DE10105752A1 - Scheibenbremse - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine elektromechanisch betätigbare Scheibenbremse (10). Die Erfindung schlägt vor, die Scheibenbremse (10) mit einem Stützelement (22) in Form eines Zahnrades auszubilden, welches drehbar an einem Reibbremsbelag (18) gelagert ist und sich abhängig von einer Schwenkrichtung in einer von zwei viertelkreisförmigen Kulissenbahnen (32, 34) abstützt. Das Stützelement (22) bildet eine schwenkbare Abstützung des Reibbremsbelags (18) nach Art eines auf Druck beanspruchten Hebels und übt durch eine von einer rotierenden Bremsscheibe (14) auf den Reibbremsbelag (18) ausgeübten Reibbremskraft eine Andruckkraft auf den Reibbremsbelag (18) gegen die Bremsscheibe (14) aus. Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Scheibenbremse (10) nahezu leistungslos betätigbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1, die insbesondere zu einer elektromechanischen Betätigung
geeignet ist.
Heutzutage im Kraftfahrzeugbau üblicherweise verwendete Scheibenbremsen
werden hydraulisch betätigt. Es sind auch schon elektromechanisch betätigte
Scheibenbremsen vorgeschlagen worden, bei denen mit einem Elektromotor über
ein Rotations/Translations-Umsetzungsgetriebe wie beispielsweise einen
Spindeltrieb oder auch einen mit dem Elektromotor verdrehbaren Nocken ein
Reibbremsbelag gegen eine Bremsscheibe drückbar ist. Elektromechanisch
betätigte Scheibenbremsen haben den Nachteil, dass sie zum schnellen
Zuspannen und auch Lösen, zur Erzielung einer hohen Dynamik und zum
Aufbringen einer ausreichenden Bremskraft einen leistungsstarken und
infolgedessen großbauenden und schweren Elektromotor benötigen. Des
weiteren weist ein leistungsstarker Elektromotor eine hohe Stromaufnahme auf
und belastet ein elektrisches Bordnetz eines Fahrzeugs.
Auch das Rotations/Translations-Umsetzungsgetriebe sowie ein evtl.
zwischengeschaltetes Untersetzungsgetriebe müssen ausreichend dimensioniert
sein, um die auftretenden Belastungen zu übertragen. Dies erfordert
vergleichsweise große und schwere Getriebe mit infolgedessen großer Trägheit,
die zu ihrer Beschleunigung wiederum ein großes Antriebsmoment benötigen.
Durch den großen Bauraum lassen sich die bekannten, elektromechanisch
betätigten Scheibenbremsen nur schlecht im Innenraum einer Felge eines
Fahrzeugrades unterbringen, wo Scheibenbremsen üblicherweise angeordnet
sind. Durch das hohe Gewicht der bekannten elektromechanischen
Scheibenbremsen wird die sog. ungefederte Masse eines Fahrzeugs erhöht, was
die Fahreigenschaften verschlechtert und deswegen unerwünscht ist. Diese
Probleme treten bei hydraulisch betätigten Scheibenbremsen nicht in gleichem
Maß auf, da hydraulisch auf kleinem Raum hohe Drücke und infolgedessen hohe
Kräfte zum Zuspannen erzielbar sind.
Die Betätigungseinrichtung der erfindungsgemäßen Scheibenbremse mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 weist ein schwenkbares Stützelement auf, über das
sich der Reibbremsbelag an einem Widerlager, beispielsweise einem
Bremssattel abstützt. Das Stützelement greift schwenkbar am Reibbremsbelag an
und stützt sich schwenkbar am Wiederlager ab. Durch Schwenken des
Stützelements lässt sich also eine Winkelstellung des Stützelement in Bezug auf
die Bremsscheibe und damit ein Winkel, unter dem das Stützelement den
Reibbremsbelag in Bezug auf die Bremsscheibe abstützt, verändern und
einstellen.
Zum Betätigen der erfindungsgemäßen Scheibenbremse wird das schwenkbare
Stützelement so verschwenkt, dass sich der Winkel unter dem das Stützelement
den Reibbremsbelag in Bezug auf die Bremsscheibe abstützt, vergrößert. Der
Winkel unter dem das Stützelement den Reibbremsbelag in Bezug auf die
Bremsscheibe abstützt, bleibt allerdings immer kleiner als 90°. Liegt der
Reibbremsbelag an der rotierenden Bremsscheibe an, übt die Bremsscheibe eine
Reibungskraft in Umfangsrichtung der Bremsscheibe, also parallel zu einer
gedachten Ebene, in der sich die Bremsscheibe befindet, auf den
Reibbremsbelag aus. Die auf den Reibbremsbelag ausgeübte Reibungskraft
bewirkt ein Drehmoment auf das Stützelement, das das Stützelement im Sinne
eines größer werdenden Winkels, unter dem das Stützelement den
Reibbremsbelag in Bezug auf die Bremsscheibe abstützt, und damit im Sinne
einer größer werdenden Andruckkraft des Reibbremsbelags gegen die
Bremsscheibe, d. h. im Sinne einer größer werdenden Bremskraft der
Scheibenbremse, beaufschlagt.
Durch Schwenken des Stützelements in einer Richtung erhöht sich die vom
Stützelement auf den Reibbremsbelag ausgeübte Andruckkraft gegen die
Bremsscheibe, bei entgegengesetztem Schwenken des Stützelements verringert
sich die Andruckkraft und damit die Bremskraft der Scheibenbremse. Die
Andruckkraft des Reibbremsbelags gegen die Scheibenbremse ist von der
Winkelstellung des Stützelements in Bezug auf die Bremsscheibe abhängig.
Die Andruckkraft des Reibbremsbelags gegen die Bremsscheibe und damit die
Bremskraft der erfindungsgemäßen Scheibenbremse wird durch die
Reibungskraft bewirkt, die die rotierende Bremsscheibe auf den an ihr
anliegenden Reibbremsbelag ausübt und die ihrerseits ein Moment im Sinne
einer größer werdenden Andruckkraft des Reibbremsbelags gegen die
Scheibenbremse bewirkt. Die Andruckkraft des Reibbremsbelags gegen die
Bremsscheibe wird also nicht oder nur zum Teil von einem zum Schwenken des
Stützelements von der Betätigungseinrichtung auf das Stützelement ausgeübten
Moment bewirkt. Das Andrücken des Reibbremsbelags kann dadurch nahezu
leistungslos erfolgen, es lässt sich mit einem niedrigen Stellmoment eine hohe
Bremskraft erzeugen. Zur Verwirklichung des Erfindungsprinzip kann das
Stützelement konstruktiv als Druckelement oder als Zugelement ausgelegt sein.
Die erfindungsgemäße Scheibenbremse hat also zunächst den Vorteil, dass eine
geringe Stellenergie zur Erzeugung einer hohen Bremskraft ausreicht. Dadurch
lässt sich auch eine hohe Dynamik beim Zuspannen und Lösen der
Scheibenbremse erzielen. Die erfindungsgemäße Scheibenbremse eignet sich zu
einer elektromechanischen Betätigung mittels eines Elektromotors, wobei ein
kleiner, leichter und leistungsschwacher Elektromotor zur Betätigung der
Scheibenbremse ausreicht, da die Andruckkraft des Reibbremsbelags gegen die
Bremsscheibe nicht oder nur zum Teil mittels des Elektromotors aufgebracht
wird. Die erfindungsgemäße Scheibenbremse lässt sich dadurch kleiner und
leichter bauen, eine Belastung eines elektrischen Bordnetzes eines mit der
erfindungsgemäßen Scheibenbremse ausgerüsteten Fahrzeugs ist gering.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung zum Gegenstand.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Scheibenbremse in gelöster Stellung mit
Blickrichtung radial zu einer Bremsscheibe; und
Fig. 2 die Scheibenbremse aus Fig. 1 in betätigtem Zustand.
Die Zeichnung ist als schematisierte und vereinfachte Darstellung zu verstehen.
Die in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Scheibenbremse 10 weist
einen Bremssattel 12 auf, der als sog. Schwimmsattel ausgebildet ist, d. h. ist
quer zu einer Bremsscheibe 14 verschieblich. Im Bremssattel 12 liegen auf jeder
Seite der Bremsscheibe 14 ein Reibbremsbelag 16, 18 ein, deren einer
Reibbremsbelag 16 fest im Bremssattel 12 angeordnet ist. Der andere
Reibbremsbelag 18 ist beweglich im Bremssattel 12 aufgenommen. Durch
Andrücken des beweglichen Reibbremsbelags 18 gegen eine Seite der
Bremsscheibe 14 wird der als Schwimmsattel ausgebildete Bremssattel 12 quer
zur Bremsscheibe 14 verschoben und drückt den im. Bremssattel 12 festen
Reibbremsbelag 16 gegen die andere Seite der Bremsscheibe 14. Dadurch wird
in an sich bekannter Weise eine Bremskraft auf die Bremsscheibe 14 ausgeübt.
Zum Drücken des beweglichen Reibbremsbelags 18 gegen die Bremsscheibe 14,
d. h. zum Betätigen der Scheibenbremse 10, weist diese eine
Betätigungseinrichtung 20 auf. Die Betätigungseinrichtung 20 weist ein
Stützelement 22 auf, das im dargestellten und beschriebenen
Ausführungsbeispiel der Erfindung als Zahnrad ausgebildet ist. Um von dem
Stützelement 22 verdeckte Teile der Scheibenbremse 10 sichtbar zu machen ist
das Stützelement 22 in der Zeichnung mit Strichlinien angedeutet.
Das als Zahnrad ausgebildete Stützelement 22 ist mit einer Welle 24 drehbar am
beweglichen Reibbremsbelag 18 gelagert. Das als Zahnrad ausgebildete
Stützelement 22 weist drei Stifte 26, 28, 30 auf. Zwei Stifte 26, 28 sind auf einer
gedachten Durchmesserlinie des als Zahnrad ausgebildeten Stützelements 22
angeordnet, wobei die gedachte Durchmesserlinie durch diese beiden Stifte 26,
28 bei gelöster Scheibenbremse 10 (Fig. 1) parallel zur Bremsscheibe 14
verläuft. Diese beiden Stifte 26, 28 befinden sich bei gelöster Scheibenbremse
10 an offenen Enden zweier im Bremssattel 12 angebrachter Kulissenbahnen 32,
34, die kurvenförmig um jeweils etwas weniger als einen Viertelbogen um die
Welle 24 des Stützelements 22 herum verlaufen. Die beiden Kulissenbahnen 32,
34 verlaufen von ihren offenen Enden ausgehend weg von der Bremsscheibe 14,
sie sind an ihren der Bremsscheibe 14 fernen Enden geschlossen. Durch
Schwenken des Stützelements 22 gelangt einer der beiden Stifte 26, 28 tiefer in
die ihm zugeordnete Kulissenbahn 32, 34, wogegen der Andere der beiden Stifte
26, 28 aus der Kulissenbahn 32, 34 freikommt. Da die beiden Stifte 26, 28 mit
den Kulissenbahnen 32, 34 zusammenwirken werden sie nachfolgend als
Kulissenstifte 26, 28 bezeichnet. Im dargestellten und beschriebenen
Ausführungsbeispiel der Erfindung sind Kulissenbahnen 32, 34
kreisbogenförmig. Dies ist allerdings nicht zwingend, die Kulissenbahnen 32, 34
können auch einen von der Kreisform abweichenden Verlauf aufweisen.
Der bewegliche Reibbremsbelag 18 wird von einem als Schraubendruckfeder
ausgebildeten Federelement 19 in Richtung der Bremsscheibe 14 gedrückt. Das
Federelement 19 stützt sich am Bremssattel 12 ab.
Der dritte Stift 30 des Stützelements 22 ist gegenüber den beiden Kulissenstiften
26, 28 nach innen versetzt und auf einer gedachten Senkrechten zur gedachten
Durchmesserlinie durch die beiden Kulissenstifte 26, 28 auf einer der
Bremsscheibe 14 abgewandten Seite angeordnet. Dieser Stift 30 wirkt mit einem
Lagerbock 36 des Bremssattels 12 zusammen. Der Lagerbock 36 weist eine Rille
38 (Fig. 2) auf seiner der Bremsscheibe 14 abgewandten Seite auf, in der der
Stift 30 bei gelöster Scheibenbremse 10 einliegt. Ein Abstand des Lagerbocks 36
von der Bremsscheibe 14 ist so bemessen, dass der bei gelöster
Scheibenbremse 10 in der Rille 38 des Lagerbocks 36 einliegende Stift 30 den
beweglichen Reibbremsbelag 18 gegen die Kraft des Federelements 19 von der
Bremsscheibe 14 abhebt. Der Lagerbock 36 mit seiner Rille 38 und der mit ihm
zusammenwirkende Stift 30 bilden eine Abhebeeinrichtung der
erfindungsgemäßen Scheibenbremse 10, die bei gelöster Scheibenbremse 10
den beweglichen Reibbremsbelag 18 von der Bremsscheibe 14 abhebt. Der Stift
30 wird deswegen nachfolgend als Abhebestift 30 bezeichnet. Wird das
Stützelement 22 verschwenkt, kommt der Abhebestift 30 vom Lagerbock 36 frei
und das Federelement 19 drückt den beweglichen Reibbremsbelag 18 gegen die
Bremsscheibe 14.
Zum Schwenken des als Zahnrad ausgebildeten Stützelements 22 weist die
Scheibenbremse 10 einen Elektromotor 40 mit einer Schnecke 42 auf, die mit
einer Verzahnung 44 des Stützelements 22 kämmt. Der Elektromotor 40 ist
schwenkbar im Bremssattel 12 gelagert und wird von einem Federelement 46 in
Richtung des Stützelements 22 gedrückt. Das Federelement 46 hält die
Schnecke 42 des Elektromotors 40 in Eingriff mit der Verzahnung 44 des
Stützelements 22. Zudem ist durch das Hineindrücken der Schnecke 42 in die
Verzahnung 44 des Stützelements 22 mittels des Federelements 46 der Eingriff
der Schnecke 42 in die Verzahnung 44 spielfrei. Die Schnecke 42 und die
Verzahnung 44 bilden ein Schneckengetriebe und eine Sperreinrichtung 42, 44,
die das Stützelement 22 gegen selbsttätiges Schwenken sperrt.
Die Funktion der erfindungsgemäßen Scheibenbremse 10 ist folgende: Zum
Betätigen und Zuspannen der Scheibenbremse 10 wird das Stützelement 22
mittels des Elektromotors 40 verschwenkt. Bei einer angenommenen
Drehrichtung der Bremsscheibe 40 in Richtung des Pfeils 48, in der Zeichnung
also nach unten, wird das Stützelement 22 wie in Fig. 2 dargestellt so
verschwenkt, dass der in der Zeichnung unten befindliche Kulissenstift 26 in die
Kulissenbahn 32 hinein gelangt und der in der Zeichnung oben befindliche
Kulissenstift 28 aus der ihm zugeordneten Kulissenbahn 34 frei kommt. Beim
Schwenken des Stützelements 22 kommt der Abhebestift 30 vom Lagerbock 36
frei und das Federelement 19 drückt den beweglichen Reibbremsbelag 18 gegen
die Bremsscheibe 14. Über das Stützelement 22 und dessen Kulissenstift 26
stützt sich der an der Bremsscheibe 14 anliegende, bewegliche Reibbremsbelag
18 an der Kulissenbahn 32 des Bremssattels 12 ab. Die Kulissenbahn 32 bildet
ein Wiederlager für den Kulissenstift 26 und das Stützelement 22, an dem sich
das Stützelement 22 schwenkbar abstützt und in dem das Stützelement 22 mit
seinem Kulissenstift 26 verschieblich geführt ist.
Die rotierende Bremsscheibe 14 übt eine Reibungskraft auf den an ihr
anliegenden beweglichen Reibbremsbelag 18 in einer Umfangs- oder
Sekantenrichtung der Bremsscheibe 14 aus. Die auf den Reibbremsbelag 18
ausgeübte Reibungskraft ist parallel zu einer gedachten Ebene, in der sich die
Bremsscheibe 14 befindet, gerichtet. Die auf den beweglichen Reibbremsbelag
18 ausgeübte Reibungskraft bewirkt ein Moment auf das Stützelement 22. Das
auf das Stützelement 22 ausgeübte Moment bewirkt eine Kraft auf den
beweglichen Reibbremsbelag 18, die den beweglichen Reibbremsbelag 18
gegen die Bremsscheibe 14 drückt und dadurch eine Bremskraft auf die
Bremsscheibe 14 ausübt. Die Kraft, mit der der bewegliche Reibbremsbelag 18
gegen die Bremsscheibe 14 gedrückt wird, wird also durch die von der
rotierenden Bremsscheibe 14 auf den an ihr anliegenden beweglichen
Reibbremsbelag 18 mittels des Stützelements 22 bewirkt, das den beweglichen
Reibbremsbelag 18 nach Art eines auf Druck beanspruchten Hebels schwenkbar
in der Kulissenbahn 32 abstützt. Eine vom Federelement 19 auf den beweglichen
Reibbremsbelag 18 ausgeübte Kraft ist im Vergleich der mit dem Stützelement 22
aufgrund der Reibung zwischen der rotierenden Bremsscheibe 14 und dem
beweglichen Reibbremsbelag 18 ausübbaren Andruckkraft des beweglichen
Reibbremsbelags 18 gegen die Bremsscheibe 14 vernachlässigbar klein. Der
Elektromotor 40 kann einen Teil des zum Andrücken des Reibbremsbelags 18 an
die Bremsscheibe 14 notwendigen Moments auf das Stützelement 22 aufbringen.
Das Stützelement 22 kann allerdings auch nahezu leistungslos verschwenkt
werden, ein kleiner und leistungsschwacher Elektromotor 40 ist zum Betätigen
der Scheibenbremse 10 und zur Erzeugung einer theoretisch beliebig großen
Andruckkraft des beweglichen Reibbremsbelags 18 gegen die rotierende
Bremsscheibe 14 ausreichend.
Die Andruckkraft des beweglichen Reibbremsbelags 18 gegen die Bremsscheibe
14 ist abhängig von einem Schwenkwinkel, um den das Stützelement 22
gegenüber einer Grundstellung bei gelöster Scheibenbremse 10 verschwenkt ist.
Die Andruckkraft des beweglichen Reibbremsbelags 18 gegen die Bremsscheibe
14 ist um so größer je weiter das Stützelement 22 gegenüber der Grundstellung
verschwenkt ist. Durch Schwenken des Stützelements 22 um nahezu 90° lässt
sich eine theoretisch beliebig hohe Andruckkraft des beweglichen
Reibbremsbelags 18 gegen die Bremsscheibe 14 erreichen.
Zum Lösen der Scheibenbremse 10 oder zum Verringern ihrer Bremskraft wird
das Stützelement 22 zurück in seine Grundstellung oder in Richtung seiner
Grundstellung geschwenkt. Bei umgekehrter Drehrichtung der Bremsscheibe 14
wird zum Betätigen der Scheibenbremse 10 das Stützelement 22 aus der
Grundstellung in entgegengesetzter Richtung geschwenkt. Durch die
symmetrische Anordnung der beiden Kulissenbahnen 32, 34 erfolgt die
Bremsung in sinngemäß gleicher Weise wie beschrieben. Die erfindungsgemäße
Scheibenbremse 10 ist somit für Rückwärtsfahrt ebenso geeignet wie für
Vorwärtsfahrt.
Claims (8)
1. Scheibenbremse mit einer Bremsscheibe, mit einem Reibbremsbelag und
mit einer Betätigungseinrichtung, mit der der Reibbremsbelag gegen die
Bremsscheibe drückbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die
Betätigungseinrichtung (20) ein schwenkbares Stützelement (22) aufweist,
über das sich der Reibbremsbelag (18) an einem Wiederlager (32, 34)
abstützt, wobei das Stützelement (22) schwenkbar am Reibbremsbelag
(18) angreift und sich schwenkbar am Wiederlager (32, 34) abstützt und
wobei sich durch Schwenken des Stützelements (22) ein Winkel, unter
dem das Stützelement den Reibbremsbelag (18) abstützt, in Bezug auf die
Bremsscheibe (14) ändert.
2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Scheibenbremse (10) ein Federelement (19) aufweist, welches den
Reibbremsbelag (18) gegen die Bremsscheibe (14) drückt.
3. Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Scheibenbremse (10) eine Abhebelnrichtung (30, 36, 38) aufweist, die bei
nicht betätigter Scheibenbremse (10) den Reibbremsbelag (18) gegen die
Kraft des Federelements (19) von der Bremsscheibe (14) abhebt.
4. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Wiederlager eine Kulissenbahn (32, 34) aufweist, die bogenförmig um
eine Angriffsstelle des Stützelements (22) am Reibbremsbelag (18)
verläuft, die das Stützelement (22) verschieblich führt und schwenkbar
abstützt.
5. Scheibenbremse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kulissenbahn (32, 34) eine Kreisbogenbahn ist.
6. Scheibenbremse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Scheibenbremse (10) ein zweites Wiederlager mit einer zweiten
Kulissenbahn (32, 34) aufweist, die symmetrisch zu der einen
Kulissenbahn (32, 34) angeordnet ist, und dass das Stützelement (22)
abhängig von seiner Schwenkrichtung in einer der beiden Kulissenbahnen
(32, 34) geführt und abgestützt ist und von der anderen Kulissenbahn (32,
34) freikommt.
7. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Betätigungseinrichtung (20) einen Elektromotor (40) zum Schwenken des
Stützelements (22) aufweist.
8. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Betätigungseinrichtung (20) eine Sperreinrichtung (42, 44) für das
Stützelement (22) aufweist, die das Stützelement (22) gegen selbsttätiges
Schwenken sperrt.
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