DE10118648A1 - Selektive Grauwasserentnahme - Google Patents
Selektive GrauwasserentnahmeInfo
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- E03B—INSTALLATIONS OR METHODS FOR OBTAINING, COLLECTING, OR DISTRIBUTING WATER
- E03B1/00—Methods or layout of installations for water supply
- E03B1/04—Methods or layout of installations for water supply for domestic or like local supply
- E03B1/041—Greywater supply systems
- E03B1/042—Details thereof, e.g. valves or pumps
- E03B1/044—Switch valves in waste pipes
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- E03B3/00—Methods or installations for obtaining or collecting drinking water or tap water
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- E03C—DOMESTIC PLUMBING INSTALLATIONS FOR FRESH WATER OR WASTE WATER; SINKS
- E03C1/00—Domestic plumbing installations for fresh water or waste water; Sinks
- E03C1/12—Plumbing installations for waste water; Basins or fountains connected thereto; Sinks
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Description
Beim Abwasserrecycling wird vorzugsweise das relativ gering belastete Grauwasser aufbereitet
(Ablauf aus Waschmaschinen, Spülmaschinen, Spülen, Duschen), nicht jedoch das so genannte
Schwarzwasser (= WC-Ablauf), weil dieses hochgradig verschmutzt ist. Dazu müssen die Grau
wasserabläufe getrennt gesammelt und in getrennten Rohrleitungen zur Grauwasseraufbereitungs
anlage geführt werden.
Der zusätzliche Installationsaufwand für getrennte Grauwasserleitungen ist sehr hoch. In bestehen
den Gebäuden, welche in aller Regel nur über ein einziges Leitungssystem für Abwasser (Grau
wasser und Schwarzwasser) verfügen, ist die nachträgliche Installation eines getrennten Grau
wasserleitungsnetzes technisch und wirtschaftlich in der Regel unmöglich.
Eine alternative Möglichkeit ist die erfindungsgemäße selektive Grauwasserentnahme aus Abwas
serleitungen. Mithilfe eines Umlenkventils gemäß Anspruch 1 (elektrisch oder mechanisch betriebene
Schieber, Klappe o. ä.) wird bewerkstelligt, dass vergleichsweise saubere Abwässer in einen so ge
nannten Grauwasserablauf weiterbefördert werden, während vergleichsweise hochbelastete Abwäs
ser zum so genannten Schwarzwasserablauf gelangen. Der Grauwasserablauf kann dann zu einer
Grauwasserrecyclinganlage führen, welche Brauchwasser erzeugt. Der Schwarzwasserablauf kann
dann beispielsweise zum öffentlichen Abwasserkanal abgeleitet werden.
Die Steuerung der Umlenkeinrichtung geschieht über an geeigneter Stelle im Abwasserzulaufkanal
angebrachte Messsonden (welche die Verschmutzung des Abwassers messen), alternativ oder zu
sätzlich kann auch ein elektrisches Signal von den einzelnen Abwasserquellen als Steuersignal für
die Umlenkeinrichtung verwendet werden (z. B. die WC-Spülung). Ebenso können Signale aus einer
Grauwasseraufbereitungsanlage oder aus der nachgeschalteten Brauchwassernutzung zur Steue
rung der Umlenkeinrichtung verwendet werden (z. B. "Speicher voll" oder "Störung").
Es ist weiterhin vorteilhaft, eine so genannte intelligente Steuerungseinrichtung (z. B. PLS oder SPS)
zu verwenden, welche neben den direkten Messsignalen weitere charakteristische Daten verwertet
(z. B. für die Abwasserqualität typische Tages- und Saisonzeiten, Korrelationen zwischen den ver
schiedenen Parametern der Abwasserqualität wie etwa pH, Temperatur, Redox-Potential, Leitfähig
keit usw., sowie der Abwassermenge).
Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn bei gegebenen örtlichen und technischen Verhältnissen elek
trische Leitungen und evtl. zusätzlich die Brauchwasserleitung für das aufbereitete Grauwasser im
Abwasserfallrohr geführt werden, so dass auf aufwendige bauliche Maßnahmen (Wand- und
Deckendurchbrüche) ganz oder weitgehend verzichtet werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der anliegenden Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden beschrieben.
Die Abbildung zeigt einen senkrechten Schnitt durch die selektive Grauwasserentnahme mit den
wesentlichen Baukomponenten.
Der Abwasserzufluss erfolgt beispielsweise durch das Fallrohr einer Hausinstallation, welche ent
weder bereits vorhanden ist (Altbau) oder neu installiert wird. Er kann auch in einem horizontalen
Abwasserrohr erfolgen.
Das Abwasser wird an einer Messsonde vorbeigeführt (MMS), bei der es sich beispielsweise um
eine Multiparameter-Messsonde handeln kann, welche die Temperatur, den pH-Wert, die Leitfähig
keit und andere vergleichbare Parameter der Abwasserqualität zusammen oder einzeln messen
kann. Ggf. können auch mehrere Messsonden installiert werden.
Das Abwasser fließt weiter und gelangt in ein Verteilerbauwerk, im dargestellten Beispiel als Ab
zweigrohr ausgeführt, dessen einer Ast in den Schwarzwasserablauf (SWA) führt, welcher normaler
weise zum öffentlichen Abwasserkanal geleitet wird. Der andere Ast führt zum Grauwasserablauf
(GWA), normalerweise zu einer Grauwasseraufbereitungsanlage oder zur direkten Grauwasserwie
derverwertung als Brauchwasser.
Optional ist ein in das Verteilerrohr eingelassenes selbstreinigendes Stecksieb (SSS), vorzugsweise
leicht herausnehmbar und verschmutzungsabweisend und selbstreinigend konstruiert. Dadurch ist
sichergestellt, dass evtl. grobe Verunreinigungen in jedem Falle zum SWR umgeleitet werden.
Der GWA mit einem Elektromotorschieber (EMS), einem elektrogesteuerten Ventil oder einer ähn
lichen Einrichtung ausgestattet. Mit diesem Schieber kann der GWA verschlossen werden, so dass
das ankommende Abwasser in den SWA umgeleitet wird. Wenn der Schieber geöffnet ist, gelangt
das ankommende Abwasser, soweit es nicht über das SSS zum SWA abgeleitet wird, in den GWA.
Der EMS wird über ein Signal gesteuert, welches in der Regel über eine Prozesssteuerungsanlage
(PSA) verarbeitet wird (die jedoch bei einfachen Fällen entfallen kann). Die PSA empfängt vom MMS
ein Messsignal, welches anzeigt, ob das ankommende Abwasser stark oder weniger stark ver
schmutzt ist. Zusätzlich kann die PSA ein oder mehrere Signale aus der Hausinstallation direkt emp
fangen (beispielsweise aus der WC-Spülung, einem Duschablauf o. a. m.) und damit "erkennen", ob
stark oder weniger stark verschmutztes Abwasser (Schwarzwasser oder Grauwasser) ankommt. Die
PSA kann mit allen gängigen Parametern zur Steuerung und so genannter "intelligenter Software"
ausgestattet werden, beispielsweise einer Zeitverzögerung zwischen Signalempfang und Steue
rungsimpuls, einem einstellbaren Minimal- und Maximalwert für einzelne Parameter mit entsprechen
der Definition des Steuerungsimpulses, Korrelationskoeffizienten u. a. m.
Über die PSA wird im Ergebnis sichergestellt, dass der EMS stets dann geschlossen wird, wenn
relativ stark verschmutztes Abwasser bzw. Schwarzwasser anfällt. Dieses fließt dann über dem
SWA ab.
Umgekehrt kann sichergestellt werden, dass der EMS geöffnet ist, wenn das ankommende Abwas
ser relativ sauber ist bzw., wenn es sich um so genanntes Grauwasser handelt, welches über den
GWA zur Wiederverwertung geleitet wird.
Die PSA kann auch Signale aus der Brauchwasserverwertung oder der Grauwasseraufbereitungs
anlage empfangen. Beispielsweise wäre der EMS dann zu schließen, wenn die Grauwasseraufberei
tungsanlage auf Störung geht oder kein Brauchwasserbedarf aus aufbereitetem Grauwasser be
steht.
Claims (10)
1. Einrichtung, welche aus einem Abwasserrohr Teilströme abzweigt (Umlenkventil, automatischer
Schieber o. ä.), in Abhängigkeit von bestimmten Steuerungsparametern (vorzugsweise Abwas
serqualität).
2. Einrichtung, die durch zeitlich intermittierende Steuerung von Ventilen, Klappen oder sonstiger
Umlenkeinrichtungen dafür sorgt, dass zu bestimmten Zeiten Abwässer bestimmter Qualität
einem anderen, weiteren Behandlungsprozess zugeführt werden können, als Abwässer zu
anderen Zeiten und mit anderer Qualität.
3. Messsonde, welche mit einem oder auch mehreren Parametern arbeitet (Multiparameter-Mess
sonde), als Steuerungselement für eine Abtrenneinrichtung nach den Ansprüche I und II.
4. Installation der genannten Einrichtungen in ein Abwasserfallrohr in der Hausinstallation zum
Zwecke der getrennten Grauwasserentnahme.
5. Installation der genannten Einrichtungen in sonstige Abwasserleitungen, einschließlich konven
tioneller Abwasserkanäle, zur selektiven Grauwasserentnahme als "Gruppenlösung", d. h. Ein
richtung zur Bedienung mehrerer Wohneinheiten oder Gewerbebetriebe o. ä.
6. Verwendung von Steuersignalen der Verbrauchsquellen (z. B. Impulsschalter o. ä. der WC-Spü
lung) für die automatische Bedienung von Umlenkklappen o. ä. (gemäß Anspruch I und II) zum
Zwecke der selektiven Grauwasserentnahme aus Abwasserleitungen.
7. Verwendung von Steuersignalen einer Grauwasseraufbereitungsanlage (z. B. "Störung") oder
der Brauchwasserverwertung (z. B. "Speicher voll") zum Zwecke der zeitweisen Unterbindung
der selektiven Grauwasserentnahme.
8. Verwendung einer Prozesssteuerungsanlage, welche in Abhängigkeit von den unter Ziffer 3
genannten Messgrößen Steuersignale zur selektiven Grauwasserentnahme generiert.
9. Führung von elektrischen Steuerleitungen für die unter Ziff. 6 und 7 genannten Signalgeber
durch Abwasserrohre.
10. Führung von Brauchwasserleitungen durch Abwasserfallrohre, insbesondere solche, die mit
aufbereitetem Grauwasser beschickt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10118648A DE10118648A1 (de) | 2001-04-14 | 2001-04-14 | Selektive Grauwasserentnahme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10118648A DE10118648A1 (de) | 2001-04-14 | 2001-04-14 | Selektive Grauwasserentnahme |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10118648A1 true DE10118648A1 (de) | 2002-12-05 |
Family
ID=7681624
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10118648A Withdrawn DE10118648A1 (de) | 2001-04-14 | 2001-04-14 | Selektive Grauwasserentnahme |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE10118648A1 (de) |
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- 2001-04-14 DE DE10118648A patent/DE10118648A1/de not_active Withdrawn
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