DE10117790A1 - Kompressoranlage und Verfahren zum Betreiben einer Kompressoranlage - Google Patents
Kompressoranlage und Verfahren zum Betreiben einer KompressoranlageInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Kompressoranlage (10) mit mindestens zwei Verdichterstufen - einer ersten Verdichterstufe (11) und einer letzten Verdichterstufe (12) - und mit einem Zwischenkühler (21) für Druckluft im Anschluss an die erste Verdichterstufe und einem Nachkühler (22) für die Druckluft im Anschluss an die letzte Verdichterstufe, wobei Zwischenkühler und Nachkühler durch Lüfter (38, 39) mit Kühlluft beaufschlagt werden. DOLLAR A Erfindungsgemäß sind Mittel zum Regeln der Kühlluftmenge für den Zwischenkühler oder den Nachkühler vorgesehen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kompressoranlage mit mindestens zwei Verdichterstufen -
einer ersten Verdichterstufe und einer letzten Verdichterstufe - und mit einem
Zwischenkühler für Druckluft im Anschluss an die erste Verdichterstufe und wahlweise mit
einem Nachkühler für die Druckluft im Anschluss an die letzte Verdichterstufe, wobei
Zwischenkühler und Nachkühler durch Lüfter mit Kühlluft beaufschlagt werden. Daneben
betrifft die Erfindung einen Kompressor mit mindestens einer Verdichterstufe und einem
Nachkühler für die Druckluft und ein Verfahren zum Betreiben einer Kompressoranlage.
Bei der Erzeugung von Druckluft durch Kompressoren fällt eine große Menge
abzuführender Wärme an. Die erzeugte Druckluft darf ein definiertes Temperaturniveau
schon aus Sicherheitsgründen nicht überschreiten. In bestimmten Anwendungsfällen wird
die Druckluft durch einen Nachkühler geführt und dabei abgekühlt. Hierzu wird der
Nachkühler über einen Lüfter mit Kühlluft beaufschlagt.
Besonders relevant ist die gezielte Wärmeabfuhr bei mehrstufigen Kompressoren, etwa
luftgekühlten, ölfreien Schraubenkompressoren, Kolbenkompressoren und
Turbokompressoren. Zur Verbesserung des Wirkungsgrades ist jeweils zwischen zwei
Verdichterstufen ein Zwischenkühler angeordnet, der ebenfalls durch einen Lüfter mit
Kühlluft beaufschlagt wird. Entsprechend ist bei zweistufigen Kompressoren ein
Zwischenkühler vorgesehen. Üblicherweise wird ein Lüfter für die Kühler elektrisch
angetrieben und eingeschaltet, sobald auch die Verdichterstufen laufen.
Die in die jeweils nächste Verdichterstufe eintretende Druckluft soll kein kondensiertes
Wasser enthalten. Anderenfalls wird die Lebensdauer der folgenden Verdichterstufe stark
verkürzt. Der Zwischenkühler ist so ausgelegt, dass die austretende Druckluft eine Tem
peratur mehrere Grad über dem Taupunkt aufweist. Alternativ oder zusätzlich kann ein
Kondensatabscheider vorgesehen sein.
In Abhängigkeit von den äußeren klimatischen Bedingungen ändert sich auch der
Taupunkt. Folglich sind Kühlluftmenge und Zwischenkühler für die höchste denkbare
Taupunkttemperatur ausgelegt. Im Einzelfall kann deshalb ein großer Temperaturabstand
zwischen der Austrittstemperatur der Druckluft am Zwischenkühler und dem gerade
bestehenden Taupunkt auftreten.
Bei Verwendung mehrerer Verdichterstufen ist eine Kühlung der Druckluft zwischen den
Verdichterstufen für die Verbesserung des Wirkungsgrades von großer Bedeutung. Die
Druckluft sollte im Zwischenkühler soweit wie möglich abgekühlt werden. Ein großer
Temperaturabstand zwischen dem Taupunkt und der Temperatur der aus dem
Zwischenkühler austretenden Druckluft ist somit für den Wirkungsgrad des Kompressors
nachteilig.
Die Kompressoren wechseln zur Lieferung einer bedarfsgerechten Druckluftmenge
zumindest zwischen Volllast und Leerlauf. Ein Stillstand der Kompressorläufer kann
zusätzlich vorgesehen sein. Im Leerlaufbetrieb sind auch die Kühlluft liefernden Lüfter
aktiv und zwar üblicherweise in demselben Maße wie bei Volllast. Entsprechend werden
Zwischenkühler und Nachkühler im Leerlaufbetrieb des Kompressors wesentlich stärker
abgekühlt als im Volllastbetrieb. Es treten plötzliche Temperatursprünge auf, die die
mechanische Festigkeit der Kühler extrem belasten.
Zur Vermeidung der genannten Nachteile ist der erfindungsgemäße Kompressor
gekennzeichnet durch Mittel zum Regeln der Kühlluftmenge für den Zwischenkühler.
Insbesondere handelt es sich um Mittel, mit denen die Kühlluftmenge in Abhängigkeit von
der Temperatur der aus dem Zwischenkühler austretenden Druckluft und/oder der
aktuellen Taupunkttemperatur regelbar ist. Die Temperatur der vom Kompressor
erzeugten Druckluft wird im Zwischenkühler soweit wie möglich herabgekühlt, bleibt
jedoch oberhalb des aktuellen Drucktaupunkts. Der Drucktaupunkt hängt jeweils von der
Temperatur und relativen Luftfeuchtigkeit der von der ersten Verdichterstufe angesaugten
Umgebungsluft ab.
Alternativ oder zusätzlich können die Mittel derart vorgesehen sein, dass die
Kühlluftmenge für den Zwischenkühler in Abhängigkeit von der Leistung der ersten
Verdichterstufe, insbesondere im Leerlaufbetrieb des Kompressors reduzierbar ist und
damit Temperatursprünge im Zwischenkühler vermieden werden. Vorteilhafterweise ist
die Kühlluftmenge auch an eine sich ändernde Last des. Kompressors anpassbar.
Insbesondere Schraubenkompressoren werden im Lastbereich von 40% bis 100% der
Volllast variabel und abhängig vom Druckluftbedarf gefahren. Zweckmäßig ist eine
Anpassung der Kühlluftmenge an die in diesem Fall variierende Druckluftmenge, auch in
Kombination mit einer Abhängigkeit der Kühlluftmenge von der aktuellen
Taupunkttemperatur.
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist ein elektrischer Antrieb für den Lüfter
des Zwischenkühlers regelbar. Wie zuvor dargestellt, erfolgt die Regelung des Antriebs in
Abhängigkeit von der aktuellen Taupunkttemperatur und/oder von der aktuellen
Kompressorlast bzw. Druckluftmenge.
Eine einfache Regelung ist möglich durch Polumschaltung eines Elektromotors als
Antrieb für den Lüfter, sobald der Kompressor zwischen den Lastzuständen Volllast und
Leerlauf wechselt. Variabler, auch im Hinblick auf eine lastabhängige Regelung, ist eine
Frequenzregelung des Elektromotors für den Lüfter.
Alternativ oder zusätzlich sind Steuerorgane zum Umleiten zumindest eines Teils der für
den Zwischenkühler vorgesehenen Kühlluft angeordnet. Insbesondere sind
Steuerklappen vor dem Lüfter oder dem Zwischenkühler vorgesehen. Die bewegte
Kühlluft wird ganz oder teilweise vor dem Zwischenkühler abgezweigt, so dass letzterer
nicht mehr oder nur teilweise mit Kühlluft beaufschlagt wird.
Vorteilhafterweise werden Zwischenkühler und Nachkühler über separate, jeweils eigene
Lüfter mit Kühlluft beaufschlagt. Die Wärmehaushalte der Lüfter können dann
unabhängig voneinander geregelt werden. Auch ist vorzugsweise zwischen dem
Zwischenkühler und dem Nachkühler eine Trennwand angeordnet, so dass eine
gegenseitige thermische Beeinflussung ausgeschlossen ist. Bei mehreren
Zwischenkühlern (für mehrere Verdichterstufen) können auch zwischen diesen
Trennwände angeordnet sein.
In Fortbildung der Erfindung sind Mittel zum Regeln der Kühlluftmenge für den
Nachkühler vorgesehen. Neben der Verhinderung von Temperaturschocks beim
Umschalten, insbesondere von Volllast in Leerlauf und für eine Liefermengenregelung
des Kompressors, z. B. durch Frequenzregelung des Hauptantriebmotors, ist darüber
hinaus das Ziel hier eine Regelung zur Anpassung der Austrittstemperatur an die
optimale Eintrittstemperatur der nachfolgenden Geräte während der Luftförderung.
Üblicherweise wird die Druckluft nach dem Austritt aus dem Kompressor (Nachkühler)
getrocknet. Ein Trockner ist für einen bestimmten Eintrittstemperaturbereich ausgelegt. In
der Praxis auftretende Abweichungen der aktuellen Drucklufttemperatur von der
berechneten Trockner-Eintrittstemperatur bzw. Schwankungen der aktuellen
Umgebungstemperatur führen zu Wirkungsgradverlusten. Die erfindungsgemäß
vorgesehenen Mittel zum Regeln der Kühlluftmenge verhindern derartige Verluste.
Durch die Kühlluftmengenregelung lässt sich ein energiesparender Betrieb des
Kühlluftleistungsbedarfs in den vorgegebenen Eintrittstemperaturbereich der
nachfolgenden Geräte erzielen. Das gilt für den Betrieb der Kompressoranlage mit
verzögertem Aussetzbetrieb, Volllast-Leerlaufbetrieb und insbesondere für eine
Drehzahlregelung der Kompressoranlage.
Generell ergibt sich durch die jeweils geregelte Drehzahl der Kühlluftventilatoren (Lüfter)
eine höhere Wirtschaftlichkeit und wesentlich reduzierte Geräuschentwicklung der
Kompressoranlage bei Teillastbetrieb und im Leerlauf.
Entsprechend den voranstehenden Ausführungen zum Zwischenkühler können auch für
den Nachkühler eine Regelung des Lüfterantriebs und/oder eine Umleitung zumindest
eines Teils der Kühlluft vorgesehen sein.
Die Regelung der Kühlluftmenge für den Nachkühler kann unabhängig von der Existenz
eines Zwischenkühlers vorgesehen sein, beispielsweise dann, wenn der Kompressor nur
eine Verdichterstufe aufweist.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung - auch das erfindungsgemäße Verfahren -
ergeben sich aus der Beschreibung und aus den Patentansprüchen. Vorteilhafte
Ausführungsformen werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Kompressoranlage mit zwei Verdichterstufen, jeweils als ölfreie,
luftgekühlte Schraubenkompressoren ausgeführt,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Kompressoranlage gem. Fig. 1,
Fig. 3 ein Diagramm mit auseinandergezogener Darstellung der Komponenten
einer Kompressoranlage mit zwei Verdichterstufen,
Fig. 4 ein Diagramm zur Darstellung der Volumenströme und Temperaturen im
Volllastbetrieb,
Fig. 5 ein Diagramm zur Darstellung der Volumenströme und Temperaturen im
Leerlaufbetrieb.
Eine Kompressoranlage 10 weist als Verdichterstufen 11, 12 zwei
Schraubenkompressoren auf. Umgeben sind die Verdichterstufen von einem Gehäuse
13, das wärme- und schalldämmend ausgebildet ist, verschiedene Öffnungen zum Eintritt
von Frischluft bzw. Kühlluft, zum Austritt einer Druckluftleitung und von Warmluft aufweist
und in dem zusätzlich verschiedene Nebenaggregate angeordnet sind.
Die Verdichterstufen 11, 12 werden angetrieben von einem elektrischen
Hauptantriebsmotor 14. Dieser ist mit den Verdichterstufen über einen Riementrieb 15
gekoppelt.
Die Frischluft tritt über einen Ansaugschalldämpfer 16 in das Gehäuse 13 ein und wird zu
einem Teil einem Ansaugfilter 17 zugeführt und zum anderen Teil über die
Verdichterstufen 11, 12 als Kühlluft geleitet. Die zugehörigen Luftströme sind in den Fig.
1 und 2 fett umrandet. Erkennbar sind insgesamt drei Luftströme, nämlich die Frischluft
18, die in den Verdichterstufen 11, 12 zu Druckluft komprimiert wird, die Kühlluft 19, die
außen an den Verdichterstufen 11, 12 vorbeigeleitet wird, und die Kühlluft 20, die den
Hauptantriebsmotor 14 passiert und parallel über einen Zwischenkühler (erster Kühler) 21
und einen Nachkühler (letzter Kühler) 22 geleitet wird.
Die beiden Kühlluftströme 19, 20 werden nach Erwärmung zu einem Abluftstrom 23
zusammengeführt. Der Frischluftstrom 18 und der Kühlluftstrom 19 treten als ein
gemeinsamer Luftstrom über den Ansaugschalldämpfer 16 in das Gehäuse 13 ein und
teilen sich erst dort entsprechend den vorliegenden Druck- und Temperaturverhältnissen
auf.
Die in den Verdichterstufen erzeugte Druckluft tritt über eine Rohrleitung 24 aus dem
Gehäuse 13 aus.
Die genannten Bauteile der Kompressoranlage 10 sind im Gehäuse 13 in besonderer
Weise zur Erzielung bestmöglicher thermischer Bedingungen angeordnet:
Das Gehäuse 13 ist durch eine aufrechte Trennwand 25 unterteilt in einen Kompressorraum 26 und einen Kühlerraum 27. Das Gehäuse 13 ist selbst im Wesentlichen rechteckig gestaltet mit Bodenwand 28, großen Seitenwänden 29, 30, kleineren Stirnwänden 31, 32 und Oberwand 33. Die Trennwand 25 verläuft parallel zu den Stirnwänden 31, 32 und schafft im Gehäuse 13 etwa eine Aufteilung von 1/3 zu 2/3, wobei der Kühlerraum 27 nahezu doppelt so groß ist wie der Kompressorraum 26.
Das Gehäuse 13 ist durch eine aufrechte Trennwand 25 unterteilt in einen Kompressorraum 26 und einen Kühlerraum 27. Das Gehäuse 13 ist selbst im Wesentlichen rechteckig gestaltet mit Bodenwand 28, großen Seitenwänden 29, 30, kleineren Stirnwänden 31, 32 und Oberwand 33. Die Trennwand 25 verläuft parallel zu den Stirnwänden 31, 32 und schafft im Gehäuse 13 etwa eine Aufteilung von 1/3 zu 2/3, wobei der Kühlerraum 27 nahezu doppelt so groß ist wie der Kompressorraum 26.
Die Trennwand 25 reicht von der Bodenwand 28 nicht über die gesamte Höhe des
Gehäuses 13. Vielmehr bildet ein oberer Teil des Gehäuses 13 eine Abluftkammer 34,
die nach unten gegenüber dem Kühlerraum 27 begrenzt ist durch die nebeneinander
angeordneten (parallelen) Kühler 21, 22, gegebenenfalls zusätzlich noch durch einen
Ölkühler 35. Zwischen dem Kompressorraum 26 und der Abluftkammer 34 ist ebenfalls
ein Übergang vorgesehen, nämlich ein schmaler Ablufteinlass 36, auch als Ejektor
bezeichnet. Der erwärmte Kühlluftstrom 19 tritt über den Ablufteinlass 36 in die
Abluftkammer 34 ein.
Im Kompressorraum 26 sind die beiden Verdichterstufen 11, 12, der
Ansaugschalldämpfer 16, der Ansaugfilter 17, ein Ansaugregler 37 und nicht näher
bezeichnete Rohrleitungen angeordnet. Im Kühlerraum 27 vorgesehen sind der
Hauptantriebsmotor 14, der Riementrieb 15, zwei Lüfter 38, 39 mit ihren elektrischen
Antriebsmotoren 40, 41 für die beiden Kühler 21, 22 sowie letztere, gegebenenfalls
zusätzlich noch der Ölkühler 35. Die druckluftführende Rohrleitung 24 läuft vorzugsweise
durch den Kühlerraum 27. Eine Antriebswelle 42 der ersten Verdichterstufe 11 erstreckt
sich durch die Trennwand 25 hindurch, sodass eine Antriebsriemenscheibe 43 bereits im
Kühlerraum 27 angeordnet ist.
Die Trennwand 25 ist wärmedämmend ausgebildet. Temperaturänderungen auf einer
Seite der Trennwand 25 beeinflussen somit nicht oder nur sehr zögerlich das
Temperaturniveau auf der jeweils anderen Seite der Trennwand.
Fig. 3 gibt einen Überblick über die Reihenfolge verschiedener Aggregate bei der
Herstellung der Druckluft sowie über regelungstechnische Abhängigkeiten einzelner
Aggregate. Der Strom der Druckluft ist fett eingezeichnet, Ölleitungen, elektrische
Leitungen - auch Signalleitungen - demgegenüber nur mit einfacher Strichstärke.
Ebenfalls nicht fett gezeichnet sind mechanische Verbindungen, etwa vom
Hauptantriebsmotor 14 zu den beiden Verdichterstufen 11, 12.
Die erzeugte Druckluft wird in einem Druckluftbehälter 44 außerhalb des Gehäuses 13
gespeichert und von dort in ein nicht gezeigtes Druckluftnetz eingespeist. Ein
Drucksensor 45 meldet den im Druckluftbehälter 44 vorherrschenden Druck an eine
Regelungseinheit 46. Diese hat die Funktion einer Kompressorsteuerung zur
Bereitstellung einer ausreichenden Druckluftmenge. Derartige druckabhängige
Steuerungen für das Ein- und Ausschalten des Antriebs von Verdichterstufen 11, 12 sind
prinzipiell bekannt. Im vorliegenden Fall hat die Regelungseinheit 46 zusätzliche
Aufgaben in Abhängigkeit von bestimmten Messgrößen zu erfüllen.
Außerhalb des Gehäuses 13 ist z. B. vor dem Druckluftbehälter 44 (wie hier gezeigt) oder
nach demselben ein Drucklufttrockner 47 vorgesehen. Hier werden die in der Druckluft
vorhandene Feuchte und das Kondensat ausgeschieden. Der Wirkungsgrad des
Drucklufttrockners ist stark abhängig von der Eintrittstemperatur der
Umgebungstemperatur, dem Volumenstrom und dem Betriebsüberdruck. Zur Erfassung
der Eintrittstemperatur ist dem Drucklufttrockner 47 ein Temperatursensor 48
vorgeordnet. Der hier erfasste Ist-Wert wird ebenfalls der Regelungseinheit 46 zugeführt.
Für einen optimalen Betrieb der Kompressoranlage 10 von Bedeutung sind auch die
herrschenden Umgebungsbedingungen, also zumindest Temperatur und Feuchte der
angesaugten Luft, gegebenenfalls auch der aktuelle Luftdruck. Entsprechende Sensoren
49, 50, 51 sind dem Ansaugfilter 17 vorgeordnet und können beispielsweise außen am
Gehäuse 13 vorgesehen sein. Auch diese Sensoren liefern ihre Messwerte an die
Regelungseinheit 46.
Neben dem Hauptantriebsmotor 14 werden auch die Antriebsmotoren 40, 41 für die
Lüfter 38, 39 der beiden Kühler 21, 22 von der Regelungseinheit 46 angesteuert.
Folgende Regelungsarten sind mit der gezeigten Kompressoranlage 10 durchführbar:
Die Regelungseinheit reagiert ausschließlich in Abhängigkeit von den Druckwerten am
Sensor 45. Nach Unterschreiten eines Minimums springt der Antriebsmotor 14 an und
läuft mit 100% Leistung. Synchron hierzu laufen die Antriebsmotoren 40, 41 für die Lüfter
der Kühler 21, 22. Nach Erreichen eines Druckmaximums schaltet die Regelungseinheit
46 den Hauptantriebsmotor 14 zurück auf etwa 30% der Leistung, sodass die beiden
Verdichterstufen 11, 12 im Leerlauf arbeiten und keine Druckluft mehr erzeugt wird
(Leerlauf-Regelung). Die Antriebsmotoren 40, 41 laufen mit unveränderter Leistung
weiter. Zwischenkühler 21 und Nachkühler 22 kühlen sprunghaft ab.
In Abhängigkeit von dem Meßwert am Drucksensor 45 erfolgt eine Anpassung der
Drehzahl der Verdichterstufen an den aktuellen Druckluftbedarf. Bei weniger als 50% der
vollen Leistung arbeiten die Verdichterstufen in der Regel unwirtschaftlich. Es erfolgt
dann besser ein Übergang in den Leerlaufbetrieb. Auch bei dieser Regelung arbeiten die
Motoren 40, 41 für die Lüfter der Kühler 21, 22 aber stets mit voller Leistung, sofern die
Verdichterstufen 11, 12 überhaupt angetrieben sind. Bei Teillast-Drehzahl und im Leerlauf
kühlen die Kühler 21, 22 deshalb stark ab.
Die Verdichterstufen 11, 12 werden analog zu 1. und 2. zwischen Volllast und Leerlauf
oder zwischen Volllast, Teillast und Leerlauf gefahren. Analog zur Last wird auch die
elektrische Leistung der Motoren 40, 41 für die Lüfter der Kühler 21, 22 variiert, sodass
die Temperaturen der Kühler 21, 22 auch im Leerlauf oder im Teillastbetrieb weitgehend
stabil bleiben und größere Temperaturgradienten vermieden werden.
Die aus dem letzten Kühler einer Kompressoranlage, in diesem Fall aus dem Nachkühler
22 austretende Druckluft ist mit Wasserdampf gesättigt und wird üblicherweise in dem
nachgeordneten Trockner 47 getrocknet. Letzterer ist für einen bestimmten
Eintrittstemperaturbereich der Druckluft ausgelegt und hat bei Einhaltung dieses
Temperaturbereichs seinen besten Wirkungsgrad bzw. niedrigsten Energieverbrauch. Der
Motor 41 für den Kühler 22 wird von der Regelungseinheit 46 in Abhängigkeit von der
Druckluft-Temperatur so angesteuert, dass der Trockner 47 in seinem optimalen Bereich
arbeiten kann. Hierzu wird die Temperatur am Sensor 48 vor dem Eintritt in den Trockner
47 erfasst und von der Regelungseinheit 46 zur Ansteuerung des Motors 41 verarbeitet.
Bei ungünstigen klimatischen Bedingungen kann zwischen den Verdichterstufen
Kondensat anfallen. Insbesondere gilt dies für die aus dem Zwischenkühler 21
austretende Druckluft. Die Lebensdauer der folgenden Verdichterstufe wird dadurch
erheblich verringert. Zur Vermeidung dieser Nachteile erfolgt üblicher Weise eine
Entwässerung der Druckluft vor Eintritt derselben in die folgende Verdichterstufe. Ein
erheblicher apparativer Aufwand ist die Folge. Umgehen lässt sich dies durch eine
verminderte Kühlung, nämlich derart, dass der Taupunkt der Druckluft im Zwischenkühler
21 nicht unterschritten wird. Zur Berücksichtigung der am jeweiligen Einsatzort denkbaren
klimatischen Verhältnisse muss ein "Sicherheitsabstand" zum Taupunkt eingehalten
werden.
Der Gesamtwirkungsgrad der Drucklufterzeugung verbessert sich mit der Kühlung der
Druckluft zwischen den Verdichterstufen. Eine verringerte Kühlung zur Einhaltung des
genannten "Sicherheitsabstands" zum Taupunkt verringert somit den
Gesamtwirkungsgrad. Vorteilhaft ist eine Anpassung der Kühlung an den jeweils
aktuellen Taupunkt. Hierfür werden die klimatischen Bedingungen am Einsatzort
permanent erfasst und bei der Regelung der Kühlung berücksichtigt. Entsprechend liefern
die Sensoren 49, 50, 51, beispielsweise außen am Gehäuse 13, aktuelle Druck-,
Temperatur- und Feuchte-Werte an die Regelungseinheit 46. Daraus lassen sich anhand
von Erfahrungswerten und entsprechenden Kennlinien die Werte für die Druckluft vor
dem Eintritt in den Zwischenkühler 21 bestimmen. In dem selben wird die Druckluft bis
möglichst dicht an den Taupunkt heran abgekühlt, ohne diesen zu unterschreiten. In der
Regelungseinheit 46 erfolgt eine Berechnung des Taupunkts und die Bestimmung und
Bereitstellung der elektrischen Leistung des Motors 40 für den Lüfter des
Zwischenkühlers 21.
Die genannten Regelungen, insbesondere die in den Beispielen 4. und 5.
genannten Regelungen können auch miteinander kombiniert werden.
In den obigen Beispielen wird die elektrische Leistung der Motoren 40, 41 für die Lüfter
der Kühler 21, 22 variiert. Alternativ oder zusätzlich können auch Kühlluftführungen
vorgesehen sein, die in Abhängigkeit von den genannten Parametern veränderbar sind,
etwa nicht gezeigte Kühlluftklappen zur Umleitung der ansonsten die Kühler 21, 22
beaufschlagenden Kühlluft. Die Lüfter können in dieser Ausführung ohne
Leistungsänderung weiterlaufen. Statt dessen wird die Kühlluft ganz oder teilweise um die
Kühler herumgelenkt oder aus dem Gehäuse 13 an anderer Stelle herausgeführt. Die
hierfür vorgesehenen Steuerklappen werden in geeigneter Weise insbesondere elektrisch
angetrieben.
Aufgrund der verschiedenen Ziele bei der Regelung der Kühlleistungen in den Kühlern
21, 22 können auch hier beachtliche Temperaturunterschiede auftreten. Die Lüfter 38, 39
sind so angeordnet, dass ausschließlich der jeweils zugeordnete Kühler 21, 22
beaufschlagt wird. Auch ist zwischen den Kühlern 21, 22 eine wärmegedämmte (rechte)
Trennwand 52 angeordnet.
Der Ölkühler 35 kann - wie in Fig. 1 - in der Ebene des Zwischenkühlers 21 angeordnet
und von dessen Lüfter 38 beaufschlagt sein. Vorzugsweise ist der Ölkühler aber an
anderer Stelle angeordnet, etwa nach Eintritt des Kühlluftstroms 20 in den Kühlerraum
27, insbesondere im Anschluss an einen Ansaugschalldämpfer 53. Vorteilhaft ist auch
eine Anordnung im Kompressionsraum 26, etwa im Kühlluftstrom 19 oder auf Höhe einer
der Verdichterstufen 11, 12, siehe gestrichelte Ölkühler 57 in Fig. 2. Zusätzlich kann ein
eigener Lüfter 58 vorgesehen sein.
Ein Temperatur-Sensor 54 ist dem Zwischenkühler 21 nachgeordnet bzw. der zweiten
oder letzten Verdichterstufe 12 vorgeordnet. Der gemessene Temperatur-Wert wird -
ebenso wie die von den übrigen Sensoren 48-51 gemessenen Werte - von der
Regelungseinheit 46 zur Regelung der Antriebsmotoren 40, 41 und ggf. des Motors für
den Ölkühler 35 bzw. 57 ausgewertet.
Da die Verdichterstufen im vorliegenden Fall als luftgekühlte ölfreie
Schraubenkompressoren oder eben solche Turbokompressoren ausgeführt sind, ist auch
die Wärmeleistung des Ölkühlers 35 relativ gering. Gekühlt wird lediglich das in den
Verdichterstufen für die Schmierung der Lager und Getriebe verwendete Öl.
Die Fig. 4 und 5 verdeutlichen die auftretenden Temperaturen und Volumenströme
bei Volllastbetrieb (Fig. 4) einerseits und Leerlaufbetrieb (Fig. 5) andererseits. Die
zugehörigen Zahlenwerte sind der am Ende der Beschreibung vorgesehenen Tabelle
entnehmbar.
Erfasst sind die Temperaturen der Druckluft an verschiedenen Orten der
Kompressoranlage, nämlich die Temperatur T1 der Druckluft im Anschluss an den ersten
Verdichter 11 und vor Eintritt in den Zwischenkühler 21, die Temperatur T2 nach Austritt
der Druckluft aus dem Zwischenkühler 21, die Temperatur T3 im Anschluss an den
zweiten Verdichter 12 und vor Eintritt in den Nachkühler 22, die Temperatur T4 nach
Austritt der Druckluft aus dem Nachkühler 22 und die Temperatur T5 zwischen dem
zweiten Verdichter 12 und einem Entlüftungsventil 55. Letzteres ist zur Abgabe der
überschüssigen Druckluft an einen Entlüftungsschalldämpfer 56 angeschlossen.
Ebenfalls ersichtlich sind die Öltemperaturen T6, T7, nämlich vor Eintritt des Öls in den
Ölkühler 35 (T6) und nach Austritt des Öls aus dem Ölkühler 35 (T7). Der Ölkühler 35
wird in den Fig. 4 und 5 vom Lüfter 38 mit beaufschlagt. Alternativ kann der gesonderte
Ölkühler 57 mit eigenem Lüfter und Motor 58 - auch an anderer Stelle - vorgesehen sein,
etwa im Kühlluftstrom 19.
Wie schon weiter oben erläutert, soll die Druckluft im Zwischenkühler 21 nur auf eine
Temperatur oberhalb des Drucktaupunkts abgekühlt werden. Die Temperaturen T2 in Fig.
4 und 5 (45°C und 40°C) liegen jeweils über dem an dieser Stelle zu berücksichtigenden
Drucktaupunkt.
Im Lastwechelbetrieb mit Leerlauf-Regelung beträgt die Temperatur T3 der in den
Nachkühler 22 eintretenden Druckluft bei Volllast etwa 250°C. Nach Übergang in den
Leerlauf schalten die Lüfter 38, 39 ab oder werden auf niedrige Drehzahlen
heruntergeregelt. Durch den Nachkühler 22 strömt keine heiße Druckluft mehr.
Entsprechend kühlt der Nachkühler 22 relativ langsam ab, ausgehend von 250°C. Die
Temperatur T4 (30°C) wird nur nach längerer Leerlaufzeit erreicht. In der Praxis laufen
vorher die Verdichter 11, 12 wieder an.
Ein Volumenstrom V1 auf der Ansaugseite, etwa vor dem Ansaugfilter 17, ändert sich
zwischen Volllast (V1 = 100%) und Leerlauf (V1 = 10-15%).
Ein Volumenstrom V2 im Anschluss an den Entlüftungsschalldämpfer 56 ändert sich
entsprechend zwischen 0% (Volllast) und 10-15% (Leerlauf).
Schließlich liegt ein bei Leerlauf in den Nachkühler 22 eintretender Volumenstrom V3 bei
0%.
10
Kompressoranlage
11
erste Verdichterstufe
12
zweite Verdichterstufe
13
Gehäuse
14
elektrischer Hauptantriebsmotor
15
Riementrieb
16
Ansaugschalldämpfer
17
Ansaugfilter
18
Frischluftstrom
19
Kühlluftstrom
20
Kühlluftstrom
21
Zwischenkühler
22
Nachkühler
23
Abluftstrom
24
Rohrleitung
25
Trennwand
26
Kompressorraum
27
Kühlerraum
28
Bodenwand
29
Seitenwand
30
Seitenwand
31
Stirnwand
32
Stirnwand
33
Oberwand
34
Abluftkammer
35
Ölkühler
36
Ablufteinlass
37
Ansaugregler
38
Lüfter
39
Lüfter
40
elektrischer Antriebsmotor
41
elektrischer Antriebsmotor
42
Antriebswelle
43
Riemenscheibe
44
Druckluftbehälter
45
Drucksensor
46
Regelungseinheit
47
Druckluft-Trockner
48
Temperatur-Sensor
49
Temperatur-Sensor
50
Feuchte-Sensor
51
Druck-Sensor
52
Trennwand
53
Ansaugschalldämpfer
54
Temperatur-Sensor
55
Entlüftungsventil
56
Entlüftungsschalldämpfer
57
Ölkühler
58
Lüfter mit Motor
Claims (11)
1. Kompressoranlage (10) mit mindestens zwei Verdichterstufen (11, 12) - einer
ersten Verdichterstufe (11) und einer letzten Verdichterstufe (12) - und mit einem
Zwischenkühler (21) für Druckluft im Anschluss an die erste Verdichterstufe (11) und
wahlweise mit einem Nachkühler (22) für die Druckluft im Anschluss an die letzte
Verdichterstufe (12), wobei Zwischenkühler (21) und Nachkühler (22) durch Lüfter (38,
39) mit Kühlluft beaufschlagt werden, gekennzeichnet durch Mittel zum Regeln der
Kühlluftmenge für den Zwischenkühler (21).
2. Kompressoranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein
elektrischer Antriebsmotor (40) für den Lüfter (38) des Zwischenkühlers (21) regelbar ist.
3. Kompressoranlage nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
Steuerorgane zum Umleiten zumindest eines Teils der für den Zwischenkühler (21)
vorgesehenen Kühlluft.
4. Kompressoranlage nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Zwischenkühler (21) und Nachkühler (22) über jeweils
separate Lüfter (38, 39) mit Kühlluft beaufschlagt werden.
5. Kompressoranlage nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Zwischenkühler (21) und Nachkühler (22) durch eine
Trennwand (52) voneinander getrennt angeordnet sind.
6. Kompressoranlage nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche,
gekennzeichnet durch Mittel zum Regeln der Kühlluftmenge für den Nachkühler (22).
7. Kompressoranlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein
elektrischer Antriebsmotor (41) für den Lüfter (39) des Nachkühlers (22) regelbar ist.
8. Kompressoranlage nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch
Steuerorgane zum Umleiten zumindest eines Teils der für den Nachkühler (22)
vorgesehenen Kühlluft.
9. Kompressor mit mindestens einer Verdichterstufe (12) und einem Nachkühler
(22) für die Druckluft, wobei der Nachkühler durch einen Lüfter mit Kühlluft beaufschlagt
wird, gekennzeichnet durch Mittel zum Regeln der Kühlluftmenge für den Nachkühler
(22).
10. Verfahren zum Betreiben einer Kompressoranlage (10) mit mindestens zwei
Verdichterstufen - einer ersten Verdichterstufe (11) und einer letzten Verdichterstufe (12)
- und mit einem Zwischenkühler (21) für Druckluft im Anschluss an die erste
Verdichterstufe (11) und insbesondere einem Nachkühler (22) für die Druckluft im
Anschluss an die letzte Verdichterstufe (12), wobei Zwischenkühler (21) und Nachkühler
(22) durch Lüfter mit Kühlluft beaufschlagt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die
dem Zwischenkühler (21) zugeführte Kühlluftmenge in Abhängigkeit von der Leistung der
ersten Verdichterstufe (21) und/oder von äußeren klimatischen Bedingungen geregelt
wird.
11. Verfahren zum Betreiben einer Kompressoranlage (10) mit mindestens einer
Verdichterstufe (12) und einem Nachkühler (22) für die Druckluft, wobei der Nachkühler
(22) durch einen Lüfter (39) mit Kühlluft beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
die dem Nachkühler (22) zugeführte Kühlluftmenge in Abhängigkeit von der Leistung der
Verdichterstufe (12) und/oder von der Temperatur der Druckluft vor oder nach dem
Nachkühler (23) geregelt wird.
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