DE10106435A1 - Kolben, insbesondere für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
Kolben, insbesondere für eine BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Kolben, insbesondere für eine Brennkraftmaschine. Der erfindungsgemäße Kolben umfasst einen Kolbenkopf, einen Kolbenschaft, der ein Paar Kolbenbolzennaben aufweist und im Bereich der Kolbenbolzennaben zurückgesetzt ausgebildet ist, so dass der Kolbenkopf den zurückgesetzten Kolbenschaft im Bereich der Kolbenbolzennaben in radialer Richtung überkragt, wobei in einem von dem Kolbenschaft und dem Kolbenkopf begrenzten Kolbeninnenraum eine Ölführungswandung vorgesehen ist, die eine Ölstrahlauftreffzone einschließt, und wenigstens ein Druchgangskanal vorgesehen ist, der sich von dem Kolbeninnenraum zu dem von dem Kolbenkopf radial überkragten Kolbenaußenbereich derart gerichtet erstreckt, dass das durch den Durchgangskanal zugeleitete Öl im Bereich des Kolbenkopfüberstandes von dem Kolbenkopf umgelenkt wird. Hierdurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, den kolbenringnahen Umfangsrandbereich des Kolbens durch einen überwiegend offenen Ölstrom zuverlässig zu kühlen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kolben, insbesondere für eine Brennkraftmaschine mit
einem Kolbenkopf, einem Kolbenschaft, der Kolbenbolzennaben umfasst und im
Bereich dieser Kolbenbolzennaben jeweils derart zurückgesetzt ausgebildet ist,
dass ein Segmentabschnitt des Kolbenkopfes den zurückgesetzten Kolbenschaft
bereich überkragt.
Ein derartiger Kolben ist aus DE 197 47 746 C1 bekannt. Bei diesem Kolben ist in
dem den Kolbenschaft überkragenden Bereich des Kolbenkopfes eine Öl-
Einspritzöffnung ausgebildet. Die Einbringung des Öles in diese Öl-Einspritzöffnung
erfolgt durch einen, auf die Öl-Einspritzöffnung gerichtet abgestrahlten. Ölstrahl,
sich in einem Zwischenraum zwischen Kolbenschaft und Zylinderwand erstreckt.
Das in die Öl-Einspritzöffnung eingespritzte Öl durchströmt einen Ringkanal, der
sich im Bereich der Kolbenringnuten erstreckt, und gelangt hierbei zu einer
Austrittsöffnung. Die Herstellung dieses Kolbens erweist sich unter fertigungstech
nischen Gesichtspunkten als vergleichsweise aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kostengünstig herstellbaren
Kolben, insbesondere für eine Brennkraftmaschine, zu schaffen, bei welchem eine
ausreichende Wärmeableitung bei einem günstigen Temperaturprofil gewährleistet
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Kolben mit einem
Kolbenkopf, einem Kolbenschaft der ein Paar Kolbenbolzennaben umfasst und im
Bereich der Kolbenbolzennaben zurückgesetzt ausgebildet ist, so dass der
Kolbenkopf den zurückgesetzten Kolbenschaft im Bereich der Kolbenbolzennaben
in radialer Richtung überkragt, einem von dem Kolbenschaft und dem Kolbenkopf
begrenzten Kolbeninnenraum mit einer darin vorgesehenen Ölführungswandung, die
eine Ölstrahlauftreffzone einschließt, und wenigstens einem Durchgangskanal, der
von dem Kolbeninnenraum ausgehend derart gerichtet verläuft, dass das durch den
Durchgangskanal strömende Öl den Kolbenkopf in seinem über den Kolbenschaft
hinauskragenden Bereich anströmt.
Dadurch wird es auf fertigungstechnisch vorteilhafte Weise möglich, einen
mechanisch und thermisch hochbelastbaren und vergleichsweise leichten Kolben zu
schaffen, bei welchem eine zuverlässige Kühlung im Randbereich des Kolbenkop
fes, insbesondere im Bereich des nachfolgend als Kolbenringbalkon bezeichneten
Überstandes über den Kolbenschaft, gewährleistet ist. Im Hinblick darauf, dass das
den Kolbenringbalkonen zugeleitete Öl bereits unmittelbar nach dem Auftreffen auf
die Strahlauftreffzone eine den Kolbenringen benachbarte Innenwandungzone des
Kolbens überstreicht und zudem auch in den Durchgangskanälen kolbenringnah
geführt ist, ergibt sich im Bereich des Kolbenkopfes ein vergleichmäßigtes
Temperaturprofil.
Im Hinblick auf das verbesserte Temperaturprofil des Kolbens können höhere
Verdichtungsverhältnisse zugelassen werden. Auch im Hinblick auf eine Erhöhung
der Lebensdauer einer Brennkraftmaschine erweist sich die erfindungsgemäße
Ölführung als besonders vorteilhaft.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Ölführungswandung derart ausgebildet, dass diese im Bereich eines Ölströmungs
pfades in die Innenwandung des Durchgangskanals übergeht. Hierdurch wird
neben einer effektiven Einspeisung des umgelenkten Ölstrahles in den Durch
gangskanal auch ein verbesserter Wärmeübergang auf das Öl erreicht. Der
Eintrittsbereich des Durchgangskanals ist vorzugsweise trichterartig erweitert
ausgebildet und in einem Inneneckbereich angeordnet.
Eine besonders hohe mechanische Festigkeit des Kolbens wird in vorteilhafter
Weise erreicht, indem der Durchgangskanal an den Kolbenbolzennaben
vorbeigeführt ist. Hierdurch wird eine Schwächung des Übergangsbereiches
zwischen dem Nabenbereich des Kolbenschaftes und dem Kolbenkopf vermieden.
Der Durchgangskanal erstreckt sich hierzu vorzugsweise zum Kolbenrandbereich
hin seitlich ausbauchend, sichelartig an den Kolbenbolzennaben vorbei.
Ein besonders wirkungsvoller Wärmeübergang auf das Öl wird vorzugsweise
dadurch erreicht, dass der Durchgangskanal den Kolbenschaft durch den
Kolbenkopf hindurch unterläuft. Hierbei kann insbesondere im Bereich der
brennraumnahen Wandung des Kolbenkopfes dessen thermische Belastung
wirkungsvoll vermindert werden.
Die Ölführungsfläche wird in vorteilhafter Weise durch die Innenwandung des
Kolbenschaftes im Zusammenspiel mit der Unterseite des Kolbenkopfes gebildet
und umfasst vorzugsweise eine Rinnenzone, die sich von der Strahlauftreffzone in
den Durchgangskanal hinein erstreckt. Hierdurch wird es möglich, das aufgespritzte
Öl nahezu vollständig in den Durchgangskanal hinein zu führen.
Vorzugsweise ist für jeden der radial über den Kolbenschaft überstehenden
Abschnitte des Kolbenkopfes wenigstens ein Durchgangskanal vorgesehen.
Hierdurch wird es möglich, die beidseitig vorgesehenen und durch den Kolbenkopf
gebildeten Kolbenringbalkone gleichmäßig zu kühlen. In besonders vorteilhafter
Weise sind jedoch jeder Kolbenbolzennabe zwei Durchgangskanäle zugeordnet,
die seitlich zum Kolbenrand hin ausbauchend, die Kolbenbolzennabe durch den
Kolbenschaft und/oder den Kolbenkopf hindurch umlaufen.
Die Strahlauftreffzone befindet sich vorzugsweise auf der thermisch höher
belasteten Kolbenseite. Bei gleichmäßiger thermischer Belastung der Kolbenober
seite befindet sich die Strahlauftreffzone vorzugsweise in der Innenraumhälfte des
Kolbenschaftes jener Kolbenschaftwandung die sich bei einem Arbeitshub an einer
Zylinderwandung abstützt.
Eine besonders hohe Kühlwirkung wird gemäß einem besonderen Aspekt der
vorliegenden Erfindung dadurch erreicht, dass im Innenbereich des Kolbenschaftes
eine zweite Strahlauftreffzone ausgebildet ist. Vorzugsweise sind hierbei insgesamt
vier Durchgangskanäle vorgesehen, die sich um die Kolbenbolzennaben herum zu
einem Mittenbereich der Kolbenringbalkone hin gerichtet erstrecken.
Der Querschnitt der Durchgangskanäle beträgt vorzugsweise wenigstens 15% der
Querschnittsfläche der Kolbenbolzenbohrung. Ein besonders wirkungsvoller
Wärmeübergang wird erreicht, wenn der Querschnitt der Durchgangskanäle derart
bemessen ist, dass dieser im wenigstens dem Quotienten aus dem seitens einer
Ölspritzdüse abgespritzten Ölstrom und einer mittleren Öl-
Strahlauftreffgeschwindigkeit, entspricht.
Der Kolben ist vorzugsweise als Gusskolben gefertigt. Hierbei kann der Durch
gangskanal auf fertigungstechnisch günstige Weise ausgebildet werden. Die
Oberfläche des Durchgangskanals kann im wesentlichen gussrau sein. Es ist auch
möglich, den Kolben durch einen Schmiedevorgang zu fertigen. Der Durchgangs
kanal wird dann vorzugsweise im Rahmen einer spanabhebenden Nachbearbeitung
ausgebildet.
Die Ölstrahlauftreffzone ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass diese eine
Aufteilung des Ölstrahles in wenigstens zwei Teilströme bewirkt. Vorzugsweise wird
jeweils einer der beiden Teilströme zu einem der beiden Kolbenkopfüberstände
geleitet.
Der Kolbenkopfüberstand weist gemäß einer besonders bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung aus axialer Richtung gesehen eine im wesentlichen
kreissegmentartige Gestalt auf, wobei der Durchgangskanal derart gerichtet
verläuft, dass dieser den Kolbenkopfüberstand aus einem den Segmentspitzen
benachbarten Bereich, zur Segmentachse hin gerichtet, mit Öl beaufschlagt.
Die Ölführungswandung, der Durchgangskanal und die Umlenkzone im Bereich des
Kolbenkopfüberstandes, bilden vorzugsweise einen Ölführungsweg mit großer
Ölkontaktfläche. Der Ölkontakt wird vorzugsweise durch mehrfache Umlenkung des
Öles insbesondere durch Umlenkzonen mit zunehmender Krümmung intensiviert.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgen
den Beschreibung, in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Innenbereiches eines Kolbens gemäß
einer ersten Ausführungsform der Erfindung mit angedeutetem Ölführungs
weg;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Kolbens gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel - ebenfalls von unten
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Kolbens gemäß einer dritten Ausfüh
rungsform der Erfindung von unten, mit einem wannenartig ausgebildeten
Ölauslassbereich;
Fig. 4 eine perspektivische Detailansicht der Ölstrahlauftreffzone gemäß einer
vierten Ausführungsform der Erfindung mit einer rinnenartig gewölbten und
bogenförmig zum Kolbenrand ausbauchenden, zu den Durchgangskanälen
führenden Ölführungswandung;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht des Kolbenbolzen-Nabenbereiches des
Kolbenschaftes von außen gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfin
dung;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht des Kolbenringbalkons einer sechsten
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kolbens;
Fig. 7 eine Axialschnittansicht einer siebten Ausführungsform eines erfindungsge
mäßen Kolbens mit angedeutetem, schräg in den Kolbeninnenbereich ge
richtetem, Ölstrahl;
Fig. 8 eine Radialschnittansicht des Kolbens nach Fig. 7 auf Höhe der Kolbenbol
zenachse;
Der in Fig. 1 abschnittsweise von unten dargestellte Kolben 1 umfasst einen, hier
nur hinsichtlich seiner Unterseite sichtbaren, Kolbenkopf 2 und einen hiermit
integral ausgebildeten Kolbenschaft 3.
Der Kolbenschaft 3 umfasst zwei Kolbenbolzennaben 4, 5 mit fluchtenden
Kolbenbolzenbohrungen 6. Der Kolbenschaft 3 ist im Bereich der Kolbenbol
zennaben 4, 5 derart zurückgesetzt ausgebildet, dass der Kolbenkopf 2 den
Kolbenschaft 3 in radialer Richtung nach außen überkragt. Der den Kolbenschaft 3
überkragende Bereich des Kolbenkopfes 2 hat, aus axialer Richtung gesehen, eine
im wesentlichen kreissegmentförmige Gestalt. Ein entsprechendes, in dieser
Ansicht zur Kolbenbolzenachse X weitgehend symmetrisches, Kreissegment ist hier
skizzenartig dargestellt.
Der den Kolbenschaft 3 radial überkragende Bereich des Kolbenkopfes 2 bildet
einen Kolbenringbalkon 7. Dieser Kolbenringbalkon 7 umfasst in seinem der
Kolbenbolzenachse X zugewandten, unteren Bereich eine von Kühlöl beaufschlagte
Kühlzone 8.
Die Zuleitung des Kühlöles zu der Kühlzone 8 erfolgt durch einen, in einen
Innenbereich des Kolbenschaftes 3 gerichteten Ölstrahl 9. Dieser Ölstrahl 9 ist
derart ausgerichtet, dass dieser auf eine im Innenbereich des Kolbenschaftes 3
gebildete Strahlauftreffzone 10 trifft.
Die Strahlauftreffzone 10 befindet sich hier nahe dem Randbereich des Kolbens 1
und ist durch einen Innenflächenabschnitt des Kolbenschaftes 3 sowie durch die
untere Innenfläche des Kolbenkopfes 2 gebildet. Im Bereich der Strahlauftreffzone
10 erfolgt eine Umlenkung und Aufteilung des Ölstrahles in wenigstens zwei
Teilströme 11, 12, 13. Die beiden Teilströme 11, 12 werden durch die als
Ölführungsfläche wirkende Innenwandung des Kolbens 1 zu Eintrittsöffnungen 14,
15 von Durchgangskanälen 16, 17 geführt. Der Kontakt zwischen dem fließenden
Öl und der Wandung des Kolbens wird dadurch aufrecht erhalten, dass die Ölbahn
derart gekrümmt verläuft, dass das Öl durch hierbei wirksam werdende Radialkräfte
gegen die Ölführungswandung gedrängt wird.
Die Durchgangskanäle 16, 17 erstrecken sich sichelförmig am Wurzelbereich der
Kolbenbolzennaben 4, 5 vorbei in eine Wärmetauschzone K (siehe Kreissegments
kizze) des Kolbenringbalkons 7. Die Beaufschlagung des unteren Bereiches des
Kolbenringbalkons 7 erfolgt aus dem Bereich der Kreissegmentspitzen S1, S2 zur
Kolbenbolzenachse X hin gerichtet.
Im Bereich der Wärmetauschzone K sind mehrere Auslassöffnungen 18, 19, 20, 21
vorgesehen. Durch zwischen den Auslassöffnungen 18, 19, 20, 21 gebildete Stege
wird die zum Wärmetausch zur Verfügung stehende Fläche vergrößert. Die
Auslassöffnungen 18, 19 dienen der Ableitung des Öls des Ölteilstromes 12. Die
Auslassöffnungen 20, 21 dienen der Ableitung von Öl das über einen weiteren
Durchgangskanal 22 von einem zweiten Ölstrahl (nicht dargestellt) zugeleitet wird.
Der Durchgangskanal 17 ist derart geführt, dass dieser den Kolbenschaft 3 durch
den Kolbenkopf 2 hindurch unterläuft. Der Krümmungsverlauf ist derart gewählt,
dass das Öl primär die heißeren Wandungszonen des Durchgangskanals
überstreicht.
Im Bereich des Kolbenringbalkons 7 wird das über die Durchgangskanäle 17, 22
zugeführte Öl derart abgelenkt, dass dieses im wesentlichen parallel zur
Kolbenhubachse oder zur zurückgesetzten Wandung des Kolbenschaftes 3 hin
abgestrahlt wird. Es ist möglich, die Geometrie der ölbeaufschlagten Zone des
Kolbenringbalkons 7 - und damit die Abstrahlcharakteristik - derart abzustimmen,
dass eine definierte Schmierung der Zylinderwandung erreicht wird.
In Fig. 2 ist eine Unteransicht einer zweiten Ausführungsform eines Kolbens 1
dargestellt. Auch bei dieser Ausführungsform ist der Kolbenschaft 3 im Bereich der
Kolbenbolzennaben 4, 5 unter Bildung von Kolbenringbalkonen 7, zurückgesetzt
ausgebildet.
In dem gemeinsam von Kolbenschaft 3 und Kolbenkopf 2 begrenzten Kolbeninnen
raum sind im Übergangsbereich zwischen Kolbenschaft 3 und Kolbenkopf 2 zwei
Strahlauftreffzonen 12, 24 ausgebildet. Durch diese Strahlauftreffzonen 12, 24,
werden die paarweise in den Kolbeninnenbereich gerichteten Ölstrahlen 9, 9'
aufgeteilt und als entsprechende Teilströme zu den Durchgangskanälen 17, 16, 22,
22' geführt. Die Durchgangskanäle 17, 16, 22, 22' umlaufen auch bei diesem
Ausführungsbeispiel den jeweiligen Nabenbereich des Kolbenschaftes 3 sichelartig
und in seitlich ausbauchender Weise.
Auf der Unterseite des kreissegmentförmigen Kolbenringbalkons 7 befindet sich die
Wärmetauschzone K. Die Wärmetauschzone K umfasst drei Auslassöffnungen 18,
19' und 21. Die Auslassöffnungen 18, 19' und 21 weisen einen im wesentlichen
kreisförmigen Querschnitt auf und kommunizieren mit beiden benachbarten
Durchgangskanälen 17, 22 so dass insbesondere über die mittlere Auslassöffnung
19' Öl austreten kann das über den Durchgangskanal 17 oder den Durchgangska
nal 22 zugeführt wird. Der Verlauf der Durchgangskanäle 17, 22 ist durch
Strichlinien angedeutet. Durch den hier getroffenen bogenförmigen und in den
Kolbenkopf 2 eindringenden Verlauf der Durchgangskanäle 17, 22 wird neben einer
Kühlung der Kolbenringbalkone 7 auch eine Wärmeableitung aus den angrenzen
den Kolbenringzonen erreicht.
Die Eintrittsöffnungen 14, 15 sind in einem Eckbereich plaziert der durch die
Innenwandung des Kolbenschaftes 3, dessen nach innen vordringende Nabenbe
reiche 4, 5 und die Unterseite des Kolbenkopfes 2 definiert ist. Hierdurch wird eine
Trichterwirkung erreicht. Diese Trichterwirkung wird im montierten Zustand durch
den oberen Bereich eines Pleuels noch weiter unterstützt.
Der in Fig. 3 ebenfalls von unten abschnittsweise dargestellte Kolben 1 entspricht
hinsichtlich der Gestaltung des von Kolbenschaft 3 und Kolbenkopf 2 begrenzten
Innenbereiches, im wesentlichen dem Kolben nach Fig. 2. Die Ausführungen zu
Fig. 2 gelten, von den nachfolgend dargelegten Unterschieden abgesehen,
sinngemäß.
Bei dem Kolben gem. Fig. 3 ist im Bereich des Kolbenringbalkons 7 eine muldenar
tig vertiefte und nach unten offene Ölbahn 25 vorgesehen. Diese Ölbahn 25 wird
beidseitig, aus dem Eckbereich der Wärmetauschzone K heraus, mit Öl beauf
schlagt das über die Durchgangskanäle 17, 22 aus dem Kolbeninnenbereich um die
Kolbenbolzennaben 4, 5 herumgeführt ist.
Die Geometrie der Ölbahn 25 insbesondere einer äußeren Umfangskante 26 der
muldenartigen Vertiefung ist derart festgelegt, dass das zugeführte Öl im
wesentlichen parallel zur Oszillationsrichtung des Kolbens nach unten abgeworfen
wird. Es ist möglich, diese Ölbahn hinsichtlich ihres Volumens derart groß zu
bemessen, dass ein Abwurf des Öles - zumindest zum überwiegenden Teil - erst in
einer unteren Totpunktposition des Kolbens erfolgt.
Bei der hier gezeigten Ausführungsform beträgt die Tiefe der Ölbahn 25 ca. 8 mm.
Die in radialer Richtung des Kolbens gemessene Breite der Ölbahn liegt
vorzugsweise im Bereich von 4 bis 6 mm. Diese Angaben beziehen sich auf einen
Kolben mit einem Durchmesser von ca. 80 mm. Die in Umfangsrichtung gemessene
Länge der Ölbahn 25 entspricht im wesentlichen wenigstens der Breite b der
Kolbenbolzennabe 4.
In Fig. 4 ist eine Detailansicht eines Kolbeninnenbereiches mit einer besonders
gestalteten Strahlauftreffzone 10 dargestellt. Die Strahlauftreffzone 10 befindet sich
in einem Übergangsbereich zwischen der Innenwand des Kolbenschaftes 3 und der
Unterseite des Kolbenkopfes 2. Die mit dem Öl in Kontakt tretenden Wandungsab
schnitte bilden eine Ölführungsfläche G die rinnenartig gewölbt ausgebildet ist und
in die Innenfläche der Durchgangskanäle 17, 16 übergeht. Die Ölführungsfläche G
bewirkt neben einer Führung des Öles auch einen Wärmeübergang auf das Öl und
ermöglicht dabei eine Kühlung des benachbarten Kolbenrandbereiches.
Die Rinnenwirkung der Ölführungsfläche G wird durch eine Wulstzone 27
unterstützt. Durch die hier gezeigte Ölführungsfläche G wird der auf die Strahlauf
treffzone 10 auftreffende Strahl an den Innenkanten der Kolbenbolzennaben 4, 5
vorbei zu einem trichterartigen Eckbereich geführt.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform der Wärmetauschzone K des Kolbenring
balkons 7 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform erfolgt eine lediglich einseitige
Anströmung der Wärmetauschzone K durch einen aus dem Durchgangskanal
17' gerichtet gerichtet abgestrahlten - hier durch ein Pfeilsymbol angedeuteten -
Ölstrom. In der Wärmetauschzone K ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel eine
schwach zum Kolbenrand hin seitlich ausbauchende Ölbahn 25 ausgebildet. Diese
Ölbahn 25 endet in einer Umlenkzone 30 in welcher der ankommende Ölstrom zur
Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine hin abgelenkt wird. Der Durchgangskanal 17
befindet sich bei diesem Ausführungsbeispiel in einer, einer Kolbendruckseite 31
abgewandten Kolbenhälfte. Hierdurch wird ein verbesserter Schmierfilmaufbau
während eines Expansionshubes erreicht.
In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform eines Kolbens mit einer einseitig durch
einen Durchgangskanal 17' angeströmten Unterseite eines Kolbenringbalkons 7,
dargestellt. Bei dieser Ausführungsform wird der Ölstrahl 32 über eine in den
Kolbenschaft 3 eingeformte Umlenkmulde 33 an der Kolbenbolzenbohrung 6 vorbei
umgelenkt. Die Umlenkmulde 33 ist derart ausgebildet, dass der umgelenkte
Ölstrahl 32, im wesentlichen parallel zur Zylinderwandung, zur Kurbelwellenlage
rung hin abgestrahlt wird. Die Einspeisung des Öles in den Durchgangskanal 17'
erfolgt auch bei dieser Ausführungsform durch eine im Innenbereich des
Kolbenschaftes 3 vorgesehene Ölführungswandung, wie bei den vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen.
In den Fig. 7 und 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Kolbens 1 mit
einem Kolbenschaft 3 dargestellt, der im Bereich der Kobenbolzennaben 4, 5
seitlich eingezogen ausgebildet ist. Der Kolbenkopf 2 des Kolbens 1 überkragt
hierbei in radialer Richtung den Kolbenschaft 3. Im Bereich der so gebildeten
Kolbenringbalkone 7 sind nach außen ausbauchende und nach unten offene
Ölbahnen 25 ausgebildet. Der hier stark profiliert ausgebildete, dem Brennraum
zugewandte Kolbenkopffläche ist hier um 90° gedreht dargestellt.
Diese im Bereich jedes Kolbenringbalkons 7 vorgesehenen Ölbahnen 25 werden
über Durchgangskanäle 16, 17 mit Öl gespeist, welches auf eine kolbenrandnahe
Strahlauftreffzone 10 durch eine Düse 34 im Bereich einer Kurbelwellenlagerung in
den Innenbereich des Kolbenschaftes 3 eingestrahlt wird.
Die Zuleitung des aufgestrahlten Öles zu den Durchgangskanälen 16, 17 erfolgt
auch hier durch eine Ölführungswandung die sich bis zu den Durchgangskanälen
16, 17 erstreckt. Der Ölpfad im Innenbereich des Kolbenschaftes 3 verläuft im
kolbenrandnahen Bereich so daß eine wirkungsvolle Kühlung des gesamten
Randbereiches des Kolbenkopfes erreicht wird. Der Ölpfad erstreckt sich in radialer
Richtung seitlich ausbauchend, sichelartig um die Kolbenbolzennaben 4, 5 herum.
Im Grunde bildet bei dieser Ausführungsform die gesamte nach unten weisende
Innenfläche des Kolbenkopfes eine zu den Durchgangskanälen auslaufende
Ölführungsfläche. Durch den kolbenringnahen und - von den Abschnitten innerhalb
der Durchgangskanäle abgesehen - offenen Ölstrom ergibt sich auf fertigungstech
nisch vorteilhafte Weise eine große Wärmetauschfläche.
Der erfindungsgemäße Kolben eignet sich aufgrund seines verbesserten
Temperaturprofiles und seines geringen Eigengewichtes in besonders vorteilhafter
Weise für GDI-Motoren.
Die Erfindung ist nicht auf die vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Beispielsweise ist es auch möglich, das auf die Ölführungsfläche
abgespritzte Öl aus mehreren, bezüglich ihrer Strahlachse schräg zur Zylinderach
se ausgerichteten Ölspritzdüsen abzustrahlen. In Abhängigkeit von der Position
des Kolbens kann der Abstand des Strahlauftreffpunktes relativ zu dem Durch
gangskanal variieren. Die Ölspritzdüse kann auch am Pleuel selbst angeordnet
sein.
Claims (12)
1. Kolben mit einem Kolbenkopf (2), einem Kolbenschaft (3), der ein Paar
Kolbenbolzennaben (4, 5) umfasst und im Bereich der Kolbenbolzennaben (4, 5),
zurückgesetzt ausgebildet ist, so dass der Kolbenkopf (2) den zurückgesetzten
Kolbenschaft (3) im Bereich der Kolbenbolzennaben (4, 5) in radialer Richtung
überkragt, einem von dem Kolbenschaft (3) und dem Kolbenkopf (2) begrenzten
Kolbeninnenraum mit einer darin vorgesehenen Ölführungswandung, die eine
Ölstrahlauftreffzone (10) bildet, und wenigstens einem Durchgangskanal (16, 17,
22, 22'), der von dem Kolbeninnenraum ausgehend derart gerichtet verläuft, dass
das durch den Durchgangskanal (16, 17, 22, 22') strömende Öl den Kolbenkopf (2)
in seinem über den Kolbenschaft (3) hinausragenden Bereich anströmt.
2. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölführungswandung
in die Innenwandung des Durchgangskanals (16, 17, 22, 22') übergeht.
3. Kolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangs
kanal (16, 17, 22, 22') in dem Kolbenkopf (2) oder in dem Kolbenschaft (3) an den
Kolbenbolzennaben (4, 5) zum Kolbenrand hin seitlich ausweichend vorbeigeführt
ist.
4. Kolben nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass in einem, zu einer Ebene, die durch die Kolbenmittelachse und die Kolbenbol
zenachse definiert ist, versetzten Bereich, der Durchgangskanal (16, 17, 22, 22')
den Kolbenschaft (3) durch den Kolbenkopf (2) hindurch unterläuft.
5. Kolben nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Durchgangskanal (16, 17, 22, 22') sich sichelartig an den Kolbenbol
zennaben (4, 5) vorbei erstreckt.
6. Kolben nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ölführungsfläche durch die Innenwandung des Kolbenschaftes (3) im
Zusammenspiel mit der Unterseite des Kolbenkopfes (2) gebildet ist und eine
Rinnenzone (G) umfasst die sich von der Strahlauftreffzone (10) in den Durch
gangskanal (16, 17, 22, 22') hinein erstreckt.
7. Kolben nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ölstrahlauftreffzone (10) derart ausgebildet ist, dass diese eine Aufteilung
des Ölstrahles (9) in wenigstens zwei Teilströme (11, 12, 13) bewirkt.
8. Kolben nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils einer der beiden Teilströme (11, 12) zu einem der Kolbenringbalkone
(7) geleitet wird.
9. Kolben nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass für den jeden der Kolbenringbalkone (7) wenigstens ein Durchgangskanal
(16, 17, 22, 22') vorgesehen ist.
10. Kolben nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, dass im Innenbereich des Kolbenschaftes (3) eine zweite Strahlauftreffzone
ausgebildet ist.
11. Kolben nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, dass insgesamt vier Durchgangskanäle (16, 17, 22, 22') vorgesehen sind die
sich um die Kolbenbolzennaben (4, 5) herum zum Flächenschwerpunkt der
Unterseite des jeweiligen Kolbenringbalkons (7) hin erstrecken.
12. Kolben nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, dass der Querschnitt der Durchgangskanäle (16, 17, 22, 22') wenigsten 15%
der Querschnittsfläche der Kolbenbolzenbohrung (6) beträgt.
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