DE10111671A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erfassen, Prüfen, oder Verfizieren oder Identifizieren von Körperteilen einer Person oder vom Gegeständen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erfassen, Prüfen, oder Verfizieren oder Identifizieren von Körperteilen einer Person oder vom GegeständenInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung vorgeschlagen, welche es ermöglichen, elektronisch erfasste Bilder von mehreren Seiten in Bezug zum aufzunehmenden Objekt aufzunehmen, auszuwerten, zu speichern und für Erkennungszwecke zu verwenden, um so die Menge der auswertbaren Bildinformationen zu erhöhen und die Erkennungsqualität, eventuell auch Dokumentierungs-Qualität, zu verbessern.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und von einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
Derartige Verfahren und Vorrichtung werden verwendet, um die Identität von
Personen oder Gegenständen zu überprüfen. Bekannte Verfahren und
Vorrichtungen beruhen hauptsächlich auf folgenden zwei Grundlagen:
Daktyloskopie oder Daktylographie: Zum Erfassen der Fingerabdrücke wird die
Fingerkuppe mit Tinte oder Farbe an den abzudruckenden Stellen eingefärbt.
Danach wird ein Farbabdruck auf Papier direkt mit dem Finger aufgedruckt. Um die
ganze erkennungswirksame Oberfläche aufzunehmen wird der Finger dabei
meistens abgerollt. Anderseits hinterlassen Finger beim Berühren eines
Gegenstandes natürliche Rückstände oder Abdrücke. Die Fachleute sind in der
Lage, solche Abdrücke sichtbar zu machen, zu kopieren und untereinander zu
vergleichen. Personen können auf diese Art identifiziert oder verifiziert werden,
oder es kann festgestellt werden, dass zwei Abdrücke miteinander übereinstimmen
oder nicht übereinstimmen. Die Daktyloskopie wird von der Polizei und vor Gericht
für die Personenerkennung verwendet und anerkannt.
Gesichtserkennung: Normalerweise werden frontale Aufnahmen von Gesichtern
gemacht mit der Technik der Fotografie. In besonderen Fällen werden zusätzliche
Seitenansichten aufgenommen, z. B. in Verbrecherkarteien. Die Bilder werden als
Passfoto oder in Ausweisen oder Karteien verwendet.
Foto-Dokumentation von Unfällen, Sachverhalten, Gegenständen, Zerstörungen,
Häusern, Gärten, Fundstellen, Grabungen, wissenschaftlichen Forschungen,
Skeletten usw. Eine Bilddokumentation wird verwendet, um solche Objekte
wiederzuerkennen oder zu dokumentieren. In vielen Fällen werden Bilder von
mehreren Seiten aufgenommen, um mehr Informationen zu erhalten.
Erfassen, Verifizieren und Identifizieren von Personen mit Fingerabdrücken kann
heute elektronisch durchgeführt werden. Dabei erfasst ein Aufnahmegerät die
Fingerpapillaren elektronisch, die erfassten Daten werden mit einem Computer
ausgewertet, und die Daten werden auf Datenträgern gespeichert, die von der
Computertechnik herstammen. Das Erfassen erfolgt entweder mit einer
elektronischen Kamera, meistens eine CCD- oder MOS-Kamera; bei den meisten
Fabrikaten wird der Finger dabei auf eine Auflageplatte angedrückt. Anstelle einer
elektronischen Kamera wird oft ein elektronischer Chip verwendet, der die
Fingerpapillaren mit den Minutien direkt erfassen kann. Beispiele sind ein Chip von
Siemens, der kapazitiv arbeitet, oder derjenige von ST (Thomson), der mit
Temperaturdifferenzen arbeitet. Alle diese Lösungen gemäss Stand der Technik
haben den Nachteil, dass nur ein einziges Bild pro Fingerkuppe aufgenommen wird,
genauer gesagt nur eine einzige Ansicht.
Auch das Erstellen von von Lichtbildern (Fotos) für Ausweise erfolgt heute oft mit
elektronischer Kamera und elektronischen Druckverfahren, um das Bild z. B. auf
einen Personalausweis zu übertragen.
Das eben gesagte gilt auch für Dokumentationen. Entsprechende Bilder für die
Dokumentation von Ereignissen oder Fundstellen werden oft mit einem PC
weiterverwendet, und die Daten werden elektronisch gespeichert.
Die Erfindung hat den Vorteil, dass sie die Fähigkeit der klassischen Verfahren,
mehrere Ansichten zwecks mehr Informationen und zwecks besserer
Wiedererkennung aufzunehmen, auf die elektronischen Erkennungs-Verfahren
überträgt. Der Finger kann erfindungsgemäss auf der Andruckplatte oder auf einem
elektronischen Berührungschip abgerollt werden. Wenn die Fläche zum Abrollen
nicht ausreicht, oder aus anderen Gründen, kann der Finger auch mehrmals kurz
nacheinander angedrückt werden, wobei die angedrückte bzw. erfasste
Berührungsfläche variiert wird. Dabei werden mehrere elektronische Bilder erfasst
und auch verarbeitet. Falls keine Andruckfläche verwendet wird, kann der Finger
während der Aufnahme gedreht oder auf geeignete Art bewegt werden. Die
Vorrichtung kann auch derart ausgeführt werden, dass mehrere Ansichten
aufgenommen werden, ohne dass der Finger gedreht werden muss; z. B. können 2
oder 3 oder mehr elektronische Kameras verwendet werden, oder eine
Umlenkeinrichtung mit Spiegeln und/oder Prismen; eine weitere Lösung besteht
darin, ein Lichtleiterbündel so zu verwenden, dass das aufgenommene Bild nicht
nur wie von einem einzigen Standort aus in Bezug auf das Objekt aussieht, also so
um die Fingerkuppe herum anzuordnen, dass eine einzige Kamera im Idealfall die
ganze relevante Oberfläche so aufnimmt, wie wenn der Finger abgerollt worden
wäre. Eine weitere Lösung besteht darin, einen um die Fingerkuppe gekrümmten
Berührungssensor zu verwenden, der mehr als die ebene aufgedrückte
Fingeroberfläche abbilden kann.
Beim erfindungsgemässen Verfahren geht es nicht nur darum, mehr Informationen
aus mehreren Bildern zu erfassen, sondern darum, mit diesen zusätzlichen
Informationen und mit Hilfe numerischer Verfahren die Erkennungsqualität (unter
anderem False Reject Rate, False Accept Rate, False Enrollment Rate) und den
Benutzerkomfort gegenüber dem Stand der Technik zu verbessern.
Ein grundsätzlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass nicht nur die ebene
Andruckfläche, die sich zwischen Fingerkuppe und Andruckplatte bildet, erfasst
wird, sondern ein grösserer Teil der erkennungsrelevanten Oberfläche, wie das in
den klassischen Verfahren auch gemacht wird.
Beim erfindungsgemässen Verfahren werden die Bilder aus den verschiedenen
Ansichten bzw. Aufnahmestandorten gegenüber dem Objekt entweder
anschliessend im Computer zu einem einzigen Bild zusammengesetzt, oder die
verschiedenen Bilder werden separat weiterverarbeitet und führen zu separaten
Referenzdaten oder Referenzdatenteilen (Templates oder separate Teile von
Templates). Diese beiden Verarbeitungsarten wirken sich nicht genau gleich aus,
und deshalb sind auch gemischte Verfahren möglich.
Es besteht ein grundsätzlicher Unterschied beim Zusammensetzen der Bilder
gegenüber Verfahren, welche nur Teilbilder erfassen und danach zusammensetzen,
weil der Bildwandler zu klein ist, um ein ganzes Bild zu erfassen, wie das beim
derzeitigen Chip von ST Thomson zutrifft. Dort wird das Bild zusammengesetzt,
weil der Chip in einer Dimension nur einen Ausschnitt, z. B. 8 oder 16 Zeilen,
aufnehmen kann, und nicht weil verschiedenen Ansichten erzeugt werden. Im
erfindungsgemässen Verfahren geht es jedoch darum, dass verschiedene Ansichten
(Standorte in Bezug auf das zu erfassende Objekt) erfasst und ausgewertet werden.
Ausserdem können mehr Minutien und andere Erkennungsmerkmale erfasst
werden, weil eine grössere Oberfläche erfasst wird. Die Tatsache, dass die
Standorte verschieden sind, trägt zur besseren Erkennung bei, was sich in besseren
Erkennungsraten auswirkt, aber auch in grösserer Zuverlässigkeit und mehr
Benutzungskomfort. Es können zusätzliche Minutien oder andere
Erkennungsmerkmale erfasst werden, als wenn nur eine einzige Ansicht
aufgenommen würde, und ausserdem erlaubt die unterschiedliche
Aufnahmegeometrie auch, heikle Stellen von einem anderen Standpunkt
aufzunehmen, und damit Glanzstellen oder Stellen mit Kontrastverlust oder
störenden Schattenwürfen doch noch zu erfassen, die gemäss Stand der Technik
unerfassbar und damit unverwertbar sind.
Die Zahl der erfassten Ansichtsbilder soll hier nicht definiert werden. Sie ist grösser
als eins. Für einen Finger wären 3 oder 5 oder 7 Ansichten eine vernünftige Zahl;
dieser Wert könnte auch höher liegen, ausserdem kann er auch gerade sein, z. B.
vier.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
Ansprüchen entnehmbar.
Alle in der Beschreibung und den nachfolgenden Ansprüchen dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.
Claims (20)
1. Verfahren zum Erfassen, Prüfen, Verifizieren oder Identifizieren von
Körperteilen einer Person, insbesondere von Fingern oder von Gegenständen,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zu erfassende Objekt von mehr als einer Seite oder Ansicht in Bezug
auf das Objekt miß: entsprechend mehreren Bildern oder Bildausschnitten oder
Datensätzen aufgenommen und/oder geprüft xvi rd.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Objekt optisch
durch eine Fotografie oder Makrofotografie mit Hilfe eines Objektivs und
einer elektronischen Kamera und mit Hilfe einer Andruckvorrichtung für das
Körperteil oder den Finger aufgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Objekt durch
Kontakt oder Berührung mit einem geeigneten Sensor für die direkte
Datenaufnahme aufgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Sensor ein
Kapazitäts-Chip, ein Temperatur-Chip oder ein CCD- oder MOS-Chip zur
direkten Datenaufnahme im infraroten oder einem anderen Lichtwellenbereich
eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Variation der Aufnahmerichtung oder Aufnahmeseite
entweder durch Vorrichtungen an der Erfassungseinrichtung durch
Positionsveränderung der Kamera und/oder des Objektivs, Verwendung von
Lichtumlenkelementen, synchrone Objektbeleuchtung, mehr als eine Kamera
oder entsprechend geformte Kontaktsensoren) oder durch Bewegen des
Aufnahmeobjektes oder kombiniert erfolgen kann.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bewegen des
Aufnahmeobjektes dieses gedreht oder mehrfach von verschiedenen Seiten auf
den Sensor oder die Andruckvorrichtung aufgelegt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß dass ein Finger kurz
nacheinander mehrmals aufgelegt und erfaßt wird, wobei er zwischen den
Aufnahmen leicht gedreht oder geneigt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Entscheidungen, welche Bilder oder Ansichten oder Oberflächensegmente
erfasst und/oder zwichengespeichert und/oder verarbeitet und/oder endgültig
abgespeichert werden, voneinander entkoppelt sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der gut
erfassbaren Datenbereiche in den Referenzdaten (Template) gespeichert sind,
ebenso die schlecht erfassbaren oder gestörten, um die anschliessenden
Erfassungen rascher und wirksamer und mit besserer Qualität vornehmen zu
können.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildaufnahme
freilaufend erfolgt, z. B. durch eine Videokamera oder auf ähnliche Art, oder
dass die Auslösung der Aufnahme durch andere Elemente erfolgt, welche die
Erfassung auslösen können, wobei die anderen Elemente entweder zu diesem
Zweck allein verwendet werden, oder auch andere Zwecke gleichzeitig oder
nacheinander unabhängig erfüllen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildaufnahme
und/oder Erfassung mit der Objekt-Beleuchtung synchronisiert oder das eine
durch das andere getriggert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Objekt oder
Teile des Objekts in verschiedenen Wellenlängenbereichen unter
verschiedenen Einfallswinkeln beleuchtet werden, wobei die verschiedenen
Arten der Beleuchtung zu separaten Bildern führen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur Optimierung
die aufgenommenen Informationen in den Referenzdaten/ Template pro Objekt
gespeichert und bei einer Wiedererkennung zwecks Beschleunigung und
Verbesserung der numerischen Verarbeitung verwendet werden.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass nach Ende der Aufnahmesequenz zuerst die
verschiedenen Bilder in einem Computer zu einem einzigen Bild
zusammengesetzt werden.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die einzelnen Aufnahmen separat in den
Erkennungsprozess bzw. Wiedererkennungsprozess eingespeist und verarbeitet
werden, wobei jedem Bild ein eigenes Template oder eigene Datenteile im
Falle von gemeinsamen Templates für die Verifikation oder Identifikation zur
Verfügung stehen.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die
Verifikationsprüfung oder Identifikationsprüfung der einzelnen Ansichtsbilder
stetig durchlaufend erfolgt, insbesondere "realtime" interaktiv, und dass pro
erfasster Aufnahme aus einer Sequenz von mehreren Ansichts-Aufnahmen pro
Finger sofort mehrere oder alle Templates bzw. die für den betreffenden Finger
abgelegten Template-Teile gerechnet und geprüft werden, wie wenn sie ganz
oder teilweise voneinander unabhängig wären.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Datenerfassung dreidimensional mit MRI oder
"pseudo-eindimensional" mit einem Scanner erfolgt.
18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
17, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auflagefläche zum Abrollen eines
Fingers vorgesehen ist, welche die Merkmale der Fingeroberfläche ermittelt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß als Sensor ein
Kapazitäts-Chip, ein Temperatur-Chip oder ein CCD- oder MOS-Chip zur
direkten Datenaufnahme im infraroten oder einem anderen Lichtwellenbereich
vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Datenerfassung Elektronen-Spin-Detektoren MRI oder Scanner vorgesehen
sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE10111671A1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8131 | Rejection |