DE10108640A1 - Sensoranordnung zur kontaktlosen Strommessung - Google Patents
Sensoranordnung zur kontaktlosen StrommessungInfo
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Abstract
Es ist eine Sensoranordnung zur kontaktlosen Strommessung mit zwei gegensinnig stromdurchflossenen Leiterabschnitten (L1, L2) angegeben und mit zwei Sensoren (S1, S2), welche bevorzugt in einem gemeinsamen Chip (IC) parallel zur Leiterebene angeordnet sind. In einer Auswerteschaltung (SK, FK) wird ein durch Verknüpfung der Meßwerte (M1, M2) der Sensoren (S1, S2) gebildetes Meßsignal bereitgestellt. Die Sensoren (S1, S2) sind dabei so ausgebildet, daß jeweils eine Magnetfeldkomponente, welche vom zu messenden Strom (I1, I1') hervorgerufen ist, in der von den Leiterabschnitten aufgespannten Ebene (xz) erfaßt wird. Die beschriebene Schaltung ist einfach aufbaubar und weist eine geringe Empfindlichkeit gegenüber fertigungsbedingten Positionstoleranzen auf.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sensoranordnung zur
kontaktlosen Strommessung.
Die Messung eines Stromes mittels des Magnetfeldes, welches
von einem stromdurchflossenen Leiter hervorgerufen wird, ist
hinreichend bekannt. Dabei wird der zu messende Strom kon
taktlos mit einem Magnetfeldsensor, beispielsweise einem
Hall-Element oder einer Feldplatte, erfaßt. Bei dieser Metho
de ist es nicht erforderlich, den Stromkreis zur Messung zu
öffnen. Somit entfallen Kontaktierungsprobleme. Da der Meß
kreis vom zu messenden Strom galvanisch getrennt ist, können
auch Messungen an hohen Spannungen gefahrlos durchgeführt
werden. Weiterhin ist die Strommessung mit der beschriebenen
Methode praktisch verlustleistungs- und rückwirkungsfrei.
Den beschriebenen Vorteilen der kontaktlosen Strommessung
stehen jedoch in der Praxis gravierende Nachteile gegenüber.
Insbesondere bei kleinen und mittleren Stromstärken ist das
den stromdurchflossenen Leiter umgebende Magnetfeld verhält
nismäßig klein. Ein Strom von 10 A durch einen kreisrunden
Leiter beispielsweise bewirkt im Abstand 2 mm von der Leiter
achse ein Feld von 1 mT. Daraus ergibt sich die Forderung,
daß ein Magnetfeldsensor möglichst nahe am Leiter anzuordnen
ist.
In praktischen Anwendungen können Meßfehler mit dem beschrie
benen Meßprinzip beispielsweise dadurch entstehen, daß die
Relativposition des Sensors zum Leiter, genauer zur Leiter
achse, Schwankungen unterworfen ist, beispielsweise aufgrund
von Fertigungstoleranzen. Das Magnetfeld um einen stromdurch
flossenen Leiter ist proportional zum Kehrwert des Abstands
des Sensors zur Leiterachse. So führt eine Lageabweichung in
radialer Richtung vom Leiter von 0,1 mm im obigen Zahlenbeispiel
bereits zu einem relativen Meßfehler von 4,8%. Neben
fertigungsbedingten Fehlern, welche noch verhältnismäßig ein
fach herauskalibrierbar sind, können weitere Meßfehler durch
thermische Effekte, Verdunstungen von Weichmachern in Plasto
meren oder Aufquellen durch Absorption von Wasserdampf auf
treten. Eine weitere Fehlerquelle der beschriebenen Strommeß-
Methode sind Hintergrundfelder, beispielsweise das Erdfeld,
remanente Felder nahegelegener Eisenteile sowie transiente
Störimpulse bedingt durch Zündspulen, Bürstenfeuer etc., wel
che alle zu einer Verfälschung eines Meßergebnisses beitragen
können. Es ist bekannt, durch Hintergrundfelder bedingte Meß
fehler beispielsweise durch Mu-Metall-Schirme oder durch dif
ferentielle Messungen mittels einer S-förmigen Leiterschleife
zu vermeiden. Weiterhin können zur Vermeidung von Positi
onstoleranzfehlern mit Trafoblechen oder Magnetkeramiken ein
konzentrierter magnetischer Fluß sowie ein Luftspalt erzeugt
werden, in dem das Feld nahezu homogen ist. Praktische Reali
sierungen dieser beschriebenen Meßvorrichtungen haben jedoch
den Nachteil, daß sie von Temperaturkennlinien der Magnet
werkstoffe abhängig sowie mit hohem Gewicht und hohen Her
stellungskosten verbunden sind.
In dem Dokument "Non-plate-like Hall magnetic sensors and
their applications" von R. S. Popovic, Sensors and Actuators
85 (2000) 9-17, ist ein vertikaler Hall-Sensor angegeben,
welcher ein Magnetfeld erfassen kann, das parallel zur Chip-
Oberfläche des Hall-Sensors besteht.
Herleitungen zur analytischen Feldberechnung von Magnetfel
dern um rechteckförmige Leiter können beispielsweise dem Do
kument "Electrodynamics of Electrical Machines", Milos Stafl,
Czechoslovak Academy of Sciences, 1967, Seiten 65 ff. entnom
men werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sensoranord
nung zur kontaktlosen Messung eines Stroms anzugeben, welche
bei einfachem Aufbau unempfindlich gegenüber Fertigungstole
ranzen ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer Sensoranordnung
zur kontaktlosen Strommessung gelöst, aufweisend
- - einen ersten Leiterabschnitt zum Führen eines zu messenden Stroms,
- - einen zweiten Leiterabschnitt, der in gleicher Erstrec kungsrichtung wie der erste Leiterabschnitt und von diesem beabstandet angeordnet ist, zum Führen des zu messenden Stroms in bezüglich erstem Leiterabschnitt gegensinniger Stromrichtung,
- - einen ersten Sensor zum Erfassen einer vom zu messenden Strom hervorgerufenen Magnetfeldkomponente parallel zu der von den Leiterabschnitten aufgespannten Ebene, der einen er sten Meßwert bereitstellt,
- - einen zweiten Sensor zum Erfassen einer vom zu messenden Strom hervorgerufenen Magnetfeldkomponente, parallel zu der von den Leiterabschnitten aufgespannten Ebene, der einen zweiten Meßwert bereitstellt, und
- - eine Auswerteschaltung, die zur Übermittlung von erstem und zweitem Meßwert mit erstem und zweitem Sensor gekoppelt ist, und die ausgangsseitig ein durch Verknüpfung von erstem und zweitem Meßwert gebildetes Meßsignal bereitstellt.
Der erste und der zweite Leiterabschnitt können parallel ne
beneinander angeordnet sein. Soweit im Rahmen immer unver
meidlicher Leiterverluste möglich, kann der Strombetrag im
ersten Leiterabschnitt gleich dem Strombetrag im zweiten Lei
terabschnitt sein.
Die Sensoren sind zum Erreichen einer guten Paarung bevorzugt
gleichartig ausgeführt und weisen insbesondere gleiche Emp
findlichkeit auf.
Sind die Sensoren als Hall-Sensoren ausgebildet, so erfolgt
die Bereitstellung des Meßsignals mittels der Auswertschaltung
durch Differenzbildung, wenn die Sensoren beispielsweise
gleiche Orientierung haben und in gleicher Richtung von einem
Erregerstrom oder Primärstrom durchflossen sind. Bei ver
schiedener Stromrichtung oder verschiedener Ausrichtung oder
Orientierung der Sensoren ist sinngemäß eine Anpassung der
Auswerteschaltung, insbesondere der Verknüpfung von erstem
und zweitem Meßwert, vorzunehmen.
Das beschriebene, differentiell arbeitende Meßsystem ist
weitgehend unabhängig von der exakten lateralen Position der
Sensoren bezüglich der Leiterabschnitte, und praktisch unab
hängig von homogenen magnetischen Hintergrundfeldern.
Die Sensoren sind dabei bevorzugt gemeinsam in einer Ebene
angeordnet, welche senkrecht auf der Vorzugsrichtung der Lei
terabschnitte steht.
Das in der Auswerteschaltung gewonnene Meßsignal ist ein
hochgenaues Abbild der Stromstärke und der Richtung des
Stroms durch beide Leiterabschnitte und kann somit zur berüh
rungslosen Strommessung mit allen bereits eingangs genannten
Vorteilen, wie Verlustfreiheit, Rückwirkungsfreiheit, galva
nische Trennung, gefahrlose Messung hoher Spannungen sowie
Verzicht auf Öffnung des Stromkreises zur Messung herangezo
gen werden.
Insbesondere ist die beschriebene Sensoranordnung gut inte
grierbar, da die Leiterabschnitte beispielsweise Leiterbahnen
einer gedruckten Schaltung sein können, auf die ein Chip auf
gelötet ist, welcher die beiden Sensoren umfaßt.
Zusätzlich zu den beschriebenen, zwei Sensoren können auch
weitere Sensoren, beispielsweise zur weiter verbesserten Un
terdrückung homogener Hintergrundfelder, vorgesehen sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung sind die Sensoren in einem gemeinsamen Application Specific
Integrated Circuit, ASIC, integriert. Der Chip bezie
hungsweise das ASIC ist dabei bevorzugt parallel zu der von
den Leiterabschnitten aufgespannten Ebene angeordnet. Die
Sensoren sind dabei bevorzugt auf einer gemeinsamen Hauptflä
che des Chips angeordnet.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung sind die Sensoren Hall-Elemente. Hall-Elemente
weisen neben einer sehr guten Integrierbarkeit eine hohe Meß
genauigkeit auf.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung sind die Sensoren als vertikale Hall-Elemente
ausgebildet zur Erfassung von Magnetfeldkomponenten parallel
zu einer Hauptfläche des ASIC. Demnach messen die Sensoren
jeweils eine Komponente des Magnetfeldes, welche zum einen in
der Chip-Ebene liegt, das heißt parallel zur Hauptfläche des
Chips und parallel zu den Leiterzweigen und zum anderen nor
mal oder senkrecht zur Richtung des Stromflusses angeordnet
ist.
Vertikale Hall-Sonden weisen insbesondere eine gute Lang
zeitstabilität auf, so daß, falls überhaupt ein Abgleich oder
eine Kalibrierung erforderlich ist, eine einmalige Kalibrie
rung nach der Fertigung ausreicht. Zudem weisen Hall-Sensoren
eine geringe Empfindlichkeit bezüglich homogener Hintergrund
felder auf.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung haben die Leiterabschnitte jeweils einen recht
eckförmigen Querschnitt. Der rechteckförmige Querschnitt der
Leiterabschnitte bietet zum einen eine gute Feldhomogenität
und zum anderen besitzt eine derartige Sensoranordnung eine
geringe Empfindlichkeit gegenüber fertigungsbedingten oder
zeitstabilitätsbedingten Positionstoleranzen zwischen den
Sensoren und den Leiterabschnitten. Zusätzlich können recht
eckförmige Leiterquerschnitte beispielsweise dann problemlos
vorgesehen sein, wenn die Leiterabschnitte Leiterbahnen oder
Kupferbahnen oder Aluminiumbahnen gedruckter Schaltungen in
einer Verdrahtungsebene, beispielsweise auf einer Leiterpla
tine, PCB(Printed Circuit Board), sind.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung ist die von den Leiterabschnitten aufgespannte
Ebene parallel zu einer Hauptfläche des ASIC angeordnet und
eine von den Leiterabschnitten gebildete Symmetrieebene ist
zugleich eine Symmetrieebene bezüglich der Anordnung der Sen
soren im ASIC. Eine hohe Symmetrie der Anordnung gewährlei
stet zum einen die Möglichkeit exakter Messungen und zum an
deren eine gute Integrierbarkeit der Anordnungen. Sollte die
Symmetrieebene der Sensoren in einer Richtung senkrecht zur
Stromrichtung, beispielsweise parallel zu den Leiterabschnit
ten und zu einer Hauptfläche des ASIC um einen bestimmten Be
trag abweichen, so weist die vorliegende Sensoranordnung le
diglich, wie bereits beschrieben, eine verhältnismäßig gerin
ge Empfindlichkeit gegenüber derartigen Lagetoleranzen auf.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung ist eine U-förmige Leiterschleife vorgesehen,
deren Schenkel je einen der beiden Leiterabschnitte umfassen.
Die Leiterschleife, insbesondere derjenige Teil, welcher die
beiden Leiterabschnitte miteinander verbindet, ist dabei in
hinreichendem Abstand zum Sensor-ASIC vorzusehen, um das Mag
netfeld im Bereich der Sensoren nicht unzulässig zu verfäl
schen. Eine derartige Leiterschleife hat weiterhin den Vor
teil, daß sie einfach herstellbar ist und daß die Leiterab
schnitte nahezu auf gleichem Potential sind. Hierdurch kann
beispielsweise der Abstand der Leiterabschnitte voneinander
verringert sein. Ein marginaler Spannungsabfall zwischen den
beiden Leiterabschnitten ist üblicherweise unvermeidlich,
aber zeigt keine relevanten negativen Auswirkungen bei be
schriebener Schaltungsanordnung.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung sind die Leiterabschnitte von Leiterbahnen auf
einer Platine umfaßt, auf der das ASIC befestigt ist.
Die Leiterabschnitte L1, L2, beziehungsweise die U-förmige
Leiterschleife können auch vorteilhaft als Metallbahnen di
rekt auf der IC-Oberfläche oder als speziell ausgestaltetes
Leadframe des ASIC ausgebildet sein.
Dabei kann das ASIC unmittelbar, beispielsweise mit seinen
Versorgungspins, auf den Leiterabschnitten verlötet sein. Die
Leiterabschnitte können beispielsweise ein Teil eines Zulei
tungspaares zur Spannungsversorgung einer weiteren Bauteil
gruppe sein. In diesem Fall kann mit der Sensoranordnung be
sonders vorteilhaft der Strombedarf der weiteren Bauteilgrup
pe ermittelt werden. Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich da
durch, daß die zum Betrieb der Sensoranordnung erforderliche
Versorgungsspannung unmittelbar aus den Leiterbahnen, welche
die Leiterabschnitte umfassen, bezogen werden kann. Selbst
verständlich kann bei derartiger Ausführung der Sensoranord
nung aufgrund der hier erforderlichen Potentialdifferenz zwi
schen den Leiterzweigen keine Leiterschleife in U-Form, wie
im vorherigen Abschnitt beschrieben, vorgesehen sein.
Der erste Leiterabschnitt kann Teil einer Leiterbahn sein,
der die Versorgungsspannung eines Schaltungsblockes führt,
und der zweite Leiterabschnitt kann von einer Leiterbahn um
faßt sein, welche das Massepotential zur Versorgung eines
Schaltungsblockes führt.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung ist die laterale Ausdehnung des Querschnitts
durch einen der beiden Leiterabschnitte in der von diesen
aufgespannten Ebene groß gegenüber der Summe aus dem Abstand
der Leiterabschnitte voneinander und dem Abstand zwischen den
Sensoren und den Leiterabschnitten. Die Summe aus dem Abstand
der Leiterabschnitte voneinander und dem Abstand zwischen den
Sensoren und den Leiterabschnitten kann durch Produktbildung
dieses Zwischenergebnisses mit einem Sicherheitsfaktor grö
ßer 1 erhöht sein. Gegenüber dieser vergrößerten Zahl kann
die laterale Ausdehnung des Querschnitts durch die beiden
Leiterabschnitte in der von diesen aufgespannten Ebene groß
sein. Dabei ist jedoch zu beachten, daß die laterale Ausdeh
nung des Querschnitts durch die beiden Leiterabschnitte in
der von diesen aufgespannten Ebene nach oben dadurch begrenzt
ist, daß die zu messende Feldkomponente mit zunehmender late
raler Ausdehnung abnimmt und somit die Gesamtempfindlichkeit
und damit die Auflösung der Strommessung sinkt. Der Abstand
der Leiterabschnitte voneinander hingegen ist nach unten
durch die Spannungsfestigkeit zwischen den beiden Leiterab
schnitten begrenzt. Es kann von Vorteil sein, in einen zwi
schen den Leiterabschnitten gebildeten Zwischenraum zur Erhö
hung der Durchschlagfestigkeit einen Isolierstoff einzubrin
gen, welcher genau definierte Durchschlageigenschaften hat.
Die Umgebungsluft ist als ein solcher Isolierstoff schlecht
geeignet, da ihre Durchschlagfestigkeit unter anderem vom
Schwankungen unterworfenen Feuchtegehalt der Luft abhängt.
Einzubringende Isolierstoffe können beispielsweise ein Iso
lierlack oder eine Vergußmasse sein.
Der Abstand zwischen den Sensoren und den Leiterabschnitten
sollte möglichst gering gewählt werden. Hierdurch wird eine
geringstmögliche Empfindlichkeit gegenüber Fehlpositionierun
gen der Symmetrieebene der Sensoren bezüglich der Symmetriee
bene der Leiterabschnitte zueinander erzielt.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung umfaßt die Auswerteschaltung einen Differenz
bildner, mit einem Plus-Eingang, der mit dem ersten Sensor
gekoppelt ist, und mit einem Minus-Eingang, der mit dem zwei
ten Sensor gekoppelt ist, und mit einem Ausgang, der mit dem
Eingang eines Schwellwertdetektors verbunden ist und das Meß
signal mit einem vorgebbaren Schwellwert vergleicht. Je nach
Orientierung der Sensoren sowie in Abhängigkeit vom Erregerstrom,
wenn es sich um Hall-Sensoren handelt, kann anstelle
der Differenzbildung auch eine Summenbildung erforderlich
sein.
Dem Differenzbildner kann eine Verstärkerstufe nachgeschaltet
sein. Bei Überschreitung eines oberen Schwellwertes oder bei
Unterschreiten eines unteren Schwellwertes kann von der Aus
werteschaltung beispielsweise ein Fehlersignal generiert wer
den, welches beispielsweise ein Detektieren eines Kurzschlus
ses in einem Schaltkreis ermöglicht. In diesem Fall kann bei
spielsweise ein Schalter von der Auswerteschaltung angesteu
ert werden, der die Stromzuführung unterbricht. Alle be
schriebenen und für eine derartige Auswerteschaltung erfor
derlichen Schaltungsteile können extern vorgesehen oder alle
in einem ASIC integriert sein.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind Gegenstand der Un
teransprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend an mehreren Ausführungsbei
spielen anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste, beispielhafte Ausführungsform einer er
findungsgemäßen Sensoranordnung in einem Quer
schnitt,
Fig. 2 die Feldkomponente der magnetischen Induktion gemäß
Fig. 1 in x-Richtung auf der Chipoberfläche,
Fig. 3 die Differenz der Magnetfeldkomponenten an den Sen
soren der Anordnung gemäß Fig. 1 in x-Richtung in
Abhängigkeit von einer Lagetoleranz der Meßanordnung
sowie für verschiedene Parameterwerte der Abstände
der Sensoren voneinander,
Fig. 4 den relativen Meßfehler der Anordnung in Abhängig
keit von einer Lagetoleranz für verschiedene Parame
terwerte des Abstands der Sensoren voneinander,
Fig. 5 eine beispielhafte Weiterbildung der Meßanordnung
gemäß Fig. 1 mit einer Leiterschleife in U-Form,
Fig. 6 eine weitere, beispielhafte Weiterbildung der Meß
anordnung gemäß Fig. 1 zur Messung des Versorgungs
stromes eines Schaltblockes und
Fig. 7 eine beispielhafte Auswerteschaltung der Sensor-
Meßwerte mit Schwellwertdetektion.
Als Chipoberfläche oder Hauptfläche des Chip ist im folgenden
jene Oberfläche des integrierten Schaltkreises bezeichnet, an
der die Struktur der Schaltung beispielsweise mittels Photo
lithographie, Ätztechnik, Implantationsschritten, Diffusions
schritten und Oxidationsschritten aufgebracht wird. Dabei be
finden sich die aktiven Elemente, wie beispielsweise die
Hall-Sonden, in einer geringen Tiefe von einigen Mikrometern
unter der festen Oberfläche des integrierten Schaltkreises.
Diese geringe Tiefe findet in der weiteren Betrachtung aus
Gründen der einfacheren und übersichtlicheren Darstellung
keine Berücksichtigung.
Fig. 1 zeigt eine Sensoranordnung zur kontaktlosen Strommes
sung in einem Querschnitt durch einen rechteckförmigen ersten
Leiterabschnitt L1 und einen rechteckförmigen zweiten Leiter
abschnitt L2, welche parallel verlaufen und gegensinnig von
einem betragsmäßig gleichen Strom durchflossen sind. Der
Strom im ersten Leiterabschnitt L1 ist dabei mit I1, der
Strom im zweiten Leiterabschnitt L2 mit I1' bezeichnet. Die
Leiterabschnitte L1, L2 sind parallel und voneinander beab
standet angeordnet und verlaufen nebeneinander in einer Ebe
ne. Im in Fig. 1 eingezeichneten, kartesischen Koordinaten
system ist diese Ebene die xz-Ebene. Parallel zu dieser von
den Leiterabschnitten L1, L2 aufgespannten und an deren Ober
flächen entlang verlaufenden Ebene ist in einem Abstand h ein
integrierter Schaltkreis IC, welcher als Application Specific
Integrated Circuit, ASIC, ausgeführt ist, angeordnet. Dieser
weist auf einer den Leiterabschnitten L1, L2 zugewandten
Hauptseite Lic einen ersten Sensor S1 sowie einen auf dem
ASIC symmetrisch zum ersten angeordneten zweiten Sensor S2
auf.
In Fig. 1 ist die Sensoranordnung nicht in idealsymmetri
schen Verhältnissen dargestellt, sondern mit einer überzeich
net dargestellten Positionstoleranz eps, welche fertigungsbe
dingt sein kann und welche den Abstand der Symmetrieachse des
integrierten Schaltkreises IC bezüglich der Sensoren S1, S2
von der Symmetrieachse der Leiterabschnitte L1, L2 bezeich
net, die im gezeigten Querschnitt gerade die y-Achse des ein
gezeichneten Koordinatensystems ist. Der Abstand der Sensor
mitten der Sensoren S1, S2 von der Symmetrieachse des inte
grierten Schaltkreises IC ist jeweils mit ds/2 bezeichnet.
Die Leiterabschnitte L1, L2 weisen jeweils einen Abstand d
von ihrer Symmetrieebene auf, welche in vorliegender Darstel
lung die yz-Ebene ist. Daraus ergibt sich, daß die Leiterab
schnitte L1, L2 insgesamt einen Abstand 2d voneinander auf
weisen. Die Abmessung der Leiterabschnitte L1, L2, welche
symmetrisch zueinander ausgebildet sind, in x-Richtung ist
jeweils mit 2a bezeichnet, während die Ausdehnung der Leiter
abschnitte in y-Richtung, also die Dicke der Leiterabschnitte
L1, L2, mit 2b bezeichnet ist. Die Ebene schließlich, in wel
cher sich die Hauptfläche des integrierten Schaltkreises,
demnach die aktive Vorderseite des IC mit den integrierten
Sensoren S1, S2 befindet, ist mit Lic bezeichnet.
Bei der Dimensionierung der Geometrie der beschriebenen Sen
soranordnung gemäß Fig. 1 ist zu beachten, daß sich der in
tegrierte Schaltkreis IC an jenen Kanten befindet, an der die
beiden Leiterabschnitte den geringsten Abstand zueinander ha
ben. Dort befindet sich der als ASIC ausgebildete, integrierte
Schaltkreis IC direkt über dieser Kannte. Der integrierte
Schaltkreis IC weist zumindest zwei Sensoren S1, S2 auf, wel
che jeweils eine Magnetfeldkomponente erfassen können, die
parallel zu der xz-Ebene, also der Ebene der Hauptfläche des
integrierten Schaltkreises, liegt und zugleich senkrecht zur
Richtung des Stromflusses I1, I1' angeordnet ist. Mit einer
Auswerteelektronik, welche im integrierten Schaltkreis IC an
geordnet sein kann oder extern vorgesehen sein kann, ist eine
Erfassung der Meßwerte der Sensoren und deren Verknüpfung zu
einem Meßsignal möglich. Ein derart gewonnenes Meßsignal ist
ein hochgenaues Abbild der Stromstärke I1, I1' in den Leiter
abschnitten L1, L2 und kann somit zur berührungslosen Strom
messung verwendet sein.
Bezüglich der eingezeichneten Positionstoleranz eps zeigt die
Meßanordnung gemäß Fig. 1 lediglich eine geringe Empfind
lichkeit.
Die x-Komponente der magnetischen Induktion B, welche von den
als vertikale Hall-Sensoren ausgebildeten Sensoren erfaßbar
und von den Strömen I1, I1' hervorgerufen wird, ist im fol
genden mit Bx bezeichnet.
Bei der Dimensionierung der Geometrie der Meßanordnung gemäß
Fig. 1 können nachfolgend erläuterte Angaben vorteilhaft
sein: Eine große Leiterbreite 2a führt zu einer weiter ver
besserten Unempfindlichkeit der Meßanordnung gegenüber Lage
toleranzen eps. Der Feldverlauf der x-Komponente des Magnet
feldes Bx an der interessierenden Position y = b + h führt da
bei zu einer weitgehend konstanten Magnetfeldkomponente Bx
über den Leiterabschnitten L1, L2, das heißt für x-Werte von
-(d + a) bis -d und von +d bis +(d + a) und für y = b + h. Wird nun
einer der beiden Sensoren S1 im Punkt
(x, y, z) = (d + a, b + h, z)
und der andere Sensor S2 im Punkt
(x, y, z) = (-d - a, b + h, z)
plaziert, so ist die Differenz der beiden Sensorsignale wei
testgehend unabhängig von kleinen Lagetoleranzen eps des ge
samten IC im Referenzsystem der Leiterabschnitte L1, L2, ins
besondere dann, wenn die beiden Sensoren S1, S2 wie in der
gezeigten Ausführungsform in einem gemeinsamen Bauelement IC
integriert sind und deshalb eine genau definierte Entfer
nung ds voneinander haben, welche dann Toleranzen in der Grö
ßenordnung unter 1 µm unterworfen ist.
Die Sensoren S1, S2 sollten jeweils so angeordnet sein, daß
die erste Ableitung der B-Feldkomponente in x-Richtung Bx ge
rade verschwindet. Die exakte Position wird in der Praxis üb
licherweise durch eine numerische Feldberechnung zu gewinnen
sein. Eine besonders vorteilhafte Position des ersten Sensors
S1 am Ort x1 und des zweiten Sensors S2 am Ort x2 ergibt sich
aus den folgenden Bedingungen:
und aus Symmetriegründen
x2 = - x1.
In erster Näherung gilt jedoch für eine vorteilhafte Position
des ersten Sensors S1:
x1 ≅ d + a.
Als besonders vorteilhaft für die beschriebene Unempfindlich
keit gegen Positionstoleranzen sind Leiterbahnen mit einer
Breite 2a, für die gilt:
2a » 2d + h.
Die Leiterbreite 2a ist dabei zu großen Werten hin dadurch
begrenzt, daß das Feld Bx in der xz-Ebene oder einer dazu pa
rallelen Ebene mit y = b + h mit zunehmendem Parameter a ab
nimmt und damit die Empfindlichkeit und folglich auch die
Auflösung der gesamten Strommeß-Anordnung sinkt.
Bei der Dimensionierung der Dicke 2b der Leiterabschnitte L1,
L2 ist zu beachten, daß der Abstand der Sensoren zu den
stromdurchflossenen Leiterabschnitten L1, L2 im Interesse ei
ner hohen Meßauflösung möglichst gering sein sollte. Demnach
sollte die Leiterdicke 2b verhältnismäßig klein sein und zu
dem sollte der Abstand h der Sensoren S1, S2 von den Leiter
abschnitten L1, L2 ebenfalls klein sein. Die Sensoren S1, S2
selbst können beispielsweise bis zu einer maximalen Tiefe von
einigen µm in die Chip-Oberfläche Lic beziehungsweise dessen
aktive Vorderseite eindiffundiert sein. Folglich ist die be
schriebene Meßanordnung besonders gut für eine Montage unmit
telbar auf einer Leiterplatte PCB, Printed Circuit Board, ge
eignet, wobei die Leiterabschnitte L1, L2 als Leiterbahnen
auf der Platinenoberseite ausgeführt sind, welche in diesem
Fall eine Dicke 2b von beispielsweise 35 µm haben. Selbstver
ständlich sind die Leiterbahnen L1, L2 auf derjenigen Plati
nenoberseite angeordnet, auf der auch der integrierte Schalt
kreis IC zu befestigen ist.
Zu kleinen Werten hin ist die Leiterdicke 2b selbstverständ
lich von der maximal zulässigen Stromdichte im Leitermaterial
bestimmt. Diese wiederum hängt ab von der Gestaltung von
Kühlflächen, der Zuverlässigkeit und der Lebensdauer der Lei
ter und der diese gegebenenfalls umgebenden Verbundmassen so
wie von einem maximal zulässigen Spannungsabfall an den Lei
tern L1, L2.
Für die Dimensionierung des Abstandes h zwischen der
Hauptfläche Lic des integrierten Schaltkreises IC und den
Leiterabschnitten L1, L2 gilt, daß der Abstand h zwar, wie
bereits ausgeführt, prinzipiell möglichst gering sein sollte,
zu kleinen Werten hin jedoch durch die Spannungsfestigkeit
zwischen Leitern und Chip L1, L2, IC gegeben ist, wobei gege
benenfalls die gesetzlich geforderten Isolationsklassen sowie
sicherheitstechnische Aspekte zu beachten sind. Zu vermeiden
ist dabei insbesondere, daß bei einem zu kleinen Wert des Ab
standes h ein elektrischer Überschlag von einem der Leiterab
schnitte L1, L2 auf den integrierten Schaltkreis IC erfolgt.
Den minimal erforderlichen Abstand h kann man mit der Formel
Umax = Emax hmin s,
ermitteln; mit dem Produkt Umax gleich geforderte Spannungs
festigkeit in Volt, Emax gleich Durchschlagfestigkeit des
Isolators zwischen IC und Leiterbahn, abhängig von der Art
des gewählten Isolators wie beispielsweise Luft, Isolierlack
oder Vergußmasse und einem Sicherheitsfaktor s.
Bei der Dimensionierung der Leiterdicke 2b können auch Emp
findlichkeitsaspekte der Sensoren eine Rolle spielen: Soll
mit einem gegebenen Sensor S1, S2 ein größerer Strombereich
erfaßt werden können, so kann dies durch eine Vergrößerung
der Leiterdicke 2b erreichbar sein. Dabei kann vorteilhafter
weise auch die Breite 2a der Leiterabschnitte L1, L2 vergrö
ßert werden, was allerdings gegenüber der dann schlechteren
Homogenität des Magnetfeldes im Bereich der Sensoren S1, S2
abzuwägen ist.
Soll im Bereich der Sensoren S1, S2 die Homogenität des Ma
gnetfeldes weiter verbessert sein, so kann der Leiterquer
schnitt nicht exakt rechteckig gewählt sein, sondern es kön
nen im Bereich der halben Breite 2a der Leiterabschnitte L1,
L2 Materialverjüngungen vorgesehen sein. Eine derartige fer
tigungstechnische Maßnahme ist jedoch je nach Anwendungsfall
gegenüber dem erforderlichen fertigungstechnischen Mehrauf
wand abzuwägen.
Der Abstand 2d der beiden Leiterabschnitte L1, L2 voneinander
sollte vorteilhafterweise möglichst gering sein. Wie beim Ab
stand h gilt auch hier, daß als untere Grenze die Spannungs
festigkeit zwischen dem Potential am Leiterabschnitt L1 und
dem Potential am Leiterabschnitt L2 einzuhalten ist. Bei
kleinem Abstand 2d ergibt sich eine Kurve Bx(x, b + h, z) in Ab
hängigkeit von der x-Koordinate, welche in Urspungsnähe des
eingezeichneten Koordinatensystems eine betragsmäßig sehr
große Steigung aufweist. Hierdurch ist es möglich, den Ab
stand ds der beiden Sensoren S1, S2 voneinander klein zu hal
ten, was wiederum eine Integration beider Sensoren S1, S2 auf
einem gemeinsamen Chip IC ermöglicht. Selbstverständlich
kann, falls erforderlich, auch in dem Zwischenraum der Lei
terabschnitte L1, L2 ein anderer Isolator als Luft, bei
spielsweise ein Isolierlack, eingebracht sein.
Bei der Dimensionierung der Sensoranordnung gemäß Fig. 1 ist
weiterhin zu beachten, daß beide Sensoren S1, S2 exakt glei
che Sensorempfindlichkeiten aufweisen, denn bei ungleicher
Empfindlichkeit der Sensoren S1, S2 würde trotz Differenzbil
dung der beiden gemessenen Feldkomponenten Bx in den beiden
Sensoren S1, S2 ein homogenes Hintergrundfeld nicht mehr
vollkommen unterdrückt. Aufgrund der guten Langzeitstabilität
beim Einsatz vertikaler Hall-Sonden ist es möglich, diese auf
Bausteinebene in einem Abschlußtest nach einer Fertigung ab
zugleichen beziehungsweise zu kalibrieren, derart, daß sie
minimale Empfindlichkeit hinsichtlich homogener Hintergrund
felder haben.
Die Meßanordnung gemäß Fig. 1 weist vorteilhafterweise gute
Symmetrieeigenschaften auf. Kleine Abweichungen von idealen
Symmetrieeigenschaften, wie sie bei einer Massenfertigung üb
licherweise unvermeidlich sind, können die Qualität des ge
samten Meßsignals bei vorliegender Anordnung jedoch nicht we
sentlich beeinflussen beziehungsweise können bei besonders
hohen Anforderungen an die Genauigkeit durch Trimmen der Emp
findlichkeiten der Sensoren S1, S2 herauskalibriert werden.
Neben den beschriebenen Vorteilen weist die Anordnung gemäß
Fig. 1 alle Vorteile einer kontaktlosen Strommessung auf,
wie keine Kontaktierungsprobleme, galvanische Trennung des
empfindlichen Meßkreises vom zu messenden Stromkreis, die
Möglichkeit der Messung auf hohem Gleichspannungspotential,
kein Erfordernis eines Serienwiderstands im Primärkreis, so
wie Verlustleistungsfreiheit und Rückwirkungsfreiheit der
Messung. Aufwendige und teure Mu-Metall-Abschirmungen von
Fremdfeldern oder Hintergrundfeldern können entfallen. Auch
die fertigungstechnisch aufwendige Herstellung einer Leiter
schleife in Form eines S ist nicht erforderlich. Schließlich
weist die vorliegende Schaltung insgesamt einen geringen fer
tigungstechnischen Aufwand, eine kostengünstige Herstellbar
keit, die Eignung für Massenherstellungsverfahren sowie die
Anwendbarkeit unmittelbar auf Leiterbahnen einer Platine auf.
Fig. 2 zeigt die Magnetfeldkomponente Bx der magnetischen
Induktion in x-Richtung in der Einheit mT (Milli-Tesla) in Ab
hängigkeit von x in der Einheit m (Meter) in der Höhe y = b + h,
das heißt auf der Chipoberfläche.
Dabei sind für die Geometriedaten der Meßanordnung folgende
Annahmen gemacht: 2a = 4 mm, 2b = 40 µm, 2d = 0,1 mm, h = 0,2 mm,
I1 = -I1' = 10 A. Der Leiterabschnitt L1 erstreckt sich in x-
Richtung von x = -0,0045 bis x = -0,0005, der Leiterabschnitt
L2 von x = 0,0005 bis x = 0,0045. Die Leiterdicke 2b = 40 µm
ist eine typische Dicke einer Kupferschicht, wie sie als Lei
terbahn auf PCBs, Printed Circuit Boards, üblicherweise vor
gesehen ist. Die Leiterabschnitte L1, L2 verlaufen parallel
in z-Richtung und die benachbarten Kanten der Leiterabschnit
te sind voneinander um 2d = 0,1 mm beabstandet. Die aktive
Oberfläche des integrierten Schaltkreises IC befindet sich
0,2 mm über der Oberfläche der Leiterabschnitte. Beide Leiter
abschnitte L1, L2 führen jeweils einen Strom von 10 A, jedoch
in gegensätzliche Stromrichtungen. Hierdurch ist eine Magne
tische Flußdichte von ungefähr 1,5 mT an jedem der beiden Sensoren
S1, S2 bewirkt, das heißt ein Differenzfeld von 3 mT.
Das Profil der Anordnung weist zwei flache Plateaus auf, ei
nes um x = -0,002 und ein weiteres um x = 0,002, derart, daß
verhältnismäßig kleine Positionsabweichungen eps in x-
Richtung das Meßergebnis nicht signifikant verfälschen.
Man erkennt, daß die Induktion Bx direkt über den Leitern L1,
L2 jeweils vorwiegend konstant bezüglich x, und über L2 nega
tiv, jedoch über L1 positiv ist. Beinhaltet der integrierte
Schaltkreis IC zwei Sonden S1, S2, die auf die x-Komponente
der Induktion reagieren, und wird durch eine Signalverarbei
tung im IC die Differenz der beiden Sondensignale ermittelt,
so ergeben sich Kurven, wie sie in Fig. 3 gezeigt sind.
Fig. 3 zeigt eine Kurvenschar des Differenz-Magnetfeldes,
jeweils als x-Feldkomponente, an den Sensorpositionen S1, S2
in Millitesla in Abhängigkeit von einer Lagetoleranz eps in
x-Richtung. Als Scharparameter ist dabei der Abstand ds der
beiden Sensoren S1, S2 voneinander gewählt. Gezeichnet sind
die Kurven für ds = 1 mm, ds = 2 mm, ds = 4 mm und ds = 6 mm.
Es wurde ein Strom von 10 A angenommen. Weiterhin wurde die
Leiterbreite 2a zu 4 mm, die Leiterdicke 2b zu 40 µm und der
Abstand der Leiterabschnitte voneinander zu 2d = 0,1 mm ange
nommen, während der Abstand der Sensoren von den Leiterab
schnitten mit 0,2 mm festgelegt ist. Die Geometriedaten der
Anordnung sind demnach identisch mit denen von Fig. 2. Es
ist klar erkennbar, daß das Meßergebnis am wenigsten empfind
lich bezüglich Positionsabweichungen eps in x-Richtung genau
dann ist, wenn die Sensoren S1, S2 ungefähr den gleichen Ab
stand voneinander aufweisen wie die Mitten der beiden Leiter
abschnitte L1, L2, in diesem Fall ds = 4,1 mm. Alle Kurven,
deren Abstand der Sensoren kleiner als der Abstand der Lei
termitten ist, das heißt die Kurven für ds = 1 bis ds = 4 mm,
haben gemeinsame Nullpunkte, während diejenigen Kurven, bei
denen der Sensorabstand ds größer als der Abstand der Leiter
mitten L1, L2 voneinander ist, jeweils individuelle Nullpunk
te haben. Folglich kann das Kurvenplateau, welches sich in
Ursprungsnähe ergibt, durch geeignete Wahl des Sensorabstan
des ds sehr flach ausgeformt sein, so daß sich eine gute Un
empfindlichkeit der Meßergebnisse gegenüber Positionstoleran
zen eps in x-Richtung ergibt.
Aus Fig. 3 ergibt sich weiter, daß am Ort des gemeinsamen
Nullpunktes für kleine Sensorabstände ds ein dritter und
vierter Sensor im integrierten Schaltkreis IC eingesetzt wer
den kann, welcher genau am Ort der gemeinsamen Nullpunkte zu
positionieren ist und eine Messung des inhomogenen Anteils
eines Hintergrundfeldes ermöglicht. Das Differenzsignal der
ersten und zweiten Sensoren S1, S2 kann so in einfacher Weise
mit einer nachgeschalteten Auswerteelektronik um den Meßwert
dieses Hintergrundfeldes bereinigt werden.
Fig. 4 zeigt den relativen Meßfehler des Meßsignals bei vor
liegender Sensoranordnung gemäß Fig. 1 in Abhängigkeit von
einer Positionsabweichung eps. Als Scharparameter ist wieder
um der Abstand ds der Sensoren S1, S2 voneinander angegeben.
Die Geometrieparameter 2a, 2b, 2d, h, sowie die Stromstärken
I, I' sind gleich wie bei Fig. 2 und 3. Es ist klar er
kennbar, daß das Meßergebnis am unempfindlichsten bezüglich
Positionsabweichungen eps dann ist, wenn der Abstand der Sen
soren ds voneinander ungefähr dem Abstand der Leitermitten
der Leiterabschnitte L1, L2 entspricht. Die beste Unempfind
lichkeit ergibt sich gemäß vorliegendem Schaubild für ds =
4,1 mm. Sollen kleinere Sensorabstände zur Chipflächenerspar
nis oder zur Herstellung kleinerer Chips oder ASICs verwendet
werden, so ergibt sich beispielsweise für einen Sensorabstand
ds von 2,5 mm bei der angegebenen Leitergeometrie ein relati
ver Meß-Fehler von lediglich 0,5% bei einer Positionsabwei
chung von 0,25 mm.
Fig. 5 zeigt eine U-förmige Leiterschleife, deren Schenkel
die Leiterabschnitte L1, L2 umfassen. Der integrierte Schalt
kreis IC ist dabei in hinreichendem Abstand zur eigentlichen
Schleife anzuordnen, um das Magnetfeld der Leiterschleife am
Ort der Sensoren S1, S2 nicht zu verfälschen. Vorteilhafter
weise ist bei der Ausführung gemäß Fig. 5, welche einen, ab
gesehen von der Lagetoleranz eps, wie in Fig. 1 beschriebe
nen Querschnitt aufweist, das elektrische Potential des Lei
terabschnitts L1 praktisch gleich dem elektrischen Potential
des Leiterabschnitts L2, wodurch ein besonders geringer Ab
stand 2d zwischen den Leiterabschnitten L1, L2 ermöglicht
ist.
Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung,
welches eine Weiterbildung der Anordnung gemäß Fig. 1 ist.
Dabei ist ein integrierter Schaltkreis IC mit zwei Sensoren
S1, S2, wie in Fig. 1 beschrieben, oberhalb zweier Leiterab
schnitte L1, L2 angeordnet, welche jedoch bei der Ausführung
gemäß Fig. 6 zum Führen einer elektrischen Versorgungsspan
nung VCC, GND zu einem Schaltblock SB geeignet sind. Dabei
führt der erste Leiterabschnitt L1 ein Versorgungspotential
VCC und der zweite Leiterabschnitt L2 ein Bezugspotential
GND. Der Schaltungsblock SB ist zu seiner Stromversorgung mit
jeweils einem Anschlußbeinchen PIN0, PIN1 auf jeweils einem
als Leiterbahn ausgeführten Leiterabschnitt L1, L2 aufgelö
tet. Auch der integrierte Schaltkreis IC selbst ist zu seiner
eigenen Stromversorgung über je ein Anschlußbeinchen PIN2,
PIN3 mit je einem als Leiterbahn ausgebildeten Leiterab
schnitt L1, L2, deren Stromfluß mit dem integrierten Schalt
kreis IC meßbar ist, durch Löten verbunden.
Sind die beiden Leiterabschnitte L1, L2 identisch mit den
Versorgungsleitungen eines Schaltungsblockes SB, so ist der
Potentialunterschied zwischen den beiden Leiterabschnitten
L1, L2 identisch mit der Versorgungsspannung des Schaltbloc
kes und es ist sogar möglich, den integrierten Schaltkreis IC
mit derselben Versorgungsspannung zu betreiben, indem die
Versorgungspins PIN2, PIN3 direkt auf die Leiterbahnen L1, L2
aufgelötet sind. Hierdurch ergibt sich eine besonders platz
sparende und effiziente Meßanordnung zur Erfassung des Strom
verbrauchs eines Schaltblockes SB. Beispielsweise mit einer
Auswerteschaltung, die einen Schwellwertdetektor zur Kurz
schlußerfassung umfaßt, kann zudem in einfacher Weise eine
Schutzbeschaltung für den Schaltungsblock SB realisiert sein.
Fig. 7 schließlich zeigt eine Auswerteschaltung, welche die
ausgangsseitig an den Sensoren S1, S2 ableitbaren Meßwerte
M1, M2 miteinander in einer Differenzbildung verknüpft. Hier
zu ist ein Summierknoten SK vorgesehen, dem der erste Meßwert
M1 unverändert und der zweite Meßwert M2 invertiert zugeführt
wird. Der Ausgang des Summierknotens SK ist an den Eingang
eines Fensterkomparators FK angeschlossen, der die am Ausgang
des Summierknotens bereitgestellte Meßsignaldifferenz mit ei
ner oberen und mit einer unteren Schwellwertgrenze MAX, MIN
vergleicht. Beispielsweise beim Detektieren eines Kurzschlus
ses kann mittels des Fensterkomparators FK ein entsprechendes
Fehlersignal generiert werden.
In einer verallgemeinerten Form der bisher beschriebenen Aus
führungsbeispiele wäre es auch möglich, eine beliebige Line
arkombination zweier Ströme I1, I2 zu messen, wobei ein er
ster Strom I1 durch den Leiter L1 fließt, ein zweiter Strom
I2 durch den Leiter L2 fließt und die Koeffizienten der Line
arkombination durch die Empfindlichkeiten E1, E2 der beiden
Sensoren S1, S2 gebildet werden, gemäß E1 × I1 + E2 × I2. In
diesem Fall stehen die Ströme I1, I2 unter Umständen in kei
nem ursächlichen Zusammenhang miteinander. Auch die Potentia
le der Leiterabschnitte L1, L2 sind durch den Sensor selbst
nicht näher bestimmt. Ein Vorteil einer derartigen Anordnung
ist, daß beide Ströme I1, I2 miteinander verrechnet werden
können, unabhängig von einem eventuell hohen und schlecht de
finierten Potentialunterschied der stromführenden Leitertei
le. Eine vollständige Kompensation homogener Hintergrundfel
der wird allerdings nur für E1 = E2 erzielt.
Alle beschriebenen Ausführungsbeispiele zur Strommessung sind
unabhängig davon, ob es sich um Gleichstrom oder um Wechsel
strom handelt, welcher zu erfassen ist. Sogar gemischte Varianten,
beispielsweise Gleichstrom im Leiter L1 und Wechsel
strom im Leiter L2 sind möglich.
Zur weiteren Verbesserung der Empfindlichkeit der Meßanord
nung können hochpermeable Bleche, beispielsweise ein Mu-
Metall-Blech, unterhalb der Leiterabschnitte, das heißt auf
der dem Chip gegenüberliegenden Seite der Leiterabschnitte,
angeordnet sein. Weiterhin kann zur Verbesserung der
EMV(Elektromagnetische Verträglichkeit)-Festigkeit die Anord
nung mit den Leiterabschnitten L1, L2 sowie dem integrierten
Schaltkreis IC mit geerdeten, konduktiven Folien, beispiels
weise Kupferfolie, umwickelt sein.
Claims (10)
1. Sensoranordnung zur kontaktlosen Strommessung, aufweisend
- - einen ersten Leiterabschnitt (L1) zum Führen eines zu mes senden Stroms (I1),
- - einen zweiten Leiterabschnitt (L2), der in gleicher Er streckungsrichtung (z) wie der erste Leiterabschnitt (L1) und von diesem beabstandet angeordnet ist, zum Führen des zu mes senden Stroms (I1') in bezüglich erstem Leiterabschnitt (L1) gegensinniger Stromrichtung,
- - einen ersten Sensor (S1) zum Erfassen einer vom zu messen den Strom (I1, I1') hervorgerufenen Magnetfeldkomponente (Bx) parallel zu der von den Leiterabschnitten (L1, L2) aufge spannten Ebene (x2), der einen ersten Meßwert (M1) bereit stellt,
- - einen zweiten Sensor (S2) zum Erfassen einer vom zu messen den Strom (I1, I1') hervorgerufenen Magnetfeldkomponente (Bx) parallel zu der von den Leiterabschnitten (L1, L2) aufge spannten Ebene (x2), der einen zweiten Meßwert (M2) bereit stellt und
- - eine Auswerteschaltung (SK, FK), die zur Übermittlung von erstem und zweitem Meßwert (M1, M2) mit erstem und zweitem Sensor (S1, S2) gekoppelt ist, und die ausgangsseitig ein durch Verknüpfung von erstem und zweitem Meßwert (M1, M2) ge bildetes Meßsignal bereitstellt.
2. Sensoranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoren (S1, S2) in einer gemeinsamen integrierten
Schaltung (IC), insbesondere einem Application Specific Inte
grated Circuit, integriert sind.
3. Sensoranordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoren (S1, S2) Hall-Elemente sind.
4. Sensoranordnung nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoren (S1, S2) als vertikale Hall-Elemente ausgebildet
sind zur Erfassung von Magnetfeldkomponenten (Bx) parallel zu
einer Hauptfläche der integrierten Schaltung (IC).
5. Sensoranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leiterabschnitte (L1, L2) jeweils einen rechteckförmigen
Querschnitt aufweisen.
6. Sensoranordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die von den Leiterabschnitten (L1, L2) aufgespannte Ebene
parallel zu einer Hauptfläche (Lic) der integrierten Schal
tung (IC) angeordnet ist und daß eine von den Leiterabschnit
ten (L1, L2) gebildete Symmetrieebene (yz) zugleich eine Sym
metrieebene bezüglich der Anordnung der Sensoren (S1, S2) in
der integrierten Schaltung (IC) ist.
7. Sensoranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine U-förmige Leiterschleife vorgesehen ist, deren Schenkel
je einen der beiden Leiterabschnitte (L1, L2) umfassen.
8. Sensoranordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leiterabschnitte (L1, L2) von Leiterbahnen auf einer Pla
tine umfaßt sind, auf der die integrierte Schaltung (IC) be
festigt ist.
9. Sensoranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die laterale Ausdehnung des Querschnitts (2a) der beiden Lei
terabschnitte (L1, L2) in der von diesen aufgespannten Ebe
ne (xz) groß ist gegenüber der Summe aus dem Abstand (2d) der
Leiterabschnitte (L1, L2) voneinander und dem Abstand (h)
zwischen den Sensoren (S1, S2) und den Leiterabschnitten (L1,
L2).
10. Sensoranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswerteschaltung (SK, FK) einen Differenzbildner (SK)
umfaßt, mit einem Plus-Eingang, der mit dem ersten Sen
sor (S1) gekoppelt ist, und mit einem Minus-Eingang, der mit
dem zweiten Sensor (S2) gekoppelt ist, und mit einem Ausgang,
der mit dem Eingang eines Schwellwertdetektors (FK) verbunden
ist und das Meßsignal mit einem vorgebbaren Schwellwert (MIN,
MAX) vergleicht.
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