DE10105630A1 - Rastierschalter - Google Patents
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Abstract
Ein Rastierschalter zur Lagefixierung und Positionserfassung beweglicher Stellelemente, insbesondere von Schaltwellen und Schaltstangen mechanisch schaltbarer Kraftfahrzeuggetriebe, ist mit einem Gehäuse versehen, in dem ein mit einem außenliegenden Rastierelement und einem innenliegenden Stößel versehener und mit einer Rückstellfeder in Verbindung stehender Arretierungsbolzen in einem Stößelraum wälzgelagert axialbeweglich geführt ist, in dem ein durch den Stößel positionsabhängig betätigbarer elektrischer Schalter in einem Schalterraum angeordnet ist, und in dem der Schalterraum mittels einer Membran öldicht von dem Stößelraum getrennt ist. Der elektrische Schalter ist als separates Bauteil mit innerhalb eines geschlossenen Schaltergehäuses angeordneten elektromechanischen Schaltelementen ausgebildet und in einem den Schalterraum umschließenden Gehäuseoberteil befestigt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Rastierschalter zur Lagefixierung und Positionserfassung
beweglicher Stellelemente, insbesondere von Schaltwellen und Schaltstangen
mechanisch schaltbarer Kraftfahrzeuggetriebe, mit einem Gehäuse, in dem ein mit einem
außenliegenden Rastierelement und einem innenliegenden Stößel versehener und mit
einer Rückstellfeder in Verbindung stehender Arretierungsbolzen in einem Stößelraum
wälzgelagert axialbeweglich geführt ist, in dem ein durch den Stößel positionsabhängig
betätigbarer elektrischer Schalter in einem Schalterraum angeordnet ist, und in dem der
Schalterraum mittels einer Membran öldicht von dem Stößelraum getrennt ist.
Ein Rastierschalter umfasst jeweils eine Arretiervorrichtung und einen mit der
Arretiervorrichtung in Wirkverbindung stehenden elektrischen Schalter. Durch die
Arretiervorrichtung können beweglich gelagerte Bauteile, beispielsweise eine
Schaltstange oder eine Schaltwelle eines mechanisch schaltbaren
Kraftfahrzeuggetriebes, in einer oder mehreren definierten Positionen, die durch an den
Bauteilen angeordnete Vertiefungen bestimmt sind, arretiert werden und damit gegen ein
unbeabsichtigtes Verlassen der jeweiligen Position gesichert werden. Die Vertiefungen
können als Ringnuten oder anders ausgestaltete Rastausnehmungen ausgebildet sein
und sind zum Eingriff eines Rastierelementes der Arretiervorrichtung vorgesehen. Zur
Verschiebung des Bauteils, d. h. zur Aufhebung der Lagefixierung, ist eine erhöhte
Stellkraft erforderlich, die u. a. zu einer Axialverschiebung des Arretierungsbolzens und
des Stößels führt. Durch das Zusammenwirken der Arretiervorrichtung mit dem
elektrischen Schalter ist beim Einnehmen und/oder Verlassen der jeweiligen rastbaren
Position eine elektrische Schaltung auslösbar, die zu Steuerungszwecken oder für
einfache Schaltfunktionen nutzbar ist. Zum Beispiel ist in einem automatisierten
Schaltgetriebe (ASG) zur Vermeidung von Fehlfunktionen die Ermittlung der jeweils
momentanen Position der getriebeinternen Stellelemente zur Übertragung von Wähl- und
Schaltvorgängen sinnvoll. In diesem Fall können Rastierschalter als Positionsgeber für
das Einnehmen und/oder Verlassen der rastbaren Positionen der Stellelemente
verwendet werden. Daneben ist auch eine Nutzung des Rastierschalters zur Auslösung
einfacher elektrischer Schaltungen möglich, beispielsweise als Rückfahrlichtschalter,
durch den bei eingelegtem Rückwärtsgang zugeordnete Rückfahrleuchten eingeschaltet
werden.
Rastierschalter sind in unterschiedlicher Form und Ausbildung bekannt. Beispielsweise
ist in der WO 92/14079 ein Rastierschalter beschrieben, der insbesondere zur
Arretierung von Schaltungselementen eines Getriebes vorgesehen ist. Der
Rastierschalter besteht aus einem Gehäuse und einem darin begrenzt verschiebbar
geführten Arretierungsbolzen, der über eine Druckfeder in einer ausgefahrenen
Grundstellung gehalten wird und an einem nach außen weisenden Ende eine Rastkugel
aufweist. Die Rastkugel ist zum Eingriff in eine Rastausnehmung einer Schaltstange
vorgesehen. Im Falle einer Umschaltung (Wechsel der Schaltgasse oder Gangwechsel)
wird die Rastkugel mit dem Arretierungsbolzen nach innen in den Rastierschalter
gedrückt, wobei ein elektrisches Schaltelement betätigt wird, das innerhalb des
Gehäuses angeordnet ist. Durch die Integration des elektrischen Schaltelementes in den
Rastierschalter ist die Position des Arretierungsbolzens und der Rastkugel erfassbar, so
dass eine Fehlstellung der zugeordneten Schaltstange detektierbar ist, wobei das
elektrische Schaltelement als einfacher elektrischer Schalter oder als Näherungsschalter
ausgebildet sein kann.
Nachteilig an diesem bekannten Rastierschalter ist eine Gleitlagerung des
Arretierungsbolzens in dem Gehäuse, die mit relativ hoher Reibung und somit einem
hysteresebehafteten Ansprechverhalten des Arretierungsbolzens und demzufolge zu
einer verzögerten Betätigung des elektrischen Schaltelementes führt. Darüber hinaus
steht der Schalterraum, in dem das elektrische Schaltelement angeordnet ist,
weitgehend ungeschützt in Verbindung mit dem mechanischen Teil des Rastierschalters.
Daher kann bei Verwendung in einem Kraftfahrzeuggetriebe elektrisch isolierend
wirksames Öl in den Schalterraum eindringen und zu Fehlfunktionen des elektrischen
Schaltelementes führen, zumal dessen Kontakte offenliegend in dem Schalterraum
angeordnet sind.
Ein weiterer Rastierschalter ist aus der DE 196 54 004 A1 bekannt. Dieser
gattungsbildende Rastierschalter umfasst eine Schaltarretierung zur Lagefixierung von
beweglichen Stellelementen und einen elektrischen Schalter zur Auslösung einer Schalt-
oder Steuerungsfunktion. Die Schaltarretierung und der elektrische Schalter sind in
einem gemeinsamen Gehäuse und durch eine Membran staub- und flüssigkeitsdicht
voneinander getrennt angeordnet. Die Schaltarretierung weist ein gegen eine Druckfeder
längsverschiebbar geführtes Führungsteil auf, das endseitig mit einem mit dem
zugeordneten Stellelement zusammenwirkenden Rastelement und gegenüberliegend mit
einem mit dem Schalter zusammenwirkenden Stößel versehen ist. Das Führungsteil ist
über eine Wälzlagerung reibungsarm verschiebbar in dem Gehäuse bzw. in einer in das
Gehäuse eingesetzten Hülse gelagert. In dem Schalter ist ein Betätigungselement
vorgesehen, das mit einer rechtwinklig zu einer Längsachse der Arretiereinrichtung
angeordneten Kontaktanordnung in Verbindung steht. Das Betätigungselement kann
mittelbar, z. B. über die Membran, oder unmittelbar mit dem Stößel der Schaltarretierung
zusammenwirken.
Durch die rechtwinklige Ausrichtung der Kontaktanordnung und eine seitliche Anordnung
einer zugeordneten Steckverbindung ergibt sich eine relativ geringe Bauhöhe des
elektrischen Schalters. Aufgrund der Wälzlagerung des Führungsteils und der öldichten
Trennung des elektrischen Schalters von der Schaltarretierung mittels der Membran ist
im Vergleich zu dem zuvor beschriebenen Rastierschalter ein besseres
Ansprechverhalten und eine höhere Funktionssicherheit des Schalters gegeben.
Bei beiden bekannten Rastierschaltern ist jedoch von Nachteil, dass der elektrische
Schalter aufgrund jeweils offenliegender Kontakte eine zu geringe Schaltlebensdauer
aufweist, um als Positionsgeber für automatisierte Schaltgetriebe (ASG) in Frage zu
kommen. Während ein Rückfahrlichtschalter ca. fünfzigtausend Schaltungen störungsfrei
verkraften sollte, liegt die Anforderung an einen Positionsgeber aufgrund der höheren
Schalthäufigkeit von Vorwärtsgängen um den Faktor zwanzig höher, d. h. bei ca. 1 Million
Schaltungen.
Es ergibt sich daher das Problem, den gattungsbildenden Rastierschalter im Hinblick auf
eine höhere Schaltlebensdauer und eine höhere Funktionssicherheit weiterzubilden.
Das Problem wird erfindungsgemäß in Verbindung mit dem Oberbegriff des Anspruches
1 dadurch gelöst, dass der elektrische Schalter als separates Bauteil mit innerhalb eines
geschlossenen Schaltergehäuses angeordneten elektromechanischen Schaltelementen
ausgebildet ist, und dass der Schalter in einem den Schalterraum umschließenden
Gehäuseoberteil befestigt ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Rastierschalters sind in den
Ansprüchen 2 bis 21 angegeben.
Durch die Ausbildung des elektrischen Schalters als separates Bauteil, d. h. als getrennte
Schaltereinheit, die in dem den Schalterraum umschließenden Gehäuseoberteil
angeordnet ist, ist eine Verwendung handelsüblicher Schalter, die bevorzugt
Mikroschalter sind, möglich. Handelsübliche Schalter sind in unterschiedlicher Form,
Größe und Schaltlebensdauer erhältlich und relativ preiswert. Somit ist eine Bestückung
des jeweiligen Rastierschalters entsprechend der Anwendung möglich. Für einen
Rastierschalter, der als Rückfahrlichtschalter verwendet werden soll und bei dessen
Versagen kein wesentlicher Schaden entsteht, reicht eine Ausrüstung mit einem Schalter
aus, der eine relativ geringe Schaltlebensdauer von ca. fünfzigtausend Schaltungen
aufweist und entsprechend billig ist. Dagegen ist bei einer Verwendung von
Rastierschaltern als Positionsgeber eines ASG, insbesondere an Stellelementen der
Vorwärtsgänge, aufgrund der höheren Anforderungen an die Zuverlässigkeit eine
Bestückung mit höherwertigeren Schaltern mit einer Schaltlebensdauer von ca. 1 Million
Schaltungen erforderlich. Insbesondere Mikroschalter erfüllen die Anforderungen
hinsichtlich der weitgehend verschleißarm verkraftbaren Schaltungen, der
Schaltzuverlässigkeit, und der Baugröße in optimaler Weise, so dass deren Verwendung
als Schalter in einem Rastierschalter ohne eine Vergrößerung des Bauvolumens des
Schalterraums bzw. des Gehäuseoberteils möglich ist.
Zumeist wird der elektrische Schalter eine einfache Schaltfunktion haben, d. h. in einer
Ausführung als elektrischer Schließer werden zwei in einer Ruheposition geöffnete
Schaltkontakte abhängig von der Position des Stößels geschlossen und in einer
Ausführung als elektrischer Schließer werden zwei in einer Ruheposition geschlossene
Schaltkontakte geöffnet. Es ist jedoch auch möglich, dass der elektrische Schalter
mehrere Schaltkontakte mit unterschiedlicher Schaltfunktion und/oder
Schaltcharakteristik enthält. In diesem Fall sind praktisch mehrere elektrische Schalter,
die unterschiedliche Schaltfunktionen, z. B. Schließer oder Öffner, und/oder
unterschiedliche Schaltcharakteristiken, z. B. verschiedene Hubhöhen des Stößels zur
Auslösung der jeweiligen Schaltung, aufweisen können.
Derselbe Zweck, d. h. mehrere unterschiedliche Schaltfunktionen und/oder
Schaltcharakteristiken zu realisieren, kann auch dadurch erreicht werden, dass mehrere
Einheiten des elektrischen Schalters mit unterschiedlicher Schaltfunktion und/oder
Schaltcharakteristik parallel über die Membran durch den Stößel betätigbar in dem
Schalterraum angeordnet sind. Unterschiedliche hubabhängige Schaltfunktionen sind
hierbei sowohl durch die Verwendung entsprechend verschiedener elektrischer Schalter
als auch durch eine in Hubrichtung gestaffelte Anordnung identischer Schalter
erreichbar.
Um das Eindringen von Staub, Wasser, Öl und anderen schädlichen Stoffen in den
elektrischen Schalter, der als Mikroschalter oder in anderer Form ausgebildet sein kann,
zu vermeiden, ist der Schalter vorteilhaft gekapselt ausgeführt, d. h. das Schaltergehäuse
bzw. ein aus dem Schaltergehäuse hinausragendes Betätigungselement, z. B. ein
Betätigungsstift, ist gegenüber dem Schalterraum abgedichtet bzw. abgedichtet gelagert.
Hierdurch wird eine weitere Erhöhung der Funktionssicherheit erzielt, die insbesondere
bei einer Verwendung des Schalters als Positionsgeber eines ASG wichtig ist, da
Fehlfunktionen eines oder mehrerer Positionsgeber zu Fehlschaltungen und somit zu
einem schwerwiegenden Getriebeschaden führen kann.
Der elektrische Schalter kann mittels einer Schraubverbindung, einer Verrastung, einer
Vergussmasse und/oder in anderer Weise in dem Gehäuseoberteil befestigt sein.
Während eine Schraubverbindung zumeist eine begrenzte Ausrichtung und Justierung
des Schalters ermöglicht, weist eine Verrastung, die z. B. aus mehreren keilförmig
ausgebildeten und jeweils in einer Vertiefung verrastenden Haltenasen bestehen kann,
den Vorteil einer einfachen und schnellen Montage auf. Durch die Verwendung einer
Vergussmasse kann ein nichtgekapselter Schalter zusätzlich gegen das Eindringen von
Öl, Wasser, Schmutz, und anderen schädlichen Stoffen geschützt werden.
Um eine Überdehnung der Membran bei der Hubbewegung des Stößels und ein
nachfolgendes Einreißen der Membran zu vermeiden, ist an dem Gehäuseoberteil und/
oder dem Schaltergehäuse vorteilhaft ein Anschlag zur Hubbegrenzung der Membran
vorgesehen. Hierdurch wird die Lebensdauer der Membran und infolgedessen auch des
elektrischen Schalters erhöht, da eine mechanische Beschädigung des Schalters durch
Membranteile und Fehlfunktionen des Schalters aufgrund von eindringendem Öl
vermieden werden.
Zur Unterstützung der Rückkehr der Membran in eine Ausgangsposition kann zwischen
dem Gehäuseoberteil und/oder dem Schaltergehäuse und der Membran eine
Rückstellfeder angeordnet sein. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Membran immer an
dem Stößel anliegt und diesem bei der Rückkehr in die Ausgangsposition weitgehend
verzögerungsfrei folgt, wodurch dann auch der elektrische Schalter weitgehend
verzögerungsfrei betätigt wird.
Um eine funktionssichere und einfach montierbare elektrische Verbindung zu einem
Steuergerät oder einem elektrischen Verbraucher, z. B. einem Rückfahrscheinwerfer,
herstellen zu können, steht der elektrische Schalter zweckmäßig über
Anschlussleitungen mit Steckkontakten in Verbindung, die vorteilhaft in einer
außenliegenden Steckerbuchse angeordnet sind.
Um beengten Platzverhältnissen, beispielsweise zwischen einem Getriebegehäuse und
einem Getriebetunnel einer Karosserie, Rechnung zu tragen und eine optimale
Gehäuseoberteil verbunden sein, wobei das Gehäuseoberteil zur Ausrichtung der
Steckerbuchse vorteilhaft um die Mittelachse drehbar in dem Gehäuse gelagert ist.
Durch eine derartige Ausbildung des Rastierschalters wird eine mechanische
Beschädigung des Gehäuseoberteils und des darin befindlichen elektrischen Schalters
sowie der Steckverbindung bei der Montage und im Betrieb vermieden, was die
Ausfallrate reduziert und die Funktionssicherheit erhöht.
Die Drehbarkeit des Gehäuseoberteils gegenüber dem Gehäuse kann in einfacher
Weise dadurch erreicht werden, dass beide Bauteile zumindest in einem
Überdeckungsbereich zylindrisch ausgebildet sind und zur axialen Fixierung in dem
Überdeckungsbereich mindestens eine Ringnut und einen korrespondierenden Ringsteg
aufweisen.
Da nach einer erfolgten azimutalen Ausrichtung des Gehäuseoberteils bzw. der
Steckerbuchse eine weitere Verdrehung u. U. von Nachteil ist, können das Gehäuse und
das Gehäuseoberteil in dem Überdeckungsbereich Rastelemente, z. B. radiale
Rastnasen und korrespondierende Rastmulden, zur Arretierung der azimutalen
Ausrichtung der Steckerbuchse aufweisen.
Soll vorwiegend der Stößelraum abgedichtet werden, z. B. um den Austritt von Getriebeöl
in die Umwelt und in den elektrischen Schalter oder das Eindringen von Wasser und
anderen Stoffen in das betreffende Getriebe zu vermeiden, so ist die Membran vorteilhaft
in dem Gehäuse angeordnet und in einer inneren Ringnut des Gehäuses gelagert. In
diesem Fall stellt das Gehäuse zusammen mit der mechanischen Arretiervorrichtung und
der Membran eine vormontierbare Einheit dar, die bedarfsweise auch mit einem
elektrischen Schalter anderer Bauart oder, wenn keine elektrische Funktion erforderlich
ist, mit einer Verschlusskappe kombiniert werden kann.
Zur bevorzugten Abdichtung des Schalterraums ist die Membran am wirkungsvollsten in
dem Gehäuseoberteil angeordnet und in einer inneren Ringnut des Gehäuseoberteils
gelagert. Hierdurch ist der elektrische Schalter sowohl gegen das Eindringen von
Getriebeöl, das über die mechanische Arretiervorrichtung eindringen könnte, als auch
gegen das Eindringen von Wasser und Schmutz von außen geschützt, das z. B. beim
Tiefwaten eines Geländewagens von außen an das Gehäuseoberteil gelangen kann. In
diesem Fall stellt das Gehäuseoberteil zusammen mit dem elektrischen Schalter und der
Membran eine vormontierbare Einheit dar, die bedarfsweise auch mit anderen
Betätigungselementen kombinierbar ist.
Zur äußeren Abdichtung, d. h. einem Schutz des elektrischen Schalters vor
eindringendem Wasser und Schmutz bei einer Anordnung der Membran in dem
Gehäuse oder einer Vermeidung von austretendem Öl bei einer Anordnung der
Membran in dem Gehäuseoberteil, kann mindestens ein zusätzliches Dichtelement
vorgesehen sein, das zur gas- und/oder flüssigkeitsdichten Verbindung zwischen dem
Gehäuseoberteil und dem Gehäuse angeordnet ist.
Das Dichtelement kann als O-Ring ausgebildet und in dem Überdeckungsbereich in einer
Ringnut des Gehäuseoberteils oder des Gehäuses angeordnet sein, was eine einfache
und preisgünstig herstellbare Abdichtung ergibt.
Alternativ kann die Membran jedoch auch in einem Ringspalt zwischen dem Gehäuse
und dem Gehäuseoberteil gelagert sein. Hierdurch sind der Stößelraum und der
Schalterraum sowohl gegeneinander als auch gegenüber der Umgebung abgedichtet.
Eine zusätzliche Vorkehrung zur äußeren Abdichtung ist in diesem Fall nicht mehr
erforderlich.
Falls eine einfache Presslagerung der Membran in der Ringnut bzw. dem Ringspalt
materialbedingt oder aufgrund besonderer Einsatzbedingungen zur Abdichtung nicht
ausreicht, wird vorteilhaft mindestens ein Dichtelement, das z. B. als O-Ring, als
Flachdichtring, oder als ein die Membran umgreifender U-Ring ausgebildet sein kann, zur
gas- und/oder flüssigkeitsdichten Lagerung der Membran in der Ringnut bzw. dem
Ringspalt angeordnet.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und der beigefügten Zeichnung, die beispielhaft zur Erläuterung des
erfindungsgemäßen Rastierschalters dient.
Hierzu zeigt:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Rastierschalter in einer teilweise
geschnittenen Seitenansicht.
Der erfindungsgemäße Rastierschalter 1 ist weitgehend rotationssymmetrisch aufgebaut
und besteht im wesentlichen aus zwei Baugruppen, einer Arretiervorrichtung 2 und einem
elektrischen Schalter 3, die in einem gemeinsamen Gehäuse 4 angeordnet und mittels
einer Membran 5 öldicht voneinander getrennt sind. Das Gehäuse 4 ist auf der
Innenseite 6 mit einem zylindrischen Lagerstück 7 und in etwa mittig mit einem
Befestigungsflansch 8 versehen, der zusammen mit einer Schraubbohrung 9 in Fig. 1 um
neunzig Grad um die Mittelachse 10 des Rastierschalters 1 gedreht dargestellt ist.
Innerhalb des Lagerstücks 7 ist in einem Stößelraum 11 ein im wesentlichen zylindrisch
geformter Arretierungsbolzen 12 angeordnet, der mittels eines Kugellagers 13 in
Richtung der Mittelachse 10 des Rastierschalters 1 axialbeweglich gelagert ist, wobei die
Axialbewegung 14 des Arretierungsbolzens 12 einerseits durch einen Anschlagbund 15
des Arretierungsbolzens 12 und andererseits durch einen Sicherungsring 16 begrenzt ist.
Innerhalb des Stößelraums 11 sind in kombinierten Axialbohrungen 17, 18 des
Arretierungsbolzens 12 geführt ein Stößel 19 und eine als Schraubenfeder ausgebildete
Rückstellfeder 20 koaxial bezüglich der Mittelachse 10 angeordnet. An seinem äußeren
Ende 21 weist der Arretierungsbolzen 12 ein als Kugel ausgebildetes und mittels
mehrerer Wälzkörper 22 drehbar in einer Kalotte 23 gelagertes Rastierelement 24 auf.
Die Bauteile der Arretiervorrichtung 2 sind in einer topfförmig ausgebildeten Hülse 25
montiert, die an ihrem Boden 26 eine Öffnung 27 zum Durchlass und zur Führung des
Stößels 19 aufweist. Auf der Außenseite 28 ist das Gehäuse 4 mit einem zylindrischen
Lagerbund 29 versehen, der eine äußere Ringnut 30 aufweist. Über dem Lagerbund 29
befindet sich ein Gehäuseoberteil 31, das einen Schalterraum 32 umschließt und mit
einem inneren Ringsteg 33 in die Ringnut 30 des Lagerbundes 29 eingreift, wodurch das
Gehäuseoberteil 31 gegenüber dem Gehäuse 4 um die Mittelachse 10 des
Rastierschalters 1 drehbar ist. In dem Schalterraum 32 ist der als separates Bauteil
ausgebildete und mit einem geschlossenen Schaltergehäuse 34 versehene elektrische
Schalter 3 über Rastnasen 35 und zugeordnete Vertiefungen 36 in dem Gehäuseoberteil
31 befestigt und derart angeordnet, dass ein Betätigungsstift 37 des Schalters 3 über die
Membran 5 mit dem Stößel 19 in Verbindung steht. Die Membran 5 ist im vorliegenden
Fall als Kreisscheibe ausgebildet und in einer inneren Ringnut 38 des Gehäuses 4
gelagert. Zwischen dem Schaltergehäuse 34 und der Membran 5 ist eine Rückstellfeder
39 angeordnet. Anschlusskontakte 40 des Schalters 3 sind über Anschlussleitungen 41
mit Steckkontakten 42 einer außenliegenden Steckerbuchse 43 verbunden, die
rechtwinklig zur Mittelachse 10 des Rastierschalters 1 angeordnet und Bestandteil des
Gehäuseoberteils 31 ist.
Mit dem zylindrischen Lagerstück 7 kann der Rastierschalter 1 in eine Gehäusebohrung
eines Getriebes eingesetzt und über die Schraubbohrungen 9 des Befestigungsflansches
8 mittels Schrauben befestigt werden. Alternativ ist es jedoch auch möglich, den
Rastierschalter 1 im Bereich des Lagerstückes 7 mit einem Übermaßdurchmesser zu
versehen und in eine Bohrung des Getriebes einzupressen oder mit einem
Außengewinde zu versehen und in eine Gewindebohrung des Getriebes einzuschrauben.
Aufgrund seiner drehbaren Lagerung in dem Gehäuse 4 kann das Gehäuseoberteil 31 je
nach der sich ergebenden Einbaulage des Rastierschalters 1 zusammen mit der
Steckerbuchse 43 ohne eine Beeinträchtigung der Schalterfunktion um die Mittelachse
10 in eine optimale Lage gedreht werden. Die Arretiervorrichtung 2 bildet eine
vormontierbare und durch die Hülse 25 zusammengehaltene Einheit, die durch ein
Einpressen in das zylindrische Lagerstück 7 des Gehäuses 4 montierbar ist. Durch die
Wälzlagerung des Arretierungsbolzens 12 in der Hülse 25 und des kugelförmigen
Rastierelementes 24 in der Kalotte 23 des Arretierungsbolzens 12 ergibt sich eine
reibungsarme Betätigung der Arretiervorrichtung 2. Da sich die Rückstellfeder 20 an dem
Boden 26 der Hülse 25 abstützt, befindet sich der Arretierungsbolzen 12 ohne die
Einwirkung äußerer Kräfte in einer äußeren Ruheposition, die als Ausgangsposition in
Fig. 1 abgebildet ist. Bei einer Beaufschlagung des Rastierelementes 24 mit einer
äußeren Kraft, die eine in das Innere der Arretiervorrichtung 2 gerichtete
Axialkomponente 44 aufweist, wird zunächst der Arretierungsbolzen 12 entgegen der
Rückstellkraft der Rückstellfeder 20 in Richtung der Membran 5 und damit der Stößel 19
gegen die Membran 5 gedrückt, wodurch sich diese in Richtung des Schalterraumes 32
und des elektrischen Schalters 3 verwölbt. Hierdurch wird der mit der Membran 5 in
Kontakt stehende Betätigungsstift 37 des elektrischen Schalters 3 in das Innere des
Schaltergehäuses 34 gedrückt, wodurch dort befindliche elektromechanische
Schaltungselemente zur Auslösung einer Schalt- oder Steuerungsfunktion betätigt
werden, d. h. je nach Ausbildung des Schalters 3 elektrische Kontakte verbunden oder
getrennt werden. Durch die reibungsarme Ausbildung der Arretiervorrichtung 2 ergibt
sich ein verzögerungsfreies Ansprechverhalten des Schalters 3, das durch die
Anordnung der Rückstellfeder 39 auch bei einer nachfolgenden Rückkehr der
Rastiervorrichtung 2 in die Ausgangsposition gegeben ist. Durch die erfindungsgemäße
Verwendung eines als separates Bauteil ausgebildeten Schalters 3, der z. B. ein
handelsüblicher Mikroschalter sein kann, ergibt sich gegenüber einer Schalteranordnung
mit offenliegenden Kontakten eine deutlich höhere Funktionssicherheit und die
Möglichkeit, einen hinsichtlich der Arretiervorrichtung 2 und des Gehäuses 4 identischen
Rastierschalter 1 entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Anwendung mit
unterschiedlichen Schaltern 3 zu bestücken. Während für eine Verwendung als
Rückfahrlichtschalter ein einfacher und preiswerter Schalter 3 mit einer
Schaltlebensdauer von ca. fünfzigtausend Schaltungen ausreicht, ist für eine
Verwendung als Positionsgeber in einem automatisierten Schaltgetriebe (ASG) ein
höherwertigerer Schalter 3 mit einer Schaltlebensdauer von ca. einer Million Schaltungen
erforderlich. Insbesondere Mikroschalter erfüllen die Anforderungen hinsichtlich der
weitgehend verschleißarm verkraftbaren Schaltungen, der Schaltzuverlässigkeit, und der
Baugröße in optimaler Weise, so dass deren Verwendung als Schalter 3 in einem
Rastierschalter 1 ohne eine Vergrößerung des Bauvolumens des Schalterraums 32 bzw.
des Gehäuseoberteils 31 möglich ist.
1
Rastierschalter
2
Arretiervorrichtung
3
(elektrischer) Schalter
4
Gehäuse
5
Membran
6
Innenseite
7
(zylindrisches) Lagerstück
8
Befestigungsflansch
9
Schraubbohrung
10
Mittelachse
11
Stößelraum
12
Arretierungsbolzen
13
Kugellager
14
Axialbewegung
15
Anschlagbund
16
Sicherungsring
17
Axialbohrung
18
Axialbohrung
19
Stößel
20
Rückstellfeder
21
äußeres Ende
22
Wälzkörper
23
Kalotte
24
Rastierelement
25
Hülse
26
Boden
27
Öffnung
28
Außenseite
29
Lagerbund
30
(äußere) Ringnut
31
Gehäuseoberteil
32
Schalterraum
33
(innerer) Ringsteg
34
Schaltergehäuse
35
Rastnase
36
Vertiefung
37
Betätigungsstift
38
(innere) Ringnut
39
Rückstellfeder
40
Anschlusskontakt
41
Anschlussleitung
42
Steckkontakt
43
Steckerbuchse
44
Axialkomponente
Claims (21)
1. Rastierschalter zur Lagefixierung und Positionserfassung beweglicher
Stellelemente, insbesondere von Schaltwellen und Schaltstangen mechanisch
schaltbarer Kraftfahrzeuggetriebe, mit einem Gehäuse (4), in dem ein mit einem
außenliegenden Rastierelement (24) und einem innenliegenden Stößel (19)
versehener und mit einer Rückstellfeder (20) in Verbindung stehender
Arretierungsbolzen (12) in einem Stößelraum (11) wälzgelagert axialbeweglich
geführt ist, in dem ein durch den Stößel (19) positionsabhängig betätigbarer
elektrischer Schalter (3) in einem Schalterraum (32) angeordnet ist, und in dem
der Schalterraum (32) mittels einer Membran (5) öldicht von dem Stößelraum (11)
getrennt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Schalter (3) als
separates Bauteil mit innerhalb eines geschlossenen Schaltergehäuses (34)
angeordneten elektromechanischen Schaltelementen ausgebildet ist, und dass
der Schalter (3) in einem den Schalterraum (32) umschließenden
Gehäuseoberteil (31) befestigt ist.
2. Rastierschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische
Schalter (3) mehrere Schaltkontakte mit unterschiedlicher Schaltfunktion und/
oder Schaltcharakteristik enthält.
3. Rastierschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Einheiten des elektrischen Schalters (3) mit unterschiedlicher
Schaltfunktion und/oder Schaltcharakteristik in dem Schalterraum (32)
angeordnet sind.
4. Rastierschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Mikroschalter mit hoher Schaltlebensdauer als elektrischer Schalter (3)
Verwendung findet.
5. Rastierschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Schalter (3) gekapselt ausgeführt ist.
6. Rastierschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Schalter (3) mittels einer Schraubverbindung in dem
Gehäuseoberteil (31) befestigt ist.
7. Rastierschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Schalter (3) mittels einer Verrastung in dem Gehäuseoberteil
(31) befestigt ist.
8. Rastierschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Schalter (3) mittels einer Vergussmasse in dem
Gehäuseoberteil (31) befestigt ist.
9. Rastierschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Gehäuseoberteil (31) und/oder dem Schaltergehäuse (34) ein
Anschlag zur Hubbegrenzung der Membran (5) vorgesehen ist.
10. Rastierschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Gehäuseoberteil (31) und/oder dem Schaltergehäuse (34)
und der Membran (5) eine Rückstellfeder (39) zur Unterstützung der Rückkehr
der Membran (5) in eine Ausgangsposition angeordnet ist.
11. Rastierschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Schalter (3) über Anschlussleitungen (41) mit
Steckkontakten (42) in Verbindung steht, die in einer außenliegenden
Steckerbuchse (43) angeordnet sind.
12. Rastierschalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steckerbuchse (43) abgewinkelt zu einer Mittelachse (10) des Rastierschalters (1)
ausgerichtet ist.
13. Rastierschalter nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steckerbuchse (43) fest mit dem Gehäuseoberteil (31) verbunden ist, und dass
das Gehäuseoberteil (31) zur azimutalen Ausrichtung der Steckerbuchse (43) um
die Mittelachse (10) drehbar in dem Gehäuse (4) gelagert ist.
14. Rastierschalter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse
(4) und das Gehäuseoberteil (31) zur Realisierung der Drehbarkeit in einem
Überdeckungsbereich zylindrisch ausgebildet sind und zur axialen Fixierung in
dem Überdeckungsbereich mindestens eine Ringnut (30) und einen
korrespondierenden Ringsteg (33) aufweisen.
15. Rastierschalter nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse
(4) und das Gehäuseoberteil (31) in dem Überdeckungsbereich Rastelemente zur
Arretierung der azimutalen Ausrichtung der Steckerbuchse (43) vorgesehen sind.
16. Rastierschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass die Membran (5) zur Abdichtung des Stößelraums (11) in dem Gehäuse (4)
angeordnet und in einer inneren Ringnut (38) des Gehäuses (4) gelagert ist.
17. Rastierschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass die Membran (5) zur Abdichtung des Schalterraums (32) in dem
Gehäuseoberteil (31) angeordnet und in einer inneren Ringnut des
Gehäuseoberteils (31) gelagert ist.
18. Rastierschalter nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass zur
äußeren Abdichtung mindestens ein Dichtelement zur gas- und/oder
flüssigkeitsdichten Verbindung zwischen dem Gehäuseoberteil (31) und dem
Gehäuse (4) angeordnet ist.
19. Rastierschalter nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das
Dichtelement als O-Ring ausgebildet und in dem Überdeckungsbereich in einer
Ringnut des Gehäuseoberteiles (31) oder des Gehäuses (4) angeordnet ist.
20. Rastierschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass die Membran (5) zur Abdichtung des Stößelraums (11) und des
Schalterraums (32) in einem Ringspalt zwischen dem Gehäuse (4) und dem
Gehäuseoberteil (31) gelagert ist.
21. Rastierschalter nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Dichtelement zur gas- und/oder flüssigkeitsdichten
Lagerung der Membran (5) in der Ringnut (38) bzw. dem Ringspalt angeordnet
ist.
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