DE10117346A1 - Schutzschalter mit einer Löscheinrichtung - Google Patents
Schutzschalter mit einer LöscheinrichtungInfo
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Abstract
Um bei einem Schutzschalter (1a, 1b, 1c) mit einer Löscheinrichtung einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Lichtbogenlauf und ein erhöhtes Schaltvermögen zu erzielen, ist vorgesehen, dass eine Lichtbogenschiene (12) mit einer ihr zugeordneten Blasschleife (13) in Verbindung steht, welche einen Dauermagneten (14) umfasst.
Description
Die Erfindung betrifft einen Schutzschalter mit einer Lösch
einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiger Schutzschalter mit einer Löscheinrichtung ist
aus der FR 2 632 772 bekannt.
Ein Schutzschalter, insbesondere ein Leitungsschutzschalter,
dient als strombegrenzender Selbstschalter. Zum Abschalten
eines Überlast- oder eines Kurzschlussstromes wirken ein ers
tes, thermisches und ein zweites, elektromagnetisches Auslö
sesystem auf ein Schaltschloss. Zu den beiden Auslösesystemen
liegt ein Schaltkontakt in Reihe. Beim Ausklinken des Schalt
schlosses wird der Schaltkontakt geöffnet, wobei ein Lichtbo
gen entsteht, der in einer Löscheinrichtung absorbiert wird.
Nachteilig bei diesem Leitungsschutzschalter mit Löschein
richtung ist, dass auf Grund der Anzahl und Anordnung der
verwendeten Bauteile ein großer Platzbedarf, insbesondere im
Bereich der Löscheinrichtung, besteht bzw. der Lichtbogen un
günstig verläuft. Zudem weist der Leitungsschutzschalter ein
relativ geringes Schaltvermögen auf.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen
Schutzschalter mit einer Löscheinrichtung anzugeben, bei dem
ein optimierter Lichtbogenlauf bei einem gleichzeitig erhöh
tem Schaltvermögen gegeben sein soll.
Diese Aufgabe wird durch einen Schutzschalter der eingangs
genannten Axt gelöst, bei dem erfindungsgemäß eine Lichtbo
genschiene mit einer ihr zugeordneten Blasschleife in Verbin
dung steht, welche einen Dauermagneten umfasst.
Mit dieser Erfindung wird ein überdurchschnittlich homogenes
Magnetfeld in der Vorkammer erzielt, welches den Lichtbogen
lauf günstig beeinflusst und somit den Lichtbogen sehr
gleichmäßig und schnell vom Schaltkontakt weg, über die Vor
kammer hinaus in Richtung der Löschkammer führt. Der Schutz
schalter mit integrierter Löscheinrichtung eignet sich insbe
sondere für den Einsatz als Leitungsschutzschalter.
Mit Vorteil ist dem Dauermagneten zumindest an einem Pol eine
ferromagnetische Platte polendseitig zugeordnet. Dadurch wird
das Magnetfeld derart vorteilhaft in die Vorkammer gelenkt,
dass der Lichtbogen gleichmäßig geführt wird. Kommt jeweils
eine Platte beiderseits des Dauermagneten zum Einsatz, so
wird der Lichtbogen durch das homogene Magnetfeld annähernd
mittig zwischen den ferromagnetischen Platten in Richtung
Löschkammer getrieben. Die Vorkammer liegt somit wie zwischen
den Schenkeln eines Hufeisenmagneten.
Der Dauermagnet ist derart vorteilhaft in der Blasschleife
angeordnet, dass sein magnetischer Fluss zumindest teilweise
in eine Ebene der ferromagnetischen Platte senkrecht eintritt
und ein die Vorkammer umfassendes Magnetfeld aufweist. Da
durch entsteht ein treibendes Magnetfeld, wodurch ein schnel
les Löschen des Lichtbogens und ferner ein hohes Schaltvermö
gen gegeben ist.
In bevorzugter Ausgestaltung weist der Dauermagnet eine pa
rallelogrammähnliche Form auf. Hierbei wird zum einen der
verfügbare Raum im Schutzschalter gut ausgenutzt und zum an
deren ist eine formgleiche Einpassung in der Blasschleife ge
geben. Des Weiteren dient die Form in der erfindungsgemäßen
Anordnung der gewünschten Wirkungsweise den Lichtbogen in
Richtung der Löschkammer zu führen. Ggf. ist auch eine Auf
füllung des Raumes in der Blasschleife mit mehreren Einzel
magneten, z. B. mit Stabmagneten, möglich.
Zweckmäßigerweise erstreckt sich die ferromagnetische Platte
zumindest teilweise über die Blasschleife mit ihrem umfassten
Dauermagneten und über die Vorkammer. Durch diese Anordnung
und die Ausgestaltung der Platte kann das den Lichtbogen
treibende Magnetfeld an beliebiger Stelle im Bereich der Vor
kammer gezielt beeinflusst werden. Dazu zählen u. a. eine Be
einflussung der treibenden Kraft, eine Vorgabe der Treibrich
tung und eine Bestimmung der Lage des zu treibenden Lichtbo
gens.
In einer weiteren Ausgestaltung erstreckt sich eine erweiter
te ferromagnetische Platte zumindest teilweise über die Blas
schleife mit ihrem umfassten Dauermagneten, über die Vorkam
mer und zumindest teilweise über die Löschkammer. Eine Aus
rüstung der Löscheinrichtung mit einer oder mehreren ferro
magnetischen Platten ermöglicht ein Schaltvermögen des
Schutzschalters von bis zu 10 kA. Darüber hinaus wird das
Magnetfeld derart vorteilhaft verstärkt, dass ein noch
schnelleres Treiben des Lichtbogens gegeben ist.
Vorteilhafterweise ist eine Verwendung bei Wechsel- und
Gleichstrom gegeben. Damit ist ein universeller Einsatz des
Schutzschalters möglich.
Weitere Vorteile und Details der Erfindung werden nachfolgend
beispielhaft anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schutzschalter mit einer Löscheinrichtung in
einer Seitenansicht,
Fig. 2 einen Schutzschalter mit einer Löscheinrichtung und
mit einer ferromagnetischen Platte in einer Seitenan
sicht, und
Fig. 3 einen Schutzschalter mit einer Löscheinrichtung und
mit einer erweiterten ferromagnetischen Platte in ei
ner Seitenansicht
Im nachfolgenden Text sind gleiche Teile der Figuren mit
gleichen Bezugszeichen oder sinngemäß mit ähnlichen Bezugs
zeichen versehen.
Fig. 1 zeigt einen Schutzschalter 1a mit einer Löscheinrich
tung 3 in einer Seitenansicht. Der Schutzschalter 1a ist von
einem Gehäuse 2 umfasst. Die Löscheinrichtung 3 weist eine
eine Vorkammer 5 umfassende Löschkammer 4 auf, die mehrere
Löschbleche 6 in Form eines Löschblechpaketes umfasst. An ei
ner ersten Seite der Löschkammer 4 ist eine erste Lichtbogen
schiene 7 angeordnet. Die Lichtbogenschiene 7 erstreckt sich
parallel zu den Löschblechen 6 und geht nach einer Abwinke
lung in einen Festkontaktträger 8 über. Auf dem Festkontakt
träger 8 ist ein Festkontakt 9 platziert. Die erste Lichtbo
genschiene 7 verläuft im Anschluss an den Festkontaktträger 8
hakenförmig weiter, wobei ein freies Ende auf die Löschkammer
4 gerichtet ist.
Dem Festkontakt 9 ist ein auf einem Bewegkontaktträger 10
sitzender Bewegkontakt 11 zugeordnet. Der Bewegkontaktträger
10 ist derart schwenkbar, dass sein Bewegkontakt 11 in Be
triebsstellung "EIN" des Schutzschalters 1a mit dem Festkon
takt 9 in Verbindung steht. An einer der ersten Seite der
Löschkammer 4 gegenüberliegenden zweiten Seite ist eine zwei
te Lichtbogenschiene 12 angeordnet, die sich ebenfalls paral
lel zu den Löschblechen 6 erstreckt. Die erste wie auch die
zweite Lichtbogenschiene 7 bzw. 12 sind in ihrem Verlauf in
etwa nach Abschluss der Löschbleche 6 zueinander schräg abge
winkelt und bilden somit eine trichterähnliche Anordnung, die
die Vorkammer 5 umschließt.
Die zweite Lichtbogenschiene 12 verläuft nach einer weiteren
Abwinkelung windungsförmig in der Gestalt einer Blasschleife
13 um einen Dauermagneten 14. Die Blasschleife 13 weist bei
spielhaft eine parallelogrammähnliche Windung auf, wobei de
ren Längsabschnitte parallel zu der Schräge der zweiten
Lichtbogenschiene 12 angeordnet sind. Der Dauermagnet 14 ist
der parallelogrammähnlichen Gestalt nachgebildet, so dass der
Raum in der Blasschleife 13 ausgefüllt ist. Dies kann ggf.
auch durch andere Formen des Dauermagneten 14, z. B. durch
einzelne Stabmagneten, erzielt werden. Der Dauermagnet 14 ist
im Zentrum der Blasschleife 13 eingesetzt, wobei sein Südpol
an dem dem Betrachter zugewandten Ende liegt.
Senkrecht in diese Zeichnungsebene laufen vom hier nicht
sichtbaren Nordpol des Dauermagneten 14 magnetische Feldli
nien eines magnetischen Flusses 16 in den Dauermagneten 14
zurück. Der magnetische Fluss 16 stellt das damit zusammen
hängende Magnetfeld 17 dar. Der Dauermagnet 14 ist derart in
der Blasschleife angeordnet ist, dass sein magnetischer Fluss
16 ein die Vorkammer 5 umfassendes Magnetfeld 17 erzeugt. Der
Dauermagnet 14 kann ggf. auch an anderer Stelle im Schutz
schalter 1a angeordnet werden.
Hierbei gilt es, den beim Trennen des Festkontaktes 9 und des
Bewegkontaktes 11 enstehenden Lichtbogen schnell und zuver
lässig zu löschen. Beim Trennen wird der Lichtbogen dazu vom
Bewegkontakt 11 auf die zweite Lichtbogenschiene 12 umge
setzt. Der Kurzschlussstrom fließt dabei durch die Blas
schleife 13, wodurch ein Magnetfeld 17 entsteht. Der Lichtbo
gen wird durch das erzeugte Magnetfeld 17 über die Vorkammer
5 in die Löschkammer 4 geführt. Diese Wirkungsweise kommt
insbesondere bei Wechselstrom zum tragen und wird durch den
Nulldurchgang des Wechselstromes begünstigt.
Sofern der Kurzschluss bei Gleichstrom auftritt, besteht kein
derartiger Nulldurchgang, wodurch der vorab genannte begüns
tigende Effekt entfällt. Um gleichermaßen effektiv den Licht
bogen zu führen, findet der Dauermagnet 14 Anwendung. Hierfür
ist der Dauermagnet 14 gemäß Fig. 1 derart in der Blasschleife
13 angeordnet, dass sein magnetischer Fluss 16 ein die Vor
kammer 5 umfassendes homogenes Magnetfeld 17 aufweist. Das
durch die Blasschleife 13 und durch den Dauermagneten 14 er
zeugte Magnetfeld 17 bewirkt ein verstärktes Führen des
Lichtbogens in Richtung der Löschkammer 4. Die Richtung des
magnetischen Flusses 16 ist dabei durch feldartige Pfeile an
gedeutet.
Das zugrundeliegende physikalische Prinzip besteht darin,
dass ein stromdurchflossener Leiter - hier Lichtbogen - in
einem Magnetfeld abgelenkt wird. Die Richtung der ablenkenden
Kraft ist abhängig von der Richtung des Polfeldes und von der
Stromrichtung im Leiter. Die ablenkende Kraft ergibt sich aus
den Kräften von den im Leiter wandernden Ladungsträgern.
In Fig. 2 ist ein weiterer Schutzschalter 1b mit einer Lösch
einrichtung 3 in einer Seitenansicht gezeigt. Der Unterschied
zur Fig. 1 besteht darin, dass die Löscheinrichtung 3 mit ei
ner ferromagnetischen Platte 15a versehen ist. Dabei ist dem
Dauermagneten 14 zumindest an einem Pol die ferromagnetische
Platte 15a polendseitig zugeordnet.
Die ferromagnetische Platte 15a erstreckt sich zumindest
teilweise über die Blasschleife 13 mit ihrem umfassten Dauer
magneten 14 und über die Vorkammer 5. Der magnetische Fluss
16 des in der Blasschleife 13 angeordneten Dauermagneten 14
tritt dabei zumindest teilweise in eine Ebene der ferromagne
tischen Platte 15a senkrecht ein und weist ebenfalls ein die
Vorkammer 5 umfassendes Magnetfeld 17 auf. Durch die Platte
15a wird der magnetische Fluss 16 quasi "gesammelt" und ge
zielt in die Vorkammer 5 geleitet.
Gemäß Fig. 2 ist eine, ggf. auch eine doppelt ausgeführte fer
romagnetische Platte 15a so angeordnet, dass der magnetische
Fluss 16 der Blasschleife 13 und des Dauermagneten 14 zumin
dest teilweise in eine Ebene der ferromagnetischen Platte 15a
senkrecht eintritt und ein die Vorkammer 5 umfassendes Mag
netfeld 17 aufweist, wodurch der zu löschende Lichtbogen zur
Löschkammer 4 getrieben wird.
Der Lichtbogenlauf wird dabei durch das geführte Magnetfeld
17 günstig beeinflusst, so dass der Lichtbogen annähernd mit
tig zwischen den ferromagnetischen Stahlplatten 15a in Rich
tung der Löschkammer 4 geführt wird. Gleichermaßen kann durch
diese Maßnahme ein im Vergleich zu herkömmlichen Schutzschal
tern höheres Schaltvermögen von bis zu 10 kA Wechsel- und
Gleichstrom erreicht werden.
Fig. 3 zeigt einen Schutzschalter 1c mit einer Löscheinrich
tung 3 in einer Seitenansicht. Im Vergleich zur Fig. 2 unter
scheidet sich diese Ausführungsvariante durch eine erweiterte
ferromagnetische Platte 15b. Dabei erstreckt sich die ferro
magnetische Platte 15b zumindest teilweise über die Blas
schleife 13 mit ihrem darin angeordneten Dauermagneten 14,
über die Vorkammer 5 und zumindest teilweise über die Lösch
kammer 4. Die ferromagnetischen Platten 15a und 15b können
ggf. jeweils paarweise, beid- und polendseitig am Dauermagne
ten 14 angeordnet sein und ggf. als Stahl- oder als gleich
wertige Platten ausgeführt sein. Dieser Abschnitt bezieht
sich auf die Fig. 1 und 2.
Die gemäß Fig. 3 gezeigt Ausführungsvariante führt dazu, dass
das Schaltvermögen des Schutzschalters 1c erhöht und der
Lichtbogen schneller getrieben wird. Hierbei erstreckt sich
die erweiterte ferromagnetische Platte 15b zumindest teilwei
se über die Blasschleife 13, wobei diese den Dauermagneten 14
umfasst sowie über die Vorkammer 5 und zumindest teilweise
über die Löschkammer 4.
Da die ferromagnetische Platte 15b das Magnetfeld 17 auf eine
gewollte Weise in Richtung der Löschkammer 4 führt, wird der
lichtbogenführende Effekt hierbei durch einen stark und
schnell lichtbogentreibenden Effekt verstärkt. Die erweiterte
ferromagnetische Platte 15b, kann ggf. auch so ausgeführt
sein, dass sie beiderseits der vorab genannten Bauteile ange
ordnet ist. Bei dieser Ausführungsform besteht die Löschkam
mer 4 aus einem nicht ferromagnetischen Material.
Grundsätzlich kann diese Anordnung bei Wechsel- und Gleich
strom eingesetzt werden, wobei Wechsel- und Gleichstrom unter
anderem auch als Allstrom bezeichnet werden.
Claims (7)
1. Schutzschalter (1) mit einer Löscheinrichtung (3), mit ei
nem Gehäuse (2) und mit einer eine Vorkammer (5) umfassenden
Löschkammer (4), die mehrere Löschbleche (6) aufweist und an
der an einer ersten Seite eine erste Lichtbogenschiene (7)
angeordnet ist, welche in einen Festkontaktträger (8) über
geht, wobei diesem ein Bewegkontakt (11) zugeordnet ist und
an einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite
eine zweite Lichtbogenschiene (12) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Lichtbogenschiene (12) mit einer ihr zugeord
neten Blasschleife (13) in Verbindung steht, welche einen
Dauermagneten (14) umfasst.
2. Schutzschalter (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Dauermagneten (14) zumindest an einem Pol eine fer
romagnetische Platte (15a, 15b) polendseitig zugeordnet ist.
3. Schutzschalter (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dauermagnet (14) derart in der Blasschleife (13) an
geordnet ist, dass sein magnetischer Fluss (16) zumindest
teilweise in eine Ebene der ferromagnetischen Platte
(15a, 15b) senkrecht eintritt und ein die Vorkammer (5) durch
dringendes Magnetfeld (17) aufweist.
4. Schutzschalter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dauermagnet (14) eine parallelogrammähnliche Form
aufweist.
5. Schutzschalter (1) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die ferromagnetische Platte (15a) zumindest teil
weise über die Blasschleife (13) mit ihrem umfassten Dauer
magneten (14) und über die Vorkammer (5) erstreckt.
6. Schutzschalter (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die ferromagnetische Platte (15b) zumindest teil
weise über die Löschkammer (4) erstreckt.
7. Schutzschalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Verwendung bei Wechsel- und Gleichstrom gegeben
ist.
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