DE10120997A1 - Navigationsverfahren und Navigationseinrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Navigationsverfahren und Navigationseinrichtung für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Es werden ein Navigationsverfahren für ein Kraftfahrzeug und eine Navigationseinrichtung zur Durchführung eines solchen Navigationsverfahrens vorgeschlagen, bei dem die aktuelle Position des Kraftfahrzeugs bestimmt wird, bei dem eine Fahrtroute zwischen einem Ausgangsort und einem Zielort bestimmt wird und bei dem Fahrhinweise zum Erreichen des Zielorts ausgegeben werden, wobei eine Umgebung der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs als bekannt definiert wird, wenn Umgebungsdaten zur Verfügung stehen, durch die sich diese Umgebung beschreiben lässt, und die Menge derjenigen Punkte, die auf der Grenze der bekannten Umgebung liegen und an denen weitere Straßen in Richtung des noch nicht bekannten Gebiets angrenzen, als Bekanntheitsgrenze definiert wird. DOLLAR A Um möglichst schnell nach Eingabe des Zielorts brauchbare Fahrhinweise liefern zu können, wird die Umgebung der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs in der Phase 1 des erfindungsgemäßen Verfahrens so lange kennen gelernt, d. h. die bekannte Umgebung der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs wird so lange erweitert, bis anhand der Umgebungsdaten sinnvolle vorläufige Fahrhinweise ausgegeben werden können. In Phase 2 wird ein Punkt auf der Bekanntheitsgrenze als Anfahrtsort ausgewählt. Anschließend werden als vorläufige Fahrhinweise Fahrhinweise zum Erreichen des Anfahrtsorts ausgegeben. Parallel zum Abarbeiten der vorläufigen Fahrhinweise wird in Phase 3 die Fahrtroute zum Zielort bestimmt, wobei der Anfahrtort den ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Navigationsverfahren für ein Kraftfahrzeug, bei dem die
aktuelle Position des Kraftfahrzeugs bestimmt wird, bei dem eine Fahrtroute zwi
schen einem Ausgangsort und einem Zielort bestimmt wird und bei dem Fahrhin
weise zum Erreichen des Zielorts ausgegeben werden, wobei eine Umgebung der
aktuellen Position des Kraftfahrzeugs als bekannt definiert wird, wenn Umge
bungsdaten zur Verfügung stehen, durch die sich diese Umgebung beschreiben
lässt, und die Menge derjenigen Punkte, die auf der Grenze der bekannten Umge
bung liegen und an denen weitere Straßen in Richtung des noch nicht bekannten
Gebiets angrenzen, als Bekanntheitsgrenze definiert wird.
Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Navigationseinrichtung für ein Kraftfahr
zeug. Die Navigationseinrichtung umfasst eine Rechnereinheit mit einer Ein-
/Ausgabeeinheit zur Eingabe eines Zielorts und zur Ausgabe von Fahrhinweisen
zum Erreichen des Zielorts auf einer Fahrtroute, die in einem Optimierungsverfah
ren durch die Rechnereinheit bestimmt worden ist. Zur Bestimmung der aktuellen
Position des Kraftfahrzeugs ist die Rechnereinheit mit einem GPS-Empfänger und
einem Bewegungssensormodul verbunden und hat Zugriff auf eine digitale Kar
tenbasis.
Aus der Praxis sind Navigationsgeräte bekannt, die eine "optimale" Fahrtroute
zwischen dem aktuellen Standort und einem gewünschten Ziel auf der Grundlage
von digitalen Straßenkarten berechnen. Ein "optimaler" Weg kann dabei eine kür
zeste Fahrtroute, eine schnellste Fahrtroute oder auch eine Fahrtroute sein, die
bestimmte andere Bedingungen erfüllt. Nach Beendigung der Berechnung einer
optimalen Fahrtroute wird der Fahrer mit Hilfe von Fahrhinweisen zum Ziel geführt.
Die bekannten Navigationsgeräte liefern erst ab dem Zeitpunkt Fahrhinweise, an
dem die Berechnung der optimalen Fahrtroute abgeschlossen ist. In der Zeit nach
Eingabe der Zielkoordinaten durch den Fahrer bis zu dem Zeitpunkt, an dem das
Gerät die optimale Route berechnet hat, werden dem Benutzer entweder keine
Fahrhinweise oder lediglich die Richtung zum Fahrtziel in Form eines einfachen
Pfeils angezeigt. Eine etwaig vorhandene Sprachausgabe liefert während der Be
rechnung lediglich den Hinweis "Die Route wird berechnet".
Die Berechnung der optimalen Fahrtroute kann mit den heute zur Verfügung ste
henden Navigationsgeräten je nach Strecke und Startort der Navigation deutlich
länger als eine Minute dauern. In der Zwischenzeit wird dem Fahrer keine Hilfe
geboten. Steht dann irgendwann der erste Fahrhinweis zur Verfügung, kann der
Fahrer bereits eine wichtige Kreuzung in die falsche Richtung überfahren haben,
so dass er umkehren muss. Besonders lästig ist dies für Fahrer, die die Daten
während der Fahrt eingeben, obwohl das aus Sicherheitsgründen nicht zu emp
fehlen ist. Diese Fahrer können nämlich in der Zeit, in der die Berechnung läuft,
einen relativ großen Weg zurücklegen. Hinzu kommt, dass bei den bekannten Na
vigationsgeräten nach jedem Anhalten auf der bereits berechneten Strecke und
nach Neustart des Motors eine an sich bekannte Strecke neu berechnet wird.
Steigerungen der Rechnergeschwindigkeit, wie sie für die Zukunft erwartet wer
den, lösen das Problem der anfänglichen Orientierungslosigkeit des Fahrers nicht.
Neue Anforderungen, wie die Berücksichtigung von Baustellen, Staumeldungen
oder auch die Berücksichtigung des sich im Verlauf eines Tages verändernden
Verkehrsflusses, erhöhen auf der anderen Seite drastisch die Problemdimension,
so dass mit einer Reduzierung der benötigten Rechenzeit in Zukunft nicht zu
rechnen ist.
Gerade in den Fällen, in denen die Benutzung eines Navigationsgerätes den
größten Vorteil bietet, nämlich in für den Fahrer unbekannten Ortschaften, an
Autobahnkreuzungen, Autobahnauffahrten und Autobahnabfahrten, liefern die bekannten
Navigationsgeräte dem Fahrer für eine unzumutbar lange Zeit keine
brauchbaren Fahrhinweise.
Mit der vorliegenden Erfindung werden ein Navigationsverfahren und eine Naviga
tionseinrichtung zur Durchführung eines solchen Navigationsverfahrens vorge
schlagen, das nach Eingabe des Zielorts bzw. der Zielkoordinaten sehr schnell
brauchbare Fahrhinweise liefert.
Dies wird dadurch erreicht, dass in Phase 1 des erfindungsgemäßen Navigations
verfahrens die Umgebung der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs so lange ken
nen gelernt wird, d. h. die bekannte Umgebung der aktuellen Position des Kraft
fahrzeugs so lange erweitert wird, bis anhand der Umgebungsdaten sinnvolle
vorläufige Fahrhinweise ausgegeben werden können. In Phase 2 des erfindungs
gemäßen Navigationsverfahrens wird ein Punkt auf der Bekanntheitsgrenze als
Anfahrtsort ausgewählt. Dann werden als vorläufige Fahrhinweise Fahrhinweise
zum Erreichen des Anfahrtsorts ausgegeben. Parallel zum Abarbeiten der vorläu
figen Fahrhinweise wird in Phase 3 des erfindungsgemäßen Verfahrens die Fahrt
route zum Zielort bestimmt, wobei der Anfahrtsort den Ausgangsort der Fahrtroute
bildet. Die Phasen 1 bis 3 werden so lange wiederholt, bis der Zielort erreicht ist.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass oftmals schon sinnvolle Fahrhinweise
ausgegeben werden können, obwohl die Ermittlung der optimalen Fahrtroute vom
Ausgangsort zum Zielort noch nicht abgeschlossen ist. Beispielsweise kann der
Fahrer schon bei Fahrtantritt zu einer Autobahn in die richtige Richtung geleitet
werden, wenn er ein Fernziel ansteuert. Für derartige Fahrhinweise muss nicht die
gesamte Wegstrecke bis zum Zielort bekannt sein. In der Regel reichen hierfür
schon Umgebungsdaten aus, die eine wesentlich kleinere Umgebung des Aus
gangsorts beschreiben. Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, die Naviga
tion mehrstufig zu gestalten. Der Fahrer wird dabei zunächst mit vorläufigen Fahr
hinweisen versorgt, die aufgrund einer bekannten Umgebung der aktuellen Posi
tion des Fahrzeugs generiert werden und den Fahrer zu einem Anfahrtsort auf der
Bekanntheitsgrenze der bekannten Umgebung in Richtung des Zielorts leiten. Pa
rallel dazu wird eine optimierte Fahrtroute von diesem Anfahrtsort zum Zielort der
Navigation berechnet, so dass dem Fahrer nach Abarbeitung der vorläufigen
Fahrhinweise konkrete Fahrhinweise zum Erreichen des Zielorts zur Verfügung
stehen. Auf diese Weise kann der Fahrer kontinuierlich mit sinnvollen Fahrhinwei
sen versorgt werden.
Die Benutzerfreundlichkeit des erfindungsgemäßen Navigationsverfahrens ist
deutlich besser als die der aus der Praxis bekannten Navigationsgeräte. Da der
Fahrer erfindungsgemäß nach Eingabe des Zielorts sehr schnell mit sinnvollen
Fahrhinweisen versorgt wird, ist eine zunehmende Akzeptanz für das Navigations
verfahren zu erwarten.
In einer besonders vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden bei jeder Fahrt aktuelle Umgebungsdaten ermittelt und in einem perma
nenten Speicher, dem sogenannten Umgebungskartenspeicher, abgespeichert.
Bei Fahrtantritt wird jeweils geprüft, ob die abgespeicherten Umgebungsdaten der
aktuellen Position des Kraftfahrzeugs zugeordnet werden können und zu Naviga
tionszwecken verwendet werden können. Wenn keine ausreichende Menge von
verwendbaren Umgebungsdaten abgespeichert ist, werden in Phase 1 mindestens
so lange Umgebungsdaten ermittelt und abgespeichert, bis sinnvolle vorläufige
Fahrhinweise ausgegeben werden können.
Dazu umfasst die erfindungsgemäße Navigationseinrichtung einen beschreibba
ren permanenten Speicher als Umgebungskartenspeicher, in dem bei jeder Fahrt
aktuelle Umgebungsdaten abgespeichert werden. Der Umgebungskartenspeicher
ist über die Rechnereinheit mit dem GPS-Empfänger und dem Bewegungssen
sormodul verbunden, so dass die Rechnereinheit im Rahmen der Positionsbe
stimmung bei Fahrtantritt prüfen kann, ob die abgespeicherten Umgebungsdaten
der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs zugeordnet werden können und zu Na
vigationszwecken verwendet werden können. Außerdem kann das Optimierungs
verfahren auf den Umgebungskartenspeicher zugreifen.
Wenn das Kraftfahrzeug im abgestellten Zustand nicht bewegt worden ist, was
beispielsweise durch Abschleppen oder Verschiffen erfolgt sein kann, "kennt" die
erfindungsgemäße Navigationseinrichtung die aktuelle Umgebung aufgrund der
letzten Fahrt des Kraftfahrzeugs, bei der die entsprechenden Umgebungsdaten im
Umgebungskartenspeicher abgespeichert worden sind. Mit Hilfe des Umgebungs
kartenspeichers kann dann sofort eine Umgebungskarte mit den Straßenprioritä
ten dargestellt werden und dem erfindungsgemäßen Navigationsverfahren zur
Verfügung gestellt werden. Dadurch kann unmittelbar nach Eingabe des Zielorts
eine Navigation innerhalb der bekannten Umgebung in Richtung des Zielorts
durchgeführt werden, so dass sofort sinnvolle Fahrhinweise gegeben werden kön
nen. Parallel dazu kann im Hintergrund die optimale Fahrtroute von der Anschluß
stelle der bekannten Umgebung zum Zielort berechnet werden.
Wenn das Kraftfahrzeug im abgestellten Zustand bewegt worden ist, muss diese
Tatsache mit Hilfe einer geeigneten Sensorik erkannt werden. Dazu ist die Rech
nereinheit der erfindungsgemäßen Navigationseinrichtung mit einem Bewegungs
sensormodul verbunden. Da in diesem Fall zunächst keine der Position des
Kraftfahrzeugs zuordenbaren Umgebungsdaten und damit auch keine spontan
verwertbaren Fahrhinweise zur Verfügung stehen, wird erfindungsgemäß zu
nächst die Umgebung des Ausgangsorts kennengelernt, bis sinnvolle Fahrhin
weise möglich sind.
In einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Navigationsverfahrens ent
scheidet ein erster Fuzzy-Regler, ob eine ausreichende Menge von verwendbaren
Umgebungsdaten zur Verfügung steht bzw. im Umgebungskartenspeicher abge
speichert ist, so dass sinnvolle vorläufige Fahrhinweise ausgegeben werden kön
nen.
Desweiteren erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Entscheidung, welcher Punkt
auf der Bekanntheitsgrenze als Anfahrtsort gewählt wird, von dem ausgehend
dann eine optimale Fahrtroute zum Zielort bestimmt wird, mit Hilfe eines zweiten
Fuzzy-Reglers getroffen wird.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Er
findung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird einer
seits auf die den Patentansprüchen 1 und 15 nachgeordneten Patentansprüche
und andererseits auf die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnungen verwiesen.
Fig. 1 zeigt das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Navigationseinrichtung,
Fig. 2 zeigt eine zusammenfassende Übersicht einer besonders vorteilhaften Vari
ante des erfindungsgemäßen Navigationsverfahrens in Form eines Fluss
diagramms und
Fig. 3 zeigt eine Darstellung einer bekannten Umgebung des Ausgangsorts in
Form von Kanten und Knoten.
Die erfindungsgemäße Navigationseinrichtung für ein Kraftfahrzeug, die in Fig. 1
dargestellt ist, umfasst eine Rechnereinheit 11 mit einer Ein-/Ausgabeeinheit 12
zur Eingabe eines Zielorts und zur Ausgabe von Fahrhinweisen. Die Fahrtroute
zum Zielort wird mit Hilfe eines Optimierungsverfahrens 13 durch die Rechnerein
heit 11 bestimmt. Zur Ermittlung der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs, der
Positionsermittlung 14, ist die Rechnereinheit 11 mit einem GPS-Empfänger 15
und einem Bewegungssensormodul 16 verbunden. Außerdem hat die Rechner
einheit 11 zur Positionsermittlung 14 Zugriff auf eine digitale Kartenbasis 17.
Die erfindungsgemäße Navigationseinrichtung umfasst desweiteren einen be
schreibbaren permanenten Speicher, der als Umgebungskartenspeicher 18 dient
und in dem bei jeder Fahrt aktuelle Umgebungsdaten abgespeichert werden. Der
Umgebungskartenspeicher ist über die Rechnereinheit 11 mit dem GPS-Empfän
ger 15 und dem Bewegungssensormodul 16 verbunden, so dass die Rechnereinheit
11 im Rahmen der Positionsermittlung 14 bei Fahrtantritt prüfen kann, ob die
abgespeicherten Umgebungsdaten der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs zu
geordnet werden können und zu Navigationszwecken verwendet werden können,
und so dass das Optimierungsverfahren 13 auf den Umgebungskartenspeicher 18
zugreifen kann.
Als wesentliche Unterschiede zwischen einem klassischen Navigationsgerät und
der hier beschriebenen erfindungsgemäßen Navigationseinrichtung seien an die
ser Stelle genannt:
- 1. Ein permanenter Speicher, der Umgebungskartenspeicher 18, speichert und aktualisiert die Straßenlage der Umgebung für spontane Fahrhinweise.
- 2. Aufgrund der über die Rechnereinheit 11 hergestellten Verbindung des Umge bungskartenspeichers 18 mit einem GPS-Empfänger 15 und einem Bewe gungssensormodul 16 können auch Positionsveränderungen des abgestellten Fahrzeugs festgestellt werden, was erforderlich ist, da in diesem Fall die im Umgebungskartenspeicher 18 abgespeicherten Daten nicht mehr für einen Na vigationsdurchgang verwendet werden können.
- 3. Um derartige Positionsveränderungen des abgestellten Fahrzeugs, beispiels weise durch Verladen, zu registrieren, sollten im Rahmen des Bewegungssen sormoduls 16 alternativ oder ergänzend zu den sonst üblichen Radsensoren Bewegungssensoren eingesetzt werden, die Bewegungsrichtung und Ge schwindigkeit erfassen können.
- 4. Das interne Optimierungsverfahren 13 wird durch ein Fuzzy-Entscheidungs system ergänzt. Das Fuzzy-Entscheidungssystem hat die Aufgabe, bei nicht verwertbaren Umgebungsinformationen, eine lokale Umgebungskarte aufzu bauen, damit bereits vor Beendigung des zeitkritischen Optimierungsverfah rens 13 Fahrhinweise gegeben werden können.
Ein Optimierungsalgorithmus für die Berechnung von kürzesten Wegen geht in der
Regel von einer leeren Menge von "bekannten" Straßen aus. Von einem Start
punkt ausgehend werden dann aus einer digitalen Straßenkarte, die meist auf CD-
ROM abgespeichert vorliegt, zu dieser zunächst leeren Menge sukzessive Stra
ßen hinzugefügt, die an Straßen aus der Menge von "bekannten" Straßen angrenzen.
Für jede neu aufgenommene Straße wird die Entfernung zum Startpunkt be
rechnet. Auf diese Art lernt das Verfahren mit der Zeit die Umgebung und schließ
lich die gesamte Route bis zum Ziel kennen. Sobald das Ziel selber in die Menge
von "bekannten" Straßen aufgenommen wird, ist das Verfahren abgeschlossen,
und die optimale Fahrtroute ist berechnet. Der größte Unterschied zwischen den
einzelnen Optimierungsalgorithmen liegt in der Reihenfolge, in der neue Straßen
zu der Menge von "bekannten" Straßen hinzugefügt werden. Der meist verbreitete
Optimierungsalgorithmus ist der Algorithmus von Dijkstra. Hier wird diejenige
Straße hinzugefügt, die die zurückgelegte Distanz vom Startpunkt aus minimiert.
Die Menge von "bekannten" Straßen wird im Rahmen des erfindungsgemäßen
Navigationsverfahrens außerdem für zwei weitere Aspekte verwendet. Zum einen
wird sie dazu genutzt, bereits vor Kenntnis der optimalen Fahrtroute sinnvolle
Fahrhinweise zu geben. Zum anderen kann die Menge von "bekannten" Straßen
nach Abschluß der Fahrt als Basis für eine erneute Fahrtroutensuche verwendet
werden. Voraussetzung dazu ist der Einbau eines beschreibbaren permanenten
Umgebungskartenspeichers.
Zur sinnvollen Auswertung des Umgebungskartenspeichers müssen zunächst die
genaue Position des Fahrzeugs und etwaige Positionsveränderungen seit der
letzten Berechnung erfasst werden. Sind die im Umgebungskartenspeicher abge
speicherten Umgebungsdaten nicht ausreichend, so wird das Optimierungsverfah
ren mit einem Fuzzy-Entscheidungssystem gekoppelt, das die Menge der "be
kannten" Straßen analysiert und entscheidet, ob bzw. ab wann ein sinnvoller
Fahrhinweis gegeben werden kann. Fällt die Entscheidung positiv aus, so wird in
einem weiteren Schritt entschieden, welcher Fahrhinweis gegeben wird, d. h. wel
cher Ort der bekannten Umgebung zunächst angefahren werden soll und den
Ausgangsort für die Bestimmung einer optimalen Fahrtroute zum Zielort bilden
soll. Im allgemeinen gibt es hierfür mehrere Möglichkeiten, solange die optimale
Fahrtroute noch nicht bekannt ist. Die erfindungsgemäße Vorgehensweise kann
in seltenen Einzelfällen dazu führen, dass dem Fahrer für seine Gesamtreise eine
gegenüber der optimalen Route geringfügig verlängerte Fahrtroute präsentiert
wird. Der erste Entscheidungsschritt dient aber dazu, die Abweichungen gering zu
halten. Da in heutigen Navigationsgeräten aufgrund von Beschränkungen in den
Rechnerkapazitäten durch vereinfachende Annahmen sowieso lediglich subopti
male Fahrtrouten berechnet werden, stellt die Verwendung des hier vorgeschla
genen erfindungsgemäßen Verfahrens praktisch keine Verschlechterung der Lö
sungsqualität dar.
Das erfindungsgemäße Navigationsverfahren umfasst drei Phasen. In der ersten
Phase wird bei der hier beschriebenen Variante der Umgebungskartenspeicher
ausgewertet. Falls keine hinreichende Menge von Umgebungsdaten oder keine
geeigneten Umgebungsdaten abgespeichert sind, wird die Umgebung solange
kennengelernt, bis der erste sinnvolle Fahrhinweis gegeben werden kann. In der
zweiten Phase bewertet ein Fuzzy-Entscheidungssystem die Menge der "be
kannten" Straßen und entscheidet, welcher Ort der bekannten Umgebung zu
nächst angefahren werden soll und welche Fahrhinweise gegeben werden. In der
dritten Phase werden die Fahrhinweise abgearbeitet, während parallel dazu das
Optimierungsverfahren die optimale Fahrtroute für den verbleibenden Weg zum
Zielort berechnet.
Um eine für sinnvolle Fahrhinweise ausreichende Umgebung aufzubauen, sind vor
Beginn der Optimierung mehrere Fälle zu unterscheiden:
- 1. Neuer Startpunkt ungleich altem Zielpunkt:
Das Fahrzeug wurde im abgeschalteten Zustand bewegt. Die Bewegung wurde von den Bewegungssensoren des Bewegungssensormoduls festge stellt. In diesem Fall werden eventuell vorliegende Daten aus dem Umge bungskartenspeicher gelöscht. Die neue, unbekannte Umgebung wird in Phase 1 kennengelernt. - 2. neuer Startpunkt gleich altem Zielpunkt, aber Umgebungskartenspeicher ist
leer:
Dieser Fall kann nicht auftreten. - 3. neuer Startpunkt gleich altem Zielpunkt und der Umgebungskartenspeicher ist
gefüllt:
In diesem idealen Fall, der in mindestens 90% der Berechnungen vorliegen sollte, kann direkt zu Phase 2 übergegangen werden.
Die erste Phase 21 des erfindungsgemäßen Verfahrens, das in Fig. 2 dargestellt
ist, lässt sich also wie folgt beschreiben.
Nach dem Starten der Optimierung bei 210 wird zunächst bei 211 der Umge
bungskartenspeicher geladen und bei 212 ausgewertet. Bei 213 wird entschieden,
ob ein Optimum gefunden worden ist, d. h. ob der eingegebene Zielort im Bereich
der bekannten Umgebung liegt. Bejahenden Falls werden bei 214 entsprechende
Fahrhinweise gegeben, bis der Zielort bei 215 erreicht ist. Falls der Zielort nicht im
Bereich der bekannten Umgebung liegt, wird bei 216 geprüft, ob sinnvolle Fahr
hinweise gegeben werden können. Bejahenden Falls geht das erfindungsgemäße
Navigationsverfahren in die zweite Phase 22 über. Falls noch keine sinnvollen
Fahrhinweise gegeben werden können, wird der Umgebungskartenspeicher durch
Hinzufügen weiterer Straßen bei 217 solange erweitert, bis entweder der Zielort im
Bereich der bekannten Umgebung liegt oder die Prüfung bei 216 ergeben hat,
dass mindestens ein sinnvoller Fahrhinweis gegeben werden kann.
Das Erweitern des Umgebungskartenspeicher wird auch als Kennenlernen der
Umgebung bezeichnet. Dazu werden ausgehend von einer leeren Menge schritt
weise neue Straßen in eine Menge von "bekannten" Straßen aufgenommen. Das
Optimierungsverfahren lernt die relevante Umgebung des Startpunktes in der Re
gel sehr schnell kennen, da es sich aufgrund der Anfangsgeschwindigkeit des
Fahrzeugs meist um ein relativ kleines Gebiet handelt.
Anhand von Fig. 3 wird nachfolgend der Begriff "Bekanntheitsgrenze" erläutert.
Die durchgezogenen Linien bilden die Menge der "bekannten" Straßen um den
Startpunkt 31. Der Zielpunkt ist hier mit 32 bezeichnet und liegt außerhalb der
bekannten Umgebung des Startpunkts 31. Die Durchfahrtrichtung jeder der be
kannten Straßen ist durch einen entsprechenden Pfeil gekennzeichnet. Die dicken
Punkte bilden die Bekanntheitsgrenze. An ihnen grenzen weitere Straßen in
Richtung des noch nicht bekannten Gebiets an.
Wie bereits erwähnt, wird mit jeder neu aufgenommenen Straße geprüft, ob die
neue bekannte Umgebung zu sinnvollen Fahrhinweisen führen kann. Für diese
Überprüfung wird ein Fuzzy-Entscheidungssystem eingesetzt, welches weiter un
ten im Detail beschrieben wird.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass in der ersten Phase 21 des erfindungsgemä
ßen Navigationsverfahrens ein leicht erhöhter Aufwand gegenüber den klassi
schen Optimierungsverfahren besteht. Da das hier eingesetzte Fuzzy-Entschei
dungssystem für seine Entscheidung allerdings lediglich die Datenbasis verwen
det, die bei den klassischen Optimierungsverfahren ebenfalls aufgebaut werden
muß, wird keine zusätzliche Datenhaltung betrieben. Außerdem ist die erste
Phase 21 innerhalb weniger Sekunden beendet.
Mit Ende der ersten Phase 21 liegt also in jedem Fall die Entscheidung vor, dass
Fahrhinweise gegeben werden können. Für konkrete Fahrhinweise fehlt jedoch
noch eine weitere Entscheidung, nämlich welcher der möglichen Orte auf der Be
kanntheitsgrenze angefahren werden soll. In der zweiter Phase 22 werden alle in
Frage kommenden Orte auf der Bekanntheitsgrenze bewertet. Auf Basis dieser
Bewertung wird dann mit Hilfe eines weiteren Fuzzy-Entscheidungssystems ein
Ort auf der Bekanntheitsgrenze als Anfahrtsort ausgewählt. Das entsprechende
Fuzzy-Entscheidungssystem wird ebenfalls weiter unten im Detail beschrieben.
Sobald ein Ort auf der Bekanntheitsgrenze ausgewählt worden ist, kann in die
dritte Phase 23 übergegangen werden.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass das Optimierungsverfahren in der zweiten
Phase 22 unterbrochen wird und der gesamte Rechenaufwand in das Fuzzy-Ent
scheidungssystem gesteckt wird. Die Dauer der zweiten Phase 22 von einem
Bruchteil einer Sekunde ist jedoch im Vergleich zum Gesamtrechenaufwand ver
nachlässigbar.
In der dritten Phase 23 werden dem Fahrer bei 232 die sogenannten vorläufigen
Fahrhinweise, die zu dem in der zweiten Phase 22 ausgewählten Ort auf der Be
kanntheitsgrenze führen und für die bei 231 ein Fahrhinweispool angelegt worden
ist, der Reihe nach präsentiert. Parallel dazu läuft das Optimierungsverfahren intern
weiter und berechnet die optimale Fahrtroute sowie Alternativen bis zum Ziel
ort. Dazu wird bei 235 der Ort, der aufgrund des Ergebnisses der zweiten Phase
22 angefahren wird, als neuer Startpunkt für die Optimierung angenommen.
Nach jedem vorläufigen Fahrhinweis wird bei 233 abgefragt, ob das Optimum ge
funden worden ist, d. h. ob die optimale Fahrtroute zusammen mit den entspre
chenden Fahrhinweisen bereits bestimmt worden ist. Bejahenden Falls werden
dann bei 239 diese Fahrhinweise ausgegeben, bis der Zielort bei 240 erreicht ist.
Wenn die optimale Fahrtroute noch nicht gefunden worden ist, wird bei 234 abge
fragt, ob die vorläufigen Fahrhinweise erschöpft sind. Bejahenden Falls springt
das Verfahren zurück in die erste Phase 21 zu Schritt 217, in dem die bekannte
Umgebung erweitert wird, und wird dort wie voranstehend beschrieben fortgesetzt.
Solange die vorläufigen Fahrhinweise noch nicht erschöpft sind, werden bei 232
weiter vorläufige Fahrhinweise ausgegeben, bis das Optimum gefunden worden
ist und die entsprechenden Fahrhinweise bei 239 ausgegeben werden können.
Nachdem bei 235 der Startpunkt für die Bestimmung der optimalen Fahrtroute
festgelegt worden ist, wird bei 236 die Umgebung des Startpunkts sukzessive
kennengelernt und erweitert, bis das Fahrtziel in der darin bekannten Umgebung
liegt und damit die optimale Fahrtroute bestimmt ist. Dazu wird nach jeder Erweite
rung der bekannten Umgebung bei 237 abgefragt, ob das Optimum bereits gefun
den worden ist. Bejahenden Falls werden die entsprechenden Fahrhinweise bei
239 ausgegeben, bis der Zielort bei 240 erreicht worden ist. Wenn das Optimum
noch nicht gefunden worden ist, wird bei 238 abgefragt, ob die vorläufigen Fahr
hinweise bereits erschöpft sind. Solange die vorläufigen Fahrhinweise noch nicht
erschöpft sind, kann das Optimierungsverfahren bei 236 fortgesetzt werden. Geht
die Menge der vorläufigen Fahrhinweise seinem Ende entgegen, bevor die Be
rechnung der optimalen Fahrtroute abgeschlossen ist, so muss bei 217 erneut in
die erste Phase 21 eingetreten werden. Dieser Fall tritt aber aufgrund der ge
schwindigkeitsabhängigen Größe des in der ersten Phase 21 kennengelernten
Gebiets äußerst selten ein.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Optimierung in der dritten Phase 23 un
gestört im Hintergrund abläuft, während der Fahrer parallel dazu durch vorläufige
Fahrhinweise in Richtung auf den Zielort geleitet wird. Die dritte Phase 23 ent
spricht also der klassischen Optimierung. Diese Phase 23 erfordert den Hauptteil
der insgesamt benötigten Rechenzeit. Der zusätzliche durch die erste und zweite
Phase 21, 22 bedingte Aufwand ist als gering anzusehen.
Entscheidend für das voranstehend beschriebene Verfahren ist die Qualität der
Informationen aus dem Umgebungskartenspeicher. Während die Optimierung des
aktuellen Weges bis zum Zielort erfolgt, muss der Umgebungskartenspeicher mit
auswertbaren Informationen gefüllt werden. Details der dafür notwendigen Anpas
sungen im Optimierungsalgorithmus werden weiter unten beschrieben. Zusätzlich
zu den Umgebungsdaten wird auch der aktuelle Zielart gespeichert. Bei einer
neuen Routensuche kann dann geprüft werden, ob der vorherige Zielort mit dem
neuen Ausgangsort übereinstimmt. Für diesen Vergleich müssen präzise Posi
tionsangaben vorliegen. Die heute übliche Kombination von GPS-Empfänger mit
einfachen Radsensoren reicht dafür in der Regel nicht aus. Da außerdem in eini
gen Fällen nicht genügend Satellitensignale für die Positionsbestimmung durch
GPS zur Verfügung stehen, ist es vorteilhaft, eine Veränderung der Position durch
eingebaute Bewegungssensoren und/oder einen Gyrosensor festzustellen.
Nachfolgend wird die Organisation des Umgebungskartenspeichers näher erläu
tert.
Bei den heute üblichen Navigationsgeräten wird der Optimierungsalgorithmus zur
Berechnung einer optimalen Fahrtroute mit jeder Zieleingabe neu gestartet. Da
sich die Straßenverhältnisse ständig ändern, ist diese Vorgehensweise sinnvoll,
wenn die optimale Route gefunden werden soll. Neue Straßen kommen hinzu,
Straßen werden aus- bzw. rückgebaut, wodurch sich die Straßenklasse ändern
kann, und Kreuzungen werden umgestaltet. Insbesondere wenn sich dynamisch
verändernde Einflüsse, wie Baustellen und Staus, bei der Optimierung berück
sichtigt werden sollen, ist eine Neuberechnung der optimalen Route sinnvoll. Den
noch können in der Regel vorhergehende Berechnungsergebnisse für die An
fangsphase, in der Fahrhinweise für ein erstes Teilstück benötigt werden, verwen
det werden. Wenn der Startpunkt einer neuen Routenberechnung mit dem Ziel
punkt der vorherigen Routenberechnung übereinstimmt, liegen von der Umgebung
des aktuellen Startpunktes bereits Berechnungsergebnisse vor. Wurde das Fahr
zeug zwischen den beiden Berechnungen bei abgestelltem Fahrzeug bewegt, so
liegen keine verwendbaren Ergebnisse vor. Daher ist eine Verbindung zu einem
GPS-Empflänger und zu Bewegungssensoren notwendig. Der GPS-Empfänger
ermittelt in regelmäßigen Abständen die aktuelle Position. Stimmt die ermittelte
Position nicht mit der zuvor gemessenen Position überein, so wurde das Fahrzeug
bewegt. Erhält der GPS-Empfänger allerdings kein Signal, so kann eine Bewe
gung ausschließlich durch die Bewegungssensoren registriert werden. Wie bereits
erwähnt, umfasst die erfindungsgemäße Navigationseinrichtung zur Speicherung
der alten Zieldaten und der alten Umgebungsinformationen einen permanenten
Speicher, den sogenannten Umgebungskartenspeicher.
Die Informationen einer digitalen Straßenkarte werden von den üblichen Optimie
rungsalgorithmen in Knoten und Kanten aufgeteilt. Die Kanten sind Straßenzüge
und die Knoten sind die Endstücke von Straßenzügen, wie z. B. Kreuzungen oder
Straßeneinmündungen. Optimierungsalgorithmen zur Suche von kürzesten We
gen können knoten- oder kantenorientiert arbeiten. Knotenorientiertheit bedeutet:
Start und Ziel der Wegesuche ist jeweils ein Knoten. Eine für den praktischen Ein
satz wichtige Information, die Abbiegeverbote, sind in digitalen Straßenkarten je
doch kantenorientiert abgelegt. Um sie zu nutzen, müssen die Optimierungsalgo
rithmen auf eine kantenorientierte Sicht umschalten. Ebenso ist die Durchfahrts
richtung zu berücksichtigen. Aus der Zulässigkeit einer Straßenfolge A-B kann
nicht die Zulässigkeit einer Straßenfolge B-A gefolgert werden. Der Grund dafür
können z. B. Einbahnstraßen oder richtungsabhängige Abbiegeverbote sein. Die
beiden Eigenschaften "Abbiegeverbote" und "Durchfahrtsrichtung" verhindern eine
direkte uneingeschränkte Verwendung alter Berechnungsergebnisse. In einer frü
heren Berechnung wurde der aktuelle Standort als Zielart verwendet. Die Durch
fahrtsrichtung wies also zu diesem Ort hin. In der neuen Berechnung wird der ak
tuelle Standort allerdings als Start verwendet. Die Durchfahrtsrichtung weist jetzt
von diesem Ort weg. Da insbesondere in Großstädten die umgekehrte Fahrtrich
tung in ca. 50% der Fälle nicht benutzbar ist bzw. nicht zu einer ebenfalls optima
len Route führt, ist es nicht sinnvoll, die Informationen der vorherigen Berechnung
ohne Modifikationen am Algorithmus direkt auszuwerten.
Die folgende Modifikation liefert Daten, die im Umgebundskartenspeicher abgelegt
und bei einer neuen Routenberechnung verwendet werden können. Vorausset
zung dafür ist die Verwendung einer Kombination eines vorwärtsorientierten und
eines inversen Algorithmus. Vorwärtsorientierte Algorithmen berechnen die Route
vom Start ausgehend in Richtung Ziel. Inverse Algorithmen berechnen die Route
vom Ziel ausgehend rückwärts bis zum Start. Der vorwärts orientierte Teil wird für
die Fahrhinweise der aktuellen Routenberechnung benötigt. Startet man aber
gleichzeitig mit einem inversen Teil, so können sich beide Teile in der Mitte der
Route treffen. Das entspricht noch dem üblichen Vorgehen, da dadurch Rechen
zeit eingespart werden kann. Der inverse Anteil am Berechnungsverfahren wird
jetzt modifiziert, um für den Umgebungskartenspeicher nützliche Daten zu sam
meln. Die folgende Beschreibung der Modifikation bezieht sich auf die Verwen
dung des Algorithmus von Dijkstra zur Berechnung von kürzesten Wegen. Da an
dere Verfahren aber nach dem gleichen Prinzip aufgebaut sind, sind die Modifika
tionen mit kleinen Anpassungen immer anwendbar. Der Algorithmus betrifft ledig
lich die Umgebung um das Ziel herum.
Bei jeder neu in die Menge der "bekannten" Straßen aufgenommenen Straße wird
gespeichert, wie lang der Weg von dieser Straße bis zum Ziel ist. Die Information
ergibt sich aus den entsprechenden Werten, die für die angrenzenden Straßen
aus der Menge der "bekannten" Straßen in einem früheren Schritt ermittelt wur
den. Zusätzlich wird jetzt für die umgekehrte Richtung abgespeichert, wie lang der
Weg vom Ziel bis zu dieser Straße ist. Die zusätzliche Information wird solange
aufgenommen, bis um das Ziel herum eine bekannte Umgebung aufgebaut wor
den ist, die groß genug ist, um in einem erneuten Durchlauf als Umgebungskar
tenspeicher zu dienen. Je nach Straßenklasse genügt es, eine Entfernung der
"Bekanntheitsgrenze" von 3-8 km vorzusehen. Ist die bekannte Umgebung um das
Ziel groß genug, so werden die Daten im Umgebungskartenspeicher abgelegt und
der Algorithmus läuft ohne Aufnahme dieser zusätzlichen Information weiter.
Nachfolgend wird ein Fuzzy-Entscheidungssystem bzw. ein Fuzzy-Regler für die
erste Phase des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.
Der erste Fuzzy-Regler soll, wie bereits erwähnt, für die Frage eine Entscheidung
treffen, ob es unter Berücksichtigung der Bekanntheitsgrenze sinnvoll ist, vorläu
fige Fahrhinweise zu erstellen und auszugeben. Für diese Entscheidung wird ein
Fuzzy-Regler eingesetzt, der mit der Methode der Aktivierungsgrade arbeitet. Die
einzelnen Schritte werden an dieser Stelle lediglich kurz skizziert. Wesentlich ist,
dass bei der Erstellung dieses ersten Fuzzy-Reglers auf Einfachheit und Effizienz
geachtet wird, da die Schritte mit jeder zur "bekannten" Umgebung neu hinzu
kommenden Straße wiederholt werden müssen, was häufig an die 100 000 Mal
notwendig ist.
Die Daten, die aufgrund der bekannten Umgebung vorliegen, werden zunächst auf
zwei Entscheidungsgrößen reduziert, die dann als Datenbasis für die Entschei
dung des Fuzzy-Reglers dienen.
Bei der ersten Entscheidungsgröße handelt es sich um die Fahrtdauer bis zur Be
kanntheitsgrenze (FB). Da die Bekanntheitsgrenze durch mehrere einzelne Punkte
gebildet wird, gibt es keine eindeutig festgelegte Fahrtdauer bis zum Erreichen der
Bekanntheitsgrenze. Die Fahrtdauer bis zur Bekanntheitsgrenze FB wird deshalb
definiert als die Fahrtdauer bis zu demjenigen Punkt auf der Bekanntheitsgrenze,
der dem Zielort in der Luftlinienentfernung am nächsten liegt.
Als zweite Entscheidungsgröße dient der gefahrene Streckenanteil (GS), der be
stimmt wird als der Quotient aus der Luflinienentfernung bis zur Bekanntheits
grenze (LB) und der Luftlinienentfernung bis zum Zielort (LZ)
GS: = LB/LZ.
Die folgenden drei Regeln bilden das Regelsystem des Ersten Fuzzy-Reglers und
ergeben sich aufgrund einfacher Überlegungen:
Regel 1: Wenn FB groß ist, dann ist ein Fahrhinweis sinnvoll.
Regel 2: Wenn GS groß ist, dann ist kein Fahrhinweis sinnvoll.
Regel 3: Wenn GS klein ist, dann ist kein Fahrhinweis sinnvoll.
Regel 1: Wenn FB groß ist, dann ist ein Fahrhinweis sinnvoll.
Regel 2: Wenn GS groß ist, dann ist kein Fahrhinweis sinnvoll.
Regel 3: Wenn GS klein ist, dann ist kein Fahrhinweis sinnvoll.
Je länger die Fahrzeit innerhalb des bekannten Gebiets ist, desto geringer ist die
Wahrscheinlichkeit von Fehlentscheidungen. Mit einer hohen Fahrzeit innerhalb
des bekannten Gebiets hat der Optimierungsalgorithmus genügend Zeit, in Phase
3 die Optimierung zu beenden, bevor das Fahrzeug an der Bekanntheitsgrenze
angekommen ist. Straßen mit hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten, wie z. B.
Autobahnen, vergrößern das Gebiet schneller als Straßen mit geringen Durch
schnittsgeschwindigkeiten. Befinden sich also Autobahnen im bekannten Gebiet,
werden weniger Straßen benötigt, als wenn sich lediglich kurze Feldwege in der
Umgebung befinden.
Befindet man sich bereits in der Nähe des Ziels, so wird der zeitliche Aufwand für
die Beendigung der Optimierung geringer sein, als der Aufwand für die Phase 2.
Der Algorithmus sollte in einem solchen Fall mit der Optimierung fortfahren.
Je näher man an das Ziel herankommt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit
von Fehlentscheidungen, da damit ein hoher Prozentsatz der Strecke bekannt ist.
In den Regeln 1 bis 3 des ersten Fuzzy-Reglers treten die unscharfen Begriffe
"groß" und "klein" auf. Deshalb wird jeder Regel 1 bis 3 eine Fuzzy-Menge zuge
ordnet, die dem jeweiligen Messwert FB bzw. GS einen Wert zwischen 0 und 1
zuweist. Dieser Wert wird dann als Indikator dafür gewertet, wie groß bzw. klein
die jeweilige Entscheidungsgröße ist. Hier steigt der Fuzzywert für Regel 1 mit FB
linear an. Der Punkt, an dem dieser Fuzzywert den Wert 1 annimmt, wird dem
Verfahren als Schärfeparameter übergeben. Auch der Fuzzywert für Regel 2 steigt
hier mit GS linear an. Wird GS größer als 1, so wird im Fall der Regel 2 der
Fuzzywert 1 zugeordnet. Je größer GS ist, desto kleiner wird der Fuzzywert für
Regel 3. Wird GS größer als 1, so wird im Fall der Regel 3 der Fuzzywert 0 zuge
ordnet.
Nach Anwendung der voranstehend erläuterten Regeln 1 bis 3 auf die beiden Ent
scheidungsgrößen FB und GS erhält man für jede der drei Regeln einen Wert zwischen
0 und 1, der als Zugehörigkeitswert zu der Menge "Fahrhinweis sinnvoll"
bezeichnet wird. Diese drei Werte R1, R2 und R3 müssen in einem letzten Schritt
noch zu einer Entscheidung umgesetzt werden. An dieser Stelle wird das Verfah
ren der Aktivierungsgrade verwendet. Dazu wird folgende Vorschrift angewendet:
Interpretiere das Produkt R1.(1 - R2).(1 - R3) als Wahrscheinlichkeit für die Ent scheidung, vorläufige Fahrhinweise zu geben. Dieses Vorgehen entspricht einer Und-Verknüpfung der drei Regeln. Ermittle dann über einen Uniform[0,1]-Zufalls generator eine Zufallszahl Z. Gilt
Interpretiere das Produkt R1.(1 - R2).(1 - R3) als Wahrscheinlichkeit für die Ent scheidung, vorläufige Fahrhinweise zu geben. Dieses Vorgehen entspricht einer Und-Verknüpfung der drei Regeln. Ermittle dann über einen Uniform[0,1]-Zufalls generator eine Zufallszahl Z. Gilt
R1.(1 - R2).(1 - R3) < Z,
so wird entschieden, dass vorläufige Fahrhinweise sinnvoll sind.
Nachfolgend wird ein Fuzzy-Entscheidungssystem bzw. ein Fuzzy-Regler für die
zweite Phase des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.
Der zweite Fuzzy-Regler soll für die Frage eine Entscheidung treffen, welcher der
Punkte, die die Bekanntheitsgrenze bilden, mit Hilfe von sogenannten vorläufigen
Fahrhinweisen angefahren werden soll. Zur Ermittlung der vorläufigen Fahrhin
weise wird also eine Straße auf der Bekanntheitsgrenze gesucht, die aufgrund der
kennengelernten Umgebung angefahren werden soll. Auch hier wird das Ent
scheidungssystem lediglich kurz skizziert. Die Bewertung der Punkte, die die Be
kanntheitsgrenze bilden, basiert auf drei Entscheidungsgrößen.
Bei der ersten Entscheidungsgröße handelt es sich um die relative Entfernung
eines Punktes bis zum Zielort (ED), die bestimmt wird als Quotient aus der Luft
linienentfernung dieses Punktes zum Zielort (PD) und der Luftlinienentfernung des
Startpunktes zum Zielort (SD)
ED: = PD/SD.
Die zweite Entscheidungsgröße ist die abgeschätzte Gesamtfahrzeit von einem
Punkt bis zum Zielort (GZ), die sich ergibt als Summe aus der Fahrzeit bis zu die
sem Punkt (FZ) und der Fahrzeit von diesem Punkt bis zum Zielort (PZ)
GZ: = FZ + PZ.
Als dritte Entscheidungsgröße wird jedem Punkt die Straßenklasse (SK) der po
tentiellen Nachfolgestraße zugeordnet, d. h. die Straßenklasse derjenigen Straße,
die in Richtung des Zielorts weist und die niedrigste Straßenklasse aufweist.
Die folgenden drei Regeln bilden das Regelsystem des zweiten Fuzzy-Reglers
und ergeben sich ebenfalls aufgrund einfacher Überlegungen:
Regel 1: Wenn ED für einen Punkt klein ist, dann ist der Punkt gut geeignet.
Regel 2: Wenn GZ für einen Punkt klein ist, dann ist der Punkt gut geeignet.
Regel 3: Wenn SK für einen Punkt klein ist, dann ist der Punkt gut geeignet.
Regel 1: Wenn ED für einen Punkt klein ist, dann ist der Punkt gut geeignet.
Regel 2: Wenn GZ für einen Punkt klein ist, dann ist der Punkt gut geeignet.
Regel 3: Wenn SK für einen Punkt klein ist, dann ist der Punkt gut geeignet.
Je näher ein Punkt zum Ziel liegt, desto eher ist dieser Punkt ein potentieller vor
läufiger Anfahrtsort.
Auch ein Punkt, der von der Luftlinienentfernung zunächst weiter weg ist als ein
anderer, kann ein potentieller Kandidat sein, wenn über ihn das Ziel schneller zu
erreichen ist.
Die Zeit, die von einem Punkt aus zum Erreichen des Ziels benötigt wird, hängt im
Wesentlichen von der Straßenklasse ab. Je niedriger die Straßenklasse, desto
höher ist die Chance, schnell in Richtung Ziel voranzukommen. Zeigt eine Straße
allerdings vom Ziel weg, so kann eine derartige Straße selbstverständlich nicht in
die Betrachtung einbezogen werden.
Über eine Fuzzy-Menge, wie sie in Verbindung mit Regel 3 des ersten Fuzzy-
Reglers beschrieben worden ist, werden jedem Punkt die Zugehörigkeitsgrade
R1', R2' und R3' zugeordnet. Über das Produkt R1'.R2'.R3' wird jedem Punkt
ein Zugehörigkeitsgrad zu der Menge "Punkt gut geeignet" zugeordnet. Für jeden
Punkt liegt nun ein Wert vor. Diese Werte müssen nun noch zu einer Entschei
dung umgesetzt werden.
Hierfür erweist es sich als sinnvoll, das Maximumprinzip anzuwenden. Demnach
wird diejenige Straße angefahren, die den größten Zugehörigkeitswert zu der
Menge "Punkt gut geeignet" erhalten hat. Aufgrund der Entscheidung, welche
Straße auf der "Bekanntheitsgrenze" angefahren werden soll, kann nun ein Pool
von Fahrhinweisen angelegt werden.
Claims (17)
1. Navigationsverfahren für ein Kraftfahrzeug,
bei dem die aktuelle Position des Kraftfahrzeugs bestimmt wird,
bei dem eine Fahrtroute zwischen einem Ausgangsort und einem Zielort be stimmt wird und
bei dem Fahrhinweise zum Erreichen des Zielorts ausgegeben werden,
wobei eine Umgebung der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs als bekannt defi niert wird, wenn Umgebungsdaten zur Verfügung stehen, durch die sich diese Umgebung beschreiben lässt, und die Menge derjenigen Punkte, die auf der Grenze der bekannten Umgebung liegen und an denen weitere Straßen in Rich tung des noch nicht bekannten Gebiets angrenzen, als Bekanntheitsgrenze defi niert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Phase 1 die Umgebung der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs so lange kennen gelernt wird, d. h. die bekannte Umgebung der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs so lange erweitert wird, bis anhand der Umgebungsdaten sinnvolle vorläufige Fahrhinweise ausgegeben werden können,
dass in Phase 2 ein Punkt auf der Bekanntheitsgrenze als Anfahrtsort ausge wählt wird und dass als vorläufige Fahrhinweise Fahrhinweise zum Erreichen des Anfahrtsorts ausgegeben werden,
dass in Phase 3 parallel zum Abarbeiten der vorläufigen Fahrhinweise die Fahrtroute zum Zielort bestimmt wird, wobei der Anfahrtsort den Ausgangsort der Fahrtroute bildet, und
dass die Phasen 1 bis 3 so lange wiederholt werden, bis der Zielort erreicht ist.
bei dem die aktuelle Position des Kraftfahrzeugs bestimmt wird,
bei dem eine Fahrtroute zwischen einem Ausgangsort und einem Zielort be stimmt wird und
bei dem Fahrhinweise zum Erreichen des Zielorts ausgegeben werden,
wobei eine Umgebung der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs als bekannt defi niert wird, wenn Umgebungsdaten zur Verfügung stehen, durch die sich diese Umgebung beschreiben lässt, und die Menge derjenigen Punkte, die auf der Grenze der bekannten Umgebung liegen und an denen weitere Straßen in Rich tung des noch nicht bekannten Gebiets angrenzen, als Bekanntheitsgrenze defi niert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Phase 1 die Umgebung der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs so lange kennen gelernt wird, d. h. die bekannte Umgebung der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs so lange erweitert wird, bis anhand der Umgebungsdaten sinnvolle vorläufige Fahrhinweise ausgegeben werden können,
dass in Phase 2 ein Punkt auf der Bekanntheitsgrenze als Anfahrtsort ausge wählt wird und dass als vorläufige Fahrhinweise Fahrhinweise zum Erreichen des Anfahrtsorts ausgegeben werden,
dass in Phase 3 parallel zum Abarbeiten der vorläufigen Fahrhinweise die Fahrtroute zum Zielort bestimmt wird, wobei der Anfahrtsort den Ausgangsort der Fahrtroute bildet, und
dass die Phasen 1 bis 3 so lange wiederholt werden, bis der Zielort erreicht ist.
2. Navigationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass bei jeder Fahrt aktuelle Umgebungsdaten ermittelt und in einem perma nenten Speicher, dem Umgebungskartenspeicher, abgespeichert werden,
dass bei Fahrtantritt geprüft wird, ob die abgespeicherten Umgebungsdaten der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs zugeordnet werden können und zu Navigationszwecken verwendet werden können, und
dass in Phase 1, wenn keine ausreichende Menge von verwendbaren Umge bungsdaten abgespeichert ist, mindestens so lange Umgebungsdaten ermittelt und abgespeichert werden, bis sinnvolle vorläufige Fahrhinweise ausgegeben werden können.
dass bei jeder Fahrt aktuelle Umgebungsdaten ermittelt und in einem perma nenten Speicher, dem Umgebungskartenspeicher, abgespeichert werden,
dass bei Fahrtantritt geprüft wird, ob die abgespeicherten Umgebungsdaten der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs zugeordnet werden können und zu Navigationszwecken verwendet werden können, und
dass in Phase 1, wenn keine ausreichende Menge von verwendbaren Umge bungsdaten abgespeichert ist, mindestens so lange Umgebungsdaten ermittelt und abgespeichert werden, bis sinnvolle vorläufige Fahrhinweise ausgegeben werden können.
3. Navigationsverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei
jedem Navigationsvorgang Umgebungsdaten für den Ausgangsort und Umge
bungsdaten für den Zielort ermittelt werden, indem die Fahrtroute mit Hilfe einer
digitalen Kartenbasis und einer Kombination aus einem vorwärts orientierten und
einem inversen Algorithmus berechnet wird, wobei die digitale Kartenbasis Infor
mationen über Straßenzüge in Form von Kanten und über Endstücke von Stra
ßenzügen in Form von Knoten liefert.
4. Navigationsverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass für
jede neu in die Menge der bekannten Straßen aufgenommene Straße ermittelt
wird, wie lang der Weg von dieser Straße bis zum Zielort bzw. vom Zielort bis zu
dieser Straße ist, wobei Abbiegeverbote und die jeweilige Durchfahrtsrichtung der
Straßen berücksichtigt werden und dass die für den Zielort bestimmten Umge
bungsdaten zumindest so lange abgespeichert werden, bis eine unter Berücksich
tigung der jeweiligen Straßenklassen hinreichend große Umgebung um den Zielort
bekannt ist.
5. Navigationsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass in Phase 1 mit Hilfe eines ersten Fuzzy-Reglers entschieden wird,
ob sinnvolle vorläufige Fahrhinweise ausgegeben werden können.
6. Navigationsverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als
Entscheidungsgrößen für die Entscheidung des ersten Fuzzy-Reglers jeweils für
die Umgebungsdaten bestimmt werden
die Fahrtdauer bis zur Bekanntheitsgrenze (FB), d. h. die Fahrtdauer bis zu demjenigen Punkt der Bekanntheitsgrenze, der dem Zielort in Luftlinienentfer nung am nächsten liegt, und
der gefahrene Streckenanteil (GS), der definiert ist als der Quotient aus der Luftlinienentfernung bis zur Bekanntheitsgrenze und der Luftlinienentfernung bis zum Zielort.
die Fahrtdauer bis zur Bekanntheitsgrenze (FB), d. h. die Fahrtdauer bis zu demjenigen Punkt der Bekanntheitsgrenze, der dem Zielort in Luftlinienentfer nung am nächsten liegt, und
der gefahrene Streckenanteil (GS), der definiert ist als der Quotient aus der Luftlinienentfernung bis zur Bekanntheitsgrenze und der Luftlinienentfernung bis zum Zielort.
7. Navigationsverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Regelsystem des ersten Fuzzy-Reglers die folgenden Regeln umfasst:
Regel 1: Wenn FB groß ist, dann sind vorläufige Fahrhinweise sinnvoll.
Regel 2: Wenn GS groß ist, dann sind vorläufige Fahrhinweise nicht sinnvoll.
Regel 3: Wenn GS klein ist, dann sind vorläufige Fahrhinweise nicht sinnvoll.
Regel 1: Wenn FB groß ist, dann sind vorläufige Fahrhinweise sinnvoll.
Regel 2: Wenn GS groß ist, dann sind vorläufige Fahrhinweise nicht sinnvoll.
Regel 3: Wenn GS klein ist, dann sind vorläufige Fahrhinweise nicht sinnvoll.
8. Navigationsverfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass je
der Regel 1 bis 3 des Regelsystems des ersten Fuzzy-Reglers eine Fuzzy-Menge
zugeordnet wird, die der jeweiligen Entscheidungsgröße FB bzw. GS einen Wert
R1, R2 bzw. R3 zwischen 0 und 1 zuweist.
9. Navigationsverfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Zufallszahl Z zwischen 0 und 1 ermittelt wird und dass entschieden wird, dass
vorläufige Fahrhinweise sinnvoll sind, wenn
R1.(1 - R2).(1 - R3) < Z.
R1.(1 - R2).(1 - R3) < Z.
10. Navigationsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass in Phase 2 mit Hilfe eines zweiten Fuzzy-Reglers entschieden wird,
welcher Punkt auf der Bekanntheitsgrenze als Anfahrtsort ausgewählt wird.
11. Navigationsverfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als
Entscheidungsgrößen für die Entscheidung des zweiten Fuzzy-Reglers für jeden
Punkt auf der Bekanntheitsgrenze bestimmt werden
die relative Entfernung des jeweiligen Punkts zum Zielort (ED), die definiert ist als Quotient aus der Luftlinienentfernung dieses Punkts zum Zielort und der Luftlinienentfernung des Fahrtausgangspunkts zum Zielort,
die abgeschätzte Gesamtfahrzeit (GZ), die sich zusammensetzt aus der Fahr zeit bis zu dem jeweiligen Punkt und der Fahrzeit von diesem Punkt bis zum Zielort, und
die Straßenklasse des jeweiligen Punkts (SK), die definiert ist als die Straßen klasse derjenigen angrenzenden Straße, die in Richtung Zielort weist und die niedrigste Straßenklasse aufweist.
die relative Entfernung des jeweiligen Punkts zum Zielort (ED), die definiert ist als Quotient aus der Luftlinienentfernung dieses Punkts zum Zielort und der Luftlinienentfernung des Fahrtausgangspunkts zum Zielort,
die abgeschätzte Gesamtfahrzeit (GZ), die sich zusammensetzt aus der Fahr zeit bis zu dem jeweiligen Punkt und der Fahrzeit von diesem Punkt bis zum Zielort, und
die Straßenklasse des jeweiligen Punkts (SK), die definiert ist als die Straßen klasse derjenigen angrenzenden Straße, die in Richtung Zielort weist und die niedrigste Straßenklasse aufweist.
12. Navigationsverfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
das Regelsystem des zweiten Fuzzy-Reglers die folgenden Regeln umfasst:
Regel 1: Wenn ED für einen Ort klein ist, dann ist dieser Ort gut geeignet.
Regel 2: Wenn GZ für einen Ort klein ist, dann ist dieser Ort gut geeignet.
Regel 3: Wenn SK für einen Ort klein ist, dann ist dieser Ort gut geeignet.
Regel 1: Wenn ED für einen Ort klein ist, dann ist dieser Ort gut geeignet.
Regel 2: Wenn GZ für einen Ort klein ist, dann ist dieser Ort gut geeignet.
Regel 3: Wenn SK für einen Ort klein ist, dann ist dieser Ort gut geeignet.
13. Navigationsverfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Regel 1 bis 3 des Regelsystems des zweiten Fuzzy-Reglers eine Fuzzy-
Menge zugeordnet wird, die der jeweiligen Entscheidungsgröße ED, GZ bzw. SK
einen Wert R1', R2' bzw. R3' zwischen 0 und 1 zuweist.
14. Navigationsverfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
derjenige Punkt auf der Bekanntheitsgrenze als Anfahrtsort ausgewählt wird, für
den das Produkt
R1'.R2'.R3' = max.
R1'.R2'.R3' = max.
15. Navigationseinrichtung für ein Kraftfahrzeug zur Durchführung eines Navi
gationsverfahrens nach einem der Ansprüche 2 bis 14, mit einer Rechnereinheit
(11) und einer Ein-/Ausgabeeinheit (12) für die Rechnereinheit (11) zur Eingabe
eines Zielorts und zur Ausgabe von Fahrhinweisen zum Erreichen des Zielorts auf
einer Fahrtroute, die in einem Optimierungsverfahren (13) durch die Rechnerein
heit (11) bestimmt worden ist, wobei die Rechnereinheit (11) zur Bestimmung der
aktuellen Position (14) des Kraftfahrzeugs mit einem GPS-Empfänger (15) und
einem Bewegungssensormodul (16) verbunden ist und Zugriff auf eine digitale
Kartenbasis (17) hat,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein beschreibbarer permanenter Speicher als Umgebungskartenspeicher (18) vorgesehen ist, in dem bei jeder Fahrt aktuelle Umgebungsdaten abge speichert werden,
dass der Umgebungskartenspeicher (18) über die Rechnereinheit (11) mit dem GPS-Empfänger (15) und dem Bewegungssensormodul (16) verbunden ist, so dass die Rechnereinheit (11) im Rahmen der Positionsbestimmung (14) bei Fahrtantritt prüfen kann, ob die abgespeicherten Umgebungsdaten der aktuel len Position des Kraftfahrzeugs zugeordnet werden können und zu Naviga tionszwecken verwendet werden können, und so dass das Optimierungsver fahren (13) auf den Umgebungskartenspeicher (18) zugreifen kann.
dass ein beschreibbarer permanenter Speicher als Umgebungskartenspeicher (18) vorgesehen ist, in dem bei jeder Fahrt aktuelle Umgebungsdaten abge speichert werden,
dass der Umgebungskartenspeicher (18) über die Rechnereinheit (11) mit dem GPS-Empfänger (15) und dem Bewegungssensormodul (16) verbunden ist, so dass die Rechnereinheit (11) im Rahmen der Positionsbestimmung (14) bei Fahrtantritt prüfen kann, ob die abgespeicherten Umgebungsdaten der aktuel len Position des Kraftfahrzeugs zugeordnet werden können und zu Naviga tionszwecken verwendet werden können, und so dass das Optimierungsver fahren (13) auf den Umgebungskartenspeicher (18) zugreifen kann.
16. Navigationseinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass
das Bewegungssensormodul (16) Bewegungssensoren umfasst, die die Bewe
gungsrichtung und Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs auch dann erfassen, wenn
seine Position bei abgestelltem Motor verändert wird.
17. Navigationseinrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass
das Bewegungssensormodul (16) mindestens einen Beschleunigungssensor und
mindestens einen Gyrosensor umfasst.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10120997A DE10120997A1 (de) | 2001-04-28 | 2001-04-28 | Navigationsverfahren und Navigationseinrichtung für ein Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10120997A DE10120997A1 (de) | 2001-04-28 | 2001-04-28 | Navigationsverfahren und Navigationseinrichtung für ein Kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10120997A1 true DE10120997A1 (de) | 2002-10-31 |
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ID=7683148
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10120997A Withdrawn DE10120997A1 (de) | 2001-04-28 | 2001-04-28 | Navigationsverfahren und Navigationseinrichtung für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10120997A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10203242A1 (de) * | 2002-01-29 | 2003-07-31 | Volkswagen Ag | Navigationsvorrichtung |
CN112997049A (zh) * | 2018-09-19 | 2021-06-18 | 大众汽车股份公司 | 提供到导航目的地的至少一个入口的定位数据的方法、实行此类方法的服务器设备及机动车 |
CN116878487A (zh) * | 2023-09-07 | 2023-10-13 | 河北全道科技有限公司 | 一种用于建立自动驾驶地图的方法、装置、车辆和服务器 |
-
2001
- 2001-04-28 DE DE10120997A patent/DE10120997A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10203242A1 (de) * | 2002-01-29 | 2003-07-31 | Volkswagen Ag | Navigationsvorrichtung |
DE10203242B4 (de) * | 2002-01-29 | 2015-01-22 | Volkswagen Ag | Navigationsverfahren |
CN112997049A (zh) * | 2018-09-19 | 2021-06-18 | 大众汽车股份公司 | 提供到导航目的地的至少一个入口的定位数据的方法、实行此类方法的服务器设备及机动车 |
CN116878487A (zh) * | 2023-09-07 | 2023-10-13 | 河北全道科技有限公司 | 一种用于建立自动驾驶地图的方法、装置、车辆和服务器 |
CN116878487B (zh) * | 2023-09-07 | 2024-01-19 | 河北全道科技有限公司 | 一种用于建立自动驾驶地图的方法、装置、车辆和服务器 |
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