DE10118768A1 - Verfahren zur Rückgewinnung von halogenierten Kohlenwasserstoffen und Ethern - Google Patents
Verfahren zur Rückgewinnung von halogenierten Kohlenwasserstoffen und EthernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von halogenierten Kohlenwasserstoffen und Ethern, insbesondere von Inhalationsanästhetika sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. DOLLAR A Erfindungsgemäß vereinigt das Verfahren die Vorzüge einer Destillation/Extraktion unter Verwendung eines Wasserdampfträgers mit der Desorption des zeolithischen Sorbens. Das zu desorbierende Sorbens wird dabei in einen Wasserdampfstrom eingebracht und die zu desorbierenden halogenierten Kohlenwasserstoffe und Ether, insbesondere die Inhalationsanästhetika, werden aus dem Sorbens ausgetrieben und mit dem Wasserdampf mitgeschleppt. Die Dephlegmierung der aufsteigenden Gase führt zu einer teilweisen Kondensation und zum Rücklauf eines Gemisches mit hohen Wasseranteilen, das darüber hinaus durch eine hinzutretende Extraktion sorbierte Anteile von Anästhetika freisetzt. Eine weitere Abkühlung der Gase führt zur Entstehung eines phasenmäßig vorgetrennten Gemisches, das sich in Form zweier getrennter Schichten absetzt. Die spezifisch leichtere Wasserschicht wird überwiegend in den Verdampfungsvorgang des Wassers rückgeführt, während die schwerere Schicht der Anästhetika einer weiteren Nutzung zugeleitet wird. DOLLAR A Von besonderem Vorteil ist die Verwendung von mikroporösen Festkörpern, beispielsweise modifizierten Zeolithen, die ein geringes Wasseraufnahmevermögen von unterhalb 2 Masseprozent aufweisen. DOLLAR A Die dazugehörige Vorrichtung ist in bevorzugter Weise vollständig aus Glas ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von
halogenierten Kohlenwasserstoffen und Ethern, insbesondere von
Inhalationsanästhetika sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Die heute allgemein in Krankenhäusern verwendeten volatilen
Anästhetika wie Halotan, Enfluran, Isofluran und Desfluran sind
Fluorchlorkohlenwasserstoffe bzw. Fluorkohlenwasserstoffe und
weitgehend fluorierte Ether oder deren Gemische, die üblicherwei
se während oder nach der Anästhesie der behandelten Patienten
vollständig in die Atmosphäre entlassen werden und somit in be
trächtlicher Weise klimaschädigend zum "Ozonloch" und/oder zum
"Treibhauseffekt" beitragen. Eine auf die Mitgliedsstaaten der EU
bezogene Schätzung hat ergeben, daß im Jahre 1995 eine Belastung
der Atmosphäre mit etwa 700 t Inhalationsanästhetika auftrat und
diese Menge einer zusätzlichen Beladung mit Kohlendioxid von un
gefähr 0,25% entspricht [Zeitschr. Anästhesiologie und Intensiv
medizin 6 (39), 301-306, 1998].
Die bekannten Möglichkeiten zur Entfernung von Fluorchlor
kohlenwasserstoffen bzw. Fluorkohlenwasserstoffen und den weitge
hend fluorierten Ether oder ähnlichen Stoffen beschränken sich
auf Adsorptionsfilter, die auf der Basis von mikroporösen Sorben
tien wie Aktivkohlen und Zeolithen arbeiten. Dabei sind Aktivkoh
len vor allem für die Reinigung von Prozeß- oder Abluft geeignet
(DE 41 00 875, DE 39 35 094, DE 37 13 346). Die Rückgewinnung
kann mit einem hohen Gewinnungsgrad dann durch Desorption erfol
gen, wenn sie bei hohen Temperaturen und niedrigen Drücken stattfindet.
Unter diesen Bedingungen werden jedoch sowohl strukturel
le Schädigungen der Sorbentien als auch ein Auftreten von toxi
schen halogenhaltigen Zersetzungsprodukten beobachtet. Die De
sorption bringt Probleme mit sich, wenn im Interesse einer Wirt
schaftlichkeit der Rückgewinnung unter den nicht hinreichend op
timierten Verfahrensparametern wie Temperatur und Druck der Rück
gewinnungsgrad unbefriedigend ist. So können auch Atemkalke oder
aus plastischen Materialien bestehende Verbindungselemente der
Apparaturen wie Schläuche oder Dichtungen, die in den Inhala
tionskreislauf eingebunden sind, die Inhalationsanästhetika teil
weise irreversibel aufnehmen und damit deren Rückgewinnung nach
teilig beeinflussen.
Die chemischen, physikalischen und technischen Voraussetzun
gen für eine möglichst hohe Sorptionskapazität, verbunden mit ei
ner optimalen Regenerierfähigkeit der entsprechenden Vorrichtun
gen sind beispielsweise bekannt aus DE 37 31 688, DE 36 28 858,
DD 239 947.
Die Publikationen DE 195 49 271, DE 40 03 668, DE 37 13 346
betreffen die Entfernung von halogenierten Kohlenwasserstoffen
oder Ethern mit Hilfe von Zeolithen. Diese Zeolithe eignen sich
besonders für die Entfernung von Stoffen aus wäßrigen Lösungen
(DE 44 06 766, DE 195 31 933). In der letzten Zeit ist vor allem
die Verwendung von siliziumreichen Zeolithen als Sorptionsmittel
empfohlen worden (DE 195 32 500). Die Sorption von halogenierten
Kohlenwasserstoffen an siliziumreichen Zeolithen wird speziell in
DE 42 33 577 beschrieben. Die Sorption von Wasser ist an diesen
deutlich zurückgedrängt.
Ein weiteres Verfahren zum Abtrennen und Rückgewinnen von
Inhalationsanästhetika (DE 42 08 521) betrifft die vorübergehende
Adsorption an einem Aktivkohle- oder Zeolithfilter, jedoch mit
Ausnahme des ebenfalls begleitenden Lachgases (Distickstoffoxid),
wobei die verbliebenen anderen Begleitgase anschließend einer ka
talytischen Nachverbrennung zugeführt werden. Die dafür notwendigen
Temperaturen von 450°C bis 550°C sind aber unwirtschaftlich
hoch. Mit der zugehörigen Vorrichtung werden in erheblicher Weise
rückgewinnbare Wertstoffe irreversibel entzogen. Nachteilig ist
weiterhin, daß Aktivkohle über ein breites Spektrum ihrer Poren
verteilung verfügt, wobei halogenierte Kohlenwasserstoffe in den
sehr engen Poren recht fest adsorbiert und erst bei hohen Tempe
raturen wieder freigesetzt werden. Auch bei anderen Verfahren und
Vorrichtungen zur Rückgewinnung von Inhalationsanästhetika (DE 43 08 940,
DE 195 49 271) liegen die Temperaturen für eine De
sorption in der Gasphase mit 100°C bis 200°C noch unvertretbar
hoch.
Bei einem Verfahren zur Rückgewinnung von halogenierten Koh
lenwasserstoffen aus einem Gasstrom (EP 0 284 227; CA 1,339,833)
wird innerhalb des Adsorptionsfilters bereits ein hydrophobes
zeolithisches Molekularsieb mit einer engen Porenverteilung ein
gesetzt, das selektiv Stoffe aus der Gruppe bromierter, chlorier
ter und fluorierter Ether von höheren Kohlenwasserstoffen ab
trennt. Die Desorption erfolgt in einem kanisterartig ausgebilde
ten Gefäß mit Hilfe eines aus Stickstoff bestehenden Trägergases
und bei Temperaturen von 30°C bis 150°C. Anschließend werden
die Anästhetika kondensiert und zurückgewonnen. Die vorgeschlage
nen Temperaturen von 30°C bis 40°C sind jedoch für einen er
wünschten hohen Rückgewinnungsgrad bei weitem nicht ausreichend.
Andererseits führen Temperaturen von über etwa 140°C infolge
nachteiliger Alterung der Strukturen unter Koksablagerung und Ab
bau der sorptionsaktiven Flächen zu dunklen, grauschwarzen Ver
färbungen an den aktiven Oberflächen der Partikel von Molekular
sieben. Die räumliche Trennung des kanisterartigen Gefäßes, d. h.
des Adsorptionskreises vom desorptiven Regenerationskreis, ent
spricht nicht der wirtschaftlichen Anforderungen an eine ge
schlossene Kreislaufführung. Bei einem weiteren Verfahren und ei
ner Vorrichtung zur Rückgewinnung von Gasen (DE 197 49 963; WO 99/22845)
werden einzelne Komponenten von Anästhetika-Gemischen
an sorbierenden Stoffen gebunden, während andere Bestandteile
diese passieren. Es werden in vorteilhafter Weise als sorbierende
Stoffe dem Verfahren angepaßte modifizierte Zeolithe verwendet.
Dabei wird das sorbierte Gas durch einfaches Erwärmen der sorbie
renden Stoffe wieder desorbiert, in einem Kondensator verflüssigt
und einer Wiederverwendung zugeführt. Aufgrund der hohen Dampf
drücke der Anästhetika muß die Kondensation im Bereich von 2°C
bis 8°C erfolgen. Die Desorption von Isofluran erfolgt unter
Vakuum (etwa 10 mbar) und unter gleichzeitigem Erwärmen des Ad
sorbers auf etwa 100°C bis 160°C. Die maximale Desorptionstem
peratur liegt damit um etwa 60°C niedriger als bei Aktivkohle.
Das Anästhetikum Desfluran wird zwischen 90°C und 130°C desor
biert. Allerdings begünstigt der Unterdruck infolge Verminderung
oder Fehlen von oxidierenden Gaskomponenten nachteilig die Abla
gerung koksartiger Stoffe auf den Sorbentien.
Ein anderes Verfahren (US 5.230.778) sieht eine extraktive
Destillation vor, wobei der hohe Dampfdruck von Isofluran abge
senkt wird. Beim Verfahren der Chlorierung von substituierten
Trifluorethanen entsteht eine Reihe von toxischen Nebenprodukten.
Die verwendeten Extraktionsmittel wie Dimethylformamid, Dimethyl
acetamid, N-Methylpyrrolidon und Aceton sind als Reinigungsmittel
zwar sehr effektiv, werden aber als ökotoxisch eingestuft und
sind somit medizinisch äußerst bedenklich. Ihre Abtrennung von
dem zu reinigenden Isofluran ist lediglich bis auf Spuren dieser
Stoffe möglich, die immerhin noch im Bereich von einigen Zehntel
Prozent liegen. Für diese sogenannte extraktive Destillation des
Anästhetikums ist ein biologisch verträglicher extrahierender
Hilfsstoff nicht vorgesehen.
Schließlich gestattet ein Vorschlag (DE 29 42 623) die Samm
lung von überschüssigem Anästhesiegas in einer Flüssigkeit, die
anschließend destilliert wird. Die vollständige Rückgewinnung des
Gases wird hier zwar möglich, doch ist die Prozeßgestaltung durch
Destillation zu aufwendig.
Bei den metallischen, in der Medizintechnik eingesetzten Ap
paraturen besteht die Vermutung, daß deren innere Flächen auf In
halationsanästhetika katalytisch zersetzend und damit im medizi
nisch-biologischen Sinne toxisch wirken, und dies besonders bei
hohen Temperaturen. Es wäre daher die Entwicklung von Adsorpti
onsfiltern anzustreben, die solche risikoreichen Materialien wie
insbesondere Metalle, beispielsweise Kupfer, Nickel oder Halb
edelmetalle oder auch Legierungsbestandteile dieser Metalle nicht
enthalten. Weiterhin sollten übliche apparative Verbindungsele
mente wie Dichtungen oder Schläuche aus quellfähigen Materialien
vermieden werden, da diese im Hinblick auf die Begleitgase von
Inhalationsanästhetika selbst sorptiv wirken können.
Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines Verfahrens
und einer Vorrichtung zur Rückgewinnung von halogenierten Kohlen
wasserstoffen und Ethern, insbesondere von Inhalationsanästheti
ka. Ziel ist ein Verfahren, bei dem
- - die Desorptionstemperatur auf ein unbedingt notwendiges Niveau abgesenkt bleibt,
- - dafür ein medizinisch-biologisch akzeptabler Hilfsstoff einge setzt wird,
- - ein modifiziertes zeolithisches Sorbens strukturell nicht be einträchtigt wird,
- - die dazugehörige Vorrichtung aus handelsüblichen Einzelteilen gefertigt werden kann,
- - mögliche toxische Produkte im Desorptionskreislauf verbleiben und gezielt ausgeschleust werden können.
Die genannte Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen
und den beiliegenden Zeichnungen beschriebene Lehre gelöst.
Erfindungsgemäß vereinigt das Verfahren die Vorzüge einer
Destillation/Extraktion unter Verwendung eines Wasserdampfträgers
mit der Desorption des zeolithischen Sorbens. Das zu desorbierende
Sorbens wird dabei in einen Wasserdampfstrom eingebracht und
die zu desorbierenden halogenierten Kohlenwasserstoffe und Ether,
insbesondere die Inhalationsanästhetika werden aus dem Sorbens
ausgetrieben und mit dem Wasserdampf mitgeschleppt. Die Dephleg
mierung der aufsteigenden Gase führt bereits zu einer teilweisen
Kondensation und zum Rücklauf eines Gemisches mit hohen Wasseran
teilen, das darüber hinaus durch eine hinzutretende Extraktion
sorbierte Anteile von Anästhetika freisetzt. Eine weitere Abküh
lung der Gase führt zur Entstehung eines phasenmäßig vorgetrenn
ten Gemisches, das sich in Form zweier getrennter Schichten ab
setzt. Die spezifisch leichtere Wasserschicht wird überwiegend in
den Verdampfungsvorgang des Wasser rückgeführt, während die
schwerere Schicht der Anästhetika einer weiteren Nutzung zugelei
tet wird. Möglicherweise gebildete toxische Abbauprodukte rei
chern sich dagegen in der Wasserschicht an.
Von besonderem Vorteil ist die Verwendung von mikroporösen
Festkörpern, beispielsweise modifizierten Zeolithen, die ein ge
ringes Wasseraufnahmevermögen von unterhalb 2 Masseprozent auf
weisen. Die Temperatur für die Desorption wird abgesenkt, wodurch
man eine Schonung des Sorbens und eine Erhöhung seiner Nutzungs
dauer unter gleichzeitiger Verminderung von Schadstoffablagerun
gen erreicht. Die möglicherweise entstehenden Schadprodukte ver
bleiben im Kreislauf und können periodisch und gezielt ausge
schleust werden. Es wird unter Normaldruck eine Grenztemperatur
von 100°C eingestellt, die durch Anlegen eines Vakuums um weite
re 15°C abgesenkt werden kann.
Die Vorrichtung erlaubt eine Adsorption der Inhalationsanä
sthetika an dem nun desorbierten Sorbens, indem die vom Patienten
stammenden Atemgase dort hindurchgeleitet werden.
In bevorzugter Art und Weise wird die Vorrichtung vollstän
dig aus Glas gefertigt (Ganzglasapparatur).
Die Erfindung wird an Beispielen näher erläutert. In den da
zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: Vorrichtung zur Regenerierung des Sorbens und zur Rück
gewinnung von Inhalationsanästhetika im Desorptionsbetrieb.
Fig. 2: Diagramm der Abhängigkeit der Dampfdrücke von der Tempe
ratur für die Inhalationsanästhetika und für Wasser.
Unter Bezug auf Fig. 1 besteht die Vorrichtung im wesentli
chen aus dem Verdampfer 1, der aufeinanderfolgend mit dem Behäl
ter 2, dem Intensivkühler 3 und dem Trennbehälter 4 verbunden
ist. Der Verdampfer 1 mit dem Heizmantel 11 weist die Gaszufüh
rung 12 auf, die über das Einlaßventil 13 verschließbar ist. Der
Verdampfer 1 ist weiterhin über das Steigrohr 14 mit dessen Öff
nungen 18 und die Rücklaufleitung 15 mit dem Rücklaufventil 16
verbunden. Vom Trennbehälter 4 aus geht eine Rückführleitung 17
in den Verdampfer 1. Im Behälter 2 befindet sich zwischen einem
mit entsprechenden Durchlaßöffnungen 16; 26' versehenen Auflage
boden 22 und einem Kopfteil 23 die Sorbenspatrone 21. Der Behäl
ter 2 wird durch einen abnehmbaren Deckel 24 verschlossen, an dem
ein Dephlegmator 25 angeordnet ist.
Der Intensivkühler 3 ist eingangsseitig mit dem Abscheider
31 und nachfolgend mit dem Gastrenner 32 verbunden, der eine Gas
ableitung 33 mit dem Auslaßventil 34 sowie eine Kondensatleitung
35 aufweist. Der Behälter 4 weist die Flüssigkeitsableitung 41
und das Ablaßventil 42 auf. In ihm enden die Kondensatleitung 35
und die Rückführleitung 17.
Die Vorrichtung wird durch den Meßkopf 50 für Druck und Tem
peratur, den Leistungsmesser 51 und den Stelltransformator 52 er
gänzt.
Der Vorrichtung liegt in Übereinstimmung mit dem erfindungs
gemäßen Verfahren die folgende Funktionsweise zugrunde.
Die zu regenerierende Sorbenspatrone 21 wird in den Behälter
2 eingesetzt. Im Desorptionsbetrieb sind das Einlaßventil 13 und
das Auslaßventil 34 sowie das Rücklaufventil 16 und das Ablaßven
til 42 geschlossen. Der in dem Steigrohr 14 aus dem Verdampfer 1
aufsteigende Wasserdampfstrom durchdringt über die Öffnungen 18
die Sorbenspatrone 21 und desorbiert zunächst die hier adsorbier
ten Inhalationsanästhetika. Das gasförmige Gemisch tritt über die
Öffnungen 26 im Kopfteil 23 in den Dephlegmator 25 ein. Die teil
weise kondensierten Dämpfe gelangen über den Abscheider 31 in den
Intensivkühler 3. Das Vorkondensat besteht überwiegend aus Was
ser, fließt in den Behälter 2 zurück und wird hier periodisch
oder kontinuierlich über das Rücklaufventil 16 wieder in den Ver
dampfer geführt. Das Kondensat aus dem Intensivkühler 3 gelangt
in den gekühlten Trennbehälter 4, wobei eine Phasentrennung des
nun verflüssigten Gemisches eintritt. Die zu gewinnenden Inhala
tionsanästhetika als untere Flüssigkeitsschicht werden in nahezu
wasserfreier Form über die Flüssigkeitsableitung 41 abgezogen.
Die Wasserphase als obere Schicht läuft kontinuierlich über die
Rückführleitung 17 in den Verdampfer 1 zurück. Die Vorrichtung
besitzt außerdem einen Einfüllstutzen 60 und eine Vakuumpumpe 61.
Wie aus der Tabelle 1 und der Fig. 2 ersichtlich, tritt ei
ne relative Siedepunktserniedrigung des Anästhetika-Wasser-Gemi
sches von 4 bis 11% ein. Der Meßkopf 50 für Druck und Tempera
tur, verbunden mit dem Leistungsmesser 51, ermöglicht eine ge
zielte Einstellung der Prozeßbedingungen.
In die Vorrichtung gemäß Fig. 1 wird über die Gaszuführung
12 und die Gasableitung 33 bei geöffnetem Einlaßventil 13 und ge
öffnetem Auslaßventil 34 der Expirationsgasstrom eingeleitet. Im
Verdampfer 1 befindet sich kein Wasser. Das im wesentlichen aus
der Gasfeuchte gebildete Vorkondensat sammelt sich im Behälter 2
und wird periodisch oder kontinuierlich über das Ventil 16 in den
Verdampfer 1 zurückgeleitet. Die gasförmig im Expirationsgasstrom
enthaltenen Anästhetika werden in der Sorbenspatrone 21 sorbiert.
Aus der Gasableitung 33 tritt ein gereinigter Strom von Expirati
onsgasen in die Atmosphäre aus.
1
Verdampfer
2
Behälter
3
Intensivkühler
4
Trennbehälter
11
Heizmantel
12
Gaszuführung
13
Einlaßventil
14
Steigrohr
15
Rücklaufleitung
16
Rücklaufventil
17
Rückführleitung
18
Öffnung
21
Sorbenspatrone
22
Auflageboden
23
Kopfteil
24
Deckel
25
Dephlegmator
26
Durchlaßöffnung
26
' Durchlaßöffnung
31
Abscheider
32
Gastrenner
33
Gasableitung
34
Auslaßventil
35
Kondensatleitung
41
Flüssigkeitsableitung
42
Ablaßventil
50
Meßkopf
51
Leistungsmesser
52
Stelltransformator
60
Einfüllstutzen
61
Vakuumpumpe
Claims (8)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von halogenierten Kohlenwasser
stoffen und Ethern insbesondere von Inhalationsanästhetika, wobei
die halogenierten Kohlenwasserstoffe und Ether aus Begleitgasen
entfernt und ständig oder zeitweilig an Adsorptionsfiltern mit
Hilfe von mikroporösen Sorbentien und insbesondere an modifizier
ten und/oder siliziumreichen Zeolithen gespeichert und gezielt
wieder freigesetzt werden zum Zweck der Reinigung von Prozeß-
oder Abluft, dadurch gekennzeichnet, daß eine Destillation unter
Verwendung eines Wasserdampfträgers mit der Desorption vereinigt
und das zu desorbierende Sorbens in einen Wasserdampfstrom einge
bracht wird, die zu desorbierenden Stoffe wie Inhalationsanästhe
tika aus dem Sorbens ausgetrieben und mit dem Wasserdampf mitge
schleppt werden, wobei die Dephlegmierung der aufsteigenden Gase
bereits zu einer teilweisen Kondensation und zum Rücklauf eines
Gemisches mit hohen Wasseranteilen führt und durch eine weitere
Extraktion hinzutretende sorbierte Anteile an halogenierten Koh
lenwasserstoffen freigesetzt werden, die weitere Abkühlung der
Gase zum Entstehen eines phasenbezogenen vorgetrennten Gemisches
führt, das sich in Form zweier getrennter Schichten absetzt sowie
die spezifisch leichtere Wasserschicht überwiegend in den Ver
dampfungsvorgang des Wassers zurückgeführt wird, entstehende
Schadprodukte weitgehend in einem Kreislauf verbleiben und peri
odisch oder willkürlich aus dem Kreislauf entfernt werden sowie
die spezifisch schwerere Schicht der halogenierten Kohlenwasser
stoffe und Ether einer weiteren Nutzung zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Sorbentien mikroporöse Festkörper, beispielsweise modifizierte
Zeolithe mit einem Wasseraufnahmevermögen unterhalb von 2 Masse
prozent eingesetzt werden, wodurch die Temperatur zur Desorption
der halogenierten Kohlenwasserstoffe und Ether abgesenkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperaturabsenkung durch eine Druckabsenkung unterstützt wird
und diese beiden Prozeßbedingungen verfahrensabhängig eingestellt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperaturabsenkung in Form einer relativen Siedepunktser
niedrigung des Dampfgemisches bei Normaldruck erfolgt und minde
stens etwa 4% bis zu etwa 15% beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß umgekehrt eine Adsorption der halogenierten Kohlenwasserstof
fe und Ether am desorbierten Sorbens infolge Zuführung der mit
ihnen beladenen Begleitgase, insbesondere Expirationsgase er
reicht wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie räumlich getrennt und auf
einanderfolgend aus dem Verdampfer (1), dem Behälter (2), dem In
tensivkühler (3) und dem Trennbehälter (4) besteht, der Verdamp
fer (1) mit dem Einfüllstutzen (60) und dem Heizmantel (11) die
über das Einlaßventil (13) verschließbare Gaszuführung (12) auf
weist, der Verdampfer (1) über das Steigrohr (14) mit dessen Öff
nungen (18) und die Rücklaufleitung (15) mit dem Rücklaufventil
(16) verbunden sind, und vom Trennbehälter (4) eine Rückführlei
tung (17) in den Verdampfer (1) führt, im Behälter (2) sich zwi
schen einem mit entsprechenden Durchlaßöffnungen (26; 26') ausge
statteten Auflageboden (22) und einem Kopfteil (23) die Sor
benspatrone (21) befindet, der Behälter (2) durch einen abnehmba
ren Deckel (24) verschlossen ist, an dem ein Dephlegmator (25)
angeordnet ist, der Intensivkühler (3) eingangsseitig mit dem Ab
scheider (31) und nachfolgend mit dem Gastrenner (32) verbunden
ist, der eine Gasableitung (33) mit dem Auslaßventil (34) und eine
Kondensatleitung (35) aufweist und der Behälter (4), in dem
die Kondensatleitung (35) und die Rückführleitung (17) enden, die
Flüssigkeitsableitung (41) mit dem Ablaßventil (42) besitzt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie
außerdem mit dem Meßkopf (50) für Druck und Temperatur, dem Lei
stungsmesser (51), dem Stelltransformator (52) und der Vakuumpum
pe (61) ausgestattet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß
sie vollständig aus Glas gefertigt ist.
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