DE10111081A1 - Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer programmgesteuerten Waschmaschine - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer programmgesteuerten Waschmaschine mit einer in einem Laugenbehälter bewegten Wäschetrommel, das mindestens an sich bekannte Programmabschnitte Einweichen und Hauptwaschen nacheinander durchläuft, wobei die durchschnittliche Laugentemperatur beim Hauptwaschen höher als die Laugentemperatur beim Einweichen ist. DOLLAR A Um Einsparungen im Energieverbrauch, Wasserverbrauch und in der Zeitdauer des Waschverfahrens zu erreichen, wird vorgeschlagen, dass der Programmabschnitt Hauptwaschen vor dem Einweichen ausgeführt wird, wobei die Waschlauge vom Hauptwaschen für das Einweichen benutzt wird.

Description

Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer programmgesteuerten Waschmaschine mit einer in einem Laugenbehälter bewegten Wäschetrommel, das mindestens an sich bekannte Pro­ grammabschnitte Einweichen und Hauptwaschen nacheinander durchläuft, wobei die durch­ schnittliche Laugentemperatur beim Hauptwaschen höher als die Laugentemperatur beim Einweichen ist.

Bei den Waschmaschinen der Anmelderin kann ein Waschprogramm durch die separate Anwahl des Einweichens ergänzt werden. Es sind aber auch Waschprogramme an sich bekannt, die mindestens das Einweichen implizieren.

In der DE 41 05 760 A1 ist ein Waschprogramm beschrieben, das die Programmabschnitte Einweichen und Hauptwaschen und einen Spül- und Schleudervorgang nacheinander ausführt. Beim Einweichen wird dem Laugenbehälter Wasser zugeführt, welches zunächst bis zum Erreichen der Einweichtemperatur aufgeheizt wird. Innerhalb dieses Aufheizschrittes werden bei Waschmaschinen mit Dosierautomatik der Waschflotte vorerst diejenigen Waschmittel- Komponenten zugeführt, die bei niedrigen Temperaturen schon ein Optimum an Wirkung zeigen. Typische Waschmittel-Komponenten sind Wasserenthärtungsmittel und enzymhaltige Weichmacher. Bei Waschmaschinen ohne Dosierautomatik kann das Waschmittel für den Programmabschnitt Hauptwaschen aus der dafür vorgesehenen Einspülkammer zu Beginn des Einweichens mit dem Leitungswasser in den Laugenbehälter eingespült werden [HEA Bilder­ dienst Wäschepflege im Haushalt 6.5, 1992, S. 14].

Nach Erreichen der eingestellten Einweichtemperatur wird das Waschgut, zur Erhöhung der Reinigungswirkung, in definierten Zeitintervallen langsamen reversierenden Bewegungen der Waschtrommel ausgesetzt, wobei die Laugentemperatur nach DE 41 05 760 A1 konstant gehalten wird. Es ist aber auch bekannt, die einmalig aufgeheizte Waschlauge wieder abkühlen zu lassen.

Beim sich anschließenden Hauptwaschen wird die Temperatur der Waschlauge auf die vom Benutzer voreingestellte Hauptwaschtemperatur erhöht, während sich gleichzeitig die Wasch­ trommel in Vor- und Gegenrichtung dreht, um den Schmutz vom Waschgut zu lösen. Bei bekannten Haushaltwaschmaschinen, beispielsweise die von der Anmelderin hergestellte und vertriebene W 935, ist es üblich, am Ende des Hauptwaschens ab einer Hauptwaschtemperatur von 70°C der Lauge zusätzliches Wasser zuzuführen, damit die heiße Lauge abkühlt und somit Abflussrohre aus Kunststoff nicht beschädigt werden. Als Nachteil zeigt sich hier der zusätz­ liche Wasserverbrauch.

Nach Abschluss der Reinigungsprozeduren und der Laugenkühlung wird die Wäsche ent­ wässert und die Lauge abgepumpt.

Waschverfahren, die zumindest die Programmabschnitte Einweichen und Hauptwaschen aufweisen, sind durch zahlreiche Patentschriften (DE 41 05 760 A1, DE 41 09 728 A1, DE 42 35 511 A1) und weitere Fachliteratur ([G. E. Wegener: Elektrische Haushaltsgeräte; Hüthig & Pflaum Verlag, 1. Auflage, 2000, S. 293], [H.-G. Hloch, H. Krüßmann, R. Puchta, E. Stübler: Reinigung und Pflege von Textilien im Haushalt; Neuer Merkur Verlag, 1. Auflage, 1989, S 199f] bekannt. Den Beschreibungen der genannten Literatur ist gemein, dass das Einweichen vor dem Hauptwaschen ausgeführt wird.

Nachteilig auf die Energiebilanz der bekannten Waschverfahren wirkt sich während des Einweichens sowohl der geregelte Temperaturverlauf zum Halten der Laugentemperatur als auch der ungeregelte, bei dem die einmalig aufgeheizte Lauge abkühlt, aus. Beim geregelten Temperaturverlauf wird Heizenergie zum Halten der Laugentemperatur benötigt. Hingegen muss beim einmaligen Aufheizen der Abfall der Laugentemperatur zum Erreichen der ange­ wählten Hauptwaschtemperatur wieder ausgeglichen werden.

Der Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, ein Waschverfahren zu entwickeln, welches zu Einsparungen im Energieverbrauch und Wasserverbrauch führt und die Zeitdauer des Wasch­ verfahrens verringert.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Waschen von Wäsche mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.

In der Erfindung wird die Reihenfolge der Programmabschnitte Einweichen und Hauptwaschen so umgestellt, dass der Programmabschnitt Hauptwaschen direkt vor dem Einweichen durch­ laufen wird und beim Einweichen die aufgeheizte Waschlauge vom Hauptwaschen verwendet wird.

Hierdurch erhöht sich die Eingangstemperatur beim Einweichen, da diese der Ausgangs­ temperatur des Hauptwaschens entspricht, so dass für das Einweichen ausschließlich die Restwärme des Hauptwaschens genutzt wird, und somit mindestens diejenige Energie innerhalb des Einweichens, die zum Halten der Laugentemperatur notwendig ist bzw. bei einmalig aufgeheizter Lauge, die Wärmeenergie, die durch das Abkühlen der Waschlauge beim Einweichen abgeführt wird, eingespart wird.

Die Erhöhung der Laugentemperatur beim Einweichen führt zu einer verbesserten Reinigungs­ wirkung.

Eine vorteilhafte Optimierung der Erfindung nutzt die verbesserte Reinigungswirkung dazu, die Laugentemperatur gegenüber der angewählte Hauptwaschtemperatur zu verringern, so dass der Energieverbrauch zusätzlich reduziert wird.

Eine weitere Ausnutzung der erhöhten Reinigungswirkung besteht darin, die Behandlungsdauer des Einweichens gegenüber der vom Benutzer ausgewählten Einweichzeit zu verkürzen.

Außerdem liefert eine Kombination der genannten Optimierungsvorschläge Anpassungs­ möglichkeiten an individuelle Anforderungen bzgl. der Waschqualität und des Energiever­ brauchs.

Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Waschen von Wäsche mit den Programmabschnitten Hauptwaschen und Einweichen wird nachfolgend anhand eines schematischen Verfahrens-Diagramms beschrieben.

Das Diagramm stellt prinzipiell den Temperaturverlauf der Waschflotte in Abhängigkeit der Zeit von den oben genannten Programmabschnitten dar.

Um den Einweichvorgang energiesparend durchzuführen werden im erfindungsgemäßen Waschverfahren die Programmabschnitte Hauptwaschen und Einweichen nacheinander durchlaufen.

Zu Beginn des Programmabschnitts Hauptwaschen (Phase I) wird das Hauptwaschmittel aus der dafür vorgesehenen Einspülkammer über das Leitungswasser eingespült. Die in den Laugenbehälter eingeleitete Lauge wird in dieser Phase I direkt in einem Schritt auf die Laugentemperatur T_HW aufgeheizt. Die Laugentemperatur T_HW ist gegenüber der vom Benutzer ausgewählten Hauptwaschtemperatur um ca. 8% verringert, um so den Energiebedarf zu reduzieren.

An das Erreichen der vorgegebenen Hauptwaschtemperatur schließt sich die Phase II an, in der die Laugentemperatur konstant gehalten wird.

Während der Phasen I und II reversiert die Waschtrommel mit einer Trommeldrehzahl von ca. 50 U/min bei geringen Stillstandzeiten (ca. 5 Sekunden).

Dabei ist die Waschdauer (Phase I und Phase II) abhängig von der Wassereinlauftemperatur, der Waschtemperatur, der Wäscheart und -menge, der Heizleistung und der Wassermenge. Sie beträgt ungefähr 45 Minuten.

Da das Einweichen direkt nach dem Hauptwaschen durchgeführt wird und die aufgeheizte Waschlauge vom Hauptwaschen benutzt wird, entspricht die Eingangstemperatur T_EW,ein des Einweichens der Laugentemperatur T_HW vom Hauptwaschen.

Beim Einweichen in der Phase III reversiert die Waschtrommel ca. alle 5 Minuten für 30 Sekunden, wobei der Lauge keine Heizenergie für die Temperierung zugeführt wird, so dass sie mit zunehmender Behandlungsdauer abkühlt. Diese Abkühlung macht ein Zumischen von Kühlwasser zur Lauge am Ende der Phase III unnötig, so dass sie vor den Spül- und Schleu­ dervorgängen direkt abgepumpt wird.

Da sich im erfindungsgemäßen Verfahren die mittlere Einweichtemperatur erhöht, verbessert sich die Reinigungswirkung. Sie kann in vorteilhaften Ausführungsformen des Verfahrens dazu genutzt werden, die Behandlungsdauer beim Einweichen oder die Hauptwaschtemperatur zu senken. Ist beispielsweise eine Hauptwaschtemperatur von 60°C angewählt, so kann die Zeitdauer des Einweichens von 120 min auf 80 min reduziert werden.

Claims (3)

1. Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer programmgesteuerten Waschmaschine mit einer in einem Laugenbehälter bewegten Wäschetrommel, das mindestens an sich bekannte Programmabschnitte Einweichen und Hauptwaschen nacheinander durchläuft, wobei die durchschnittliche Laugentemperatur beim Hauptwaschen höher als die Laugentemperatur beim Einweichen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Programmabschnitt Hauptwaschen vor dem Einweichen ausgeführt wird, wobei die Waschlauge vom Hauptwaschen für das Einweichen benutzt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die tatsächliche Laugentemperatur des Hauptwaschens gegenüber der angewählten Behandlungstemperatur des Hauptwaschens verringert wird.

3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsdauer vom Einweichen gegenüber einer angewählten Einweichzeit oder der programmspezifischen Einweichzeit verringert wird.