. Hierbei wird über einen Infrarotsensor ein Infrarotbild des
Fahrzeuginsassen aufgenommen und somit eine optimale oder jeweils erreichte
Sitzposition erkannt, und daraufhin die Steuerung des Airbags auf den jeweiligen
Bedarfsfall übertragen.
Aus der DE 195 22 897 C2 ist eine automatische Sitzeinstellung über eine
Sitzpositionserkennung möglich.
Darüber hinausgehend ist in den Kraftfahrzeugen moderner Bauart ein bordeigenes
Computersystem integriert. Diese Computersysteme betreffen zum einen die logische
Bewertung und Aussteuerung und Beanspruchung der Sicherheitseinrichtungen, sowie
auch anderer fahrzeuginterner Funktionen. So ist mittlerweile die Verwendung eines
Navigationssystemes weit verbreitet. Auch hierzu bedarf es eines bordeigenen Rechen-
oder Auswertesystems, welches auf computergestützten Funktionen basiert. Weiterhin
sind innerhalb von Kraftfahrzeugen sog. Multifunktionsbedieneinheiten eingesetzt. Diese
Multifunktionsbedieneinheiten fassen eine Vielzahl oder ggf. alle Funktionen des
Kraftfahrzeuges zusammen, auf die der Fahrzeugführer Einfluss hat oder haben kann.
Dabei wird vermieden, dass eine Vielzahl von Geräten mit eigenen Displays und eigenen
Eingabeeinheiten im Kraftfahrzeug, vornehmlich im Armaturentafelbereich verteilt
angeordnet sind, und somit zu einer erheblichen Fahrerablenkung führen können. Eine
Vielzahl oder sogar alle diese Gerätefunktionen sind in modernen Fahrzeugen in sog.
Multifunktionsbedienelementen eingebunden. Diese umfassen dann jedoch auch dann
Funktionen, wie beispielsweise des Navigationssystems oder andere, die ein kleines,
aber dennoch vorhandenes bordeigenes Computersystem bedingen.
Von Computern jedoch weiß man, dass diese beim Inbetriebnehmen ein
entsprechendes, für ihre Funktionen und ihren Betrieb notwendiges Betriebssystem
laden müssen. Das heißt, dass die Inbetriebnahme eines Computers, auch eines
Computers in einem System mit Multifunktionsbedienelement, also in einem
Kraftfahrzeug, nicht innerhalb eines kurzen Einschaltaugenblickes erfolgen kann,
sondern dass das bordeigene Computersystem eine Zeit t ungleich 0 braucht, um das
Betriebssystem zu laden. Hierzu können auch die Einstellungen von Grundparametern
gehören, die dann nach dem "Hochfahren" des bordeigenen Computers einzustellen
sind, um beispielsweise geeignete Sitzposition, geeignete Lenkradposition etc.
einzustellen.
Somit muss der Fahrzeugführer dieses besagte "Hochfahren" des bordeigenen
Computers abwarten, bevor das System mit all seinen Daten und Einstellmöglichkeiten
dem Fahrzeugführer zur Verfügung steht.
Davon ausgehend liegt der Erfindung somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie
eine Einrichtung der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern, dass das
System möglichst verzögerungsfrei bei Inbetriebnahme des Fahrzeuges bereitsteht.
Die gestellte Aufgabe wird bei einem Verfahren der gattungsgemäßen Art
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen 2-5
angegeben.
Im Hinblick auf eine Einrichtung der gattungsgemäßen Art ist die gestellte Aufgabe
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 6 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in den
abhängigen Einrichtungsansprüchen angegeben.
Verfahrensmäßig besteht der Kern der Erfindung darin, dass über eine automatische
Insassenerkennung das bordeigene Computersystem automatisch aktiviert wird. Das
heißt, sobald das Fahrzeug erkennt, dass ein Insasse, vornehmlich der Fahrzeugführer
auf dem Fahrzeugsitz beabsichtigt Platz zu nehmen oder Platz genommen hat, wird
bereits in diesem Augenblick und nicht erst bei Betätigung des Zündschalters das
bordeigene Computersystem aktiviert bzw. hochgefahren. Bei einer Einbeziehung des
Sitzes des Fahrzeugführers wird im übrigen vermieden, dass das System unnötig
hochfährt, wenn beispielsweise ein Bediener lediglich den Kofferraumdeckel zum Be-
und Entladen öffnet oder aber auf dem Beifahrersitz einen Gegenstand lediglich ablegt
oder aus dem Fahrzeug herausholt.
In vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens ist die Insassenerkennung über eine
Sitzbelegungserkennung bewirkt. Auch hierbei geht es vornehmlich um die Sitzbelegung
des Sitzes des Fahrzeugführers. In der Zeit, die dann normalerweise benötigt wird, um
die Sicherheitsgurte anzulegen, das Zündschloss zu betätigen, das Licht einzuschalten
etc. wird der bordeigene Computer hochgefahren. So ist diese Zeit, die dazu
notwendigerweise benutzt oder notwendig ist, dann auch bereits das bordeigene
Computersystem hochgefahren und das System steht zum sofortigen Fahrbetrieb mit
enormer Zeitersparnis und ohne Wartezeit zur Verfügung.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass mit dem bordeigenen
Computersystem die Multifunktionsbedieneinheit bei entsprechender
Insassenerkennung oder Sitzbelegung automatisch aktiviert wird und somit in Gänze,
sobald der Fahrzeugführer zum Fahren bereit ist, aktiviert und bereitgestellt ist.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass das Computersystem so
aktiviert wird, dass es wie oben bereits gesagt, nach Ablauf der Zeit zwischen
Insassenerkennung oder Sitzbelegungserkennung und Kraftfahrzeuginbetriebnahme zur
Verfügung steht. Dies ist dann möglich, wenn das System relativ schnell hochgefahren
werden kann, so dass es zur Verfügung steht, noch bevor die Zündbetätigung des
Kraftfahrzeuges bewirkt wird.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass die Fahrersitzbelegung das
Computersystem ohne notwendige Zündschlossbetätigung bzw. vor der
Zündschlossbetätigung aktiviert.
Insgesamt ergibt sich somit eine sehr schnelle Bereitstellung des Systems ohne
nennenswerte Verzögerung.
Einrichtungsgemäß ist dabei dann vorgesehen, dass das Insassenerfassungssystem mit
dem bordeigenen Computersystem aktivierend und mit demselben logisch verschaltet
ist. Hiermit ergibt sich eine direkte und automatische Kausalität zwischen
Insassenerfassung und Bordcomputeraktivierung.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass mit dem Computersystem
die Multifunktionsbedieneinheit aktivierbar ist.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist darüber hinausgehend vorgesehen, dass
einfache Sitzbelegungssensoren, insbesondere Fahrzeugsitzbelegungssensoren
vorgesehen sind, mit deren Hilfe das bordeigene Computersystem aktivierbar ist.
Entsprechend weitergehend wird mit dem bordeigenen Computersystem auch die
Multifunktionsbedieneinheit aktiviert und steht somit direkt zur Verfügung. Durch die
einfache Verknüpfung der Belegungssensoren mit dem Computersystem, aufgrund
deren Sensorwerte dann das System aktiviert wird, wird das System automatisch und
unbeeinflusst aktiviert und steht automatisch bei Fahrbeginn dem Fahrzeugführer mit
dem vollen Umfang aller Datensätze, die für den Fahrbetrieb und für den Komfort
notwendig sind, verzögerungsfrei zur Verfügung.
Das System ist damit sehr einfach und läuft ohne zusätzlichen Betätigungsablauf bzw.
ohne zusätzliche Betätigungsnotwendigkeit durch den Fahrzeugführer ab. Natürlich
werden die Fahrzeugdaten nur autorisierten Personen zugänglich gemacht, so dass
keine generelle Aktivierung des Computersystems und der Anzeige und der Darstellung
von bordeigenen Werten und anderen Identifikationsdaten missbräuchlich erfolgen
kann. Der Belegung eines Fahrzeugsitzes geht noch immer die autorisierte Öffnung des
Fahrzeuges voraus. Ist diese nicht gegeben, so führt eine nachfolgende Belegung des
Sitzes natürlich nicht zu einer Aktivierung des bordeigenen Computersystemes. Es muss
immer ein legaler Zutritt ins Fahrzeug vorausgehen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher beschrieben.
So ist das bordeigene Computersystem 10, welches alle wesentlichen Fahrzeugdaten
und Fahrparameter und Einstellungsdaten und dgl. mehr, von einer Fülle von Geräten
im Kraftfahrzeug enthält, im Fahrzeug zentral angeordnet. Sowohl verfahrensgemäß, als
auch einrichtungsgemäß wird das bordeigene Computersystem 10 aktiviert durch
beispielsweise das Vorhandensein eines Sitzbelegungssensor 1 auf dem Fahrersitz 2
des Kraftfahrzeuges. Das heißt, wenn ein Bediener auf legalem Wege das Fahrzeug
betritt, beispielsweise durch einen Identifikationsschlüssel oder durch eine elektronische
oder mechanische Schlüsselbetätigung, so führt die Belegung des Fahrzeugsitzes 2 im
Sitzbelegungssensor 1 zu einem entsprechenden Signal, welches dem bordeigenen
Computersystem 10 gemeldet wird. Dadurch wird das Computersystem bereits aktiviert,
ohne dass es eines separaten Einschaltens durch ein Schaltelement oder durch das
Zündschloss bedarf. Das bordeigene System nutzt somit zum Hochfahren des
Computers diejenige Zeit, die der Fahrzeugführer im übrigen braucht, um seinen Platz
einzunehmen, sich anzuschnallen und das Zündschloss zu betätigen.
So wird bei diesem System gleichzeitig, währenddem der Fahrzeugführer diese
Handlungen vornimmt, das Computersystem im Kraftfahrzeug hochgefahren und steht
sodann gleichzeitig mit Beendigung aller Maßnahmen, die der Fahrzeugführer noch
ausführen muss, zur Verfügung, um einen verzögerungsfreien Fahrtantritt zu
ermöglichen.
Das bordeigene Computersystem 10 ist somit in diesem Ausführungsbeispiel mit der
multifunktionalen Bedieneinheit 20 verbunden, die in der oben bereits dargestellten
Weise die Bedien- und Anzeigeeinheit für eine Reihe von im Kraftfahrzeug üblicher
Geräte ist. Somit steht mit dem bordeigenen System auch die multifunktionale
intelligente Bedieneinheit 20 ohne Zeitverzögerung dem Fahrzeugführer zur Verfügung.
Es bedarf keiner separaten Zündschlossbetätigung oder der Betätigung eines Codes
oder dgl., da die Insassenberechtigung oder die Zutrittsberechtigung oder die
Fahrzeugführberechtigung auf anderem Wege zuvor bereits kontrolliert ist bzw.
kontrollierbar ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur insassenerkennungsabhängigen Steuerung von Aggregaten im
Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass über eine Insassenerkennung das
bordeigene Computersystem automatisch aktiviert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Insassenerkennung über eine Sitzbelegungserkennung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein
multifunktionales Bedienelement bei Insassenerkennung automatisch aktiviert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Computersystem
zeitlich so aktiviert wird, dass es nach Ablauf der Zeit zwischen Insassenerkennung
und Kraftfahrzeuginbetriebnahme zur Verfügung steht.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Insassenerkennung über eine Fahrersitzbelegungserkennung erfolgt.
6. Einrichtung zur insassenerkennungsabhängigen Steuerung von Aggregaten im
Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass das Insassenerfassungssystem das
bordeigene Computersystem (10) aktivierend mit demselben logisch verschaltet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Insassenerfassungssystem im wesentlichen aus einem Sitzbelegungssensor (1)
vorzugsweise im Fahrersitz (2) des Kraftfahrzeuges besteht.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass mit der
Aktivierung des bordeigenen Computersystems (10) auch die
Multifunktionsbedieneinheit (20) aktivierbar ist.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6-8, dadurch
gekennzeichnet, dass das Insassenerfassungssystem im wesentlichen aus einem
fahrersitzbezogenen Sitzbelegungssensor (1) besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10123472A DE10123472A1 (de) | 2001-05-15 | 2001-05-15 | Verfahren und Einrichtung zur insassenerkennungsabhängigen Steuerung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE10123472A DE10123472A1 (de) | 2001-05-15 | 2001-05-15 | Verfahren und Einrichtung zur insassenerkennungsabhängigen Steuerung |
Publications (1)
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DE10123472A1 true DE10123472A1 (de) | 2002-11-21 |
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ID=7684772
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10123472A Ceased DE10123472A1 (de) | 2001-05-15 | 2001-05-15 | Verfahren und Einrichtung zur insassenerkennungsabhängigen Steuerung |
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DE (1) | DE10123472A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006029507B4 (de) * | 2005-07-04 | 2015-05-07 | Denso Corporation | Von Hand zu betätigende Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug |
US9266500B2 (en) | 2012-01-26 | 2016-02-23 | Audi Ag | Method and evaluation system for supervising correct belt utilization |
DE102004055836B4 (de) * | 2004-11-19 | 2017-09-28 | Volkswagen Ag | Kraftfahrzeug |
CN108156261A (zh) * | 2018-02-13 | 2018-06-12 | 广州小享科技有限公司 | 一种基于座椅的信息推送方法、智能终端及其座椅系统 |
-
2001
- 2001-05-15 DE DE10123472A patent/DE10123472A1/de not_active Ceased
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CN108156261B (zh) * | 2018-02-13 | 2023-10-31 | 广州小享科技有限公司 | 一种基于座椅的信息推送方法、智能终端及其座椅系统 |
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