DE10108478A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines mechanischen Laders einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines mechanischen Laders einer BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines mechanischen Laders einer Brennkraftmaschine vorgeschlagen, wobei eine Ankopplung eines mechanischen Laders an die Brennkraftmaschine während der Startphase noch vor Auftreten der ersten Einspritzungen in den Verbrennungsmotor erfolgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung eines im Ansaugtrakt einer Brennkraftmaschine
angeordneten mechanischen Laders, der über eine steuerbare
Kupplung mit einem Antrieb gekoppelt ist, wobei das Zu- und
Abschalten des Laders durch ein auf ein Stellglied der Kupp
lung wirkendes Steuersignal erfolgt.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines sol
chen mechanischen Laders ist beispielsweise aus der nicht
vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung 100 39 081.1
vom 10.08.2000 bekannt. Als Antrieb für den mechanischen
Lader dient hier die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine,
welche über die steuerbare Kupplung kraftschlüssig mit dem
Lader koppelbar ist. Durch ein Steuersignal, welches in
einer elektronischen Steuereinheit abhängig von Betriebsbe
dingungen, insbesondere in Abhängigkeit der Last der Brenn
kraftmaschine, ermittelt wird, wird die Kupplung geöffnet
oder geschlossen und auf diese Weise der mechanische Lader
mit dem Antrieb gekoppelt oder vom Antrieb abgekoppelt.
Es hat sich gezeigt, dass zumindest bei bestimmten Lader
anordnungen unter bestimmten Betriebsbedingungen es zum
Festfrieren des Laders kommen kann. Durch den festgefrorenen
Lader kann es dabei zu einer erheblichen Reduzierung des
Durchflußquerschnittes für die Ansaugluft kommen, so dass im
Extremfall ein Start des Verbrennungsmotors nicht mehr mög
lich ist.
Durch ein Zuschalten des Laders beim Anlassen des Verbren
nungsmotors, insbesondere vor Beginn der Kraftstoffeinsprit
zung, ist es möglich, einen festgefrorenen mechanischen
Lader loszureißen. Dadurch wird auch im Extremfall ein Start
des Verbrennungsmotors gewährleistet.
Besonders vorteilhaft ist, dass das Losreißen des Laders
noch vor dem eigentlichen Drehzahlhochlauf des Verbrennungs
motors erfolgt, so dass es für den Fahrer nicht spürbar ist.
Vorteilhaft ist ferner, dass der Lader noch vor Einspritzbe
ginn losgerissen ist, so dass der anschließende Start des
Verbrennungsmotors immer unter gleichen Randbedingungen
stattfindet und somit applizierbar ist.
Eine besonders bevorzugte Realisierung ist, dass bei Über
schreiten einer vorgegebenen Motordrehzahl, die auf ein
Betätigen des Anlassers schließen läßt (beispielsweise 150
Umdrehungen pro Minute) ein Schließen der Kupplung für eine
vorbestimmte Zeitdauer stattfindet, während bei Unterschrei
ten dieser Drehzahlschwelle, gegebenenfalls zuzüglich eines
Hysteresebetrags, sofort ein Öffnen der Kupplung stattfin
det. Besonders vorteilhaft ist, dass dies nur bei tiefen
Temperaturen stattfindet.
Besonders vorteilhafte Wirkungen zeigt diese Vorgehensweise
bei mechanischen Ladern, die in Strömungsrichtung nach der
Drosselklappe verbaut sind und keinen Luftbypass aufweisen.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den abhängigen
Patentansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Verbrennungsmo
tors, welcher mit einem steuerbaren mechanischen Lader aus
gestattet ist. In Fig. 2 ist ein Ablauf-Diagramm skizziert,
welches die Vorgehensweise zur Steuerung der Laderkupplung
im Start beschreibt. Dieses bevorzugte Ausführungsbeispiel
ist dann anhand der Zeit-Diagramme der Fig. 3 verdeutlicht.
In der Fig. 1 ist ein Verbrennungsmotor 1 dargestellt, in
dessen Ansaugtrakt 2 hinter der Drosselklappe 3 ein mechani
scher Lader 4 angeordnet ist. Dieser mechanische Lader 4
wird von der Kurbelwelle 5 des Verbrennungsmotors angetrie
ben. Dazu ist der mechanische Lader 4 mit der Kurbelwelle 5
über eine Kupplung 6 kraftschlüssig verbunden. Die Kupplung
6 ermöglicht es, den mechanische Lader 4 dem Antrieb 5 zu-
oder von ihm abzuschalten. Dazu ist ein Stellglied 7 für die
Kupplung 6 vorgesehen, womit die Kupplung 6 geschlossen oder
geöffnet werden kann. Das Stellglied 7 ist beispielsweise
ein hydraulisches Ventil, mit dem die Kupplung 6 in den
geschlossenen oder geöffneten Zustand gebracht werden kann.
Anstelle eines hydraulischen Ventils kann aber auch ein
elektromagnetischer Steller eingesetzt werden. Das Stellglied
7 erhält ein Steuersignal ladkup aus einer elektroni
schen Steuereinheit 8. Diese erhält mehrere Eingangssignale
aus denen sie wie z. B. im Stand der Technik beschrieben das
Steuersignal für den Steller 7 herleitet. In der Regel wird
die Kupplung abhängig von der Last (z. B. Fahrpedalstellung,
Fahrerwunsch, Drehmoment, etc.) des Verbrennungsmotors
und/oder ihrer Änderung zugeschaltet, wobei bei hohen Lasten
und/oder bei hohen Laständerungen ein Zuschalten des Laders
somit eine Leistungserhöhung des Verbrennungsmotors statt
findet.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sind nur die Eingangsgrö
ßen der Steuereinheit 8 dargestellt, die im Zusammenhang mit
der nachfolgend beschriebenen Vorgehensweise zum Losreissen
des Laders von Bedeutung sind. Diese sind Motordrehzahl Nmot
und Motortemperatur Tmot. Anstelle oder ergänzend zur Motor
temperatur wird in anderen Ausführung andere Temperaturgröße
ermittelt wie z. B. Ansauglufttemperatur, Umgebungslufttempe
ratur, Saugrohrtemperatur, etc. Darüber hinaus werden der
Steuereinheit 8 Signale zugeführt, die zur Steuerung des
Laders sowie des Verbrennungsmotors selbst notwendig sind,
wie z. B. Fahrpedalstellung, Drosselklappenstellung, Abgaszu
sammensetzung, etc.
Es hat sich gezeigt, dass es unter bestimmten Betriebsbedin
gungen zu einem Festfrieren eines solchen mechanische Laders
kommen kann. In diesem Fall ist es möglich, dass der Ver
brennungsmotor nicht mehr gestartet werden kann, da der
festgefrorene Lader verhindert, dass genügend Ansaugluft dem
Verbrennungsmotor zugeführt wird. Daher ist vorgesehen,
während des Starts noch vor dem eigentlichen Drehzahl
hochlauf des Verbrennungsmotors den festgefrorenen Lader
loszureissen, um somit die Startfähigkeit des Verbrennungs
motors auch unter diesen Betriebsbedingungen zu gewährlei
sten. Wie nachfolgend im Detail beschrieben, wird das Steuersignal
für die Laderkupplung nach dem Betätigen des Anlas
sers durch den Fahrer zum Schließen der Laderkupplung ausge
geben, so dass der Lader während des Starts vor dem Dreh
zahlhochlauf des Verbrennungsmotors kurzzeitig zugeschaltet
wird. Dieses kurze Zuschalten des Laders gewährleistet, dass
ein festgefrorener Lader losgerissen und der Motor auch
unter ungünstigen Bedingungen gestartet werden kann. Somit
erfolgt die Zuschaltung des Laders durch entsprechende
Steuerung seiner Kupplung vor dem Beginn der Kraftstoffein
spritzung in den Verbrennungsmotor, so dass ein gegebenen
falls festgefrorener Lader losgerissen wird.
Fig. 2 zeigt ein Ablauf-Diagramm einer bevorzugten Ausfüh
rung der Zuschaltung des Laders im Start. Das Ablauf-
Diagramm skizziert dabei das Programm eines in der Steuer
einheit 8 enthaltenen Mikrocomputers, wobei die einzelnen
Blöcke Programme, Programmschritte oder Programmteile reprä
sentieren, während die Verbindungslinien den Informations
fluß darstellen.
Als Betriebsgrößen werden im bevorzugten Ausführungsbeispiel
die Motortemperatur Tmot (vorzugsweise Kühlmitteltemperatur)
und die Motordrehzahl Nmot eingelesen. In einem Vergleicher
100 wird die Motordrehzahl Nmot mit einem vorbestimmten, in
einer Speicherzelle 102 abgelegten Drehzahlschwellenwert
Nmot1 verglichen. Dieser Wert Nmot1 ist dabei derart ge
wählt, dass ihr Überschreiten den Beginn eines Startvorgangs
darstellt. In einem Ausführungsbeispiel liegt sie im Bereich
von einigen 10 bis ca. 150 Umdr./min. Allgemein liegt er
unterhalb der Abwurfdrehzahl des Anlassers. Überschreitet
die Motordrehzahl Nmot diese Drehzahlschwelle, so wird ein
entsprechendes Signal auf der Ausgangsleitung des Verglei
chers 100 ausgegeben. Der Drehzahlschwellenwert wird in der
Applikationsphase festgelegt. Unterschreitet die Motordrehzahl
Nmot den Drehzahlschwellenwert Nmot1 wieder, so wird
das Ausgangssignal des Vergleichers 100 zurückgesetzt.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ferner eine Tempera
turschwelle vorgesehen, die in anderen Ausführungsbeispielen
fehlen kann. In einem Vergleicher 104 wird die eingelesene
Motortemperatur Tmot mit einem Motortemperaturschwellenwert
Tmot1 verglichen, der in der Speicherzelle 106 abgelegt ist.
Unterschreitet die Motortemperatur diesen Schwellenwert, so
wird davon ausgegangen, dass eine Betriebssituation vor
liegt, in der ein Festfrieren des Laders vorkommen kann. In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Temperatur
schwelle Tmot1 auf 0°C festgelegt.
Unterschreitet die Motortemperatur die Drehzahlschwelle,
wird ein entsprechendes Signal auf der Ausgangsleitung des
Vergleichers 104 ausgegeben. Die Ausgangssignale der Ver
gleicher 104 und 100 werden auf eine UND-Verknüpfung 108
geführt, welche ein Signal dann ausgibt, wenn der Drehzahl
schwellenwert über- und der Temperaturschwellenwert unter
schritten ist. In diesem Fall triggert das Ausgangssignal
der UND-Verknüpfung 108 einen Zeitgeber 110, welcher für
eine vorbestimmte Zeit T, die im Bereich von einigen bis 100
Millisekunden liegen kann, ein Ausgangssignal erzeugt, wel
ches über eine weitere UND-Verknüpfung 112 das Steuersignal
ladkup für die Laderkupplung darstellt. Der UND-Verknüpfung
112 wird ferner das Ausgangssignal des Vergleichers 100
zugeführt, so dass das Steuersignal ladkup für die Kupplung
nur dann ausgegeben wird, solange die Motordrehzahl den
Drehzahlschwellenwert Nmot1 überschreitet. Unterschreitet
die Motordrehzahl die Drehzahlschwelle Nmot1 wieder (Star
tabbruch), so wird das Steuersignal für die Laderkupplung
zurückgesetzt und die Kupplung sofort wieder geöffnet.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein die Laderkupp
lung schließendes Ansteuersignal für eine vorbestimmte Zeit
dauer T ausgegeben wird, wenn die Motordrehzahl einen Dreh
zahlschwellenwert Nmot1 überschreitet und die Motortempera
tur Tmot eine Temperaturschwelle Tmot1 unterschreitet, so
lange die Motordrehzahl oberhalb einer Motordrehzahlschwelle
liegt, die mit der Schwelle Nmot1 identisch sein kann oder
kleiner als diese ist.
In einem anderen Ausführungsbeispiel wird auf die Tempera
turbedingung verzichtet oder auf der Basis einer anderen
Temperaturgröße wie z. B. Ansaugluft-, Umgebungsluft-, Saug
rohrtemperatur ermittelt.
Anstelle oder ergänzend zum Motordrehzahlvergleich und zum
Zeitablauf der Ansteuerperiode T als Öffnungsbedingung für
die Laderkupplung wird in anderen Ausführungen die Kupplung
bei vorliegende anderer Bedingungen geöffnet, z. B. wenn die
Laderdrehzahl eine vorgegebenen Schwellenwert überschreitet
oder wenn eine erste Einspritzung bzw. Verbrennung erkannt
wurde oder wenn der Saugrohrdruck einen Schwellenwert er
reicht hat.
Die oben beschriebene bevorzugte Vorgehensweise ist in Fig.
3 anhand von Zeit-Diagrammen verdeutlicht. Dabei zeigt Fig.
3a den zeitlichen Verlauf der Motordrehzahl Nmot des Ver
brennungsmotors, während Fig. 3b den zeitlichen Verlauf des
Steuersignals ladkup für die Laderkupplung darstellt. Zum
Zeitpunkt t0 dreht der Fahrer den Zündschlüssel in Anlaß
stellung, so dass durch den Anlasser (der auch ein Starter-
Generator oder der Generator sein kann) die Drehzahl des
Verbrennungsmotors ansteigt (vergleiche Fig. 3a). Das Steu
ersignal für die Ladekupplung entspricht in dieser Phase dem
Signalwert, welcher der geöffneten Kupplung zugeordnet ist.
Zum Zeitpunkt t1 überschreitet die Motordrehzahl den Drehzahlschwellenwert
Nmot1. Dies führt zu einem Schließen der
Kupplung, da das Steuersignal ladkup für die Laderkupplung
vom ersten auf den zweiten Wert, der der geschlossenen Kupp
lung zugeordnet ist, verändert wird. Für eine vorbestimmte
Zeitdauer T, d. h. bis zum Zeitpunkt t2, bleibt das Kupp
lungssteuersignal auf diesem Wert, die Kupplung somit ge
schlossen. Danach wird es auf den Wert, der der geöffneten
Kupplung zugeordnet ist, zurückgesetzt, die Kupplung also
wieder geöffnet. Zum Zeitpunkt t3 setzen Einspritzungen im
Verbrennungsmotor ein, so dass der normale Startdrehzahlver
lauf folgt. Während dieser Phase bleibt die Ladekupplung
geöffnet.
Es ist also festzustellen, dass im Startvorgang ein Schlie
ßen der Ladekupplung und somit ein Zuschalten des Laders
erfolgt, wobei das Zuschalten des Laders vor Auftreten der
ersten Einspritzungen in den Verbrennungsmotor stattfindet.
Claims (6)
1. Verfahren zur Steuerung eines mechanischen Laders einer
Brennkraftmaschine, bei welchem der mechanische Lader
mittels Ansteuerung eines Stellelements an die Brenn
kraftmaschine an- und/oder abgekoppelt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass ein den mechanischen Lader ankop
pelndes Steuersignal erzeugt wird, welches zu einem An
koppeln des Laders an den Verbrennungsmotor während der
Startphase vor Auftreten der ersten Einspritzungen in
den Verbrennungsmotor führt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Drehzahlschwelle (Nmot1) vorgesehen ist, bei deren
Überschreiten durch die Motordrehzahl (Nmot) ein Zu
schalten des Laders erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass ein Zuschalten des Laders
während des Startvorgangs nur dann erfolgt, wenn die
Motortemperatur einen vorgegebenen Temperaturschwellen
wert unterschreitet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass das den Lader ankoppelnde
Steuersignal für eine vorbestimmte Zeitdauer erzeugt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass bei Unterschreiten einer Motordrehzahlschwelle
bei angekoppeltem Lader ein sofor
tiges Abkoppeln des Laders erfolgt.
6. Vorrichtung zur Steuerung eines mechanischen Laders
einer Brennkraftmaschine, mit einer Steuereinheit, wel
che ein Steuersignal erzeugt, welches den mechanischen
Lader an eine Brennkraftmaschine an- oder abkoppelt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit ein den
Lader an die Brennkraftmaschine ankoppelndes Signal
während der Startphase vor Auftreten der ersten Ein
spritzungen in den Verbrennungsmotor erzeugt.
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