DE10104093A1 - Horizontaler Bandspeicher - Google Patents
Horizontaler BandspeicherInfo
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Abstract
Für horizontale Bandspeicher (1), insbesondere für Blechbänder (10), umfassend einen auf einem Wagengestell (2) in variablem Abstand zu ortsfesten Bandumlenkrollen (3, 3') verfahrbaren Schlingenwagen (4), mit wenigstens einer Bandumlenkrolle (5, 6) und wenigstens einer längenveränderlichen doppelten Bandvorratsschlaufe (7) wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Antriebssatz, bestehend aus Motor (8), Getriebe (9) und Bremse, auf dem Schlingenwagen (4) zu installieren.
Description
Die Erfindung betrifft einen horizontalen Bandspeicher, insbesondere für Blech
bänder, umfassend einen auf einem Wagengestell in variablem Abstand bis zu
einer ortsfesten Bandumlenkrolle auf Fahrschienen verfahrbaren Schlingenwagen,
mit wenigstens einer Umlenkrolle für wenigstens eine längenveränderliche Band
vorratsschlaufe des Blechbandes und einen mit dem Schlingenwagen verbunde
nen Antriebssatz, bestehend u. a. aus Motor, Getriebe und Bremse.
Um Walzgerüste in Walzwerken kontinuierlich betreiben zu können, sind Band
speicher erforderlich, um eine notwendige zeitweilige Verlangsamung der Walzge
schwindigkeit oder eine Unterbrechung des Walzvorgangs zu überbrücken. Hierzu
wird das Walzband mit Umlenkrollen in Schlingen variabler Schlingenlänge durch
einen Bandspeicher mit verfahrbarem Schlingenwagen geführt und dort bevorra
tet.
Horizontale Bandspeicher sind im allgemeinen dadurch gekennzeichnet, dass sie
einen gegen die Zugkraft des Bandes mit Rückstellkraft beweglich gehaltenen
Schlingenwagen aufweisen, der mit dem auf der Gegenseite vorgespanntem Me
tallband im Kräftegleichgewicht steht. Die erforderliche Rückstellkraft wird dabei
über Seile von einer ortsfest außerhalb des Schlingenwagens angeordneten Seil
winde erzeugt.
Je nach Füllgrad des Bandvorrats, bestimmt durch die benachbarten Anlagenab
schnitte der Bandbehandlungsanlage, wird der Schlingenwagen mit Hilfe dieser
Seile und dem Bandzug des Metallbandes vor- oder rückwärts bewegt und ver
größert oder verkleinert dabei die Größe der Bandschlinge im Bandspeicher.
Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfin
dung, einen horizontalen Bandspeicher anzugeben, bei welchem auf einen Antrieb
mittels Seil verzichtet werden kann und somit die mit dem Antrieb des Schlingen
wagens verbundenen Schwierigkeiten behoben und ein störungsfreier und war
tungsarmer Betrieb auch über längere Zeiträume ermöglicht wird.
Die gestellte Aufgabe wird bei einem Bandspeicher der eingangs genannten Art
durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass zum
direkten Antrieb des Schlingenwagens der Antriebssatz mit Motor, Getriebe und
Bremse auf dem verfahrbaren Schlingenwagen installiert ist.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, den Antriebssatz nicht mehr ortsfest
außerhalb des Schlingenwagens anzuordnen, sondern direkt auf dem Schlingen
wagen zu installieren, wird, obwohl durch die Erweiterung um den Antriebssatz der
Schlingenwagen selbst schwerer wird, jedoch eine deutliche Reduzierung des Ge
samtgewichts der Komponenten gegenüber dem bisherigen Antriebskonzept mit
Seiltrommeln, Seilen und Seilführungen erzielt. Da weniger bewegte Maschinen
teile vorhanden sind, insbesondere durch den Wegfall der Seile, ergibt sich auch
ein deutlich verbesserter Gesamtwirkungsgrad. Weiterhin ist insbesondere bei
einem Drehmomentenwechsel eine Verbesserung im Schwingungsverhalten des
Bandes zu erwarten. Dies wiederum führt zu einer Verbesserung in der Gleichmä
ßigkeit der Bandqualität.
Mit Vorteil können nunmehr bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des Schlin
genwagens modernste, kostengünstige Komponenten und verschleißarme Kon
struktionselemente mit höherer Standzeit Verwendung finden. Weiterhin erlaubt
das neue Antriebskonzept bei einfacherem Maschinenpark zusätzlich eine höherwertige
Regeldynamik, da der Kraftschluss zum Band durch kraftschlüssige Über
tragung der Motormomente verbessert wird, wodurch sich auch eine höhere Be
lastbarkeit im Falle ungeregelter Bandzug-Stöße ergibt.
Das erfindungsgemäße Antriebskonzept ist gegenüber den bekannten Antriebs
konzepten kostengünstiger, da ein höhertouriger Elektromotor (mit beispielsweise
1500 Umdrehungen pro Minute statt 500 Umdrehungen pro Minute bei maximaler
Geschwindigkeit) zum Einsatz kommt.
Insgesamt ist das erfindungsgemäße Antriebskonzept wegen Wegfall der Seile
störungsärmer, und es ergeben sich höhere Standzeiten bei einem geringeren
Komponentenbedarf.
In einfacher Weise wird das Verfahren des Schlingenwagens gemäß einer Aus
gestaltung der Erfindung dadurch ermöglicht, dass zwischen dem vom Antriebs
satz angetriebenem Rad und der Fahrschiene ein Reibschluss hergestellt ist. Zur
Unterstützung dieses Antriebs durch Reibschluss ist parallel zu den Fahrschienen
ein mit dem Schlingenwagen verbundener Zwangsantrieb, beispielsweise ein
Triebstock, eine Zahnstange oder eine Kette angeordnet, wodurch ein Verfahren
des Schlingenwagens gegen den Bandzug stets sichergestellt ist.
Es ist aber gemäß der Erfindung auch möglich, ein oder mehrere Räder des
Schlingenwagens direkt anzutreiben, falls dies erforderlich sein sollte. Hierdurch
ist insbesondere eine optimale Anpassung der Schlingenwagenbewegung zur
Kompensation der vom Metallband ausgehenden Zugkräfte möglich.
Die elektrische Energieversorgung zum Antrieb des verfahrbaren Schlingenwa
gens geschieht gemäß der Erfindung mittels eines Stromabnehmers, dessen
Schleifkontakte mit einer Stromschiene unabhängig von der jeweiligen Positionie
rung des Schlingenwagens in einer steten Verbindung stehen. Die elektrische Energieversorgung
kann durch entsprechende Vorrichtungen auch kontaktlos erfol
gen.
Auch die Übertragung von erforderlichen Steuerungs- und Regelsignalen sind ü
ber entsprechend ausgebildete Übertragungsschienen möglich, mit denen der
Schlingenwagen mittels Schleifkontakt gemäß der Erfindung in Verbindung steht.
Die Übertragung der Steuerungs- und Regelsignale zwischen der Übertragungs
schiene und dem Schlingenwagen ist aber bei entsprechender Wahl geeigneter
Übertragungsgeräte auch kontaktlos durchführbar.
Weiterhin ist es möglich, die Stromversorgung sowie die Übertragung der Steue
rungs- und Regelsignale über Leitungen durchzuführen, wobei die Länge der Lei
tungen über entsprechende Kabelwagen der jeweiligen Standposition des Schlin
genwagens angepasst wird.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
an einem in schematischen Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen horizontalen Bandspeicher in schematischer Seitenansicht,
Fig. 2 einen Teilausschnitt der Fig. 1 in Draufsicht.
In den Fig. 1 und 2 ist ein gemäß der Erfindung ausgebildeter horizontaler
Bandspeicher 1 für Blechbänder 10 in einer Seitenansicht (Fig. 1) und in einem
Teilausschnitt in einer Draufsicht (Fig. 2) dargestellt. Der Bandspeicher 1 umfasst
dabei eine auf einem Wagengestell 2 im Abstand zu ortsfesten Bandumlenkrollen
3, 3' verfahrbaren Schlingenwagen 4. Auf dem Schlingenwagen 4 sind Bandum
lenkrollen 5, 6 angeordnet, die im Zusammenwirken mit den ortsfesten Bandum
lenkrollen 3, 3' das Blechband 2 in einer doppelten Bandvorratsschlaufe 7 führen.
Durch Verfahren des Schlingenwagens 4 lässt sich der Abstand zwischen den mit
dem Schlingenwagen 4 verfahrbaren Bandumlenkrollen 5, 6 zu den ortsfesten
Bandumlenkrollen 3, 3' und damit den Bandvorrat der doppelten Bandvorrats
schlaufe 7 vergrößern oder verkleinern.
Das Verfahren des Schlingenwagens 4 wird dabei mit einem aus einem Motor 8,
Getriebe 9 und einer Bremse (die Bremse ist nicht dargestellt) bestehenden An
triebssatz durchgeführt, der gemäß der Erfindung auf dem Schlingenwagen 4 in
stalliert ist und der mit einem der Räder des Schlingenwagens 4 verbunden ist, im
dargestellten Ausführungsbeispiel mit dem Rad 11. Die Anordnung von Motor 8
und Getriebe 9 des Antriebssatzes auf dem Schlingenwagen 4 ist in einem ent
sprechenden Teilausschnitt in einer Draufsicht in Fig. 2 dargestellt.
Zwischen dem Rad 11 und der Fahrschiene 12 besteht Reibschluss, so dass die
vom Antriebssatz auf das Rad 11 übertragenen Drehmomente zum Antrieb des
Schlingenwagens 4 und zur Aufrechterhaltung der Rückstellkraft gegenüber dem
Bandzug des Blechbandes 10 ausreichen.
Falls diese Art des Antriebs nicht genügt, ist nach einer Ausgestaltung der Erfin
dung zur Unterstützung des Antriebs zusätzlich ein mit dem Schlingenwagen 4
verbundener Zwangsantrieb 13 parallel zu den Fahrschienen 12 angeordnet. Die
ser Zwangsantrieb 13 kann beispielsweise mittels eines Triebstocks, einer
Zahnstange oder einer Kette gleichfalls vom Schlingenwagen 4 aus wirksam wer
den. Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 ist dieser Zwangs
antrieb 13 neben dem Rad 11 angeordnet.
Es ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung aber auch möglich, ein
oder mehrere Räder des Schlingenwagens 4 direkt anzutreiben, falls dies erfor
derlich sein sollte. Auch in diesem Fall befindet sich dann der Antrieb auf dem
Schlingenwagen 4.
Die für die verschiedenen Antriebsarten benötigte elektrische Energie wird aus
einer parallel zu den Fahrschienen 12 oberhalb des Schlingenwagens 4 angeord
neten Stromschiene 14 mittels eines Stromabnehmers 15 über Schleifkontakte
entnommen und den Elektromotoren zugeführt. Auf diese Weise ist bei jeder be
liebigen Position des Schlingenwagens stets eine sichere Stromversorgung gege
ben.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, son
dern auch auf andere horizontale Bandspeicher anwendbar, beispielsweise auch
auf Bandspeicher für nicht metallische Bänder. Auch die Anzahl und Anordnung
der Bandumlenkrollen sowie die sonstige Gestaltung des Bandspeichers sind da
bei bei erfindungsgemäßer Ausgestaltung des Schlingenwagens dem Fachmann
freigestellt.
1
Bandspeicher
2
Wagengestell
3
,
3
' Umlenkrollen ortsfest
4
Schlingenwagen
5
/
6
Umlenkrollen verfahrbar
7
Bandvorratsschlaufen
8
Motor
9
Getriebe
10
Blechband
11
Rad
12
Fahrschiene
13
Zwangsantrieb
14
Stromschiene
15
Stromabnehmer
Claims (8)
1. Horizontaler Bandspeicher (1), insbesondere für Blechbänder (10), umfassend
einen auf einem Wagengestell (2) in variablem Abstand zu einer ortsfesten Band
umlenkrolle (3, 3') auf Fahrschienen (12) verfahrbaren Schlingenwagen (4), mit
wenigstens einer Bandumlenkrolle (5, 6) für wenigstens eine längenveränderliche
doppelte Bandvorratsschlaufe (7) des Blechbandes (10) und einem mit dem
Schlingenwagen (4) verbundenen Antriebssatz, bestehend u. a. aus Motor, Ge
triebe und Bremse, dadurch gekennzeichnet, dass zum direkten Antrieb des
Schlingenwagens (4) der Antriebssatz mit Motor (8) und Getriebe (9) und Bremse
auf dem verfahrbaren Schlingenwagen (4) installiert ist.
2. Horizontaler Bandspeicher (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass zum Verfahren des Schlingenwagens (4) Reibschluss zwischen dem vom
Antriebsatz angetriebenen Rad (11) und der Fahrschiene (12) hergestellt ist.
3. Horizontaler Bandspeicher (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass parallel zu den Fahrschienen (12) zur Unterstützung des Antriebs durch
Reibschluss zusätzlich ein mit dem Schlingenwagen (4) verbundener Zwangsan
trieb (13) angeordnet ist, der vom Schlingenwagen (4) aus angetrieben wird, bei
spielsweise ein Triebstock, eine Zahnstange oder eine Kette.
4. Horizontaler Bandspeicher (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass zum Antrieb des Schlingenwagens (4) ein oder mehrere Räder des
Schlingenwagens (4) direkt antreibbar ausgebildet sind.
5. Horizontaler Bandspeicher (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur elektrischen Energieversorgung
des Antriebs des Schlingenwagens (4) über einen Stromabnehmer (15)
mit einer Stromschiene (14) in Verbindung steht.
6. Horizontaler Bandspeicher (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Energiever
sorgung des Antriebs des Schlingenwagens (4) kontaktlos erfolgt.
7. Horizontaler Bandspeicher (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Übertragung von Steue
rungs- und Regelsignalen der Schlingenwagen (4) über einen Schleifkontakt
und/oder kontaktlos mit mindestens einer Übertragungsschiene in Verbindung
steht.
8. Horizontaler Bandspeicher (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Übertragung von elektri
schem Strom und/oder von Steuerungs- und Regelsignalen der Schlingenwagen
(4) über entsprechende Leitungen mit mindestens einem Kabelwagen verbunden
ist.
Priority Applications (1)
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DE2001104093 Withdrawn DE10104093A1 (de) | 2001-01-31 | 2001-01-31 | Horizontaler Bandspeicher |
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DE (1) | DE10104093A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008048101A1 (de) * | 2008-09-19 | 2010-03-25 | Bwg Bergwerk- Und Walzwerk-Maschinenbau Gmbh | Bandspeicher |
EP2468428A1 (de) | 2010-12-23 | 2012-06-27 | Cockerill Maintenance & Ingéniérie | Horizontaler Bandspeicher mit teleskopischem Bandstützrollenschlitten und passive Positionierungssysteme damit |
EP2759350A1 (de) | 2013-01-24 | 2014-07-30 | Cockerill Maintenance & Ingenierie S.A. | Horizontaler Bandspeicher mit Dünnbandtrageschlitten und passivem zentralen Hakensystem |
-
2001
- 2001-01-31 DE DE2001104093 patent/DE10104093A1/de not_active Withdrawn
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WO2014114561A1 (en) | 2013-01-24 | 2014-07-31 | Cockerill Maintenance & Ingenierie S.A. | Horizontal strip accumulator with slim strip supporting carriages and passive central hooking system |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SMS SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT, 40237 DUESSELDO, DE |
|
R016 | Response to examination communication | ||
R120 | Application withdrawn or ip right abandoned |
Effective date: 20110715 |