DE10119669A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen und/oder Erkennen von Prüfobjekten, insbesondere solchen mit Gewinde - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen und/oder Erkennen von Prüfobjekten, insbesondere solchen mit GewindeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Prüfen und/oder
Erkennen von Prüfobjekten - insbesondere solchen mit Gewinde - mit Hilfe eines
miniaturisierten Radarsensors mit stabförmiger, kombinierter Sende- und Emp
fangsantenne mit A/D-Wandler und mit einer rechnergestützen Auswerteeinheit.
Die Kontrolle von Gewinden erfolgt - insbesondere beim Einrichten von automati
schen Taktstraßen und dergleichen - nur während des Testbetriebes mit Hilfe
mechanischer Messmittel oder durch Ein- und Ausdrehen einer Schraube. Bei
der Herstellung von Gewinde wird vorrangig das Werkzeug überwacht. Eine
permanente Kontrolle des Arbeitsergebnisses beim Gewindeschneiden erfolgt
bisher mangels geeigneter Messmittel nicht.
In fast allen automatisierten und teilautomatisierten Fertigungsprozessen werden
sehr viele Teile mittels Gewinde miteinander verschraubt. Für diese Prozesse, in
die der Mensch nicht einbezogen ist, ist es wichtig, das Vorhandensein von
Gewinde an sich sowie die wesentlichsten Parameter des erzeugten Gewindes
regelmäßig zu kontrollieren. Sobald ein Gewinde nicht vorhanden oder nicht
qualitätsgerecht ausgeführt ist, führt das zu erheblichen Nacharbeitsaufwendun
gen. Eine permanente Überwachung der im automatischen Prozess hergestellten
Gewinde ist daher im hohen Maß geboten.
Durch die DE 43 37 060 A1 wird eine Vorrichtung zum Erkennen und/oder
Prüfen von Produkten vorgeschlagen, die auch geeignet ist, bestimmte Ober
flächenstrukturen des Prüfobjektes zu erkennen.
Diese Vorrichtung besteht aus einem stationär angeordneten, miniaturisierten
Radarsensor, dessen Antenne gegen die Prüfobjekte gerichtet ist. Das von
diesem Radarsensor abgestrahlte Signal wird von der Oberfläche des Prüf
objektes reflektiert. Dieses reflektierte Signal wird von der Empfangseinheit
wieder erfasst und über einen A/D-Wandler einem PC mit der Funktion einer
Auswerteeinheit zugeführt.
Nach dem sog. Teach-In-Verfahren speichert der Computer die wesentlichsten
Parameter der erwarteten SOLL-Form als Vergleichsbasis. Die dann gemesse
nen Signale werden während des Messvorganges mit der gespeicherten SOLL-
Form verglichen. Aus diesem Vergleich ermittelt die Software der Auswerteein
heit anhand bestimmter Vorgaben Informationen für den Bediener oder es wer
den bestimmte Schaltvorgänge ausgelöst, die die Fortsetzung des Prozesses
ermöglichen.
Diese Verfahrensweise eignet sich für das Erkennen bestimmter Gegenstände
und ihrer Lage bei sehr geringem Aufwand.
Es ist jedoch nicht möglich, mit diesem Verfahren das Prüfen der Qualität eines
außen liegenden Gewindes oder gar das Prüfen und Erkennen von Gewinde in
einer oder mehreren Bohrungen pro Werkstück in vertretbaren Taktzeiten zu
bewerkstelligen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine einfache
und in einen automatischen Prozess einfügbare Vorrichtung vorzuschlagen, mit
dem/der es möglich ist, das Vorhandensein von Gewinde in einer Gruppe von
Bohrungen pro Werkstück zu erfassen und/oder die Qualität des Gewindes
hinsichtlich seiner wesentlichsten Gebrauchseigenschaften zu bestimmen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Radarsensor
gemeinsam mit seiner stabförmigen Antenne während des Messvorganges im
geringen Abstand relativ zu dem Gewinde bewegt wird.
Die besonderen, in Anspruch 1 definierten Relationen zwischen der reproduzier
baren Geschwindigkeit, der Frequenz des gesendeten Signales und dem Ab
stand der Antenne zur reflektierenden Oberfläche erlaubt der Auswerteeinheit auf
der Grundlage der Gesetze des Dopplereffektes und der dadurch bewirkten
Frequenzverschiebung die Bereitstellung von für diesen Zweck aussagefähigen
Differenzsignalen.
Aus diesem Differenzsignal können mit hoher Zuverlässigkeit das Vorhandensein
von Gewinde und - wenn erforderlich - auch die Qualität des Gewindes bestimmt
werden.
Die der Auswerteeinheit zugeordnete Software ist auf der Grundlage des sog.
Dopplereffektes gestaltbar. Die Größe der während der Bewegung gemessenen
Frequenzverschiebung ist ein Maßstab für die Höhe der Gewindegänge oder für
die Anwesenheit von Gewindegängen.
Die Modifizierung des Verfahrens nach Anspruch 2 ist zweckmäßig, wenn eine
Bewertung der Qualität des Gewindes erforderlich ist.
Für die einfache Feststellung, ob ein Gewinde vorhanden ist oder nicht, bietet
sich die Modifizierung des Verfahrens nach Anspruch 3 an.
Die Gestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 4 zur Ausführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 ist in besonderer Weise für die Handhabung mittels üblicher
Manipulatoren geeignet.
Die Anordnung einer Schnittstelle am Radarsensor und die ortsunabhängige
Verbindung zur Auswerteeinheit nach Anspruch 5 ermöglicht die Übertragung der
Auswertefunktion an einen zentralen Steuerrechner oder an den Steuerrechner
des Manipulators.
Die im Anspruch 6 genannten Frequenzbereiche sind insbesondere für die
Messung der Gewinde üblicher Größen geeignet.
Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert wer
den. In den einzelnen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Radarsensors mit Antenne
während des Messvorganges in einer Gewindebohrung,
Fig. 2 eine zweite Variante des Einsatzes des Radarsensors mit Antenne
während seiner Bewegung über die Eingangsöffnung der Gewinde
bohrungen und
Fig. 3 ein Messdiagramm für die Erfassung von Gewinde in Bohrungen
nach dem Prinzip der Fig. 2.
Mit der in Fig. 1 dargestellten Arbeitsweise wird die Qualität des Gewindes 22 -
insbesondere die Tiefe seiner Gänge - überprüft.
Mit dieser Vorrichtung lässt sich feststellen, ob eine standardisierte Schraube mit
ausreichend geringem Kraftaufwand in die Gewindebohrung 2 des Werkstückes
1 eingedreht werden kann und ihre Befestigungsfunktion realisiert. Die Sende-
und Empfangsantenne 31 des Radarsystems, insbesondere des Radarsensors 3
wird im Abstand a von etwa 1 bis 5 mm parallel zum Gewinde 22 und parallel
zur Gewindeachse 21 bewegt. Die Geschwindigkeit Vr der Relativbewegung
zwischen dem Gewinde 22 und der Sende- und Empfangsantenne 31 wählt man
zweckmäßigerweise zwischen 0,1 und 0,5 m/s.
Die Sendefrequenz liegt im Bereich zwischen 2 und 500 GHz. Vorzugsweise liegt
sie bei 94 GHz. Sie wird in an sich bekannter Weise mittels Frequenzgenerator
erzeugt. Aus dieser Sendfrequenz ergibt sich der optimale Abstand der Antenne
vom Gewinde. Um zu verwertbaren Messergebnissen zu gelangen, sollte der
Abstand a zwischen 0,25 und 3 Wellenlängen λ betragen.
Bei diesen Relationen zwischen Frequenz, Relativgeschwindigkeit Vr zwischen
Gewinde 22 und Sende- und Empfangsantenne 31 und dem Abstand der Sende-
und Empfangsantenne 31 zwischen Gewinde 22 können Signale erzeugt werden,
die die Auswerteeinheit 6 nach den Gesetzen des Dopplereffektes zuverlässig
auswerten kann.
Die SOLL-Parameter werden auf einfache Weise eingegeben, indem man ein
vorschriftsmäßig ausgeführtes Prüfobjekt mit Gewinde 22 vorgibt und in der
Auswerteeinheit 6 bzw. dem Steuerrechner als Vergleichsmuster speichert.
Damit die relativ hohe Präzision der gegenseitigen Relativbewegung zwischen
Gewinde 22 und Sende- und Empfangsantenne 31 bei reproduzierbarer Ge
schwindigkeit ausgeführt werden kann, ist es zweckmäßig, mindestens den
Radarsensor 3 mit seiner Sende- und Empfangsantenne 31 mit dem Greifer 41
eines Manipulators 4 zu bewegen.
Ob die Auswerteeinheit 6 als Mikrocontroller gemeinsam mit dem Sensorsystem
bewegt wird, oder ob man die Auswertung der Messergebnisse einem zentralen
Steuerrechner 6 überlässt, mag dahingestellt bleiben. Die verwendbaren Über
tragungsmedien sollten möglichst ortsunabhängig sein. Denkbar sind flexible
Kabel 5, Funkverbindungen oder ähnliches.
Wichtig ist, dass die gegenseitige Verbindung fehlerfrei arbeitet und die Ver
arbeitung der Informationen unter Echtzeitbedingungen erfolgt.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird lediglich geprüft, ob die Bohrungen
23, 24, 25, 26 in dem Werkstück 1' mit Gewinde 22 versehen sind oder nicht. Ein
gebündelter Strahl von Mikrowellen wird ggf. geneigt zur Achse der Gewindeboh
rungen 23, 24, 25, 26 (in der Regel während einer kontinuierlichen Bewegung)
auf dieselbe gerichtet. Der Abstand a' zwischen der Spitze der Sende- und
Empfangsantenne 31 und der Ebene, in der sich die Bohrungen 23, 24, 25, 26
befinden, sollte zwischen 1 und 10 mm gewählt werden.
Die von dem Gewinde 22 dieser Bohrungen reflektierten Wellen werden durch
den Radarsensor 3 erfasst. Die damit gewonnenen Impulse werden, wie vorn
beschrieben, durch die Auswerteeinheit 6 aufbereitet.
Das dabei gewonnene Signal B (vgl. Fig. 3) aus einer Bohrung 26 ohne Gewinde
weicht von demjenigen Signal A einer Bohrung 23, 24, 25 mit Gewinde 22 SO
deutlich ab, dass die Auswerteeinheit 6 ein Signal ausgeben kann, durch wel
ches Arbeitsschritte zur Beseitigung des Mangels ausgelöst werden können.
Unter Umständen wird das fehlerhafte Werkstück aus dem automatischen Pro
zess ausgeschieden.
Dieses Prinzip der Überwachung von Bohrungen mit Gewinde nach Fig. 2 ist
regelmäßig einfach auszuführen, weil auf die Bewegung in das Innere der Boh
rung verzichtet werden kann. Mit dieser Anordnung ist es bei Verwendung einer
geeigneten Software auch möglich, abgebrochene Gewindebohrer, die sich noch
in der Gewindebohrung befinden könnten, zu ermitteln.
Eine Qualitätsprüfung des Gewindes, wie sie in Bezug auf Fig. 1 beschrieben
wurde, ist jedoch mit dieser Anordnung nicht oder nur bedingt möglich. Die
Antennenform müsste korrigiert oder der Radarsensor 3 schwenkbar angeordnet
werden.
In Fig. 3 ist ein Diagramm aufgezeigt, das mit einer Vorrichtung nach Fig. 2
erfasst wurde. Die Sende- und Empfangsantenne 31 wurde hier über 6 Bohrun
gen bewegt, von denen die dritte Bohrung kein Gewinde hat. Sie erzeugt nur
einen sehr schwachen Impuls B.
Es ist deutlich zu erkennen, dass die Bohrungen 23, 24, 25 mit Gewinde ein
deutlich anderes Frequenzspektrum (vgl. A) aufweisen, als die Bohrung 26 ohne
Gewinde. Das durch diese Bohrungen 23, 24, 25 mit Gewinde erzeugte Fre
quenzsignal A unterscheides sich wesentlich von dem Frequenzsignal, das durch
glatte Bohrungen erzeugt wird.
1
,
1
' Werkstück, Prüfobjekt
2
Bohrung
21
Achse
22
Gewinde
23
,
24
,
25
Gewindebohrung
26
Bohrung ohne Gewinde
3
Radarsensor
31
,
31
' Sende- und Empfangsantenne
32
Schnittstelle
33
Positionierungselement
4
Manipulator
41
Greifer
5
Kabel, flexibel
6
Steuerrechner, Auswerteeinheit
A Frequenzsignal (Frequenzverschiebung durch Gewindebohrung)
B Frequenzsignal (glatte Bohrung)
U Spannung
Sec Zeit
Vr Relativgeschwindigkeit
a, a' Abstand
X, Y, Z Bewegungsebene (Greifer)
A Frequenzsignal (Frequenzverschiebung durch Gewindebohrung)
B Frequenzsignal (glatte Bohrung)
U Spannung
Sec Zeit
Vr Relativgeschwindigkeit
a, a' Abstand
X, Y, Z Bewegungsebene (Greifer)
Claims (6)
1. Verfahren zum Prüfen und/oder Erkennen von Prüfobjekten, insbesondere
solchen mit Gewinde, mit Hilfe eines miniaturisierten Radarsensors (3) mit
stabförmiger, kombinierter Sende- und Empfangsantenne (31) und mit einer
rechnergestützen Auswerteeinheit,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Zweck des Prüfens oder Erkennens von Gewinde (22) die Spitze der stabförmigen Sende- und Empfangsantenne (31) des Radarsensors (3) während des Messvorganges in einem Abstand (a, a') zum Gewinde (22) zwischen 0,25 und 3 Wellenlängen bei Frequenzen von 2 bis 500 GHz mit einer reproduzierbaren Geschwindigkeit (Vr) zwischen 0,1 und 0,5 m/s bewegt wird und
dass die Frequenzverschiebung zwischen dem Sendesignal und dem Emp fangssignal nach dem Wirkprinzip des Dopplereffektes mittels Auswerte einheit detektiert wird.
dass zum Zweck des Prüfens oder Erkennens von Gewinde (22) die Spitze der stabförmigen Sende- und Empfangsantenne (31) des Radarsensors (3) während des Messvorganges in einem Abstand (a, a') zum Gewinde (22) zwischen 0,25 und 3 Wellenlängen bei Frequenzen von 2 bis 500 GHz mit einer reproduzierbaren Geschwindigkeit (Vr) zwischen 0,1 und 0,5 m/s bewegt wird und
dass die Frequenzverschiebung zwischen dem Sendesignal und dem Emp fangssignal nach dem Wirkprinzip des Dopplereffektes mittels Auswerte einheit detektiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Sende- und Empfangsantenne (31) des Radarsensors (3) im Abstand
(a) von 1 bis 10 mm über das Gewinde (22) parallel zur Gewindeachse
(21) bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Sende- und Empfangsantenne (31) des Radarsensors (3) im Abstand
(a') von 1 bis 10 mm über Eingangsöffnungen von Gewindebohrungen (23,
24, 25) bewegt wird.
4. Vorrichtung zum Prüfen und/oder Erkennen von Gewinde nach dem Verfah
ren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der miniaturisierte Radarsensor (3) mit seiner stabförmigen Sende- und Empfangsantenne (31) eine Baueinheit bildet und
dass der Radarsensor (3) Positionierungselemente (33) für den Greifer (41) eines Manipulators (4) besitzt.
dass der miniaturisierte Radarsensor (3) mit seiner stabförmigen Sende- und Empfangsantenne (31) eine Baueinheit bildet und
dass der Radarsensor (3) Positionierungselemente (33) für den Greifer (41) eines Manipulators (4) besitzt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Radarsensor (3) mit einer Schnittstelle (32) ausgestattet ist und orts
unabhängig mit einem Steuerrechner (6), dem die Auswertefunktion zu
geordnet ist, verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Radarsensor (3) mit einem Frequenzgenerator für Frequenzen im
Bereich zwischen 2 und 500 GHz ausgestattet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001119669 DE10119669A1 (de) | 2001-04-20 | 2001-04-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen und/oder Erkennen von Prüfobjekten, insbesondere solchen mit Gewinde |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001119669 DE10119669A1 (de) | 2001-04-20 | 2001-04-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen und/oder Erkennen von Prüfobjekten, insbesondere solchen mit Gewinde |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10119669A1 true DE10119669A1 (de) | 2002-10-31 |
Family
ID=7682284
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001119669 Ceased DE10119669A1 (de) | 2001-04-20 | 2001-04-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen und/oder Erkennen von Prüfobjekten, insbesondere solchen mit Gewinde |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10119669A1 (de) |
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Legal Events
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