DE10112089A1 - Vorrichtung zur Herstellung von synthetischen Faserstoffen - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von synthetischen FaserstoffenInfo
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Abstract
Mit einer Vorrichtung zur Herstellung von synthetischen Faserstoffen mit einer Zuführung für eine Polymerschmelze zu einem rotierenden Hohlreaktor (1), dessen Wandung aufheizbar ist, sich zur Führung eines Schmelzfilms zu einer offenen, mit einem Deckel (13) verschließbaren Seite hin konisch erweitert und mit Rippen (4) zur Aufteilung des Schmelzfilms in nach dem Austritt nach dem Hohlreaktor (1) erstarrende Fasern versehen ist, lässt sich eine verbesserte Qualität der hergestellten Fasern bei verringertem Energieeinsatz dadurch erreichen, dass der Hohlreaktor (1) vertikal ausgerichtet ist und eine stetig gekrümmte Innenwandung und an der gekrümmten Oberseite eine Öffnung (3) für die Zuführung der Polymerschmelze aufweist und dass gegenüber der Öffnung (3) ein rotierender Verteilerteller (12) in einem geringen Abstand zur Innenwandung des Hohlreaktors (1) angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von synthetischen Faserstof
fen mit einer Zuführung für eine Polymerschmelze zu einem rotierenden Hohlreak
tor, dessen Wandung aufheizbar ist und zur Führung eines Schmelzfilms zu einer
offenen, mit einem Deckel verschließbaren Seite hin konisch erweitert und mit Rip
pen zur Aufteilung des Schmelzfilms in nach dem Austritt aus dem Hohlreaktor er
starrende Fasern versehen ist.
Derartige synthetische Faserstoffe können insbesondere als Absorptionsmittel ein
gesetzt werden, die aus Wasser Erdöl und Erdölprodukte sowie eine Reihe von
Schwermetallionen herausfiltern können.
Der Prozess zur Erzeugung von thermoplastischen Faserstoffen vollzieht sich regel
mäßig in zwei Etappen, nämlich Gewinnung der Schmelze und Ausbildung der Fa
ser.
In bekannten Anlagen wird das thermoplastische Material zuerst geschmolzen und
dann die Schmelze durch Spinndüsen extrudiert, um die Fasern auszubilden. Eine
durch SU 1 236 020 A bekannte Anlage verfügt über einen Beschickungsbunker,
eine Stromversorgung und ein Schmelzgitter mit einem Verteiler für aufgeheiztes
Inertgas. Die Verteiler sind dreikantartig ausgebildet und gleichmäßig über das die
Oberfläche bildende Schmelzgitter verteilt. Das zu verarbeitende thermoplastische
Material wird in dem Raum über dem Gitter bis zur schmelznahen Temperatur
gleichmäßig aufgeheizt und kann ungehindert zwischen den dreikantartigen Vertei
lern durchlaufen, wobei eine Behandlung mit Stickstoff stattfindet. Im Gehäuse des
Schmelzgitters befinden sich Anschlussstellen für die Montage von Heizelementen.
Dadurch wird das aufgeheizte Material geschmolzen und gelangt weiter zu einem
Schneckentrieb, wird durch die Düsen gedrückt und zu einem Strang oder einem
Faden ausgeformt. Mit Anlagen dieser Art können Fasern nur aus hochwertigen
Rohstoffen hergestellt werden, wobei sichergestellt sein muss, dass der Rohstoff in
gleichmäßigem Tempo auf das Schmelzgitter und anschließend die Schmelze auf
die Schnecke für den Abtransport gelangt.
Durch GB 1 265 215 und SU 669 041 A sind Anlagen bekannt, bei denen die Fa
sergewinnung aus einem Band der Schmelze erfolgt, sodass die Gleichmäßigkeit
des Durchflusses der Schmelze nicht kritisch ist. Dabei wird das Band aus der
Schmelze an der Kante des rotierenden Reaktors in einzelne Stränge aufgeteilt. Der
Reaktor ist ein horizontal angeordnetes rotierendes zweigeteiltes Becken mit einem
Hohlraum und einer Arbeitsoberfläche. Im Hohlraum befinden sich spaltähnliche
Öffnungen. Ein Energieträger dringt aus dem äußeren Hohlraum des Reaktors durch
die spaltähnlichen Öffnungen ein und trennt das Schmelzband in einzelne Stränge,
bearbeitet sie von zwei Seiten, macht sie dünner und zieht sie zu Fasern. Um mit
dieser Anlage eine qualitativ hochwertige Faser zu erhalten, muss der Energieträger
eine höhere Temperatur als die Destruktionstemperatur des Polymers sowie eine
ausreichende Geschwindigkeit haben, damit die Schmelzstränge dünner und länger
und somit zu einer Faser geformt werden können. Das geöffnete Becken des Reak
tors bedingt einen Energieverlust und führt zu einer verringerten Effektivität des
Herstellungsverfahrens.
Durch RU 2 061 129 ist ferner eine Anlage zur Erzeugung von Faserstoffen be
kannt, die einen Extruder, einen Faser bildenden Ringkopf mit radial angeordneten
und im Zentrum zusammenlaufenden Kanälen, einen Luftstromerzeuger, der die
Schmelzstränge gleichzeitig in die Länge zieht und abkühlt, bis sie zu Fasern ge
worden sind, und ein Element zum Abscheiden der fertigen Faser aufweist, dass
eine in Richtung des eintreffenden Faden konvergierende Erweiterung aufweist. Das
Ablegen der Fasern erfolgt unter dem Einwirken eines straffen Luftstromes, der in
Richtung der extrudierten Schmelzstränge gerichtet ist. Die radial angeordneten und
im Zentrum zusammenlaufenden Kanäle erfordern ebenfalls den Einsatz von hoch
qualitativen Rohstoffen. Andernfalls werden diese Kanäle mit nicht vollständig ge
schmolzener Masse verstopfen, wodurch die Weiterleitung durch die Schmeizlei
tungen erschwert wird. Die Herstellung von qualitativ hochwertigen Fasern aus
weniger hochwertigen Rohstoffen ist somit nicht möglich.
Aus RU 2 117 719 ist eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art bekannt, bei
der ein horizontal angebrachter rotierender zylindrischer Hohlreaktor von außen er
hitzt wird. Der offene Teil des Reaktors hat die Form eines sich erweiternden Ko
nus, der mit einem unbeweglichen Konusdeckel verschlossen ist. Der Konusdeckel
bildet mit den seitlichen Oberflächen des sich erweiternden Konus eine Spaltöff
nung von 15 bis 20 mm. Zusätzlich sind an der inneren Oberfläche des Reaktors
flache Rippen angebracht, die über ihre Länge eine Dreiecksform aufweisen, die
entlang der Faserbildung und mit der Spitze in Richtung des Schmelzflussaustritts
ausgerichtet ist. Die Vorrichtung ist mit einer ringförmigen Hochdruckluftzufuhr
ausgerüstet. Mit dieser bekannten Vorrichtung ist es möglich, die Verarbeitung von
thermoplastischem Material aus Industrie- und Hausmüll unter gleichzeitiger Erhö
hung des Ausstoßes von hochwertigem Fasermaterial zu realisieren. In der Praxis
ist jedoch das Problem aufgetreten, dass mit den üblichen Heizelementen bei einer
Zylinderform des Reaktors eine gleichmäßige Erwärmung von Reaktorwand und
-boden nicht erreicht werden kann. Daher ist die Temperatur des Reaktorbodens
und der Endstücke stets niedriger als die der Reaktorwand. Die Schmelze sammelt
sich in den Ecken zwischen der Wand und dem Boden und bildet somit eine Art
Stillstandszone, wo sich die Schmelze abkühlt und dazu neigt, am Boden und an
den Übergängen des Bodens zu den Wänden anzuhaften. Die Bildung solcher Still
standszonen vermindert die Produktivität der Anlage und wirkt sich negativ auf die
Faserqualität aus. Feste Teile des Polymers können aus dieser Stillstandszone mit
gerissen und unter Einwirkung der Zentrifugalkräfte zusammen mit der Schmelze
zum Endstück des Reaktors befördert und zusammen mit der Faser ausgebracht
werden, wodurch die Faser ungleichmäßig mit Verdickungen oder Einschlüssen fe
ster ungeschmolzener Stücke verschiedener Form ausgebildet, die Qualität der Fa
ser also vermindert wird. Zum Reinigen der Stillstandszone muss die Anlage regel
mäßig angehalten werden, um das anhaftende Polymer mechanisch zu entfernen.
Würde man die Reaktorwände stärker erhitzen, führt dies zu einer wesentlichen
Überhitzung des Schmelzfilmes. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung
besteht darin, dass etwas mehr als 30% der zugeführten Wärmeenergie unmittel
bar für die Erwärmung des Bandes verwendet wird. Die restliche, vom Erhitzer ab
gegebene Energie wird für das Aufheizen des Reaktorinneren und der Umgebungs
luft durch Übertragung von Strahlungsenergie verbraucht. Ferner tritt wegen der
Rückstrahlung zwischen dem Erhitzer und dem Reaktor im zentralen Teil des Reak
tors eine Überhitzung der Heizelemente und des Schmelzbandes auf. Das kann ei
nerseits zum Verbrennen der Erhitzer und andererseits zu einem nicht zu vernach
lässigen oder sogar völligen Ausbrennen des Polymers führen. Bei einer gleichmäßi
gen Verteilung der Kapazität des Erhitzers in radialer und axialer Richtung sammelt
sich die Hauptmenge der Wärme im oberen Teil des Erhitzers. In diesem Fall ist
auch eine Überhitzung und ein Verbrennen der Heizelemente möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Her
stellung von synthetischen Faserstoffen der eingangs erwähnten Art so zu verbes
sern, dass mit einem verringerten Energieverbrauch eine erhöhte Faserqualität er
zielt wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungs
gemäß dadurch gelöst, dass der Hohlreaktor vertikal ausgerichtet ist und eine stetig
gekrümmte Innenwandung und an der gekrümmten Oberseite eine Öffnung für die
Zuführung der Polymerschmelze aufweist und dass gegenüber der Öffnung ein rotierender
Verteilerteller in einem geringen Abstand zur Innenwandung angeordnet
ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist zur Herstellung eines gleichmäßigen dünnen
Schmelzfilms ausgebildet, der sich zur offenen Seite des Reaktors aufgrund der ste
tigen Krümmung der Innenwandung ohne Stillstandszonen bewegen kann. Die Aus
bildung des gleichmäßigen dünnen Schmelzfilms gelingt dadurch, dass die Polymer
schmelze axial an der gekrümmten Oberseite des Hohlreaktors durch eine Öffnung
zugeführt wird und dort auf einen rotierenden Verteilerteller gelangt, der in einem
geringen Abstand zur Innenwandung des Hohlreaktors angeordnet ist. Dadurch wird
das zugeführte geschmolzene Polymer gesammelt und durch die Zentrifugalkraft
gleichmäßig auf die Innenwand des Hohlreaktors geschleudert. Der Verteilerteller
bildet somit einen Verschluss der Zuführungsöffnung unter Ausbildung eines Ring
spalts mit der Innenwandung des Hohlreaktors, aus dem das auf dem Verteilerteller
gesammelte Material gleichmäßig verteilt austritt und auf die Innenwandung des
Hohlreaktors gelangt. Die Fließgeschwindigkeit des Schmelzfilms auf der Innen
wandung des Hohlreaktors wird durch die aufgrund der Rotation des Hohlreaktors
resultierende Zentrifugalkraft und zusätzlich durch das Gewicht des Schmelzfilms
bestimmt, da der Hohlreaktor vertikal und nach unten offen ausgerichtet ist.
Die Verteilerwirkung des Verteilertellers wird noch dadurch verbessert, dass die
Oberfläche des Verteilertellers zum Rand hin ansteigt, vorzugsweise eine zur Öff
nung zeigende konkav gekrümmte Oberseite bildet. In einer bevorzugten Ausfüh
rungsform ist auf dem Verteilerteller ein Kegelstumpf angeordnet, dessen Durch
messer kleiner als der Durchmesser des Verteilertellers ist. Dabei kann der Durch
messer der Oberseite des Verteilertellers größenordnungsmäßig dem Durchmesser
der Öffnung der Zuführung entsprechen.
Die stetig gekrümmte Innenwandung des Hohlreaktors ist vorzugsweise parabolisch
ausgebildet, entspricht also der Oberfläche, die durch die Rotation einer Parabel um
die eigene Achse entsteht. Bei gleicher Höhe und bei gleichem Durchmesser der
Austrittsöffnung entsteht durch die stetige Krümmung gegenüber der vorbekannten
Vorrichtung ein wesentlich verringertes Innenvolumen, sodass sich die benötigte
Wärmeenergiemenge für das Aufheizen des Innenraumes verringert. Die erfin
dungsgemäße Konstruktion minimiert auch die Wärmeverluste und den spezifischen
Wärmeverbrauch.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet die Innen
wandung mit einem umgebenden Behälter des Hohlreaktors einen gekrümmten
Spalt, an den eine Dampfzuführung und eine Dampfableitung angeschlossen ist.
Durch die ständige Zirkulation von aufgeheiztem Wasserdampf durch den gebilde
ten Hohlraum wird eine gleichmäßige Aufheizung der Reaktorwände erreicht. Somit
ist es möglich, das Schmelzband bzw. den Schmelzfilm mit einer gleichmäßigen
Temperatur und Dicke herzustellen, wodurch die Faser über die gesamte Länge ei
nen gleichmäßigen Durchmesser aufweist und keine ungeschmolzenen Teile ent
hält. Hierzu ist es zweckmäßig, wenn die Dampfzuführung und die Dampfableitung
am oberen und unteren Rand der Innenwandung angeordnet sind. Der Dampf kann
dabei sowohl im Gleichstrom als auch im Gegenstrom zu der Transportrichtung der
Polymerschmelze geführt werden. Bevorzugt ist die Anordnung im Gleichstrom.
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Aus
führungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung
Fig. 2 eine Teilansicht auf einen zwischen Innenwand und Deckel ausgebilde
ten Ringspalt.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung dient zur Erzeugung von Fasern aus
einer Thermoplastschmelze und umfasst einen vertikal installierten rotierenden
Hohlreaktor 1 in Form eines Paraboloids, der durch die Rotation einer Parabel um
die eigene Achse gebildet wird. Am offenen Rand des Paraboloids ist ein sich als
erweiternder Konus ausgebildeter Rand 2 vorgesehen. Zentrisch ist im gekrümmten
Teil des Paraboloids eine Öffnung 3 zum Zuführen einer Polymerschmelze ausgebil
det. Die Innenwandung des Hohlreaktors 1 ist mit flachen Rippen 4 versehen, die
im unteren Bereich des Hohlreaktors 1 senkrecht zum Rand 2 verlaufen.
Der Hohlreaktor 1 befindet sich in einem umgebenden Behälter 5, in dessen Ober
fläche der Form des Hohlreaktors 1 angepasst ist, sodass sich ein gekrümmter
Spalt 6 ergibt. Der Spalt 6 ist in seinem oberen Teil mit dem Ausgang und in sei
nem unteren Teil mit dem Eingang eines Dampferzeugers 7 verbunden, sodass mit
dem Spalt 6 ein geschlossener Dampfkreislauf gebildet wird. Die Bewegungsrich
tung des Wasserdampfes ist in Fig. 1 durch Pfeile verdeutlicht, wobei eine Gleich
strombewegung des Wasserdampfs ausgebildet wird. Durch eine Umkehrung des
Wasserdampferzeugers 7 lässt sich in gleicher Weise und für manche Anwendungs
fälle sinnvoll auch eine Gegenstromrichtung des Wasserdampfes realisieren.
Gegenüberliegend von der Öffnung 3 befindet sich innerhalb des Hohlreaktors 1
eine Verteilanordnung 8, die an einer zentrisch durch die Zuführungsöffnung 3 ge
führten Stange 9 befestigt ist. Die Stange 9 ist axial verstellbar, sodass der Abstand
der Verteileinrichtung 8 von der Innenwand des Hohlreaktors 1 einstellbar ist.
Die Verteileinrichtung besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf einem
Kegelstumpf 11 und einem darunter angebrachten Verteilerteller 12, dessen
Durchmesser größer als die Basis des Kegelstumpfs 11 ist. Kegelstumpf 11 und
Verteilerteller 12 sind fest miteinander verbunden, vorzugsweise einstückig ausge
bildet. Der über den Kegelstumpf 11 radial überstehende Ring des Verteilertellers
12 ist mit einer zum radialen Rand hin ansteigenden Oberfläche versehen und bildet
so eine konkav gekrümmte Oberseite.
Der Hohlreaktor 1 ist am unteren offenen Ende durch einen scheibenförmigen Dec
kel 13 verschlossen. Die flachen Rippen 4 sind mit dem Rand des Deckels 13 ver
bunden, sodass sich zwischen den Rippen Austrittsöffnungen ergeben.
Der Hohlreaktor ist am Ende einer Hohlwelle 14 angebracht, die auf Lagern 15 ro
tierend gelagert ist. Die Lager 15 befinden sich in einem zu kühlenden Gehäuse 16.
Am vom Hohlreaktor 1 entfernten Ende der Welle 14 ist eine Antriebsscheibe 17
zur Übertragung der Rotation beispielsweise von einem (nicht dargestellten) asyn
chronen Motor angeordnet.
Zur Erzeugung von Faserstoffen wird der Reaktor vor der Inbetriebnahme durch Zu
führen von zirkulierendem Wasserdampf in den Spalt 6 auf Arbeitstemperatur ge
bracht. Da der Wasserdampfstrom eine konstante Temperatur und Geschwindigkeit
hat, erfolgt das Aufheizen der Innenwand des Hohlreaktors 1 auf seiner gesamten
Oberfläche gleichmäßig. Der Wärmestrom wird von der erhitzten Oberfläche des
Hohlreaktors 1 nach innen abgegeben und erzeugt somit die erforderliche Tempera
tur im gesamten Innenraum und hält sie konstant. Auf diese Weise entsteht ein
homogenes Temperaturfeld an der gesamten Oberfläche des Hohlreaktors 1.
Nach dieser Vorbereitung der Anlage wird der Hohlreaktor mit einer vorgegebenen
Winkelgeschwindigkeit zum Rotieren gebracht. Danach wird durch die Hohlwelle 14
und den ringförmigen Verteilerspalt 10 die Polymerschmelze eingebracht. Die
Schmelze gelangt zuerst auf den Kegelstumpf 11 und fließt dann auf den Verteilerteller
12. Durch die Konizität des Kegelstumpfs 11 nimmt die Geschwindigkeit des
Schmelzflusses zu. Diese Geschwindigkeit erhöht sich durch das Laufen der
Schmelze zum Rand des Verteilertellers 12. Der Verteilerteller 12 stellt somit eine
Art Sammelvorrichtung dar, auf der die Schmelze gleichmäßig über den gesamten
Teller verteilt wird. Durch das Ansteigen der Oberfläche des Verteilertellers 12 zum
Rand hin entsteht eine zusätzliche Verdichtungskraft, sodass sich die Schmelze mit
zunehmender Geschwindigkeit und Kraft als homogenes Band zur Peripherie des
Verteilertellers bewegt. Nach Erreichen des Randes des Verteilertellers 12 reißt das
Schmelzband ab und gelangt auf die Innenwandung des Hohlreaktors 1. Dort be
wegt sich der Schmelzfilm nach unten, wobei die Bewegung nach unten durch die
Erdanziehungskraft aufgrund der vertikalen Anordnung des Hohlreaktors 1 unter
stützt wird. Nach Erreichen des Teils des Hohlreaktors, in dem sich die flachen Rip
pen 4 befinden, teilt sich der Schmelzfilm in verschiedene Stränge, die über den
Rand 2 verlaufen und beim Abreißen von der Kante des konusartigen Randes 2
dünne Fasern bilden.
Eine ringförmige Luftzufuhr lenkt den entstandenen und sich abkühlenden Faden in
eine Sammelvorrichtung.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Herstellung von synthetischen Faserstoffen mit einer Zu
führung für eine Polymerschmelze zu einem rotierenden Hohlreaktor (1),
dessen Wandung aufheizbar ist, sich zur Führung eines Schmelzfilms zu
einer offenen, mit einem Deckel (13) verschließbaren Seite hin konisch er
weitert und mit Rippen (4) zur Aufteilung des Schmelzfilms in nach dem
Austritt nach dem Hohlreaktor (1) erstarrende Fasern versehen ist, dadurch
gekennzeichnet, dass der Hohlreaktor (1) vertikal ausgerichtet ist und eine
stetig gekrümmte Innenwandung und an der gekrümmten Oberseite eine
Öffnung (3) für die Zuführung der Polymerschmelze aufweist und dass ge
genüber der Öffnung (3) ein rotierender Verteilerteller (12) in einem gerin
gen Abstand zur Innenwandung des Hohlreaktors (1) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand
des Verteilertellers (12) zur Innenwandung des Hohlreaktors (1) einstellbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
Verteilerteller (12) eine zur Öffnung (3) hin zeigende und zum Rand hin an
steigende Oberfläche aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteiler
teller (12) eine zur Öffnung (3) zeigende konkav gekrümmte Oberseite
aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Verteilerteller (12) ein Kegelstumpf (11) angeordnet ist, des
sen Durchmesser kleiner als der Durchmesser des Verteilertellers (12) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Durch
messer des Kegelstumpfs (11) größenordnungsmäßig dem Durchmesser
der Öffnung (3) der Zuführung entspricht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Innenwandung des Hohlreaktors (1) parabolisch geformt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rippen (4) auf der Innenwandung des Hohlreaktors (1) im unteren
Bereich senkrecht zum Rand (2) verlaufen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass der Hohlreaktor (1) mit einem umgebenden Behälter (5) einen ge
krümmten Spalt (6) bildet, an dem eine Dampfzuführung und eine Damp
fableitung angeschlossen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfzu
führung und die Dampfableitung am oberen und unteren Rand des Hohlre
aktors (1) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der
Dampf in einem Kreislauf durch den gekrümmten Spalt (6) geleitet wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampf
im Gleichstrom zu der auf der Innenwandung des Hohlreaktors (1) in Form
eines Films fließenden Schmelze durch den gekrümmten Spalt (6) geleitet
wird.
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- 2002-02-27 EP EP02004475A patent/EP1241283A1/de not_active Withdrawn
- 2002-03-12 CN CN02106988A patent/CN1382843A/zh active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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