DE10104684A1 - Schichtdickenmeßverfahren an einem Werkstück - Google Patents
Schichtdickenmeßverfahren an einem WerkstückInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schichtdickenmeßverfahren an einem Werkstück, mit Laserstrahlung, deren Intensität nach Durchstrahlung der zu messenden Schicht gemessen wird. DOLLAR A Um ein solches Verfahren für den Einsatz in industrieller Produktion möglichst störunanfällig zu machen, wird so verfahren, daß die Laserstrahlung mit einer vorbestimmten Meßfrequenz moduliert wird, und daß von einem beschichteten Werkstück reflektiertes meßfrequentes Licht gemessen wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schichtdickenmeßver
fahren an einem Werkstück, mit Laserstrahlung, deren Intensi
tät nach Durchstrahlung der zu messenden Schicht gemessen
wird.
Es ist allgemein bekannt, Schichtdicken an Werkstücken
zu bestimmen, indem man sie mit Licht durchstrahlt. Dabei
gilt das Bouguer-Lambertsche Gesetz: D = I/I0 = e-kx
D: Durchlässigkeit des Mediums
I0: eingestrahlte Intensität
I: Intensität des Strahles nach Durchlaufen der Strecke x
k: Absorptionskonstante
D: Durchlässigkeit des Mediums
I0: eingestrahlte Intensität
I: Intensität des Strahles nach Durchlaufen der Strecke x
k: Absorptionskonstante
Es ergibt sich also ein exponentiell abfallender Verlauf
der Restlichtintensität in Abhängigkeit von der Schichtdicke.
Da die Absorptionskonstante einer zu vermessenden Schicht üb
licherweise bekannt ist bzw. ermittelt werden kann, ergibt
sich eine Möglichkeit, aus dem Vergleich der Intensität I0,
der Intensität der angewendeten Laserstrahlung und der Rest
lichtintensität I gemäß obiger Beziehung die Schichtdicke zu
bestimmen.
Die Intensitäten I, I0 stehen nicht immer genügend genau
zur Verfügung. Das kann vor allem auf den Bedingungen beruhen,
unter denen das Schichtdickenmeßverfahren durchgeführt
werden muß. Dabei ist in erster Linie an industrielle Produk
tionsmethoden zu denken. Es treten Verschmutzungen der Atmo
sphäre und des Werkstücks auf. Ferner ist mit Vibrationen und
ähnlichen Störfaktoren zu rechnen. Letztlich muß mit Be
triebsschutzparametern gerechnet werden, beispielsweise mit
Explosionsschutzbedingungen.
Im Hinblick auf die vorgenannten Bedingungen soll ein
Schichtdickenmeßverfahren mit den eingangs genannten Merkma
len so ausgebildet werden, daß Ergebnisse des Meßverfahrens
nicht in unerwünschter Weise durch industrielle Produktions
bedingungen beeinflußt werden.
Die vorgenannte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die La
serstrahlung mit einer vorbestimmten Meßfrequenz moduliert
wird, und daß von einem beschichteten Werkstück reflektiertes
meßfrequentes Licht gemessen wird.
Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß die Schicht
dickenmessung an einem beschichteten Werkstück durchgeführt
wird. Die auszumessende Schicht absorbiert Laserstrahlung und
das Werkstück reflektiert den Anteil der Laserstrahlung, der
nicht absorbiert wurde. Die reflektierte Laserstrahlung
durchdringt die Beschichtung erneut, gibt wiederum einen Teil
ihrer Energie an die Schicht ab und wird danach gemessen. Das
Meßergebnis wird zur Bestimmung der Schichtdicke herangezo
gen. Durch Spezifizierung der Meßanordnung und der Laser
strahlung kann dafür gesorgt werden, daß die oben beschriebe
nen Störeinflüsse ausgeschaltet werden können. Vor allem wird
dies mit Hilfe der Laserstrahlung erreicht, die mit einer
vorbestimmten Meßfrequenz moduliert wird. Die Modulation kann
so durchgeführt werden, daß gewisse Störeinflüsse keinen Ein
fluß auf das Meßergebnis haben. Beispielsweise haben Vibra
tionen des Werkstücks keinen Einfluß auf das Meßergebnis,
wenn die Meßfrequenz genügend hoch vorbestimmt ist. Durch die
Modulation kann auch erreicht werden, daß Teilchen gewisser
Größe keinen Einfluß auf das Meßergebnis haben, beispielswei
se Schmutzteilchen vorbestimmter Korngröße. Es ist damit mög
lich, beim Messen eine entsprechende Verschmutzung in Kauf zu
nehmen, ohne daß Meßergebnisse verfälscht werden. Das Schicht
dickenmeßverfahren wird damit für industrielle Produktions
überwachung geeignet.
Das Schichtdickenmeßverfahren kann zweckmäßigerweise so
durchgeführt werden, daß auf Meßsignale ein Bandpaßfilter an
gewendet wird, dessen Durchlaßfrequenz auf die Meßfrequenz
abgestimmt ist. Das dazu erforderliche Bandpaßfilter ist ein
herkömmliches Bauteil, das eine zuverlässige Frequenzselekti
on ermöglicht. Mit dem Bandpaßfilter wird nur meßfrequentes
Licht durchgelassen. Dadurch werden Störeinflüsse ausgeschal
tet.
Es kann so verfahren werden, daß eine Auswertungseinheit
angewendet wird, die Meßsignale mit abstimmbaren Rechenkrei
sen von Störgrößen bereinigt. Die Auswertungseinheit kann für
eine Verstärkung der Meßsignale sorgen und bereinigt diese
von Störgrößen, wie sie zum Beispiel durch Schwankungen des
Umgebungslichts hervorgerufen werden.
Bevorzugterweise wird so verfahren, daß die Meßfrequenz,
mit der die Laserstrahlung moduliert wird, unter Berücksich
tigung von Störfaktoren des Umgebungsbereichs des Werkstücks
vorbestimmt wird. Da die Produktionsbedingungen je nach Bear
beitung des Werkstücks unterschiedlich sein können, sollte
eine jeweils angepaßte Selektion der Meßfrequenz erfolgen.
Das ermöglicht eine Auswahl der dafür erforderlichen Bauteile
unter Berücksichtigung ihrer Herstellungskosten. Wird die
Meßfrequenz beispielsweise im Bereich einiger Kilohertz ange
siedelt, was für den betreffenden Bearbeitungsprozeß des
Werkstücks ausreichend sein mag, so kann darauf verzichtet
werden, Bauteile einzusetzen, die im Hinblick auf eine höhere
Meßfrequenz auch teurer in der Herstellung wären.
Um eine genauere und möglichst flächendeckende Überwa
chung des Werkstücks zu ermöglichen, wird so verfahren, daß
die Laserstrahlung mit einer Vielzahl von Laserstrahlen ange
wendet wird, die in Abhängigkeit von der für das Werkstück
erforderlichen Überwachungsdichte und/oder dessen Geometrie
über das Werkstück verteilt sind. Die Vielzahl der Laser
strahlen wird vor allem entsprechend der gewünschten bzw. er
forderlichen Überwachungsdichte gewählt. Falls es also darauf
ankommt, eine hohe Gleichmäßigkeit der Schicht zu erreichen
bzw. zu überwachen, wird die Vielzahl der Laserstrahlen ent
sprechend groß sein müssen. Wenn das Werkstück eine kompli
zierte Geometrie bzw. Struktur aufweist, wird ebenfalls eine
größere Vielzahl von Laserstrahlen angewendet werden müssen,
damit die Schichtdicke auch in Bereichen unterschiedlicher
Geometrie überwacht werden kann. Die erforderliche Vielzahl
von Laserstrahlen kann sich auch unter dem Gesichtspunkt bei
der Meßkriterien bestimmen lassen, nämlich sowohl der Überwa
chungsdichte als auch der Geometrie des Werkstücks entspre
chend.
Eine Möglichkeit zur Reduktion einer an sich notwendigen
Vielzahl von Laserstrahlen bei der Messung am Werkstück kann
dadurch erreicht werden, daß das Werkstück relativ zur Laser
strahlung bewegt wird, und daß das Meßverfahrenan einer Viel
zahl von Meßstellen durchgeführt wird, deren Meßsignale auf
einanderfolgend erfaßt und ausgewertet werden. Danach kann
ein einziger Laserstrahl eine Vielzahl von Meßstellen abta
sten und so beispielsweise die Schichtdicke auf der Abtast
bahn erfassen helfen. Durch lineare oder rotatorische Bewe
gungen des Werkstücks läßt sich infolgedessen eine Vereinfa
chung des Aufbaus der Meßvorrichtung erreichen.
Es kann vorteilhaft sein, wenn eine Vielzahl von Laser
strahlen in fächerförmiger Anordnung angewendet wird. Damit
läßt sich eine entsprechende Vielzahl von Meßstellen gleich
zeitig überwachen. Eine solche Überwachung ist vorteilhaft,
wenn die Geometrie oder das Profil des Werkstücks hierzu Ver
anlassung geben. Insbesondere wird ermöglicht, mehrere Profi
le gleichzeitig zu untersuchen, ohne dafür jeweils Änderungen
der Meßvorrichtung vornehmen zu müssen. Eine solche Vielzahl
von Laserstrahlen in fächerförmiger Anordnung kann insbeson
dere auch angewendet werden, wenn das Werkstück relativ zur
Laserstrahlung bewegt wird. Wird der Fächer über die gesamte
Breite des Werkstücks eingesetzt, so läßt sich bei Relativbe
wegung eine vollflächige Erfassung aller im Fächerbereich be
wegten Werkstückflächen erreichen.
Eine Ausgestaltung des Verfahrens kann dahingehend er
folgen, daß eine Mehrzahl von Detektoren an jeder Meßstelle
zum Einsatz kommt, daß ein erster Detektor reflektiertes meß
frequentes Licht zur Erzeugung eines Meßsignals erfaßt, daß
ein zweiter Detektor mit deutlicher Abweichung von einem Aus
fallwinkel des reflektierten meßfrequenten Lichts angeordnet
wird, und daß eine Auswertungseinheit eine Differenzbildung
eines Signals des ersten Detektors und eines Signals des
zweiten Detektors durchführt. Bei diesem Verfahren wird mit
dem ersten Detektor das eigentlich gewünschte Meßsignal er
faßt, aus dem sich die Schichtdicke ableiten läßt. Der zweite
Detektor registriert an der Meßstelle diffus gestreutes La
serlicht, das in seiner Intensität in weiten Bereichen von
der Schichtdicke unabhängig ist. Der zweite Detektor regi
striert auch die Intensität des Umgebungslichts. Ändert sich
diese, so kann die Intensitätsänderung mit dem zweiten Laser
erfaßt werden. Eine Differenzbildung der beiden Signale er
möglicht es, das Signal des ersten Detektors von der Störung
durch das Umgebungslicht rechnerisch zu bereinigen.
Weiterhin kann so verfahren werden, daß aus den Meßsig
nalen der Detektoren ein gemittelter Meßwert für jede Meß
stelle gebildet wird. Ein gemittelter Meßwert für eine Meß
stelle kann leichter erkennen lassen, ob Schichtdickenfehler
vorliegen. Das kann sich beispielsweise durch Differenzbil
dung der Meßergebnisse zum Mittelwert bestimmen lassen. Wei
chen gleich groß sein sollende Differenzen einer bestimmten
Meßstelle von einander ab, so deutet das auf einen Fehler
hin, auch wenn sich ein einzelner Meßwert im üblichen Bereich
bewegt. Auch Differenzen mehrerer Messungen z. B. auf einer
Rotationsbahn können Hinweise auf ungleiche Schichtdicken ge
ben.
Für die vorbeschriebenen Verfahren kann es zweckmäßig
sein, daß Detektoren-Arrays für eine Vielzahl von Meßstellen
oder für eine einzige Meßstelle angewendet werden. Solche Ar
rays sind herkömmlicher Art und massenfertigungsgerecht aus
gebildet, so daß entsprechende Vorrichtungen für eine Viel
zahl von Schichtdickenmeßverfahren eingesetzt werden können,
ohne jeweils baulich angepaßt werden zu müssen. Das ergibt
einen breiten Einsatzbereich eines solchen Verfahrens.
Schichtdickenmeßverfahren der vorbeschriebenen Art könn
en dadurch vervollständigt werden, daß eine Auswertungsein
heit und/oder ein nachgeschalteter Rechner entsprechend einer
sollgebenden Vermessung des Werkstücks und/oder sollgebenden
Werkstückgrößen entsprechend vorprogrammiert ist/sind und
dementsprechende Bezugsgrößen aufweist/aufweisen, mit denen
die aus den Meßsignalen erhaltenen Meßergebnisse verglichen
werden. Mittels einer sollgebenden Vermessung kann für ein
bestimmtes beschichtetes Werkstück die jeweils zulässige
Schichtdicke ermittelt werden, wenn man davon ausgeht, daß
dieses Werkstück innerhalb zulässiger Grenzen beschichtet
wurde. Eine weitere Vorgehensweise ist es, die Werkstückgrö
ßen vorzugeben und dafür zulässige Schichtdicken festzulegen,
so daß die Auswertungseinheit und/oder ein nachgeschalteter
Rechner entsprechend programmiert werden können. In beiden
Fällen stehen sollgebende Bezugsgrößen zur Verfügung, mit de
nen die aus den Meßsignalen erhaltenen Meßergebnisse vergli
chen werden, um so zu einer Bewertung der Beschichtung zu ge
langen.
Es erscheint besonders vorteilhaft, das Schichtdicken
meßverfahren in ein Herstellungsverfahren der Schicht einzu
binden. Das kann bei einem Schichtdickenmeßverfahren dadurch
erreicht werden, daß es in ein Herstellungsverfahren der
Schicht des Werstücks eingebunden ist, wobei die Schichtaus
bildung online in Abhängigkeit von Meßwerten gesteuert wird.
Infolgedessen wird es vermieden, fehlerhafte Werkstücke aus
sortieren zu müssen, weil sie zuvor nicht fehlerfrei herge
stellt wurden. Vielmehr kann während des Herstellungsverfah
rens erreicht werden, daß eine fehlerhafte Produktion vermie
den wird.
Ein dem Vorstehenden entsprechender spezieller Fall ist
dadurch gekennzeichnet, daß das Schichtdickenmeßverfahren an
rotierenden Bremsscheiben von Kraftfahrzeugen durchgeführt
wird, deren Bremsflächen mit einer Korrosionsschutzschicht
sprühbeschichtet werden, indem Sprühdüsen online erfaßten
Meßwerten entsprechend individuell angesteuert werden. Die
für die Herstellung der Schicht benötigten Sprühdüsen können
individuell angesteuert werden und damit Fehlbeschichtungen
vermieden werden. Die individuelle Ansteuerung ermöglicht es
insbesondere auch, unterschiedliche Schichtdicken an demsel
ben Werkstück zu erreichen, die bespielsweise aus Schutzgrün
den erforderlich sind. Insgesamt ergibt sich ein hohes Ein
sparungspotential für das Beschichtungsmaterial.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Meßvorrichtung
zur Bestimmung der Dicke einer Korrosionsschutz
schicht an rotierten Bremsscheiben,
Fig. 1a eine schematisierte Darstellung des Einfalls und
der Reflexion von Laserlicht an einer Meßstelle x
für einen einzigen Laserstrahl,
Fig. 2 ein Schema zur Erfassung und Auswertung von Mit
telwerten von Meßwerten an Meßstellen, und
Fig. 3 ein Blockschaltbild zur Erläuterung von Bauteilen,
die für die Durchführung des Schichtdickenmeßver
fahrens von Bedeutung sind.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung schematisch
eine Bremsscheibe 19 eines Kraftfahrzeugs. In der Darstellung
ist eine Bremsfläche 20 ersichtlich. Die Bremsfläche 20 wird
bzw. ist mit einer Korrosionsschutzschicht 18 versehen. Die
Korrosionsschutzschicht 18 dient dazu, daß ein Verrosten der
Bremsfläche 20 nicht erfolgt, beispielsweise wenn das Kraft
fahrzeug nach seiner Produktion längere Zeit unbenutzt abge
stellt ist. Die Korrosionsschutzschicht 18 darf jedoch nicht
zu dick sein, damit das Bremsverhalten nicht beeinflußt wird.
Infolgedessen müssen an die Schichtdicke hohe Anforderungen
in dem Sinne gestellt werden, daß ein vorgegebener, geringer
Schichtdickenbereich nicht überschritten werden darf. Zu
gleich muß aber gewährleistet sein, daß die Schicht 18 die
Bremsfläche 20 vollständig schützt, wobei sie fehlerfrei aus
gebildet sein muß, beispielsweise keine Einschlüsse aufweisen
darf. Solche Einschlüsse sind beispielsweise während der Be
schichtung oder zuvor auf Bremsfläche 20 gelangte Schmutzpar
tikel. Darüber hinaus muß gewährleistet werden, daß ein aus
konstruktiven Gründen vorgegebener Innenrand 20' ebenfalls
beschichtet und fehlerfrei ist.
Aus den vorbeschriebenen Gründen wird ein Schichtdicken
meßverfahren mit Laserstrahlung durchgeführt. Die Laserstrah
lung wird von einem Laser 22 erzeugt, beispielsweise einem
Diodenlaser der Wellenlänge 680 nm. Der im einzelnen nicht
dargestellte Laser 22 erzeugt zum Beispiel mit einem Strahl
teiler einen Laserstrahlenfächer 23, bestehend aus insgesamt
sechs Laserstrahlen 14. Die Laserstrahlen 14 sind im vorlie
genden Fall also in einer Ebene angeordnet, wovon auch abge
wichen werden kann, beispielsweise um eine vorbestimmte Flä
che zu erfassen. Es ergibt sich in Fig. 1 eine Meßstelle x mit
entsprechend sechs Auftreffstellen 24. Die Auftreffstellen 24
sind so über die Breite der Bremsfläche 20 verteilt, daß de
ren Querschnittsprofil erfaßt wird. Die Anzahl der Laser
strahlen 14 und ihre Anordnung hängt von der gestellten Meß
aufgabe ab, also davon, wie weit freie Bereiche zwischen den
Auftreffstellen 24 zulässig sind, um eine vorbestimmte Wahr
scheinlichkeit der Fehlerfreiheit nicht zu unterschreiten.
Fig. 1a zeigt eine einzige Auftreffstelle 24 der Meßstel
le x für einen Laserstrahl 40, der unter dem Einfallswinkel α
auf das Werkstück 20 auftrifft. Dabei durchdringt die Laser
strahlung die Korrosionsschutzschicht 18 und wird vom Werk
stück 20 refklektiert. Unter dem Ausfallwinkel α' = α ist für
den Laserstrahl 14 ein Sensor 15 1 eines Detektors 15 angeord
net, vergleiche Fig. 1. Die Anordnung des Sensors 15 1 unter
dem Ausfallwinkel α' = α ist gewählt worden, weil hier die zu
messende Intensität der reflektierten Laserstrahlung am größ
ten ist. Abweichend von dem Ausfallwinkel α' = α ist ledig
lich Streustrahlung geringerer Intensität vorhanden.
Entsprechend der Vielzahl von Laserstrahlen 14 sind Sen
soren 15 1 bis 15 6 vorhanden, wie Fig. 1 andeutet. Dementspre
chend gehen von den sechs Auftreffstellen 24 sechs Strahlen
reflektierten meßfrequenten Lichts 11 aus. Mit Abstand vom
Detektor 15 ist ein weiterer Detektor 16 angeordnet, gemäß
Fig. 1 unter einem Winkel β zur Senkrechten. Der Winkel β un
terscheidet sich deutlich von dem Auswallwinkel α' des re
flektierten Lichts 11. Dementsprechend wird von den Sensoren
des Detektors 16 lediglich Streustrahlung gemessen, sowie
diffus reflektiertes Umgebungslicht. Das eine ist in Fig. 1a
gestrichelt angedeutet, das andere punktiert.
Fig. 1 zeigt die vorbeschriebene Anordnung in schemati
scher Darstellung einer Schrägansicht einer Bremsscheibe 19,
die mit einer Korrosionsschutzschicht 18 auf ihrer Bremsflä
che 20 versehen ist. Die Detektoren 15, 16 bzw. ihre Sensoren
liefern gemäß Fig. 3 Meßsignale I15, I16 über einen Bandpaßfil
ter 12 an eine Auswertungseinheit 13. Der Bandpaßfilter 12
ist sinnvoll, da der Laser frequenzmodulierte Laserstrahlung
erzeugt, die ausgewertet werden soll. Die Modulation erfolgt
so, daß eine vorbestimmte Meßfrequenz moduliert wird. Das von
der Bremsscheibe 19 bzw. deren Bremsfläche 20 reflektierte
Licht 10, 11 wird also von den Detektoren bzw. ihren Sensoren
bezüglich der Intensität vermessen, wobei der nachgeschaltete
Bandpaßfilter 12 für eine Selektion desjenigen Lichts sorgt,
welches Meßfrequenz aufweist. Dazu kann der Bandpaßfilter 12
mit den Detektoren 15, 16 zu einer Baueinheit 24 vereinigt
sein.
Die Modulation der Laserstrahlung dient dazu, Störein
flüsse auszuschalten. Störeinflüsse ergeben sich zum einen
durch die Umgebung, indem das Schichtdickenmeßverfahren
durchgeführt wird. Zum anderen kann die Bremsscheibe 19 Vi
brationen unterliegen, die ebenfalls zu ungenauen Meßergeb
nissen führen können. Das ist insbesondere dann der Fall,
wenn die Bremsscheibe 19 zum Beispiel in Umfangsrichtung 25
rotierend relativbewegt wird.
Bei Rotation der Bremsscheibe 19 ergibt sich für eine
vorbestimmte Auftreffstelle 24 ein exemplarischer Profilkreis
26. Die Rotation der Scheibe 19 führt entsprechend der Zahl
der Auftreffstellen 24 zu insgesamt sechs Profilkreisen. Dem
entsprechend wird die Bremsfläche 20 praktisch vollflächig
überwacht, wobei ihr gesamtes Profil erfaßt wird. Auch die
Beschichtung des Innenrandes 20' kann erfaßt werden. Die bei
der Rotation der Scheibe 19 entstehenden Vibrationen dürfen
jedoch nicht zu Verfälschungen der Meßergebnisse führen. So
wohl die aus der Umgebung der Scheibe 16 herrührenden Stör
faktoren, beispielsweise Verschmutzungen, wie auch aus der
Rotation der Scheibe 19 herrührende Störgrößen müssen ausge
schaltet werden. Beides kann durch Auswahl der Modulations-
bzw. Meßfrequenz erreicht werden, die im beschriebenen Fall
beispielsweise 10 kHz beträgt.
Zusätzlich kann die Auswertungseinheit 13 dazu beitra
gen, daß der Einfluß von Störgrößen beseitigt wird. Bei
spielsweise können Schwankungen des Umgebungslichts ausge
schlossen werden. Die entsprechende Sensibilität ist ein
stellbar. Die Einstellung der Auswertungseinheit 13 wird bei
spielsweise durch einen in Fig. 3 dargestellten Sollgeber 27
erreicht.
Die von der Auswertungseinheit 13 zur Verfügung gestell
ten Ausgangsgrößen liegen in analoger Form vor. Sie gelangen
von der Auswertungseinheit 13 in einen Analog/Digital-Wandler
28, um von dort aus zu einem Rechner 17 zu gelangen. Der
Rechner 17 gibt entweder Meßwerte, Anzeigesignale od. dgl. an
seinem Ausgang 17' aus, oder er leitet Meßwerte an eine Be
schichtungsanlage 29 weiter. Die Beschichtungsanlage 29 be
steht beispielsweise aus drei Beschichtungseinheiten 29', die
jeweils eine Sprühdüse 21 aufweisen. Drei von ihnen abgehende
Sprühkegel 21' erzeugen insgesamt die Korrosionsschicht 18.
Die Verbindung zwischen dem Rechner 17 und der Beschichtungs
anlage 29 ist dabei so ausgebildet, daß jede Sprühdüse 21
einzeln angesteuert werden kann. Es ist infolgedessen mög
lich, Einfluß auf die aufgesprühte Beschichtungsmenge zu neh
men. Eine solche Einflußnahme kann online erfolgen. Während
der Herstellung der Beschichtung kann also gemessen werden
und dem Meßergebnis entsprechend wird die Beschichtung ge
steuert. Voraussetzung hierfür ist eine entsprechend hohe
Meßgeschwindigkeit.
Während der Rotation der Bremsscheibe 19 kann eine Viel
zahl von Messungen durchgeführt werden, indem wiederholte
Messungen an der Meßstelle x durchgeführt werden. Auch
gleichzeitig und/oder wiederholte Messungen an weiteren Meß
stellen sind möglich. Die Wiederholung der Messungen während
der Rotation erfolgt in Abstimmung auf deren Schnelligkeit.
Bei gleichmäßiger schneller Rotation, muß häufiger gemessen
werden, als bei gleichmäßiger langsamer Rotation, um ein hin
reichend dichtes Meßraster der zu überwachenden Bremsfläche
zu erhalten. Durch geeignete Taktung der Meßvorgänge können
die Abstände hinreichend klein sein, so daß sich ein entspre
chend dichtes Meßstellenraster über die Bremsfläche 20 ver
teilt ergibt. Die Sensoren 15 1 bis 15 6 und eventuelle weitere
Sensoren des Detektors 16 werden an der Meßstelle x gleich
zeitig messen. Nach einem vorbestimmten Zeitintervall, das
unter Berücksichtigung der Rotationsgeschwindigkeit bestimmt
wird, erfolgt eine neue Messung mit allen Sensoren.
Die vorbeschriebene wiederholte Messung an einer Meß
stelle x mit zwei Detektoren 15, 16 wird insbesondere dann
durchgeführt, wenn mit den Sensoren 16 1 usw. Korrekturen der
auf die Sensoren 15 1 usw. zurückgehenden Meßsignale I15 1 usw.
durchgeführt werden sollen. Das ist beispielsweise dann sinn
voll, wenn Umgebungslicht Einfluß auf diese Meßsignale nimmt.
Solcher Einfluß ist denkbar, weil der Sensor 15 1 ebenso dif
fuses Streulicht 30 aufzunehmen vermag, wie der Sensor 16 1.
Dieses Streulicht kann zum Beispiel von einer Streulicht
quelle 31 herrühren, beispielsweise einer intensiven Werk
stückbeleuchtung. Mit Hilfe des Signals des Sensors 15 1 kann
das Meßsignal des Sensors 15 1 durch Differenzbildung korri
giert werden. Hierfür ist eine Festlegung eines geeigneten
Referenzpunktes der Detektoren erforderlich. In der Regel ge
nügt jedoch die Wirkung des Bandpaßfilters 12, um Störein
flüsse auszuschalten. Lediglich im Falle einer vergleichswei
se hohen Intensität des Störlichts, das auch durch den Bandpaßfilter
12 gelangt, ist die beschriebene Korrektur erfor
derlich.
Als Sensoren 15 1 bis 15 6 können beispielsweise Halblei
terdioden eines Linienarrays eingesetzt werden. Solche Lini
enarrays, aber auch Flächenarrays, werden in CCD-Kameras ver
wendet. Mit Flächenarrays können mehrere Detektoren nachge
bildet werden, beispielsweise die Detektoren 15 und 16. Sämt
liche Sensoren eines solchen Arrays erfassen gleichzeitig
Meßwerte an einer Meßstelle x, die getaktet ausgewertet wer
den können. Damit werden meßtechnische Voraussetzungen für
eine Mittelwertbildung gemessener Intensitäten geschaffen.
Fig. 2 erläutert schematisch die rechnerische Ermittlung
solcher Mittelwerte. Es werden Angaben für eine einzige Meß
stelle x gemacht. An jeder Meßstelle x hat ein Sensor 15 Sen
soren 15 1 bis 15 6. Mit diesen Sensoren können an der Meßstelle
Intensitäten I15 1, I15 2 bis I15 6 gemessen werden. Es kann eine
Mittelwertbildung des Detektors 15 zu I15 n erfolgen, die also
den Schichtdickenmittelwert in Richtung des Radius der Brems
scheibe 19 darstellt. An der Meßstelle x wird eine Vielzahl
von Messungen durchgeführt, während sich die Bremsscheibe 19
dreht. Auf eine erste Messung folgt eine zweite Messung und
beendet wird nach einer Umdrehung mit einer m. Messung. Bei
dieser wird zum m.-ten Mal I15 1 ermittelt. Aus all diesen m.-
Meßwerten kann der Mittelwert m.I15 1 gebildet werden. Dieser
ergibt eine mittlere Schichtdicke auf einem Profilkreis, näm
lich auf einem der sechs Profilkreise 26. Durch Mittelwert
bildung aller ermittelten Meßwerte kann ein Gesamtmittelwert
m.I15 n gebildet werden. Das wäre der Gesamtmittelwert aller
Meßstellen.
Je nach Ausbildung des Meßobjekts bzw. der Bremsscheibe
19 können die vorbeschriebenen Mittelwerte benutzt werden, um
Steuerungsmaßnahmen an der Beschichtungseinheit 29 durchzu
führen. Beispielsweise kann der Mittelwert m.I15 1 dazu benutzt
werden, um die radial außen liegenden Sprühdüsen 21 stärker zu
beaufschlagen. Die Beaufschlagung muß nicht diesem Mittelwert
entsprechend erfolgen, der während einer einzigen Umdrehung
des Werkstücks ermittelt wurde, sondern kann auch in Abhän
gigkeit von den Mittelwerten erfolgen, die im Verlauf mehre
rer Umdrehungen der Bremsscheibe 19 während ihrer Beschich
tung gewonnen wurden.
Claims (13)
1. Schichtdickenmeßverfahren an einem Werkstück, mit Laser
strahlung, deren Intensität nach Durchstrahlung der zu
messenden Schicht gemessen wird, dadurch gekennzeich
net, daß die Laserstrahlung mit einer vorbestimmten Meß
frequenz moduliert wird, und daß von einem beschichteten
Werkstück reflektiertes meßfrequentes Licht (11) gemes
sen wird.
2. Schichtdickenmeßverfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf Meßsignale ein Bandpaßfilter
(12) angewendet wird, dessen Durchlaßfrequenz auf die
Meßfrequenz abgestimmt ist.
3. Schichtdickenmeßverfahren nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß eine Auswertungseinheit
(13) angewendet wird, die Meßsignale mit abstimmbaren
Rechenkreisen von Störgrößen bereinigt.
4. Schichtdickenmeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßfrequenz, mit
der die Laserstrahlung moduliert wird, in Abhängigkeit
von Störfaktoren des Umgebungsbereichs des Werkstücks
vorbestimmt wird.
5. Schichtdickenmeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Laserstrahlung mit
einer Vielzahl von Laserstrahlen (14) angewendet wird,
die in Abhängigkeit von der für das Werkstück erforder
lichen Überwachungsdichte und/oder dessen Geometrie über
das Werkstück verteilt sind.
6. Schichtdickenmeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück relativ
zur Laserstrahlung bewegt wird, und daß das Meßverfahren
an einer Vielzahl von Meßstellen (x) durchgeführt wird,
deren Meßsignale aufeinanderfolgend erfaßt und ausgewer
tet werden.
7. Schichtdickenmeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von La
serstrahlen (14) in fächerförmiger Anordnung angewendet
wird.
8. Schichtdickenmeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von De
tektoren (15, 16) an jeder Meßstelle (x) zum Einsatz
kommt, daß ein erster Detektor (15) reflektiertes meß
frequentes Licht (11) zur Erzeugung eines Meßsignals er
faßt, daß ein zweiter Detektor (16) mit deutlicher Ab
weichung von einem Ausfallwinkel (α') des reflektierten
meßfrequenten Lichts (11) angeordnet wird, und daß eine
Auswertungseinheit (13) eine Differenzbildung eines Sig
nals des ersten Detektors (15) und eines Signals des
zweiten Detektors (16) durchführt.
9. Schichtdickenmeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Meßsignalen
(I15 1. . .I15 6) der Detektoren (15) ein gemittelter Meßwert
(m.I15 1) für jede Meßstelle (x) gebildet wird.
10. Schichtdickenmeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß Detektoren-Arrays
(15 1. . .15 6) für eine Vielzahl von Meßstellen (x) oder für
eine einzige Meßstelle (x) angewendet werden.
11. Schichtdickenmeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Auswertungsein
heit (13) und/oder ein nachgeschalteter Rechner (17)
entsprechend einer sollgebenden Vermessung des Werk
stücks und/oder sollgebenden Werkstückgrößen entspre
chend vorprogrammiert ist/sind und dementsprechende Be
zugsgrößen aufweist/aufweisen, mit denen die aus den
Meßsignalen erhaltenen Meßergebnisse verglichen werden.
12. Schichtdickenmeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß es in ein Herstel
lungsverfahren der Schicht des Werstücks eingebunden
ist, wobei die Schichtausbildung online in Abhängigkeit
von Meßwerten gesteuert wird.
13. Schichtdickenmeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß es an rotierenden
Bremsscheiben (19) von Kraftfahrzeugen durchgeführt
wird, deren Bremsflächen (20) mit einer Korrosions
schutzschicht (18) sprühbeschichtet werden, indem Sprüh
düsen (21) online erfaßten Meßwerten entsprechend indi
viduell angesteuert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001104684 DE10104684A1 (de) | 2001-02-02 | 2001-02-02 | Schichtdickenmeßverfahren an einem Werkstück |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001104684 DE10104684A1 (de) | 2001-02-02 | 2001-02-02 | Schichtdickenmeßverfahren an einem Werkstück |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10104684A1 true DE10104684A1 (de) | 2002-08-08 |
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ID=7672603
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2001104684 Withdrawn DE10104684A1 (de) | 2001-02-02 | 2001-02-02 | Schichtdickenmeßverfahren an einem Werkstück |
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DE (1) | DE10104684A1 (de) |
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