DE10119455A1 - Verfahren zum Auswerten von Daten, die mittels der Magnetresonanztechnik erzeugt werden und spektroskopische Information beinhalten - Google Patents

Verfahren zum Auswerten von Daten, die mittels der Magnetresonanztechnik erzeugt werden und spektroskopische Information beinhalten

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Abstract

Ein Verfahren zum Auswerten von Daten, die mittels der Magnetresonanztechnik erzeugt werden und spektroskopische Information beinhalten, umfasst folgende Schritte: DOLLAR A - Detektieren wenigstens zweier Spitzen eines Spektrums der Daten, DOLLAR A - Vergleichen der detektierten Spitzen mit der realtiven Lage, die die detektierten Spitzen innerhalb des Spektrums zueinander aufweisen, mit Spitzen bekannter Substanzen und DOLLAR A - Zuordnen von bekannten Substanzen zu den detektierten Spitzen bei einer Übereinstimmung des Vergleichen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswerten von Daten, die mittels der Magnetresonanztechnik erzeugt werden und spektroskopische Information beinhalten.
Die Magnetresonanzspektroskopie wird seit mehr als vier Jahr­ zehnten in der physikalischen, chemischen und biochemischen Grundlagenforschung z. B. als Analysetechnik oder zur Struk­ turaufklärung komplexer Moleküle eingesetzt. Dabei beruht die Magnetresonanzspektroskopie wie die Magnetresonanztomographie auf dem Prinzip der magnetischen Kernspinresonanz. Die primä­ re Zielsetzung der Spektroskopie ist jedoch nicht die Bildge­ bung, sondern eine Analyse eines Stoffes. Dabei sind Reso­ nanzfrequenzen von Isotopen, die ein magnetisches Moment be­ sitzen, beispielsweise 1H, 13C oder 31P, von einer chemischen Struktur von Molekülen abhängig, in denen vorgenannte Isotope gebunden sind. Eine Bestimmung der Resonanzfrequenzen erlaubt es deshalb, zwischen verschiedenen Stoffen zu differenzieren. Die Signalintensität bei den verschiedenen Resonanzfrequenzen gibt Aufschluss über eine Konzentration der entsprechenden Moleküle.
Wird ein Molekül in ein Grundmagnetfeld eines Magnetresonanz­ geräts gebracht, wie dies bei der Spektroskopie geschieht, schirmen Elektronen des Moleküls das Grundmagnetfeld für A­ tomkerne des Moleküls ab. Durch diesen Effekt ändert sich das lokale Magnetfeld am Ort eines Atomkerns um wenige Millions­ tel des äußeren Grundmagnetfeldes. Die damit verbundene Vari­ ation der Resonanzfrequenz dieses Atomkerns wird als chemi­ sche Verschiebung bezeichnet. Moleküle können somit anhand ihrer chemischen Verschiebung identifiziert werden. Da Fre­ quenzdifferenzen messtechnisch einfacher und genauer erfassbar sind als absolute Frequenzen, gibt man die chemische Ver­ schiebung relativ zu einem Referenzsignal, beispielsweise der Betriebsfrequenz des Magnetresonanzgeräts, in ppm an.
Eine Resonanzlinie eines Atomkerns kann in mehrere Linien aufgespaltet sein, wenn sich weitere Atomkerne mit einem mag­ netischen Moment in der Umgebung des beobachteten Atomkerns befinden. Die Ursache liegt in der sogenannten Spin-Spin- Kopplung zwischen den Atomkernen. Die magnetische Flussdichte des Grundmagnetfeldes, die ein Atomkern erfährt, hängt also nicht nur von der Elektronenhülle um diesen Atomkern ab, son­ dern auch von der Orientierung der Magnetfelder der Nachbar­ atome.
Unter klinischer Magnetresonanzspektroskopie wird die Magnet­ resonanzspektroskopie unter Verwendung klinischer Magnetreso­ nanzgeräte verstanden. Die Verfahren der lokalisierten Mag­ netresonanzspektroskopie unterscheiden sich von denen der Magnetresonanzbildgebung im wesentlichen dadurch, dass bei der Spektroskopie zusätzlich zur tomographischen Ortsauflö­ sung auch die chemische Verschiebung aufgelöst wird. Zur Zeit dominieren in der klinischen Anwendung zwei Lokalisationsver­ fahren der Magnetresonanzspektroskopie. Dies sind einerseits auf Echoverfahren beruhende Einzelvolumentechniken, bei denen ein Spektrum eines zuvor ausgewählten Zielvolumens aufge­ zeichnet wird. Andererseits sind dies spektroskopische Bild­ gebungsverfahren, sogenannte CSI-Verfahren (Chemical Shift Imaging), die simultan die Aufzeichnung von Spektren vieler räumlich zusammenhängender Zielvolumina ermöglichen.
Spektroskopische Untersuchungsverfahren finden sowohl in der klinischen Phosphor- als auch in der Protonenspektroskopie Anwendung. Ein dreidimensionales CSI-Verfahren umfasst dabei beispielsweise folgende Schritte: Nach einem nichtschichtse­ lektiven 90°-HF-Puls wird für eine definierte Zeit eine Kom­ bination magnetischer Phasenkodiergradienten der drei Raum­ richtungen eingeschaltet und danach das Magnetresonanzsignal in Abwesenheit jeglicher Gradienten ausgelesen. Vorgenanntes wird so oft mit anderen Kombinationen von Phasenkodiergra­ dienten wiederholt, bis die gewünschte Ortsauflösung erreicht ist. Eine vierdimensionale Fouriertransformation der Magnet­ resonanzsignale liefert die gewünschte räumliche Verteilung der Resonanzlinien. Ein zweidimensionales CSI-Verfahren ent­ steht aus dem vorausgehend beschriebenem Dreidimensionalen, indem der vorgenannte, nichtschichtselektive HF-Puls durch eine schichtselektive Anregung, bestehend aus schichtselekti­ vem HF-Puls und entsprechendem magnetischen Gradienten, er­ setzt wird und eine Phasenkodierrichtung entfällt.
Die üblicherweise angewandten Einzelvolumentechniken beruhen auf einem Erfassen eines stimulierten Echos oder eines sekun­ dären Spinechos. In beiden Fällen erfolgt eine Ortsauflösung durch aufeinanderfolgende selektive Anregungen dreier ortho­ gonaler Schichten. Ein Zielvolumen ist dabei durch ein Schnittvolumen vorgenannter drei Schichten definiert. Nur die Magnetisierung des Zielvolumens erfährt alle drei selektiven HF-Pulse und trägt somit zum stimulierten Echo bzw. sekundä­ ren Spinecho bei. Das Spektrum des Zielvolumens erhält man durch eindimensionale Fouriertransformation eines dem stimu­ lierten Echo bzw. dem sekundären Spinecho entsprechenden Zeitsignals.
Bei der klinischen Protonenspektroskopie werden häufig die intensiven Wassersignale unterdrückt. Ein Verfahren zur soge­ nannten Wasserunterdrückung ist beispielsweise die CHESS- Technik, bei der die Kernspins der Wassermoleküle zunächst durch schmalbandige 90°-HF-Pulse selektiv angeregt werden und ihre Quermagnetisierung anschließend durch das Schalten von magnetischen Feldgradienten dephasiert wird. Für ein sich unmittelbar anschließendes Spektroskopieverfahren steht somit - im Idealfall - keine nachweisbare Magnetisierung der Was­ sermoleküle mehr zur Verfügung.
Für ein vorgebbares, zu untersuchendes Volumen wird bei­ spielsweise mit einem der vorausgehend beschriebenen Verfah­ ren ein Magnetresonanzsignal erzeugt, das im Zeitbereich auf­ genommen und das durch eine Fouriertransformation in ein zu­ gehöriges Spektrum überführt wird, wobei beispielsweise ein Realteil oder ein Betrag des Spektrums dargestellt wird. Da­ bei ist das Spektrum durch Resonanzlinien, die auch als Spit­ zen bezeichnet werden, charakterisiert. Diese Resonanzlinien oder Spitzen treten zumeist in Form spitzer, glockenförmiger Kurven in Erscheinung. Jeder der Resonanzlinien oder Spitzen ist dabei ein maximaler Amplitudenwert zuordenbar, der wie­ derum einen zugehörigen Frequenzwert der Resonanzlinie be­ stimmt, der für die Resonanzlinie und damit für eine ganz bestimmte, im Volumen enthaltene magnetresonanzsignalgebende Substanz charakteristisch ist. Des Weiteren gibt ein Integ­ ralwert für eine der Resonanzlinien oder Spitzen in einem Absorptionsspektrum darüber Aufschluss, welche Konzentration die zugehörige Substanz im untersuchten Volumen aufweist. Ferner ist jeder der Resonanzlinien oder Spitzen eine soge­ nannte Halbwertsbreite zuordenbar. Dabei ist die Halbwerts­ breite einer Resonanzlinie diejenige Breite in Richtung der Frequenzachse, die die Resonanzlinie bei der Hälfte ihres maximalen Amplitudenwertes aufweist.
Ziel eines Auswertens eines Spektrums ist es schließlich, anhand der Resonanzlinien die im untersuchten Volumen enthal­ tenen Substanzen zu identifizieren und deren Konzentration innerhalb des Volumens zu bestimmen. Dabei sollen vorgenannte Informationen möglichst in einem vollautomatischen Auswerte­ verfahren gewonnen werden und einem Betrachter des Spektrums, beispielsweise einem diagnostizierenden Arzt, zur weiteren Interpretation zur Verfügung gestellt werden. Das Auswerten insbesondere von klinischen In-Vivo-Magnetresonanzspektren zielt dabei darauf ab, das Spektrum bzw. dessen Zeitsignal zunächst von diversen Artefakten, wie Frequenzverschiebungen, Phasenverschiebungen und Basislinienverzerrungen, zu befrei­ en. Daran anschließend wird zum Identifizieren und Quantifizieren der im untersuchten Volumen enthaltenen Substanzen ein Einpassen von theoretischen Kurven an das Spektrum bzw. des­ sen zugehöriges Zeitsignal durchgeführt.
Es stehen verschiedene Auswerteverfahren zur Verfügung, bei denen allerdings bestimmte typische spektrale Eigenschaften in Abhängigkeit von unterschiedlichen, zu untersuchenden Vo­ lumina, beispielsweise unterschiedlichen anatomischen Regio­ nen, als gegeben vorausgesetzt werden und/oder Startparameter des Auswerteverfahrens vom Benutzer selbsttätig vorzugeben sind. In dem Artikel von K. Young et al. "Automated Spectral Analysis II: Application of Wavelet Shrinkage for Characteri­ zation of Non-Parameterized Signals", Magnetic Resonance in Medicine 40 (1998), Seiten 816-821, ist beispielsweise ein Auswerteverfahren beschrieben, bei dem ein parametrisches Modell für interessierende spektrale Komponenten mit einer nichtparametrischen Beschreibung von unbekannten spektralen Komponenten kombiniert wird. Dabei greift des Auswerteverfah­ rens bei einem zu untersuchenden Volumen eines Hirns auf in allgemeinen Spektren von Hirnen hervorstechende Spitzen von Metaboliten in Verbindung mit angenommenen relativen Konzent­ ration vorgenannter Metaboliten zurück.
Werden vorgenannte Auswerteverfahren beispielsweise mit Spektren konfrontiert, die bezüglich den hervorstechende Spitzen erzeugenden Substanzen atypisch sind, so führt das Auswerten zu völlig falschen Ergebnissen oder zum Abbrechen ohne ein Ergebnis. Dies tritt in der klinischen Magnetreso­ nanzspektroskopie insbesondere bei Spektren von anatomischen Regionen auf, die pathologisches Gewebe beinhalten, weil die im pathologischen Gewebe enthaltenen Substanzen von Fall zu Fall sehr stark variieren.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren zum Auswerten von Daten, die mittels der Magnetresonanztechnik erzeugt werden und spektroskopische Information beinhalten, zu schaffen, das unter anderem unabhängig von unterschiedlichsten, zu untersuchenden Volumina ein zuverlässiges Ergebnis liefert.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 ge­ löst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprü­ chen beschrieben.
Gemäß Anspruch 1 umfasst ein Verfahren zum Auswerten von Da­ ten, die mittels der Magnetresonanztechnik erzeugt werden und spektroskopische Information beinhalten, folgende Schritte:
  • - Detektieren wenigstens zweier Spitzen eines Spektrums der Daten,
  • - Vergleichen der detektierten Spitzen mit der relativen La­ ge, die die detektierten Spitzen innerhalb des Spektrums zueinander aufweisen, mit Spitzen bekannter Substanzen und
  • - Zuordnen von bekannten Substanzen zu den detektierten Spit­ zen bei einer Übereinstimmung des Vergleichen.
Dadurch, dass das Verfahren auf jegliche Annahmen bezüglich in einem untersuchten Volumen enthaltenen Substanzen und de­ ren Eigenschaften verzichtet, arbeitet das Verfahren insbe­ sondere auch bei einem Fehlen normalerweise vorhandener Sub­ stanzen und/oder bei einem Auftreten üblicherweise nicht er­ warteter Substanzen innerhalb des untersuchten Volumens feh­ lerfrei und bricht nicht ab. Dabei basiert das Verfahren dar­ auf, dass die relative Lage wenigstens zweier im Spektrum detektierter Spitzen zueinander, trotz der eingangs beschrie­ benen Artefakte, durch ein Vergleichen mit Spitzen bekannter Substanzen ein sicheres Zuordnen von bekannten Substanzen zu den detektierten Spitzen erlaubt. Davon ausgehend sind weite­ re Eigenschaften der bereits detektierten und zugeordneten Spitzen ermittelbar und Startparameter für weitere Verfahren zum Detektieren, Zuordnen und Analysieren weiterer Spitzen gewinnbar, so dass die einzelnen Auswerteschritte quasi all­ gemeingültig und vollautomatisch ablaufen können und zu ver­ lässlichen Ergebnissen führen. Damit ist das Verfahren unter anderem in der klinischen Routine anwendbar. Die medizinische Interpretation wird vereinfacht und Fehlaussagen aufgrund falscher spektraler Auswertungen werden vermieden. Dazu ge­ hört auch, dass bei einem nicht möglichen Detektieren wenigs­ tens zweier Spitzen und/oder einem nicht möglichen Zuordnen das Spektrum verworfen wird. Beim Auswerten von CSI-Daten können ferner Querinformationen aus benachbarten Voxeln in das Verfahren mit einfließen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungs­ beispiel anhand der Zeichnung.
Die Figur zeigt ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Aus­ werten von Daten, die mittels der Magnetresonanztechnik er­ zeugt werden und spektroskopische Information beinhalten. Dabei wird in einem ersten Schritt S1 des Ablaufdiagramms zum Detektieren wenigstens zweier Spitzen eines zu analysieren­ den, nicht irgendwie vorverarbeiteten Spektrum wie folgt vor­ gegangen: Eine Fensterfunktion, die beispielsweise rechteck­ förmig ist, wird längs einer Frequenzachse des Spektrums schrittweise über das Spektrum geschoben. Dabei werden je Verschiebeschritt für die jeweils in den Fensterbereich fal­ lenden Amplitudenwerte des Spektrums Mittelwerte gebildet. Amplitudenwerte des Spektrums, die vorgenannte Mittelwerte um einen vorgebbaren Wert überschreiten, werden detektiert und Bereichen zugewiesen, die sich um mögliche Spitzen des Spekt­ rums herum erstrecken. Innerhalb eines der vorgenannten Be­ reiche wird dabei ein maximaler Amplitudenwert, in Verbindung mit dem ihm zugehörigen Frequenzwert, als Charakteristika einer der Spitzen des Spektrums detektiert.
Vorgenanntes Vorgehen zum Detektieren von Spitzen des Spekt­ rums beinhaltet als Parameter lediglich den vorgebbaren Wert und eine Fensterbreite. Dabei sind der vorgebbare Wert und die Fensterbreite ihrerseits automatisch einstellbar. Der vorgebbare Wert wird so eingestellt, dass mit einer hohen Sicherheit Spitzen nicht zum Rauschen gehören, d. h. die Spit­ zen werden nicht in Bereichen des Spektrums detektiert, die eine kleine Varianz innerhalb des Spektrums aufweisen. Damit das Vorgehen unabhängig von unterschiedlichen Formen von Spitzen ist, kommt ein Bereich von Fensterbreiten zur Anwen­ dung, wobei ein unterer Grenzwert für die Fensterbreite von entscheidender Bedeutung ist. In vorteilhafter Weise wird dabei der untere Grenzwert als das Doppelte einer maximalen Halbwertsbreite der erwarteten Spitzen gewählt. Falls damit beispielsweise weniger als drei Spitzen detektiert werden, wird vorausgehend Beschriebenes mit einem kleineren Grenzwert wiederholt.
Die gemäß vorausgehendem Vorgehen detektierten Spitzen umfas­ sen nicht notwendigerweise alle Spitzen des Spektrums, aber sie umfassen die dominanten Spitzen. Die so detektierten Spitzen werden ohne jegliche vorab aufgestellte Annahmen be­ züglich zu erwartender dominanter Spitzen ermittelt. Selbst bei einem Fehlen von Substanzen, die normalerweise in einem bestimmten, zu untersuchenden Volumen enthalten sind, arbei­ tet das vorausgehend beschriebene Verfahren fehlerfrei.
Nach dem Detektieren von Spitzen gemäß dem Schritt S1 erfolgt in einem sich daran anschließenden Schritt S2 des Ablaufdia­ gramms ein Vergleichen der detektierten Spitzen mit der rela­ tiven Lage, die die detektierten Spitzen innerhalb des Spekt­ rums zueinander aufweisen, mit Spitzen bekannter Substanzen. Dabei werden die detektierten Spitzen mit der relativen Lage längs der Frequenzachse verschoben und mit jedem Verschieben deren Überlappung mit Spitzen bekannter Substanzen ausgewer­ tet. Dabei sind die Resonanzfrequenzwerte bekannter Substan­ zen in einer Datenbank hinterlegt. Es wird dabei diejenige Verschiebung ermittelt, die hinsichtlich Überlappung und An­ zahl von Spitzen zwischen detektierten Spitzen und Spitzen bekannter Substanzen ein Maximum erzielt.
In der Datenbank werden beispielsweise diejenigen Resonanz­ frequenzwerte bekannter Substanzen gespeichert, wie sie übli­ cherweise bei Umgebungsbedingungen der In-Vivo-Spektroskopie auftreten. Davon ausgenommen sind beispielsweise Substanzen, deren Frequenzwerte eine starke Temperaturabhängigkeit auf­ weisen, was beispielsweise für Wasser zutrifft. Ferner werden in der Datenbank weitere Eigenschaften der bekannten Substan­ zen wie T2- und/oder T2 *-Zeiten gespeichert. Für die Datenbank ist es in Abhängigkeit von unterschiedlichen Untersuchungsob­ jekten oder von unterschiedlichen zu untersuchenden Bereichen eines Objekts zumeist ausreichend, die wichtigsten Substanzen gemäß der bekannten Literatur zu hinterlegen. Gegebenenfalls wird in Abhängigkeit von zu untersuchenden anatomischen Regi­ onen der Inhalt der Datenbank entsprechend angepasst.
Das Vorgehen gemäß dem Schritt S2 basiert dabei darauf, dass eine Differenz zwischen den Frequenzwerten zweier detektier­ ter Spitzen für die Substanzen, die die beiden detektierten Spitzen hervorrufen, charakteristisch ist und dass die Sub­ stanzen durch ein Vergleichen dieser Differenz mit Differen­ zen zwischen Resonanzfrequenzwerten bekannter Substanzen i­ dentifizierbar sind.
In einem an den Schritt S2 anschließenden Schritt S3 des Ab­ laufdiagramms erfolgt ein Zuordnen von bekannten Substanzen zu den detektierten Spitzen gemäß derjenigen Verschiebung des Schrittes S2, die hinsichtlich Überlappung und Anzahl von Spitzen das Maximum erzielt.
Im Falle, dass die Frequenzwerte der detektierten und zuge­ ordneten Spitzen von zugehörigen Resonanzfrequenzwerten der Datenbank abweichen, wird in einem weiteren Schritt S4 des Ablaufdiagramms die Frequenzachse des Spektrums bezüglich den aus der Datenbank bekannten Resonanzfrequenzwerten neu ska­ liert und somit eine grundmagnetfeldbedingte Frequenzver­ schiebung des Spektrums korrigiert.
Ist im dritten Schritt S3 eine auf Wasser zurückzuführende Spitze detektiert worden, so kann in einem weiteren Schritt S5 des Ablaufdiagramms eine rechnerische Wasserunterdrückung durchgeführt werden. Dabei werden neben den für die Spitze des Wassers bereits ermittelten Eigenschaften wie zugehöriger Frequenz- und Amplitudenwert weitere Eigenschaften wie die Breite der Spitze aus dem Spektrum ermittelt und beim rechne­ rischen Entfernen der Spitze des Wassers entsprechend verwen­ det. Die Wasserunterdrückung ist dabei prinzipiell im Zeit- oder Frequenzbereich durchführbar.
In einem weiteren Schritt S6 des Ablaufdiagramms wird eine Basislinienkorrektur des Spektrums durchgeführt. Dabei werden die bisher detektierten und zugeordneten Spitzen berücksich­ tigt, beispielsweise indem die Frequenzbereiche um die bisher detektierten Spitzen von einem Ermitteln der Basislinie aus­ genommen werden. Auch die Basislinienkorrektur ist prinzi­ piell wieder im Zeit- oder Frequenzbereich durchführbar.
In einem weiteren Schritt S7 des Ablaufdiagramms werden neben den bisher detektierten und zugeordneten Spitzen weitere Spitzen innerhalb des Spektrums, beispielsweise mittels einem komplexen Fit-Verfahren detektiert und zugeordnet. Dabei wer­ den als Startparameter für das komplexe Fit-Verfahren die bereits bekannten Eigenschaften wie Linienbreiten und Phasen der bisher detektierten und zugeordneten Spitzen herangezo­ gen. Mit vorgenannten Startparametern ist das komplexe Fit- Verfahren im Zeit- oder Frequenzbereich durchführbar.
Mit Abschluss des komplexen Fit-Verfahrens gemäß dem Schritt S7 liegen unter anderem auch Informationen über die Phasen aller detektierten Spitzen vor, so dass mit vorgenannten In­ formationen in einem weiteren Schritt S8 des Ablaufdiagramms im Sinne einer Phasenkorrektur das Spektrum im Frequenzbe­ reich in ein Absorptionsspektrum transformiert wird.
Schließlich wird in einem weiteren Schritt S9 des Ablaufdia­ gramms auf Grundlage des Absorptionsspektrums ein Integral­ wert für jede detektierte und zugeordnete Spitze bestimmt. Dabei ist der Integralwert einer der Spitzen ein Maß für die relative Konzentration der zugehörigen Substanz innerhalb des untersuchten Volumens.
In einer anderen Ausführungsform wird anstelle des beim Schritt S2 beschriebenen Verschiebens das Vergleichen bei­ spielsweise unter Zuhilfenahme eines Kreuzkorrelationsverfah­ rens durchgeführt.

Claims (13)

1. Verfahren zum Auswerten von Daten, die mittels der Magnet­ resonanztechnik erzeugt werden und spektroskopische Informa­ tion beinhalten, umfassend folgende Schritte:
  • - Detektieren wenigstens zweier Spitzen eines Spektrums der Daten,
  • - Vergleichen der detektierten Spitzen mit der relativen La­ ge, die die detektierten Spitzen innerhalb des Spektrums zueinander aufweisen, mit Spitzen bekannter Substanzen und
  • - Zuordnen von bekannten Substanzen zu den detektierten Spit­ zen bei einer Übereinstimmung des Vergleichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei dominante Spitzen des Spektrums detektiert werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei zum Vergleichen die detektierten Spitzen mit der relativen Lage längs einer Frequenzachse des Spektrums gegen die Spitzen bekannter Substanzen verschoben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Zuordnen gemäß einem Zustand des Verschiebens erfolgt, der hinsichtlich Ü­ berlappung und Anzahl von Spitzen zwischen den detektierten Spitzen und den Spitzen bekannter Substanzen ein Maximum er­ zielt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei bei einer Differenz zwischen einem Frequenzwert einer der detek­ tierten Spitzen und einem Resonanzfrequenzwert der zugeordne­ ten bekannten Substanz eine grundmagnetfeldbedingte Frequenz­ verschiebung des Spektrums korrigiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei bei einem Zuordnen von Wasser als eine der bekannten Substanzen die Spitze des Wassers rechnerisch aus dem Spektrum entfernt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei ein Korrigieren einer Basislinie des Spektrums durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei Bereiche des Spektrums korrigiert werden, die frei von detektierten Spitzen sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei Ei­ genschaften der detektierten und zugeordneten Spitzen als Startparameter für ein weiteres Verfahren zum Detektieren und Zuordnen weiterer Spitzen verwendet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei mit einer Phasenkorrektur, basierend auf Phasenwerten der detek­ tierten und zugeordneten Spitzen, ein Absorptionsspektrum der Daten gebildet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei wenigstens für eine der detektierten und zugeordneten Spitzen ein Integralwert berechnet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei Eigenschaften der bekannten Substanzen in einer Datenbank gespeichert werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Eigenschaften Resonanzfrequenzwerte, T2- und/oder T2 *-Zeiten umfassen.
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