DE10118342C1

DE10118342C1 - Heizungs- und Entlüftungsanlage für den Wohnbereich eines Gebäudes

Info

Publication number: DE10118342C1
Application number: DE2001118342
Authority: DE
Inventors: Kai Oertel; Ekkehard Laqua
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2001-04-12
Filing date: 2001-04-12
Publication date: 2002-12-12
Anticipated expiration: 2021-04-13

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Heizungs- und Entlüftungsanlage mit einem im Wohnbereich eines Gebäudes installierten und mit einem Gas-Luftgemisch betriebenen Heizgerät, das mittels einer von einem Raumtemperaturregler beaufschlagten Steuerung ein- und ausschaltbar ist und dessen Abgas über eine Abgas- oder Abgas-Luft-Führung in die Atmosphäre abführbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Heizungs- und Entlüftungsanlage mit einem im Wohn bereich eines Gebäudes installierten und mit einem Gas-Luftgemisch betriebenen Heizgerät, das mittels einer von einem Raumtemperaturregler beaufschlagten Steuerung ein- und ausschaltbar ist und dessen Abgas über eine Abgas- oder Abgas-Luft-Führung in die Atmosphäre abführbar ist.

Stand der Technik

Durch den in den neuen Richtlinien erforderlichen Wärmeschutzstandard müssen Neubauten wesentlich dichter gebaut werden (EnEV 2000). Zur Vermeidung von Schimmelpilzbildung ist daher in vielen Fällen eine Zwangslüftung nötig oder wird vom Bauträger zur Vermeidung von Regressforderungen vorsorglich in das Objekt eingebaut.

In der Vorschrift EnEV 2000 wird zudem für die Beurteilung des Gebäudes der gesamte Energiebedarf festgelegt. Um Wärmeverluste der Zuleitungen gering zu halten, werden die Heizgeräte mehr und mehr im beheizten Bereich des Gebäudes, z. B. in der Küche oder im Bad, installiert. Zur Regelung des Volumenstromes der Verbrennungsluft verfü gen Heizgeräte oft über ein Gebläse.

Bei Altbauten ergibt sich bei einer Sanierung durch den Einbau von Wärmeschutzfens tern oftmals Feuchtebildung an den Wänden. In diesem Fall ist ebenfalls eine zusätzliche Lüftung zur Vermeidung von Schimmelpilzbefall notwendig.

Aus der DE 196 07 854 A1 ist eine Heizungsanlage mit einem mit Gas-Luftgemisch be triebenen Heizgerät bekannt, das mittels einer von einem Raumtemperaturregler beauf schlagten Steuerung ein- und ausschaltbar ist und dessen Abgas über eine Abgas-Luft- Führung in die Atmosphäre geführt wird.

Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einer Heizungs- und Entlüftungsanlage der eingangs erwähnten Art auf einfache Art das Heizgerät zugleich für die Verbesserung des Raum klimas zu nutzen.

Vorteile der Erfindung

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass die Raumluft als Verbren nungsluft dem Heizgerät zuführbar und mittels eines Luftgüte-Sensors überwacht ist und dass unabhängig vom Betrieb des Heizgerätes der Luftgüte-Sensor ein dem Heizgerät zu geordnetes Gebläse steuert und die angesaugte Raumluft der Abgas- oder Abgas-Luft- Führung zuführt.

Mit dieser Ausgestaltung wird die Heizung so mit der Entlüftung gekoppelt, dass die Steuerung des Heizgerätes auch die Raumentlüftung aktiviert und Kompo nenten der Heizungsanlage mehrfach genutzt werden. Es ist lediglich ein Luft güte-Sensor erforderlich, der bei schlechten Raumbedingungen unabhängig von dem Betrieb des Heizgerätes das Gebläse für die Raumentlüftung ausnutzt.

Dabei kann nach einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass das Gebläse in das Heizgerät integriert ist oder dass das Gebläse ausserhalb des Heizgerätes in stalliert ist. In beiden Fällen kann bei ausgeschaltetem Heizgerät das Gebläse mit der Steuerung des Heizgerätes für die Raumluft genützt werden.

Ist nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass der Luftgüte-Sensor mit dem Raumtemperaturregler zu einer Baueinheit vereinigt ist, dann kann auf die Installation einer zusätzlichen Baueinheit zur Erfassung der Luftgüte verzichtet werden.

Der Luftgütesensor erfasst nach einer Ausgestaltung vorzugsweise Luftfeuchte und/oder CO₂-Gehalt der Raumluft.

Weitere Variationen der kombinierten Heizungs- und Lüftungsanlage ergeben sich dadurch, dass beim Einbau eines Heizgerätes in einer Küche das externe Gebläse einer Dunstabzugshaube von dem Luftgüte-Sensor über die Steuerung des Heizgerätes steuerbar ist sowie dadurch, dass beim Einbau eines raumluft abhängigen Heizgerätes in einem Bad die Raumluft im Bad als Verbrennungsluft dem Heizgerät zuführbar ist.

Ist für die Heizungsanlage eine Abgas-Luft-Führung vorgesehen, dann kann die Ausgestaltung so vorgenommen sein, dass bei einem raumluftunabhängigen Heizgerät mit Abgas-Luft-Führung in die Luft-Führung zum Heizgerät ein Stell ventil eingeschleift ist, das in Abhängigkeit von dem Luftgüte-Sensor und der Steuerung dem Heizgerät Frischluft oder Raumluft als Verbrennungsluft oder die angesaugte Raumluft zur Entlüftung abführt, um im Regelfall des Heizungs betriebes Frischluft der Atmosphäre als Verbrennungsluft zu verwenden und nur in Abhängigkeit von dem Luftgüte-Sensor dafür einen die Raumluft auch als Ver brennungsluft zu nutzen oder über das ausgebildete Heizgerät direkt der Abgas- Führung zuzuführen. Dabei ist von besonderem Vorteil, wenn das im Heizgerät untergebrachte Gebläse über die Steuerung des Heizgerätes vom Luftgüte-Sen sor ansteuerbar ist.

Zeichnung

Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei spielen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch die Kopplung von Heizungs- und Entlüftungsanlage im Wohnbereich eines Gebäudes,

Fig. 2 ein raumluftabhängiges Heizgerät mit Abgas-Lüftung und integrier tem Gebläse, das die Raumluft als Verbrennungsluft und für die Entlüftung nutzt,

Fig. 3 ein raumluftunabhängiges Heizgerät mit Abgas-Luft-Führung und integriertem Gebläse, das Frischluft als Verbrennungsluft und Raumluft bei der Entlüftung ansaugt,

Fig. 4 ein raumluftabhängiges Heizgerät mit Abgas-Führung und externem Gebläse für die Raumluft bei der Entlüftung und

Fig. 5 ein raumluftunabhängiges Heizgerät mit Abgas-Luft-Führung und internem Gebläse für die Verbrennungsluft und einem externen Ge bläse für die Entlüftung.

Ausführungsbeispiel

Wie Fig. 1 schematisch zeigt, wird ein mit Gas-Luftgemisch betriebenes Heiz gerät 10 in einem beheizten Wohnraum 20.1 bzw. 20.2, z. B. Küche oder Bad, installiert. Das Heizgerät 10 weist eine Steuerung 11 auf, die von einem Raum temperaturregler 14 in Abhängigkeit der Raumtemperatur gesteuert und das Heizgerät 10 ein- und ausgeschaltet wird, wie die Ausführungsbeispiele nach den Fig. 2 bis 5 zeigen.

Dabei wird als Verbrennungsluft die Raumluft 22 des Wohnbereichs ausgenützt.

In den Raumtemperaturregler 14 ist erfindungsgemäß nun ein Luftgüte-Sensor 15 integriert, der die Luftfeuchte und/oder den CO₂-Gehalt der Raumluft 22 überwacht und bei Bedarf der Lüftung ein Signal an die Steuerung 11 des raum luftabhängigen Heizgerätes 10 abgibt. Wie Fig. 2 zeigt, kann dieses Signal bewirken, dass die Steuerung 11 unabhängig vom Betrieb des Heizgerätes 10, d. h. auch bei dessen Ausschaltung, das interne Gebläse 12 einschaltet und so eine Entlüftung des Wohnbereichs einleitet. Die angesaugte Raumluft 22 wird dann das Heizgerät 10 passieren, wird der Abgas-Führung 16 zugeführt und über diese in die Atmosphäre abgeführt.

Im Übrigen wird unter der Steuerung des Raumtemperaturreglers 14 die Steue rung 11 über das Gebläse 12 Raumluft 22 als Verbrennungsluft ansaugen und das entstehende Abgas der Abgas-Führung 16 zuführen.

Wie Fig. 3 zeigt, kann in die raumluftunabhängige Heizanlage mit dem Heizgerät 10 und einer Abgas-Luft-Führung 16, 17 im Heizbetrieb Frischluft über die Luft- Führung 17 angesaugt werden. In die Luft-Führung 17 ist ein Stellventil 18 ein geschleift, das in Abhängigkeit vom Signal des Luftgüte-Sensors 15 umschaltbar ist, so dass auch bei ausgeschaltetem Heizgerät 10 die Steuerung 11 über das interne Gebläse 12 Raumluft 22 ansaugt und über das Heizgerät 10 in die Ab gas-Führung 16 abführt. Davon unberührt bleibt die Steuerung des Heizgerätes 10 über den Raumtemperaturregler 14.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sind die Verhältnisse ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2. Das Gebläse 13 ist lediglich ausserhalb des raumluftabhängigen Heizgerätes 10 angeordnet. Diese Ausführung bietet sich z. B. ein Einsatz in einem Bad an, wenn die Raumluft 22 als Verbrennungsluft und als Entlüftung genutzt wird, wie die beiden Pfeile in der Zeichnung an deuten.

Schliesslich zeigt Fig. 5, dass anstelle der Entnahme der Verbrennungsluft aus dem Raum bei einem raumluftunabhängigen Heizgerät 10 die Entlüftung ein ex ternes Gebläse 13 unter der Steuerung von Luftgüte-Sensor 15 und Steuerung 11 des Heizgerätes 10 übernehmen kann. Dies kann z. B. beim Einsatz des Heiz gerätes 10 in einer Küche das Gebläse einer Dunstabzugshaube sein.

Dabei kann das Heizgerät 10 kein internes Gebläse oder auch ein internes Ge bläse 12 aufweisen.

Claims

1. Heizungs- und Entlüftungsanlage mit einem im Wohnbereich eines Gebäu des installierten und mit einem Gas-Luftgemisch betriebenen Heizgerät, das mittels einer von einem Raumtemperaturregler beaufschlagten Steue rung ein- und ausschaltbar ist und dessen Abgas über eine Abgas- oder Abgas-Luft-Führung in die Atmosphäre abführbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Raumluft (22) als Verbrennungsluft dem Heizgerät (10) zuführbar und mittels eines Luftgüte-Sensors (15) überwacht ist und
dass unabhängig vom Betrieb des Heizgerätes (HG) der Luftgüte-Sensor (15) ein dem Heizgerät (HG) zugeordnetes Gebläse (12 bzw. 13) steuert und die angesaugte Raumluft (22) der Abgas- oder Abgas-Luft-Führung (16 oder 16, 17) zuführt.

2. Heizungs- und Entlüftungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebläse (12) in das Heizgerät (10) integriert ist.

3. Heizungs- und Entlüftungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebläse (13) ausserhalb des Heizgerätes (10) installiert ist.

4. Heizungs- und Entlüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftgüte-Sensor (15) mit dem Raumtemperaturregler (14) zu einer Baueinheit vereinigt ist.

5. Heizungs- und Entlüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftgüte-Sensor (15) Luftfeuchte und/oder CO₂-Gehalt der Raum luft (22) erfasst.

6. Heizungs- und Entlüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einbau eines Heizgerätes (10) in einer Küche das externe Ge bläse (13) einer Dunstabzugshaube von dem Luftgüte-Sensor (15) über die Steuerung (11) des Heizgerätes (10) steuerbar ist.

7. Heizungs- und Entlüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einbau eines raumluftabhängigen Heizgerätes (10) in einem Bad die Raumluft (22) im Bad als Verbrennungsluft dem Heizgerät (10) zuführ bar ist.

8. Heizungs- und Entlüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem raumluftunabhängigen Heizgerät (10) mit Abgas-Luft- Führung (16, 17) in die Luft-Führung (17) zum Heizgerät (10) ein Stell ventil (18) eingeschleift ist, das in Abhängigkeit von dem Luftgüte-Sensor (15) und der Steuerung (ST) dem Heizgerät (10) Frischluft (21) oder Raumluft (22) als Verbrennungsluft oder die angesaugte Raumluft (22) zur Entlüftung abführt.

9. Heizungs- und Entlüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem raumluftabhängigen Heizgerät (10) mit integriertem Ge bläse (12) die Raumluft (22) als Verbrennungsluft und ein externes Ge bläse (13) für die Entlüftung des Raumes verwendet sind.