DE10104640C1 - Regelbarer hydraulischer Schwingungsdämpfer für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Regelbarer hydraulischer Schwingungsdämpfer für KraftfahrzeugeInfo
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Abstract
Um bei einem regelbaren hydraulischen Schwingungsdämpfer für Kraftfahrzeuge mit einem in einem Dämpfungszylinder (1) axial verschieblich geführten und mit einer Kolbenstange (11) verbundenen Kolben (2), wobei der Kolben (2) druckabhängige Dämpfungsventile (5, 6) für einen Austausch von Dämpfungsflüssigkeit in der Zug- und in der Druckstufe aufweist und den Dämpfungszylinder (1) in zwei Arbeitsräume (3, 4) unterteilt, und bei dem Durchtrittskanäle (19, 20) vorhanden sind, durch welche das die Dämpfungsventile (5, 6) beaufschlagende Druckmedium strömt, und bei dem auf der den Durchtrittskanälen (19, 20) abgewandten Seite des Dämpfungsventils (5, 6) ein mit dem jeweils gegenüberliegenden Arbeitsraum (4, 3) mittels eines Kanalssystems verbundener Druckarm (21, 22) vorhanden ist, über den ein Steuerdruck auf das jeweilige Dämpfungsventil (5, 6) ausgeübt wird, wobei das Kanalsystem mittels eines verschieblich geführten, elektromagnetisch betätigten Stellelements drosselbar ist, das Stellelement derartig auszubilden, dass geringere Verstell- und/oder Haltekräfte aufgebracht werden müssen und wobei es einfach aufgebaut ist, ist das Stellelement als Flachschieber (33) plattenförmig mit einem oder mehreren Durchbrüchen (35) ausgebildet, seitlich vorzugsweise in einem Schlitz (34) geführt und wird beidseitig jeweils an der Flachseite (37) über Kanäle (17, 18, 27, 28, 30, 31, 32) mit der Dämpfungsflüssigkeit jeweils eines der Arbeitsräume (3, 4) beaufschlagt bzw. ist mit einem der ...
Description
Die Erfindung betrifft einen regelbaren Schwingungsdämpfer für Kraftfahrzeuge nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Um das Fahrverhalten eines Kraftfahrzeuges den gegebenen Fahr- und Straßenver
hältnissen anpassen zu können, werden Schwingungsdämpfer regelbar ausgeführt.
Dabei werden den Dämpfungsventilen im Dämpferkolben zusätzliche regelbare
Bypassventile zugeordnet. Die Regelung erfolgt üblicherweise durch elektronische
Regelprogramme, die nach den unterschiedlichen Messwerten, wie Fahrzeugge
schwindigkeit, Lenkradstellung und fahrdynamische Kennwerte, die Regelung der
Schwingungsdämpfung vornehmen.
Aus der GB 2222227 A ist ein regelbarer Schwingungsdämpfer nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bekannt. Zum Verstellen eines Stellelements ist ein Motor vorgese
hen. Dieser Motor dient dazu, einen Drehsteller gegenüber einer mit radialen Bohrun
gen versehenen Innenbohrung zu verdrehen.
Nachteilig sind für dieses Verdrehen nicht nur große Verstellkräfte, sondern auch große
Haltekräfte erforderlich, da, hervorgerufen durch die hohen Strömungsgeschwindigkei
ten im Kanalsystem, dieses bestrebt ist, sich in ungewünschter Weise zu verstellen,
vorzugsweise selbst zu schließen. Dieser Effekt führt dazu, dass ein innerhalb des
Schwingungsdämpfers angeordneter Motor oder ein entsprechender Magnet entweder
aufgrund seiner Größe nicht räumlich integriert werden kann oder ein Ableiten der ent
stehenden Verlustwärme nicht oder nur schwer möglich ist.
Aus der DE 196 50 152 C1 ist ein weiterer gattungsgemäßer regelbarer Schwingungs
dämpfer bekannt. Bei diesem Schwingungsdämpfer wurde das Problem der benötigten
großen Verstellkräfte und großen Haltekräfte dadurch gelöst, dass das Stellelement,
hier ein Hubkolben, hydraulisch entlastet wurde.
Nachteilig ist bei dieser Ausbildung eine Vielzahl von Bauteilen für das Stellelement er
forderlich. Des Weiteren wird ein aufwendiges Kanalsystem mit Rückschlagventilen
benötigt, da zusätzliche Kanäle für die hydraulische Entlastung erforderlich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Stellelement für den Schwingungs
dämpfer derartig auszubilden, dass geringere Verstell- und/oder Haltekräfte aufgebracht
werden müssen, wobei das Stellelement einfach aufgebaut sein soll.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und
Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 7 beschrieben.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mit einfa
chen Mitteln erreicht wird, dass die Verstell- und Haltekräfte für das Bypassventil gering
gehalten werden. Dabei wird insbesondere vorteilhaft erreicht, dass bei hohen Druck
differenzen eine große Selbsthaltungskraft im Ventil erzielt wird, die den großen indu
zierten Verstellkräften entgegenwirkt. Weiterhin werden vorteilhaft zum Verstellen des
Schwingungsdämpfers nur sehr geringe Verstellkräfte benötigt und dennoch können
große Volumenströme mit dem Bypassventil gestellt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Fol
genden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch den Dämpfungskolben einschließlich des Bypassventils
und
Fig. 2 einen um 90° versetzten Schnitt entsprechend Fig. 1.
Wie in Fig. 1 dargestellt, weist der Stoßdämpfer einen Zylinder 1 auf, dessen Innenraum
durch einen Kolben 2 in zwei Arbeitsräume 3, 4 unterteilt wird. Der Kolben 2 ist in be
kannter Weise mit Dämpfungsventilen 5, 6 versehen und ist über einen Gewindeab
schnitt 7 und eine Mutter 8 über ein Steuergehäuse 9 und einen Haltetopf 10 mit der
oszillierend in den Zylinder 1 eintauchenden Kolbenstange 11 verbunden. Der Haltetopf
10 trägt im Wesentlichen einen Elektromagneten 12 mit einem Anker 13, der gegen die
Kraft einer Wendelfeder 14 kontinuierlich bzw. in Stufen verstellbar ist. Der Haltetopf 10
ist mit der Kolbenstange 11 verschraubt, wobei die Kolbenstange 11 hohl ausgebildet
ist, um die elektrischen Anschlussleitungen 15 aufnehmen zu können. Elektromagnet
12 und Haltetopf 10 können, wie im Ausführungsbeispiel, als ein Bauteil ausgebildet
sein.
An seinem unteren Ende ist der Haltetopf 10 mit einem Außengewinde versehen, auf
das das hier topfförmig ausgebildete Steuergehäuse 9 aufgeschraubt wird. Das untere
Ende des Steuergehäuses 9 ist mit einem Aufnahmezapfen 16 zur Aufnahme des Kol
bens 2 sowie weiterer Bauteile, die noch näher beschrieben werden, ausgebildet. Des
Weiteren verlaufen achsparallel durch den Aufnahmezapfen 16 wenigstens zwei zu
einem Kanalsystem gehörende Bohrungen 17, 18.
An durch den Kolben 2 verlaufende Durchtrittskanäle 19, 20, die von den Dämpfungs
ventilen 5, 6 abgedeckt werden, grenzen außenseitig Druckräume 21, 22 an. Diese
Druckräume 21, 22 werden durch Druckraumgehäuse 23, 24 und gegenüber diesen
beweglichen, auf den Dämpfungsventilen 5, 6 aufliegenden Dichtungen 25, 26 gebildet.
Druckkammergehäuse 23, 24, Dichtungen 25, 26, Dämpfungsventile 5, 6 und Kolben 2
liegen den Aufnahmezapfen 16 umfassend auf diesem und werden über die Mutter 8
mit ihm verschraubt. Radiale Durchtritte 27, 28 durch die Druckraumgehäuse 23, 24
und die Wandung des Aufnahmezapfens 16 verbinden die Druckräume 21, 22 mit den
Bohrungen 17, 18.
Im Topfbereich des Steuergehäuses 9 ist ein Steuerventil 29 angeordnet. In diesem
Steuerventil 29 setzen sich die Bohrungen 17, 18 fort. Ein Querkanal 30 verbindet die
Bohrungen 17, 18 miteinander und mit einem Ringraum 31, der wiederum über Radial
bohrungen 32 mit dem oberen Arbeitsraum 3 hydraulisch verbunden ist.
Am Anker 13 des Elektromagneten 12 ist - wie auch aus Fig. 2 ersichtlich - ein platten
förmig ausgebildeter Flachschieber 33 angebracht. Der Flachschieber 33 erstreckt sich
quer zum Querkanal 30 räumlich zwischen dem Auslauf der Bohrungen 17 und 18 und
wird umlaufend in einem Schlitz 34 geführt.
Bei geschlossenem Steuerventil 29, wie dieses in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist, sind die
Druckräume 21, 22 hydraulisch mit den gegenüberliegenden Arbeitsräumen 4, 3 ver
bunden. Der Druckraum 22 ist über den Durchtritt 28, die Bohrung 17, den Querkanal
30, den Ringraum 31 und Radialbohrungen 32 mit dem Arbeitsraum 3 verbunden. Der
Druckraum 21 ist über den Durchtritt 27 und die Bohrung 18 mit dem Arbeitsraum 4
verbunden. Dadurch wird eine Druckunterstützung der Dämpfungsventile 5, 6 über die
Druckräume 21, 22 erreicht. Mit Öffnung bzw. teilweiser Öffnung des Steuerventils 29
ergibt sich zum einen ein Bypass zwischen den Arbeitsräumen 3 und 4 über die Boh
rung 18, den Querkanal 30, den Ringraum 31 und die Radialbohrungen 32. Zum ande
ren ergibt sich eine Druckreduzierung in den Druckräumen 21 und 22.
Im Ausführungsbeispiel ist der Flachschieber 33 als Federzunge ausgebildet. Der
Flachschieber 33 weist einen dachartigen Durchbruch 35 auf. In geschlossener Stellung
des Steuerventils 29 liegt dieser Durchbruch 35 unterhalb des Querkanals 30, sodass
der Durchfluss durch den Querkanal 30 gesperrt ist. Durch die dachförmige Ausbildung
des Durchbruchs 35 wird eine fein dosierte Öffnung des Steuerventils 29 ermöglicht, da
anfangs der Querkanal 30 lediglich über die Spitze 36 des Durchbruchs 35 angesteuert
wird. Andere Formen für den Querkanal 30 und den Durchbruch 35 wird der Fachmann
entsprechend den Erfordernissen wählen. Die volle Öffnung des Steuerventils 29 ist
erreicht, wenn der Druchbruch 35 in seiner Gänze vor dem Gesamtquerschnitt des
Querkanals 30 liegt.
Wie ohne weiteres aus den Figuren erkennbar ist, führt eine hohe Druckdifferenz im
Dämpfungsmedium zwischen den Arbeitsräumen 3 und 4 zu einem Anlegen des Flach
schiebers 33 mit seinen Flachseiten 37 an die zugehörigen Anlageflächen des Schlitzes
34. Das bedingt eine Selbstsperrung der Lage des Flachschiebers 33, sodass so gut
wie keine Haltekräfte vom Elektromagneten 12 aufgebracht werden müssen.
Sobald ein Druckausgleich zwischen den Arbeitsräumen 3 und 4 erfolgt, also in erster
Linie im Bereich des Umkehrpunkts der Bewegung der Kolbenstange 11, wird diese
Selbsthemmung aufgehoben. Der Flachschieber 33 ist im Schlitz 34 ohne große Kraft
einleitung verstellbar und leichtgängig. Da bei einem Schwingungsdämpfer für Kraft
fahrzeuge der obere und untere Bewegungsumkehrpunkt der Kolbenstange 11 sehr
häufig auftritt, ist, auch wenn nur im Bereich dieser Zeitpunkte eine Verstellung erfolgt,
eine feinfühlige Regelung möglich. Die Regelung des Steuerschiebers kann somit in
verschiedener Weise durchgeführt werden. Zum einen kann der Elektromagnet 12 mit
geringem Strom angesteuert werden. Das führt dazu, dass bei Druckdifferenz zwischen
den Arbeitsräumen 3 und 4 die Sperrkräfte am Flachschieber 33 so hoch werden, dass
die Magnetkraft nicht ausreicht, den Flachschieber 33 zu verstellen. Eine Verstellung
erfolgt dann stets beim Durchlaufen des Bewegungsumkehrpunktes der Kolbenstange
11. Alternativ kann die Steuerung auch so ausgelegt werden, dass die Verstellung be
wusst nur beim Durchlaufen der Bewegungsumkehrpunkte der Kolbenstange 11 erfolgt.
1
Zylinder
2
Kolben
3
Arbeitsraum
4
Arbeitsraum
5
Dämpfungsventil
6
Dämpfungsventil
7
Gewindeabschnitt
8
Mutter
9
Steuergehäuse
10
Haltetopf
11
Kolbenstange
12
Elektromagnet
13
Anker
14
Wendelfeder
15
Anschlussleitung
16
Aufnahmezapfen
17
Bohrung
18
Bohrung
19
Durchtrittskanal
20
Durchtrittskanal
21
Druckraum
22
Druckraum
23
Druckraumgehäuse
24
Druckraumgehäuse
25
Dichtung
26
Dichtung
27
Durchtritt
28
Durchtritt
29
Steuerventil
30
Querkanal
31
Ringraum
32
Radialbohrung
33
Flachschieber
34
Schlitz
35
Durchbruch
36
Spitze
37
Flachseite
Claims (7)
1. Regelbarer hydraulischer Schwingungsdämpfer für Kraftfahrzeuge mit einem in
einem Dämpfungszylinder (1) axial verschieblich geführten und mit einer Kolben
stange (11) verbundenen Kolben (2), wobei der Kolben (2) druckabhängige Dämp
fungsventile (5; 6) für einen Austausch von Dämpfungsflüssigkeit in der Zug- und in
der Druckstufe aufweist und den Dämpfungszylinder (1) in zwei Arbeitsräume (3 und
4) unterteilt, und bei dem Durchtrittskanäle (19; 20) vorhanden sind, durch welche
das die Dämpfungsventile (5; 6) beaufschlagende Druckmedium strömt, und bei
dem auf der den Durchtrittskanälen (19; 20) abgewandten Seite des Dämpfungs
ventils (5; 6) ein mit dem jeweils gegenüberliegenden Arbeitsraum (4; 3) mittels
eines Kanalsystems verbundener Druckraum (21; 22) vorhanden ist, über den ein
Steuerdruck auf das jeweilige Dämpfungsventil (5; 6) ausgeübt wird, wobei das
Kanalsystem mittels eines verschieblich geführten, elektromagnetisch betätigten
Stellelements drosselbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement als
Flachschieber (33) plattenförmig mit einem oder mehreren Durchbrüchen (35)
ausgebildet, seitlich in einem Schlitz (34) geführt ist und beidseitig jeweils an der
Flachseite (37) über Kanäle (18, 27; 32, 31, 30, 17, 28) mit der Dämpfungsflüssigkeit
jeweils eines der Arbeitsräume (3 bzw. 4) beaufschlagt wird und mit einem der
Druckräume (21 bzw. 22) verbunden ist.
2. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben
(2) auf einem, der Kanäle (18, 27; 32, 31, 30, 17, 28) und/oder der Flachschieber
(33) aufweisenden, an die Kolbenstange (11) angebundenen, mit einem
Aufnahmezapfen (16) ausgebildeten Steuergehäuse (9) angeordnet ist.
3. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, dass der Flachschieber (33) elastisch am Stellteil eines Motors oder Magnets
angeordnet ist.
4. Schwingungsdämpfer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Flachschieber (33) als Federzunge ausgebildet ist.
5. Schwingungsdämpfer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass sich die Form des Durchbruchs (35) durch den Flachschie
ber (33) in Verstellrichtung kontinuierlich oder diskontinuierlich ändert.
6. Schwingungsdämpfer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass in dem dem Stellelement zugeordneten Kanalsystem ein
oder mehrere vor, nach oder parallel geschaltete federbelastete Ventile oder Dros
selstellen angeordnet sind.
7. Schwingungsdämpfer nach einem oder mehreren der Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Verstellbewegung des Flachschiebers (33) in oder nahe
dem Bewegungstotpunkt des Kolbens (2) erfolgt.
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Owner name: THYSSENKRUPP BILSTEIN GMBH, 58256 ENNEPETAL, DE |
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