DE10121518A1 - Zwei- oder mehrfarbige Schaumfolie, Verfahren sowie Vorrichtung für deren Herstellung - Google Patents

Zwei- oder mehrfarbige Schaumfolie, Verfahren sowie Vorrichtung für deren Herstellung

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine zwei- oder mehrfarbige Schaumfolie (50) auf der Basis eines thermoplastischen Kunststoffs, umfassend mindestens eine Deck- und eine Unterschicht, wobei die Unterschicht eine Schaumschicht (17) darstellt und die Deckschicht in Form einer zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie (14) aus einem Träger (15) und mindestens einer weiteren Schicht (16) vorliegt, wobei die weitere(n) Schicht(en) (16) in einer entsprechenden Vertiefung (19) des Trägers (15) und mit diesem oberflächenbündig angeordnet ist (sind) und sowohl Träger (15) als auch weitere Schicht(en) (16) jeweils einen Teil der Oberfläche der Folie bilden und verschieden gefärbt sind. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie (50).

Description

Die Erfindung betrifft eine zwei- oder mehrfarbige Schaumfolie sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zu deren Herstellung.
Schaumfolien sind im Stand der Technik seit langem bekannt. Diese müssen insbesonde­ re den geltenden Anforderungen in der Automobilindustrie genügen, wo sie zur Bespan­ nung von Fahrzeuginnenteilen, insbesondere Automobilinnenteilen, wie Seitentüren, Schaltkonsolen, Stirnpolstern, Säulen, Sitzrückenseiten, Himmelteilen, Armaturentafeln und dergleichen, dienen. Die bekannten Schaumschichten setzen sich im allgemeinen aus einem weichmacherhaltigen PVC-Schaum und einer kompakten Deck- bzw. Dekorschicht zusammen. Die von den Automobil- bzw. Fahrzeugherstellern an Schaumfolien gestellten Anforderungen stellen neben den ausreichenden mechanischen Festigkeitseigenschaften für die Gebrauchsbeanspruchung, wie Kratzen, Stoßen, Scheuern und dergleichen, darauf ab, daß dem fertig kaschierten Teil ein gewisser Polstereffekt und somit ein angenehmer Oberflächengriff verliehen wird. Insbesondere spielen hierbei auch ästhetische Erwägun­ gen, d. h. das optische Erscheinungsbild im Fahrzeuginnenraum, eine große Rolle.
So ist bei Verkleidung von Instrumententafeln üblicherweise der obere Teil dunkel, d. h. schwarz, gestaltet, damit er sich nicht in der Windschutzscheibe spiegelt und so das Blickfeld des Fahrers nicht beeinträchtigt. Der untere Teil der Instrumententafel wird hingegen aus ästhetischen Gründen zumeist hell gestaltet. Demzufolge müssen zwei un­ terschiedlich gefärbte Bauteile gesondert verarbeitet und später zusammengebaut werden. Dies ist zeitaufwendig und verursacht zusätzliche Kosten. Ähnlich liegt die Situation für Innenverkleidungen von Türen, wonach ebenfalls beispielsweise ein dunkles Oberteil und ein helles Unterteil erwünscht sind.
Im Stand der Technik sind zweifarbige Schalttafel- oder Armaturenbrettfolien bekannt, wie beispielsweise beschrieben in der DE 195 30 757 A1 oder der DE 197 36 194 A1. Jedoch sind die bekannten Schaumfolien lediglich einfarbig. Zwei- oder mehrfarbige Schaumfolien, die den gewünschten Anforderungsprofilen genügen, sind auf dem Markt bislang nicht erhältlich. Dies hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Wenn man auf eine bekannte Schaumfolie mit üblicher Dicke eine bekannte zwei- oder mehrfarbige Deckschicht auflaminieren würde, käme man zu einer Schaumfolie, welche nicht weiter­ verarbeitet werden könnte und zudem keiner der für Schaumfolien notwendigen Anforde­ rungen genügen würde. Dies liegt einerseits daran, daß die gesamte Schaumfolie eine zu große Gesamtdicke aufweisen würde, wodurch beim Aufbringen der Schaumfolie auf Bauteile zur Innenverkleidung in Kraftfahrzeugen keine definierten Radien mehr erreicht werden könnten. Wenn man eine übliche zwei- oder mehrfarbige Deckfolie auf eine Schaumschicht auflaminieren würde, wäre zudem die Dicke der mehrfarbigen Deckfolie zu stark, so daß der von einer Schaumfolie erwünschte Softeffekt sowie die weiche Hap­ tik zerstört werden würde. Mit anderen Worten verhindert die zu starke farbige Deck­ schicht die weichelastische Griffigkeit der Schaumfolie. Jedoch können aufgrund verfah­ renstechnischer Grenzen nicht beliebig dünne mehrfarbige Folien hergestellt werden.
Ein weiterer Nachteil bekannter zwei- oder mehrfarbiger Folien besteht ferner darin, daß auf einen Träger beispielsweise zwei Folien unterschiedlicher Farben auflaminiert sind, wobei die beiden farbigen Folien an der Stoß- oder Nahtstelle aneinandergrenzen oder überlappend angeordnet sind. Wenn die Folien direkt nebeneinander liegen, entsteht eine zusätzliche Grenzfläche, welche beim Verformen der zwei- oder mehrfarbigen Folie eine Schwachstelle hinsichtlich der Stabilität darstellt, d. h. beispielsweise beim Tiefziehen bricht die Folie an dieser Nahtstelle leicht und reißt ganz durch. Bei der Variante, in der die beiden Farbfolien an der Nahtstelle überlappen, können zudem Haftprobleme auftre­ ten, insbesondere wenn die untere Farbschicht eine zusätzliche Lackschicht trägt, so daß der überlappende Bereich bei Verformungen ebenfalls leicht aufplatzt bzw. einreißt.
Darüber hinaus müssen neben Kompatibilitätsproblemen der Farbschicht mit der Schaumschicht die hohen Anforderungen der Automobilindustrie berücksichtigt werden. Es ist daher notwendig, die Technologie einerseits einer zwei- oder mehrfarbigen Aufla­ ge und andererseits einer Schaumfolie derart aufeinander abzustimmen, daß gut verar­ beitbare Schaumfolien mit den gewünschten Anforderungen resultieren.
Unter Berücksichtigung obigen Hintergrunds liegt der Erfindung demnach die Aufgabe zugrunde, zwei- oder mehrfarbige Schaumfolien bereitzustellen, welche die oben ge­ schilderten Nachteile vermeiden, den Anforderungen der Automobilindustrie genügen und insbesondere zur Verkleidung von Instrumententafeln bzw. Türinnenauskleidungen herangezogen werden können. Ferner soll die Schaumfolie in wirtschaftlicher Weise oh­ ne hohen Zeit- und Kostenaufwand in einfacher Weise herstellbar sein.
Erfindungsgemäß wird obige Aufgabe gelöst durch eine zwei- oder mehrfarbige Schaum­ folie auf der Basis eines thermoplastischen Kunststoffs, umfassend mindestens eine Deck- und eine Unterschicht, wobei die Unterschicht eine Schaumschicht darstellt und die Deckschicht in Form einer zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie aus einem Träger und mindestens einer weiteren Schicht vorliegt, wobei die weitere(n) Schicht(en) in einer ent­ sprechenden Vertiefung des Trägers und mit diesem oberflächenbündig angeordnet ist (sind) und sowohl Träger als auch weitere Schicht(en) jeweils einen Teil der Oberfläche der Folie bilden und verschieden gefärbt sind.
Als Schäume kommen Polyurethan- oder Polyolefinschäume, wie vorzugsweise Poly­ ethylen, Polypropylen, und deren Mischpolymerisat, in Frage. Diese Materialien erfüllen die genannten Voraussetzungen, sind insbesondere thermisch gut verformbar, weisen eine ausgezeichnete Temperaturbeständigkeit sowie ein hervorragendes Rückstellvermö­ gen auf und haben eine feine, regelmäßige und geschlossenzellige Struktur sowie die er­ forderlichen guten mechanischen Eigenschaften.
Die Stärke der Unterschicht in Form der Schaumschicht beträgt bevorzugt etwa 0,7 bis 8,0 mm, insbesondere etwa 1,0 bis 4 mm.
Auf der Schaumschicht der erfindungsgemäßen zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie ist eine Deckschicht in Form einer zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie ausgebildet. Die Kompaktfolie ist aus einem Träger und mindestens einer weiteren Schicht zusammenge­ setzt, wobei die weitere(n) Schicht(en) in einer entsprechenden Vertiefung des Trägers und mit diesem oberflächenbündig angeordnet ist (sind) und sowohl Träger als auch weitere Schichten jeweils einen Teil der Oberfläche der Folie bilden und verschieden gefärbt sind. Unter "Vertiefung" wird hier jegliche Abweichung des Dickenprofils des Trägers von der rechteckigen Form verstanden. Die Vertiefung kann beispielsweise die Form einer rechteck-, trapez- oder dreieckförmigen Aussparung haben, wobei auch jede andere geometrische Aussparung, die in einem Träger erzeugt werden kann, hier mitum­ faßt ist. Die Vertiefung kann einen einzigen geschlossenen Bereich des Trägers ausma­ chen, sie kann aber auch mehrere voneinander getrennte Bereiche des Trägers betreffen.
Die Deckschicht in Form der Kompaktfolie besteht daher aus einem Verbund aus Träger und mindestens einer weiteren Schicht, wobei die weitere Schicht in eine Vertiefung des Trägers eingefügt ist und oberflächenbündig mit diesem vorliegt, so daß die Oberseite der Kompaktfolie teilweise vom Träger und teilweise von zumindest einer weiteren Schicht mit jeweils unterschiedlicher Farbgebung gebildet wird. Somit existieren in der zweifarbigen oder mehrfarbigen Kompaktfolie zwei oder mehrere Bereiche, wobei jeder Bereich eine andere Farbe aufweisen kann. Eine sichtbare Farbe stammt vom Träger, wobei die weitere Farbe oder weiteren Farben zu den weiteren Schichten gehören. Die erste Farbe kann beispielsweise einen dunklen Farbton, wie Schwarz oder Braun, auf­ weisen, während die zweite Farbe eine helle Färbung, wie Weiß oder Grau, haben kann. Demzufolge ist in der zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie der Träger selbst sichtbar.
Die thermoplastischen Kunststoffe der zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie unterliegen im Rahmen der Erfindung keinerlei Beschränkung. So sind beispielsweise Polyolefine, Vinylpolymere, Polyamide, Polyester, Polyacetate, Polycarbonate und zum Teil auch Polyurethane geeignet. Besonders bevorzugt sind Polyolefine. Vorzugsweise weist die Kompaktfolie eine Dicke von etwa 0,2 bis 1,5 mm, insbesondere etwa 0,3 bis 0,7 mm auf.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die Kunststoffe der Kom­ paktfolie aus Träger und zumindest einer weiteren Schicht derart ausgewählt, daß diese bei derselben Temperatur vergleichbare Viskositäten aufweisen. Hierdurch kann der Verbund aus Träger und Zusatzschicht stabiler gestaltet werden. Auch ist es möglich, daß Träger und weitere Schicht aus demselben thermoplastischen Kunststoff ausgewählt werden, was beispielsweise im Falle von Polyolefinen die Recyclingsfähigkeit drastisch erhöht.
Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, daß die weitere Schicht eine Dicke von etwa 0,2 bis 1,0 mm, insbesondere etwa 0,3 bis 0,6 mm aufweist. Hierbei können die Dicke des Trä­ gers und der weiteren Schicht entsprechend abgestimmt werden, um eine zwei- oder mehrfarbige Kompaktfolie gewünschter Dicke zu erhalten. Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, sehr dünne zwei- oder mehrfarbige Kompaktfolien bereitzustellen, was mit dem eingangs beschriebenen Stand der Technik nicht möglich war. Dennoch stellen auch diese sehr dünnwandigen Kompaktfolien die erforderliche Festigkeit und anderen er­ wünschten mechanischen Eigenschaften zur Verfügung.
Hinsichtlich der einsetzbaren farbgebenden Pigmente der zwei- oder mehrfarbigen Kom­ paktfolie unterliegt die Erfindung ebenfalls keiner Einschränkung. So kann die Mehrfar­ bigkeit der erfindungsgemäßen Schaumfolie durch entsprechend unterschiedliche Farb­ pigmentierung oder Farbstoffzumischung in die Kunststoffschmelzen des Trägers und der weiteren Schicht oder Schichten erreicht werden. Die Mengen an zugesetztem Pigment bewegen sich dabei im üblichen Rahmen und sind dem Fachmann auf diesem Gebiet be­ kannt. Selbstverständlich können zusätzlich auch übliche Additive in den Schichten vor­ handen sein.
Die zwei- oder mehrfarbige Kompaktfolie ist in herkömmlicher Art und Weise auf die Schaumfolie oder -schicht aufgebracht. Hierfür kann jedes dem Fachmann bekannte Ver­ fahren eingesetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung der zwei- oder mehr­ farbigen Schaumfolie auf Basis eines thermoplastischen Kunststoffs, wobei erfindungs­ gemäß drei Varianten eingesetzt werden können.
Nach einer ersten Verfahrensvariante wird die zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie auf Basis eines thermoplastischen Kunststoffs hergestellt mit den Schritten:
  • 1. Herstellen und/oder Zuführen eines Trägers auf Basis eines thermoplastischen Kunststoffs einer ersten Farbe unter Ausbilden mindestens einer Vertiefung im Dickenprofil des Trägers;
  • 2. Herstellen und/oder Zuführen mindestens einer vom Träger verschieden ge­ färbten weiteren Schicht, die in die Vertiefung des Trägers oberflächenbündig eingepaßt wird und Verbinden der Schichten unter Wärme- und Druckeinwir­ kung bei gleichzeitigem Glätten der entstehenden Oberfläche unter Ausbilden einer Deckschicht in Form einer zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie;
  • 3. gegebenenfalls Lackieren der Oberseite der Deckschicht und
  • 4. Laminieren der Deckschicht auf eine Schaumschicht, gegebenenfalls unter gleichzeitigem Prägen der Deckschicht.
Erfindungsgemäß bezieht sich die zweite Verfahrensvariante zur Herstellung einer zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie auf die Schritte:
  • 1. Herstellen und/oder Zuführen eines Trägers auf Basis eines thermoplastischen Kunststoffs einer ersten Farbe unter Ausbilden mindestens einer Vertiefung im Dickenprofil des Trägers;
  • 2. Herstellen und/oder Zuführen mindestens einer vom Träger verschieden ge­ färbten weiteren Schicht, die in die Vertiefung des Trägers oberflächenbündig eingepaßt wird und Verbinden der Schichten unter Wärme- und Druckeinwirkung bei gleichzeitigem Glätten der entstehenden Oberfläche unter Ausbilden einer Deckschicht in Form einer zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie;
  • 3. gegebenenfalls Lackieren und Prägen der Oberseite der Deckschicht und
  • 4. Laminieren der Deckschicht auf eine Schaumschicht unter Einsatz eines Kle­ bemittels.
In den beiden vorgenannten Verfahrensvarianten der Erfindung wird daher zunächst ge­ mäß den Schritten (1) und (2) eine zwei- oder mehrfarbige Kompaktfolie hergestellt und/oder zugeführt. Der Träger sowie die weiteren Schichten können beispielsweise durch Extrusion hergestellt werden. Dem Träger wird dann zumindest eine weitere Schicht zugeführt und in die entsprechende Vertiefung des Trägers unter Wärme- und Druckeinwirkung bei gleichzeitigem Glätten der entstehenden Oberfläche eingepaßt bzw. eingefügt. Der Träger und die weitere Schicht weisen eine andere Farbe auf, wodurch das mehrfarbige Erscheinungsbild entsteht. Selbstverständlich können auch mehrere Schichten unterschiedlich gefärbter Kunststoffe zusammengeführt werden. Anschließend kann in Schritt (3) die Oberseite der Deckschicht entsprechend behandelt werden, zum Beispiel durch Lackieren und/oder Prägen, woraufhin in Schritt (4) auf die Schaum­ schicht oder -folie laminiert wird und gegebenenfalls ein zusätzliches Prägen durchge­ führt werden kann. Auch ist es möglich, die Oberfläche der Deckschicht mindestens ein weiteres Mal zu glätten.
In den beiden obigen Verfahrensvarianten wird demnach zunächst eine zwei- oder mehr­ farbige Kompaktfolie erzeugt, welche anschließend auf eine Schaumfolie oder -schicht laminiert wird. Dies kann durch im Stand der Technik bekannte Verfahren erfolgen.
Das Verbinden mittels Klebemittel nach der zweiten Variante kann mit einem herkömm­ lichen Kleber erfolgen, aber auch durch eine klebende Folie, wie insbesondere eine Schmelzklebefolie. Eine Klebeschicht, die die Deckschicht mit der Schaumschicht flächig dauerhaft verbindet, mit thermoplastischem Charakter und geringer Stärke ist besonders bevorzugt. Es kann sich beispielsweise um eine ein- bzw. mehrschichtige Schmelzkleber­ folie handeln. Diese sollte vorzugsweise nicht stärker als etwa 0,2 mm sein. Vorteilhafterweise kann auch eine ein- bzw. mehrschichtige Haftkleberschicht mit Lösemittel- bzw. Dispersionsklebstoff und/oder eine Kombination aus beidem, herangezogen werden.
Erfindungsgemäß wird dadurch, daß der Träger ebenfalls farbig ausgebildet ist, zumin­ dest ein Extruder beim Verfahren eingespart, wodurch ein geringerer Aufwand und ein einfacher zu steuerndes Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie erreicht wird. Aufgrund der erfindungsgemäßen Verfahrens­ führung wird bei der Herstellung der zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie ein geringe­ rer Ausschuß erhalten, was unter anderem an der geringeren Zahl an Grenzflächen ge­ genüber bekannten zwei- oder mehrfarbigen Folien liegt, die aufgrund der Nahtstelle, an der die farbigen Folien aneinanderstoßen oder überlappen, eine Art Sollbruchstelle bei Verformung oder Beanspruchung der Folie haben. Das Auftreten von Herstellungsfeh­ lern wird hierdurch deutlich herabgesetzt. Die erhaltene Schaumfolie der Erfindung weist insgesamt eine verbesserte Beständigkeit beim Einsatz und der Weiterverarbeitung auf, da minimale Schicht- und Grenzflächen die Fehlerquellen reduzieren. Tatsächlich verhält sich die zwei- oder mehrfarbige Kompaktfolie auf der Schaumfolie wie eine herkömmli­ che homogene einfarbige Folie und besitzt daher auch deren Vorteile.
Gemäß einer dritten Verfahrensvariante wird eine zwei- oder mehrfarbige Schaumfolie auf der Basis eines thermoplastischen Kunststoffs mit den folgenden Verfahrensschritten hergestellt:
  • 1. Herstellen und/oder Zuführen eines Trägers (15) auf Basis eines thermoplasti­ schen Kunststoffs einer ersten Farbe unter Ausbilden mindestens einer Vertiefung (19) im Dickenprofil des Trägers (15), welche in die Vertiefung paßt;
  • 2. Herstellen und/oder Zuführen mindestens einer vom Träger (15) verschieden ge­ färbten weiteren Schicht (16);
  • 3. Zuführen einer Schaumschicht (17);
  • 4. Zusammenführen von Träger (15), weiterer Schicht(en) (16) und Schaumschicht (17), Verbinden der Schichten unter Wärme- und Druckeinwirkung bei gleichzeitigem Glätten der entstehenden Oberfläche unter Ausbilden einer zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie (50) und
  • 5. gegebenenfalls Lackieren und Prägen der Oberseite der Deckschicht.
Gemäß dieser dritten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nicht erst die Kompaktfolie erzeugt und dann zur Schaumfolie weiterverarbeitet, sondern unmittelbar die zwei- oder mehrfarbige Schaumfolie aus allen Schichten hergestellt. Hierzu werden sämtliche Schichten am Glättwerk zusammengeführt und dort miteinander verbunden. Man läßt den Schaum demnach dort zulaufen, wo der Träger und die weitere(n) Schicht(en) zugeführt werden. Der Träger und die weitere(n) Schicht(en) können hierbei zum Beispiel durch Extrusion erzeugt werden. Die Schichten werden dann im Glättwerk unter Wärmeeinwirkung und Druck entsprechend laminiert. Vorteilhafterweise kann zum Verbinden der Kompaktfolie mit der Schaumschicht zusätzlich ein Klebemittel eingesetzt werden, welches in Form eines üblichen Klebers oder einer Klebeschicht einen flächigen dauerhaften Verbund liefert.
Erfindungsgemäß ist es bei allen drei Varianten möglich, den Träger und die weitere(n) Schicht(en) der zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie gleichzeitig herzustellen und unter Zuführen der Schaumschicht unmittelbar zur erfindungsgemäßen Schaumfolie zu gelan­ gen. Selbstverständlich können die einzelnen Schichten oder Folien auch gesondert er­ zeugt und als Halbfertigprodukte eingesetzt und dann zur Schaumfolie weiterverarbeitet werden.
Im Verfahren der Erfindung hat es sich als zweckmäßig erwiesen, mindestens eine der Folien oder Schichten vor dem Schritt des Zusammenfügens und Verbindens auf eine Temperatur im Bereich von etwa 50 bis 250°C vorzuwärmen. Die Temperatur kann in Abhängigkeit der Eigenschaften der zu behandelnden Folie, wie der Dicke und Art des thermoplastischen Kunststoffmaterials, ausgewählt werden. Hierzu kann beispielsweise ein IR-Strahlerfeld eingesetzt werden.
Die Folien und Schichten weisen die bereits beschriebenen Spezifikationen und Zusam­ mensetzungen auf. Selbstverständlich können diesen auch übliche Zusätze einverleibt werden.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt in den drei erfindungsgemä­ ßen Verfahrensvarianten das Verbinden des Trägers mit der oder den anders gefärbten Schichten außerhalb der Düsen der Extruder. Mit anderen Worten ist es nicht unbedingt erforderlich, daß Träger und weitere Schichten koextrudiert werden, dies ist jedoch möglich.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Herstellung einer zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie, aufweisend:
eine erste Vorrichtung zum Erzeugen und/oder Zuführen einer Kunststoffschicht zum Ausbilden eines Trägers einer ersten Farbe mit mindestens einer Vertiefung;
eine zweite Vorrichtung zum Erzeugen und/oder Zuführen zumindest einer weiteren Kunststoffschicht zum Ausbilden einer oder mehrerer, anders als der Träger gefärbter weiterer Schichten, die in die Vertiefung(en) des Trägers oberflächenbündig einpassen;
eine dritte Vorrichtung zum Zuführen einer Schaumschicht;
ein Glättwerk zum oberflächenbündigen Verbinden und Glätten der entstandenen Ober­ fläche
  • a) des Trägers, der weiteren Schicht(en) und der Schaumschicht unter Ausbilden einer zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie oder
  • b) des Trägers und der weiteren Schicht(en) unter Ausbilden einer zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie und
eine vierte Vorrichtung zum Verbinden der nach (b) erhaltenen zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie mit der Schaumschicht unter Ausbilden einer zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie.
Demzufolge kann die erfindungsgemäße Vorrichtung eine erste Vorrichtung, wie zum Beispiel einen Extruder, zum Erzeugen eines Trägers aufweisen sowie mindestens eine weitere Vorrichtung, wie zum Beispiel einen zweiten Extruder, zum Erzeugen der weiteren Schicht mit einer zweiten Farbe, die jeweils mit einem entsprechenden Formwerk­ zeug des Extruders ausgebildet werden. Auch können die erste und zweite Vorrichtung nur zur Zuführung von Träger und weiterer Schicht dienen, d. h. die vorgefertigten Schichten bzw. Folien werden eingesetzt. Die ausgeformte weitere Schicht wird dann in die Vertiefung des Trägers oberflächenbündig eingepaßt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden der Träger und der oder die weiteren Schichten durch Extrusion erzeugt, wobei das Formwerkzeug des ersten Extruders vor­ zugsweise eine schlitzartige Düse aufweist, in die ein Vorsprung hineinsteht, dessen quer zur Strömungsrichtung der Kunststoffschmelze verlaufender Querschnitt dem Vertie­ fungsquerschnitt des erzeugenden Trägers entspricht. Durch entsprechende Einstellung des Vorsprungs kann die Form und Abmessung der Vertiefung im Träger entsprechend eingestellt werden. So kann der Vorsprung beispielsweise in Form einer relativ langge­ streckten Lippe oder Welle vorliegen. Zur Regulierung von Dicke und Breite der Vertie­ fung kann die Lippe höhen- bzw. längenverstellbar eingerichtet sein. Auch können in der ersten Vorrichtung einstellbare Mittel, beispielsweise in Form von verstellbaren Lippen, vorgesehen sein, welche es ermöglichen, die Dicke des Trägers und somit die Gesamt­ dicke der Deckschicht zu variieren. Auch das Formwerkzeug des zweiten Extruders, beispielsweise in Form einer Düse, kann einstellbar ausgelegt sein, um die weitere(n) Schicht(en) für die gewählten Abmessungen der Vertiefung im Träger entsprechend zu dimensionieren.
Ferner ist erfindungsgemäß eine dritte Vorrichtung zum Zuführen einer Schaumschicht vorhanden.
Darüber hinaus weist die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung ein Glättwerk auf. Dieses dient nach der erfindungsgemäßen Ausführungsform (a) zum oberflächenbündigen Verbinden und Glätten der entstandenen Oberfläche des Trägers, zumindest einer weite­ ren Schicht und der Schaumschicht unter Ausbilden einer zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie. Alternativ dient das Glättwerk zum oberflächenbündigen Verbinden und Glätten der entstandenen Oberfläche des Trägers und der weiteren Schichten unter Ausbilden zunächst einer zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie, welche im Anschluß in einer vierten Vorrichtung unter Zuführen der Schaumschicht zur erfindungsgemäßen zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie verarbeitet wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist eine zusätzliche Vorrichtung zum Vorwär­ men mindestens einer der Folien oder Schichten vor dem Glättwerk vorgesehen, wobei vor dem Schritt des Zusammenfügens und Verbindens auf eine Temperatur im Bereich von etwa 50 bis 250°C vorgewärmt wird.
Die durch die Erfindung bereitgestellten Vorteile sind vielschichtig. So zeichnet sich die erfindungsgemäße zwei- oder mehrfarbige Schaumfolie durch eine Vielzahl günstiger Eigenschaften aus. Sie ist ohne Probleme verarbeitbar, erfüllt die gewünschten Anforde­ rungen und ist in einfacher Art und Weise wirtschaftlich herstellbar. Neben der außeror­ dentlich guten Verarbeitbarkeit bietet die erfindungsgemäße Schaumfolie eine zwei- oder mehrfarbige Ausführung, welche bislang im Stand der Technik noch nicht zur Verfügung stand.
Bei Einsatz der erfindungsgemäßen Schaumfolie können zusätzliche Verarbeitungs­ schritte eingespart werden, da unterschiedliche gefärbte Bauteile nicht mehr gesondert verarbeitet und später zusammengebaut werden müssen. Hierdurch können zusätzliche Kosten vermieden werden.
Neben dem ästhetischen Erscheinungsbild und der ansprechenden Optik liefert die zwei- oder mehrfarbige Schaumfolie den erwünschten guten Polstereffekt sowie das gute Rück­ stellvermögen bekannter Schaumfolien und zeigt ein vorteilhaft niedriges Gewicht. Insge­ samt erfüllt die zwei- oder mehrfarbige Schaumfolie in hohem Maße die Anforderungen der Automobilindustrie.
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung erge­ ben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der beiliegenden Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemä­ ßen Vorrichtung;
Fig. 2a einen schematischen Querschnitt eines ersten Formwerkzeugs eines ersten Extruders der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 2b einen schematischen Querschnitt eines zweiten Formwerkzeugs eines zweiten Extruders der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Ausführungsform eines Schichtenaufbaus der erfindungsgemäßen zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines Schichtenaufbaus der erfindungsgemäßen zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die im we­ sentlichen einen ersten Extruder 10 mit einem ersten Formwerkzeug 12, einen zweiten Extruder 20 mit zweitem Formwerkzeug 22 und ein Glättwerk 40 umfaßt. Dieser Aus­ schnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt in schematischer Form eine Herstel­ lungsvariante für die zwei- oder mehrfarbige Kompaktfolie, an die sich das Auflaminie­ ren auf eine Schaumschicht (nicht gezeigt) anschließt.
In Fig. 1 wird eine Kompaktfolie 14, zusammengesetzt aus Träger 15 und einer weite­ ren Schicht 16, erzeugt. Die Formmasse der ersten Kunststoffschmelze wird vom Extru­ der 10 über ein erstes Formwerkzeug 12 mit integrierter Ausgangsdüse bzw. Breit­ schlitzdüse (nicht gezeigt) als Träger 15 ausgestoßen. Der Träger 15 weist durch entspre­ chende Pigmentierung eine erste Farbe auf, die z. B. einen dunklen Farbton, wie Schwarz oder Braun, darstellen kann.
Der zweite Extruder 20 kann identisch wie Extruder 10 aufgebaut sein und stößt eine Kunststoffschmelze oder Formmasse durch ein zweites Formwerkzeug 22 mit Ausgangs­ düse (nicht gezeigt) als weitere Schicht 16 aus, die eine zweite Farbe eines anderen Farbtons aufweist, der heller als die erste Farbe sein kann.
Das in Fig. 2a im Querschnitt dargestellte erste Formwerkzeug 12 ist an den ersten Ex­ truder 10 angeordnet und weist eine formgebende Kammer 11 auf, in welche die Kunst­ stoffschmelze vom Extruder 10 über einen Kanal 13 eintritt. In die Kammer 11 ragt eine Lippe 18 als Vorsprung hinein, die einen rechtwinkligen Querschnitt hat und die Vertie­ fung 19 in der vom ersten Formwerkzeug 12 geformten Träger 15 ausformt. Die Kam­ mer 11 des Formwerkzeugs 12 geht in eine Ausgangsdüse (nicht gezeigt) über.
Das in Fig. 2b im Querschnitt gezeigte zweite Formwerkzeug 22 des zweiten Extruders 20 hat eine formgebende Kammer 21, durch die über einen Kanal 23 vom Extruder 20 die Kunststoffschmelze oder Formmasse eintritt. Die Kammer 21 geht in die Ausgangs­ düse (nicht gezeigt) des Formwerkzeugs 22 über. Der rechtwinklige lichte Querschnitt der Kammer 21 des zweiten Formwerkzeugs 22 ist an den rechtwinkligen Querschnitt der in die Kammer 11 des ersten Formwerkzeugs 12 hineinragenden Lippe 18 angepaßt oder mit dieser deckungsgleich. Das zweite Formwerkzeug 22 erzeugt die weitere Schicht 16 mit rechteckigem schlitzartigem Profil.
Das Glättwerk 40 umfaßt drei nebeneinander angeordnete rotierende Walzen 34, 36 und 38. Der Rotationssinn der Walzen ist Fig. 1 mit den entsprechenden Pfeilen zu entneh­ men. In der gezeigten Ausführungsform wird die von Extruder 10 und dem Formwerk­ zeug 12 ausgestoßene Trägerschicht 15 zum Einzugsspalt 42 geführt. Die vom zweiten Extruder 20 und zweiten Formwerkzeug 22 ausgestoßene Schicht 16 wird von oben senk­ recht zum Einzugsspalt 42 geführt. Das zweite Formwerkzeug 22 ist dabei derart ange­ ordnet, daß die weitere Schicht lagerichtig und angepaßt zum Träger 15 in den Einzugs­ spalt 42 zwischen der ersten Walze 34 und der zweiten Walze 36 eintritt, wobei die wei­ tere Schicht 16 genau deckungsgleich in die rechteckige Vertiefung 19 des Trägers 15 eintritt.
Die erste Walze 34 und die zweite Walze 36 befördern die zwei- oder mehrfarbige Kom­ paktfolie, zusammengesetzt aus Träger 15 und weiterer Schicht 16 weiter, bis der Foli­ enverbund über die dritte Walze 38, die sich im Uhrzeigersinn dreht, das Glättwerk 40 wieder verläßt. Durch die im Glättwerk vorherrschende Temperatur im Bereich zwischen etwa 40 bis 90°C und dem von den Walzen ausgeübten Druck werden die teilweise noch erwärmten Folien zu einem festen Verbund verschweißt bzw. verklebt und gleichzeitig wird die Oberfläche der Kompaktfolie geglättet.
Demzufolge kann gleichzeitig mit Herstellung des Trägers 15 eine Schicht 16 mittels Extrusion und Formgebung derart erzeugt werden, daß die Schicht in die Vertiefung 19 des Trägers 15 deckungsgleich hineinpaßt. Die Vereinigung von Träger 15 und Schicht 16 wird im Bereich des Einzugsspalts 42 des Glättwerks 40 durchgeführt, wobei die Schicht 16 lagerichtig in die Vertiefung 19 des Trägers 15 eingebracht wird.
Nach der Extrudereinrichtung und vor dem Glättwerk kann eine Vorrichtung zum Vor­ wärmen der entsprechenden Folie oder Schicht vorgesehen werden, um diese in geeig­ neter Weise für den anschließenden Prozeß des Verbindens bzw. Verklebens vorzube­ reiten.
Nach Verlassen des Glättwerks kann die zwei- oder mehrfarbige Kompaktfolie gegebe­ nenfalls nach Lackieren der Oberseite in einer weiteren Vorrichtung (nicht gezeigt) auf eine Schaumschicht 17 auflaminiert werden. Gleichzeitig kann die Oberseite der Kom­ paktfolie geprägt werden. Erfindungsgemäß kann die zwei- oder mehrfarbige Kompakt­ folie auch mit einem Kleber oder einer Klebefolie mit der Schaumschicht 17 verbunden werden. Die Schaumschicht 17 kann dabei gleichzeitig mit der Kompaktfolie hergestellt oder auch als Halbfertigprodukt zugeführt werden.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann eine weitere Vorrichtung 30 (gestrichelt dargestellt) zur Zuführung der Schaumschicht 17 vorgesehen sein. Die Schaumschicht 17 erstreckt sich zunächst in horizontaler Ebene und wird dann vor der ersten Walze 34 mitgenommen und auf deren Walzenumfang aufliegend dem Einzugs­ spalt 42 zugeführt. Hierdurch können der Träger 15 und die weitere Schicht 16 und der Schaum 17 im Einzugsspalt 42 des Glättwerks 40 aneinander gelegt werden und so un­ mittelbar die zwei- oder mehrfarbige Schaumfolie 50 gebildet werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Schichten bzw. Folien bereits unmittelbar nach Formgebung vor Eintritt in den Einzugsspalt 42 miteinander zu Verbinden.
Fig. 3 und 4 zeigen verschiedene Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie 50 auf Basis von thermoplastischem Kunststoff, wobei der Träger 15 der Kompaktfolie 14 jeweils bis zur Oberseite 55 der Kompaktfolie 14 reicht und die weitere Schicht 16 in die Vertiefung 19 des Trägers 15 eingefügt ist und ebenfalls bis zur Oberseite 55 der Kompaktfolie 14 reicht. Unterhalb der zweifarbigen Kompaktfolie 14 in Form der Deckschicht ist eine Unterschicht in Form der Schaum­ schicht 17 vorgesehen.
Hierbei sind die weitere Schicht 16 und der Träger 15 an der Oberseite 55 der Kompakt­ folie 14 oberflächenbündig angeordnet. Demzufolge erscheint die erfindungsgemäße Schaumfolie 50 mit dem Träger 15 einer ersten Farbe und der Schicht 16 einer zweiten Farbe dem Betrachter als zweifarbig.

Claims (26)

1. Zwei- oder mehrfarbige Schaumfolie (50) auf der Basis eines thermoplastischen Kunststoffs, umfassend mindestens eine Deck- und eine Unterschicht, wobei die Unter­ schicht eine Schaumschicht (17) darstellt und die Deckschicht in Form einer zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie (14) aus einem Träger (15) und mindestens einer weiteren Schicht (16) vorliegt, wobei die weitere(n) Schicht(en) in einer entsprechenden Vertie­ fung (19) des Trägers (15) und mit diesem oberflächenbündig angeordnet ist (sind) und sowohl Träger (15) als auch weitere Schicht(en) (16) jeweils einen Teil der Oberfläche der Folie bilden und verschieden gefärbt sind.
2. Schaumfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei- oder mehr­ farbige Kompaktfolie (14) auf die Schaumschicht (17) laminiert ist.
3. Schaumfolie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaum­ schicht (17) einen Polyurethan- oder Polyolefinschaum darstellt, wobei der Polyolefin­ schaum insbesondere aus Polyethylen und/oder Polypropylen zusammengesetzt ist.
4. Schaumfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompaktfolie (14) eine Dicke von etwa 0,2 bis 1,5 mm, insbesondere etwa 0,3 bis 0,7 mm, aufweist.
5. Schaumfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Schicht (16) eine Dicke von etwa 0,2 bis 1,0 mm, insbesondere etwa 0,3 bis 0,6 mm, aufweist.
6. Schaumfolie nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die Schaumschicht (17) eine Dicke von etwa 0,7 bis 8,0 mm, insbesondere etwa 1,0 bis 4 mm, aufweist.
7. Schaumfolie nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich­ net, daß die weitere Schicht (16) dieselben Dimensionen wie die rechteckförmige Vertie­ fung (19) im Träger (15) aufweist.
8. Verfahren zur Herstellung einer zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie auf der Basis eines thermoplastischen Kunststoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit den fol­ genden Verfahrensschritten:
  • 1. Herstellen und/oder Zuführen eines Trägers (15) auf Basis eines thermoplasti­ schen Kunststoffs einer ersten Farbe unter Ausbilden mindestens einer Vertiefung (19) im Dickenprofil des Trägers (15);
  • 2. Herstellen und/oder Zuführen mindestens einer vom Träger (15) verschieden ge­ färbten weiteren Schicht (16), die in die Vertiefung (19) des Trägers (15) oberflächen­ bündig eingepaßt wird und Verbinden der Schichten unter Wärme- und Druckeinwirkung bei gleichzeitigem Glätten der entstehenden Oberfläche unter Ausbilden einer Deck­ schicht in Form einer zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie (14);
  • 3. gegebenenfalls Lackieren der Oberseite der Deckschicht und
  • 4. Laminieren der Deckschicht auf eine Schaumschicht (17) gegebenenfalls unter gleichzeitigem Prägen der Deckschicht.
9. Verfahren zur Herstellung einer zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie auf der Basis eines thermoplastischen Kunststoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit den fol­ genden Verfahrensschritten:
  • 1. Herstellen und/oder Zuführen eines Trägers (15) auf Basis eines thermoplasti­ schen Kunststoffs einer ersten Farbe unter Ausbilden mindestens einer Vertiefung (19) im Dickenprofil des Trägers (15);
  • 2. Herstellen und/oder Zuführen mindestens einer vom Träger (15) verschieden ge­ färbten weiteren Schicht (16), die in die Vertiefung (19) des Trägers (15) oberflächenbündig eingepaßt wird und Verbinden der Schichten unter Wärme- und Druckeinwirkung bei gleichzeitigem Glätten der entstehenden Oberfläche unter Ausbilden einer Deck­ schicht in Form einer zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie (14);
  • 3. gegebenenfalls Lackieren und Prägen der Oberseite der Deckschicht und
  • 4. Laminieren der Deckschicht auf eine Schaumschicht (17) unter Einsatz eines Kle­ bemittels.
10. Verfahren zur Herstellung einer zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie auf der Basis eines thermoplastischen Kunststoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit den fol­ genden Verfahrensschritten:
  • 1. Herstellen und/oder Zuführen eines Trägers (15) auf Basis eines thermoplasti­ schen Kunststoffs einer ersten Farbe unter Ausbilden mindestens einer Vertiefung (19) im Dickenprofil des Trägers (15), welche in die Vertiefung paßt;
  • 2. Zuführen mindestens einer vom Träger (15) verschieden gefärbten weiteren Schicht (16);
  • 3. Zuführen einer Schaumschicht (17);
  • 4. Zusammenführen von Träger (15), weiterer Schicht(en) (16) und Schaumschicht (17), Verbinden der Schichten unter Wärme- und Druckeinwirkung bei gleichzeitigem Glätten der entstehenden Oberfläche unter Ausbilden einer zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie (50) und
  • 5. gegebenenfalls Lackieren und Prägen der Oberseite der Deckschicht.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeich­ net, daß der Träger (15) und die weitere Schicht (16) der Deckschicht gleichzeitig herge­ stellt und unter Zuführen der Schaumschicht (17) die zwei- oder mehrfarbige Schaumfo­ lie (50) hergestellt wird.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeich­ net, daß die weitere Schicht (16) dieselben Dimensionen wie die Vertiefung (19) im Trä­ ger (15) aufweist.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeich­ net, daß als Schaumschicht (17) ein Polyurethan- oder Polyolefinschaum eingesetzt wird, wobei der Polyolefinschaum insbesondere einen Polyethylen- und/oder einen Polypropy­ lenschaum darstellt.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeich­ net, daß der Träger (15) und die weitere(n) Schicht(en) (16) extrudiert werden.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeich­ net, daß mindestens eine der Folien oder Schichten vor dem Schritt des Zusammenfügens und Verbindens auf eine Temperatur im Bereich von etwa 50 bis 250°C vorgewärmt wird.
16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeich­ net, daß eine Deckschicht mit einer Dicke von etwa 0,2 bis 1,5 mm, bevorzugt etwa 0,3 bis 0,7 mm, eingesetzt wird.
17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeich­ net, daß eine Schaumschicht (17) mit einer Dicke von etwa 0,7 bis 8,0 mm, bevorzugt etwa 1,0 bis 4 mm, eingesetzt wird.
18. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeich­ net, daß das Verbinden des Trägers (15) mit der oder den anders gefärbten Schichten (16) außerhalb der Düsen der Extruder erfolgt.
19. Vorrichtung zur Herstellung einer zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie, aufwei­ send:
eine erste Vorrichtung zum Erzeugen und/oder Zuführen einer Kunststoffschicht zum Ausbilden eines Trägers (15) einer ersten Farbe mit mindestens einer Vertiefung (19);
eine zweite Vorrichtung zum Erzeugen und/oder Zuführen zumindest einer weiteren Kunststoffschicht zum Ausbilden einer oder mehrerer, anders als der Träger (15) gefärbter weiterer Schichten (16), die in die Vertiefung(en) (19) des Trägers (15) oberflä­ chenbündig einpassen;
eine dritte Vorrichtung zum Zuführen einer Schaumschicht (17);
ein Glättwerk zum oberflächenbündigen Verbinden und Glätten der entstandenen Ober­ fläche
  • a) des Trägers (15), der weiteren Schicht(en) (16) und der Schaumschicht (17) unter Ausbilden einer zwei- oder mehrfarbigen Schaumfolie (50) oder
  • b) des Trägers (15) und der weiteren Schicht(en) (16) unter Ausbilden einer zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie (14) und
eine vierte Vorrichtung zum Verbinden der nach (b) erhaltenen zwei- oder mehrfarbigen Kompaktfolie (14) mit der Schaumschicht (17) unter Ausbilden einer zwei- oder mehr­ farbigen Schaumfolie (50).
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite Vorrichtung Extruder darstellen.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, in der das Verbinden des Trägers (15) mit der oder den anders gefärbten Folien oder Schichten (16) außerhalb der Düsen der Extruder erfolgt.
22. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekenn­ zeichnet, daß vor der dritten Vorrichtung Mittel zum Lackieren und Prägen der Deck­ schicht vorgesehen sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß vor der dritten Vorrichtung Mittel zum Lackieren und in der dritten Vorrichtung Mittel zum Prägen vorgesehen sind.
24. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die erste Vorrichtung einstellbare Mittel aufweist, um die Form und Größe der Vertiefung(en) (19) im Träger (15) zu variieren.
25. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 19 bis 24, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die erste Vorrichtung einstellbare Mittel aufweist, um die Dicke des Trä­ gers (15) und somit die Gesamtdicke der Deckschicht zu variieren.
26. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Mittel zum Vorwärmen mindestens einer der Folien oder Schichten vor dem Glättwerk auf eine Temperatur im Bereich von etwa 50 bis 250°C vorgesehen sind.
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