DE10111394B4 - Verfahren und Einrichtung zur Steuerung eines metallurgischen Prozesses mit Bildung von Schlacke auf einer Schmelzbadoberfläche - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Steuerung eines metallurgischen Prozesses mit Bildung von Schlacke auf einer Schmelzbadoberfläche Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Steuerung eines metallurgischen Prozesses mit Bildung von Schlacke auf einer Schmelzbadoberfläche, wobei die Geschwindigkeit des Schlackenauf- und -abbaus als Steuergröße zur Einstellung der die Schlackenbildung induzierenden Parameter genutzt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur Steuerung eines metallurgischen Prozesses mit Bildung von Schlacke auf einer Schmelzbadoberfläche. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Einrichtung zur Steuerung des Frischvorgangs in einem Blasstahlkonverter zur Herstellung von Stahl.
  • Die Oxidationsreaktionen des Metalls, deren Reaktionsprodukte sich in der Schlacke niederschlagen, zeichnen sich durch unterschiedliche zeitliche Verläufe und unterschiedliche Intensitäten aus. Aufgrund der unterschiedlichen spezifischen Dichten der Schlacke und des Metalls entsteht eine nichtvermischbare Schlackenschicht auf der Metalloberfläche. Je nach Art des metallurgischen Prozesses kann die Konsistenz der Schlacke flüssig, fest oder schaumig sein. Da der Frischvorgang in einem Blasstahlkonverter im wesentlichen durch Schlackereaktionen bestimmt wird, kommen der Bildung und Aufrechterhaltung einer reaktionsfähigen Schlacke und damit der Steuerung des die Schlackenführung erheblich beeinflussenden Abstandes der Blaslanze von der Badoberfläche bzw. der durch die Blaslanze zugeführten Sauerstoffmenge eine erhebliche Bedeutung zu. Während bei Blasbeginn eine vergleichsweise hohe Eisenoxidation und eine geringe Kohlenstoffoxidation zur Auflösung des zugesetzten Kalks angestrebt werden, wird mit fortschreitender Blaszeit eine zunehmende Entkohlung angestrebt und zwar unter Wahrung einer entspechenden Entkohlungsgeschwindigkeit. Aus diesem Grund wird der Lanzenabstand von der Badoberfläche nach dem Beginn des Blasvorgangs mit dem Ansteigen des Schlackenstandes verringert.
  • Bei dem aus der DE 27 45 251 A1 bekannten Verfahren wird die Standhöhe der Schmelze mittels eines nach dem Impulslaufzeit-Verfahren arbeitenden Entfernungsmesser ermittelt, indem beispielsweise von einem Impulslaser ein Impuls ausgestoßen und ein von dem Schmelzenspiegel reflektierter Rückimpuls von einem Empfänger empfangen wird. Aus dem so ermittelten Schmelzenspiegel wird dann der Abstand Blaslanzendüse-Schmelzenspiegel für das Sauerstoffaufblasverfahren errechnet.
  • In der EP 0 130 960 A2 ist ein Verfahren zur Überwachung einer schaumigen Schlacke während des Frischens mit Sauerstoff in einem Konverter beschrieben, wobei die Schallintensität der Schlacke in einem ersten Frequenzband gemessen wird, bis die Schlacke die Blaslanze erreicht hat, und dann in ein zweites Frequenzband zur weiteren Messung der Schallitensität, welches eine höhere Präzision bzw. Feinheit der Messung erlaubt, umgeschaltet wird.
  • Die EP 0 402 344 A1 betrifft ein Verfahren zur Schlackenführung in einem Blasstahlkonverter mit wenigstens einer Blaslanze, deren Abstand von der Badoberfläche mit Hilfe des durch die Schlacke hindurch gemessenen Schallpegels des Blasgeräuschs geregelt wird unter der Berücksichtigung, daß die sich bildende Schlacke das Blasgeräusch dämpft.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur Steuerung eines metallurgischen Prozesses mit Bildung von Schlacke auf einer Schmelzbadoberfläche bereitzustellen, welche eine optimale Prozeßführung gewährleisten.
  • Verfahrensgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Geschwindigkeit des Schlackenauf- und/oder -abbaus, insbesondere einer schaumförmigen Schlacke, als Steuergröße zur Einstellung der die Schlackenbildung induzierenden Parameter genutzt wird. Unter Schlackenauf- bzw. -abbau wird hier die Veränderung der Schlackendicke bzw. Schlackenmasse in der Höhe, gesehen von der Schmelzbadoberfläche, verstanden. Damit schließt der Schlackenauf- bzw. -abbau auch die Veränderungen des Schlackevolumens bzw. der Schlackedichte ein.
  • Mit Hilfe der ermittelten Geschwindigkeit des Schlackeauf- bzw. -abbaus wird insbesondere der Abstand der Blaslanzendüse von der Schmelzbadoberfläche beim Sauerstoffaufblasverfahren als der wesentliche Parameter zur Schlackebildung gesteuert. Des weiteren kann alternativ oder zusätzlich der Blasimpuls, d. h. Druck und/oder Durchfluß des Sauerstoffs, gesteuert werden. Abweichend von dem Sauerstoffaufblasverfahren, beispielsweise, wenn ein kombiniertes Blasverfahren oder Bodendüsen Verwendung finden, können die Informationen über die Geschwindigkeit des Schlackeauf- bzw. -abbaus zur Wahl des Gasmediums dienen. Bei allen Verfahren lassen sich über den aktuellen Schlackeauf- und -abbau die Menge und die Art der zuzugebenden Schlackebildner bestimmen.
  • Vorzugsweise wird die Geschwindigkeit des Schlackeauf- bzw. -abbaus punktuell, d. h. durch Messung mindestens eines sich bewegenden Oberflächenpunktes der Schlacke im Verhältnis zu einem Fixpunkt gemessen. Vorzugsweise werden mehrere Oberflächenpunkte gemessen, die sich entlang der Oberfläche der Schlackenschicht erstrecken, um ggf. eine durchschnittliche Geschwindigkeit zu bestimmen.
  • Besonders bevorzugt wird vorgeschlagen, daß die Geschwindigkeit des Schlackeauf- bzw. -abbaus durch Messen eines Doppler-Effektes ermittelt wird. Der Doppler-Effekt ist als solches bekannt. Ihm liegt zugrunde, daß man bei Wellen aller Art eine höhere Frequenz als die von einer Quelle ausgesandte beobachtet, wenn sich Quelle und Beobachter einander nähern, und eine tiefere Frequenz als die von einer Quelle ausgesandte beobachtet, wenn Quelle und Beobachter sich voneinander entfernen.
  • Im vorliegenden Fall wird vorzugsweise ein von der Schlacke bzw. Schlackenschicht ausgesandter Parameter für die Messung des Doppler-Effektes verwendet. Vorzugsweise werden die von der Schlacke ausgesandten Schallwellen für die Messung des Doppler-Effektes genutzt bzw. die sich bildende Schlacke dient als Schallquelle. Denkbar ist auch die Verwendung der von der Schlacke ausgesandten elektromagnetischen Wellen, wobei dann wegen des hohen Wertes der Lichtgeschwindigkeit, die in die Formel des Doppler-Effektes eingeht, die Meßgeräte entsprechend sensibel ausgerüstet sein müssen.
  • Neben der Ausführungsform der direkten Messung der von der Schlacke ausgesandten Schallwellen ist als Ausführungsform ebenso denkbar, daß die von einer Absender- und Empfänger-Einheit ausgesandten Schallwellen von der Schlacke reflektiert und entsprechend ausgewertet werden.
  • Zur Einstellung der die Schlackenbildung induzierenden Parameter, wie beispielsweise die oben erwähnte Abstandsregulierung zwischen Blaslanzendüse und Schmelzbadoberfläche, werden sowohl die ermittelte Geschwindigkeit des Schlackenauf- bzw. -abbaus als auch die einzustellenden Parameter über die Zeit bestimmt, um eine gemeinsame Bezugsgröße zu erreichen.
  • Aufgrund der Bewegung der Schallquelle, d. h. der entstehenden Schlackenmasse in Richtung der Gefäßmündung des Konverters beim Schlackenaufbau bzw. Richtung Schmelzbadoberfläche beim Schlackeabbau, ergeben sich Frequenzänderungen gegenüber einem Schallempfänger, die sowohl auf die Schlackenbildungsgeschwindigkeit als auch auf die Beschleunigung schließen lassen. Basierend auf der Schlackenbildungsgeschwindigkeit wird die Kinetik des Schlacken- Schmelze-Systems vollständig widergespiegelt und eine Steuerung der die Schlackenbildung induzierenden Parameter, insbesondere des Abstands der Blaslanze zur Schmelzeoberfläche, ermöglicht.
  • Zur Lösung der Aufgabe wird des weiteren eine entsprechende Einrichtung zur Steuerung eines metallurgischen Prozesses mit Bildung von Schlacke auf einer Schmelzbadoberfläche vorgeschlagen, die Mittel zur Bestimmung der Geschwindigkeit des Schlackenauf- und/oder -abbaus sowie Mittel zur Einstellung der die Schlackenbildung induzierenden Parameter in Abhängigkeit der ermittelten Geschwindigkeit umfaßt, die in den Ansprüchen 12 und 13 näher konkretisiert werden.
  • Aufgrund der vorgeschlagenen Steuerung bzw. der Einrichtung zur Steuerung eines metallurgischen Prozesses, insbesondere der Steuerung des Blaslanzenabstands von der Schmelzbadoberfläche in einem Konverter, werden aufgrund der erreichten optimalen Prozeßführung Schlackeauswürfe bzw. Schlackespritzer aus dem Konverter verhindert. Durch Steuerung des Blasimpulses der Blaslanze, insbesondere des Durchlasses, wird ein Überblasen oder Nachblasen mit dem Blasmedium verhindert. Ferner kann mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren eine optimale Führung der Art und Menge der Schlackenbildner erreicht werden. Ein weiterer Vorteil ist die quantitative Steuerung der Schlackenführung. Insgesamt ist eine sehr stabile Prozeßführung möglich.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung der physikalischen Hintergründe der Erfindung sowie der Figuren, wobei:
  • 1 die direkte Proportionalität zwischen der ermittelten Geschwindigkeit des Schlackeauf- bzw. -abbaus und der gemessenen Frequenz f' und
  • 2 schematisch einen Konverter zur Stahlherstellung mit einer Sauerstoffeinblaslanze zeigen.
  • Nach dem Doppler-Effekt wird unterschieden, ob die Schallquelle (bzw. Quelle anderer Wellenarten) bzw. der Beobachter ruhen oder nicht. In Bezug auf unterschiedliche Bewegungen der Schallquelle A (Objekt) sowie des Beobachters B sind daher folgende Annahmen zu treffen:
  • +u:
    Geschwindigkeit von A, wenn sich A in die Richtung B bewegt;
    –u:
    Geschwindigkeit von A, wenn sich A von B entfernt;
    +v;
    Geschwindigkeit von B, wenn sich B in die Richtung A bewegt;
    –v:
    Geschwindigkeit von B, wenn sich B von A entfernt.
  • Unter der Voraussetzung, daß B ruht (v = 0), ist zu unterscheiden zwischen der Bewegung der Schallquelle (A) in Richtung B und weg von B. Die Schallquelle sendet Wellen mit der Wellenlänge λ unabhängig von ihrem Bewegungszustand aus.
  • Wenn sich die Schallquelle (A) in Richtung des ruhenden Beobachters (B) bewegt (u > 0), verkleinert sich die Wellenlänge um u·T und erhöht damit wegen der konstant gebliebenen Schallgeschwindigkeit die Frequenz f': λ' = λ – uT = VT – uT = (V – u)T
    Figure 00060001
    mit T = Periodendauer;
    mit V = Schallgeschwindigkeit, ausgedrückt durch die Phasengeschwindigkeit;
    dies ist eine Geschwindigkeit, mit welcher sich die Schallsphäre mit gleicher Phase in einem komprimierenden Medium propagiert;
    und mit V = λ/T.
  • Dies bedeutet, daß die Anzahl der empfangenen Wellen durch den Beobachter bzw. das Meßgerät in einer Zeiteinheit größer wird. Die Frequenz f' ist größer als die, die die Schallquelle sendet (f).
  • Wenn sich die Schallquelle weg von dem ruhenden Beobachter bewegt (u < 0), vergrößert sich die Wellenlänge um u·T bzw. um einen Verlängerungseffekt und erniedrigt die Frequenz f': λ' = λ + uT = VT + uT = (V + u)T
    Figure 00070001
  • Dies bedeutet, daß die Anzahl der empfangenen Wellen durch den Beobachter bzw. das Meßgerät in einer Zeiteinheit kleiner wird. Die Frequenz f' wird tiefer als die, die die Schallquelle sendet (= f).
  • Insgesamt gilt also:
    Figure 00070002
  • Wie bereits oben ausgeführt, ist V die Schallgeschwindigkeit, ausgedrückt durch die Phasengeschwindigkeit, mit welcher sich die Schallsphäre mit gleicher Phase in einem komprimierenden Medium propagiert. Des weiteren ist zu berücksichti gen, daß für die Doppler-Effekt-Bestimmung die Vektorsummanden zu berücksichtigen sind, wenn die Geschwindigkeitsvektoren u und v nicht auf gleicher Gerade wirken.
  • Nachfolgend werden die Randbedingungen für die Ermittlung der Schallgeschwindigkeit V und somit von f' näher erläutert:
    In einem planaren Querschnitt (flache Welle) gilt für die Geschwindigkeit:
    Figure 00080001
    mit V = Phasengeschwindigkeit eines Kreises (Sphäre) von Punkten mit gleicher Schwingungsphase;
    mit R: Radiusabschnitt (Abstand) von Kreisen (Sphären) gleicher Phase.
  • Um mit der planaren Darstellung des symmetrischen Konverters bzw. dessen Querschnitt konform zu sein, wird von dem entsprechenden planaren Querschnitt einer Welle und deren Propagation ausgegangen.
  • Die Gleichheit der Phasen bedeutet:
    Figure 00080002
    und somit bei konstantem ω
  • Figure 00080003
  • Die Konstante
    Figure 00080004
    drückt die Zeit aus, über die die Propagation der Welle mit gleicher Phase beobachtet wird und die folgende Bedingung erfüllt:
    bei t = 0 und R = 0 folgt τ = 0 und somit
    Figure 00090001
  • Dies bedeutet, daß die Phasengeschwindigkeit V bzw. im Fall des Schalls die Schallgeschwindigkeit mit der Veränderung des Radius R zu bestimmen ist.
  • Der Radius R der Welle kann mit den gemessenen Frequenzen geschätzt werden, wobei V die Schlaggeschwindigkeit in m/s = 333 ist. Für das Verfahren sind Frequenzen im Bereich zwischen 25 und 750 Hz repräsentativ, wobei optimale Werte zwischen 175 und 250 Hz liegen. Daraus ergibt sich ein Radius von 0,4–13 m bzw. von 1,33–1,9 m. Diese Werte entsprechen auch einem Radius eines Konverter gefäßes auf der Höhe des Metallbades.
  • Erfindungsgemäß werden diese bekannten Zusammenhänge des Doppler-Effektes zur Steuerung der die Schlackenbildung induzierenden Parameter, insbesondere zur Steuerung des Abstandes der Einblaslanze von der Metallbadoberfläche, verwendet. Hierbei entspricht die sich auf- und abbauende Schlacke der Schallquelle und ein Meßgerät dem Beobachter.
  • Die Geschwindigkeit des Schlackeauf- und abbaus u ist demnach:
    Figure 00090002
  • Während die Frequenz f' durch ein geeignetes Meßgerät gemessen wird, wird die Basisfrequenz f auf der Basis von Anfangsbedingungen festgelegt. Diese Basisfrequenz f ist die Frequenz der Schmelzbadoberfläche unter der Bedingung, daß keine Schlacke vorliegt, oder eines sonstigen festgelegten Bezugspunktes.
  • Die Frequenz der Schmelzbadoberfläche wird zu Beginn des Blasens gemessen, wenn noch keine Schlacke gebildet ist. Die Basisfrequenz f wird an die gemessene Frequenz angeglichen. Die zu messende Frequenz von Bewegungen kann durch ein Bodenspülen mit einem Inertgas wie zum Beispiel Stickstoff oder Argon hervorgerufen werden. Der Bezugspunkt richtet sich dann entweder auf die Linie der Schmelzbadoberfläche bei einem gefüllten Konverter oder auf die Linie des Konverterbodens bei einem noch nicht gefüllten Konverter.
  • Die Basisfrequenz wird demnach einmal festgelegt und kann als Konstante in die obige Abhängigkeit eingehen, so daß folgt:
    Figure 00100001
    mit k = Proportionalitätsfaktor.
  • Indem die Frequenz f' gemessen wird, kann die Geschwindigkeit u des Schlackenauf- bzw. abbaus bestimmt werden.
  • Mit Beginn der Schlackenbildung baut sich diese in Richtung Konvertermündung mit der Geschwindigkeit u1 auf; während eines späteren Zeitpunktes baut sich die Schlacke in Richtung Schmelzbadoberfläche mit der Geschwindigkeit u2 wieder ab.
  • 1 zeigt die Abhängigkeiten dieser Geschwindigkeiten sowie der betriebsoptimalen Geschwindigkeit uop, jeweils im Verhältnis zu der Frequenz f' gesehen.
  • Durch Bezug der Frequenzänderung df' über die Zeit wird eine direkte Größe für die Änderung der Geschwindigkeit des Schlackeauf- bzw. -abbaus angegeben, d. h.
  • Figure 00110001
  • In Abhängigkeit von du/dt werden die die Schlackenbildung induzierenden Parameter eingestellt, beispielsweise die Geschwindigkeit der Lanzenpositionierung in Relation zur Schmelzbadoberfläche oder und/oder der Blasimpuls und/oder das Gasmedium und/oder die Menge und Art der zuzugebenden Schlackenbilder.
  • 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Einrichtung am Beispiel eines Konverters 1 zur Herstellung von Stahl mit einer Sauerstoffeinblaslanze 2. In dem Sauerstoffaufblaskonverter 1 befindet sich die Schmelze 3 bzw. das Metallbad, wobei die Schmelzbadoberfläche mit 4 bezeichnet ist. Der einzublasende Sauerstoff wird durch die in den Konverter im wesentlichen vertikal einführbare hohle Blaslanze 2 unter Druck zugeführt (hier mit einem Pfeil dargestellt). Auf der Schmelzbadoberfläche 4 bildet sich die Schlackenschicht 5. Die Blaslanzendüse 6 ist an ihrem dem Konverter abgewandten Ende 7 über eine entsprechende Verfahreinrichtung 8 in ihrem Abstand (hier mit a bezeichnet) zur Schmelzbadoberfläche 4 veränderbar. Die in ihrem Abstand veränderte Blaslanze ist gestrichelt dargestellt. Der Konverter selbst ist an einem Tragring 9 befestigt. Bei dem dargestellten Konverter handelt es sich um einen Sauerstoffaufblaskonverter. Grundsätzlich sind über das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren auch die Parameter für das kombinierte Blasverfahren oder nur das reine Blasverfahren mit Bodendüsen einstellbar, wobei die Bodendüsen 10a, b zur Veranschaulichung mit gestrichelten Linien in 2 gekennzeichnet sind.
  • Das Meßgerät 11 zur Messung der Frequenzen der Schallwellen der sich bei dem Frischvorgang in Richtung der Konvertermündung 1a aufbauenden und später wieder abbauenden Schlackenschicht ist an einem Fixpunkt zur Schlacke angeordnet. Die Bestimmung der Geschwindigkeit des Aufbaus bzw. Abbaus der Schlackenschicht erfolgt über die Messung von f' durch das Meßgerät 11 bzw. die Messung der Änderung der Frequenzen über die Zeit (df'/dt) sowie über die Weiterleitung der gemessenen Signale x an eine Auswerteeinrichtung 12 zur Berechnung der Geschwindigkeit du/dt. Andere Schallquellen, wie Vibrationen des Blasstrahls oder des Gefäßes, ergänzen das Schallspektrum, bilden aber systematische Komponenten und können entsprechend herausgefiltert werden. Es folgt eine entsprechende Ermittlung eines Steuersignals y an eine Steuereinheit (hier schematisch mit 13 bezeichnet) zur geregelten Einstellung der Verfahreinrichtung 8 für die Einblaslanze zur optimalen Einstellung des Abstandes a.

Claims (13)

  1. Verfahren zur Steuerung eines metallurgischen Prozesses mit Bildung von Schlacke auf einer Schmelzbadoberfläche, wobei die Geschwindigkeit des Schlackenauf- und -abbaus als Steuergröße zur Einstellung der die Schlackenbildung induzierenden Parameter genutzt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schlackenbildung induzierenden Parameter den Abstand a mindestens einer Blaslanze (2) von der Schmelzbadoberfläche (4) beim Sauerstoffaufblasverfahren umfassen.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schlackenbildung induzierenden Parameter den Blasimpuls und/oder das Gasmedium und/oder Menge und Art der zuzugebenden Schlackenbilder umfassen.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit mindestens eines sich bewegenden Oberflächenpunktes der Schlacke (5) im Verhältnis zu einem Fixpunkt gemessen wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des Schlackeauf- und abbaus durch Messen eines Doppler-Effektes ermittelt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein von der Schlacke ausgesandter Parameter für die Messung des Doppler-Effektes verwendet wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Schlacke ausgesandten Schallwellen für die Messung des Doppler-Effektes verwendet werden.
  8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die von einer Absender- und Empfänger-Einheit ausgesandten Schallwellen von der Schlacke reflektiert werden.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß über die Änderung der Geschwindigkeit des Schlackeauf- und abbaus über die Zeit die Änderung der die Schlackenbildung induzierenden Para meter über die Zeit bestimmt werden.
  10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der metallurgische Prozeß ein Sauerstoffbodenblasverfahren oder ein kombiniertes Blasverfahren unter Verwendung einer Blaslanze und Bodendüsen in einem Konverter zur Stahlherstellung ist.
  11. Einrichtung zur Steuerung eines metallurgischen Prozesses unter Bildung von Schlacke auf einer Schmelzbadoberfläche, umfassend Mittel (11, 12) zur Bestimmung der Geschwindigkeit des Schlackenauf- und -abbaus Mittel (13) zur Einstellung der die Schlackenbildung induzierenden Parameter in Abhängigkeit der bestimmten Geschwindigkeit.
  12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Bestimmung der Geschwindigkeit des Schlackeauf- und -abbaus einen Schallempfänger (11) zur Ermittlung der Frequenz der von der sich bewegenden Schlacke als Schallquelle ausgehenden Schallwellen nach dem Doppler-Effekt und eine Auswerteeinrichtung (12) zur Berechnung der Geschwindigkeit des Schlackeauf- und abbaus auf Grundlage der gemessenen Frequenzen umfassen.
  13. Einrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Einstellung der die Schlackenbildung induzierenden Parameter eine Steuereinheit (13) umfassen, die mit einer Verfahreinrichtung (8) einer Blaslanze (2) zusammenwirkt und/oder mit dem Ventil an der Blaslanze zur Variation des Drucks oder Durchflusses des Gases.
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