DE10118098A1 - Installationsschaltgerät - Google Patents
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Abstract
Installationsschaltgerät, mit einem thermischen und elektromagnetischen Auslöser, mit einem Schaltschloß mit einer Verklinkungsstelle, mit einer Kontaktstelle mit einem beweglichen und einem feststehenden Kontaktstück, bei dem bei Auftreten eines Überstromes der thermische Auslöser die Verklinkungsstelle entklinkt und damit die Kontaktstellen bleibend öffnet und bei Auftreten eines Kurzschlußstromes der elektromagnetische Auslöser das bewegliche Kontaktstück in Öffnungsstellung verbringt, dadurch gekennzeichnet, dass dem Installationsschaltgerät innerhalb seines Gehäuses ein Aktor in Form eines piezoelektrischen Streifenbiegers zugeordnet ist, der ebenfalls auf die Verklinkungsstelle zur bleibenden Öffnung der Kontaktstelle einwirkt, wobei eine Fehlerstromdetektionseinrichtung vorgesehen ist, deren Ausgangssignal bei Auftreten eines Fehlerstromes den Aktor ansteuert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Installationsschaltgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspru
ches 1.
Ein solches Installationsgerät ist handelsüblich und als Leitungsschutzschalter bekannt.
Häufig ist einem solchen Installationsschaltgerät eine Fehlerstromschutzeinrichtung
zugeordnet, wobei die Fehlerstromschutzeinrichtung entweder als Fehlerstromschutz
schalter dem Leitungsschutzschalter zugeordnet ist oder sich als Fehlerstromdetekti
onseinrichtung innerhalb des Gehäuses des Leitungsschutzschalters befindet, wobei
die Größe des Gehäuses daran angepasst sein muss.
Bei Fehlerstromschutzschaltern, die als Auslöseeinrichtung beispielsweise einen Hal
temagnetauslöser enthalten, besteht das Problem, dass solche Haltemagnetauslöser in
einigen wenigen Fällen nicht auslösen.
Um dies zu vermeiden, ist ein Fehlerstromschutzschalter vorgeschlagen worden, siehe
DE 41 42 969 und die DE 41 42 970, bei dem der Auslöser ein Element aus einem elek
trostriktiven Material aufweist, das bei Auftreten einer Spannung seine Form verändert.
Ein solches Element ist hier ein Piezo-Element, das auf eine Verklinkungsstelle eines
Schaltschlosses des Fehlerstromschutzschalters einwirkt. Über die konstruktive Ausge
staltung dieses Auslösers ist in beiden Druckschriften nichts ausgeführt.
Als Piezo-Elemente werden Streifenbieger oder Elongatorenelemente benutzt, wobei
die ersteren sich bei Auftreten einer Signalspannung ausbiegen und die letzteren ver
längern. Als Streifenbieger ausgebildete Elemente sind bei Schaltgeräten gemäß der
internationalen Patentanmeldung WO 98/40917 bekannt geworden. Diese Auslö
serelemente sind aus zwei Streifenbiegern zusammengesetzt, wodurch eine vergrö
ßerte Auslenkung am freien Ende erzielt wird. Solche Streifenbieger sind jedoch in der
Fertigung aufwendig herzustellen.
Aus der US 4042967 ist ein Fehlerstromschutzschalter bekannt geworden, bei dem das
Ausgangssignal des Summenstromwandlers einem Piezo-Streifenbieger zugeführt
wird, der eine Kontaktstelle in einem Leitungszug zwischen einem Netzleiter und Masse
(Erde) schließt, wodurch ein im Leitungszug befindliches Relais anspricht und auf diese
Weise eine Kontaktstelle in den Netzleitern öffnet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Installationsschaltgerät der eingangs genannten Art
zu schaffen, das vereinfacht aufgebaut ist, wobei ein handelsübliches, als Streifenbie
ger ausgebildetes Piezo-Element verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Anspruch 2 dargestellt.
Aufgrund der Ausgestaltung des Gehäuses für das Installationsschaltgerät können der
Aktor sowie die Fehlerstrom - Erfassungseinrichtung zusammen mit einer Leitungs
schutzschalteranordnung in einem Gehäuse untergebracht werden.
Übliche Gehäuse für Leitungsschutzschalter besitzen eine T-Form, wobei die eine,
freie Seite des Querbalkens die Bodenfläche bildet und aus der Stirnseite des Steges
der Schaltknebel herausragt. Der Querbalken überragt im Normalfall den Steg beidseitig
etwa symmetrisch, weil in den am Querbalken vorgesehenen, so genannten hinte
ren Frontseiten Aufnahmeöffnung für Anschlußklemmen vorgesehen sind. Bei der er
findungsgemäßen Ausgestaltung des Gehäuses ist der Querbalken so weit verlängert,
dass die Fehlerstromerfassungseinrichtung und der Aktor dort eingebaut werden kön
nen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den Un
teransprüchen zu entnehmen.
Danach kann der Aktor etwa parallel oder senkrecht zur Befestigungsebene verlaufen;
er kann direkt auf die Verklinkungsstelle einwirken oder, bei einem solchen Leitungs
schutzschalter, bei dem der thermische Auslöser über einen Schieber auf die Verklin
kungsstelle einwirkt, auf den Schieber; bei solchen Leitungsschutzschaltern, bei denen
der Anker über einen Doppelarmhebel auf den Schieber einwirkt, kann der Aktor auf
den Doppelarmhebel unmittelbar oder über ein Kupplungsstück einwirken. Dabei kann
das Kupplungsstück gemäß Anspruch 9 als L-förmiger Hebel ausgebildet sein, oder
gemäß Anspruch 10 als Schieberelement.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das Kupplungsstück
auch am Aktor befestigt sein.
Anhand der Zeichnung, in der einige Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesse
rungen und weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 bis 6 Einsichten in unterschiedlich ausgestaltete Fehlerstromschutzschalter,
wobei in Fig. 1 die Fehlerstromerfassungseinrichtung strichpunktiert an
gedeutet ist.
Die Fig. 1 zeigt eine Einsicht in ein Installationsschaltgerät 10, dessen Gehäuse 11 eine
T-Form mit einem Querbalken 12 und einem senkrecht dazu verlaufenden Steg 13
aufweist. Aus der Stirnseite 14 des Steges 13 ragt ein Schaltknebel 15 heraus, der an
einer Achse 16 drehbar gelagert ist und mit dem ein Schaltwerk 17 betätigt werden
kann, um einen Kontakthebel 18 aus einer Einschaltstellung in eine Ausschaltstellung
und zurück zu verbringen. Das Schaltschloß 17 besitzt eine nicht näher dargestellte
Verklinkungsstelle, auf die ein in Fig. 2 dargestellter Schieber 18 einwirken kann; am
Schieber 18 greift ein Thermobimetall 19 an. Nicht dargestellt ist ein Elektromagnetsy
stem, das auf Kurzschlüsse anspricht, wobei ein strichliert gezeichneter Anker 19 vor
gesehen ist, der mit einem Doppelarmhebel 20 zusammenwirkt, wobei der Anker ge
mäß Pfeilrichtung 21 den Doppelarmhebel 20 entgegen dem Uhrzeigersinn ver
schwenkt; der anderer Arm des Doppelarmhebels 20 wirkt auf den Schieber 18 und
damit auf die Verklinkungsstelle im Schaltschloß 17 ein. Bei einer Auslösung wirkt der
Anker gleichzeitig auch auf den beweglichen Kontakthebel 18 und reißt diesen in seine
geöffnete Stellung. Der Doppelarmhebel 20 ist an einer Drehachse 22 drehbar gelagert.
Insoweit ist ein üblicher Leitungsschutzschalter dargestellt.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass der Querbalken 12 links von dem Steg 13 über diesen
nur um eine Länge L hinausragt, wogegen die Länge L2 des in der Zeichnung rechts
befindlichen Bereiches 23 mehr als doppelt so lang ist. Dadurch wird innerhalb des Ge
häuses im Querbalken 12 in dem in der Zeichnung rechts befindlichen Bereich 23
Raum 24 gewonnen, in den eine Leiterplatte 25 eingesetzt werden kann, auf der nicht
näher dargestellte Schaltelemente sowie ein Summenstromwandler 26 angebracht
werden können. Die Länge des Teilbereiches 27 des Querbalkens ist so gewählt, dass
auch eine nicht näher dargestellte Anschlußklemme eingebaut werden kann, wobei
diese Anschlußklemme durch eine Zugangsöffnung 28 für ein Werkzeug zugänglich ist.
Zur Ergänzung des Installationsschaltgerätes befindet sich im Gehäuse 11 ein Auf
nahmeraum 29 für eine nicht dargestellte Lichtbogenlöschkammer mit Lichtbogen
löschblechen. Auf der der Stirnflächen 14 entgegengesetzt liegenden Befestigungsseite
30 ist eine Ausnehmung 31 vorgesehen, mit der das Installationsgerät auf einer eben
falls nicht dargestellte Hutprofiltragschiene aufgeschnappt werden kann.
Über den Summenstromwandler 26, durch den die abzusichernden Netzleitungen hin
durchgeführt werden, wird bei auftreten eines Fehlerstromes ein Piezo - Element ange
steuert, welches als Streifenbieger ausgebildet und in den Ausgestaltungen der einzel
nen Figuren unterschiedlich angeordnet ist.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 verläuft der Streifenbieger 32 parallel zur Befesti
gungsebene 30, wobei das ausbiegbare Ende 33 hin zum Raum 29 gelegen ist. Das
andere Ende 34 ist auf der dem Raum 29 entgegengesetzt liegenden Seite fest einge
spannt. Das Ende 33 des Streifenbiegers 32 wirkt auf einen etwa L-förmigen Hebel,
der als Kupplungsstück 35 dient. An dem einen Ende des senkrecht zur Befesti
gungsebene 30 verlaufenden Armes 36 ist eine Lagerstelle 37 vorgesehen, mit der das
Kupplungsstück 35 ortsfest im Installationsschaltgerät 10 gelagert ist. Der anderer Arm
38 ist näher zur Stirnflächen 14 gelegen und wirkt mit seinem freien Ende auf den Arm
201 des Doppelarmhebels 20; im Bereich der Drehachse 37 ist eine Nase 39 vorgese
hen, die in den Biegeweg des Endes 33 des Streifenbiegers 32 hineinragt; im Falle
eines Fehlerstromes biegt sich der Streifenbieger 32 im Uhrzeigersinn aus und ver
schwenkt über die Nase 39 das Kupplungsstück 35 entgegen dem Uhrzeigersinn, wo
durch das Kupplungsstück auf den Arm 201 des Doppelarmhebels 20 einwirkt; über
den Schieber 18 wird die Verklinkungsstelle entklinkt.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 3 ist ein Streifenbieger 40 vorgesehen, der senkrecht
zur Befestigungsebene 30 verläuft und im Bereich der Befestigungsebene bei 41 orts
fest eingespannt ist. Der Streifenbieger 40 wirkt auf ein als Kupplungselement dienen
des Schieberelement 42, welches bei der vorliegenden Ausgestaltung ein Langloch 43
aufweist, mit dem es an einer Nase oder Leiste 44 längs verschiebt sich geführt ist. Das
Kupplungsstück 42 verläuft parallel zur Befestigungsebene 30 und wirkt auf den Arm
201 ein.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 4 ist der Streifenbieger 40 um einen Winkel Alpha zur
Schaltkammer hin gekippt bzw. geneigt angeordnet; mit der Befestigungsebene 30
bildet der Streifenbieger 40 den spitzen Winkel Alpha. Demgemäß ist auch das Kupp
lungsstück 42 um einen gleichen Winkel verdreht, wobei der Winkel zwischen dem
Kupplungsstück 42 und dem Streifenbieger 40 etwa 90 Grad beträgt. Ausgehend von
der Befestigungsstelle 41 ist das freie Ende des Streifenbiegers 40 zum Magnetanker
oder zum Steg 13 hin geneigt.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 5 ist der Winkel Alpha 1 zwischen der Linie, die senk
recht zur Befestigungsebene 30 verläuft, gegenüber dem Winkel Alpha vergrößert
ausgebildet. Am freien Ende des Streifenbiegers 40 ist ein Kupplungsstück 43 befestigt,
wobei das Kupplungsstück 43 senkrecht zu dem Streifenbieger 40 verläuft und mit dem
Arm 201 zusammenwirkt.
Bei der Ausgestaltung gemäß der Fig. 6 befindet sich der Streifenbieger 32 näher zur
Stirnseite 14 hin gelegen; er wirkt mit seinem freien Ende 33 auf die Nase 44 eines
drehbar bei 45 gelagerten L-förmigen Kupplungsstücks 46; das Kupplungsstück 46 ist
dabei als eine Art Doppelhebel ausgebildet, wobei die Nase 44 den einen Arm 47
bildet; der anderer Arm verläuft etwa senkrecht zu der vorderen Stirnfläche 14 und zwar
zur Stirnfläche 14 hingewandt und wirkt dort mit dem Schieber 18 zusammen. Wenn
ein Fehlerstrom auftritt, biegt sich der Streifenbieger gemäß Fig. 6 entgegen dem Uhr
zeigersinn aus und verschwenkt das Kupplungsstück 46 im Uhrzeigersinn. Dadurch
wird der Schieber 18 zur Entklinkung der Verklinkungsstelle verschoben.
Die Fehlerstromdektionseinrichtung kann netzspannungsunabhängig oder netzspan
nungsabhängig ausgeführt sein. Der Piezoaktor ermöglicht in einer netzspannungsab
hängigen Ausführung eine vorteilhafte Funktion bis hinab zu einer Netzspannung von
50 V.
Claims (12)
1. Installationsschaltgerät, mit einem thermischen und elektromagnetischen
Auslöser, mit einem Schaltschloß mit einer Verklinkungsstelle, mit einer Kontaktstelle
mit einem beweglichen und einem feststehenden Kontaktstück, bei dem bei auftreten
eines Überstromes der thermische Auslöser die Verklinkungsstelle entklinkt und damit
die Kontaktstellen bleibend öffnet und bei auftreten eines Kurzschlußstromes der elek
tromagnetische Auslöser das bewegliche Kontaktstück in Öffnungsstellung verbringt,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Installationsschaltgerät innerhalb seines Gehäuses
ein Aktor in Form eines piezoelektrischen Streifenbiegers zugeordnet ist, der ebenfalls
auf die Verklinkungsstelle zur bleibenden Öffnung der Kontaktstelle einwirkt, wobei eine
Fehlerstromdetektionseinrichtung vorgesehen ist, deren Ausgangssignal bei auftreten
eines Fehlerstromes den Aktor ansteuert.
2. Installationsschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Gehäuse eine in Richtung der Breitseiten und der Befestigungsseite vorspringende Er
weiterung aufweist, die den Aktor zusammen mit der Fehlerstromdetektionseinrichtung
aufnimmt.
3. Installationsschaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Aktor etwa parallel zur Befestigung Ebene verläuft.
4. Installationsschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Aktor etwa senkrecht zur Befestigungsebene angeordnet ist, wobei
seine Einspannstelle an dem der Befestigungsebene zugewandten Ende liegt.
5. Installationsschaltgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Aktor unter einem Winkel ungleich 90 Grad zur Befestigungsebene geneigt ist.
6. Installationsschaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Aktor direkt auf die Verklinkungsstelle einwirkt.
7. Installationsschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei dem Anker
ein Doppelarmhebel zugeordnet ist, der auf einen etwa parallel zur Befestigungsebene
verlaufenden Schieber einwirkt, auf die in auch der thermische Auslöser einwirkt, und
über die in die Verklinkungsstelle entklinkt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Ak
tor auf den Schieber einwirkt.
8. Installationsschaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass der Aktor über ein Kupplungsstück auf die Verklinkungsstelle
einwirkt.
9. Installationsschaltgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das
Kupplungsstück ein L-förmiger Hebel ist, dessen eines Armende drehbar gelagert ist
und im Bereich der Drehachse eine Nase aufweist, auf die der Aktor einwirkt.
10. Installationsschaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Kupplungsstück ein Schieberelement ist.
11. Installationsschaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Kupplungsstück auf den Doppelarmhebel einwirkt.
12. Installationsschaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Kupplungsstück am Aktor befestigt ist.
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