DE10115090A1 - Zeitversetzte Nutzung von Niedertemperaturwärme zu Heizzwecken - Google Patents
Zeitversetzte Nutzung von Niedertemperaturwärme zu HeizzweckenInfo
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Abstract
In vielen Wärmeerzeugern kann die Ausnutzung der Primärenergie dadurch gesteigert werden, dass die erzeugte Wärme bei möglichst niedriger Temperatur abgenommen wird. Während der Nutzungszeit eines Gebäudes ist es jedoch nicht möglich, Niedertemperaturwärme (NT-Wärme), die unter dem durch die Soll-Raumtemperatur festgelegten Temperaturniveau des Rücklaufes der Heizungsanlage anfällt, direkt auszunutzen. Daher wird vorgeschlagen, die NT-Wärme zunächst in einem NT-Speicher 3 zwischenzuspeichern und während der Nichtnutzungszeit, für die die Raumtemperatur je nicht vorgeschrieben ist, über das bestehende Heizkörpersystem 5 auf das Gebäude zu übertragen. Das abgekühlte Speicherwasser wird dann in einem Kaltspeicher 2 zwischengespeichert und dient während der anschließenden Nutzungszeit zur weitergehenden Kühlung der NT-Quelle 10 (z. B. Abgaswärmetauscher eines Kessels oder einer Brennstoffzelle). Durch die Einschaltung einer Wärmepumpe 40 an Stelle des einfachen Wärmeübertragers 4 wird die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage 5 in der Nichtnutzungszeit erhöht und die Temperatur des Wassers für den Kaltspeicher 2 erniedrigt; dies erlaubt auch eine niedrigere Temperatur des NT-Speichers 3. Im Wärmepumpenbetrieb können die Speicher 2 und 3 auch kurzgeschlossen werden, so daß sich eine direkte Ausnutzung der NT-Wärme, allerdings mit günstigerem Wirkungsgrad, ergibt.
Description
In vielen Wärmeerzeugern, z. B. in
- 1. Heizkesseln mit weitergehender Ausnutzung der Abgaswärme und hier insbe sondere Brennwertkesseln,
- 2. Kraftheizungen (motorgetriebene Kraft-Wärmekopplung)
- 3. stationären Brennstoffzellen in Strom-Wärmekopplung (manchmal sprachlich inkorrekt auch als "Kraft-Wärmekopplung" bezeichnet /2/),
- 4. Wärmepumpenanlagen zur Erzeugung von Heizwärme
- 5. thermischen Solaranlagen
kann die Ausnutzung der Primärenergie dadurch gesteigert werden, dass die erzeugte
Wärme bei möglichst niedriger Temperatur abgenommen wird. Hierzu stehen (neben
der Luftheizung) nach dem Stand der Technik verschiedene großflächige Warmwas
ser- Heizungssysteme (z. B. Fußbodenheizung, Wandheizung) zur Verfügung; diese
sind darauf ausgelegt, durch große Wärmeübertragungsflächen mit einer geringen
Temperaturdifferenz zwischen Heizwasser und Raumtemperatur auszukommen. Die
sen Niedertemperatur (NT)-Heizsystemen ist gemeinsam, dass sie teuer sind und ins
besondere nur mit sehr großem Aufwand nachträglich in ein bestehendes Haus oder
Gebäude eingebaut werden können. Zu beachten ist auch, dass diese Heizsysteme,
die gesamte Heizwärme bei niedriger Temperatur abgeben; zur Einsparung von Pri
märenergie reicht es jedoch aus, wenn nur die im Wärmeerzeuger selbst bei niedriger
Temperatur anfallende Wärme auch wiederum bei niedriger Temperatur abgegeben
wird.
Die Erfindung bezieht sich auf die Ausnutzung von NT-Wärme für Heizzwecke über ein
konventionelles Heizkörpersystem (Warmwasserheizung). An die Temperaturen von
Vor- und Rücklauf (z. B. 90/70 oder 75/60) für die kälteste Auslegungs- Außentempera
tur werden keine Ansprüche gestellt.
Primär soll selbstverständlich eine Heizungsanlage dafür sorgen, dass während der
Nutzungszeit die Solltemperatur erreicht wird. Hierzu sind Wärmelieferungen erforder
lich, die normalerweise auf die Nutzungszeit beschränkt werden (Nachtausschaltung
der Heizung). Dann muss jedoch die Vorlauftemperatur so hoch gewählt werden, dass
im Raum die Solltemperatur erreicht wird.
Das Heizkörpersystem kann jedoch auch dazu genutzt werden, während der Nichtnut
zungszeit Wärme an das Gebäude abzugeben. In der Nichtnutzungszeit entfällt die
Auflage, dass in den Räumen die Solltemperatur und daher eine hohe Vorlauftempe
ratur eingehalten werden muss. Es liegt daher der Gedanke nahe, während des Ta
gesbetriebes anfallende Niedertemperaturwärme, deren Temperatur unterhalb der
Rücklauftemperatur des Heizungssystems liegt, in einem Kurzzeitspeicher zwischenzu
speichern und in der Nichtnutzungszeit über das vorhandene Heizungssystem auf das
Gebäude zu übertragen. Dadurch wird also auch Niedertemperaturwärme für die Nut
zung in einem Gebäude erschlossen. Dieses Verfahren wurde bereits für einen Spezi
alfall vom Verfasser offenbart /1/. In der nun vorgelegten Erfindung wird es verallge
meinert und durch neue und wesentliche Verfahrenselemente erweitert.
Die zeitversetzte Niedertemperaturheizung wird also grundsätzlich durch die folgen
den Verfahrensschritte definiert (Bild 1):
- 1. In der Nutzungszeit wird das Wasser des Kaltspeichers 2 im Durchlaufverfahren durch die NT-Quelle 10 erwärmt und in den NT-Speicher 3 (z. B. 45°C) übertra gen. Von der NT-Quelle 10 bereitgestellte Überschusswärme, die in einem Tem peraturbereich oberhalb der aktuellen Rücklauftemperatur der Heizungsanlage 5 anfällt, kann gegebenenfalls vorab an das Heizungssystem direkt übertragen werden.
- 2. In der Nichtnutzungszeit (z. B. nachts) wird die Wärme des NT-Speichers 3 durch einen Wärmetauscher 4 auf das herkömmliche Heizkörpersystem 5 und damit auf das Gebäude übertragen.
- 3. Das gründlich abgekühlte Wasser wird im Kaltspeicher 2 gespeichert.
Als NT-Quelle 10 kann beispielsweise ein Solarkollektor dienen, in diesem Falle bleibt
Bild 1 unverändert, nur die Bedeutung von 10 ist als Sonnenkollektor zu spezialisieren
In Bild 2 ist die NT-Quelle 10 durch den Abgaszweig eines Kessels 1 (oder auch einer
Brennstoffzelle 1) ersetzt, der über einen Wärmetauscher 11 an die Verbindungsleitung
zwischen Kaltspeicher 2 und NT-Speicher 3 ankoppelt. Das Abgas erwärmt also durch
seine fühlbare und latente Wärme das kalte Speicherwasser, welches dann aufge
wärmt in den NT-Speicher 3 überführt wird.
Für den optimalen Betrieb ist es wichtig, dass der Rücklauf möglichst tief abgekühlt ist.
Bei einem Heizkörpersystem, bei dem die einzelnen Stränge hydraulisch gleich lang
sind (System Tichelmann) ist dies bei entsprechender Durchflußrate des Warmwassers
gewährleistet. Bei einem Heizkörpersystem mit sehr unterschiedlichen hydraulischen
Längen zwischen Vor- und Rücklauf wird jedoch die Rücklauftemperatur bereits zu ei
nem Zeitpunkt angehoben, zu dem das im NT-Wärmeübertrager 4 aufgewärmte Was
ser die entfernteren Teile des Heizungsnetzes noch gar nicht erreicht hat. Dadurch wird
die Speicherkapazität des NT-Speichers schlechter ausgenutzt. Abhilfe schafft ein Zwi
schenspeicher 20 (Bild 3), der sich durch die Schalter 21-23 in den Rücklauf des
Heizkreises einschalten lässt. Fasst man das Heizkörpersystem zwischen Vor- und
Rücklauf als Regelstrecke auf, so wirkt der in Serie geschaltete Zwischenspeicher 20
wie ein Totzeitglied. Die drei (elektrisch ansteuerbaren) Absperrschalter 21-23 (Bild 3)
erlauben es, den Zwischenspeicher 20 sowohl in Serie (Schalter 21 und 23 zu, Schalter 22
auf) als auch parallel (Schalter 21 und 22 zu, Schalter 23 auf) zum Heizkörpersy
stem 5 zu betreiben; außerdem kann der Zwischenspeicher 20 vom System abgekop
pelt werden (Schalter 22 und 23 zu, Schalter 21 auf).
Das Verfahren der zeitversetzten Niedertemperaturheizung kann durch den Einsatz
einer kleinen Wärmepumpe (WP) 40 anstelle des NT-Wärmeübertragers 4 modifiziert
werden (Bild 4) und dadurch in seinem Einsatzbereich wesentlich erweitert werden. Wir
sprechen dann von der Wärmepumpen gestützten zeitverschobenen NT-Heizung
(WPzvNT-Verfahren). Die Wasser-Wasser Wärmepumpe 40 arbeitet als Tempera
turtransformator:
In der Nichtnutzungszeit ("Nachtbetrieb") kühlt sie einerseits das Wasser des NT- Speichers 3 ab und überführt es in den Kaltspeicher 2; andererseits erwärmt sie das Rücklaufwasser der Warmwasserheizung 5 auf eine mäßig hohe Vorlauftemperatur, wodurch das Haus geheizt wird, ohne dass die Solltemperatur des Gebäudes erreicht oder gehalten werden muss.
In der Nichtnutzungszeit ("Nachtbetrieb") kühlt sie einerseits das Wasser des NT- Speichers 3 ab und überführt es in den Kaltspeicher 2; andererseits erwärmt sie das Rücklaufwasser der Warmwasserheizung 5 auf eine mäßig hohe Vorlauftemperatur, wodurch das Haus geheizt wird, ohne dass die Solltemperatur des Gebäudes erreicht oder gehalten werden muss.
In der Nutzungszeit ("Tagbetrieb") ist die Wärmepumpe 40 außer Betrieb. (bzw. kann
für andere Zwecke eingesetzt werden). Das kalte Wasser des Kaltspeichers 2 wird nun
im Durchlaufverfahren zur Aufnahme der Wärme aus der NT-Quelle 10 eingesetzt und
als aufgewärmtes Wasser in den NT-Speicher 3 gepumpt. Dort wird es bis zur Nicht
nutzungszeit gespeichert und dann wie oben dargelegt der kleinen Wärmepumpe 40
zur Erwärmung der Warmwasserheizung 5 zugeführt.
Das WPzvNT-Verfahren arbeitet mit relativ geringen Temperaturdifferenzen. Das
Wasser des Kaltspeichers 2 besitzt eine Temperatur von beispielsweise Tk = 10°C und
wird von der NT-Quelle 10 auf die Temperatur des NT-Speichers 3 von beispielsweise
Tw = 30°C erwärmt. Als Vorlauftemperatur des Heizkreises 5 kann sich beispielsweise
45°C ergeben. Thermodynamisch betrachtet ergeben sich dadurch günstige Leistungs
ziffern der Wärmepumpe, die zwischen den Temperaturen Tk-X und Tw + X betrieben
wird, wobei X die technisch notwendige Temperaturdifferenz zwischen den äußeren
Wärmeträgern und dem Wärmepumpenkreis bezeichnet.
Um einen günstige Ausnutzung des Speichervolumens zu erreichen muss das Spei
cherwasser möglichst weitgehend abgekühlt werden. Im üblichen Betrieb einer Wärme
pumpe (WP) wird hingegen aus thermodynamischen Gründen darauf geachtet, dass
der Verdampfer mit großen Mengen des (normalerweise ja unbegrenzt vorhandenen)
Umweltmediums gekühlt wird, um mit einer kleinen Temperaturdifferenz zwischen Um
weltmedium und Verdampfer auszukommen. Das Kühlmedium wird normalerweise im
"Auspuffbetrieb" eingesetzt, beim WPzvNT-Verfahren hingegen wird das Kühlmedium
in einem Kreisprozess gefahren. Hierauf muss der Wärmepumpeneinsatz optimiert
werden.
Dies ist auf einfache Weise und sogar ohne konstruktive Änderung der Wärmepumpe
möglich. Die WP wird hierzu im Verlaufe der Nichtnutzungszeit mit schrittweise ab
wärts gleitender Temperatur von Verdampfer und Kühlwasser betrieben.
Das Kühlwasser wird also in kleinen Temperaturschritten zwischen den Speichern 2
und 3 mehrmals hin und her geführt. Im ersten Schritt wird das Wasser des NT-
Speichers 3 durch die WP 40 von der Ausgangstemperatur Tw um den Temperaturhub
ΔT abgekühlt und mit der Zwischentemperatur Tw - ΔT in den Kaltspeicher 2 abgespei
chert. Dann wird im nächsten Schritt dieses Speicherwasser in umgekehrter Richtung
vom Kaltspeicher 2 durch die WP 40 geführt, um eine weitere Temperaturdifferenz ΔT
abgesenkt und in den NT-Speicher 3 mit der Temperatur Tw - 2*ΔT abgespeichert. Die
ser Wechsel zwischen den Speichern 2 und 3 erfolgt so lange bis die Temperatur Tk im
Kaltspeicher 2 erreicht ist. Wegen der steigenden Temperaturdifferenz zwischen Ver
dampfer und Verflüssiger verschlechtert sich die Leistungsziffer der WP bei jedem
Schritt etwas; im letzten Schritt nimmt sie dann etwa den Wert an, den sie ohne den
gleitenden Betrieb von vorne herein gehabt hätte.
Aufgrund der niedrigen Temperatur Tk des Kaltspeichers 2 ergeben sich auch hohe
Ausnutzungsgrade für die NT-Quelle 10. Das Abgas eines Brennwertkessels 1 kann
beispielsweise auf eine Temperatur unterhalb der Raumtemperatur herunter gekühlt
werden. Dadurch kann kein Kondensationswasser mehr im Kamin ausfallen. Eine zu
sätzliche Sicherheit in allen Betriebszuständen kann durch mäßiges Beimischen von
Fremdluft erreicht werden /2/. Durch das WPzvNT-Verfahren kann die Umstellung ei
ner konventionellen Heizungsanlage auf Brennwertkessel oder Brennstoffzelle im
Strom-Wärmebetrieb ohne Kaminbeschädigung (bzw. ohne eine entsprechende
"Sanierung" des Schornsteines) erfolgen.
Auch ein direkter Wärmepumpenbetrieb ohne Inanspruchnahme irgendwelcher Spei
cher ist möglich, allerdings mit schlechterem Wirkungsgrad. Im Zusammenhang von
Bild 4 muss man sich die Speicher 2 und 3 kurzgeschlossen denken, so dass sich ein
direkter Kühlkreislauf ergibt. Die WP 40 erwärmt direkt den Rücklauf der Warmwasser
heizung 5 und produziert gleichzeitig das Kühlwasser für die NT-Quelle 10.
In Bild 5 ist der Kühlwasserkreis der Wärmepumpen gestützten Niedertemperaturhei
zung durch eine in Strom-Wärmekopplung betriebene Brennstoffzelle 1 dargestellt: die
Abgaswärme 8 der Brennstoffzelle 1 wird über einen Wärmeübertrager 11 auf einen
geschlossenen Kühlkreis (warmer Zweig 43, Temperatur Tw) übertragen und dann
durch die Wärmepumpe 40 auf den Rücklauf der Warmwasserheizung 5 hoch trans
formiert. Das in der Wärmepumpe 40 abgekühlte Kühlwasser (kalter Zweig 42, Tempe
ratur Tk) dient zur Kühlung des Abgases 8 im Wüt 11.
Primärenergetisch wirkt die WP 40 hierbei nicht schlechter als wenn sie mit freier Um
gebungswärme arbeiten würde: sie arbeitet nämlich mit NT-Wärme, die erst durch den
Einsatz der WP der Nutzung auf dem Temperaturniveau des Heizungsrücklaufes er
schlossen wird. Im Gegensatz zu einer konventionell arbeitenden Wärmepumpe ist je
doch die verfügbare Wärmemenge begrenzt.
Diese Anwendung ist insbesondere bei Brennstoffzellen im dezentralen Strom-Wär
mebetrieb interessant, da hier 1. eine wesentliche Erhöhung der Wärmeausbeute (man
beachte die große Luftzahl und den hohen Wasserdampfgehalt des Abgases) ermög
licht wird und 2. die Brennstoffzelle im Wärme geführten Betrieb sowieso meist Strom
im Überschuss erzeugt.
Selbstverständlich wird die während der Nichtnutzungszeit an das Gebäude übertrage
ne Wärme nicht vollständig als Nutzwärme ausgenutzt. Die im Vergleich zu einer
Nachtausschaltung der Heizung anfallenden Wärmeverluste werden in /3/ angegeben;
bei einem gut wärmegedämmten Haus in schwerer Bauart ist der Ausnutzungsfaktor
der in der Nichtnutzungszeit übertragenen Wärme jedoch hoch.
Zur Realisierung des Verfahrens können noch folgende weitere Gesichtspunkte ausge
nutzt werden:
- 1. Kalt- und NT-Speicher können selbstverständlich auch in einem einzigen, ge schichteten Speicherbehälter kombiniert werden. Dies führt zwar zu Temperaturver lusten, ist aber für sich betrachtet wesentlich preiswerter. Vor allem aus didaktischen Gründen wurde für die Beschreibung konsequent Kalt- und Warmspeicher als ge trennte Objekte dargestellt. Im Zusammenhang mit der Regenwassernutzung (siehe Satz (3) dieses Abschnittes) können jedoch durchaus auch getrennte Kalt- und Warmspeicher zum Einsatz kommen.
- 2. Aufgrund der Tatsache, dass nur niedrige Temperaturen und keine erhöhten Drücke auftreten und nur Brauchwasser als Speichermedium verwendet wird, erge ben sich preisgünstige Möglichkeiten für Speicher (2, 3) und Wärmetauscher 4.
- 3. Die Speicher müssen genügend groß dimensioniert werden, ihr Volumen beträgt beispielsweise ein oder zwei Kubikmeter. Hierfür kommen aus Kostengründen nur drucklose Speicher in Frage. Besonders geeignet sind preisgünstige kommerzielle Regenwasserspeicher. Diese können im Sommer dann auch bestimmungsgemäß zur Gartenbewässerung oder als zusätzliche Reserve für Brauchwasser genutzt werden. Durch diese doppelte Nutzung wird die Wirtschaftlichkeit wesentlich verbes sert.
- 4. Natürlich sollte der Speicher isoliert werden.
- 5. Die Größe des Speichers ist nicht ungewöhnlich: Bei einer Ölheizung wird ein mehrfach höheres Speichervolumen für den Brennstoff benötigt.
- 6. Der Kaltspeicher kann gegebenenfalls auch zur Vorwärmung von Außenluft oder Brauchwasser eigenständig genutzt werden
- 7. Die Wärmepumpe, die beim WPzvNT-Verfahren verfahrensgemäß nur in der Nichtnutzungszeit betrieben wird, kann in der Nachtzeit günstige Elektrizitätstarife in Anspruch nehmen.
- 8. Bei der Primärenergie Bilanzierung darf man berücksichtigen, dass in jüngster Zeit wesentliche Verbesserungen bei der Elektizitätserzeugung erreicht wurden. Bei GUD-Kraftwerken und Hochtemperatur Brennstoffzellen werden elektrische Wir kungsgrade von rund 60% erreicht. Daher muss in Zukunft der Einsatz der Wärme pumpe ganz neu bewertet werden.
- 9. Eine Wärmepumpe 40, die im Rahmen des WPzvNT Verfahrens installiert wurde, kann natürlich als Teil des Abgaswandlerverfahrens (/1/, /2/) auch während der Nut zungszeit betrieben werden. Gegen Ende der Nutzungszeit ist der NT-Speicher weitgehend gefüllt und befindet sich auf seinem höchsten Temperaturniveau Tw. Dann ist der Temperaturabstand auch zu einer hohen Rücklauftemperatur des Hei zungssystems 5 nicht zu hoch, so dass die Wärmepumpe noch mit einem brauchba ren Nutzungsgrad arbeiten kann. Man beachte aber, dass es im WPzvNT-Verfah ren auch auf eine möglichst tiefe Temperatur des Kaltspeichers 2 während der Nut zungszeit ankommt, da dann die NT-Quelle 10 optimal ausgenutzt werden kann
/1/ LUTHER, G: "Abgaswandler ", Patent DE 197 14 760,
Abschnitt 2.2.2.3: "Zeitversetzter niedertemperaturiger Heizbetrieb"
/2/ LUTHER, G: "Abgaswandler ", Offenlegungsschrift DE 197 52 709 und EP 0 870 996 A2
/3/ LUTHER, G: "Zeitversetzte solare Niedertemperaturheizung", wird voraussicht lich veröffentlicht im Tagungsband des 11. Symposiums Thermische Solarenergie, OTTI Energie Kolleg, Kloster Banz - Staffelstein, (2001) Anschrift des Verfasss: Dr. rer.t. Gerhard LUTHER, Winterbergstr. 23 6119 Saarbrücken.
/2/ LUTHER, G: "Abgaswandler ", Offenlegungsschrift DE 197 52 709 und EP 0 870 996 A2
/3/ LUTHER, G: "Zeitversetzte solare Niedertemperaturheizung", wird voraussicht lich veröffentlicht im Tagungsband des 11. Symposiums Thermische Solarenergie, OTTI Energie Kolleg, Kloster Banz - Staffelstein, (2001) Anschrift des Verfasss: Dr. rer.t. Gerhard LUTHER, Winterbergstr. 23 6119 Saarbrücken.
Zeitversetzte Niedertemperatur (NT)-Heizung: Das Wasser eines kalten Zwi
schenspeichers 2 wird durch die Niedertemperatur Quelle 10 erwärmt und dem
NT-Speicher 3 zugeführt. In der Nichtnutzungszeit wird die Wärme des NT-
Speichers 3 über einen NT-Wärmeübertrager 4 auf das konventionelle Heiz
körpersystem 5 übertragen und das ausgekühlte Wasser im Kaltspeicher 2 zwi
schengespeichert.
Als NT-Quelle kann der Abgaszweig eines Kessels 1 (oder auch einer Brenn
stoffzelle 1) benutzt werden, der über einen Wärmetauscher 11 an die Verbin
dungsleitung zwischen Kaltspeicher 2 und NT-Speicher 3 ankoppelt.
Zur Verbesserung der Regelstrecke kann in den Rücklauf des Heizkörpersy
stems 5 ein Zwischenspeicher 20 eingefügt werden. Die Serienschaltung ergibt
sich durch Absperren der Schalter 21 und 23 und Öffnen des Schalters 22.
Wärmepumpen gestützte zeitverschobene NT-Heizung: Eine kleine Wasser-
Wasser Wärmepumpe 40 arbeitet als Wärme Transformator. Das Wasser des
NT-Speichers 3 befindet sich auf einem mittleren Temperaturniveau (z. B. Tw =
30°C). Die Wärmepumpe 40 kühlt es ab (z. B. auf 10°C) und überträgt seine
Wärmemenge auf den Vorlauf des im Nachtbetrieb laufenden Heizkörpersy
stems 5, das beispielsweise zischen 45 und 35°C betrieben wird.
Wärmepumpen gestützter Kühlkreis für die Niedertemperaturheizung durch ei
ne in Strom-Wärmekopplung betriebene Brennstoffzelle 1: die Abgaswärme 8
wird über einen Wärmeübertrager 11 auf einen gesonderten Kühlkreis (warmer
Zweig 43, Temperatur Tw) übertragen und dann durch eine Wärmepumpe 40
auf die Warmwasserheizung 5 herüber transformiert. Das in der Wärmepumpe
40 abgekühlte Kühlwasser (kalter Zweig 42, Temperatur Tk) dient zur Kühlung
des Abgases 8.
Claims (12)
1. Verfahren zur Übertragung von Wärme aus einer Niedertemperatur (NT)-Wärme
quelle 10 über ein Heizkörpersystem 5 an ein Gebäude dadurch gekennzeichnet,
dass
während der Nutzungszeit des Gebäudes insbesondere derjenige Teil der NT- Wärme, der unterhalb der Rücklauftemperatur des Heizkörpersystems liegt, zu nächst in einem NT-Speicher 3 zwischengespeichert wird,
und während der Nichtnutzungszeit des Gebäudes die im NT-Speicher 3 zwi schengespeicherte Wärme über das Heizkörpersystem 5 an das Gebäude abgege ben wird.
Dieses Verfahren wird "Verfahren zur zeitversetzten NT-Heizung" (zvNT-Heizung) genannt.
während der Nutzungszeit des Gebäudes insbesondere derjenige Teil der NT- Wärme, der unterhalb der Rücklauftemperatur des Heizkörpersystems liegt, zu nächst in einem NT-Speicher 3 zwischengespeichert wird,
und während der Nichtnutzungszeit des Gebäudes die im NT-Speicher 3 zwi schengespeicherte Wärme über das Heizkörpersystem 5 an das Gebäude abgege ben wird.
Dieses Verfahren wird "Verfahren zur zeitversetzten NT-Heizung" (zvNT-Heizung) genannt.
2. Verfahren zur zvNT-Heizung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die
im NT-Speicher 3 zwischengespeicherte Wärme über einen NT-Wärmeübertrager 4
an das Heizkörpersystem 5 übertragen wird.
3. Verfahren zur zvNT-Heizung nach Anspruch 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, dass
als NT-Wärmequelle 10 insbesondere Solarkollektoren benutzt werden.
4. Verfahren zur zvNT-Heizung nach Anspruch 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, dass
als NT-Wärmequelle 10 insbesondere der Abgas-Wärmetauscher eines Brennstoff
beheizten Kessels 1 benutzt wird.
5. Verfahren zur zvNT-Heizung nach Anspruch 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, dass
als NT-Wärmequelle 10 insbesondere der Abgas-Wärmetauscher einer Brenn
stoffzelle 1 im Strom-Wärmebetrieb benutzt wird.
6. Verfahren zur zvNT-Heizung nach Anspruch 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, dass
als NT-Wärmequelle 10 insbesondere eine Wärmepumpe benutzt wird.
7. Verfahren zur zvNT nach Anspruch 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass im Rück
lauf des Heizkörpersystems 5 ein Pufferspeicher 20 zur Verbesserung der Regel
strecke eingefügt wird.
8. Verfahren zur zvNT-Heizung nach Anspruch 1, 3 bis 7 dadurch gekennzeichnet,
dass in der Nichtnutzungszeit die NT-Wärme des NT-Speichers 3 über eine Wär
mepumpe 40 auf einem angehobenem Temperaturniveau auf das Heizkörpersystem
5 übertragen wird und das dadurch abgekühlte Kühlwasser in einem Kaltspeicher 2
zwischengespeichert wird und dann zur Nutzungszeit durch die NT-Quelle 10 wie
der erwärmt und im NT-Speicher 3 abermals zwischengespeichert wird.
Dieses Verfahren wird "Wärmepumpen gestützte zvNT-Heizung" (WPzvNT) genannt
9. Wärmepumpenbetrieb zur Abkühlung eines Wasserspeichers, insbesondere Wär
mepumpenbetrieb innerhalb des WPzvNT-Verfahren nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass zur Erhöhung des thermodynamischen Wirkungsgrades das als
Kühlmittel dienende Speicherwasser schrittweise in zwei oder mehreren zeitlich auf
einanderfolgenden Temperatur Absenkungen durch eine jeweils angepasste Ver
dampfertemperatur abgekühlt wird.
10. Verfahren zur Ausnutzung der Niedertemperaturwärme eines NT-Wärmererzeu
gers 10, die auf einem Temperaturniveau unterhalb der Rücklauftemperatur des Hei
zungssystems 5 anfällt, dadurch gekennzeichnet dass eine Wasser-Wasser Wär
mepumpe 40
einerseits an ihrem Verdampfer Kühlwasser, das in einem geschlossenen Kühlkreis 42 und 43 geführt wird, auf eine Temperatur abkühlt, die tief genug ist um Wärme aus dem NT-Wärmeerzeuger 10 aufzunehmen und
andererseits an ihrem Verflüssiger diese aufgenommene Wärme (und das Wärme äquivalent der eingesetzten Elektrizität) auf den Heizungsrücklauf überträgt. Dieses Verfahren wird "Verfahren zur Wärmepumpen gestützten direkten Nutzung von NT-Wärme" genannt.
einerseits an ihrem Verdampfer Kühlwasser, das in einem geschlossenen Kühlkreis 42 und 43 geführt wird, auf eine Temperatur abkühlt, die tief genug ist um Wärme aus dem NT-Wärmeerzeuger 10 aufzunehmen und
andererseits an ihrem Verflüssiger diese aufgenommene Wärme (und das Wärme äquivalent der eingesetzten Elektrizität) auf den Heizungsrücklauf überträgt. Dieses Verfahren wird "Verfahren zur Wärmepumpen gestützten direkten Nutzung von NT-Wärme" genannt.
11. Verfahren zur Wärmepumpen gestützten direkten Nutzung von NT-Wärme nach An
spruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass als NT-Wärmeerzeuger insbesondere der
Abgaswärmetauscher 11 einer in Strom-Wärmekopplung betriebenen Brennstoff
zelle eingesetzt wird.
12. Verfahren zur Wärmepumpen gestützten direkten Nutzung von NT-Wärme einer
Brennstoffzelle nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, dass die wärmegeführte
Brennstoffzelle den Strom für die im Verbund betriebene Wärmepumpe 40 selbst er
zeugt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10115090A DE10115090B4 (de) | 2001-03-27 | 2001-03-27 | Wärmepumpen gestützte zeitversetzte Nutzung von Niedertemperaturwärme zu Heizzwecken |
Applications Claiming Priority (1)
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