DE10115377C1 - Zahnriemenschaltung - Google Patents
ZahnriemenschaltungInfo
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Abstract
Durch die Erfindung werden die Eigenschaften einer bekannten Zahnriemen- oder Kettenschaltung, welche zur Übersetzungsveränderung aus einem in Segmente aufgeteilten Zahnrad mit radial verstellbaren Reitern besteht, verbessert. DOLLAR A Durch eine Begrenzungseinrichtung werden die voneinander unabhängig verschiebbaren Reiter so kontrolliert, dass sie lediglich um eine Gangstufe voneinander abweichen können, wodurch eine Beschädigung der Schaltung im Einsatz ausgeschlossen wird. DOLLAR A Verbesserungen an der Rastung der Reiter sowie an der Verstelleinrichtung reduzieren den Schaltwiderstand und die Geräusche. DOLLAR A Eine veränderte Zahnform an den Reitern verdoppelt die Anzahl der Gänge und verbessert ebenfalls die Schalteigenschaften. DOLLAR A Eine Verringerung der Durchrutschgefahr des Zahnriemens ergibt sich aus einer neuen Zahnkontur der Reiter sowie einer asymmetrischen Aufteilung der Zähne zwischen kraftübertragenden und nicht kraftübertragenden Reitern.
Description
Die Erfindung betrifft ein Zahnriemen- oder Kettengetriebe mit mindestens einem
Antriebs- und einem Abtriebsrad, die im Abstand zueinander auf Achsen gelagert
sind und einen um diese geführten Zahnriemen oder eine Kette sowie eine
Spannvorrichtung für den Zahnriemen oder die Kette aufweisen, wobei zur Änderung
des Übersetzungsverhältnisses zwischen Antriebs- und Abtriebsrad wenigstens
eines der Räder mittels einer Verstelleinrichtung radial spreizbar ist.
Derartige Getriebeanordnungen finden beispielsweise bei Fahrradschaltungen
Verwendung und sind unter anderem aus der DE 31 07 255 A1 bekannt. Bekannt sind
auch die Vorteile von Zahnriemen gegenüber der weitverbreiteten Kette bezüglich
Wirkungsgrad, Verschleißarmut, Langlebigkeit, Freiheit von Schmierung und
geringerer Empfindlichkeit gegenüber Schmutz. Die folgende Beschreibung bezieht
sich auf einen Zahnriemen, kann jedoch sinngemäß auf eine Kette übertragen
werden.
Die DE 31 07 255 A1 beschreibt ein in seinem Umfang verstellbares Zahnrad, welches
in Sektoren eingeteilt ist. Eine auf einer Achse gelagerte Grundplatte besitzt in jedem
Sektor einen radialen Schlitz, in welchem ein in radialer Richtung nach außen mit
Zähnen versehenes Segment gleiten und in bestimmten Positionen gerastet werden
kann. Wenn alle Segmente die gleiche radiale Position einnehmen, bilden sie mit
ihren Zähnen ein polygonförmiges Zahnrad, auf welches der Zahnriemen
formschlüssig passt.
Dazu ist eine Verstelleinrichtung beschrieben, die dazu dient, die Segmente im nicht
vom Zahnriemen umschlungenen Winkelbereich während der Drehung des Rades zu
verschieben, so dass sie bei einem kleineren oder größeren Radius wieder arretiert
werden und hier erneut ein für den Zahnriemen passendes Polygon bilden. Da die
Segmente in diesem Winkelbereich vom Antriebsstrang unbelastet sind, lassen sie
sich leicht verstellen, ohne dass der gesamte Antrieb entlastet werden muss.
Die im Folgenden beschriebene Erfindung verbessert diese Anordnung vor allem
bezüglich zuverlässigem Betrieb in der praktischen Anwendung.
Die zu lösenden Probleme waren dabei insbesondere:
- - Schwergängiges, geräuschbehaftetes Schalten
- - Zu grobe Stufung der Gänge
- - Versehentliches Falschpositionieren einzelner (von einander unabhängiger) Segmente durch Fehlbedienung der Verstelleinrichtung oder durch mangelhafte Rastung bei Verschmutzung und dadurch bedingter Verlust der Momentübertragung bzw. Beschädigung von Teilen des Getriebes
- - Durchrutschen des Zahnriemens unter hoher Last, besonders bei kleinen Zahnraddurchmessern
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Schaltung in Vorderansicht in einer inneren
Gangstufe.
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Schaltung in Vorderansicht in einer äußeren
Gangstufe.
Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Schaltung von hinten. Dabei ist eine
Begrenzungsscheibe, welche die einzelnen Segmente bei einer Fehlbedienung oder
sonstigen Fehlfunktion an einer unkontrollierten Bewegung hindert, zu sehen.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch die Zahnradgrundplatte und die
Begrenzungsscheibe, wobei ein Zahnsegment und die Anordnung des
Anschlagstiftes zu sehen sind.
Fig. 5 zeigt dreidimensional ein Zahnsegment von schräg hinten, ohne Grundplatte,
mit dem Anschlagstift, der in den Schlitz der Begrenzungsscheibe ragt.
Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt der Begrenzungsscheibe mit der erfindungsgemäßen
Form eines Schlitzes.
Fig. 7 zeigt die erfindungsgemäße Zahnform der Schaltung in einer mittleren
Position.
Fig. 8 zeigt die erfindungsgemäße Zahnform der Schaltung in der inneren Position.
Fig. 9 zeigt die erfindungsgemäße Zahnform der Schaltung in der äußeren
Position.
Fig. 10 zeigt die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung in der inneren Postion.
Fig. 11 zeigt die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung in einer mittleren Position.
Fig. 12 zeigt die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung in der äußeren Position.
In Fig. 1 ist das radial spreizbare Zahnrad 105 zusammen mit einem Antriebsrad 2,
welches auf einer Achse 1 gelagert ist, zu sehen. Über einen Zahnriemen 102 sind
die beiden Räder kraftschlüssig miteinander verbunden. Eine Spannvorrichtung
bestehend aus den Rollen 201 und 202 sorgt für den Längenausgleich des Riemens
beim Schalten. Die Zahnsegmente 107, 108 können in den Schlitzen 106 radial
verschoben und an geeigneten Positionen gerastet werden und bilden damit das
zum Schalten nötige veränderliche Zahnrad.
In Fig. 2 hat das spreizbare Zahnrad 105 seinen größten Umfang angenommen. Zu
erkennen sind hier auch die unterschiedlichen Zahnsegmente 107 und 108. Während
die Zahnsegmente 107 mit ihrer Zahnform für einen Kraftschluss mit dem
Zahnriemen 102 sorgen, stützen die Segmente 108 den Zahnriemen 102 lediglich in
der richtigen radialen Position ab, tragen jedoch nicht zum Kraftschluss bei. Der
Vorteil dieser Anordnung liegt in der doppelten Anzahl von möglichen radialen
Positionen der Zahnsegmente 107, 108 bei welchen der Zahnriemen 102 passt,
verglichen mit einer konventionellen Zahnradanordnung, bei der alle Zahnsegmente
wie die Segmente 107 ausgebildet sind.
Das Resultat ist eine Schaltung mit doppelt so vielen Gängen und feinerer Stufung
sowie leichter gängiger Schaltung.
In Fig. 3 wird gezeigt wie verhindert wird, dass die einzelnen von einander
unabhängig verschiebbaren Zahnsegmente 107, 108 unerlaubte radiale Positionen
einnehmen können. Verhindert wird dies durch die Begrenzungsscheibe 109, die
momentfrei auf der gleichen Drehachse wie Zahnrad 105 und parallel zu diesem
angeordnet ist und sich mit im dreht. Entsprechend der Anzahl der Segmente des
Zahnrads 105 besitzt die Begrenzungsscheibe 109 bogenförmige Schlitze 111. In die
Schlitze 111 ragen Anschlagstifte 110, die auf einer Seite der Segmente 107, 108
angebracht sind.
Der Zahnriemen 102 umschlingt einen Teil der Zahnsegmente 107, 108. Da der
Zahnriemen unter Last steht, werden diese Zahnsegmente in ihrer Position
festgehalten und können nicht radial verschoben werden. Entsprechend dem
gewollten Spiel 113 (siehe Fig. 6) zwischen den Anschlagstiften 110 und den
Schlitzen 111 kann sich die Begrenzungsscheibe 109 durch ein angreifendes
Moment relativ zum Zahnrad nur soweit drehen, wie es die Anschlagstifte 110 der
vom Zahnriemen 102 festgehaltenen Segmente 107, 108 zulassen. Das Spiel 113 ist
so gewählt, dass sich die freien Segmente 107, 108 genau soweit radial verschieben
lassend wie es für die nächste Stufe der Schaltung erforderlich ist. Eine weitere
Verschiebung wird durch die Anschlagstifte 110 verhindert. Das an der
Begrenzungsscheibe 109 angreifende Moment wird von den beim Schalten
bewegten freien Segmenten 107, 108 aufgebracht. Ein Schalten, d. h. ein radiales
Verschieben der Segmente 107, 108, kann nur während einer Drehung des
Zahnrades 105 erfolgen. Dabei kommen nacheinander alle Segmente 107, 108 in
den vom Zahnriemen 102 nichtumschlungenen Bereich und werden verschoben.
Wenn alle Segmente die gewünschte neue radiale Position erreicht haben, d. h. nach
einer vollen Drehung des Zahnrades 105, wird die Begrenzungsscheibe 109
freigegeben für eine Drehung innerhalb des Spiels 113. Die Richtung dieser Drehung
hängt davon ab, ob die Segmente 107, 108 beim nächsten Schaltvorgang nach innen
oder nach außen verschoben werden sollen.
Fig. 4 zeigt einen radialen Schnitt durch das Zahnrad 105 in der Mitte eines
Schlitzes 106. Der Schnitt geht dabei ebenso durch die Begrenzungsscheibe 109,
das Zahnsegment 107 oder 108 sowie den Zahnriemen 102.
Zu erkennen ist hier der Schlitz 111 in der Begrenzungsscheibe, der Anschlagstift
110 sowie das Spiel 113 welches etwas größer ist als der Abstand 128 zwischen
zwei Rastpositionen. Das Spiel 113 muss deshalb etwas größer sein, damit die
Zahnsegmente 107, 108 etwas über ihre nächste Rastposition hinaus verschoben
werden können um dann sicher dort einzurasten.
Zu erkennen ist auch der Rastmechanismus des Zahnsegmentes 107, 108. Er
besteht aus der Wippe 121 welche über die Drehachse 122 am Zahnsegment 107,
108 gelagert ist, sowie einem beweglichen Stift 120, in dessen Schlitz 126 die Wippe
121 mit ihrem stielförmigen Ende eingreift. Eine Feder 123 drückt den Stift 120 in
eine, Richtung und bewirkt somit eine Vorspannung der Wippe 121, dass diese in
einer Kerbe 124 rastet. Die sägezahnartige Form der Kerbe 124, sowie die
Anordnung von Wippe 121 und Drehachse 122 bewirken, dass die Rastung des
Zahnsegmentes 107, 108 bei einer radial nach innen wirkenden Belastung durch den
Zahnriemen 102 selbsthemmend ist, d. h. unter hoher Last nicht ausrastet.
Andererseits kann der Mechanismus, sobald das Zahnsegment 107, 108 unbelastet
vom Zahnriemen 102 ist, durch eine radial nach außen angreifende Kraft leicht
ausgerastet und verschoben werden, was den Schaltvorgang in diese Richtung sehr
einfach macht.
Soll der Schaltvorgang nach innen erfolgen, muss, wenn das Zahnsegment 107, 108
vom Zahnriemen 102 unbelastet ist, zuerst der Stift 120 gegen die Feder 123
gedrückt werden um die Wippe 121 aus der Rastkerbe 124 zu bewegen. Danach
kann das Zahnsegment 107, 108 radial nach innen verschoben werden bis es
wieder, vorausgesetzt dass der Stift 120 nicht länger gedrückt bleibt, selbstständig in
der nächst inneren Kerbe 124 einrastet.
Zur Veranschaulichung ist in Fig. 5 ein Zahnsegment 107 mit Anschlagstift 110
ohne die Grundplatte von Zahnrad 105 dargestellt. Von der Begrenzungsscheibe 109
ist hier nur der bogenförmige Schlitz 111 mit dem Spiel 113 dargestellt.
Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt der Begrenzungsscheibe 109 mit dem bogenförmigen
Schlitz 111. Da das Spiel 113 immer radial wirken solle ist die Breite des Schlitzes 111
nicht konstant, sondern variiert von innen nach außen.
Das Problem des Durchrutschens des Zahnriemens 102 bei hoher Last, speziell
wenn die Zahnsegmente 107, 108 des Zahnrades 105 im inneren Bereich arbeiten,
kann gelöst werden, wenn die Zahnkontur der Zahnsegmente 107 nicht, wie nach
dem Stand der Technik, dem kleinsten Zahnraddurchmesser entnommen werden,
sonder einem größeren Zahnraddurchmesser, z. B. dem mittleren bis größten.
In Fig. 7 ist die Zahnkontur der Zahnsegmente 507 dem mittleren Durchmesser des
Zahnrades 105 entnommen. Die Segmente 508 besitzen überhaupt keine Zähne und
sind zugunsten der Zahnsegmente 507 schmal ausgeführt. Damit kann bei den
Zahnsegmenten 507 die Anzahl der Zähne erhöht werden, was zu einer höheren
Belastbarkeit führt, d. h. der Zahnriemen kann ein wesentlich höheres Moment
übertragen bevor er durchrutscht.
Die Fig. 8 und 9 zeigen das Zahnrad 105 mit den Segmenten 507 und 508,
sowohl in der inneren, als auch in der äußeren Position.
Speziell in der inneren Position, in der die Zahnsegmente 507 gegenüber einem
idealen Zahnrad dieses Durchmessers eine geringere Wölbung aufweisen, wird ein
stärkerer Eingriff des Zahnriemens erzwungen, was die höhere Momentübertragung
möglich macht.
Fig. 10 zeigt den am Rahmen (nicht dargestellt) über die Achse 143 drehbar
gelagerten Schwenkarm 140, mit dessen Hilfe die Zahnelemente 507, 508 während
des Schaltens verschoben werden, in seiner inneren Stellung. Bei einem Fahrrad
kann der Schwenkarm 140, z. B. über Seilzüge mit einem Drehgriff, am Lenker
verbunden sein und damit in die verschiedenen zum Schalten nötigen Positionen
gebracht werden. Mit Hilfe einer Rastung (nicht dargestellt) kann er die jeweils für
einen Gang passende Position beibehalten.
Die bogenförmige Erhebung 141, welche am Schwenkarm 140 befestigt ist, dient
dazu, die Segmente 507, 508, wie in Fig. 12 dargestellt, von einer Kreisbahn 160
auf die nächst äußere Bahn 161 zu verschieben. Die Form des Bogens 141, sowie
die Wahl des Drehpunktes 143 ergeben für alle möglichen Positionen des
Schwenkarms 140 einen flachen Winkel, mit dem die Zahnelemente 507, 508 mit
ihrer Innenseite auflaufen und somit leichtgängig und geräuscharm verstellt werden.
Das Gleiche gilt für die äußere bogenförmige Erhebung 142, die ebenso am
Schwenkarm 140 befestigt ist. Wie in Fig. 10 und 11 gezeigt, verschiebt sie die
Segmente 507, 508 nach innen, ebenfalls mit einem flachen Aufprallwinkel.
Beim Verstellen nach innen laufen die Segmente 507, 508 mit dem Stift 120 zuerst
auf eine Rampe (nicht dargestellt) an der Innenseite des Bogens 142 auf. Dabei wird
der Stift 120 gegen die Feder 123 gedrückt und die Wippe 121 entriegelt die
Rastung. Dann läuft der Stift seitlich gegen die innere Wölbung des Bogens 142 und
das Segment 507, 508 wird nach innen verschoben.
Sobald ein Segment 507, 508 den Bereich der Bögen 141, 142 verlässt, wird der Stift
120 nicht mehr gedrückt und die Wippe 121 kann in der nächst inneren Kerbe
einrasten.
Claims (3)
1. Radial spreizbares Zahnrad (105) mit auf gleichen Winkelabständen gelegenen
radialen Führungen (106) für im gleichen Radius rastbare Segmente (507, 508)
abwechselnd mit und ohne Zähne, wobei der Krümmungsradius des
Zahnsegmentes (507) bis zum maximal möglichen Radius des Zahnrades (105)
gehen kann und wobei die Segmente (507, 508) im nicht durch die Kette oder
den Zahnriemen (102) umschlungenen Winkelbereich mittels einer exzentrisch
gelagerten, schwenkbaren Verstelleinrichtung (140) in teilungsgerechten
radialen Stufen (128) positioniert werden und mit einer konzentrisch gelegenen
drehbaren, jedoch drehmomentfreien Begrenzungsscheibe (109), die für jedes
Segment (507, 508) einen spiralförmigen Schlitz (111) aufweist, in dem ein an
dem Segment (507, 508) befestigter Anschlagstift (110) sich in radialer Richtung
mit einem Spiel (113) das etwas größer ist als die radiale Stufe 128, bewegen
kann.
2. Radial spreizbares Zahnrad (105) nach Anspruch 1 mit radial rastbaren
Segmenten (507, 508) deren Rastmechanismus aus einer auf der Achse (122)
gelagerten Wippe (121) an der Zahnradgrundplatte 105 in teilungsgerechtem
Abstand gelegenen sägezahnförmigen Rastkerben (124) sowie aus einem
Entriegelungsstift (120) und einer Vorspannfeder (123) besteht.
3. Radial spreizbares Zahnrad 105 nach Anspruch 1 und 2, dessen von außen
bedienbarer Verstellmechanismus (140) exzentrisch zum Zahnrad (105) am
Rahmen mit einer Drehachse (143) gelagert ist und zum Verschieben der
Segmente (507, 508) Erhebungen (141, 142) aufweist.
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