DE10103568A1 - Verfahren zur Verbesserung des Wasserhaushalts von Brennstoffzellen - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung des Wasserhaushalts von BrennstoffzellenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung des Wasserhaushalts eines elektrochemischen Zellenstapels, welcher umfasst: DOLLAR A - eine Membran-Elektroden-Einheit (MEA) aus einer Anode, einer Kathode und einen dazwischen angeordneten Elektrolyten, DOLLAR A - eine Anodengaskammer zur Verteilung des Anodengases an die Membran-Elektroden-Einheit, wobei das Anodengas Wasserstoff enthält sowie un- oder teilbefeuchtet ist, DOLLAR A - eine Kathodengaskammer zur Verteilung des Kathodengases an die Membran-Elektroden-Einheit, wobei das Kathodengas Sauerstoff enthält, DOLLAR A - eine Kühlkammer zur Verteilung eines Kühlmediums zur Kühlung des Zellenstapels, wobei die Kühlkammer und die Kathodengaskammer 3 durch eine poröse Separatorplatte 6 getrennt sind. DOLLAR A Gemäß der Erfindung wird mit einem wässrigen Kühlmedium, welches einen gegenüber Wasser niedrigeren temperaturabhängigen Wasserdampfpartialdruck aufweist, über die zwischen Kathodengaskammer 3 und Kühlkammer 4 angeordnete poröse Separatorplatte 6 ein Wasseraustausch zwischen dem Kathodengas und dem Kühlmedium realisiert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung des Wasserhaushalts von
Brennstoffzellen, insbesondere Niederdruck-Brennstoffzellen.
Brennstoffzellen sind elektrochemische Einheiten, die elektrische Energie mittels
Umsetzung von chemischer Energie an katalytischen Oberflächen von Elektroden er
zeugen.
Elektrochemische Zellen dieser Art umfassen folgenden Hauptkomponenten:
- - eine Kathodenelektrode, an der durch Zugabe von Elektronen die Reduktionsre aktion stattfindet. Die Kathode umfasst mindestens eine Elektrodenträgerschicht, die als Träger für den Katalysator dient;
- - eine Anodenelektrode, an der die Oxidationsreaktion durch Abgabe von Elektro nen stattfindet. Die Anode besteht ebenso wie die Kathode aus mindestens einer Trägerschicht und Katalysatorschicht;
- - mindestens eine Matrix, die zwischen Kathode und Anode angeordnet ist und als Träger für den Elektrolyten dient. Der Elektrolyt kann in fester oder flüssiger Pha se sowie als Gel vorliegen. Vorteilhaft wird der Elektrolyt in fester Phase in eine Matrix eingebunden, so dass ein sogenannter Festelektrolyt entsteht;
- - mindestens eine Separatorplatte, die zwischen den MEAs angeordnet ist und zur Reaktanten- und Oxidantensammlung in elektrochemischen Zellen dient,
- - Anodengaskammern, die zwischen der anodenseitigen Separatorplatte und der MEA angeordnet und vom Anodengas durchströmt werden,
- - Kathodengaskammern, die zwischen der kathodenseitigen Separatorplatte und der MEA angeordnet und vom Kathodengas durchströmt werden,
- - Kühlkammern, welche von einem Kühlmedium durchströmt werden und der Küh lung der Zellen dienen,
- - Dichtelemente, die sowohl eine Vermischung der Fluide in den elektrochemischen Zellen verhindern, als auch ein Austreten der Fluide aus der Zelle zur Umgebung verhindern,
- - Sammel- und Verteilerkanäle zur Zu- und Abführung der Edukte oder Produkte sowie der Kühlmedien.
Diese drei zuerst aufgeführten Komponenten werden auch als Membran-Elektroden-
Einheit (MEA) bezeichnet, wobei auf einer Seite der Matrix die Kathodenelektrode
und auf der anderen Seite die Anodenelektrode aufgebracht ist.
Werden Brennstoffzellen aufeinander gestapelt, so entsteht ein Brennstoffzellensta
pel, im weiteren auch als Stapel bezeichnet. In Fig. 1 ist beispielhaft der Aufbau einer
Brennstoffzelle gemäß dem Stand der Technik dargestellt. Die Anodengaskammer ist
dabei durch die Membran-Elektrodeneinheit, umfassend eine Anode, eine Kathode
und einen Elektrolyten, von der Kathodengaskammer getrennt. Zur Kühlung der Zelle
ist eine Kühlkammer vorhanden, die von einem Kühlmedium durchströmt wird.
Die elektrische Stromführung verläuft in einer Reihenschaltung von Zelle zu Zelle.
Das Fluid-Management des Oxidanten und Reaktanten erfolgt über Sammel- und
Verteilerkanäle zu den einzelnen Zellen in einer Parallelschaltung.
In Brennstoffzellen auf der Basis von Wasserstoff und Sauerstoff erfolgt die Sum
menreaktion gemäß nachfolgender Gleichung
H2 + ½ O2 → H2O + Prozesswärme + elektrischer Strom.
Überschüssiges Reaktant- und Oxidant-Fluid wird aus den Zellen geführt. Des Weite
ren muss das Produktwasser zur Aufrechterhaltung der Effizienz der elektrochemi
schen Reaktion aus der Zelle abgeführt werden. Dabei sollte der Elektrolytzustand
nicht negativ beeinflusst werden.
Bei wässrigen Elektrolyten ist der Elektrolytwiderstand stark vom Wassergehalt des
Elektrolyten abhängig. Um einen möglichst geringen Spannungsabfall über der Zelle
zu erhalten, sollte im Betrieb der Zelle der Elektrolytwiderstand minimiert werden. Um
diese Anforderung zu erfüllen, wird eine homogene Abführung des Produktwassers
angestrebt.
Üblicherweise erfolgt der Produktwasseraustrag mittels der Wasserdampfbeladung
der Reaktionsgase. Bei Übersättigung der Reaktionsgase wird das Flüssigwasser
auch mittels des Staudrucks der Reaktionsgase aus den Gaskammern der Zellen
gedrückt.
Eine Glättung des Produktwasseraustrags über die Zellfläche wird üblicherweise da
durch erreicht, dass die trockenen Reaktionsgase vor Eintritt in die Zelle vorbefeuch
tet werden. Diese Vorbefeuchtung verhindert, dass der Elektrolyt im Gaseintrittsbe
reich der Zelle austrocknet. Ein Austrocknen des Elektrolyten führt zum Ausfall der
Zelle.
Der beispielhafte Aufbau eines Brennstoffzellensystems mit separater Vorbefeuch
tung der Reaktionsgase ist in Fig. 2 dargestellt. Hierbei wird das Anoden- und das
Kathodengas vor Eintritt in die Brennstoffzelle jeweils in einem Befeuchter vorbe
feuchtet.
Ebenfalls bekannt ist die H2O-Separation über eine an der Kathodenkammer anlie
gende poröse Schicht. Eine beispielhafte Ausführung ist in Fig. 3 dargestellt. Hierbei
sind die Kühlkammer und die Kathodenkammer getrennt durch die poröse Schicht,
z. B. eine poröse Separatorplatte benachbart zueinander angeordnet. Die Kühlkam
mer wird üblicherweise von Wasser durchströmt. Aufgrund der Diffusion durch die po
röse Separatorplatte erlaubt diese Anordnung zum einen die Befeuchtung des Ka
thodengases im Zelleintrittsbereich. Zum anderen wird das flüssige Wasser im über
sättigten Bereich der Zellfläche aus der Kathodengaskammer durch die poröse
Schicht transportiert.
Durch diese Anordnung wird teilweise ein Ausgleich der Wasserbeladung über die
Zellfläche und damit auch eine Homogenisierung des Wassergehalts im Elektrolyten
geschaffen, wobei trotz dieser Maßnahmen eine hohe Wasserdampfpartialdruckdiffe
renz zwischen Kathodengaseintritt und -austritt vorliegt. Das angestrebte Minimum
des Elektrolytwiderstandes wird in solchen Zellen nur in Teilbereichen der Zellfläche
erreicht. Auch ist hier eine zusätzliche, separate Anodengasbefeuchtung erforderlich.
Das Wasser hierfür wird üblicherweise aus dem Kathodengas gewonnen. Ein Nach
teil ist, dass diese Ausführung nicht bei Temperaturen unterhalb 0°C ohne Frost
schutzmassnahmen des Kühlmediums Wasser eingesetzt werden kann. Außerdem
muss bei einer Betriebstemperatur oberhalb 65°C zusätzliches Wasser, z. B. aus se
paraten Wassertanks, dem Kühlkreislauf zugeführt werden, was insbesondere im
mobilen Einsatzgebiet unerwünscht ist. Bei Betriebstemperaturen oberhalb 65°C
wird dann über die Brennstoffzellenabluft mehr Wasser ausgetragen als durch den
Brennstoffzellenprozess erzeugt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu finden, mit dem es ohne gerätetechni
sche Maßnahmen oder Aufwand möglich ist, für einen weiten Temperaturbereich ei
nen homogenen Elektrolytzustand über die gesamte Zellfläche der Brennstoffzelle zu
erreichen.
Die Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Patentsanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß wird mit einem wässrigen Kühlmedium, welches einen gegenüber
Wasser niedrigeren temperaturabhängigen Wasserdampfpartialdruck aufweist, über
die zwischen Kathodengaskammer und Kühlkammer angeordnete poröse Separa
torplatte ein Wasseraustausch zwischen dem Kathodengas und dem Kühlmedium
realisiert. Im Eintrittsbereich der Brennstoffzelle kommt es aufgrund der Wasser
dampfpartialdruckdifferenz zwischen dem Kühlmedium in der Kühlkammer und dem
trockenen Kathodengas im Kathodengasraum durch die poröse Separatorplatte zu
einem Wassertransport vom Kühlmedium in Richtung des Kathodengases. Somit
wird das trockene Kathodengas befeuchtet. Im weiteren Zellbereich entsteht in der
Kathodengaskammer aufgrund der Brennstoffzellenreaktion Produktwasser, wodurch
der Wasserdampfpartialdruck im Kathodengas ansteigt. Überschreitet der Wasser
dampfpartialdruck des Kathodengases den Wasserdampfpartialdruck des Kühlmedi
ums, so kommt es durch die poröse Separatorplatte zu einem Wassertransport vom
Kathodengas in Richtung des Kühlmediums. Es stellt sich somit über der gesamten
Zellfläche ein weitgehend homogener Elektrolytzustand ein.
Außerdem wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Befeuchtung und Ent
feuchtung des Elektrolyten in einer Zellfläche verwirklicht.
Zur weiteren Homogenisierung des Wassergehalts des Elektrolyten kann anodensei
tig ebenfalls eine poröse Separatorplatte mit oben beschriebener Funktion angeord
net werden.
Ein weiterer Vorteil ist, dass auch für Temperaturen oberhalb 65°C ein homogener
Elektrolytzustand erreicht werden kann, ohne dass zusätzliche Maßnahmen, z. B. ein
Wassertank benötigt werden.
Bei geeigneter Wahl des Kühlmediums ist es möglich, eine ausgeglichene Wasser
bilanz innerhalb der Zelle zu erreichen. Dabei überwiegt der Massenstrom der Ent
feuchtung - Produktwasser wird von der Kathodengaskammer in Richtung der Kühl
kammer transportiert - dem Massenstrom der Befeuchtung - Wasser wird aus der
Kühlkammer zur Befeuchtung des Kathodengases in Richtung der Kathodengas
kammer transportiert. Dadurch kommt es im Kühlmedium zu einem Anstieg des
Wassergehalts. Es stellt sich somit für eine bestimmte Betriebstemperatur der Brenn
stoffzelle ein Gleichgewicht zwischen dem Wasserdampfpartialdruck in dem Katho
dengas und dem Wasserdampfpartialdruck in dem Kühlmedium ein.
Als Kühlmedium können vorteilhaft anorganische Lösungen, z. B. Pufferlösungen
oder organische Lösungen, z. B. Glykole, Glycerin oder Salze organischer Säuren
eingesetzt werden. Des weiteren kann das Kühlmedium eine nichtkorrosive wässrige
Lösung, Emulsion oder Suspension sein. Diese Lösungen weisen einen niedrigeren
temperaturabhängigen Wasserdampfpartialdruck auf als reines Wasser. Dadurch ist
ein Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne zusätzliche Frostschutzmaß
nahmen bei Temperaturen unterhalb 0°C möglich.
In einer vorteilhaften Ausführung kann die dem Kathodengasraum zugewandte Ober
fläche der Separatorplatte hydrophil und die der Kühlkammer zugewandte Oberfläche
hydrophob sein. Dadurch wird verhindert, dass das Kühlmedium durch die Poren der
Separatorplatte von der Kühlkammer in den Kathodengasraum gelangt. Außerdem
wird erreicht, dass das in dem Kathodengasraum gebildete Produktwasser durch die
Poren in die Kühlkammer transportiert werden kann.
Der Wassertransport zwischen der Kühlkammer und der Kathodengaskammer kann
aber auch über den Flüssigkeitsspiegel in der porösen Separatorplatte oder durch die
Stofftransportweglänge des Wasserdampfes in der porösen Separatorplatte, die
durch den Druck innerhalb der Kühlkammer und/oder Kathodengaskammer einge
stellt werden kann, beeinflusst werden.
Eine weitere Möglichkeit zur Beeinflussung des Wassertransports zwischen der Kühl
kammer und der Kathodengaskammer besteht in der Gestaltung des Porendurch
messers. Dadurch kann das Gleichgewicht zwischen Wasserdampfpartialdruck des
Kathodengases und dem Wasserdampfpartialdruck des Kühlmediums eingestellt
werden. Die Einstellung des Wasserdampfpartialdruckes in den Poren erfolgt nähe
rungsweise nach der Gleichung:
mit
Q: Oberflächenspannung
r: Porenradius
pD: Wasserdampfdruck in der Pore
pD: Sättigungsdampfdruck in der Pore
qF: Dichte des Kühlmediums
T: Temperatur des Kühlmediums
RD: spezielle Gaskonstante von Wasserdampf
Q: Oberflächenspannung
r: Porenradius
pD: Wasserdampfdruck in der Pore
pD: Sättigungsdampfdruck in der Pore
qF: Dichte des Kühlmediums
T: Temperatur des Kühlmediums
RD: spezielle Gaskonstante von Wasserdampf
In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist ein Membranseparator mit einer
Membran zur Befeuchtung des Anodengases vorhanden. In dem Membranseparator
wird entlang der einen Seite der Membran das Kühlmedium und entlang der anderen
Seite der Membran das trockene Anodengas geführt. Aufgrund der Wasserdampf
partialdruckdifferenz zwischen den beiden Medien kommt es zu einem Wassertrans
port vom Kühlmedium zum Anodengas, wodurch dieses befeuchtet wird. Mittels des
Membranseparators wird somit das von dem Kühlmedium innerhalb der Brennstoff
zelle aufgenommene Produktwasser zur Befeuchtung des Anodengases verwendet.
Eine separate Befeuchtung des Anodengases wird somit nicht benötigt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind die Kühlkammern des
elektrochemischen Zellenstapels, der Membranseparator und eine Dosiervorrichtung
zur Dosierung des Kühlmediums in einem Kreislauf für das Kühlmedium geschaltet.
Somit wird eine kontinuierliche Versorgung des Brennstoffzellenstapels mit Kühlme
dium gewährleistet. Die Dosiervorrichtung sorgt vorteilhaft dafür, dass nur ein be
stimmter Teil des aus dem Brennstoffzellenstapel austretenden Kühlmediums dem
Membranseparator zugeführt wird. Dadurch lässt sich die Befeuchtung des trockenen
Anodengases definiert einstellen.
Vorteilhaft ist ein weiterer Kreislauf für das Anodengas vorhanden, in den der elektro
chemische Brennstoffzellenstapel und der Membranseparator geschaltet sind. Somit
kann Anodengas, welches in dem Brennstoffzellenstapel nicht verbraucht wurde wie
derverwendet werden, in dem es vom Brennstoffzellenstapel zum Membranseparator
geführt wird.
Es ist aber auch möglich, dass das Anodengas dem Brennstoffzellenstapel in ausrei
chender Menge zudosiert wird, so dass nach dem Brennstoffzellenstapel kein über
schüssiges Anodengas anfällt. Somit kann auf eine Rückführung des Anodengases
vom Brennstoffzellenstapel zum Membranseparator verzichtet werden.
Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindungen werden im folgenden anhand von
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Aufbau einer Brennstoffzelle gemäß dem Stand der Technik, wie in der
Beschreibungseinleitung erläutert,
Fig. 2 einen Aufbau einer Brennstoffzelle mit poröser Separatorplatte gemäß dem
Stand der Technik, wie in der Beschreibungseinleitung erläutert,
Fig. 3 einen Aufbau eines Brennstoffzellensystems mit separater Vorbefeuchtung
des Anoden- und Kathodengases gemäß dem Stand der Technik, wie in der
Beschreibungseinleitung erläutert,
Fig. 4 einen erfindungsgemäßen Aufbau eines Brennstoffzellensystems mit einem
Membranseparator zur Befeuchtung des Anodengases,
Fig. 5 einen Vergleich der Dampfdruckkurven verschiedener Mischungsverhältnisse
einer Glycerin-Wasser-Lösung,
Fig. 6 den Spannungsverlauf einer Brennstoffzelle mit einer Glycerin-Wasser-Lö
sung als Kühlmedium.
Fig. 4 zeigt einen erfindungsgemäßen Aufbau eines Brennstoffzellensystems. In ei
nem Kreislauf 7 für das Kühlmedium sind die Kühlkammer 4 des Brennstoffzellensta
pels 1, ein Dosierventil 10 und ein Wasserseparator 9 (z. B. Membranseparator) zur
Wasserabtrennung geschaltet. Der Membranseparator 9 umfasst zwei durch eine
Membran 16 getrennte Kammern 17, 18. Die Membran 16 dient dazu, dass das im
Kühlmedium enthaltene Wasser von der Kammer 17 in die Kammer 18 gelangen
kann. Dadurch wird eine Befeuchtung des die Kammer 18 durchströmenden Ano
dengases erreicht.
Das Dosierventil 10 ist zwischen dem Brennstoffzellenstapel 1 und dem Membranse
parator 9 geschaltet. Das Kühlmedium gelangt somit nach Durchströmen der Kühl
kammer 4 des Brennstoffzellenstapels 1 durch das Dosierventil 10 in die Kammer 17
des Membranseparators 9, wo das im Kühlmedium enthaltene Wasser abgetrennt
wird.
Dem Membranseparator 9 ist stromabwärts vorteilhaft ein Ausgleichsgefäß 11 nach
geschaltet. Dieses Ausgleichsgefäß 11 dient dazu, Volumenschwankungen des
Kühlmediums, hervorgerufen durch den temperaturabhängig (Betriebstemperatur der
Brennstoffzelle) variierenden Wasseranteil, auszugleichen.
Zwischen dem Dosierventil 10 und dem Ausgleichgefäß 11 ist eine Verbindung 12
ausgeführt, so dass es möglich ist, nur einen Teilstrom des aus dem Brennstoffzel
lenstapel 1 austretenden Kühlmediums in den Membranseparator 9 zu leiten.
Ein vor den Brennstoffzellenstapel 1 geschalteter Wärmetauscher 14 sorgt dafür,
dass das Kühlmedium auf die entsprechende Betriebstemperatur des Brennstoffzel
lenstapels 1 gebracht wird. Mittels einer in den Kreislauf 7 geschalteten Pumpe 13
wird das Kühlmedium vom Membranseparator 9 durch den Wärmetauscher 14 in die
Kühlkammer 4 des Brennstoffzellenstapels 1 transportiert. In dem Brennstoffzellen
stapel 1 ist die Kühlkammer 4 von der Kathodengaskammer 3 mittels einer porösen
Separatorplatte 6 getrennt, wodurch ein Wasseraustausch zwischen den Kammern
erreicht wird.
Die Anodengaskammer 2 des Brennstoffzellenstapels 1 und die Kammer 18 des
Membranseparators 9 sind in einen weiteren Kreislauf 8 geschaltet. Die Kammer 18
des Membranseparators 9 ist dabei vor - in Strömungsrichtung des Anodengases ge
sehen - der Anodengaskammer 2 des Brennstoffzellenstapels 1 angeordnet. Somit
ist es möglich, dass unverbrauchtes Anodengas aus dem Brennstoffzellenstapel 1
wiederverwendet werden kann. Eine vor den Membranseparator 9 geschaltete Do
siervorrichtung 15 (z. B. Treibstrahlpumpe) ermöglicht die Zugabe von frischem, un
verbrachtem Anodengas in den Kreislauf 8. In vorteilhaften Ausführungen in denen
das Anodengas nicht vollständig in der Brennstoffzelle verbraucht wird, kann die
Rückführung des Anodengases mittels des Kreislaufs 8 entfallen.
Die Strömungsführung der Fluide in der Brennstoffzelle kann weitgehend beliebig
gewählt werden. Eine beispielhafte Strömungsführung ist in Fig. 4 dargestellt. Hierbei
strömt das Kathodengas im Gegenstrom zu dem Anodengas und im Gleichstrom zu
dem Kühlmedium.
In Fig. 5 sind die Dampfdruckkurven für verschiedene Mischungsverhältnisse einer
Glycerin-Wasser-Lösung dargestellt. Dabei ist der Dampfdruck über der Temperatur
aufgetragen. Mit zunehmender Glycerin-Konzentration nimmt der Dampfdruck der
Lösung ab. Bei einer Temperatur von 80°C beträgt der Dampfdruck für reines Wasser
ca. 474 mbar. Bei einer Glycerin-Konzentration von 60% sinkt der Dampfdruck
auf ca. 370 mbar. Eine Glycerin-Wasser-Lösung mit einer Glycerin-Konzentration von
90% weist einen Dampfdruck von ca. 130 mbar auf. Eine größere Konzentration von
Glycerin in der Glycerin-Wasser-Lösung bewirkt eine Absenkung des Gefrierpunktes
der Lösung. So beträgt der Gefrierpunkt einer Glycerin-Wasser-Lösung mit einer Gly
cerin-Konzentration von 63% ca. -40°C. Eine solche Lösung ist somit ohne zusätzli
che Frostschutzmassnahmen als Kühlmedium in dem erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzbar.
Der Spannungsverlauf einer Brennstoffzelle ist in Fig. 6 dargestellt. Hierbei ist ein
Langzeitversuch dargestellt, bei dem die Zellspannung über der Messzeit aufgetra
gen ist. Der Versuch wurde bei einer Zellentemperatur von 70°C und einer Strom
dichte von 0,5 A/cm2 durchgeführt. Die linke Kurve in dem Diagramm zeigt den Ver
lauf der Zellspannung, wobei als Kühlmedium reines Wasser verwendet wurde. Die
Zellspannung fällt dabei mit 0,4 mV/h ab, des weiteren ist eine große Schwankungs
breite der Zellspannung zu erkennen.
Die mittlere Kurve in dem Diagramm zeigt den Spannungsverlauf einer Brennstoff
zelle bei der als Kühlmedium eine Glycerin-Wasser-Lösung mit einer Glycerin-
Konzentration von 60% verwendet wurde. Die Spannungsschwankungen im Zeitver
lauf sind bei diesem Experiment deutlich reduziert wurden. Dies ist darauf zurückzu
führen, dass ein über die gesamte Zellfläche homogener Elektrolytzustand geschaf
fen wurde. Außerdem ist mit einem Abfall der Zellenspannung von 0,2 mV/h ein ge
ringerer Abfall der Zellenspannung zu beobachten als bei dem Experiment mit reinem
Wasser als Kühlmedium.
Die rechte Kurve zeigt wiederum den Spannungsverlauf der Brennstoffzelle bei der
als Kühlmedium reines Wasser verwendet wurde. Hier ist wiederum eine große
Schwankungsbreite der Zellenspannung sowie ein stärkerer Spannungsabfall von 0,4 mV/h
zu beobachten.
Claims (10)
1. Verfahren zur Verbesserung des Wasserhaushalts eines elektrochemischen
Zellenstapels, welcher umfasst:
eine Membran-Elektroden-Einheit (MEA) aus einer Anode, einer Kathode und einem dazwischen angeordneten Elektrolyten,
eine Anodengaskammer zur Verteilung eines Anodengases an die Memb ran-Elektroden-Einheit, wobei das Anodengas Wasserstoff enthält sowie un- oder teilbefeuchtet ist,
eine Kathodengaskammer (3) zur Verteilung eines Kathodengases an die Membran-Elektroden-Einheit, wobei das Kathodengas Sauerstoff enthält,
eine Kühlkammer zur Verteilung eines Kühlmediums zur Kühlung des Zel lenstapels, wobei die Kühlkammer und die Kathodengaskammer (3) durch eine poröse Separatorplatte (6) getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass mit einem wässrigen Kühlmedium, welches ei nen gegenüber Wasser niedrigeren temperaturabhängigen Wasserdampfparti aldruck aufweist, über die zwischen Kathodengaskammer (3) und Kühlkammer (4) angeordnete poröse Separatorplatte (6) ein Wasseraustausch zwischen dem Kathodengas und dem Kühlmedium realisiert wird.
eine Membran-Elektroden-Einheit (MEA) aus einer Anode, einer Kathode und einem dazwischen angeordneten Elektrolyten,
eine Anodengaskammer zur Verteilung eines Anodengases an die Memb ran-Elektroden-Einheit, wobei das Anodengas Wasserstoff enthält sowie un- oder teilbefeuchtet ist,
eine Kathodengaskammer (3) zur Verteilung eines Kathodengases an die Membran-Elektroden-Einheit, wobei das Kathodengas Sauerstoff enthält,
eine Kühlkammer zur Verteilung eines Kühlmediums zur Kühlung des Zel lenstapels, wobei die Kühlkammer und die Kathodengaskammer (3) durch eine poröse Separatorplatte (6) getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass mit einem wässrigen Kühlmedium, welches ei nen gegenüber Wasser niedrigeren temperaturabhängigen Wasserdampfparti aldruck aufweist, über die zwischen Kathodengaskammer (3) und Kühlkammer (4) angeordnete poröse Separatorplatte (6) ein Wasseraustausch zwischen dem Kathodengas und dem Kühlmedium realisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen Ka
thodengaskammer (3) und Kühlkammer (4) angeordnete poröse Separatorplatte
(6) kathodenseitig eine hydrophile Oberfläche und eine der Kühlkammer zuge
wandte hydrophobe Oberfläche aufweist.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass als Kühlmedium anorganische Lösungen wie Pufferlösungen oder or
ganische Lösungen wie Glykole oder Salze organischer Säuren verwendet wer
den.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass mittels des Durchmessers der Poren der porösen Separatorplatte (6)
der Wasseraustausch zwischen der Kathodengaskammer und der Kühlkammer
eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass der Wasseraustausch zwischen der Kathodengaskammer und der
Kühlkammer durch den Druck innerhalb der Kathodengaskammer und/oder
Kühlkammer eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass zur Dosierung des Kühlmediums eine Dosiervorrichtung (10) vorhan
den ist.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass ein Wasserseparator (9) zur Befeuchtung des Anodengases vorhan
den ist.
8. Verfahren nach einem Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Was
serseparator (9) als Membranseparator ausgebildet ist, wobei entlang der einen
Seite der Membran (16) das Kühlmedium und entlang der anderen Seite der
Membran das trockene Anodengas geführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kreis
lauf (8) für das Anodengas vorhanden ist, in den der elektrochemische Zellen
stapel (1) und der Membranseparator (9) zur Befeuchtung des Anodengases
geschaltet sind.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kreis
lauf (7) für das Kühlmedium vorhanden ist, in den die Kühlkammer (4) des elekt
rochemischen Zellenstapels (1), der Membranseparator (9) und die Dosier
vorrichtung (10) zur Dosierung des Kühlmediums zum Membranseparator (9)
geschaltet sind.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10103568A1 true DE10103568A1 (de) | 2002-08-14 |
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