DE10118189A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Abfragen eines Schaltzustandes eines Schalters - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abfragen eines Schaltzustandes eines SchaltersInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung weist eine Parallelschaltung (2) mit zumindest zwei parallel geschalteten Bauelementen (21, 22) auf. Das erste Bauelement (21) ist als ohmscher Widerstand ausgeführt. Das zweite Bauelement (22) ist als Kondensator ausgeführt. Wird eine Spannung an die Parallelschaltung (2) angelegt, so wird während eines Abfragezyklus zum Abfragen eines Schaltzustands eines Schalters am Ausgang A der Parallelschaltung ein Stromverlauf bei geschlossenem Schalter eingeprägt, der bei jedem Abfragezyklus von einem relativ hohen Wert zum Verhindern einer, einen zusätzlichen elektrischen Widerstand bildenden Schicht auf einem Schalterkontakt, auf einen relativ niedrigen Wert zum Abfragen des Schaltzustands gesenkt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Abfragen eines Schaltzustands eines Schalters.
Um den Stromverbrauch bei batteriebetriebenen elektrischen
Systemen zu reduzieren, werden im nahezu vollständig abge
schalteten Zustand, der auch als "Stand-by"-Modus bezeichnet
wird, nur diejenigen Schalter durch Beaufschlagen mit einem
Abfragestrom abgefragt, die bei Betätigen zu einem Aktivieren
des Systems führen. Um eine hinreichend genaue Abfrage der
Schalter durchführen zu können, muss ein Schalterzustand des
Schalters mit hohen elektrischen Abfrageströmen durchgeführt
werden. Daraus resultieren relativ hohe Ruheströme im "Stand-
by"-Modus batteriebetriebener Systeme und kann dazu führen,
dass vorgegebene Ruhestrombedingungen überschritten werden.
Bei einer bekannten Vorrichtung (DE 43 37 273 C2) zum Redu
zieren des Ruhestroms bei abgestellten Kraftfahrzeugen wird
ein steuerbarer Schalter zum Trennen von Bordnetzverbrauchern
von einer Kraftfahrzeugbatterie geöffnet, wenn ein Fehler in
einem Bordnetzverbraucher erkannt wird, der bei geschlossenem
steuerbaren Schalter zu einem Ruhestrom führen könnte, der
größer als eine vorgegebene Ruhestromschwelle beziehungsweise
dessen Wert größer als ein, einer vorgegebenen Ruhestrom
schwelle entsprechender Schwellwert ist.
Bei der bekannten Vorrichtung bilden sich auf den Schalter
kontakten eines längere Zeit geöffneten Schalters Schichten,
beispielsweise eine Oxidschicht, die einen zusätzlichen
elektrischen Widerstand bilden. Dadurch ist ein sicheres
Schalten des Schalters nur noch bedingt möglich. Eine Schal
terabfrage muss dabei mit einem relativ großen elektrischen
Strom durchgeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, das bzw. die ein sicheres
Schalten eines Schalters ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren, das
die Schritte nach Patentanspruch 1 aufweist und mit einer
Vorrichtung, die die Merkmale nach Patentanspruch 6 aufweist,
gelöst.
Eine Vorrichtung zum Abfragen eines Schaltzustands eines
Schalters, weist eine Spannungsquelle auf, die mit einer Pa
rallelschaltung und einer Steuereinheit elektrisch verbunden
ist. Die Parallelschaltung ist des Weiteren mit einem Schal
ter und der Steuereinheit elektrisch verbunden.
Erfindungsgemäß ist die Parallelschaltung derart ausgeführt,
dass sie zumindest zwei Bauelemente aufweist und die Bauele
mente einen Gesamtwiderstand der Parallelschaltung bilden,
der sich zumindest zeitweise während einer gesamten Zeitdauer
eines Abfragezyklus zum Abfragen eines Schaltzustands eines
Schalters verändert. Durch den zeitlichen Verlauf des Gesamt
widerstands der Parallelschaltung wird ein Stromverlauf bei
geschlossenem Schalter eingeprägt, der zumindest einmal wäh
rend der gesamten Zeitdauer des Abfragezyklus einen ersten
Schwellwert erreicht oder überschreitet und zumindest einmal
während der gesamten Zeitdauer des Abfragezyklus einen zwei
ten Schwellwert erreicht oder unterschreitet. Durch Auswerten
des Abfragestroms wird die Schalterstellung des Schalters er
kannt.
Dadurch kann erreicht werden, dass das Abfragen des Schalters
und das Reinigen des Schalterkontaktes in einem Abfragezyklus
durchgeführt werden können und ein sicheres Schalten des
Schalters gewährleistet ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen an
gegeben.
Es kann dabei vorgesehen sein, dass das erste Bauelement der
Parallelschaltung als Widerstand mit konstantem Widerstands
wert ausgeführt ist und das zweite Bauelement der Parallel
schaltung als Kondensator ausgeführt ist.
Dadurch kann ein sehr einfacher und schneller Schaltungsauf
bau erreicht werden.
Eine Ausführung der Erfindung wird im Folgenden anhand der
schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung,
Fig. 2 eine Darstellung des Stromverlaufs während eines Ab
fragezyklus, und
Fig. 3 eine Darstellung des zeitlichen Verlaufs des Stroms
durch das zweite Bauelement.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung (Fig. 1) zum Abfragen ei
nes Schaltzustands eines Schalters, weist eine Spannungsquel
le 1 auf, die elektrisch mit einer Parallelschaltung 2 ver
bunden ist. Die Widerstandsschaltung 2 ist mit einer Steuer
einheit 3 über einen Vorwiderstand 31 und mit einem Schalter
4 verbunden und weist zwei parallel geschaltete Bauelemente
21, 22 auf. Das erste Bauelement 21 ist als ohmscher Wider
stand ausgeführt und weist einen Widerstandswert auf, der
zeitlich konstant ist. Das zweite Bauelement 22 hingegen ist
als Kondensator ausgeführt. Das Bauelement 22 kann aber auch
als Transistor ausgeführt sein.
Ist ein elektrisches Gerät, beispielsweise ein batteriebe
triebenes System, im "Stand-by"-Modus, werden nur noch Schal
ter abgefragt, die bei Betätigen das elektrische Gerät wieder
vollständig anschalten. In einem derartigen "Stand-by"-Modus
wird ein Abfragezyklus zum Abfragen eines Schaltzustands ei
nes Schalters durchgeführt. Dabei wird über die Spannungs
quelle 1 eine Spannung an die Parallelschaltung 2 angelegt.
Am Ausgang A (Fig. 1) der Parallelschaltung 2 wird dabei
während eines gesamten Abfragezyklus ein Stromfluss bei ge
schlossenem Schalter 4 eingeprägt, wie er in Fig. 2 darge
stellt ist.
Ist der Schalter 4 geschlossen und wird der Schalter 4 wäh
rend eines Abfragezyklus abgefragt, reicht die gesamte Zeit
dauer eines Abfragezyklus von einem Zeitpunkt t0 bis zu einem
Zeitpunkt t2 (Fig. 2). Zum Zeitpunkt t0, also zu Beginn des
Abfragezyklus, wird der Gesamtstrom IG (Fig. 1) durch die
Parallelschaltung 2 im wesentlichen durch die niederohmige
Impedanz des Kondensators bestimmt. Durch den Kondensator
fließt ein Strom IC. Solange sich der Kondensator auflädt ist
die Impedanz des Kondensators kleiner als der konstante Wi
derstandswert des Widerstands 21, durch den der Strom IR
fließt. Der Strom IR durch den Widerstand 21 ist daher zu
vernachlässigen und der Gesamtstrom IG wird durch Strom IC
durch den Kondensator bestimmt. Zum Zeitpunkt t0 weist der
Gesamtstrom IG einen maximalen Wert auf, der als erster
Schwellwert I1 (Fig. 2) bezeichnet wird und der im Ausfüh
rungsbeispiel etwa 20 mA beträgt.
Indem sich der Kondensator in der Zeitdauer zwischen t0 und
t1 auflädt, nimmt die Impedanz des Kondensators bis zum Zeit
punkt t1 zu und der Strom IC, der über den Kondensator fließt,
nimmt ab (Fig. 3). Dadurch steigt die Impedanz des Kondensa
tors bis der Kondensator zum Zeitpunkt t1 seinen größten "Wi
derstand" erreicht hat und kein Strom mehr über den elektri
schen Zweig in dem der Kondensator angeordnet ist, fließt. In
einer Darstellung eines Ersatzschaltbildes kann der Kondensa
tor auch als zeitlich veränderbarer Widerstand betrachtet
werden, dessen Widerstandswert zum Zeitpunkt t0 gleich 0 ist
und bis zum Zeitpunkt t1 auf den theoretischen Widerstands
wert ∞ ansteigt.
Vom Zeitpunkt t1 bis zum Zeitpunkt t2 (Fig. 2) wird der Ge
samtstrom IG während des Abfragezyklus dann ausschließlich
durch den Widerstand 21 bestimmt und der Strom IC durch den
Kondensator kann vernachlässigt werden. Der Strom weist zum
Zeitpunkt t1 einen Wert auf, der gleich einem zweiten
Schwellwert I2 ist. Der Schwellwert I2 wird im Ausführungs
beispiel so gewählt, dass er etwa 1 mA beträgt. Im Ausfüh
rungsbeispiel ist der Strom in der Zeitdauer von t1 bis t2
etwa konstant. Wird der Strom kleiner als der Schwellwert I2
eingestellt, so ist er zumindest so groß einzuprägen, dass
ein hinreichend genaues Erkennen des Schaltzustands durch
Auswerten des Spannungs- und/oder des Stromsignals möglich
ist.
Der Stromschwellwert I2 in der Zeitdauer von t1 bis t2 kann
auch einen Wert betragen, der größer oder kleiner ist als
1 mA, ist aber so einzustellen, dass ein hinreichend sicheres
Erkennen des Schaltzustands möglich ist.
Der maximale Strom von etwa 20 mA (Fig. 2) wird als Frei
brennstrom bezeichnet und fließt eine Zeitdauer δ ab dem
Zeitpunkt t0. Die Zeitdauer δ ist minimal aber zur Illustra
tion in der Fig. 2 im Verhältnis zu den anderen Zeitdauern
gedehnt dargestellt.
Bei geöffnetem Schalter 4 kann sich eine Schicht, beispiels
weise eine Oxidschicht, auf einem Schalterkontakt des Schal
ters 4 bilden, die einen zusätzlichen Widerstand bildet. Da
durch wird ein sicheres Schalten des Schalters 4 vermindert.
Mittels des Freibrennstroms wird diese Schicht auf dem Schal
terkontakt bei geschlossenem Schalter 4 zumindest teilweise
vermindert. Durch thermische Effekte die durch das Fließen
des Abfragestroms über den Schalter auftreten, wird die Kris
tallstruktur der Oxidschichten auf den Schalterkontakten auf
gebrochen und die Oxidschichten zumindest teilweise vermin
dert. Der Freibrennstrom muss daher so groß gewählt werden,
dass ein Auftreten der thermischen Effekte und somit ein Ver
mindern der unerwünschten Schichten bedingt wird.
In der Zeitdauer von t0 + δ bis t1 des Abfragezyklus wird der
Strom von einem Wert, der gleich dem ersten Schwellwert I1
ist auf einen Wert, der gleich dem zweiten Schwellwert I2 ist
abgesenkt. Das Absenken kann dabei sowohl linear als auch
nicht-linear erfolgen.
Der Strom, der in der Zeitdauer von t1 bis t2 fließt, wird
als Abfragestrom bezeichnet. Um eine relativ sichere Aussage
treffen zu können, ob ein abgefragter Schalter 4 offen oder
geschlossen ist, muss ein Abfragezyklus eine Mindestzeitdauer
betragen. Diese Mindestzeitdauer ist im Ausführungsbeispiel
von t0 bis t2 und beträgt etwa 80 µs. Ein Abfragen des Schal
ters 4 mittels des relativ hohen Freibrennstroms über die ge
samte Zeitdauer des Abfragezyklus würde vorgegebenen Ruhe
stromanforderungen in batteriebetriebenen Systemen nicht ge
nügen oder eine relativ kurze Lebensdauer einer Steuereinheit
zur Ansteuerung des Schalters 4 aufgrund hoher thermischer
Belastung bedingen. Eine Abfrage mittels des wesentlich nied
rigeren Abfragestroms ist daher hinreichend für eine relativ
sichere Aussage über die Schalterstellung des Schalters 4.
Der Abfragestrom und der Freibrennstrom fließen nur dann,
wenn der Schalter 4 geschlossen ist. Mittels der Steuerein
heit 3 wird die Vorrichtung gesteuert und ausgewertet, ob ein
Schalter geschlossen oder offen ist. Beispielsweise misst die
Steuereinheit 3 die Spannung oder den Strom am Ausgang A der
Parallelschaltung 2 und wertet das entsprechende Spannungs-
und/oder Stromsignal hinsichtlich des Schaltzustands des
Schalters 4 aus. Bei offenem Schalter liegt am Schalter eine
Spannung an und der Stromfluss ist gleich null. Wird der
Schalter geschlossen, fließt ein Strom, der von einem Wert I1
auf einen Wert I2 gesenkt wird.
Es können auch zwei oder mehrere Schalter hinsichtlich ihrer
jeweiligen Schalterstellung abgefragt werden.
Durch das Verfahren und die Vorrichtung kann somit ein siche
res Abfragen von einem oder mehreren Schaltern durchgeführt
werden. Bei jedem einzelnen Abfragezyklus wird ein Abfragen
des Schaltzustands und bei einem geschlossenen Schalter auch
ein Reinigen der Schalterkontakte durch den über den Schal
terkontakt fließenden Strom durchgeführt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Abfragen eines Schaltzustands eines Schal
ters (3), dadurch gekennzeichnet, dass ein Gesamtstrom IG,
der bei geschlossenem Schalter während einer gesamten Zeit
dauer eines Abfragezyklus fließt, so eingeprägt wird, dass er
zumindest einmal während der gesamten Zeitdauer des Abfrage
zyklus einen ersten Schwellwert und zumindest einmal während
der gesamten Zeitdauer des Abfragezyklus einen zweiten
Schwellwert erreicht oder unterschreitet und die Schalter
stellung durch Messen des Abfragestroms ausgewertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Schwellwert so festgelegt wird, dass eine, einen
zusätzlichen elektrischen Widerstand bildende Schicht auf ei
nem Schalterkontakt des Schalters bei geschlossenem Schalter
zumindest teilweise vermindert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der zweite Schwellwert niedriger als der erste Schwellwert
festgelegt wird und mit dem eingeprägten Abfragestrom nur ei
ne Abfrage über eine Schalterstellung des Schalters durchge
führt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Absenken des Abfragestroms vom ersten Schwellwert auf den
zweiten Schwellwert linear durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Absenken des Abfragestroms vom ersten Schwellwert auf den
zweiten Schwellwert nicht-linear durchgeführt wird.
6. Vorrichtung zum Abfragen eines Schaltzustands eines Schal
ters (3) mit einer elektrischen Spannungsversorgung, die mit
einer Parallelschaltung (2) und mit einer Steuereinheit (4)
elektrisch verbunden ist und die Parallelschaltung (2) des
Weiteren mit der Steuereinheit (4) und einem Schalter (3)
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Parallel
schaltung (2) zumindest zwei Bauelemente aufweist und die
Bauelemente einen Gesamtwiderstand der Parallelschaltung bil
den der sich zeitlich ändert und sich somit ein Abfragestrom,
der bei geschlossenem Schalter fließt, während eines Abfrage
zyklus von einem Wert gleich oder über einem ersten Schwell
wert auf einen Wert gleich oder über einem zweiten Schwell
wert senkt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Bauelement als ohmscher Widerstand und das zweite
Bauelement als Kondensator ausgeführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10118189A DE10118189A1 (de) | 2001-04-11 | 2001-04-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Abfragen eines Schaltzustandes eines Schalters |
Applications Claiming Priority (1)
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DE10118189A DE10118189A1 (de) | 2001-04-11 | 2001-04-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Abfragen eines Schaltzustandes eines Schalters |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10118189A1 true DE10118189A1 (de) | 2002-11-07 |
Family
ID=7681290
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH, 30165 HANNOVER, DE |
|
R002 | Refusal decision in examination/registration proceedings | ||
R003 | Refusal decision now final |