DE10114277C1 - Vorrichtung zur Erkennung eines Seitenaufpralls bei einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Vorrichtung zur Erkennung eines Seitenaufpralls bei einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erkennung eines Seitenaufpralls bei einem Kraftfahrzeug mit einem zentralen Beschleunigungssensor und ausgelagerten Beschleunigungssensoren, welche an den Fahrzeugseiten angeordnet sind. Weiterhin umfasst das Fahrzeug ansteuerbare Schutzmittel zum Schützen der Insassen und eine Datenverarbeitungseinrichtung zur Bewertung des Aufpralls mittels den Signalen der Beschleunigungssensoren und zur Ansteuerung der Schutzmittel. Erfindungsgemäß werden die ausgelagerten Beschleunigungssensoren unsymmetrisch bezüglich der Fahrzeuglängsachse angebracht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erkennung eines
Seitenaufpralls bei einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Eine übliche Anordnung zur Erkennung eines Aufpralls bei Kraft
fahrzeugen umfasst einem zentral angeordneten Sensor, welcher
Beschleunigungswerte in zwei unterschiedlichen Richtungen er
fasst. Die beiden überwachten Richtungen entsprechen meistens
der Fahrzeuglängsachse und der Fahrzeugquerachse, so dass die
erfassten Beschleunigungswerte direkt die Längsbeschleunigung
und die Querbeschleunigung des Fahrzeugs im Befestigungspunkt
des zentralen Sensors beschreiben. Der zentral angeordnete
Sensor wird ergänzt durch weitere Sensoren, welche für spezifi
sche Aufgaben vorgesehen und entsprechend angeordnet sind.
Solche ergänzenden Sensoren sind beispielsweise in der Nähe der
Fahrzeugfront angebracht, wie die sogenannten Upfrontsensoren,
welche zu einer schnelleren Erkennung eines Frontalaufpralls
vorgesehen sind. Andere ergänzende Sensoren, wie die sogenann
ten ausgelagerten Sensoren, Assistenten- oder Satelliten
sensoren, sind im äußeren Bereich der Fahrzeugseite, häufig in
der Nähe der Außenhaut angebracht und dienen zur Erkennung
eines Seitenaufpralls. Bei einem Seitenaufprall ist die zur
Verfügung stehende Zeit, gemessen vom Kontakt der Kollisions
partner bis zur vollständigen Entfaltung der Rückhaltemittel,
besonders gering. Dies ist bedingt durch die kleine Knautschzone
im Bereich der Fahrzeugseite. Deshalb ist es nötig die Aus
löseentscheidung für ein Rückhaltesystem möglichst frühzeitig
zu treffen, und das Rückhaltesystem möglichst schnell anzusteu
ern. Eine abschließende Bewertung des Beschleunigungssignals
muss zu einem Zeitpunkt erfolgen, bei dem die unfallbedingte
Beschleunigung ihren Maximalwert möglicherweise noch nicht
erreicht hat. Um eine frühzeitige und dennoch zuverlässige
Entscheidung über die Unfallschwere, und soweit möglich über
die Unfallart zu treffen, sind die ausgelagerten Sensoren vor
gesehen. Das Steuergerät wertet die erfassten Beschleunigungs
werte der ausgelagerten Sensoren und des Zentralsensors aus,
trifft eine Auslöseentscheidung und steuert gegebenenfalls ein
Rückhaltemittel an.
Die Bewertung der erfassten Beschleunigung kann durch eine
Betrachtung einzelner Beschleunigungswerte erfolgen, beispiels
weise mittels einer Schwellwertfunktion, wobei die Beschleuni
gungswerte einen bestimmten Zeitpunkt kennzeichnen. Der Bewer
tung kann jedoch auch eine Betrachtung einer Reihe von Werten
zu Grunde liegen, welche einen zeitlichen Verlauf der Beschleu
nigung kennzeichnen. Die Bewertung mittels einer Reihe von
Beschleunigungswerten kann beispielsweise mittels einer inte
grativen oder differenziellen Bewertung erfolgen.
Seitens der Rückhaltemittel werden zur Verbesserung der Schutz
wirkung und zur Verminderung einer Insassenbelastung in Kraft
fahrzeugen in zunehmendem Maße Rückhaltesysteme eingesetzt,
welche eine an die Unfallschwere angepasste Auslösung ermögli
chen. Um diese Rückhaltesysteme und andere Insassenschutzmittel
optimal ansteuern zu können, ist eine Unterscheidung eines
Aufpralls nach der Unfallschwere und/oder der Unfallart erfor
derlich. Verschiedene Unfallarten sind beispielsweise Frontal
aufprall mit hoher Überdeckung, Frontalaufprall mit geringer
Überdeckung, Heckaufprall, Seitenaufprall vorne und Seitenauf
prall hinten. Weiterhin kann unterschieden werden zwischen
einem Aufprall mit Erfassung der Bodengruppe oder einer Kolli
sion ohne Erfassen der Bodengruppe, dem sogenannten Aufprall
mit Überfahren der Bodengruppe. Dies tritt insbesondere bei
Kollisionen auf, bei denen Fahrzeuge beteiligt sind, welche
eine konstruktiv bedingt stark unterschiedlicher Bodenfreiheit
haben, also beispielsweise bei einer Kollision eines Sportwa
gens mit einem Geländefahrzeug. Die gewünschte Erkennung und
Unterscheidung der verschiedenen Unfallarten zur Ansteuerung
moderner Insassenschutzmittel erfordert daher nicht nur schnel
le, sondern auch eine steigende Anzahl an Sensoren.
Aus der gattungsbildenden DE 44 25 846 A1 ist bekannt, die Infor
mationen des zentral im Fahrzeug angeordneten Beschleunigungs
sensors mit den Informationen von Satellitensensoren zu ver
knüpfen und aus der verknüpften Auswertung der Informationen
ein Auslösesignal abzuleiten: Jedes der drei Sensorsignale wird
dahingehend geprüft, ob es vorgegebene Schwellwerte über
schreitet und entsprechend den überschrittenen Schwellwerten
wird das Signal in eine Beschleunigungsklasse eingeordnet. Die
Klassenzuordnung der drei Sensorsignale wird vermittels einer
Auslösematrix bewertet und es wird abhängig vom Ergebnis der
Bewertung ein Auslösesignal erzeugt. In der Auslösematrix ist
festgelegt welche Kombinationen der erfassten Beschleunigungen
zu einem Auslösesignal führen und bei welchen Kombinationen
keine Auslösung von Rückhaltemitteln erfolgt. Es findet keine
Unterscheidung des Aufprallorts (vorne/mitte/hinten) bei einem
Seitenaufprall statt.
Weiterhin ist aus der DE 196 51 123 C1 eine Auswerteeinrichtung
bekannt, welche aus Beschleunigungsgrößen von Beschleunigungs
aufnehmern eine Drehbewegungsgröße ableitet, wobei mittels
Quer- und Längsbeschleunigungsaufnehmern Stöße auf das Fahr
zeug, sowie Kippbewegungen und Schleudern des Fahrzeugs erkannt
werden. Bei einer beispielhaften Anordnung zweier Sensoreinhei
ten umfasst jede Sensoreinheit einen Längsbeschleunigungsauf
nehmer und einen Querbeschleunigungsaufnehmer, wodurch ein
zentraler Beschleunigungsaufnehmer entfällt. Um das Erkennen
einer Nickbewegung des Fahrzeugs zu ermöglichen sind die Sen
soreinheiten so angeordnet, dass die erste Sensoreinheit in der
linken Fahrzeughälfte und die zweite in der rechten Fahrzeug
hälfte und eine der beiden in der vorderen Fahrzeughälfte und
die andere in der hinteren Fahrzeughälfte angeordnet sind.
In der DE 197 40 021 A1 ist eine Insassenschutzeinrichtung in einem
Kraftfahrzeug beschrieben, welche neben einer Steuereinheit
eine zentrale Aufprallsensoreinheit und mehrere dezentrale,
symmetrisch angeordnete Aufprallsensoreinheiten umfasst. Die
Signale der Aufprallsensoreinheiten werden zur Auslösung eines
Insassenschutzmittels herangezogen, wobei die Signale der ein
zelnen Aufprallsensoreinheiten als Auslösesignal und/oder zur
Plausibilisierung der Auslöseentscheidung herangezogen werden
können.
Aus der DE 198 21 500 A1 ist es bekannt, eine Sensoreinrichtung
zur Aufnahme von Querbeschleunigungen beispielsweise an einem
Fahrzeugseitenteil oder an einem Fahrzeugquerträger zu befesti
gen.
Aus der DE 41 10 374 A1 ist eine Vorrichtung zur Erfassung einer
Winkelgeschwindigkeit bekannt, welche zwei Beschleunigungssen
soren und eine Auswerteeinheit umfasst, wobei die Beschleuni
gungssensoren im wesentlichen die gleiche Erfassungsrichtung
besitzen und in einem definierten Abstand auf einem Körper
angeordnet sind, dessen Winkelgeschwindigkeit ermittelt werden
soll. Aus den Signalen der beiden Beschleunigungssensoren er
mittelt die Auswerteeinheit die Winkelgeschwindigkeit des Kör
pers.
Aufgabe der Erfindung ist die Erkennung der Unfallart bei einem
Seitenaufprall zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst.
Zur Erkennung eines Seitenaufpralls bei einem Kraftfahrzeug mit
einem zentralen Beschleunigungssensor werden erfindungsgemäß
die ausgelagerten Beschleunigungssensoren unsymmetrisch bezüg
lich der Fahrzeuglängsachse angeordnet. Da die Querbeschleuni
gung des Fahrzeugs an zwei verschiedenen Stellen bezüglich der
Fahrzeuglängsachse des Fahrzeugs ermittelt wird, kann gegenüber
einer symmetrischen Anordnung der Sensoren eine zusätzliche
Information über die Querbeschleunigung des Fahrzeugs bereitge
stellt werden, mittels welcher besser auf die Unfallart ge
schlossen werden kann. Es wird insbesondere die Erkennung der
Unfallart bei einem Seitenaufprall verbessert. Der Aufprallort
eines Kollisionspartners kann mit erhöhter Genauigkeit angege
ben werden und die Unfallschwere und die zu erwartende Insas
senbelastung können besser ermittelt werden, als dies mit der
selben Anzahl Sensoren bei einer symmetrischen Sensoranordnung
möglich ist.
Die Beschleunigungssensoren werden im äußeren Bereich des Fahr
zeugs angebracht, beispielsweise unmittelbar unter der Außen
haut des Fahrzeugs, so dass eine sehr schnelle Erkennung eines
Seitenaufpralls mittels desjenigen Sensors möglich ist, welcher
auf der Seite des Aufpralls angebracht ist. Eine Ansteuerung
eines Seitenaufprallschutzsystems mittels eines Sensors, wel
cher im äußeren Bereich des Fahrzeugs, insbesondere in der Nähe
der Außenhaut angeordnet ist, kann schneller erfolgen als dies
bei einer Anordnung in der Nähe der Fahrzeuglängsachse möglich
ist. Dies gilt allerdings nur, falls der Sensor oder das ihn
tragende Bauteil vom Kollisionsobjekt getroffen wird. Dies ist
bei einem weit ausgedehnten Kollisionsobjekt wie einem anderen
Fahrzeug in den meisten Fällen gegeben. Bei Kollisionen mit
horizontal wenig ausgedehnten Objekten, wie beispielsweise
Bäumen oder Pfählen ist es dagegen leicht möglich, dass der
Sensor nicht getroffen wird und die Schwere der Kollision erst
erfasst wird, nachdem bereits eine beträchtliche Deformation
der Fahrzeugaußenhaut erfolgte und das gesamte Fahrzeug eine
vorgebbare Querbeschleunigung aufweist. Die Ansteuerung eines
Schutzsystems erfolgt in einem solchen Fall erst nachdem das
Kollisionsobjekt bereits stark in das Fahrzeug eindrang.
Durch die asymmetrische Anbringung der Sensoren und durch eine
Anbringung der Sensoren an Orten, welche nicht in unmittelbare
re Nähe zueinander liegen, kann aufgrund geometrischer Betrach
tungen, mittels den erfassten Beschleunigungen auf den Aufpral
lort und den Impulsübertrag geschlossen werden. Sowohl Betrag,
als auch Richtung des Impulsübertrags können ermittelt werden.
Die ausgelagerten Sensoren sind an solchen Stellen oder Bautei
len im Fahrzeug angebracht, welche eine erhöhte Steifigkeit
gegenüber Querdeformationen aufweisen, über die Fahrzeugmitte
hinweg verlaufen und vorzugsweise senkrecht zur Fahrzeuglängs
achse ausgerichtet sind. Aufgrund der Steifigkeit dieser Bau
teile wird eine Beschleunigung, welche an einem Ende auf das
Bauteil wirkt, schnell und nur wenig verändert an das andere
Ende des Bauteils übertragen. Nur ein kleiner Teil des Impul
ses, welcher an einem Ende auf das Bauteil übertragen wird,
wird durch eine Deformation des Bauteils abgebaut. Der überwie
gende Teil kann von einem Beschleunigungssensor am anderen Ende
des Bauteils erfasst werden, wobei die Richtung der Beschleuni
gung und somit die Aufprallseite aus dem Vorzeichen der erfass
ten Beschleunigung hervorgehen. Eine solche Anbringung hat den
Vorteil, dass auch ein Sensor, welcher an der aufprallabgewand
ten Seite angebracht ist, eine schnelle und genaue Information
über den Aufprall eines Kollisionsobjekts, welches auf dieser
sensorabgewandten Seite mit dem Fahrzeug kollidiert, bereit
stellen kann.
Es ist vorteilhaft, die ausgelagerten Beschleunigungssensoren
an Querträgern im Fahrzeug anzubringen. Hierfür geeignet sind
beispielsweise die Querträger im Bereich der Fahrgastzelle,
insbesondere die Querträger im Bereich der Sitze, da von einer
Kollision mit einem Aufprallort in der Nähe der Sitze eine
besondere Gefährdung der Insassen ausgeht, so dass es vorteil
haft ist, eine solche Kollision möglichst schnell zu erkennen.
Findet bei einer asymmetrischen Anordnung der Sensoren auf
Querträgern eine Kollision mit einem Objekt statt, welches
kleine horizontale Abmessungen aufweist, so wird der Sensor,
welcher der Kollisionsseite zugewandt ist, möglicherweise nicht
vom Kollisionsobjekt erfasst. Eine von diesem Sensor erfasste
Beschleunigung tritt also erst auf, wenn das Fahrzeug als gan
zes eine Beschleunigung erfährt, oder wenn der Sensor aufgrund
der Deformation des Fahrzeugs in der Umgebung des Kollisionsbe
reichs eine Beschleunigung erfährt. Liegt der Kollisionsbereich
aber nicht im Bereich des Querträgers auf dem derjenige Sensor
angebracht ist, welcher auf Kollisionsseite des Fahrzeugs ist,
so wird das Kollisionsobjekt denjenigen Querträger erfassen,
welcher den Sensor auf der kollisionsabgewandten Fahrzeugseite
trägt. Aufgrund der Steifigkeit des Querträgers erfasst der
kollisionsabgewandte Sensor die kollisionsbedingte Beschleuni
gung sehr schnell und das Signal des Sensors kann zur früheren
Ansteuerung eines Seitenaufprallschutzsystems herangezogen
werden. Eine Ansteuerung eines Seitenaufprallschutzsystems
mittels eines kollisionsabgewandten Sensors, welcher auf einem
in Querrichtung struktursteifen Karosseriebauteil angebracht
ist, welches vom Kollisionsobjekt getroffen wird, erfolgt nur
wenig später als eine Ansteuerung eines Seitenaufprallschutz
systems mittels eines kollisionszugewandten Sensors, welcher
vom Kollisionsobjekt getroffen wird. Die Ansteuerung mittels
dem kollisionsabgewandten Sensor kann in diesem Fall aber we
sentlich früher erfolgen, als dies mittels eines kollisionszu
gewandten Sensors möglich ist, welcher nicht vom Kollisionsob
jekt getroffen wird.
In einer alternativen Ausgestaltung können die Sensoren anstel
le der Anordnung auf Querträgern auch auf mechanischen Kompo
nenten angeordnet sein, welche einen guten Impulsübertrag von
den Querträgern auf die Sensoren gewährleisten. Dasselbe gilt
auch für die Anordnung der Sensoren auf anderen struktursteifen
Fahrzeugteilen.
Nachfolgend wird eine vorteilhafte Ausführungsform der er
findungsgemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnung näher be
schrieben:
Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer vorteil
haften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Erkennung eines Seitenaufpralls bei einem Kraftfahrzeug mit
ausgelagerten Sensoren.
Die Richtungen der. Pfeile in den Sensoren 1, 2 und 3 kennzeich
nen die Ausrichtungen der Beschleunigungssensoren wobei, die
Sensoren eine Beschleunigung in Pfeilrichtung und entgegen der
Pfeilrichtung gleichermaßen erfassen können.
Das dargestellte Fahrzeug 4 weist eine asymmetrische Anordnung
der ausgelagerten Sensoren 1 und 2 gegenüber der Fahrzeuglängs
achse 5 auf, wobei der Zentralsensor 3 mit dem Zentralsteuerge
rät in der Nähe der Fahrzeuglängsachse 5 im vorderen Bereich
der Fahrgastzelle angeordnet ist und die Längs- und Querbe
schleunigung an dieser Stelle erfasst. Der linke ausgelagerte
Beschleunigungssensor 1 ist im äußeren Bereich des Fahrzeugs am
ersten Querträger 6 (gestrichelt) hinter dem Zentralsensor 3
angeordnet. Der rechte ausgelagerte Beschleunigungssensor 2
ist, ebenfalls im äußeren Bereich des Fahrzeugs, am zweiten
Querträger 7 (gestrichelt) hinter dem Zentralsensor 3 angeord
net.
Von den Seitenkollisionen sind besonders die Kollisionen zu
betrachten, welche im Bereich zwischen A- und C-Säule stattfin
den, da bei Kollisionen an diesen Aufprallorten eine besonders
starke Gefährdung der Insassen vorliegt. In der Darstellung der
Fig. 1 soll der Querträger 6 zwischen A- und B-Säule, und der
Querträger 7 zwischen B- und C-Säule liegen. Findet eine Kolli
sion vor der A-Säule oder hinter der C-Säule statt, so kann
diese Kollision mittels dem Zentralsensor 3 in Verbindung mit
einem der beiden ausgelagerten Sensoren 1 und 2 ermittelt wer
den. Da hierbei die Zeitanforderungen bis zum Ansteuern eines
Insassenschutzmittels weniger kritisch sind, ist es nicht not
wendig, dass mindestens ein Sensor, beziehungsweise ein sensor
tragendes Bauteil vom Kollisionsobjekt getroffen wird. Seiten
kollisionen mit ausgedehnten Objekten, welche die Fahrzeugseite
auf einer großen Breite erfassen, lassen sich mit der darge
stellten Anordnung der ausgelagerten Sensoren sehr schnell
erkennen, da hierbei immer der kollisionszugewandte Sensor
getroffen wird.
Im Folgenden soll eine Kollision auf der linken Fahrzeugseite
mit einem horizontal wenig ausgedehnten Objekt betrachtet wer
den, welches zwischen A- und C-Säule mit dem Fahrzeug kolli
diert: Findet die Kollision im Bereich der Vordersitze, also
zwischen A- und B-Säule statt, so wird der kollisionszugewandte
Sensor 3 getroffen, erfasst die Beschleunigung schnell und das
Insassenschutzsystem kann frühzeitig angesteuert werden. Findet
dagegen die Kollision im Bereich der hinteren Sitze, also zwi
schen B- und C-Säule statt, wird der Querträger 7 mit dem kol
lisionsabgewandten Sensor 2 getroffen. Dieser Sensor erfasst
die Beschleunigung durch die Impulsübertragung mittels des
struktursteifen Querträgers ebenfalls schnell, und das Schutz
system kann wiederum frühzeitig angesteuert werden. Mit dieser
Anordnung der beiden ausgelagerten Sensoren kann bei einer
hohen Struktursteifigkeit der Querträger nahezu dieselbe Funk
tionalität erreicht werden, wie mit vier ausgelagerten Senso
ren, welche symmetrisch angeordnet sind.
Die Anordnung der ausgelagerten Sensoren in der Fig. 1 ist
beispielhaft und könnte auch anders aussehen. Es könnte der
rechte Sensor 2 auf dem vorderen Querträger 6 und der linke
Sensor 1 auf dem hinteren Querträger 7 oder an einer anderen
Stelle im Fahrzeug angeordnet sein. Da eine Auslösung durch die
kollisionszugewandten Sensoren geringfügig schneller erfolgt,
ist ein Vorteil, der in der Fig. 1 dargestellten Anordnung der
ausgelagerten Sensoren, dass die Schutzsysteme bei Kollisionen,
welche die häufig besetzten Sitzplätze treffen, etwas schneller
angesteuert werden können. Die häufig besetzten Sitzplätze bei
Linkslenkerfahrzeugen sind links vorne und rechts hinten: Der
Fahrerplatz ist immer besetzt und ein einzelnes mitfahrendes
Kind sitzt häufig auf dem rechten hinteren Platz.
Um die Insassenschutzsysteme anzusteuern, werden außer dem
Signal eines unfallerkennenden Sensors die Signale eines zweiten
Sensors erfasst, um den Unfall zu plausibilisieren, bevor
ein Insassenschutzsystem angesteuert wird. Hierzu können die
Sensoren in der erfindungsgemäßen Anordnung wie in den bekann
ten Verfahren herangezogen werden.
Einen Spezialfall stellt das Problem dar, dass eine lokale
Beschleunigung eines Sensors erfolgt, wobei die lokale Be
schleunigung nicht durch eine Kollision im Straßenverkehr ver
ursacht wird. Dieser Fall kann mittels der erfindungsgemäßen
Anordnung der Sensoren erkannt und somit eine unerwünschte
Ansteuerung eines Insassenschutzsystems verhindert werden.
Erfolgt beispielsweise während eines Werkstattaufenthalts ein
Schlag mit einem Hammer auf einen Querträger, so kann, durch
die Übertragung des Impulses auf einen Sensor, der Sensor einen
Beschleunigungswert erfassen, welcher zu einem Auslösen des
Schutzsystems führt, falls ein zweiter Sensor eine Kollision
plausibilisiert. Aufgrund der asymmetrischen Anordnung der
Sensoren ist aber auf demjenigen Querträger, welcher mittels
des Hammerschlags angeregt wird, kein weiterer Sensor angeord
net, der eine Plausibilisierung für einen Unfall bewirken könn
te. Eine irrtümliche Ansteuerung eines Schutzsystems wird hier
bei verhindert.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Erkennung eines Seitenaufpralls bei einem
Kraftfahrzeug mit
einem zentralen Beschleunigungssensor (3),
ausgelagerten Beschleunigungssensoren (1, 2), welche an den Fahrzeugseiten angeordnet sind,
ansteuerbaren Schutzmitteln zum Schützen der Insassen,
einer Datenverarbeitungseinrichtung zur Bewertung des Auf pralls mittels den Signalen der Beschleunigungssensoren und zur Ansteuerung der Schutzmittel
dadurch gekennzeichnet, dass
die ausgelagerten Beschleunigungssensoren (1, 2) unsymmet risch bezüglich der Fahrzeuglängsachse (5) angebracht sind, wobei auf jeder Fahrzeugseite einer der beiden Sensoren (1, 2) und der eine Sensor (1) weiter vorne als der andere Sen sor (2) angeordnet ist, und
die ausgelagerten Beschleunigungssensoren (1, 2) an Karosse rieteilen angebracht sind, welche eine erhöhte Steifigkeit gegenüber Querdeformationen aufweisen und über die Fahrzeug mitte hinweg verlaufen.
einem zentralen Beschleunigungssensor (3),
ausgelagerten Beschleunigungssensoren (1, 2), welche an den Fahrzeugseiten angeordnet sind,
ansteuerbaren Schutzmitteln zum Schützen der Insassen,
einer Datenverarbeitungseinrichtung zur Bewertung des Auf pralls mittels den Signalen der Beschleunigungssensoren und zur Ansteuerung der Schutzmittel
dadurch gekennzeichnet, dass
die ausgelagerten Beschleunigungssensoren (1, 2) unsymmet risch bezüglich der Fahrzeuglängsachse (5) angebracht sind, wobei auf jeder Fahrzeugseite einer der beiden Sensoren (1, 2) und der eine Sensor (1) weiter vorne als der andere Sen sor (2) angeordnet ist, und
die ausgelagerten Beschleunigungssensoren (1, 2) an Karosse rieteilen angebracht sind, welche eine erhöhte Steifigkeit gegenüber Querdeformationen aufweisen und über die Fahrzeug mitte hinweg verlaufen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Sensor an einem Fahrzeugquerträger (6, 7) an
geordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Sensor (1) an einem Fahrzeugquerträger (6) angeordnet
ist und der andere Sensor (2) an einem zweiten Fahrzeugquer
träger (7) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10114277A DE10114277C1 (de) | 2001-03-23 | 2001-03-23 | Vorrichtung zur Erkennung eines Seitenaufpralls bei einem Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10114277A DE10114277C1 (de) | 2001-03-23 | 2001-03-23 | Vorrichtung zur Erkennung eines Seitenaufpralls bei einem Kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10114277C1 true DE10114277C1 (de) | 2002-10-02 |
Family
ID=7678715
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DE10114277A Expired - Fee Related DE10114277C1 (de) | 2001-03-23 | 2001-03-23 | Vorrichtung zur Erkennung eines Seitenaufpralls bei einem Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
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