DE10121093A1 - Verwendung von Tetrahydrocurcuminoiden oder deren Derivaten als Wirkstoffe zur Herstellung von kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen zur Verbesserung der Barrierefunktion der Haut - Google Patents
Verwendung von Tetrahydrocurcuminoiden oder deren Derivaten als Wirkstoffe zur Herstellung von kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen zur Verbesserung der Barrierefunktion der HautInfo
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Abstract
Verwendung von einem oder mehreren Wirkstoffen aus der Gruppe Tetrahydrocurcumin, Tetrahydrodemethoxycurcumin und Tetrahydrobisdemethoxycurcumin zur Herstellung kosmetischer oder dermatologischer Zubereitungen zur Verbesserung der Barrierefunktion der Haut.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Tetrahydrocurcuminoiden oder
deren Derivaten in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen zur Verbesserung
der Barrierefunktion der Haut sowie die Verwendung dieser Gruppe von Wirkstoffen auf
dem Gebiet der kosmetischen und dermatologischen Hautpflege.
Unter kosmetischer Hautpflege ist in erster Linie zu verstehen, daß die natürliche Funktion der
Haut als Barriere gegen Umwelteinflüsse (z. B. Schmutz, Chemikalien, Mikroorganismen) und
gegen den Verlust von körpereigenen Stoffen (z. B. Wasser, natürliche Fette, Elektrolyte) gestärkt
oder wiederhergestellt wird.
Wird diese Funktion gestört, kann es zu verstärkter Resorption toxischer oder allergener Stoffe
oder zum Befall von Mikroorganismen und als Folge zu toxischen oder allergischen Haut
reaktionen kommen.
Bei alter Haut beispielsweise erfolgt die regenerative Erneuerung verlangsamt, wobei ins
besondere das Wasserbindungsvermögen der Hornschicht nachlässt. Sie wird deshalb
inflexibel, trocken und rissig ("physiologisch" trockene Haut). Ein Barriereschaden ist die
Folge. Die Haut wird anfällig für negative Umwelteinflüsse, wie die Invasion von Mikro
organismen, Toxinen und Allergenen. Als Folge kann es sogar zu toxischen oder aller
gischen Hautreaktionen kommen.
Bei pathologisch trockener und empfindlicher Haut liegt ein Barriereschaden a priori vor. Epi
dermale Interzellularlipide werden fehlerhaft oder in ungenügender Menge bzw. Zusammensetzung
gebildet. Die Konsequenz ist eine erhöhte Durchlässigkeit der Hornschicht und ein
unzureichender Schutz der Haut vor Verlust an hygroskopischen Substanzen und Wasser.
Die Barrierewirkung der Haut kann über die Bestimmung des transepidermalen Wasserverlustes
(TEWL - transepidermal water loss) quantifiziert werden. Dabei handelt es sich um die
Abdunstung von Wasser aus dem Körperinneren ohne Einbeziehung des Wasserverlustes beim
Schwitzen. Die Bestimmung des TEWL-Wertes hat sich als außerordentlich informativ erwiesen
und kann zur Diagnose rissiger oder schrundiger Haut, zur Bestimmung der Verträglichkeit
chemisch verschiedenartig aufgebauter Tenside und dergleichen mehr herangezogen werden.
Für die Schönheit und Gepflegtheit der Haut ist der Wasseranteil in der obersten Hautschicht von
größter Bedeutung. Man kann ihn in einem begrenzten Umfang durch Einbringen von
Feuchtigkeitsregulatoren günstig beeinflussen.
Anionische Tenside, welche im allgemeinen Bestandteile von Reinigungszubereitungen sind,
können den pH-Wert in der Hornschicht langanhaltend erhöhen, was regenerative Prozesse, die
der Wiederherstellung und Erneuerung der Barrierefunktion der Haut dienen, stark behindert. In
diesem Fall stellt sich in der Hornschicht zwischen Regeneration und dem Verlust essentieller
Substanzen durch regelmäßige Extraktion ein neuer, häufig sehr ungünstiger
Gleichgewichtszustand ein, der das äußere Erscheinungsbild der Haut und die physiologische
Funktionsweise der Hornschicht entscheidend beeinträchtigt.
Schon bei einem einfachen Wasserbad ohne Zusatz von Tensiden kommt es zunächst zu einer
Quellung der Hornschicht der Haut, wobei der Grad dieser Quellung beispielsweise von der Dauer
des Bades und dessen Temperatur abhängt. Zugleich werden wasserlösliche Stoffe, z. B.
wasserlösliche Schmutzbestandteile, aber auch hauteigene Stoffe, die für das
Wasserbindungsvermögen der Hornschicht verantwortlich sind, ab- bzw. ausgewaschen. Durch
hauteigene, oberflächenaktive Stoffe werden zudem auch Hautfette in gewissem Ausmaß gelöst
und ausgewaschen. Dies bedingt nach anfänglicher Quellung eine nachfolgende, deutliche
Austrocknung der Haut, die durch waschaktive Zusätze noch verstärkt werden kann.
Bei gesunder Haut sind diese Vorgänge im allgemeinen belanglos, da die Schutzmechanismen
der Haut solche leichten Störungen der oberen Hautschichten ohne weiteres kompensieren
können. Aber bereits im Fall nichtpathologischer Abweichungen vom Normalstatus, z. B. durch
umweltbedingte Abnutzungsschäden bzw. Irritationen, Lichtschäden, Altershaut usw., ist der
Schutzmechanismus der Hautoberfläche gestört. Unter Umständen ist er dann aus eigener Kraft
nicht mehr imstande, seine Aufgabe zu erfüllen und muss durch externe Maßnahmen regeneriert
werden.
Um die defizitäre Haut bei ihrer natürlichen Regeneration zu unterstützen und ihre physiologische
Funktion zu stärken, werden topischen Präparaten in neuerer Zeit zunehmend
Interzellularlipidmischungen zugesetzt, die von der Haut zum Wiederaufbau der natürlichen
Barriere verwendet werden sollen. Allerdings handelt es sich bei diesen Lipiden, insbesondere
aber den Ceramiden, um sehr teure Rohstoffe. Zudem ist ihre Wirkung meist sehr viel geringer als
erhofft.
Ziel der vorliegenden Erfindung war es somit, Wege zu finden, die Nachteile des Standes der
Technik zu vermeiden. Insbesondere sollte die Wirkung der Hautpflegeprodukte physiologisch,
schnell und nachhaltig sein.
Unter Hautpflege im Sinn der vorliegenden Erfindung ist in erster Linie zu verstehen, daß die
natürliche Funktion der Haut als Barriere gegen Umwelteinflüsse (z. B. Schmutz, Chemikalien,
Mikroorganismen) und gegen den Verlust von körpereigenen Stoffen (z. B. Wasser, Lipide,
Elektrolyte) gestärkt oder wiederhergestellt wird.
Produkte zur Pflege, Behandlung und Reinigung trockener und strapazierter Haut sind an sich
bekannt. Allerdings ist ihr Beitrag zur Regeneration einer physiologisch intakten, hydratisierten und
glatten Hornschicht umfangmäßig und zeitlich begrenzt.
Die Wirkung von Salben und Cremes auf die Barrierefunktion und die Hydratation der Hornschicht
beruht im wesentlichen auf der Abdeckung (Okklusion) der behandelten Hautbezirke. Die Salbe
oder Crème stellt sozusagen eine (zweite) künstliche Barriere dar, die den Wasserverlust der Haut
verhindern soll. Entsprechend leicht kann diese physikalische Barriere - beispielsweise mit
Reinigungsmitteln - wieder entfernt werden, wodurch der ursprüngliche, beeinträchtigte Zustand
wieder erreicht wird. Darüber hinaus kann die Hautpflegewirkung bei regelmäßiger Behandlung
nachlassen. Nach dem Absetzen der Produktanwendung kehrt die Haut sehr schnell wieder in den
Zustand vor Behandlungsbeginn zurück. Bei bestimmten Produkten verschlechtert sich der
Zustand der Haut unter Umständen sogar vorübergehend. Eine nachhaltige Produktwirkung wird
in der Regel also nicht oder nur in einem eingeschränkten Maß erreicht.
Die Wirkung einiger pharmazeutischer Zubereitungen auf die Barrierefunktion der Haut besteht
sogar in einer selektiven Barriereschädigung, die ermöglichen soll, daß Wirkstoffe in bzw. durch
die Haut in den Körper eindringen können. Ein gestörtes Erscheinungsbild der Haut wird dabei als
Nebenwirkung teilweise billigend in Kauf genommen.
Die Wirkung von pflegenden Reinigungsprodukten besteht im wesentlichen in einer effizienten
Rückfettung mit Sebumlipid-ähnlichen Substanzen. Durch die gleichzeitige Verminderung des
Tensidgehalts solcher Zubereitungen lässt sich der Schaden an der Hornschichtbarriere weiter
begrenzen.
Dem Stand der Technik mangelt es allerdings an Zubereitungen, welche die Barrierefunktion und
die Hydratation der Hornschicht positiv beeinflussen und die physikalisch-chemischen
Eigenschaften der Hornschicht und insbesondere der Lamellen aus Interzellularlipiden stärken
bzw. sogar wiederherstellen.
Als Tetrahydrocurcumoide wird eine Mischung der durch Hydrierung des im Wurzelextrakt
der Curcuma longa enthaltenen, gelben Curcumins sowie seiner Begleitstoffe oder auch
eine der wesentlichen Inhaltsstoffe Tetrahydrocurcumin, Tetrahydrodemethoxycurcumin
und Tetrahydrobisdemethoxycurcumin allein bezeichnet. Die Mischung der
Tetrahydrocurcumine ist im Gegensatz zum Curcumin nahezu farblos. Die
Hauptinhaltsstoffe lassen sich durch folgende Strukturformeln beschreiben:
Tetrahydrocurcumin bildet den Hauptbestandteil der Tetrahydrocurcumoide. Daneben sind
noch:
Tetrahydrodemethoxycurcumin und das:
Tetrahydrobisdemethoxycurcumin in der als Tetrahydrocurcumoide bezeichneten
Mischung enthalten.
Die PCT/US 99/09006 beschreibt den Einsatz von Tetrahydrocurcumin als Antioxidans in
Zubereitungen zur Pigmentaufhellung. Über weitere, vorteilhafte Wirkungen derartiger
Zubereitungen, insbesondere eine Verbesserung der Barrierefunktion der Haut
betreffende, wird nichts offenbart. Die Verwendung von Tetrahydrodemethoxycurcumin
oder Tetrahydrobisdemethoxycurcumin wird in der genannten Druckschrift ebenfalls nicht
offenbart.
Die US 5861415 beschreibt ein Verfahren zur Entfernung freier Radikale in Patienten, zur
Verhinderung ihrer Bildung oder zum Schutz von Körpergewebe vor Schädigungen durch
den Einsatz von Curcuminen. Diese wirken dabei unter anderem als Antioxidantien.
Offenbart wird auch, daß in den aus Radix Curcuma longa extrahierten Curcuminen
geringe Anteile von Tetrahydrocurcumin enthalten sein können. Diesem Stoff werden
jedoch keine vorteilhaften Wirkungen zugeschrieben. Die Verwendung von
Tetrahydrodemethoxycurcumin oder Tetrahydrobisdemethoxycurcumin wird in der
genannten Patentschrift ebenfalls nicht offenbart.
Der Artikel "Involvement of the β-Diketone Moiety in the Antioxidative Mechanism of
Tetrahydrocurcumin" von Y. Sugiyama und anderen in der Zeitschrift "Biochemical
Pharmacology", Band 52, Seiten 519-525 aus dem Jahre 1996 zeigt, daß
Tetrahydrocurcuminoide die mutagene Wirkung verschiedener, krebserregender
Substanzen wirksamer inhibiert, als Curcumin, dessen Hauptmetabolit es ist. Dies wird der
antioxidativen Wirkung seiner β-diketonischen Strukturuntereinheit zugeschrieben. Über
weitere, vorteilhafte Wirkungen des Tetrahydrocurcumins, wie etwa die Verbesserung der
Barrierefunktion der Haut betreffend, wird nichts ausgesagt.
Daher war es überraschend und für den Fachmann nicht vorherzusehen, daß der erfin
dungsgemäße Einsatz von Tetrahydrocurcuminoiden als Wirkstoffe in kosmetischen und
dermatologischen Zubereitungen zur Verbesserung der Barrierefunktion der Haut den
Nachteilen des Standes der Technik abhilft, indem derartige, erfindungsgemäße
Zubereitungen:
- - besser die Barriereeigenschaften der Haut erhalten oder wiederherstellen,
- - besser der Hautaustrocknung entgegenwirken,
- - besser der Alterung der Haut vorbeugen,
- - zur Behandlung von Alterungsschäden der Haut geeigneter sind,
- - besser den desoxidativen Hauteigenschutz stärken,
- - besser der Faltenbildung vorbeugen,
- - die Haut besser vor Elastizitätsverlust schützen,
- - die Haut besser vor Umwelteinflüssen schützen,
- - die Haut besser vor Entzündungen schützen,
- - besser als Antioxidans wirken,
- - besser als Radikalfänger wirken,
- - besser die Bindung von schädlichen Photoprodukten an Lipide, DNS und Proteine verhindern,
- - besser die Haut gegen Photoreaktionen schützen,
als die Zubereitungen des Standes der Technik.
Die Gesamtmenge an den erfindungsgemäß verwendeten Tetrahydrocurcuminoiden in den
fertigen, kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen wird vorteilhaft aus dem Be
reich von 0,01-10 Gew.-%, bevorzugt 0,02-5,0 Gew.-%, insbesondere 0,05-2,5 Gew.-%
gewählt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Es ist von Vorteil, reine Einzelsubstanzen, gewählt aus der Gruppe Tetrahydrocurcumin,
Tetrahydrodemethoxycurcumin oder Tetrahydrobisdemethoxycurcumin, zu verwenden,
oder gegebenenfalls Wirkstoffkombinationen mit Gewichtsverhältnissen zwischen den drei
Tetrahydrocurcuminoiden Tetrahydrocurcumin, Tetrahydrodemethoxycurcumin und
Tetrahydrobisdemethoxycurcumin aus dem Bereich von 60-100 zu 0,01-30 zu 0,01-10,
bevorzugt 70-100 zu 5-25 zu 0,01-8, insbesondere 80-100 zu 15-20 zu 1-4, zu wählen.
Die erfindungsgemäße Kombination aus mindestens einem der drei
Tetrahydrocurcuminoide Tetrahydrocurcumin, Tetrahydrodemethoxycurcumin und/oder
Tetrahydrobisdemethoxycurcumin, insbesondere aller drei Tetrahydrocurcuminoide, wird im
Rahmen dieser Schrift auch kollektiv als "erfindungsgemäßer Wirkstoff" oder "erfindungs
gemäß verwendeter Wirkstoff" oder "erfindungsgemäß verwendete Wirkstoffkombination"
bezeichnet bzw. mit sinnverwandten Bezeichnungen belegt.
Erfindungsgemäß sind daher die Verwendung von Wirkstoffen oder
Wirkstoffkombinationen, enthaltend Tetrahydrocurcuminoide sowie seine Verwendung zur
Verbesserung der Barrierefunktion der Haut.
Als besonders vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ferner an
gesehen die Verwendung von Wirkstoffkombinationen, enthaltend Tetrahydrocurcuminoide
zur Verbesserung der Barrierefunktion der Haut.
Bei Anwendung der erfindungsgemäß verwendeten Substanzen bzw. kosmetischer oder topischer,
dermatologischer Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäß verwendeten
Substanzen ist in überraschender Weise eine wirksame Behandlung, aber auch eine Prophylaxe
von defizitären, sensitiven oder hypoaktiven Hautzuständen oder defizitären, sensitiven oder
hypoaktiven Zustände von Hautanhangsgebilden möglich. Die erfindungsgemäß verwendeten
Substanzen bzw. kosmetische oder topische, dermatologische Zubereitungen mit einem
wirksamen Gehalt an erfindungsgemäßen Substanzen dienen aber auch in überraschender Weise
zur Stimulation der Kollagen-, Hyaluronsäure-, Elastinsynthese und zur Stimulation der
Ceramidsynthese der Haut.
Die erfindungsgemäßen, kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen können, wie
üblich, zusammengesetzt sein und zur Behandlung, der Pflege und der Reinigung der Haut
und/oder der Haare und als Schminkprodukt in der dekorativen Kosmetik dienen. Sie
enthalten 0,01-10 Gew.-%, bevorzugt 0,02-5,0 Gew.-%, insbesondere 0,05-2,5 Gew.-
%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, an erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffkombinationen.
Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, den erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkom
binationen bzw. kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen solche Wirk
stoffkombinationen, enthaltend Komplexbildner, zuzufügen.
Komplexbildner sind an sich bekannte Hilfsstoffe der Kosmetologie bzw. der medizinischen
Galenik. Durch die Komplexierung von störenden Metallen, wie Mn, Fe, Cu und anderer,
können beispielsweise unerwünschte, chemische Reaktionen in kosmetischen oder
dermatologischen Zubereitungen verhindert werden.
Komplexbildner, insbesondere Chelatoren, bilden mit Metallatomen Komplexe, welche bei
Vorliegen eines oder mehrerer, mehrbasiger Komplexbildner, also Chelatoren,
Metallacyclen darstellen. Chelate stellen Verbindungen dar, in denen ein einzelner Ligand
mehr als eine Koordinationsstelle an einem Zentralatom besetzt. In diesem Fall werden
also normalerweise gestreckte Verbindungen durch Komplexbildung über ein Metall-Atom
oder -Ion zu Ringen geschlossen. Die Zahl der gebundenen Liganden hängt von der
Koordinationszahl des zentralen Metalls ab. Voraussetzung für die Chelatbildung ist, daß
die mit dem Metall reagierende Verbindung zwei oder mehr Atomgruppierungen enthält,
die als Elektronendonatoren wirken.
Der oder die Komplexbildner können vorteilhaft aus der Gruppe der üblichen Ver
bindungen gewählt werden, wobei bevorzugt mindestens eine Substanz aus der Gruppe,
bestehend aus Weinsäure und deren Anionen, Citronensäure und deren Anionen,
Aminopolycarbonsäuren und deren Anionen (wie beispielsweise Ethylendiamin
tetraessigsäure (EDTA) und deren Anionen, Hydroxyethylendiaminotriessigsäure
(HOEDTA) und deren Anionen, Diethylenaminopentaessigsäure (DPTA) und deren
Anionen, trans-1,2-Diaminocyclohexantetraessigsäure (CDTA) und deren Anionen).
Der oder die Komplexbildner sind erfindungsgemäß vorteilhaft in kosmetischen oder der
matologischen Zubereitungen, bevorzugt zu 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt zu
0,05 Gew.-% bis 5 Gew.-%, insbesondere bevorzugt zu 0,1-2,0 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zubereitungen, enthalten.
Zur Anwendung werden die kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen erfin
dungsgemäß in der für Kosmetika üblichen Weise auf die Haut und/oder die Haare in aus
reichender Menge aufgebracht.
Erfindungsgemäße, kosmetische und dermatologische Zubereitungen können in verschie
denen Formen vorliegen. So können sie z. B. eine Emulsion oder Mikroemulsion vom Typ
Öl-in-Wasser (O/W), eine multiple Emulsion, beispielsweise vom Typ Wasser-in-Öl-in-
Wasser (W/O/W), ein Gel oder einen festen Stift darstellen. Es ist auch vorteilhaft, die
Tetrahydrocurcuminoide in verkapselter Form darzureichen, z. B. in Kollagenmatrices und
anderen, üblichen Verkapselungsmaterialien, z. B. als Celluloseverkapselungen, in
Gelatine, Wachsmatrices oder liposomal verkapselt. Insbesondere Wachsmatrices, wie sie
in der DE-OS 43 08 282 beschrieben werden, haben sich als günstig herausgestellt.
Es ist auch möglich und vorteilhaft im Sinn der vorliegenden Erfindung, erfindungsgemäß
verwendete Wirkstoffkombinationen in wäßrige Systeme bzw. Tensidzubereitungen zur
Reinigung der Haut und der Haare einzufügen.
Die erfindungsgemäßen, kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen können kos
metische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet
werden, z. B. Konservierungsmittel, Bakterizide, Parfüms, Substanzen zum Verhindern des
Schäumens, Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben, Verdickungsmittel,
oberflächenaktive Substanzen, Emulgatoren, weichmachende, anfeuchtende und/oder
feuchhaltende Substanzen, Fette, Öle, Wachse oder andere, übliche Bestandteile einer
kosmetischen oder dermatologischen Formulierung, wie Alkohole, Polyole, Polymere,
Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösemittel oder Silikonderivate.
Insbesondere können erfindungsgemäß verwendete Wirkstoffkombinationen auch mit an
deren Antioxidantien und/oder Radikalfängern kombiniert werden.
Vorteilhaft werden solche Antioxidantien gewählt aus der Gruppe, bestehend aus Amino
säuren (z. B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivaten, Imidazole (z. B. Uro
caninsäure) und deren Derivaten, Peptide, wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin und
deren Derivaten (z. B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z. B. α-Carotin, β-Carotin, Lycopin)
und deren Derivaten, Chlorogensäure und deren Derivaten, Liponsäure und deren Derivaten
(z. B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole (z. B.
Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-
Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl- und
Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat,
Thiodipropionsäure und deren Derivaten (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide,
Nukleoside und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z. B. Buthioninsulfoximine, Homocy
steinsulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen,
verträglichen Dosierungen (z. B. pmol bis µmol/kg), ferner (Metall)-Chelatoren (z. B. α-Hy
droxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hydroxysäuren (z. B. Citro
nensäure, Milchsäure, Apfelsäure), Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte, Bilirubin, Bi
liverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und deren Derivate
(z. B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und deren Derivate, Ubichinon und
Ubichinol und deren Derivate, Tocopherole und Derivate (z. B. Vitamin-E-acetat), Vitamin A
und Derivate (Vitamin-A-palmitat) sowie Koniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure
und deren Derivate, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure,
Nordihydroguajarethsäure, Trihydroxybutyrophenon, Harnsäure und deren Derivate,
Mannose und deren Derivate, Sesamol, Sesamolin, Zink und dessen Derivate (z. B. ZnO,
ZnSO4) Selen und dessen Derivate (z. B. Selenmethionin), Stilbene und deren Derivate
(z. B. Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze,
Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser genannten
Wirkstoffe.
Die Menge der vorgenannten Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den Zu
bereitungen beträgt vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05-20 Gew.-%,
insbesondere 1-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Sofern Vitamin E und/oder dessen Derivate das oder die zusätzlichen Antioxidantien
darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001-10 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Sofern Vitamin A bzw. Vitamin-A-Derivate bzw. Carotine bzw. deren Derivate das oder
die zusätzlichen Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen
aus dem Bereich von 0,001-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulie
rung, zu wählen.
Erfindungsgemäße Emulsionen sind vorteilhaft und enthalten z. B. die genannten Fette,
Öle, Wachse und anderen Fettkörper sowie Wasser und einen Emulgator, wie er übli
cherweise für einen solchen Typ der Formulierung verwendet wird.
Die Lipidphase kann vorteilhaft gewählt werden aus folgender Substanzgruppe:
- - Mineralöle, Mineralwachse;
- - Öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure; ferner natürliche Öle, wie z. B. Rizinusöl;
- - Fette, Wachse und andere, natürliche und synthetische Fettkörper, vorzugsweise Ester von Fettsäuren mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z. B. mit Isopropanol, Propy lenglykol oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger C- Zahl oder mit Fettsäuren;
- - Alkylbenzoate;
- - Silikonöle, wie Dimethylpolysiloxane, Diethylpolysiloxane, Diphenylpolysiloxane sowie Mischformen daraus.
Die Ölphase der Emulsionen, Oleogele bzw. Hydrodispersionen oder Lipodispersionen im
Sinn der vorliegenden Erfindung wird vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der Ester aus
gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäu
ren einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten, ver
zweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen,
aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und gesättigten und/oder unge
sättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis
30 C-Atomen. Solche Esteröle können dann vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe Isopropylmyristat,
Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-
Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat, 2-
Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat,
Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat sowie synthetische, halbsynthetische
und natürliche Gemische solcher Ester, z. B. Jojobaöl.
Ferner kann die Ölphase vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der verzweigten und
unverzweigten Kohlenwasserstoffe und -wachse, der Silkonöle, der Dialkylether, der Grup
pe der gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten Alkohole sowie
der Fettsäuretriglyceride, namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder un
gesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12-18 C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride können beispielsweise
vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und
natürlichen Öle, z. B. Olivenöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Erdnußöl, Rapsöl, Mandelöl,
Palmöl, Kokosöl, Palmkernöl und dergleichen mehr.
Auch beliebige Abmischungen solcher Öl- und Wachskomponenten sind vorteilhaft im Sin
ne der vorliegenden Erfindung einzusetzen. Es kann auch gegebenenfalls vorteilhaft sein,
Wachse, beispielsweise Cetylpalmitat, als alleinige Lipidkomponente der Ölphase einzu
setzen.
Vorteilhaft wird die Ölphase gewählt aus der Gruppe 2-Ethylhexylisostearat, Octyldodeca
nol, Isotridecylisononanoat, Isoeicosan, 2-Ethylhexylcocoat, C12-15-Alkylbenzoat, Capryl-
Caprinsäure-triglycerid, Dicaprylylether.
Besonders vorteilhaft sind Mischungen aus C12-15-Alkylbenzoat und 2-Ethylhexylisostearat,
Mischungen aus C12-15-Alkylbenzoat und Isotridecylisononanoat sowie Mischungen aus
C12-15-Alkylbenzoat, 2-Ethylhexylisostearat und Isotridecylisononanoat.
Von den Kohlenwasserstoffen sind Paraffinöl, Squalan und Squalen vorteilhaft im Sinn
der vorliegenden Erfindung zu verwenden.
Vorteilhaft kann die Ölphase ferner einen Gehalt an cyclischen oder linearen Silikonölen
aufweisen oder vollständig aus solchen Ölen bestehen, wobei allerdings bevorzugt wird,
außer dem Silikonöl oder den Silikonölen einen zusätzlichen Gehalt an anderen Ölphasen
komponenten zu verwenden.
Vorteilhaft wird Cyclomethicon (Octamethylcyclotetrasiloxan) als erfindungsgemäß zu ver
wendendes Silikonöl eingesetzt. Aber auch andere Silikonöle sind vorteilhaft im Sinn der
vorliegenden Erfindung zu verwenden, beispielsweise Hexamethylcyclotrisiloxan, Polydi
methylsiloxan, Poly(methylphenylsiloxan).
Besonders vorteilhaft sind ferner Mischungen aus Cyclomethicon und Isotridecylisono
nanoat, aus Cyclomethicon und 2-Ethylhexylisostearat.
Die wäßrige Phase der erfindungsgemäßen Zubereitungen enthält gegebenenfalls vorteil
haft Alkohole, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl sowie deren Ether, vorzugsweise Etha
nol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -
monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -monobutylether, Diethy
lenglykolmonomethyl- oder -monoethylether und analoge Produkte, ferner Alkohole nied
riger C-Zahl, z. B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin sowie insbesondere ein
oder mehrere Verdickungsmittel, welches oder welche vorteilhaft gewählt werden können
aus der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate, Polysaccharide bzw. deren Derivate,
z. B. Hyaluronsäure, Xanthangummi, Hydroxypropylmethylcellulose, besonders vorteilhaft
aus der Gruppe der Polyacrylate, bevorzugt ein Polyacrylat aus der Gruppe der
sogenannten Carbopole, beispielsweise Carbopole der Typen 980, 981, 1382, 2984, 5984,
jeweils einzeln oder in Kombination.
Insbesondere werden Gemische der vorstehend genannten Lösemittel verwendet. Bei al
koholischen Lösemitteln kann Wasser ein weiterer Bestandteil sein.
Erfindungsgemäße Emulsionen sind vorteilhaft und enthalten z. B. die genannten Fette,
Öle, Wachse und anderen Fettkörper sowie Wasser und einen Emulgator, wie er üb
licherweise für einen solchen Typ der Formulierung verwendet wird.
Gele gemäß der Erfindung enthalten üblicherweise Alkohole niedriger C-Zahl, z. B. Ethanol,
Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin und Wasser bzw. ein vorstehend genanntes Öl in
Gegenwart eines Verdickungsmittels, das bei ölig-alkoholischen Gelen vorzugsweise
Siliciumdioxid oder ein Aluminiumsilikat, bei wäßrig-alkoholischen oder alkoholischen
Gelen vorzugweise ein Polyacrylat ist.
Vorteilhaft können erfindungsgemäße Zubereitungen außerdem Substanzen enthalten,
die UV-Strahlung im UVB-Bereich absorbieren, wobei die Gesamtmenge der Filter
substanzen z. B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere
1,0 bis 6,0 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen,
um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu stellen, die das Haar bzw. die Haut vor
dem gesamten Bereich der ultravioletten Strahlung schützen. Sie können auch als Son
nenschutzmittel fürs Haar oder die Haut dienen.
Enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen UVB-Filtersubstanzen, können diese öl
löslich oder wasserlöslich sein. Erfindungsgemäß vorteilhafte, öllösliche UVB-Filter sind
z. B.:
- - 3-Benzylidencampher-Derivate, vorzugsweise 3-(4-Methylbenzyliden)campher, 3- Benzylidencampher;
- - 4-Aminobenzoesäure-Derivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)-benzoesäure(2- ethylhexyl)ester, 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
- - Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester, 4-Me thoxyzimtsäureisopentylester;
- - Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure(2-ethylhexyl)ester, Salicylsäure(4- isopropylbenzyl)ester, Salicylsäurehomomenthylester;
- - Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2- Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon;
- - Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzalmalonsäuredi(2-ethyl hexyl)ester;
- - 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy) -1,3, 5-triazin.
Vorteilhafte, wasserlösliche UVB-Filter sind z. B.:
- - Salze der 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure, wie ihr Natrium-, Kalium- oder ihr Triethanolammonium-Salz, sowie die Sulfonsäure selbst;
- - Sulfonsäure-Derivate von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxyben zophenon-5-sulfonsäure und ihre Salze;
- - Sulfonsäure-Derivate des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4-(2-Oxo-3-bornyliden methyl)benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornylidenmethyl)sulfonsäure und ihre Salze sowie das 1,4-di(2-oxo-10-Sulfo-3-bornylidenmethyl)-Benzol und dessen Salze (die entsprechenden 10-Sulfato-Verbindungen, beispielsweise das entsprechende Natrium-, Kalium- oder Triethanolammonium-Salz), auch als Benzol- 1,4-di(2-oxo-3-bornylidenmethyl-10-Sulfonsäure bezeichnet.
Die Liste der genannten UVB-Filter, die in Kombination mit den erfindungsgemäßen
Wirkstoffkombinationen verwendet werden können, soll selbstverständlich nicht limitierend
sein.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer Kombination der erfindungsge
mäß verwendeten Wirkstoffkombinationen mit mindestens einem UVB-Filter als Anti
oxidans bzw. die Verwendung einer Kombination der erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffkombinationen mit mindestens einem UVB-Filter als Antioxidans in einer kosmeti
schen oder dermatologischen Zubereitung.
Es kann auch von Vorteil sein, die erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen
mit UVA-Filtern zu kombinieren, die bisher üblicherweise in kosmetischen Zubereitungen
enthalten sind. Bei diesen Substanzen handelt es sich vorzugsweise um Derivate des Di
benzoylmethans, insbesondere um 1-(4'-tert.-Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-
dion und um 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)propan-1,3-dion. Auch diese Kombinationen
bzw. Zubereitungen, die diese Kombinationen enthalten, sind Gegenstand der Erfindung.
Es können die für die UVB-Kombination verwendeten Mengen eingesetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer Kombination von erfindungsge
mäß verwendeten Wirkstoffkombinationen mit mindestens einem UVA-Filter als Antioxi
dans bzw. die Verwendung einer Kombination der erfindungsgemäßen Wirkstoffkom
binationen mit mindestens einem UVA-Filter als Antioxidans in einer kosmetischen oder
dermatologischen Zubereitung.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer Kombination aus erfindungsge
mäß verwendeten Wirkstoffkombinationen mit mindestens einem UVA-Filter und minde
stens einem UVB-Filter als Antioxidans bzw. die Verwendung einer Kombination aus
erfindungsgemäßen Wirkstoffen mit mindestens einem UVA-Filter und mindestens einem
UVB-Filter als Antioxidans in einer kosmetischen oder dermatologischen Zubereitung.
Kosmetische und dermatologische Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an erfin
dungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen können auch anorganische Pigmente
enthalten, die üblicherweise in der Kosmetik zum Schutz der Haut vor UV-Strahlen ver
wendet werden. Dabei handelt es sich um Oxide des Titans, Zinks, Zirkoniums, Siliciums,
Mangans, Cers und Mischungen davon sowie Abwandlungen, bei denen die Oxide die
aktiven Agentien sind. Besonders bevorzugt handelt es sich um Pigmente auf der Basis
von Titandioxid.
Auch diese Kombinationen von UVA-Filter und Pigment bzw. Zubereitungen, die diese
Kombination enthalten, sind Gegenstand der Erfindung. Es können die für die vorstehen
den Kombinationen genannten Mengen verwendet werden.
Bei kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen zum Schutz der Haare vor UV-
Strahlen gemäß der Erfindung handelt es sich beispielsweise um Shampoonierungsmittel,
um Zubereitungen, die beim Spülen der Haare vor oder nach der Shampoonierung, vor oder
nach der Dauerwellbehandlung, vor oder nach der Färbung oder Entfärbung der Haare
angewendet werden, um Zubereitungen zum Fönen oder Einlegen der Haare,
um Zubereitungen zum Färben oder Entfärben, um eine Frisier- und Behandlungslotion, um einen
Haarlack oder um Dauerwellmittel.
Die kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen enthalten Wirkstoffe und Hilfsstoffe, wie sie
üblicherweise für diesen Typ von Zubereitungen zur Haarpflege und Haarbehandlung
verwendet werden. Als Hilfsstoffe dienen Konservierungsmittel, oberflächenaktive
Substanzen, Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Verdickungsmittel, Emulga
toren, Fette, Öle, Wachse, organische Lösungsmittel, Bakterizide, Parfüme, Farbstoffe
oder Pigmente, deren Aufgabe es ist, die Haare oder die kosmetische oder dermato
logische Zubereitung selbst zu färben, Elektroyte, Substanzen gegen das Fetten der
Haare.
Unter Elektrolyten im Sinn der vorliegenden Erfindung sind wasserlösliche Alkali-, Am
monium-, Erdalkali- (unter Einbeziehung des Magnesiums) und Zinksalze anorganischer
Anionen und beliebige Gemische aus solchen Salzen zu verstehen, wobei gewährleistet
sein muß, daß sich diese Salze durch pharmazeutische oder kosmetische Unbedenk
lichkeit auszeichnen.
Die erfindungsgemäßen Anionen werden bevorzugt gewählt aus der Gruppe der Chioride,
der Sulfate und Hydrogensulfate, der Phosphate, Hydrogenphosphate und der linearen
und cyclischen Oligophosphate sowie der Carbonate und Hydrogencarbonate.
Kosmetische Zubereitungen, die ein Hautreinigungsmittel oder Shampoonierungsmittel
darstellen, enthalten vorzugsweise mindestens eine anionische, nicht-ionische oder amphotere,
oberflächenaktive Substanz oder auch Gemische aus solchen Substanzen, die
erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen im wäßrigen Medium und Hilfsmit
tel, wie sie üblicherweise dafür verwendet werden. Die oberflächenaktive Substanz bzw.
die Gemische aus diesen Substanzen können in einer Konzentration zwischen 1 Gew.-%
und 50 Gew.-% in dem Shampoonierungsmittel vorliegen.
Liegen die kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen in Form einer Lotion vor,
die ausgespült und z. B. vor oder nach der Entfärbung, vor oder nach der Shampoonierung,
zwischen zwei Shampoonierungsschritten, vor oder nach der Dauerwellbehandlung
angewendet wird, so handelt es sich dabei z. B. um wäßrige oder wäßrig-alkoholische Lö
sungen, die gegebenenfalls oberflächenaktive Substanzen enthalten, deren Konzentration
zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,2 und 5 Gew.-%, liegen kann.
Eine kosmetische Zubereitung in Form einer Lotion, die nicht ausgespült wird, insbeson
dere eine Lotion zum Einlegen der Haare, eine Lotion, die beim Fönen der Haare ver
wendet wird, eine Frisier- und Behandlungslotion, stellt im allgemeinen eine wäßrige,
alkoholische oder wäßrig-alkoholische Lösung dar und enthält mindestens ein kationi
sches, anionisches, nicht-ionisches oder amphoteres Polymer oder auch Gemische
derselben sowie erfindungsgemäß verwendete Wirkstoffkombinationen in wirksamer Kon
zentration. Die Menge der verwendeten Polymeren liegt z. B. zwischen 0,1 und 10 Gew.-%,
bevorzugt zwischen 0,1 und 3 Gew.-%.
Erfindungsgemäß können kosmetische Zubereitungen zur Behandlung und Pflege der
Haare als Gele vorliegen, die neben einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäßen
Wirkstoffen und dafür üblicherweise verwendeten Lösungsmitteln bevorzugt Wasser, noch
organische Verdickungsmittel, z. B. Gummiarabikum, Xanthangummi, Natriumalginat, Cel
lulose-Derivate, vorzugsweise Methylcellulose, Hydroxymethylcellulose, Hydroxyethylcel
lulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose oder anorganische Ver
dickungsmittel, z. B. Aluminiumsilikate, wie beispielsweise Bentonite, oder ein Gemisch aus
Polyethylenglykol und Polyethylenglycolstearat oder -distearat, enthalten. Das
Verdickungsmittel ist in dem Gel z. B. in einer Menge zwischen 0,1 und 30 Gew.-%,
bevorzugt zwischen 0,5 und 15 Gew.-%, enthalten.
Erfindungsgemäße, wäßrige, kosmetische Reinigungsmittel oder für die wäßrige Reinigung
bestimmte, wasserarme oder wasserfreie Reinigungsmittelkonzentrate können anionische,
nichtionische und/oder amphotere Tenside enthalten, beispielsweise:
- - herkömmliche Seifen, z. B. Fettsäuresalze des Natriums
- - Alkylsulfate, Alkylethersulfate, Alkan- und Alkylbenzolsulfonate
- - Sulfoacetate
- - Sulfobetaine
- - Sarcosinate
- - Amidosulfobetaine
- - Sulfosuccinate
- - Sulfobernsteinsäurehalbester
- - Alkylethercarboxylate
- - Eiweiß-Fettsäure-Kondensate
- - Alkylbetaine und Amidobetaine
- - Fettsäurealkanolamide
- - Polyglycolether-Derivate
Kosmetische Zubereitungen, die kosmetische Reinigungszubereitungen für die Haut dar
stellen, können in flüssiger oder fester Form vorliegen. Sie enthalten neben erfindungsge
mäß verwendeten Wirkstoffkombinationen vorzugsweise mindestens eine anionische,
nicht-ionische oder amphotere, oberflächenaktive Substanz oder Gemische daraus, ge
wünschtenfalls einen oder mehrere Elektrolyten und Hilfsmittel, wie sie üblicherweise
dafür verwendet werden. Die oberflächenaktive Substanz kann in einer Konzentration zwi
schen 1 und 94 Gew.-% in den Reinigungszubereitungen vorliegen, bezogen auf das Ge
samtgewicht der Zubereitungen.
Kosmetische Zubereitungen, die ein Shampoonierungsmittel darstellen, enthalten neben
einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäßem Wirkstoff vorzugsweise mindestens eine
anionische, nicht-ionische oder amphotere, oberflächenaktive Substanz oder Gemische
daraus, gegebenenfalls einen erfindungsgemäßes Elektrolyten und Hilfsmittel, wie sie übli
cherweise dafür verwendet werden. Die oberflächenaktive Substanz kann in einer
Konzentration zwischen 1 Gew.-% und 94 Gew.-% in dem Shampoonierungsmittel
vorliegen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten außer den vorgenannten Ten
siden Wasser und gegebenenfalls die in der Kosmetik üblichen Zusatzstoffe, beispiels
weise Parfüm, Verdicker, Farbstoffe, Desodorantien, antimikrobielle Stoffe, rückfettende
Agentien, Komplexierungs- und Sequestrierungsagentien, Perlglanzagentien, Pflanzen
extrakte, Vitamine, Wirkstoffe und dergleichen.
Die vorliegende Erfindung umfaßt auch ein kosmetisches Verfahren zum Schutz der Haut
und der Haare vor oxidativen bzw. photooxidativen Prozessen, das dadurch gekenn
zeichnet ist, daß man ein kosmetisches Mittel, welches eine wirksame Konzentration an
erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen enthält, in ausreichender Menge
auf die Haut oder Haare aufbringt.
Gegenstand der Erfindung ist auch das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen,
kosmetischen Mittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in an sich bekannter Weise
erfindungsgemäße Wirkstoffkombinationen in kosmetische und dermatologische
Formulierungen einarbeitet.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen, ohne sie
einzuschränken. Alle Mengenangaben, Anteile und Prozentanteile sind, soweit nicht
anders angegeben, auf das Gewicht und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht
der Zubereitungen bezogen.
Massengehalt (%) | |
Acrylat/C10-30 Alkyl Acrylat | 0.40 |
AL=L<Crosspolymer | |
Carbomer | 0.20 |
Xanthan Gummi | 0.10 |
Cetearyl Alkohol | 3.00 |
C12-15 Alkyl Benzoate | 4.00 |
Caprylic/Capric Triglycerid | 3.00 |
Cyclometicone | 5.00 |
Dimeticone | 1.00 |
Tetrahydrocurcumin | 0.10 |
Glycerin | 3.00 |
Natriumhydroxid | q. s. |
Konservierung | q. s. |
Parfum | q. s. |
Wasser, demineralisiert | ad 100.00 |
AL=L<pH-Wert, eingestellt auf 6.0 |
Massengehalt (%) | |
Lameform TGI | 3.50 |
Glycerin | 3.00 |
Dehymuls PGPH | 3.50 |
Tetrahydrocurcumin | 0.20 |
Konservierungsmittel | q. s. |
Parfum | q. s. |
Wasser, demin. | ad 100.00 |
Magnesiumsulfat | 0.60 |
Isopropyl Stearate | 2.00 |
Caprylyl Ether | 8.00 |
Cetearyl Isononanoate | 6.00 |
Massengehalt (%) | |
Glyceryl Stearat | 3.00 |
PEG-100 Stearat | 0.75 |
Behenylalkohol | 2.00 |
Caprylic/Capric Triglycerid | 8.00 |
Octyldodecanol | 5.00 |
C12-15 Alkyl Benzoate | 3.00 |
Tetrahydrocurcumin | 0.50 |
Magnesium Sulfat (MgSO4) | 0.80 |
EDTA | 0.10 |
Konservierung | q. s. |
Parfum | q. s. |
Wasser, demineralisiert | ad 100.00 |
AL=L<pH-Wert eingestellt auf 6.0 |
Claims (8)
1. Verwendung von einem oder mehreren Wirkstoffen aus der Gruppe
Tetrahydrocurcumin, Tetrahydrodemethoxycurcumin und
Tetrahydrobisdemethoxycurcumin zur Herstellung kosmetischer oder dermatologischer
Zubereitungen zur Verbesserung der Barrierefunktion der Haut.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe
Tetrahydrocurcumin, Tetrahydrodemethoxycurcumin und
Tetrahydrobisdemethoxycurcumin in Gewichtsverhältnissen von 75-90 zu 15-20 zu 1-4
vorliegen.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe
Tetrahydrocurcumin, Tetrahydrodemethoxycurcumin und
Tetrahydrobisdemethoxycurcumin aus einem Extrakt der Wurzel von Curcuma longa
durch Hydrierung erhalten werden.
4. Verwendung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der oder die Wirkstoffe kosmetischen oder topischen, dermatolo
gischen Zubereitungen in einer Gesamtkonzentration von 0,01-10 Gew.-%,
bevorzugt 0,02-5,0 Gew.-%, insbesondere 0,05-2,5 Gew.-%, bezogen auf das Ge
samtgewicht der Zubereitungen, vorliegt.
5. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4 zum Erhalt und zur
Behandlung und/oder Verhinderung der Hautalterung und/oder der Verbesserung des
Schutzes der Haut vor Umwelteinflüssen und/oder der Verhinderung der
Hautaustrocknung.
6. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Stärkung des
desoxidativen Hauteigenschutzes.
7. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Verhinderung der
Faltenbildung der Haut und/oder zum Schutz der Haut vor Elastizitätsverlust und/oder
zur Verhinderung der Hautaustrocknung.
8. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4 zum Schutz der Haut vor
Entzündungen und/oder Photoreaktionen und/oder der Verhinderung der Bindung von
schädlichen Photoprodukten an Lipide, DNS und Proteine.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001121093 DE10121093A1 (de) | 2001-04-26 | 2001-04-26 | Verwendung von Tetrahydrocurcuminoiden oder deren Derivaten als Wirkstoffe zur Herstellung von kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen zur Verbesserung der Barrierefunktion der Haut |
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Publications (1)
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DE (1) | DE10121093A1 (de) |
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